DE19620567A1 - Regelelektronik mit einem Strahlungsheizkörper - Google Patents
Regelelektronik mit einem StrahlungsheizkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Regelelektronik mit einem
Strahlungsheizkörper für einen Kochherd, insbesondere mit
Glaskeramikkochfeld, der an die elektrische Netzspannung
angeschlossen ist, die um die Nennspannung einen
Toleranzbereich mit einem unteren Toleranzgrenzwert und
einem oberen Toleranzgrenzwert hat.
Die Elektrizitätsversorgungsunternehmen gewährleisten für
den Haushaltsbedarf eine Nennspannung (230 V) mit einer
Toleranz von +5% und -10%. Der untere bzw. obere
Toleranzgrenzwert liegt somit bei 207 V bzw. 241,5 V.
Nach dem Stand der Technik sind Strahlungsheizkörper von
Kochherden so ausgelegt, daß sie ihre Nennleistung,
beispielsweise 2100 W, bei Nennspannung (230 V) liefern.
Dies hat zur Folge, daß die tatsächliche Leistung beim
unteren Toleranzgrenzwert der Netzspannung nur 1700 W und
beim oberen Toleranzgrenzwert der Netzspannung 2315 W
ist, also deutlich von der Nennleistung abweicht.
Erbringt ein Strahlungsheizkörper seine Nennleistung
nicht, dann verlängert sich die Kochdauer und
insbesondere die Ankochdauer sowie seine Aufglühzeit
beträchtlich. Voreingestellte Kochdauern führen nicht
mehr zum gewünschten Kochergebnis. Dies wird vom Benutzer
als störend empfunden. Er wird den Fehler der
Strahlungsbeheizung zusprechen, obwohl die Ursachen in
der Netzspannung liegen.
In der EP 0 393 506 B1 ist ein Kochherd mit
Glaskeramikfeld beschrieben, bei dem die Leistung der
Kochstellen durch Takten der Netzspannung mittels eines
Mikroprozessors steuerbar ist. Schwankungen der
Netzspannung wirken sich in der oben beschriebenen Weise
aus.
In der DE 41 04 677 A1 ist eine Anpassung der Leistung
eines Heizkörpers einer Glaskeramikkochplatte
beschrieben, bei der die Energiezufuhr derart geändert
wird, daß im Normalbetrieb eine obere Grenztemperatur
nicht überschritten wird. Eine Erfassung der Netzspannung
ist auch hier nicht vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der
eingangs genannten Art vorzuschlagen, die
Netzspannungsschwankungen in ihrer Auswirkung auf die
Leistung des Strahlungsheizkörpers ausgleicht, wobei dem
Benutzer auch beim unteren Toleranzgrenzwert der
Netzspannung die volle Nennleistung zur Verfügung steht.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, daß die Nennleistung des Strahlungsheizkörpers
auf den unteren Toleranzgrenzwert der Netzspannung
ausgelegt ist und die Regelschaltung den
Strahlungsheizkörper beim unteren Toleranzgrenzwert mit
100%-Einschaltdauer betreibt, steht für den Benutzer
selbst bei der kleinsten gewährleisteten Netzspannung die
volle Nennleistung zur Verfügung. Selbst eine am unteren
Toleranzgrenzwert liegende Netzspannung führt somit nicht
zu einer Verlängerung der Kochdauer und der Ankochdauer
oder zu einem verzögerten, für den Benutzer durch die
Glaskeramikplatte hindurch sichtbaren Aufglühen des
Strahlungsheizkörpers. Ein schnelles Aufglühen des
Strahlungsheizkörpers nach dem Einschalten ist
bekanntermaßen erwünscht, damit der Benutzer nach dem
Einschalten die Betriebsbereitschaft des Kochfeldes
schnell sieht.
Um zu verhindern, daß der auf den unteren
Toleranzgrenzwert der Netzspannung ausgelegte
Strahlungsheizkörper bei höherer Netzspannung geschädigt
wird oder zu Schäden führt, wird die Einschaltdauer bei
höherer Netzspannung entsprechend verkürzt. Solche
Schäden könnten in der Verkürzung der Lebensdauer des
Strahlungsheizkörpers und/oder in der Verminderung der
Festigkeit der Isolierstoffe liegen, auf die der
Strahlungsheizkörper einwirkt.
Die Regelelektronik kann zusätzlich zu der beschriebenen,
Netzspannungsschwankungen ausgleichenden Funktion auch
eine vom Benutzer direkt oder über ein Programmwerk oder
eine Temperaturmesseung einstellbare Leistungssteuerung
derart übernehmen, daß der Strahlungsheizkörper nicht nur
in Vollast, sondern auch in Teillast betreibbar ist. Der
Ausgleich der Netzspannungsschwankungen erfolgt auch im
Teillastbetrieb.
In Ausgestaltung der Erfindung verkürzt die Steuerkreise
der Regelelektronik bei Netzspannung oberhalb des unteren
Toleranzgrenzwertes die zyklische Einschaltdauer jeweils
derart, daß der Strahlungsheizkörper - bei Vollast - die
Nennleistung erbringt. Dadurch ist erreicht, daß der
Strahlungsheizkörper unabhängig von der jeweiligen
Netzspannung mit seiner Nennleistung arbeitet, wenn er in
Vollastbetrieb geschaltet ist. Ist er über die
Regelelektronik auf eine Teillast eingestellt, dann
arbeitet er unabhängig von der jeweiligen Netzspannung
mit der jeweiligen Teilleistung.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung verkürzt
die Steuergröße die zyklische Einschaltdauer erst bei
einer Netzspannung oberhalb dem unteren
Toleranzgrenzwert, beispielsweise bei der Nennspannung.
Es ist dabei in Kauf genommen, daß sich die Leistung des
Strahlungsheizkörpers bei einer Netzspannung zwischen dem
unteren Toleranzgrenzwert und der höheren Spannung,
beispielsweise der Nennspannung, über die Nennleistung
erhöht. Diese Leistungserhöhung ist günstig, um ein
schnelles Aufglühen und einen Ankochstoß zu erreichen.
Vorzugsweise wird diese Leistungserhöhung auf die Zeit
bis zum Erreichen einer gewünschten Temperatur,
beispielsweise der Glaskeramikkochplatte, oder auf eine
vorbestimmte Zeitdauer, beispielsweise die Ankochphase
und/oder die Aufglühphase, beschränkt, um eine dauerhafte
Überhitzung des Strahlungsheizkörpers und der von ihm
bestrahlten Teile zu vermeiden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus weiteren Unteransprüchen und der
folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Regelelektronik mit
Strahlungsheizkörper,
Fig. 2a ein Netzspannungs-Leistungsdiagramm des
Strahlungsheizkörpers schematisch,
Fig. 2b1 bis b3 zyklische Einschaltdauern für
charakteristische Netzspannungswerte 241 V, 230 V, 207 V
nach Fig. 2a,
Fig. 3a ein alternatives Netzspannungs-Leistungsdiagramm
des Strahlungsheizkörpers, schematisch,
Fig. 3b1 bis b3 zyklische Einschaltdauern für
charakteristische Netzspannungswerte 241 V, 230 V, 207 V
nach Fig. 3a,
Fig. 4a zum Vergleich ein Netzspannungs-
Leistungsdiagramm eines Strahlungsheizkörpers nach dem
Stand der Technik und
Fig. 4b1 bis b3 die nicht unterbrochenen Einschaltdauern
für die charakteristischen Netzspannungswerte 241 V,
230 V, 207 V nach Fig. 4a.
Eine Regelelektronik weist einen Mikrocontroller (1) auf,
der über einen Analog/Digital-Wandler (2) den jeweiligen
Wert der Netzspannung (N) erfaßt. Im Mikrocontroller (1)
ist ein Vergleichs-Funktionsblock (3) vorgesehen, der die
jeweilige Netzspannung (N) mit der Nennspannung (230 V)
vergleicht und das Vergleichsergebnis an einen
Korrekturblock (4) des Mikrocontrollers (1) weitergibt. Der
Korrekturblock (4) steht mit einem Wertespeicher (5) in
Verbindung, in dem in tabellarischer Form Soll-Istwert-
Abweichungen Steuergrößen zugeordnet sind. Eine solche
Signalverarbeitung ist bei Mikrocontrollern üblich.
Entsprechend der jeweiligen Abweichung der
Ist-Netzspannung von der Nennspannung liest der
Korrekturblock (4) eine zugeordnete Steuergröße aus dem
Wertespeicher (5) ab und legt diese an eine
Impulspaketsteuerung (6).
Die Impulspaketsteuerung (6) schaltet einen elektronischen
Schalter (7), beispielsweise Triac, der in Reihe zu einem
elektrischen Strahlungsheizkörper (8) an der Netzspannung
(N) liegt.
Der Strahlungsheizkörper (8) ist in Länge, Durchmesser und
Art des ihn bildenden Widerstandsdrahtes so bemessen, daß
er beim unteren Grenzwert (207 V) der Netzspannung (N)
seine Nennleistung, beispielsweise 2100 W, liefert.
Die Funktionsweise der beschriebenen Einrichtung ist im
wesentlichen folgende:
Beim unteren Toleranzgrenzwert (207 V) der Netzspannung (N) arbeitet der Strahlungsheizkörper (8) mit seiner Nennleistung von 2100 W (vgl. Fig. 2a). Hierfür hält die Impulspaketsteuerung (6) während ihrer gesamten Zykluszeit (T) und damit über mehrere Zykluszeiten hinaus den Strahlungsheizkörper (8) ständig eingeschaltet (vgl. Fig. 2b3). Die Einschaltdauer beträgt also 100%.
Beim unteren Toleranzgrenzwert (207 V) der Netzspannung (N) arbeitet der Strahlungsheizkörper (8) mit seiner Nennleistung von 2100 W (vgl. Fig. 2a). Hierfür hält die Impulspaketsteuerung (6) während ihrer gesamten Zykluszeit (T) und damit über mehrere Zykluszeiten hinaus den Strahlungsheizkörper (8) ständig eingeschaltet (vgl. Fig. 2b3). Die Einschaltdauer beträgt also 100%.
Die Zykluszeit (T) umfaßt mehrere Perioden der
Netzwechselspannung, beispielsweise beträgt sie 200 ms.
Sie ist jedenfalls kürzer als die Zeit, die der
Strahlungsheizkörper (8) zum Aufglühen benötigt. Dadurch,
daß die Nennleistung des Strahlungsheizkörpers (8) auf
207 V ausgelegt ist und bei 207 V eine
100%-Einschaltdauer besteht, glüht dieser schnell auf.
Steigt die Netzwechselspannung, dann wird vom
Mikrocontroller (1) eine Steuergröße an die
Impulspaketsteuerung (6) gelegt, die die Einschaltdauer in
ihrer Zykluszeit (T) (Tastverhältnis) entsprechend
verringert. Fig. 2b2 zeigt die Einschaltdauer (D1) in der
Zykluszeit (T) bei der Nennspannung von 230 V.
Bei weiter zunehmender Netzspannung verkürzt sich die
Einschaltdauer (D1) in der Zykluszeit (T) entsprechend, so
daß beim oberen Toleranzgrenzwert (241 V) die
Einschaltdauer (T2) in jedem Zyklus vorliegt (vgl. Fig. 2b1).
Über eine Aufglühphase oder eine Ankochphase insgesamt
gemittelt arbeitet der Strahlungsheizkörper (8) somit
unabhängig von der Netzspannung mit seiner Nennleistung
(2100 W), wie dies in Fig. 2a dargestellt ist.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführung ist der
Strahlungsheizkörper (8) wie oben beschrieben
dimensioniert, so daß er beim unteren Toleranzgrenzwert
(207 V) und bei 100%-Einschaltdauer (vgl. Fig. 3b3) seine
Nennleistung von 2100 W erbringt. Bei der Ausführung nach
Fig. 3 bleibt die 100%-Einschaltdauer erhalten, solange
die Nennspannung (230 V) noch nicht erreicht ist (vgl.
Fig. 3a, Fig. 3b2). Dies hat zur Folge, daß bei
Netzspannungen zwischen 207 V und 230 V die Leistung des
Strahlungsheizkörpers (8) entsprechend der Spannung
ansteigt. Diese Leistungserhöhung begünstigt das schnelle
Aufglühen des Strahlungsheizkörpers (8) und einen
schnellen Ankochvorgang. Dabei kann die Leistung des
Strahlungsheizkörpers (8) etwa 2500 W bis 2600 W
erreichen.
Um den Strahlungsheizkörper (8) nicht länger dauernd mit
dieser erhöhten Leistung zu belasten, kann über den
Mikrocontroller (1) die Impulspaketsteuerung (6) so
angesteuert sein, daß die Leistungserhöhung nur während
einer begrenzten Zeitdauer nach dem Einschalten des
Strahlungsheizkörpers möglich ist. Diese Zeitdauer
entspricht beispielsweise etwa einer Aufglühphase oder
einer Ankochphase und beträgt beispielsweise 1 min bis 10
min. Nach dieser Zeitdauer wird von der
Impulspaketsteuerung (6) die Einschaltdauer reduziert. Die
Dauer der erhöhten Leistung kann auch dadurch begrenzt
werden, daß bei Erreichen einer gewünschten Temperatur
der Kochstelle die Regelelektronik die zyklische
Einschaltdauer herabsetzt.
Oberhalb der Nennspannung (230 V) erfolgt keine weitere
Leistungserhöhung (vgl. Fig. 3a). Die
Impulspaketsteuerung verkürzt die Einschaltdauer auf D3,
wie dies in Fig. 3b1 gezeigt ist. Anstelle der
Nennspannung kann auch ein anderer Spannungswert zwischen
dem unteren und oberen Toleranzgrenzwert gewählt werden.
Aus Fig. 4, die den Stand der Technik darstellt, ist
ersichtlich, daß die Nennleistung des Beispielsfall von
2100 W erst bei der Nennspannung 230 V erbracht wird. Der
Strahlungsheizkörper (8) ist während der Zykluszeit (T)
unabhängig von der Netzspannung ständig eingeschaltet,
was einer 100%-Einschaltdauer entspricht. Die Leistung
steigt mit dem Quadrat der Spannung.
Claims (7)
1. Regelelektronik mit einem Strahlungsheizkörper für
einen Kochherd, insbesondere mit einem
Glaskeramikkochfeld, der an die elektrische Netzspannung
angeschlossen ist, die um die Nennspannung einen
Toleranzbereich mit einem unteren Toleranzgrenzwert und
einem oberen Toleranzgrenzwert hat,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strahlungsheizkörper (8) derart ausgelegt ist, daß
er seine Nennleistung bei dem unteren Toleranzgrenzwert
erbringt, daß die Regelelektronik (1 bis 6) aus der
jeweiligen Netzspannung und der Nennspannung eine
Steuergröße für die zyklische Einschaltdauer des
Strahlungsheizkörpers (8) bildet, daß die Steuergröße,
wenn die Netzspannung beim unteren Toleranzgrenzwert
liegt, - bei Vollast - eine zyklische Einschaltdauer von
100% einstellt und daß die Steuergröße, wenn die
Netzspannung über dem unteren Toleranzgrenzwert liegt,
eine verkürzte zyklische Einschaltdauer (D1, D2, D3)
einstellt.
2. Regelelektronik nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuergröße bei Netzspannungen über dem unteren
Toleranzgrenzwert die zyklische Einschaltdauer (D1, D2)
jeweils derart verkürzt, daß der Strahlungsheizkörper (8)
- bei Vollast - die Nennleistung erbringt.
3. Regelelektronik nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuergröße die zyklische Einschaltdauer erst bei
einer Netzspannung oberhalb dem unteren
Toleranzgrenzwert, beispielsweise bei Nennspannung,
verkürzt.
4. Regelelektronik nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese Verkürzung durch das Erreichen einer
gewünschten Temperatur der Kochstelle begrenzt ist.
5. Regelelektronik nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese Verkürzung auf die Ankochphase oder die
Aufglühphase des Strahlungsheizkörpers (8) begrenzt ist.
6. Regelelektronik nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit ihr Vollast oder Teillast des
Strahlungsheizkörpers (8) einstellbar ist.
7. Regelelektronik nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Mikrocontroller (1) aufweist, der über einen
Analog/Digital-Wandler (2) die jeweilige Netzspannung mit
der Nennspannung vergleicht und aus einem Wertespeicher
(5) eine dem Vergleichsergebnis entsprechende Steuergröße
für eine Impulspaketsteuerung (6) eines elektronischen
Schalters (7) des Strahlungsheizkörpers (8) ableitet.
Priority Applications (4)
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