DE19620168A1 - Temperaturmeßsystem - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines
Sensorkopfes, der einen gebogenen Lichtleiter mit einem Kern aus dem
transparentem Material aufweist, das einen vorbestimmten Brechungsindex und
einen Temperaturkoeffizienten bezüglich des Brechungsindexes besitzt, mit einem
dem Lichtleiterkern umgebenden Mantel, welcher einen zum Lichtleiterkern
unterschiedlichen Brechungsindex hat, und der einen zum Lichtleiterkern
unterschiedlichen Temperaturkoeffizienten bezüglich des Brechungsindexes
aufweist, sowie gegebenenfalls mit einem den Mantel umgebenden Jacket, wobei
das gegebenenfalls vorhandene Jacket und gegebenenfalls der Mantel im Bereich
des späteren Sensorkopfes entfernt werden, nach Patentan
meldung 195 02 007.3-52.
In der Patentanmeldung 195 02 007.3-52 ist zum Stand der Technik (Fig. 1) die
Patentanmeldung FR-90 090 75 genannt, aus der ein Temperaturmeßsystem mit
einem Temperaturfühler, bzw. Sensorkopf S1 mit zwei Anschlußleitungen bekannt
ist, die einstückig mit dem Sensorkopf verbunden sind. Der Sensorkopf ist eine
Spule Sp aus einem Lichtleiter, vorzugsweise einer Glasfaser, mit einem
Lichtleiterkern, der einen vorbestimmten Brechungsindex sowie einen ebenfalls
vorbestimmten Temperaturkoeffizienten bezüglich des Brechungsindexes hat, und
der von einem lichtleitfähigen Mantel vorzugsweise aus Silicon umgeben ist.
Die Spule ist an einem ihrer Enden über eine erste der Anschlußleitungen mit einer
Leuchtdiode verbunden, während an dem anderen Ende der Spule über die zweite
Anschlußleitung eine Photodiode angeschlossen ist. Die Anschlußleitungen weisen
einen Kern aus Glas auf, der mit einer Siliconschicht ummantelt ist.
Auf Grund der Geometrie der Spule mit ihrer Biegung unterliegt ein großer Teil der
Lichtstrahlen nicht, wie in den geraden Anschlußleitungen, der Totalreflexion,
sondern tritt durch den Siliconmantel und wird in der Umgebung des Sensorkopfes
absorbiert. Damit tritt im Sensorkopf eine starke Dämpfung des Lichtes auf. Die
Dämpfung des Lichtes im Bereich des Sensorkopfes ändert sich mit der Temperatur.
Dadurch wird die von der Photodiode gemessene Lichtleistung temperaturabhängig
und bei entsprechender Eichung läßt sich mit einer der Photodiode
nachgeschalteten Auswerteelektronik die Temperatur in der näheren Umgebung des
Sensorkopfes direkt ermitteln.
Es liegt auf der Hand, daß sich derartige Temperaturfühler aufgrund ihres geringen
Gewichtes und des geringen technischen Aufwands besonders gut für den Einsatz in
Kraftfahrzeugen oder in der Luft- und Raumfahrt eignen. Es hat sich jedoch
herausgestellt, daß die äußeren Abmessungen, insbesondere des Sensorkopfes,
infolge der verwendeten Materialien, vorzugsweise Glasfasern, relativ groß sind.
Die großen Abmessungen resultieren aus der geringen Elastizität von Lichtleitern
beziehungsweise von Glasfasern und demnach sind nur verhältnismäßig große
Krümmungsradien für die Spule Sp1 im Sensorkopf möglich. Um eine ausreichende
Dämpfung und Empfindlichkeit des Sensors zu erreichen, müssen außerdem
mehrere Windungen hintereinander angeordnet werden.
Nach dem gegenwärtigen Stand der Technik garantieren speziell die Hersteller von
Glasfasern eine Langzeitbruchfestigkeit für Krümmungsradien größer als das
600-fache des Glasdurchmessers der betreffenden Glasfaser und eine
Kurzzeitbruchfestigkeit für Krümmungsradien größer als das 100-fache des
Glasdurchmessers. Somit können mit gängigen Glasdurchmessern zwischen 50 µm
und 400 µm im günstigsten Fall (Kurzzeitbruchfestigkeit) Spulendurchmesser
zwischen 10 mm und 80 mm erzielt werden.
Diese Abmessungen sind, wie schon bereits erwähnt, zu groß für Anwendungen in
der Luft- und Raumfahrt sowie im Kraftfahrzeugbau, zumal davon ausgegangen
werden muß, daß mechanische Belastungen durch Vibrationen und dergleichen zu
einem raschen Versagen dieser Sensorköpfe führen. Auch ergeben sich erhebliche
Meßfehler je nach Art und Weise, in welcher die Anschlußleitungen der bekannten
Sensorköpfe verlegt werden. Weisen nämlich die beiden Anschlußleitungen eine
größere Anzahl von Biegungen auf, wirken sich diese bei einer lokalen
Temperaturänderung (Sonneneinstrahlung oder eine zu den Anschlußleitungen
nahegelegene Wärmequelle) auf die Gesamtdämpfung (Dämpfung von Sensorkopf
und Anschlußleitungen) in der gleichen Weise aus, wie der Sensorkopf selbst. Das
heißt, die Anschlußleitungen müssen möglichst gerade, also ohne Biegungen,
verlegt werden, was den Einsatz dieser Technik weiter einschränkt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Temperaturmeßsystem derart weiterzubilden, daß es entgegen den vorstehend
aufgezeigten Problemen beispielsweise in den Bereichen Kraftfahrzeug-, Flugzeug-Transport
mittelbau oder dergleichen einsetzbar wird.
Entsprechend der Stammanmeldung wird dies erreicht, indem vom Lichtleiter das
Jacket und gegebenenfalls der Buffer sowie gegebenenfalls der Mantel im Bereich
des späteren Sensorkopfes entfernt wird, und daß dieser Bereich unter
Hitzeeinwirkung soweit erwärmt wird, daß eine anschließende plastische Verformung
zu wenigstens einer Biegung oder Krümmung mit einem Krümmungsdurchmesser
von weniger als dem 100-fachen des Durchmessers des verwendeten Lichtleiters
erfolgt, und daß dann der Kopfbereich mit einer Umhüllung (Träger) 7 aus
lichtleitfähigem Material (Trägermaterial) versehen wird. Das Jacket und
gegebenenfalls der Buffer umgeben schützend den Lichtwellenleiter, wobei das
Jacket die äußere und der Buffer die darunterliegenden Schutzhülle bildet, die
wiederum Mantel und Kern umgeben.
Durch das plastische Verformen und durch das Erhitzen des Lichtleiters im Bereich
des Sensorkopfes werden die elastischen Spannungen aus dem Material
genommen, woraus in der verformten Lage dann die hohe Langzeitfestigkeit und die
mechanische Stabilität resultiert. Durch die nun sehr kleinen Biegeradien, die nur bei
plastischer Verformung des Lichtleiters möglich sind, läßt sich ein Sensorkopf
realisieren, der wesentlich kleiner ist als bisher. Ein solcher Sensorkopf ist
problemlos einsetzbar, gerade in den Bereichen Kraftfahrzeug-, Flugzeug- und
Raumfahrttechnik, sowie überall dort, wo unter beengten Verhältnissen schwierig
zugängliche Stellen vorhanden sind.
Außerdem wird der Meßbereich gegenüber dem bisherigen Stand der Technik
vervielfacht und linearisiert, woraus sich weitere enorme Vorteile ergeben.
Die vorliegende Erfindung geht von einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 aus, wobei dieses Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet ist, daß zwei Lichtleiter mit ihren freigelegten Bereichen
nebeneinander angeordnet und soweit erwärmt werden, daß sie an ihren Enden
unter Bildung einer gebogenen Verbindung zusammenschmelzen.
Damit ist eine weitere Möglichkeit zur Herstellung engster Biegeradien geschaffen.
Bevorzugt werden die beiden Lichtleiter mit ihren freigelegten Bereichen direkt und
unmittelbar nebeneinander angeordnet und soweit erwärmt, daß sie an ihren Enden
unter Bildung einer gebogenen Verbindung verschmelzen.
In der Praxis werden die nebeneinander angeordneten Lichtleiter, vorzugsweise
Glasfasern, an ihren freien Enden mit Hilfe einer Flamme oder eines Lichtbogens
zum Schmelzen gebracht. Durch das Zusammenspiel zwischen Kohäsion und
Gravitation sowie durch die passende Dosierung von Temperatur und Dauer der
Erwärmung lassen sich die Enden der Lichtleiter so verschmelzen, daß eine
lichtleitende Verbindung mit minimalem Radius entsteht.
Zweckmäßiger Weise wird in der Verschmelzungszone ein transparentes
Trägermaterial mit einem zum Kern- und gegebenenfalls Mantelmaterial
unterschiedlichen Temperaturkoeffizienten aufgebracht.
Bei einem nach dem Verfahren gemäß Anspruch 6 hergestellten Sensorkopf ist
kennzeichnend, daß der Lichtleiterkern zur Ausbildung der Spule zu einer zumindest
innerhalb des Sensorkopfes sich befindenden Krümmung mit einem vorbestimmten
Krümmungsradius durch Verschmelzen vorgeformt ist, und daß der
Krümmungsdurchmesser weniger als das 100-fache des Durchmesser des
verwendeten Lichtleiters beträgt.
Durch das plastische Verformen sowie durch das Erhitzen des Lichtleiters im Bereich
des Sensorkopfes werden die elastischen Spannungen aus dem Material
genommen. Dadurch erreicht man in verformten Lage eine hohe Langzeitfestigkeit
und eine große mechanische Stabilität. Außerdem sind durch das Verschmelzen
kleinste Biegeradien möglich.
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen
aufgeführt.
Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand der
Figuren noch näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 den Aufbau eines Temperatursensors mit einer Spule, die
temperatursensiblen Zone bildet, den Anschlußleitungen, der
Lichtquelle und dem lichtempfindlichen Bauelement zur
Messung der Temperatur,
Fig. 2 Querschnitte von verschiedenen Anschlußleitungen und
Lichtleitern nach dem derzeitigen Stand der Technik, auf dem
die Erfindung aufbaut,
Fig. 3 ein Temperaturmeßsystem gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 4 ein Temperaturmeßsystem gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 5 eine Variante eines Temperaturmeßsystems,
Fig. 6a und Fig. 6b Lichtleiter vor und nach dem Verschmelzen ihrer Enden bei
dem der Kern-Mantelaufbau des ursprünglichen Lichtleiters in
der temperatursensiblen (gebogenen) Zone erhalten bleibt und
Fig. 7a und Fig. 7b Lichtleiter vor und nach dem Verschmelzen ihrer Enden bei
dem nur der Kern des ursprünglichen Lichtleiters in der
temperatursensiblen (gebogenen) Zone erhalten bleibt.
Die nachfolgend verwendeten Kürzel M1, M2, M3 und M4 stehen für Materialien mit
den Brechungsindizes n1, n2, n3 und n4 und den Temperaturkoeffizienten a1, a2, a3
und a4 bezüglich der Brechungsindizes n1, n2, n3 und n4. Dabei gilt, daß die
Brechungsindizes n1, n2, n3 und n4 alle voneinander verschieden sind, daß a1 ≈ a2
und daß a2, a3 und a4 alle voneinander verschieden sind. Dabei kann das Material
M3 sowohl Mantel als auch Buffer sein. J bezeichnet das Jacket, die
Schutzumhüllung.
Gemäß der Fig. 3 besteht das Temperaturmeßsystem nach dem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung aus einem eine temperatursensible Zone
bildenden Sensorkopf 1 und zwei Anschlußleitungen 2 und 3, die den Sensorkopf 1
an eine Lichtquelle 4, in diesem Fall eine Leuchtdiode, und ein lichtempfindliches,
elektrisches Bauelement 5, hier eine Photodiode, wie eingangs bereits zum Stand
der Technik beschrieben wurde, anschließen. Innerhalb des Sensorkopfes 1 befindet
sich eine Spule aus bis zu 2 transparenten Materialien, in diesem
Ausführungsbeispiel ein Lichtleiterkern M1, der gegebenenfalls von einem Mantel
aus dem Material M2 umgeben ist. Die transparenten Materialien sind von einem
Träger (Gehäuse) 7 umschlossen. Der Träger 7 besteht aus dem Material M3 oder
M4 vorzugsweise aus Silicon oder aus einem anderen Material, wie beispielsweise
Glas, Keramik oder Kunststoff, welches die Spule umgibt und diese quasi zu einer
integralen Baueinheit umschließt. Die die Spule 6 ausbildenden, transparenten
Materialien sind erfindungsgemäß im wesentlichen auf die Spulenform, d. h. auf den
Spulendurchmesser und die vorbestimmte Windungszahl bereits plastisch
vorgeformt.
An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, daß für die Eigenschaften der
verwendeten Materialien M1, M2, M3 und M4 insbesondere hinsichtlich ihrer
Brechungsindizes n1, n2, n3 und n4 sowie für die dazugehörigen
Temperaturkoeffizienten a1 bis a4 die gleichen Beziehungen für die
Funktionsfähigkeit des erfindungsgemäßen Meßsystems gelten müssen, wie sie
bereits beschrieben wurden, so daß an dieser Stelle auf die entsprechenden
Textstellen der Beschreibungseinleitung verwiesen werden kann.
Wie aus der Fig. 3 ferner zu entnehmen ist, weist die erfindungsgemäße Spule 6
lediglich eine halbe Windung, das heißt eine 180°-Schleife auf, mit einem
Windungsdurchmesser von weniger als dem 100-fachen des Durchmessers des
verwendeten Lichtleiters. Versuche haben ergeben, daß solche enge Biegeradien
bei nahezu unveränderter mechanischer Belastbarkeit, insbesondere hinsichtlich der
Langzeitbruchsicherheit gegenüber handelsüblichen Lichtleitern realisierbar sind und
zwar durch plastische Vorverformung wie Erhitzen und Biegen der Lichtleiter oder
durch das Verschmelzen zweier Lichtleiterenden. Es hat sich dabei gezeigt daß
durch die Verwendung des plastisch zur Spule 6 vorgeformten Lichtleiters, der
anschließend mit dem Sensorkopfmaterial M3 oder M4 vergossen wird, bereits eine
halbe Windung, wie in Fig. 3 angedeutet wird, ausreicht, um eine ausreichende
Dämpfung des Lichtes innerhalb des Meßkopfes 1, und einen darüber hinaus
vergrößerten Temperaturmeßbereich zu erzielen. Auf diese Weise ist es nunmehr
möglich, den erfindungsgemäßen Sensorkopf 1 gegenüber dem Stand der Technik
erheblich in seinen Abmessungen zu verkleinern und außerdem die mechanische
Belastbarkeit hinsichtlich Vibrationen und Schlageinwirkungen aufgrund geringerer
Baugröße sowie der kleineren Spulenwindungszahl zu steigern.
Wie vorstehend bereits beschrieben wurde, sind die Anschlußleitungen 2, 3 und 16
gemäß der Fig. 3 bis Fig. 5 einstückig oder über geeignete Kopplungselemente mit
dem Sensorkopf verbunden und weisen demnach einen Lichtleiterkern M1 aus
einem transparenten Material, vorzugsweise Quarzglas, und einen Mantel M3
vorzugsweise aus Silicon oder einem ähnlichen Material auf. In dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2b wird nunmehr der Mantel M3 durch einen Mantel
M2 zum Beispiel aus dotiertem Quarzglas ersetzt. Folglich bestehen Kern M1 und
Mantel M2 aus dem gleichen Basismaterial. Sie zeichnen sich jedoch durch
unterschiedliche Dotierungskonzentrationen aus. Diesbezüglich spricht man nach
dem Stand der Technik von einem Quarz/Quarz-Lichtleiter und es gelten die
folgenden Beziehungen:
a1 (von M1) = a2 (von M2)
und
n1 (von M1) ≠ n2 (von M2).
und
n1 (von M1) ≠ n2 (von M2).
Durch den Mantel M2 wird erreicht, daß sich eine nahezu konstante,
temperaturunabhängige Dämpfung in den Anschlußleitungen ergibt, entsprechend
der vorbestimmten Differenz der Brechungsindizes n1 und n2. Die Berücksichtigung
der Dämpfung in den Anschlußleitungen führt zur fehlerfreien
Temperaturbestimmung in der Auswerteelektronik. Bei entsprechender Wahl der
Brechungsindizes n1 und n2 sowie des Materials M3 oder M4 des Trägers 7, ist es
erfindungsgemäß möglich, einen Quarz/Quarz-Lichtleiter für den Sensorkopf zu
verwenden. Somit ist eine einstückige Ausbildung des gesamten
Temperaturmeßsystems realisierbar.
Die Fig. 6a und 7a zeigen zwei parallel zueinander angeordnete Lichtleiter, die
gemäß Fig. 6b beziehungsweise Fig. 7b an ihren freien Enden miteinander
verschmolzen sind.
Diese Verschmelzung zweier Lichtleiter stellt eine weitere Möglichkeit zur Erstellung
engster Biegeradien dar. Dabei werden die Lichtleiter nebeneinander angeordnet,
wie dies in Fig. 6a beziehungsweise Fig. 7a gezeigt ist. Die Enden werden durch
Erwärmung zum Beispiel mit einer Flamme oder einem Lichtbogen zum
Verschmelzen gebracht. Das Zusammenspiel zwischen Kohäsion und Gravitation
sowie die richtige Dosierung von Temperatur und Dauer der Erwärmung lassen die
Enden der Lichtleiter so verschmelzen, daß eine lichtleitende Verbindung mit
minimalem Radius entsteht, wie dies in Fig. 6b und Fig. 7b erkennbar ist.
Anschließend wird in der Verschmelzungszone 17 ein transparentes Material M3
oder M4 aufgebracht, das ein zum Material M1 oder M2 unterschiedliches
Temperaturverhalten bezüglich der Brechungsindizes aufweist. Dieses Verfahren zur
Erzeugung enger Biegeradien kann sowohl bei Lichtleitern angewandt werden, deren
Kern- und Mantelmaterialien gleich sind aber unterschiedliche Brechungsindizes
aufweisen, wie zum Beispiel ein Quarz/Quarz-Lichtleiter (Fig. 6a und Fig. 6b) oder
deren Kern- und Mantelmaterialien verschieden sind (Fig. 7a und Fig. 7b) und
beispielsweise aus Quarz M1 und Silicon M3 bestehen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen eines Sensorkopfes, der einen gebogenen Lichtleiter
mit einem Kern aus dem transparentem Material (M1) aufweist, das einen
vorbestimmten Brechungsindex (n1) und einen Temperaturkoeffizienten (a1)
bezüglich des Brechungsindexes (n1) besitzt, mit einem den Lichtleiterkern
umgebenden Mantel (M3), welcher einen zum Lichtleiterkern (M1)
unterschiedlichen Brechungsindex (n3) hat, und der einen zum Lichtleiterkern
(M1) unterschiedlichen Temperaturkoeffizienten (a3) bezüglich des
Brechungsindexes (n3) aufweist, sowie gegebenenfalls mit einem den Mantel
umgebenden Jacket, wobei das gegebenenfalls vorhandene Jacket und
gegebenenfalls der Mantel im Bereich des späteren Sensorkopfes entfernt
werden, nach Patentanmeldung 195 02 007.3-52, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Lichtleiter mit ihren freigelegten Bereichen nebeneinander angeordnet
und soweit erwärmt werden, daß sie an ihren Enden unter Bildung einer
gebogenen Verbindung zusammenschmelzen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Lichtleiter
mit ihren freigelegten Bereichen direkt und unmittelbar nebeneinander
angeordnet und soweit erwärmt werden, daß sie an ihren Enden unter Bildung
einer gebogenen Verbindung zusammenschmelzen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zusammenschmelzen unter Bildung einer Biegung oder Krümmung mit einem
Krümmungsdurchmesser von weniger als dem 100-fachen des
Lichtleiterdurchmessers in der Verschmelzungszone erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Verschmelzungszone ein transparentes Material (M3) mit einem zum
Lichtleiterkern (M1) und mit einem zum gegebenenfalls vorhandenen
Mantelmaterial (M2) unterschiedlichen Temperaturkoeffizienten aufgebracht wird,
wobei das gegebenenfalls den Lichtleiterkern (M1) umgebende Mantelmaterial
(M2) einem zum Lichtleiterkern (M1) unterschiedlichen Brechungsindex (n2) hat
und einen Temperaturkoeffizienten (a2) bezüglich des Brechungsindexes (n2)
aufweist, der nahezu gleich dem Temperaturkoeffizienten (a1) des
Lichtleiterkerns (M1) bezüglich des Brechungsindexes (n1) ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Verschmelzungszone ein vom Aufbau des Lichtleiter unabhängiges,
transparentes Material (M4), vorzugsweise Silicon, gegebenenfalls Glas oder
Keramik, aufgebracht wird, wobei der Brechungsindex (n3) des Materials (M3)
ungleich dem Brechungsindex (n4) des Materials (M4) ist.
6. Sensorkopf hergestellt gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, für ein
Temperaturmeßsystem, wobei der Sensorkopf eine temperatursensible Zone
bildet und wenigstens eine daran angeschlossene, lichtleitende Anschlußleitung
(2), (3) (Lichtleiter), eine Lichtquelle und ein lichtempfindliches, elektrisches
Bauelement (5) aufweist, wobei die Anschlußleitung einen transparenten
Lichtleiterkern (M1) hat, der einen vorbestimmten Brechungsindex (n1) und einen
Temperaturkoeffizienten (a1) bezüglich des Brechungsindexes (n1) besitzt und
der unter Ausbildung einer Spule (6) von einem Mantel (M3) umgeben ist,
welcher einem zum Lichtleiterkern (M1) unterschiedlichen Brechungsindex (n3)
und einen zum Lichtleiterkern (M1) unterschiedlichen Temperaturkoeffizienten
(a3) bezüglich des Brechungsindexes (n3) hat, dadurch gekennzeichnet, daß
der Lichtleiterkern (M1) zur Ausbildung der Spule (6) zu einer zumindest einer
innerhalb des Sensorkopfes (1) sich befindenden Krümmung mit einem
vorbestimmten Krümmungsradius durch Verschmelzen plastisch vorgeformt ist,
und daß der Krümmungsdurchmesser weniger als das 100-fache des
Durchmesser des verwendeten Lichtleiters (M1) beträgt.
7. Sensorkopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an einem freien
Ende der Spule (6) ein Reflektor (8) angeordnet ist, der das auftreffende Licht
zurück in die Spule reflektiert, und daß die Anschlußleitung (2) mit einem
Y-Koppler (9) verbunden ist, dessen Lichtleiteranschluß (15) einen Teil des
reflektierten Lichtes zu dem lichtempfindlichen, elektrischen Bauelement (5),
vorzugsweise einer Photodiode leitet.
8. Sensorkopf nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer
Y-Koppler (12) vorgesehen ist, über dessen Lichtleiteranschluß (13) Licht
vorbestimmter Leistung in eine Kompensationsleitung (16), die mit dem Reflektor
unter Umgehung der Spule verbunden ist, eingespeist wird, und daß ein Teil
dieses am Reflektor (8) reflektierten Lichtes über einen Lichtleiteranschluß (11)
des Y-Kopplers (12) von einem zusätzlichen lichtempfindlichen, elektrischen
Bauelement (10) vorzugsweise einer Zusatzphotodiode erfaßt wird, und daß die
Kompensationsleitung (16) im wesentlichen dem Streckenverlauf der
Anschlußleitung (2) folgt.
9. Sensorkopf nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Krümmung zur Ausbildung der Spule (6) im wesentlichen 180° beträgt.
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