DE19620599C2 - Verfahren zum Zuführen von Versand- und Frachtgut zu einer Sortier- oder Verteilanlage und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Zuführen von Versand- und Frachtgut zu einer Sortier- oder Verteilanlage und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- DE19620599C2 DE19620599C2 DE1996120599 DE19620599A DE19620599C2 DE 19620599 C2 DE19620599 C2 DE 19620599C2 DE 1996120599 DE1996120599 DE 1996120599 DE 19620599 A DE19620599 A DE 19620599A DE 19620599 C2 DE19620599 C2 DE 19620599C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen von Versand- und Frachtgut zu
einer Sortier- oder Verteilanlage, und eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Vor allem im Großversandhandel, bei dem täglich mehrere einhunderttausend
Stück an Versand- und Frachtgütern zur Zustellung an den Besteller bezüglich der
Zustellerregion verteilt und sortiert werden, stellt gerade die Sortierung bzw. Ver
teilung der fertigen Güter ein zentrales Element im Gesamtverfahren dar, da die
Anzahl der auslieferbaren Gegenstände natürlich der maximalen Anzahl der mit
tels der Sortier- oder Verteilanlage bearbeiteten Güter entspricht. Bekannte derar
tige Anlagen besitzen heutzutage aber bereits entsprechende Kapazitäten, die ein
derartiges Sortiervolumen umfassen, jedoch ist die Kapazitätsauslastung und
damit natürlich der Durchsatz von der Art und Menge der zugeführten Güter ab
hängig, so daß zur Optimierung des gesamten Versandverfahrens die Güterzufuhr
das eigentliche zentrale Problem darstellt.
Um derartig große Gütermengen einer Sortier- oder Verteilanlage zuzuführen,
sind die Güter in der Regel in zwei Strömen geführt, die jeweils separaten Ein
schleuseinrichtungen zu der Sortier- oder Verteilanlage zugeführt werden, an de
nen sie auf diese aufgegeben werden. Die Güter werden dabei in den Strömen
wahllos geführt, was heißt, daß der stromspezifische Auslastungsgrad unbestimmt
ist und allein von der Aufgabe der Güter von der Verpackungsstation zu den
Stromtransporteinrichtungen abhängt. Da infolgedessen die Güter völlig wahllos
den Einschleuseinrichtungen zugeführt werden, ist somit auch die Belegung der
Sortier- oder Verteilanlage insoweit davon abhängig, ob und wann eben ein Paket
oder dergleichen zugeführt wird. Im Extremfall, wenn also beispielsweise der
Auslastungsgrad eines Stromes 0% beträgt, und der des anderen Stromes 100%,
führt dies dazu, daß an der ersten Einschleuseinrichtung überhaupt kein Paket
oder dergleichen aufgegeben wird, wohingegen sich an der anderen Einschleu
seinrichtung die Pakete aufstauen, so daß weder eine optimierte Aufgabe noch
eine ausreichende Zufuhr möglich ist, da sich das Auf- und Rückstauen der Pake
te ja auch negativ auf den Transport derselben zu der Sortier- oder Verteilanlage
hin auswirkt. Aber auch wenn die Auslastungsgrade der Ströme nicht die genann
ten Extremwerte zeigen, ergeben sich aus der wahllosen Zufuhr die oben genann
ten Probleme, so daß eine im Hinblick auf die großen zu bearbeitenden Güter
mengen optimierte Zufuhr und Sortierung nicht möglich sind.
Aus EP 0 696 485 A2 ist ein Verfahren zur Steuerung der Doppelstoffeingabe ei
ner Briefverteilanlage bekannt, mit einer optischen Abstastvorrichtung, einer au
tomatischen Lesevorrichtung und einer Videocodiervorrichtung, wobei Sendungen
von einem ersten und einem zweiten Stapel abgezogen und einer Transportvor
richtung zugeführt werden.
Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Verfahren zum Zuführen von
Versand- und Frachtgut zu einer Sortier- oder Verteilanlage zu schaffen, mit dem
eine verbesserte und leistungsgerechtere Zufuhr zu der Anlage zwecks Optimie
rung des Güterdurchsatzes möglich ist.
Zur Lösung dieses Problems ist ein Verfahren vorgesehen, bei dem die gegebe
nenfalls in ihrem Gewicht und/oder ihrer Größe unterschiedlichen Güter, vorzugs
weise Pakete, in mindestens zwei Strömen, in denen die Güter im wesentlichen
einreihig angeordnet sind, auf Transporteinrichtungen geführt werden, wobei der
zwischen 0% und 100% variable Auslastungsgrad der jeweiligen Ströme bestimmt
wird und abhängig davon die Güter zur Einstellung eines vorbestimmten strom
spezifischen Auslastungsgrads zwischen den Strömen gewechselt werden, wo
nach die infolge des Güterwechsels gegebenenfalls lokal zwei- oder mehrreihigen
Ströme einreihig gemacht werden, um anschließend über Einschleuseinrichtun
gen der Sortier- oder Verteilanlage zugeführt zu werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden somit vorteilhaft die Ströme, bei
denen es sich natürlich auch um mehr als zwei Ströme, die jeweiligen Einschleu
seinrichtungen zugeführt werden, handeln kann, in ihrem stromspezifischen Aus
lastungsgrad bestimmt, so daß stets die Belegung eines jeweiligen Stromes be
kannt ist. Um eine optimierte Zufuhr zu erreichen, werden anschließend die Güter,
sofern erforderlich, zwischen den Strömen gewechselt, um auf diese Weise einen
vorbestimmten Auslastungsgrad jedes einzelnen Stromes einstellen zu können.
Dieser vorbestimmte Auslastungsgrad kann beispielsweise von der Leistungsfä
higkeit der jeweiligen Einschleuseinrichtung, von der Art der Güter etc. abhängig
gemacht werden, er kann aber auch beispielsweise generell 50% der zugeführten
Güter betragen, was heißt, daß also jeder Strom im wesentlichen gleich viele Gü
ter führt. Um Schwierigkeiten bei der Aufgabe auf die Sortier- oder Verteilanlage
zu vermeiden, werden die Ströme nach erfolgtem Güterwechsel, der dazu führen
kann, daß die Pakete lokal nebeneinander liegen, wieder einreihig gemacht, um
so vorteilhaft eine kontinuierliche Einschleusung zu realisieren.
Die Bestimmung des Auslastungsgrades kann erfindungsgemäß anhand der
transportierten stückmäßigen Güterzahl pro Zeiteinheit und/oder Längeneinheit
und/oder der Gütergröße und/oder dem Gütergewicht bestimmt werden. Zum
Wechseln der Güter hat es sich erfindungsgemäß als zweckmäßig erwiesen,
wenn die Güter zwischen den wenigstens teilweise parallel geführten Strömen
mittels einer Verteileinrichtung verschoben werden, womit sich ein besonders
einfacher und sicherer Wechselvorgang realisieren läßt.
In weiterer Erfindungsausgestaltung kann vorgesehen sein, daß die Ströme in
mindestens zwei Unterströme, die jeweils einer Einschleuseinrichtung zu der Sor
tier- oder Verteilanlage zugeführt werden, aufgeteilt werden, um auf diese Weise
mehrere Einschleuseinrichtungen der Anlage bedienen zu können. Auch im Rah
men dieser Aufteilung kann der zwischen 0% und 100% variable aufteilungsbe
dingte Auslastungsgrad gemäß eines vorbestimmten Auslastungsgrads eingestellt
werden, um auch hier entsprechend den Gegebenheiten der Einschleuseinrich
tung oder bestimmter Güterparameter oder dergleichen eine optimierte Stromaus
lastung und damit eine leistungsgerechte Zufuhr und Einschleusung realisieren zu
können. Die Güter können hier erfindungsgemäß zur Aufteilung mittels einer wei
teren Verteileinrichtung verschoben werden.
Infolge der Einschleusung der Güter an mehreren Stellen und bedingt durch die
Tatsache, daß nicht immer gewährleistet ist, daß die an den Einschleuseinrich
tungen vorbeigeführten Aufnahmen der Sortier- oder Verteilanlage frei sind, also
das vorher aufgegebene Paket oder dergleichen tatsächlich abgegeben wurde, ist
eine exakte Steuerung der Zufuhr der neu aufzugebenden Güter erforderlich, um
zu verhindern, daß versucht wird, auf eine bereits oder noch belegte Aufnahme
ein weiteres Paket aufzugeben. Das bedeutet, daß es erforderlich ist, die Güter
entsprechend den Erfordernissen der Einschleuseinrichtungen, die von der ge
nannten Zufuhrmöglichkeit auf die Sortier- oder Verteilanlage abhängen, entspre
chend handzuhaben. Um dies zu realisieren, kann in weiterer Erfindungsausge
staltung vorgesehen sein, daß die Ströme und gegebenenfalls die Unterströme
einer der Sortier- oder Verteilanlage vorgeschalteten Speichereinrichtung zuge
führt werden, in welcher die Güter entsprechend den Erfordernissen der Ein
schleuseinrichtungen geführt und/oder vereinzelt und anschließend diesen zuge
führt werden. Die Speichereinrichtung sorgt somit vorteilhaft dafür, daß eine erfor
dernisgerechte Zuführung zu den Einschleuseinrichtungen möglich ist, um eine
exakte Zufuhr entsprechend den Sortieranlagenbedingungen zu gewährleisten.
Darüber hinaus werden die Güter vorteilhaft in der Sortiereinrichtung, sofern er
forderlich, vereinzelt, da sie ja infolge der Zufuhr direkt oder eng aneinanderliegen
können und sie zur Gewährleistung einer exakten Einschleusung erst voneinander
getrennt werden müssen. Die Güter können erfindungsgemäß mit besonderem
Vorteil in der Speichereinrichtung zur erfordernisspezifischen Führung und/oder
Vereinzelung und/oder zur Einschleusungszufuhr in ihrer Transportbewegung ver
zögert oder beschleunigt werden, so daß auf jedwede anlagenspezifische Vorga
be reagiert werden kann. Dies kann beispielsweise derart sein, daß dann, wenn
mehrere nicht belegbare Aufnahmen anstehen, das nächste aufzugebende Paket
etwas in seiner Zufuhrbewegung abgebremst wird, um genau dann an der Ein
schleuseinrichtung anzustehen, wenn die nächste belegbare Aufnahme ansteht,
oder aber, wenn gerade eine belegbare ansteht, das jeweilige nächste Paket in
seiner Transportbewegung beschleunigt wird, damit es noch auf diese Aufnahme
aufgegeben werden kann.
Die Ströme können zum einen einer einzelnen Sortier- oder Verteilanlage, die
entsprechend viele Einschleuseinrichtungen aufweist, zugeführt werden, jedoch
kann in weiterer Erfindungsausgestaltung vorgesehen sein, die Ströme und gege
benenfalls die Unterströme einer oder verschiedenen Sortier- oder Verteilanlagen
zuzuführen, so daß mittels einer einzelnen Hochleistungszuführung mehrere der
artige Anlagen bedient werden können. Die auslastungsgradspezifische Belegung
der Ströme und gegebenenfalls der Unterströme kann in diesem Fall - gegebe
nenfalls zusätzlich zu den oben genannten Parametern - erfindungsgemäß in Ab
hängigkeit des Auslastungsgrads der jeweiligen Sortier- oder Verteilanlage
und/oder in Reaktion auf den Auslastungsgrad einer anderen Sortier- oder Vertei
lanlage erfolgen, wobei natürlich auch hier feste Auslastungsgrade vorgegeben
sein können. Dabei kann auf Basis der Erfindung ferner vorgesehen sein, die
Verfahrensschritte und die diese ausführenden Einrichtungen mittels einer zentra
len Datenverarbeitungsanlage vollautomatisch zu steuern.
Die Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens
umfaßt mindestens zwei Transporteinrichtungen, mittels denen die zu bearbeiten
den Versand- und Frachtgüter in separaten Strömen zu wenigstens einer Sortier-
oder Verteilanlage geführt werden und ist erfindungsgemäß dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder Transporteinrichtung wenigstens eine Einrichtung zur Erfas
sung des stromspezifischen Auslastungsgrades an Gütern und ferner jedem
Strom eine in Abhängigkeit des Erfassungsergebnisses gesteuerte Verteileinrich
tung zum Wechseln der Güter zwischen den Strömen zur Einstellung eines vor
bestimmten stromspezifischen Auslastungsgrades zugeordnet ist.
Die Vorrichtung erlaubt also mit besonderem Vorteil mittels der Erfassungseinrich
tung, bei der es sich beispielsweise um gewöhnliche Sensoreinrichtungen in Form
von Lichtschranken, Berührungsschaltern od. dgl. handeln kann, die Anzahl oder
das Gewicht od. dgl. der zugeförderten Güter zu erfassen und basierend hierauf
den stromspezifischen Auslastungsgrad zu bestimmen, basierend auf welchem
anschließend mit besonderem Vorteil die Verteileinrichtung den Güterwechsel
vornimmt.
Wie bereits bezüglich des Verfahrens beschrieben, kann es nach dem Güter
wechsel vorkommen, daß ein oder mehrere Güter sich nicht in den laufenden
parallel geführten Strom einreihen, sondern nebeneinander zu liegen kommen.
Um diesen sich auf die spätere Einschleusung negativ auswirkenden Zustand
problemlos beheben zu können, kann in weiterer Erfindungsausgestaltung we
nigstens eine jeder Verteileinrichtung nachgeschaltete, in den Transportweg inte
grierte Einrichtung zur Ausrichtung der Güter zur Bildung eines einreihigen Stro
mes vorgesehen sein. Diese Einrichtung kann im Rahmen einer ersten Erfin
dungsalternative mehrere hintereinander geschaltete, im wesentlichen kegel- oder
kegelstumpfförmige Rollen oder Walzen umfassen. Die spezielle Formgebung der
Rollen bzw. Walzen bewirkt, daß die Umfangsgeschwindigkeiten bei Rotation der
selben lokal verschieden sind. Denn in dem Rollenbereich mit stärkerem Durch
messer ist die Umfangsgeschwindigkeit natürlich eine höhere als im Bereich eines
kleineren Durchmessers. Dies führt aber dazu, daß, da die Güter ja nachteilig ne
beneinander über die nachgeschalteten Rollen geführt werden, das Güterstück,
das im Bereich des stärkeren Durchmessers geführt wird, schneller transportiert
wird, als das im Bereich des verringerten Durchmessers geführte Stück. Dies be
wirkt ausreichende Unterschiede in der Fördergeschwindigkeit, was letztlich dazu
führt, daß die fehlerhaft positionierten Güter sich wieder in den Strom einreihen.
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsalternative der Einrichtung kann diese
wenigstens ein in den Transportweg derart integriertes Förderband umfassen, daß
die Fördergeschwindigkeit des Bandes an einer Bandseite kleiner als die an der
anderen Bandseite ist. Auch bei dieser erfindungsgemäßen Einrichtung erfolgt
somit mit besonderem Vorteil die Einreihung basierend auf dem Prinzip unter
schiedlicher Transportgeschwindigkeiten.
Um eine Aufspaltung der Ströme zur Bildung von Unterströmen realisieren zu
können, kann in weiterer Erfindungsausgestaltung vorgesehen sein, daß den je
weiligen Verteileinrichtungen und gegebenenfalls den Einrichtungen zur Güter
ausrichtung weitere, nachgeschaltete Verteileinrichtungen vorgesehen sind, mit
tels welchen die Güter der jeweiligen Ströme - sofern erforderlich und gegebenen
falls nach einem vorbestimmten Muster - aufgeteilt und so verschiedene Unter
ströme gebildet werden können. Dabei hat es sich gerade zur Bildung von im
Auslastungsgrad vorbestimmten oder einstellbaren Unterströmen als vorteilhaft
erwiesen, wenn, wie erfindungsgemäß ferner vorgesehen ist, den weiteren Verteil
einrichtungen Erfassungseinrichtungen vorgeschaltet sind, die die Güter detektie
ren.
Um einen sicheren Wechsel der zwischen den Strömen auszutauschenden bzw.
zur Bildung der Unterströme zu wechselnden Güter bei gleichzeitiger Einfachheit
der Vorrichtung realisieren zu können, können die Verteileinrichtungen und gege
benenfalls die weiteren Verteileinrichtungen erfindungsgemäß einen in der Ebene
der Transporteinrichtung bewegbaren Schwenkarm umfassen, der zum Wechseln
der Güter einfach in den Transportweg hineingeschwenkt wird, und so das jeweili
ge zu tauschende Gut auf den gegenüberliegenden Strom führt.
Die Vorrichtung kann ferner erfindungsgemäß in den Verteileinrichtungen oder
gegebenenfalls den Einrichtungen zur Ausrichtung der Güter oder gegebenenfalls
den weiteren Verteileinrichtungen nachgeschaltete Speichereinrichtungen aufwei
sen, die mehrere hintereinander geschaltete, selbständig antreibbare Transport
bänder umfassen. Diese Speichereinrichtungen dienen schließlich mit besonde
rem Vorteil der einschleusbedingungsabhängigen Förderung und Zufuhr der Güter
zu den Einschleuseinrichtungen und damit auf die Sortier- oder Verteilanlage hin.
Im Rahmen der Erfindung hat es sich ferner als äußerst zweckmäßig insbesonde
re in steuerungs- und betriebstechnischer Hinsicht erwiesen, wenn die Bestim
mung des stromspezifischen Auslastungsgrades anhand der Erfassungsergebnis
se und die Steuerung der Verteileinrichtungen, gegebenenfalls der weiteren Ver
teileinrichtungen, insbesondere in Kommunikation mit den vorgeschalteten Erfas
sungseinrichtungen, und gegebenenfalls der Speichereinrichtungen mittels einer
zentralen Datenverarbeitungsanlage erfolgt, so daß auf diese Weise ein vollauto
matischer Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich ist.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den
im folgenden beschriebenen Beispielen und anhand der Zeichnungen. Dabei zei
gen:
Fig. 1 einen schematischen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfah
rens, und
Fig. 2 eine Prinzipsskizze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Ein Beispiel eines konkreten Verfahrensablaufs ist in Fig. 1 beschrieben. Die Zu
fuhr der zu sortierenden Güter, im gezeigten Beispiel Pakete 1, erfolgt im gezeig
ten Ausführungsbeispiel in zwei Strömen I und II. Dabei ist der Strom I mit mehr
Paketen 1 belegt, als der Strom II. Nach Erfassung des jeweiligen Auslastungs
grades der Ströme wird ein Paket 1a vom Strom I nach Strom II gewechselt, wie
durch den gestrichelten Pfeil A und das strichpunktierte Paket 1b angedeutet.
Nach erfolgtem Güterwechsel werden die Ströme I, II wieder einreihig gemacht,
sofern das oder die gewechselten Pakete sich nicht eingereiht haben und neben
anderen liegen, und anschließend in Unterströme I', I'' und II' und II'' aufgeteilt. Da
auch bei dieser Aufteilung Unterschiede hinsichtlich des Auslastungsgrades der
Unterströme entstehen können, findet auch hier sofern erforderlich ein Güter
wechsel statt, wie anhand des Pakets 1c dargestellt, das vom Strom I'' zum Strom
I' wechselt, was durch den gestrichelten Pfeil B und das strichpunktiert gezeigte
Paket 1d dargestellt ist, wonach auch hier gegebenenfalls der Strom wieder ein
reihig gemacht wird.
Anschließend werden die Unterströme I'-II'' einer Speichereinrichtung 2 zuge
führt, die realiter aus mehreren hintereinander geschalteten Transportbändern
bestehen, was zeichnerisch angedeutet sein soll. Diese Transportbänder sind je
weils selbständig mittels motorischer Einrichtungen antreibbar, um die Transport
bewegung jedes einzelnen Bandes kontrollieren zu können und so das oder die
jeweils darauf transportierten Güter individuell zu verzögern oder zu beschleuni
gen. Mit dieser Speichereinrichtung 2 erfolgt schließlich die exakte Anpasung an
die zu erfüllenden Einschleusbedingungen. Die Pakete werden anschließend auf
eine Sortier- oder Verteilanlage 3 aufgegeben, die in der Zeichnung lediglich stili
siert dargestellt ist. Die umlaufende Anlage 3 weist eine Vielzahl von Aufnahmen 4
auf, die entlang den Einschleuseinrichtungen, die der Speichereinrichtung 2 nach
geschaltet sind, vorbeigeführt werden, und auf welche anschließend die Pakete
oder dergleichen aufgegeben werden.
Fig. 2 zeigt schließlich eine Prinzipsskizze einer Vorrichtung zur Durchführung des
oben beschriebenen Verfahrens. Gezeigt ist ein Beispiel, bei dem zwei Ströme I
und II auf jeweils einem Transportband 5 geführt werden. Jedem Transportband 5
ist an geeigneter Stelle eine Einrichtung 6 zur Erfassung des stromspezifischen
Auslastungsgrades zugeordnet, die im gezeigten Ausführungsbeispiel den Einrich
tungen 7 zum Wechseln der Güter zwischen den Strömen vorgeschaltet ist. Bei
der Einrichtung 6 kann es sich um jede beliebige Erfassungseinrichtung, also jede
Sensoreinrichtung handeln, mittels denen beispielsweise die fortlaufende Stück
zahl der Güter erfaßbar und zählbar ist oder dergleichen. Die Erfassungsergeb
nisse werden einer elektronischen Datenverarbeitungsanlage 15 zugeführt, wie
durch die gestrichelte Linie angedeutet ist. In dieser werden die Ergebnisse aus
gewertet und bestimmt, ob beispielsweise die realen Auslastungsgrade dem vor
bestimmten stromspezifischen Auslastungsgrad entsprechen oder nicht. In dem
Fall, daß sie sich nicht entsprechen, ist ein Wechseln eines oder mehrerer Güter
zur Einstellung des stromspezifischen Auslastungsgrades erforderlich. Dies erfolgt
durch Ansteuern der Verteileinrichtung 7, die jeweils am Rand des jeweiligen
Transportbandes 5 angeordnet ist. Jede Verteileinrichtung 7 weist einen in der
Ebene des Transportbandes verschwenkbaren Arm 8 auf, was durch die Doppel
pfeile C angedeutet ist. Soll nun beispielsweise ein Stück von Strom I nach Strom
II gewechselt werden, so wird der linke Schwenkarm 8 in die in der Figur gezeigte
Position geschwenkt, was dazu führt, daß das jeweilige Stück zum Strom II hin
übergeschoben wird. Ansonsten verbleiben die Schwenkarme 8 in der strichpunk
tiert dargestellten, nicht in den Transportweg geschwenkten Stellung.
Den Verteileinrichtungen 7 sind jeweils Ausrichteinrichtungen 9 nachgeschaltet,
mittels denen die Pakete, die infolge des Verschiebens gegebenenfalls nebenein
ander zum Liegen kommen, wieder in eine Reihe überführt werden. Die Einrich
tungen 9 bestehen aus kegel- oder kegelstumpfförmigen Walzen, die im gezeig
ten Beispiel nur skizziert dargestellt, in schräger Anordnung hintereinander ge
schaltet sind. Infolge der kegelförmigen Ausbildung lassen sich an der oberen
Transportseite unterschiedliche Transportgeschwindigkeiten erzielen, was dazu
führt, daß stets eines der nebeneinander liegenden Stücke schneller transportiert
wird als das andere. Infolge der etwas schrägen Anordnung der Rollen wird er
reicht, daß sich das schneller geförderte Paket vor das langsamer transportierte
setzt, wodurch die Einreihigkeit erreicht wird.
Den Einrichtungen 9 nachgeschaltet sind weitere Verteileinrichtungen 10, die im
wesentlichen zu den Einrichtungen 7 identisch aufgebaut sind. Sie dienen zur Bil
dung der jeweiligen Unterströme I', I'' und II', II'', wie gezeigt. Im gezeigten Bei
spiel sind den Verteileinrichtungen 10 die güterdetektierende Erfassungseinrich
tungen 11 vorgeschaltet, die mit der Datenverarbeitungsanlage 15 in Kommunika
tion stehen und entsprechende Signale bezüglich der antransportierten Stücke
liefern, die anschließend verarbeitet und zur Steuerung der Verteileinrichtungen
10 verwendet werden.
Den Einrichtungen 10 sind ferner Speichereinrichtungen 12 nachgeschaltet, be
stehend aus mehreren hintereinander geschalteten, separaten motorisch antreib
baren Förderbändern 13. Auf diesen werden die jeweiligen Güter entsprechend
den Einschleusbedingungen zu der Sortier- oder Verteilanlage 14, die in Fig. 2 nur
ausschnittsweise dargestellt ist, transportiert, um so eine optimierte Einschleu
sung zu ermöglichen.
Claims (20)
1. Verfahren zum Zuführen von Versand- und Frachtgut zu einer Sortier- oder
Verteilanlage, bei dem die gegebenenfalls in ihrem Gewicht und/oder ihrer
Größe unterschiedlichen Güter, vorzugsweise Pakete, in mindestens zwei
Strömen, in denen die Güter im wesentlichen einreihig angeordnet sind, auf
Transporteinrichtungen geführt werden, wobei der zwischen 0% und 100%
variable Auslastungsgrad der jeweiligen Ströme bestimmt wird und abhän
gig davon die Güter zur Einstellung eines vorbestimmten stromspezifischen
Auslastungsgrads zwischen den Strömen gewechselt werden, wonach die
infolge des Güterwechsels gegebenenfalls lokal zwei- oder mehrreihigen
Ströme einreihig gemacht werden, um anschließend über Einschleusein
richtungen der Sortier- oder Verteilanlage zugeführt zu werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Auslastungsgrad anhand der
transportierten stückmäßigen Güterzahl pro Zeiteinheit und/oder Län
geneinheit und/oder der Gütergröße und/oder dem Gütergewicht bestimmt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Güter zwischen den we
nigstens teilweise parallel geführten Strömen mittels einer Verteileinrichtung
verschoben werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Ströme in min
destens zwei Unterströme, die jeweils einer Einschleuseinrichtung zu der
Sortier- oder Verteilanlage zugeführt werden, aufgeteilt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem der aufteilungsbedingte Auslastungs
grad der Unterströme zwischen 0% und 100% variabel ist und gemäß eines
vorbestimmten Auslastungsgrads eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, bei dem die Güter zur Aufteilung mittels
einer weiteren Verteileinrichtung verschoben werden.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Ströme
und gegebenenfalls die Unterströme einer der Sortier- oder Verteilanlage
vorgeschalteten Speichereinrichtung zugeführt werden, in welcher die Gü
ter entsprechend den Erfordernissen der Einschleuseinrichtungen geführt
und/oder vereinzelt und anschließend diesen zugeführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem die Güter in der Speichereinrichtung
zur erfordernisspezifischen Führung und/oder Vereinzelung und/oder zur
Einschleusungszufuhr in ihrer Transportbewegung verzögert oder be
schleunigt werden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Ströme
und gegebenenfalls die Unterströme einer oder verschiedenen Sortier- oder
Verteilanlagen zugeführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem die auslastungsgradspezifische Bele
gung der Ströme und gegebenenfalls der Unterströme in Abhängigkeit des
Auslastungsgrads der jeweiligen Sortier- oder Verteilanlage und/oder in
Reaktion auf den Auslastungsgrad einer anderen Sortier- oder Verteilanla
ge erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Steue
rung der Verfahrensschritte und der diese ausführenden Einrichtungen
mittels einer zentralen Datenverarbeitungsanlage vollautomatisch erfolgt.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehen
den Ansprüche, mit mindestens zwei Transporteinrichtungen, mittels denen
die zu bearbeitenden Versand- und Frachtgüter in separaten Strömen zu
wenigstens einer Sortier- oder Verteilanlage geführt werden, gekennzeich
net durch wenigstens eine jeder Transporteinrichtung (5) zugeordnete Ein
richtung (6) zur Erfassung des stromspezifischen Auslastungsgrades an
Gütern und eine jedem Strom (I, II) zugeordnete, in Abhängigkeit des Er
fassungsergebnisses gesteuerte Verteileinrichtung (7) zum Wechseln der
Güter zwischen den Strömen (I, II) zur Einstellung eines vorbestimmten
stromspezifischen Auslastungsgrades.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch wenigstens eine je
der Verteileinrichtung (7) nachgeschaltete, in den Transportweg integrierte
Einrichtung (9) zur Ausrichtung der Güter zur Bildung eines einreihigen
Stromes.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrich
tung (9) mehrere hintereinander geschaltete, im wesentlichen kegel- oder
kegelstumpfförmige Rollen oder Walzen umfaßt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrich
tung wenigstens ein in den Transportweg derart integriertes Förderband
umfaßt, daß die Fördergeschwindigkeit des Bandes an einer Bandseite
kleiner als die an der anderen Bandseite ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, gekennzeichnet durch
den jeweiligen Verteileinrichtungen (7) und gegebenenfalls den Einrichtun
gen zur Güterausrichtung (9) nachgeschaltete weitere Verteileinrichtungen
(10) zur Bildung von Unterströmen (I', I'', II', II'').
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch den weiteren Vertei
leinrichtungen (10) vorgeschaltete, die Güter detektierende Erfassungsein
richtungen (11).
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verteileinrichtungen (7) und gegebenenfalls die weiteren Vertei
leinrichtungen (10) einen in der Ebene der Transporteinrichtungen beweg
baren Schwenkarm (8) umfassen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18, gekennzeichnet durch
den Verteileinrichtungen (7) oder gegebenenfalls den Einrichtungen (9) zur
Ausrichtung der Güter oder gegebenenfalls den weiteren Verteileinrichtun
gen (10) nachgeschaltete Speichereinrichtungen (12) umfassend mehrere
hintereinander geschaltete, selbständig antreibbare Transportbänder (13).
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bestimmung des stromspezifischen Auslastungsgrades anhand der
Erfassungsergebnisse und die Steuerung der Verteileinrichtungen (7), ge
gebenenfalls der weiteren Verteileinrichtungen (10), insbesondere in Kom
munikation mit den vorgeschalteten Erfassungseinrichtungen (11), und ge
gebenenfalls der Speichereinrichtungen (12), mittels einer zentralen Daten
verarbeitungsanlage (15) erfolgt.
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DE19620599A1 DE19620599A1 (de) | 1997-11-27 |
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Country Status (1)
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Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1996
- 1996-05-22 DE DE1996120599 patent/DE19620599C2/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0696485A2 (de) * | 1994-08-11 | 1996-02-14 | Licentia Patent-Verwaltungs-GmbH | Verfahren zur Steuerung der Doppelstoffeingabe von Briefverteilanlagen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19620599A1 (de) | 1997-11-27 |
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