DE19620726C1 - Abdeckung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abdeckung, insbesondere für über
Gelenke verbundene Anschlußteile, bestehend aus einer Manschet
te, die an den Enden der Anschlußteile über Binder an diesen
befestigt ist.
Bei außenliegenden Anschlußteilen besteht in vielen Fällen die
Notwendigkeit, diese an den Verbindungsstellen durch eine Ab
deckung vor dem Eindringen von Sand, Steinen, Wasser etc. zu
schützen. Beispielsweise werden die in den Antriebssträngen von
Kraftfahrzeugen verwendeten Gelenkwellen in dieser Weise ge
schützt.
Damit die Abdeckungen nicht durch axiale Kräfte auf den
Anschlußteilen verschoben werden können, sind oftmals Nuten am
äußeren Umfang der Anschlußteile im Abstand von den abzudecken
den Flächen vorgesehen. Bei der Verwendung von Faltenbalgen
entsprechen die Nutenformen den jeweiligen Innenkonturen der
verwendeten Faltenbalge.
Bei Gelenkwellen werden im Betrieb nicht nur axiale Kräfte in
folge Gelenkbeugung und/oder axiale Gelenkverschiebungen auf den
Faltenbalg einwirken, sondern auch Torsions- und Rotationskräf
te. Damit der Faltenbalg seine Schutzfunktion unter diesen Be
dingungen nicht verliert, wird er häufig mittels Schraubbindern
oder Crimpringen in den jeweiligen Nuten fixiert.
Ein Nachteil dieser bekannten Technik besteht darin, daß die
Nuten in der Welle bzw. den Anschlußteilen infolge Spannungskon
zentration das maximal übertragbare Drehmoment und die Dauer
schwingfestigkeit reduzieren. Zudem ist die Fertigung der Nuten
kostenaufwendig und eine Sicherheit gegenüber Verdrehen nur bei
einem zusätzlichen Reibschluß durch Schraubbinder oder Crimprin
ge mit erheblicher Ringspannkraft zu garantieren.
Bei einem Verzicht auf die Nuten besteht andererseits die Ge
fahr, daß Faltenbalge auf der glatten Oberfläche wandern. Es hat
daher in letzter Zeit erhebliche Anstrengungen gegeben, die
feingedrehten und gehärteten Wellenoberflächen, die zudem teil
weise lackiert oder geölt sind, durch konstruktive Mittel wie
beispielsweise einer besonderen Nutengestaltung (Doppelnuten) zu
verbessern. Die damit erreichbaren Vorteile wurden jedoch mit
einem erheblichen Mehraufwand erkauft.
Nach DE 36 40 679 A1, DE 30 35 884 A1, DE 29 27 648 A1 und FR 2183412
ist eine Abdeckung für über Gelenke verbundene Anschlußteile
bekannt, bestehend aus einer Manschette, die an den Enden der
Anschlußteile über Binder an diesen befestigt ist. Dabei ist
zwischen der Manschette und der metallischen Oberfläche des
Anschlußteiles eine Zwischenlage bzw. ein Zwischenring aus einem
Rauhigkeiten aufweisenden Material angeordnet. Die Zwischenringe
sind jedoch entweder gleitend gelagert oder stoffschlüssig mit
einer Welle verbunden, so daß kein absolut sicherer Sitz bzw.
ein beträchtlicher Fertigungsaufwand zur Aufnahme hoher axialer
und radialer Kräfte erforderlich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Abdeckung
der eingangs genannten Art zu entwickeln, die einen absolut
sicheren Sitz auch bei hohen axialen und radialen Kräften bei
geringem Fertigungsaufwand ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Hauptanspruch
angegebenen Merkmale gelöst. Es hat sich gezeigt, daß die Rau
higkeit der erfindungsgemäßen Zwischenlage so bemessen werden
kann, daß die Rauhigkeitsspitzen durch eine elastische bis pla
stische Verformung bei den maximal aufzubringenden Ringzugkräf
ten einen Mikroformschluß ermöglicht, ohne daß die Körner in die
Oberfläche der Anschlußteile plastisch eingedrückt werden. Ande
rerseits sind die Rauhigkeitsspitzen jedoch so auszubilden, daß
Feuchtigkeitsschichten und eventuell vorhandene Schmierfilme
durchdrungen werden und die Funktion des Mikroformschlusses
zwischen Anschlußteil und Manschette danach erreicht wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispie
les näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1.1, 1.2 Teilschnitte durch zwei erfindungsgemäß ge
staltete Abdeckungen;
Fig. 2.11 Erfindungsgemäß gestaltete Zwischenlagen mit
Ausstanzungen in Draufsicht;
Fig. 2.12, 2.13 Erfindungsgemäß gestaltete Zwischenlage mit
Ausstanzungen im Querschnitt;
Fig. 2.21, 2.22 Erfindungsgemäß gestaltete Zwischenlagen mit
Körnern in Draufsicht und im Querschnitt;
Fig. 3 Gesamtansicht.
In Fig. 1.1 ist die erfindungsgemäße Abdeckung bestehend aus
einer Manschette 1 und einer Zwischenlage 3.1 dargestellt, wobei
die Ringzugkraft über einen Binder 5 auf die Außenfläche der
Manschette 1 aufgebracht wird. Der Binder 5 kann über einen
Schraubmechanismus 6 in seiner Ringzugkraft eingestellt werden.
Die Manschette 1 ist in Form eines Faltenbalges aus Kunststoff
oder Gummi zwischen dem Binder 5 und der Zwischenlage 3.1 auf
dem Anschlußteil 2 befestigt, das als Welle ausgebildet ist.
Fig. 1.2 zeigt analog zu Fig. 1.1 die Situation bei einer
erfindungsgemäßen Abdeckung unter Verwendung eines Kunststoff
streifens als Zwischenlage 3.2. Da hier die erforderlichen Ring
zugkräfte aufgrund des besseren Reibschlusses weniger stark
ausgebildet sein müssen, wurde der Spannmechanismus des Binders
5.2 in Form eines Crimpringes dargestellt.
Fig. 2 zeigt beispielhaft die bei den vorhergehenden Figuren zu
verwendenden Materialien der Zwischenlagen im Detail. So ist in
Fig. 2.11 ein Blechstreifen 3.3 mit ausstanzbaren Laschen 4 zu
erkennen, die jeweils beiderseits der Oberfläche senkrecht aus
der Ebene der Zwischenlage herausragen. Beim Aufbringen einer
Ringspannkraft sollen diese Laschen 4 sich in die Oberfläche des
Anschlußteiles 2 elastisch einformen. Hierdurch entsteht ein
Mikroformschluß zwischen der Zwischenlage 3 und der Oberfläche
der Anschlußteile 2, so daß die Abdeckung gegen axiale und ra
diale Verschiebungen gesichert ist.
In Fig. 2.21 und Fig. 2.22 ist analog die Situation bei einem
Kunststoffstreifen mit feinen Körnern dargestellt. Die beidsei
tig auf die Zwischenlage 3.4 aufgebrachten Körner sollen eine
definierte Elastizität und Härte aufweisen. Sie dürfen nicht zu
scharfkantig sein, damit die metallische Oberfläche der
Anschlußteile nicht verletzt wird.
Aus dem vorstehenden ergibt sich, daß der Mikroformschluß sowohl
durch einen dünnen Blechstreifen 3.3 als auch durch mit Körnern
beschichtete Kunststoffstreifen 3.4 realisiert werden kann. Im
ersten Fall werden aus dem Blechstreifen kleine Laschen in beide
Richtungen aus der Blechebene an drei Seiten ausgestanzt und
herausgebogen. Wie aus Fig. 2.13 erkennbar, sind vorteilhafter
weise die Laschen 4 an einer jeden Seite des Blechstreifens 3.3
in Längsrichtung des Bleches zur Hälfte zu einer und zur Hälfte
zur entgegengesetzten Richtung ausgebogen. Die Enden der Laschen
4 formen sich also sowohl in die Welle bzw. das Anschlußteil 2
als auch in den Faltenbalg bzw. die Manschette 1 entsprechend
der aufzubringenden Ringzugkraft ein. Die Ringzugkraft wird über
den Binder 5 eingestellt, wobei über das Ausmaß der Einformung
die Härte des Blechstreifens 3.3 entscheidet. Gegebenenfalls muß
der Blechstreifen 3.3 nach dem Ausstanzen der Laschen 4 vergütet
oder sogar gehärtet werden.
In gleicher Weise ist bei den Körnern 7 einer Zwischenschicht
3.4 aus Kunststoff gemäß Fig. 2.21 zu verfahren. Auch hier
dürfen die Materialien nicht so scharfkantig sein, daß sie sich
in die metallische Oberfläche des Anschlußteiles 2 einschneiden.
Sie sollen sich lediglich durch die Preßkraft der Binder 5 ein
formen, so daß eine Verminderung der Dauerfestigkeit infolge
Oberflächenbeschädigung auf jeden Fall vermieden wird.
Fig. 3 zeigt eine Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Ab
deckung. Man erkennt eine Manschette 1, die an den Enden der An
schlußteile über Binder 5 an diesen befestigt ist und das Gelenk
8.
Bezugszeichenliste
1 Manschette
2 Anschlußteil
3, 3.1, 3.2 Zwischenlage
3.3 Zwischenlage aus einem Blechstreifen
3.4 Zwischenlage aus einem Kunststoffstreifen mit feinen Körnern
4 Laschen
5 Binder
6 Schraubmechanismus
7 Körner
8 Gelenk
2 Anschlußteil
3, 3.1, 3.2 Zwischenlage
3.3 Zwischenlage aus einem Blechstreifen
3.4 Zwischenlage aus einem Kunststoffstreifen mit feinen Körnern
4 Laschen
5 Binder
6 Schraubmechanismus
7 Körner
8 Gelenk
Claims (10)
1. Abdeckung, insbesondere für über Gelenke verbundene An
schlußteile, bestehend aus einer Manschette (1), die an den
Enden der Anschlußteile über Binder (5) an diesen befestigt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Manschette (1) und der metallischen Ober
fläche des Anschlußteiles (2), die ggf. mit einem Überzug
versehen ist, eine Zwischenlage (3, 3.1, 3.2) aus einem
Rauhigkeiten aufweisenden Material angeordnet ist, wobei
die Rauhigkeit der Zwischenlage (3, 3.1, 3.2) so bemessen
ist, daß die Rauhigkeitsspitzen durch eine elastische bis
plastische Verformung bei den maximal aufzubringenden Ring
zugkräften einen Mikroformschluß ermöglicht, ohne daß die
Rauhigkeitsspitzen in die Oberfläche des Anschlußteiles (2)
plastisch eingedrückt werden.
2. Abdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rauhigkeit der Zwischenlage und die Festigkeit der
Rauhigkeitsspitzen höher ist als die entsprechenden Werte
der Manschette (1).
3. Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rauhigkeit der Zwischenlage (3, 3.1, 3.2) aus klei
nen Laschen (4) gebildet wird, die in beiden Richtungen aus
der Ebene der Zwischenlage herausragen.
4. Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenlage (3.3) aus einem Blechstreifen besteht
und die Rauhigkeit durch kleine Laschen (4) gebildet wird,
die in beiden Richtungen aus der Blechebene ausgestanzt
oder herausgehoben sind.
5. Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der Zwischenlage (3, 3.1, 3.2) thermisch
vergütet ist.
6. Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der Zwischenlage (3, 3.1, 3.2) gehärtet
ist.
7. Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenlage (3.4) aus einem mit feinen Körnern be
schichteten Band besteht.
8. Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Abdeckung Körner mit einer Härte und Form ver
wendet werden, die den Überzug durchdringen, die aber nur
im elastischen Bereich die metallische Oberfläche des An
schlußteiles (2) verformen.
9. Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anpreßkraft des Binders (5) so eingestellt ist, daß
die Rauhigkeiten der Zwischenlage (3, 3.1, 3.2) sich selbst
in die Rauhigkeiten der metallischen Oberfläche des An
schlußteiles (2) plastisch einformen.
10. Abdeckung nach den Ansprüchen 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anpreßkraft des Binders (5) über einen Schraubme
chanismus (6) so eingestellt ist, daß beim Anpressen gegen
die Mikrorauhigkeit der metallischen Oberfläche der An
schlußteile (2) diese Anschlußteile (2) elastisch verformt
werden.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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DE19620726C1 true DE19620726C1 (de) | 1997-09-11 |
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ID=7795090
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19620726A Expired - Fee Related DE19620726C1 (de) | 1996-05-23 | 1996-05-23 | Abdeckung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19620726C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29917271U1 (de) | 1999-10-01 | 1999-12-23 | Kemmerich, Josef, 57439 Attendorn | Anordnung zur Befestigung von Manschetten an Wellendurchführungen |
EP0990811A1 (de) * | 1998-10-02 | 2000-04-05 | Hans Oetiker AG Maschinen- und Apparatefabrik | Vormontierte balgartige Anordnung zum Ummanteln von Gelenkwellen |
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DE3035884A1 (de) * | 1980-09-24 | 1982-04-08 | Uni-Cardan Ag, 5200 Siegburg | Dichtungsanordnung |
DE3640679A1 (de) * | 1985-12-12 | 1987-06-19 | Goodyear Tire & Rubber | Abdeckung fuer rotierende elastische gelenke |
-
1996
- 1996-05-23 DE DE19620726A patent/DE19620726C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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