DE19621130A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bodensanierung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur BodensanierungInfo
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- B09C1/02—Extraction using liquids, e.g. washing, leaching, flotation
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Abtrennung eines Stoffes oder Stoffgemisches aus
einem festen Material, das von dem Stoff oder Stoffgemisch ver
schieden ist, insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Bodensanierung.
Aufgrund von immer häufiger vorkommenden Umweltschädigungen
durch defekte Pipelines, Tankerhavarien aber auch durch die
Notwendigkeit, kontaminierte Böden vieler Industrieanlagen zu
sanieren, besteht ein gesteigerter Bedarf an verbesserten Ver
fahren und Vorrichtungen zur Reinigung derartig verschmutzter
Böden.
Es ist bekannt, verunreinigtes Material einem Verbrennungsver
fahren zu unterziehen. Dieses Verfahren weist jedoch einen ho
hen Energiebedarf und extrem hohe Betriebskosten auf; der so
gereinigte Boden ist nach der Behandlung biologisch tot, und
muß zur Rückführung an die Entnahmestelle mit nicht behandeltem
Boden vermischt werden. Außerdem bleiben sowohl in der Luft als
auch in dem Material selbst Verbrennungsrückstände zurück.
Ferner sind biologische Reinigungsverfahren bekannt, bei denen
dem verunreinigten Material Mikroben zugesetzt werden, die die
Verunreinigung biologisch abbauen und somit eine Reinigung des
Materials bewirken (DE 43 33 490). Derartige Verfahren sind je
doch sehr langwierig und häufig auch unzuverlässig.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung bereitzustellen, durch die ein Stoff oder
Stoffgemisch von einem festen Material abgetrennt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Abtrennung eines
Stoffes oder Stoffgemisches aus einem von dem Stoff oder Stoff
gemisch verschiedenen festen Material, das Hohlräume und/oder
Kanäle umfaßt, gelöst, wobei das Material in einer oder mehre
ren Vorrichtungen
- a) zunächst mit mindestens einem Extraktionsmittel (im folgen den das Extraktionsmittel genannt) extrahiert wird, das den ab zutrennenden Stoff oder das abzutrennende Stoffgemisch lösen oder solubilisieren kann,
- b) dann außerhalb des Extraktionsmittels mit einem Fluid beauf schlagt wird, das von dem Extraktionsmittel verschieden ist und in der Lage ist, durch Adsorption an Oberflächen des Materials und/oder Diffusion das Extraktionsmittel und/oder das Gemisch von Extrakt und Extraktionsmittel zumindest teilweise von den Oberflächen und aus den Hohlräumen und/oder Kanälen des Materi als zu verdrängen,
wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß das Fluid
in Dampfform in die Vorrichtung oder eine der Vorrichtungen
eingeführt wird (Anspruch 1).
Dabei kann das Verfahren kontinuierlich oder satzweise einge
setzt werden.
Das zu behandelnde Material kann z. B. Baumaterial, eine oder
mehrere Schredderleichtfraktionen oder Boden wie Sand, Lehm,
Ton, Kies, Erdreich oder Schlamm sein, der/die mit organischen
Verunreinigungen, insbesondere Aliphaten wie Kohlenwasserstof
fen oder substituierten Kohlenwasserstoffen, z. B. chlorierten
Kohlenwasserstoffen, oder kondensierten aromatischen Kohlenwas
serstoffen, Ölen, wie Leichtöl oder Erdöl, Teeren, anorgani
schen Verunreinigungen, organischen und anorganischen Säuren
oder Basen und deren Salzen oder Dioxin verunreinigt ist/sind.
(Anspruch 2).
Zur Extraktion der Verunreinigungen geeignete Extraktionsmittel
können durch Analyse der zu extrahierenden Stoffe bestimmt wer
den und es werden in vorteilhafter Weise unpolare Lösungsmit
tel, wie Toluol, n-Pentan, Petrolether und Hexane aber auch po
lare Verbindungen wie Aceton und Ketone verwendet, wobei Toluol
besonders bevorzugt wird. Das Extraktionsmittel kann in flüssi
ger Form eingesetzt oder teilweise oder völlig in Dampfform zu
geführt werden. Bevorzugt wird das Extraktionsmittel in erhitz
ter, flüssiger Form eingesetzt.
Das Material wird außerhalb des Extraktionsbereichs mit einem
Fluid beaufschlagt, das von dem Extraktionsmittel verschieden
ist, wobei das Fluid in Dampfform eingesetzt werden kann. Das
wahlweise einen Komplexbildner enthaltende Fluid weist gegen
über dem Material eine höhere Affinität auf als das Extrakti
onsmittel, so daß es dieses aus den Kanälen und/oder Hohlräumen
des Materials verdrängt. Bevorzugt wird ein polares Lösungsmit
tel wie Wasser, Alkohole, wie Isopropanol und Ethanol, Ammoniak
und Aceton zum Einsatz kommen, wobei Wasser besonders bevorzugt
wird (Anspruch 3). Wird Wasser eingesetzt, so kann das damit
beaufschlagte Material ohne eine weitere Nachbehandlung an den
Entnahmeort verbracht werden. Es kann auch ein Gas wie CO₂ als
Fluid eingesetzt werden.
Um die Gesamtwirkung des Verfahrens zu verbessern und den Ver
brauch an Extraktionsmittel und Fluid einzuschränken, wird das
Verfahren vorzugsweise im Gegenstrom geführt (Anspruch 4). Da
durch findet eine intensive Durchmischung von Extraktionsmittel
bzw. Fluid und Material unter gleichzeitiger Förderung des Ma
terials statt, so daß die Schadstoffextraktion wirkungsvoll un
terstützt wird. Dadurch werden die Temperatur und die Konzen
tration des Fluids so eingestellt, daß sie an dem Ort am höch
sten sind, an dem mit dem Fluid beaufschlagt wird.
Durch Zuführung eines scharfen Wasserdampfstrahls in den oberen
Teil des Extraktionsapparates wird es ermöglicht, das Extrak
tionsverfahren und das Verfahren zum Entfernen von mitgeführtem
Lösungsmittel aus dem Material in einer Vorrichtung durchzufüh
ren. Dadurch wird das Verfahren vereinfacht, eine optimale Sät
tigung der festen Phase mit Wasser (mehr als 10%) durch Wasser
dampfkondensation und ein allmähliches Erwärmen des Materials
gewährleistet. Diese Verfahrensweise ermöglicht es, die Menge
an ausgetragenem Schlamm durch die feste Phase in die Dampfzone
zu verringern, und die Extraktionstiefe der löslichen Stoffe
bei einem minimalen Lösungsmitteleinsatz zu vergrößern.
Die Extraktion und das Verdampfen des Lösungsmittels aus der
festen Phase in einer Vorrichtung ermöglicht eine Verringerung
des Energieaufwandes, der die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
bestimmt. In diesem Fall wird die Wärmeenergie aus Extraktions
mittel und Wasserdampf völlig für das Erwärmen der festen Phase
verbraucht. Die Rückführung des kondensierten Extraktionsmit
tels in die Extraktionszone verringert den Wärmeaufwand für
seine Regeneration in der Destillationseinrichtung auf etwa
30%.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das feste Material in
drei Stufen von dem Stoff oder Stoffgemisch abgetrennt:
- a) In einer ersten Extraktionsstufe, in der das den abzutren nenden Stoff oder das abzutrennende Stoffgemisch enthaltende Material in einem Extraktionsmittelbad extrahiert wird;
- b) in einer zweiten, von der ersten Stufe getrennten Extrak tionsstufe, in der das Material mit weiterem Extraktionsmittel in Kontakt gebracht wird; und
- c) in einer dritten, von der ersten und zweiten Stufe getrenn ten Stufe, in der das in der ersten und zweiten Stufe behan delte Material mit dem Fluid in Dampfform in Kontakt gebracht wird (Anspruch 5).
Das Material wird dabei mit dem Extraktionsmittel z. B. in einem
Bad in innigen Kontakt gebracht, gegebenenfalls gerührt oder
mechanisch oder durch Hindurchführen von Luft umgewälzt, und
das Gemisch aus Extrakt und Extraktionsmittel von dem Material
getrennt. Dazu wird dieses zur nächsten Stufe transportiert
(Anspruch 6) und dort erneut mit Extraktionsmittel in Kontakt
gebracht. Die zusätzliche Extraktionsstufe bewirkt, daß das in
der ersten Stufe gereinigte Material von Resten des mit Extrakt
beladenen Extraktionsmittels befreit und somit weiter gereinigt
wird.
Ein Gemisch aus Extrakt und Extraktionsmittel, das gegebenen
falls Fluid und Feststoffe enthält, wird vorzugsweise kontinu
ierlich aus dem Extraktionsmittelbad entnommen, gegebenenfalls
durch Sedimentation von vorhandenen Feststoffen befreit und die
Feststoffe zu dem zu reinigenden Material zurückgeführt. Die
verbleibende Flüssigkeit wird in Fluid und das Gemisch aus Ex
trakt und Extraktionsmittel aufgetrennt (Anspruch 7) und das
Fluid - gegebenenfalls nach einer Reinigung - in das Verfahren
zurückgeführt. Das Gemisch aus Extrakt und Extraktionsmittel
wird durch ein Trennverfahren, wie eine Flüssig-Flüssig-Extrak
tion, vorzugsweise mindestens eine gegebenenfalls fraktionierte
Destillation aufgetrennt (Anspruch 8) und das Extraktionsmittel
in das Extraktionsverfahren zurückgeführt.
Wenn es sich bei den extrahierten Stoffen oder Stoffgemischen
um brennbare Verbindungen, wie Erdöl oder andere Kohlenwasser
stoffe, handelt, ist es möglich, den Energiebedarf der Vorrich
tung und des Verfahrens durch Verbrennen dieser Verbindungen zu
decken. Restmengen können in der petrochemischen Industrie auf
bereitet und weiterverwendet werden.
Ferner wird durch die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung
zur Abtrennung eines Stoffes oder Stoffgemisches aus einem von
dem Stoff oder Stoffgemisch verschiedenen testen Material, das
Hohlräume und/oder Kanäle umfaßt, bereitgestellt, die insbeson
dere zur Durchführung der vorstehenden Verfahren geeignet ist,
wobei die Vorrichtung
- a) mindestens eine Einrichtung, in der das feste Material mit einem Extraktionsmittel in Kontakt gebracht wird, und
- b) mindestens eine Einrichtung zum Beaufschlagen des Materials mit mindestens einem dampfförmigen Fluid umfaßt, die von der Einrichtung zum inkontaktbringen des festen Materials mit dem Extraktionsmittel getrennt angeordnet ist (Anspruch 10).
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann mobil oder stationär ein
gesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen der Einrich
tung zum inkontaktbringen des Materials mit dem Extraktionsmit
tel und der Einrichtung zum Beaufschlagen des Materials mit ei
nem dampfförmigen Fluid eine Einrichtung zum Inkontaktbringen
des Materials mit weiterem Extraktionsmittel angeordnet
(Anspruch 11).
Die vorstehend genannten Einrichtungen sind bevorzugt in einem
zur Horizontalen geneigten, wahlweise geschlossenen Behälter
angeordnet (Anspruch 12), wie z. B. einem Drehrohrreaktor, wobei
der Neigungswinkel des Behälters 5-30°, vorzugsweise 10-25° und
am stärksten bevorzugt 12-20° beträgt. Ein Neigungswinkel des
Extraktionsapparats im Bereich von 12-20° gewährleistet eine
optimale Wechselbeziehung zwischen dem Transport überbefeuchte
ter (leichtflüssiger) Böden und der Abflußgeschwindigkeit des
Lösungsmittels.
Die Vorrichtung weist gegebenenfalls eine Einrichtung zum Trans
port des festen Materials vom tiefer gelegenen Teil zum höher
gelegenen Teil des Behälters auf (Anspruch 13). Die Einrichtung
zum Transport kann ein Förderband, eine Förderschnecke oder
eine Schabeinrichtung mit einer Anzahl von planenden, auf
lockernden, in verschiedene Richtungen querschiebenden und mit
führenden Schabern (Mitnehmern) sein, die in beliebiger Reihen
folge, vorzugsweise jedoch in der genannten Reihenfolge ange
ordnet sind. Dadurch wird die Extraktionstiefe vergrößert und
z. B. bei einer 50-70 mm dicken Feststoffschicht eine gute Ex
traktionswirkung erzielt. Ferner wird die Kontaktzeit des Lö
sungsmittels mit der festen Phase auf einen optimalen Wert ein
gestellt. Es ist zusätzlich möglich, die Fördergeschwindigkeit
des zu reinigenden Materials genau einzustellen, damit eine op
timale Reinigung erzielt werden kann.
Am tiefer gelegenen Teil des Behälters ist ein Auslaß angeord
net, an dem ein Gemisch aus Extrakt und Extraktionsmittel, das
gegebenenfalls Fluid und Material enthält, abgenommen und in
eine Einrichtung zum Abtrennen von festem Material und Fluid
von dem Gemisch aus Extrakt und Extraktionsmittel geleitet wird
(Anspruch 14).
Zur Trennung von Extrakt und Extraktionsmittel weist die Vor
richtung eine Trenneinrichtung auf, die insbesondere als De
stillationseinrichtung ausgebildet sein kann. Ist der Siede
punkt des Extraktionsmittels tiefer als der des Extrakts, wird
das Gemisch vorzugsweise bis auf den Siedepunkt des Extrakti
onsmittels erhitzt, dieses verdampft (Anspruch 15) und in einem
Wärmeaustauscher abgekühlt und kondensiert (Anspruch 16).
Die in dem Wärmeaustauscher abgeführte Wärme des Extraktions
mittels wird auf das Gemisch aus Extrakt und Extraktionsmittel
übertragen, das aus der Einrichtung zum Abtrennen von festem
Material und Wasser von dem Gemisch aus Extrakt und Extrakti
onsmittel austritt.
Im folgenden werden bevorzugte Beispiele und die beigefügten
Zeichnungen Fig. 1 und 2 erläutert.
Eine bevorzugte Vorrichtung weist eine Materialaufnahmevorrich
tung (1) auf, in die der zu reinigende Boden eingebracht wird.
Durch eine Dosiervorrichtung (2), wie eine Förderschnecke, die
gegebenenfalls eine Schleuse aufweist, wird das Material in den
unteren Teil eines zur Horizontalen geneigten Behälters (15),
eingeführt, der ein Extraktionsmittel enthält. Über eine in dem
Behälter (15) vorgesehene Fördereinrichtung, wie einem Förder
band, wird das Material durch das Extraktionsmittel transpor
tiert, wobei zumindest ein Teil der zu extrahierenden Stoffe
und/oder Stoffgemische extrahiert wird. Getrennt von dem Ex
traktionsmittelbad ist eine Öffnung (16) zur Zufuhr von Extrak
tionsmittel vorgesehen. Das Extraktionsmittel wird auf das auf
wärts geförderte Material gebracht, wodurch eine weitere Ex
traktion bewirkt wird. Oberhalb der Öffnung (16) befindet sich
eine weitere Öffnung (17) zur Zufuhr eines dampfförmigen
Fluids, wie Wasserdampf. Das Fluid wird mit dem Material in
Kontakt gebracht, erhitzt das Material und das Extraktionsmit
tel und verdrängt aufgrund seiner höheren Affinität zu dem Ma
terial das Extraktionsmittel aus den Hohlräumen und/oder Ka
nälen des Materials. Am hoch gelegenen Teil des Behälters be
findet sich eine gegebenenfalls eine Schleuse aufweisende Ent
ladevorrichtung (8) für das gereinigte Material.
Am unteren Teil des Behälters (15), der gegebenenfalls einen
Heizmantel (30) aufweist, ist ein Auslaß (18) angeordnet, an
dem Extrakt und gegebenenfalls Fluid, wie Wasser, und Material
enthaltendes Extraktionsmittel abgenommen und in das Absetz
becken (3) geführt werden kann. In dem Absatzbecken (3) werden
Feinteile enthaltende Flüssigkeit und grobe Feststoffteile ge
gebenenfalls durch Schwerkraft voneinander getrennt und die
Feststoffteile in den Behälter (15) zurückgeführt. Die Fein
teile enthaltende Flüssigkeit wird in ein zweites Absetzbecken
(26) überführt, in dem Extrakt und Extraktionsmittel von Fluid
und Schlamm abgetrennt werden. Fluid und Schlamm können gerei
nigt und in das Verfahren zurückgeführt werden. Das Gemisch aus
Extrakt und Extraktionsmittel wird über ein Ventil (21), eine
Pumpe (4) und ein weiteres Ventil (22) in den Wärmeaustauscher
(11) geführt, in diesem erhitzt und in eine Trennvorrichtung
(5), vorzugsweise eine Destillationsvorrichtung, geführt, in
der das Extraktionsmittel von dem Extrakt getrennt wird. Das
erhitzte, vorzugsweise dampfförmige Extraktionsmittel wird in
den Wärmeaustauscher (11) geführt, in dem es abgekühlt wird.
Von dort wird es in einen Luftkondensator (10) geführt und das
kondensierte Extraktionsmittel über die Zuführöffnung (16) für
das Extraktionsmittel in den Behälter (15) zurückgeführt. Nicht
kondensierte Dämpfe werden in den Separator (12) geleitet, in
dem sie teilweise kondensiert werden und über die Zufuhröffnung
(16) in den Behälter (15) zurückgeführt werden. Die nicht kon
densierten Dämpfe, die aus dem Separator (12) austreten, werden
in einem Tiefkühler (13) abgekühlt und das Kondensat über die
Öffnung (16) in den Behälter (15) zurückgeführt. Nicht konden
sierter Dampf wird über den Adsorber (14) in die Atmosphäre
entlassen.
In der Trennvorrichtung (5) von dem Extraktionsmittel abge
trennter Extrakt wird über die Ventile (23), (24) und (29) und
eine Pumpe (9) gegebenenfalls über ein weiteres Ventil in den
Behälter für den gewonnenen Extrakt (7) geführt und gegebenen
falls weiterverwendet.
Extraktionsmittel kann aus dem Vorratsbehälter (6) über Ventile
(25), (24) und (23) in die Trennvorrichtung (5) geführt werden.
Über Leitung (27) kann frisches Extraktionsmittel in den Vor
ratstank (6) oder in die Trennvorrichtung (5) geführt werden.
In alternativer Weise kann gegebenenfalls erhitztes Extrakti
onsmittel über die Zufuhröffnung (16) in den Behälter (15) ge
führt werden. Über Leitung (31) kann Wasserdampf zugeführt,
über Leitung (32) Extrakt, wie Erdöl, und über Leitung (33)
Kondensat abgeleitet werden. Alle Vorrichtungen können mit dem
Tiefkühler (13) verbunden sein.
In Fig. 2 sind bevorzugte Mitnehmer dargestellt.
Altschmierölhaltiger Boden vom Gelände eines Lokomotivschuppens
Zusammensetzung (die Teile beziehen sich auf das Gewicht):
Erdölprodukte: 15,4 Gew.-%
Feststoffe: 70,0 Gew.-%
Wasser: 14,6 Gew.-%.
Erdölprodukte: 15,4 Gew.-%
Feststoffe: 70,0 Gew.-%
Wasser: 14,6 Gew.-%.
Sandboden, der Mineralölkohlenwasserstoffe in einer Menge von
3560 mg/kg und Wasser in einer Konzentration von 10,1 Gew.-%
enthält.
Sandboden, der polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe in
einer Menge 250 mg/kg und Wasser in einer Menge von 5,6 Gew.-%
enthält.
Lehmiger Boden, der Schmieröl und Schweröl enthält. Die Probe
wurde auf dem Gelände eines Öltanklagers genommen.
Zusammensetzung (die Teile beziehen sich auf das Gewicht):
Erdölprodukte: 9,0 Gew.-%
Feststoff: 84,3 Gew.-%
Wasser: 3,7 Gew.-%.
Zusammensetzung (die Teile beziehen sich auf das Gewicht):
Erdölprodukte: 9,0 Gew.-%
Feststoff: 84,3 Gew.-%
Wasser: 3,7 Gew.-%.
Die Bearbeitung der Bodenproben wurde in einer kontinuierlich
arbeitenden Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung durch
geführt. Der Boden wurde in der Vorrichtung mit einem Schnec
kenförderer transportiert; der Durchmesser der Vorrichtung be
trug 30 mm, die Länge 500 mm, die Drehzahl 10 Umdrehungen pro
Minute.
Der zu dekontaminierende Boden wurde in die untere Zone und Ex
traktionsmittel in die mittlere Zone der Vorrichtung (des Ex
traktionsapparats) und Wasserdampf wurde in die obere Zone ein
geführt. Die Länge der Extraktionszone betrug 35 cm, die Länge
der Dampfzone 15 cm. In einigen Versuchen wurde das Wasser in
den mittleren Teil der Dampfzone eingeführt. Die Extraktion
wurde bei einem Temperaturgradienten von 40-50°C zwischen dem
unteren und dem oberen Teil der Extraktionszone durchgeführt.
In mit einem (*) markierten Versuchen wurden weder Wasserdampf
noch Wasser in den Extraktionsapparat eingeführt.
Claims (17)
1. Verfahren zur Abtrennung eines Stoffes oder Stoffgemisches
aus einem von dem Stoff oder Stoffgemisch verschiedenen festen
Material, das Hohlräume und/oder Kanäle umfaßt, bei dem das Ma
terial in einer oder mehreren Vorrichtungen
- a) zunächst mit mindestens einem Extraktionsmittel extrahiert wird, das den abzutrennenden Stoff oder das abzutrennende Stoffgemisch lösen oder solubilisieren kann,
- b) dann außerhalb des (der) Extraktionsmittel(s) mit einem Fluid beaufschlagt wird, das von dem (den) Extraktionsmittel(n) verschieden ist und in der Lage ist, durch Adsorption an Ober flächen des Materials und/oder durch Diffusion das (die) Ex traktionsmittel und/oder das Gemisch von Extrakt und Extrakti onsmittel(n) zumindest teilweise von den Oberflächen und aus den Hohlräumen und/oder Kanälen des Materials zu verdrängen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fluid in Dampfform in die Vor
richtung oder eine der Vorrichtungen eingeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Material Baumaterial, eine oder mehrere Schredderleichtfraktio
nen oder Boden wie Sand, Lehm, Ton, Kies, Erdreich oder Schlamm
ist und daß der Stoff oder das Stoffgemisch organische Verun
reinigungen, insbesondere Aliphate wie Kohlenwasserstoffe oder
substituierte Kohlenwasserstoffe, z. B. chlorierte Kohlenwasser
stoffe oder kondensierte aromatische Kohlenwasserstoffe, Öle,
wie Leichtöl oder Erdöl, Teere, anorganische Verunreinigungen,
organische und anorganische Säuren oder Basen oder deren Salze
enthält.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das (die) Extraktionsmittel Toluol, n-Pentan,
Petrolether, ein Hexan oder Gemische davon, insbesondere
Toluol, ist und daß das Fluid ein Gas wie CO₂ ein polares
Lösungsmittel, vorzugsweise Wasser ist.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verfahren im Gegenstrom geführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß es drei Stufen umfaßt
- a) eine erste Extraktionsstufe, in der das den abzutrennenden Stoff oder das abzutrennende Stoffgemisch enthaltende Material in einem Extraktionsmittelbad extrahiert wird;
- b) eine zweite, von der ersten Stufe getrennte Extraktions stufe, in der das Material mit weiterem(n) Extraktionsmittel(n) in Kontakt gebracht wird; und
- c) eine dritte, von der ersten und zweiten Stufe getrennte Stufe, in der das in der ersten und zweiten Stufe behandelte Material mit dem Fluid in Dampfform in Kontakt gebracht wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Material von der ersten zur letzten Stufe
transportiert wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Gemisch aus Extrakt und Extraktionsmit
tel(n), das gegebenenfalls Wasser und Material enthält,
abgenommen und Extrakt und Extraktionsmittel von dem Gemisch
abgetrennt werden.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Extrakt durch ein Trennverfahren, wie
eine Destillation, von dem (den) Extraktionsmittel(n) getrennt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gemisch aus Extrakt und Extraktionsmittel(n) in einem
Wärmeaustauscher (II) mit dem (den) in der Destillation
erhitzten Extraktionsmittel(n) erwärmt wird.
10. Vorrichtung zur Abtrennung eines Stoffes oder Stoffgemi
sches aus einem von dem Stoff oder Stoffgemisch verschiedenen
besten Material, das Hohlräume und/oder Kanäle umfaßt, insbe
sondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der An
sprüche 1-9, wobei die Vorrichtung
- a) mindestens eine Einrichtung, in der das feste Material mit mindestens einem Extraktionsmittel in Kontakt gebracht wird, und
- b) mindestens eine Einrichtung zum Beaufschlagen des Materials mit einem dampfförmigen Fluid umfaßt, die von der Einrichtung zum inkontaktbringen des festen Materials mit dem (den) Extraktionsmittel(n) getrennt angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Einrichtung zum inkontaktbringen des Materials mit
dem (den) Extraktionsmittel(n) und der Einrichtung zum
Beaufschlagen des Materials mit einem dampfförmigen Fluid eine
Einrichtung zum inkontaktbringen des Materials mit weiterem(n)
Extraktionsmittel(n) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen zur Horizontalen geneigten Behäl
ter (15) umfaßt, in dem die Einrichtungen nach Anspruch 10 oder
11 angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß in dem Behälter (15) eine Einrichtung zum
Transport des festen Materials insbesondere vom tiefer gelege
nen Teil zum höher gelegenen Teil des Behälters (15) angeordnet
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß im tiefer gelegenen Teil des Behälters (15)
ein Auslaß (18) angeordnet ist, an dem ein Gemisch aus Extrakt
und Extraktionsmittel(n), das gegebenenfalls Fluid und Material
enthält, abgenommen und in eine Einrichtung (3) zum Abtrennen
von festem Material und Fluid von dem Gemisch aus Extrakt und
Extraktionsmittel(n) geleitet wird.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie eine Einrichtung (5), insbesondere eine
Destillationseinrichtung zum Trennen von Extrakt und Extrak
tionsmittel(n) umfaßt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie einen Wärmeaustauscher (11) umfaßt, in
dem aus der Trennvorrichtung (3) austretendes Gemisch aus Ex
trakt und Extraktionsmittel(n) durch aus der Trennvorrichtung
(5) austretende(s) Extraktionsmittel erwärmt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996121130 DE19621130A1 (de) | 1996-05-24 | 1996-05-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Bodensanierung |
PCT/EP1997/002637 WO1997045212A1 (de) | 1996-05-24 | 1997-05-22 | Verfahren und vorrichtung zur bodensanierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996121130 DE19621130A1 (de) | 1996-05-24 | 1996-05-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Bodensanierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19621130A1 true DE19621130A1 (de) | 1997-12-18 |
Family
ID=7795329
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996121130 Withdrawn DE19621130A1 (de) | 1996-05-24 | 1996-05-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Bodensanierung |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE19621130A1 (de) |
WO (1) | WO1997045212A1 (de) |
Family Cites Families (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DK161670C (da) * | 1988-01-05 | 1992-01-27 | Phoenix Contractors As | Fremgangsmaade til rensning af forurenet materiale saasom jord og anlaeg til anvendelse ved fremgangsmaaden |
DE3912662A1 (de) * | 1989-04-18 | 1990-10-25 | Kalman Peter Gyoery | Verfahren zur reinigung von chemisch oder radioaktiv verseuchten erdreich |
DK292990D0 (da) * | 1990-12-10 | 1990-12-10 | Phoenix Contractors As | Fremgangsmaade til kontinuerlig rensning af forurenet materiale og anlaeg til udoevelse af fremgangsmaaden |
US5518621A (en) * | 1993-09-03 | 1996-05-21 | Hanover Research Corporation | Process for drying and solvent extraction of contaminated water-wet soils, sediments, and sludges |
NL9400226A (nl) * | 1994-02-14 | 1995-09-01 | Univ Twente | Werkwijze en inrichting voor het reinigen van vervuilde grond. |
-
1996
- 1996-05-24 DE DE1996121130 patent/DE19621130A1/de not_active Withdrawn
-
1997
- 1997-05-22 WO PCT/EP1997/002637 patent/WO1997045212A1/de active Application Filing
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1997045212A1 (de) | 1997-12-04 |
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