DE19622166A1 - Schichtwerkstoff für Gleitelemente sowie Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Schichtwerkstoff für Gleitelemente sowie Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schichtwerkstoff für Gleitelemente, der
mindestens einen Stützkörper und eine Laufschicht mit galvanisch
abgeschiedenem Matrixmaterial, insbesondere aus SnCuNi, PbSnCu, PbSn, Sn,
SnCu oder CuSn aufweist, wobei in das Matrixmaterial Hartteilchen
eingelagert sind. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von
solchen Gleitelementen.
Unter Gleitelementen werden alle Arten von Lagerschalen sowie u. a. Kolben
und Kolbenringe verstanden. Laufschichten von Schichtwerkstoffen für
Gleitelemente werden meist durch Galvanisierung in entsprechenden
Elektrolytbädern hergestellt.
Es ist ferner z. B. aus "Oberflächen- und Dünnschichttechnologie", Teil 1,
Beschichtung von Oberflächen von Rene A. Häfer, Springer-Verlag 1987,
Seite 198 bis 200 bekannt, die Eigenschaften galvanisch abgeschiedener
Metallschichten dadurch zu verändern, daß z. B. Hartstoffe oder Gleitstoffe in
Form von pulverförmigen Partikeln in den Elektrolyten gegeben und dann
zusammen mit dem Metall auf dem Substrat niedergeschlagen werden.
Während der Elektrolyse wandern die suspendierten Partikel zur Kathode, wo
sie in das sich abscheidende Metall eingebaut werden. Hierbei wird angestrebt,
möglichst kleine Partikel in die Metallmatrix einzubauen, weil dadurch eine
Dispersionshärtung erzielt wird, wodurch Härte, Verschleißwiderstand und
Festigkeit vor allem bei erhöhten Temperaturen verbessert wird.
Diese Möglichkeiten existieren allerdings nur in der Theorie, weil die
Oberflächenenergie der Partikel umso größer wird, je kleiner der Durchmesser
der Partikel ist. Die Folge davon ist die Bildung von Agglomeraten bereits im
Elektrolyten, wobei sich zwischen den Partikeln Lufteinschlüsse bilden, die
beim Einbau der Agglomerate in die Matrix zu Fehlstellen und damit zur
Brüchigkeit der Laufschicht führen.
In "Developments in Tri Metal Bearings", Paper 2 von T & N, 1995 wird
diese Problematik diskutiert, wobei als erfolgversprechendes Verfahren ein
Rührverfahren erwähnt wird, mit dem die Clusterbildung auf die Größe von 2
bis 3 µm begrenzt werden konnte.
Als Elektrolyt wurden bisher Fluoroboratbäder verwendet, die allerdings den
Nachteil haben, daß die Partikel nur unzureichend benetzt werden, was zur
Folge hat, daß auch bei großem Angebot von Hartteilchen im Elektrolyten nur
eine begrenzte Menge, in der Regel bis maximal 2 Vol.-%, in die Matrix
eingebaut werden können.
Ferner zeigen die mit den bekannten Bädern hergestellte Laufschichten,
insbesondere Ternärschichten, z. T. erhebliche Dickenschwankungen, die u. U.
eine mechanische Nachbearbeitung der Gleitelemente erforderlich machen.
Außerdem ist das Zinn in der Laufschicht nicht gleichmäßig verteilt, so daß es
zu Anhäufungen und grobkristallinen Abscheidungen, sogenannten
Zinnagglomerationen, kommt. Diese inhomogene Struktur der Laufschicht
begünstigt die Diffusion, die bei stärkerer Erwärmung des Gleitelementes im
Betrieb auftritt, so daß derartige Laufschichten nur auf einer Zwischenschicht,
wie z. B. eines Nickeldamms aufgebracht werden können, der die Zinndiffusion
in die darunterliegende Bleibronzeschicht verhindert, wie beispielsweise in E.
Römer, "Werkstoff und Schichtaufbau bei Gleitlagern", Sonderdruck aus
ZFW, Zeitschrift für Werkstoff Technik, Jahrgang 4, Heft 7, Verlag Chemie
Weinheim/Bergstraße 1973 beschrieben wird. Nur durch diese zusätzliche
Maßnahme konnte bisher die Korrosionsfestigkeit verbessert und
Ablösungserscheinungen der Laufschicht vermieden werden, die zu
Lagerschäden führen können. Darüber hinaus ist die Härte dieser bekannten
Laufschichten und somit die Verschleißfestigkeit nicht zufriedenstellend.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung einen Schichtwerkstoff bereitzustellen, der
hinsichtlich der Verschleißfestigkeit, Härte und Verschleißwiderstand
verbessert ist. Es ist auch Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes
Verfahren zur Herstellung solcher Gleitelemente bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird mit einem Schichtwerkstoff gelöst, der Hartteilchen mit
einem Durchmesser < 2 µm und mit einem Anteil von 2 bis 20 Vol.-% im
Matrixmaterial aufweist, wobei die Hartteilchen als Einzelpartikel in
vollständig homogener Verteilung vorliegen. Die Angabe < 2 µm bedeutet,
daß diese Durchmesserangabe auf mindestens 95% der verwendeten
Hartteilchen zutrifft.
Bei den Hartteilchen handelt es sich vorzugsweise um Karbide, Oxide, Boride,
Nitride, Silicide oder Silizium. Eine Übersicht über die bevorzugten
Hartteilchen wird in der nachfolgenden Tabelle gegeben:
Karbide: SiC, B₄C, Cr₂₃C₆, TaC, TiC, WC, ZrC
Oxide: Al₂O₃, Cr₂O₃, Fe₂O₃, SiO₂, TiO₂, ZrO₂
Nitride: BN (hexagonal), BN (kubisch), Si₃N₄, AlN
Boride: Cr₃B₂, TiB₂, TaB₂
Silicide: TaSi₂, Fe₄Si₃
Oxide: Al₂O₃, Cr₂O₃, Fe₂O₃, SiO₂, TiO₂, ZrO₂
Nitride: BN (hexagonal), BN (kubisch), Si₃N₄, AlN
Boride: Cr₃B₂, TiB₂, TaB₂
Silicide: TaSi₂, Fe₄Si₃
Das Zinn liegt vorteilhafterweise als feinkristalline Abscheidung in vollständig
homogener Verteilung im übrigen Matrixmaterial vor, wenn das
Matrixmaterial z. B. aus SnCuNi, PbSn, SnCu, CuSn oder PbSnCu besteht.
Die feinkristalline Abscheidung des Zinns in vollständig homogener Verteilung
bedeutet, daß keine lokalisierbaren Zinnverballungen mehr vorliegen. Das
feinverteilte Zinn ist in elektronenmikroskopischen Aufnahmen mit bis zu
1000facher Vergrößerung nicht als Partikel mit definiertem Durchmesser
identifizierbar. Dadurch gibt es in der Laufschicht weniger Gitterfehler und
keinen Einbau von störenden Fremdatomen, so daß die Packungsdichte weitaus
höher ist als bei bekannten Laufschichten. Daraus resultiert auch eine größere
Härte der Laufschicht.
Durch den Einbau von Hartteilchen mit einem Durchmesser von < 2 µm
werden in der Laufschicht Härten von 10 bis 50 HV erreicht.
Weiterhin wurde festgestellt, daß die Diffusion des Zinns, die während des
Betriebs der aus solchen Schichtwerkstoffen hergestellten Gleitlagern
üblicherweise aufgrund der Temperaturerhöhung auftritt, weit weniger oder gar
nicht zu beobachten ist. Auch dieser vorteilhafte Effekt ist auf die
feinkristalline Abscheidung des Zinns sowie auf die als Einzelpartikel in
vollständig homogener Verteilung vorliegenden Hartteilchen zurückzuführen,
die offensichtlich die Beweglichkeit des Zinns so weit einschränken, daß nur
geringe oder gar keine Diffusionseffekte auftreten können. Es kann somit auf
eine Zwischenschicht, wie z. B. einem sogenannten Nickeldamm verzichtet
werden. Wenn die Laufschicht die Ternärschicht eines Mehrschichtwerkstoffes
bildet, kann sie vorzugsweise direkt auf der Sinterschicht, insbesondere einer
Blei-Bronze-Schicht aufgebracht werden.
Das Herstellungsverfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß ein ternäres,
fluoroboratfreies Galvanisierbad ohne Glanzbildner unter Zusatz von nicht
ionischen Netzmitteln und freier Alkylsulfonsäure sowie ein eine Karbonsäure
aufweisendes Kornverfeinerungsmittel und ein Fettsäurepolyglykolester
verwendet wird und daß die Hartteilchen im Galvanisierbad während des
Galvanisierungsvorgangs in konstanter Konzentration vorgehalten werden.
Es hat sich überraschend gezeigt, daß durch die Verwendung von
fluoroboratfreien Galvanisierbädern unter dem Zusatz von nicht-ionischen
Netzmitteln eine Vereinzelung der Hartteilchen bereits im Galvanisierbad
stattfindet, so daß dann auch bei der galvanischen Abscheidung die
entsprechend feine Verteilung ohne Agglomeratbildung beibehalten werden
kann. Hierbei hat sich gezeigt, daß Hartteilchen vorzugsweise mit einem
Durchmesser von < 2 µm problemlos verarbeitet werden können.
Um hohe Anteile an Hartteilchen in der Matrix zu erzielen, müssen die
Hartteilchen im Galvanisierbad während des Galvanisiervorganges in
entsprechend hoher und insbesondere konstanter Konzentration vorgehalten
werden. Dadurch ist es möglich, den Anteil an Hartteilchen im Matrixmaterial
bis auf 20 Vol.-% zu steigern. Der Vorteil der Hartteilchen besteht nicht nur
darin, daß sie verschleißmindernd sind, sondern insbesondere auch darin, daß
die Diffusion von Zinn behindert wird. Die Partikel wirken insbesondere dann,
wenn sie als Einzelpartikel in feiner Verteilung im Matrixmaterial vorliegen,
als Barriere für das Zinn. Man kann daher bei den Hartteilchen von einer Art
Diffusionssperrmittel sprechen, die als Fremdkörper in der Gleitschicht die
Bewegung der Zinnteilchen behindern.
Der Fettsäurepolyglykolester beeinflußt in positiver Weise die Gleichmäßigkeit
der Abscheidung. Während bei den bekannten Verfahren in den Randbereichen
von Nuten, Bohrungen o. dgl. deutliche Erhöhungen auftraten, so sind diese
jetzt nicht feststellbar. Offensichtlich hat der Fettsäurepolyglykolester einen
Einfluß auf die Ionenverteilung im Galvanisierbad, was letztendlich auch zu
einer gleichmäßigeren Abscheidung führt. Es hat sich gezeigt, daß nicht nur
die Dickenschwankungen vermieden werden können, sondern daß auch die
Oberflächenrauhigkeit deutlich abnimmt.
Das Galvanisierbad weist vorzugsweise eine Methansulfonsäure auf.
Eine bevorzugte Badzusammensetzung enthält außer den abzuscheidenden
Metallen und Hartteilchen 30 bis 200 g/l freie Methansulfonsäure, 5 bis
125 ml/l nicht-ionische Netzmittel, 5 bis 25 ml/l Kornverfeinerungsmittel und
0,01 bis 1 g/l Fettsäurepolyglykolester.
Als nicht-ionische Netzmittel werden vorzugsweise Arylpolyglykolether
und/oder Alkylarylpolyglykolether verwendet mit der Formel CnH(n+1)-Ar-
(OCH₂-CH₂)m-OCH₂-CH₃, in der n = 0 bis 15, m = 5 bis 39 und Ar einen
aromatischen Rest darstellt.
Das Kornverfeinerungsmittel weist vorzugsweise eine α-β-ungesättigte
Karbonsäure auf mit der allgemeinen Formel
in der R₁ und R₂ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder
Niederalkylgruppen mit 1 bis 3 C-Atomen und R₃ Wasserstoff oder Niederalkyl
mit 1 bis 5 C-Atomen darstellt.
Die erfindungsgemäßen Galvanisierbäder zeichnen sich durch hohe Stabilität
aus, da sich die Alkylsulfonsäure während der Elektrolyse nicht zersetzt. Man
erhält dadurch eine gleichmäßige, nahezu 100%-ige Stromausbeute sowohl an
der Kathode als auch an der Anode.
Vorzugsweise können während der Galvanisierung Stromdichten von 2 bis
20 A/cm² eingesetzt werden. Hierbei konnten keine Veränderungen in der
Zusammensetzung der Beschichtung festgestellt werden. Durch den Einsatz
derart hoher Stromdichten wird der Vorteil einer schnellen Abscheidung
erzielt. Es ist daher möglich, die Prozeßdauer fast um einen Faktor 10 zu
senken. Das neue Verfahren eignet sich daher auch für die
Hochgeschwindigkeitsabscheidung und damit für die Bandgalvanisierung. Es ist
somit möglich, eine Großserienfertigung mit hohem Durchsatz einzurichten.
Das Galvanisierbad wird vorzugsweise auf einer Temperatur unter 25°C
gehalten, weil anderenfalls keine kontrollierte Abscheidung mehr möglich ist.
Da sich während des Galvanisiervorgangs das Bad erwärmt, muß es
entsprechend gekühlt werden.
Beispielhafte Ausführungsformen werden nachfolgend anhand der Figuren
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a, b elektronenmikroskopische Aufnahmen eines Schichtwerkstoffes
nach dem Stand der Technik und gemäß der Erfindung.
Fig. 2a, b zwei Diagramme, die die Oberflächenrauhigkeit einer
Laufschicht nach dem Stand der Technik und gemäß der
Erfindung darstellen.
In den Fig. 1a und 1b sind zwei Schliffbilder dargestellt, wobei die Fig.
1a einen Schichtwerkstoff nach dem Stand der Technik und die Fig. 1b einen
solchen gemäß der Erfindung zeigt.
In der Fig. 1a ist ein Schichtwerkstoff 1a dargestellt, der aus einem
Stahlrücken 2a, einer Blei-Bronze-Schicht 3a, einem Nickeldamm 4a und einer
Ternärschicht 5a besteht. Die Ternärschicht besitzt die Zusammensetzung
PbSn14Cu8 mit Einlagerungen von α-Al₂O₃-Dispersoiden 8a, die in der
Ternärschicht 5a im wesentlichen in Form von Agglomeraten 7a vorliegen.
Diese Ternärschicht wurde mit einem fluoroborathaltigen Galvanisierbad
hergestellt. Ferner sind in der Ternärschicht deutlich Zinnanhäufungen 6a zu
sehen. Insgesamt besitzt die Ternärschicht 5a eine inhomogene Struktur und
eine rauhe Oberfläche.
In der Fig. 1b ist ein Schichtwerkstoff 1b gemäß der Erfindung dargestellt.
Auf dem Stahlrücken 2b befindet sich ebenfalls eine Blei-Bronze-Schicht 3b,
auf der unmittelbar, also ohne Nickeldamm, die Ternärschicht 5b aufgebracht
ist, deren Matrixmaterial aus PbSnCu entsprechend dem Matrixmaterial der
Ternärschicht 5a in Fig. 1a besteht. In der hier dargestellten tausendfachen
Vergrößerung ist das Zinn deutlich als feinkristalline Abscheidung in
homogener Verteilung zu sehen und auch die Hartteilchen 8b, die einen
Durchmesser < 2 µm aufweisen, liegen nicht mehr in Form von
Agglomeraten sondern als Einzelpartikel in homogener Verteilung in der
Ternärschicht 5b vor.
Insgesamt zeigt die Ternärschicht 5b einen guten Verbund und auch nach einer
Wärmebehandlung bei 170°C über 1000 Stunden war keine Zinndiffusion
festzustellen. Die Härte dieser Ternärschicht 5b liegt bei 38 HV.
In den Fig. 2a und 2b ist die Oberflächenrauhigkeit der in den Fig. 1a
und 1b dargestellten Schichtwerkstoffe aufgetragen. Es ist deutlich zu sehen,
daß die in Fig. 2a dargestellte Oberflächenrauhigkeit, die sich auf den
Schichtwerkstoff gemäß Fig. 1a bezieht, weitaus größer ist als die in der
Fig. 2b. Die mittlere Rauhigkeit lag bei der in Fig. 2a gezeigten Kurve bei
RZ 4,375 µm und bei der in Fig. 2b gezeigten Kurve bei RZ 3,225 µm.
Eine beispielhafte Badzusammensetzung für das System PbSnCu-α-Al₂O₃ sieht
wie folgt aus:
Gesamtmenge: 250 l
Pb: 50-100 g/l
Sn: 6-20 g/l
Cu: 2-16 g/l
freie Methansulfonsäure: 100-160 g/l
Netzmittel N: 40-100 ml/l
Netzmittel L: 5-25 ml/l
Netzmittel auf der Basis Polyglykolether 0,01-0,5 g/l
Gesamtmenge: 250 l
Pb: 50-100 g/l
Sn: 6-20 g/l
Cu: 2-16 g/l
freie Methansulfonsäure: 100-160 g/l
Netzmittel N: 40-100 ml/l
Netzmittel L: 5-25 ml/l
Netzmittel auf der Basis Polyglykolether 0,01-0,5 g/l
Netzmittel N bezeichnet ein Netzmittel auf der Basis Alkylarylpolyglykolether
und Netzmittel L einem Zusatz, der außer der 30% Karbonsäure bis zu einem
Drittel Arylpolyglykolester und/oder Alkylarylpolyglykolether aufweist, wobei
der Rest aus Wasser besteht. Diese Netzmittel werden beispielsweise unter
dem Handelsnamen BN 160308 Stannosar HMB bzw. BN 160309 Stannosar
HMB der Fa. Blasberg/Solingen vertrieben.
Der Feststoffanteil an α-Al₂O₃ wurde im Elektrolyten in mehreren Schritten
von 20-100 g/l gesteigert, wobei die jeweilige Konzentration im
Galvanisierbad während des Galvanisiervorgangs konstant gehalten worden ist.
Das Ergebnis ist in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.
Bei einem konstanten Angebot von 100 g/l an Hartteilchen konnte in die
Ternärschicht ein Anteil von 9,7 Vol.-% eingebaut werden, was nach dem
Verfahren gemäß dem Stand der Technik nicht möglich ist. Der Durchmesser
der verwendeten Hartteilchen lag unter 2 µm.
Mit einem Bad der genannten Zusammensetzung wurde ferner folgende
Abscheidungstabelle erstellt, wobei diese Abscheidungstabelle unabhängig vom
Anteil der Hartteilchen im Elektrolyten Gültigkeit besitzt.
Am System PbSn14Cu8 wurden Härtemessungen und
Verschleißuntersuchungen durchgeführt. Ohne Hartteilchen lag die Härte der
Ternärschicht bei 22 HV. Bei einem Anteil von 4,8 Vol.-% Al₂O₃ konnte die
Härte auf 37 HV gesteigert werden.
Bei einer Laufzeit von 130 h mit einer spezifischen Belastung von 65 MPa
wurde bei dem System PbSnCu ohne Hartteilchen ein Verschleiß von
0,001 mm festgestellt. Wenn die spezifische Belastung auf 80 MPa gesteigert
wurde, trat bereits nach einer Laufzeit von 60 h ein Verschleiß von 0,004 mm
auf.
Im Gegensatz dazu zeigte das System PbSnCu mit Al₂O₃-Hartteilchen keinerlei
Verschleiß.
In einem weiteren Versuch wurden bleifreie Gleitschichten des System SnCuNi
untersucht. Die Abscheidung erfolgte ebenfalls aus einem methansulfonsauren
System. Die beispielhafte Zusammensetzung des Elektrolyten sieht wie folgt
aus:
Sn: 40-60 g/l
Cu: 2-8 g/l
Nickel: 0,5-2 g/l
freie Methansulfonsäure: 80-160 g/l
Netzmittel N: 40-100 ml/l
Netzmittel L: 5-25 ml/l
Polyglykolether: 0,01-0,05 g/l
Sn: 40-60 g/l
Cu: 2-8 g/l
Nickel: 0,5-2 g/l
freie Methansulfonsäure: 80-160 g/l
Netzmittel N: 40-100 ml/l
Netzmittel L: 5-25 ml/l
Polyglykolether: 0,01-0,05 g/l
Als Hartteilchen wurden ebenfalls α-Al₂O₃-Partikel mit einem Durchmesser
< 2 µm verwendet. Der Anteil der Hartteilchen wurde ebenfalls von 20-100
g/l im Elektrolyten angeboten. Auch hier konnte festgestellt werden, daß
ein Einbau in die Ternärschicht bis zu 10 Vol.-% Hartteilchen möglich ist.
Versuche mit 150 bzw. 200 g/l Hartteilchen haben Anteile von 15 bzw.
19 Vol.-% Hartteilchen in der Ternärschicht ergeben.
Bezugszeichenliste
1a, b Schichtwerkstoff
2a, b Stahlrücken
3a, b Blei-Bronze-Schicht
4a Nickeldamm
5a, b Ternärschicht
6a Zinnanhäufungen
7a Agglomerate von Hartteilchen
8a, b Hartteilchen
2a, b Stahlrücken
3a, b Blei-Bronze-Schicht
4a Nickeldamm
5a, b Ternärschicht
6a Zinnanhäufungen
7a Agglomerate von Hartteilchen
8a, b Hartteilchen
Claims (13)
1. Schichtwerkstoff für Gleitelemente, der mindestens einen Stützkörper
und eine Laufschicht mit galvanisch abgeschiedenem Matrixmaterial,
insbesondere aus SnCuNi, PbSnCu, PbSn, Sn, SnCu oder CuSn,
aufweist, wobei in das Matrixmaterial Hartteilchen eingelagert sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hartteilchen einen Durchmesser < 2 µm aufweisen und als Einzelpartikel in vollständig homogener Verteilung mit einem Anteil von 2-20 Vol.-% im Matrixmaterial vorliegen.
daß die Hartteilchen einen Durchmesser < 2 µm aufweisen und als Einzelpartikel in vollständig homogener Verteilung mit einem Anteil von 2-20 Vol.-% im Matrixmaterial vorliegen.
2. Schichtwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich
bei den Hartteilchen um Karbide, Oxide, Boride, Nitride, Silicide oder
Silizium handelt.
3. Schichtwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das
Matrixmaterial aus SnCuNi, PbSn, SuCu, PbSnCu oder CuSn besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zinn als feinkristalline Abscheidung in
vollständig homogener Verteilung im übrigen Matrixmaterial vorliegt.
4. Schichtwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Laufschicht eine Härte von 10-50 HV
aufweist.
5. Schichtwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die
Laufschicht die Ternärschicht bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laufschicht ohne Zwischenschicht auf einer Sinter-Schicht aufgebracht
ist.
6. Verfahren zur Herstellung von Gleitelementen, bei dem auf das
vorgefertigte Halbzeug galvanisch eine Laufschicht, insbesondere aus
SnCuNi, PbSnCu, PbSn, Sn, SnCu oder CuSn, mit eingelagerten
Hartteilchen aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß ein ternäres, fluoroboratfreies Galvanisierbad ohne Glanzbildner unter Zusatz von nicht-ionischen Netzmitteln und freier Alkylsulfonsäure sowie ein eine Karbonsäure aufweisendes Kornverfeinerungsmittel und ein Fettsäurepolyglykolester verwendet wird und
daß die Hartteilchen im Galvanisierbad während des Galvanisiervorgangs in konstanter Konzentration vorgehalten werden.
daß ein ternäres, fluoroboratfreies Galvanisierbad ohne Glanzbildner unter Zusatz von nicht-ionischen Netzmitteln und freier Alkylsulfonsäure sowie ein eine Karbonsäure aufweisendes Kornverfeinerungsmittel und ein Fettsäurepolyglykolester verwendet wird und
daß die Hartteilchen im Galvanisierbad während des Galvanisiervorgangs in konstanter Konzentration vorgehalten werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Hartteilchen
mit einem Durchmesser < 2 µm verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Galvanisierbad verwendet wird, daß Mentansulfonsäure aufweist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Galvanisierbad außer den abzuscheidenden Metallen und
Hartteilchen 30-200 g/l freiem Methansulfonsäure und 5-125 ml/l
nicht-ionische Netzmittel, 5-25 ml/l Kornverfeinerungsmittel und 0,01-1 g/l
Fettsäurepolyglykolester enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als nicht-
ionische Netzmittel Arylpolyglykolether und/oder
Alkylarylpolyglykolether verwendet werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Galvanisierprozesses Stromdichten von 2-20 A/dm²
eingesetzt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Galvanisierbad während des Galvanisierprozesses bewegt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Galvanisierbad auf eine Temperatur unter 25°C gehalten wird.
Priority Applications (9)
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---|---|---|---|
DE19654953A DE19654953A1 (de) | 1996-06-01 | 1996-06-01 | Schichtwerkstoff für Gleitelemente |
DE1996122166 DE19622166C2 (de) | 1996-06-01 | 1996-06-01 | Verfahren zur Herstellung von Schichtwerkstoffen für Gleitelemente |
CZ1998310A CZ294803B6 (cs) | 1996-06-01 | 1997-05-24 | Vrstvený materiál pro kluzné prvky a způsob jejich výroby |
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JP10500079A JPH11510859A (ja) | 1996-06-01 | 1997-05-24 | 摺動部材の積層材料およびその製造方法 |
KR1019980700679A KR100528362B1 (ko) | 1996-06-01 | 1997-05-24 | 슬라이딩요소들을 위한 다층재료 및 이것의 제조방법 |
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EP97925855A EP0846196A1 (de) | 1996-06-01 | 1997-05-24 | Schichtwerkstoff für gleitelemente sowie verfahren zu ihrer herstellung |
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Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19654953A DE19654953A1 (de) | 1996-06-01 | 1996-06-01 | Schichtwerkstoff für Gleitelemente |
DE1996122166 DE19622166C2 (de) | 1996-06-01 | 1996-06-01 | Verfahren zur Herstellung von Schichtwerkstoffen für Gleitelemente |
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DE19622166A1 true DE19622166A1 (de) | 1997-12-04 |
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ID=26026248
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1996
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