DE19618119A1 - Verfahren zum Regeln der Energie von Strahlungspulsen eines Excimerlasers - Google Patents
Verfahren zum Regeln der Energie von Strahlungspulsen eines ExcimerlasersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln der Energie von
Strahlungspulsen, die von einem Excimerlaser abgegeben werden,
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1. Ein
solches Verfahren ist aus der JP-4-87388 (A) (Patents Abstracts
of Japan) bekannt. Dort wird die Energie der Strahlungspulse
eines Excimerlasers dadurch konstant gehalten, daß die Hochspan
nung an den Gasentladungselektroden des Lasers bei Abfall der
Pulsenergie erhöht wird. Übersteigt die Hochspannung einen Grenz
wert, so wird frisches Halogen in die Gasentladungskammer des
Lasers eingeführt.
Excimerlaser sind Gasentladungslaser und geben Strahlungspulse
im ultravioletten Bereich elektromagnetischer Strahlung ab. Das
Gas, in dem die Gasentladung gezündet wird, enthält ein Halogen
(z. B. F₂), allgemeiner einen sogenannten Halogen-Donator (z. B.
HCl). Im folgenden wird unter "Halogen" umfassend sowohl das
Halogen als solches (z. B. F₂) als auch ein Halogen-Donator ver
standen, also ein Molekül, das in der Gasentladung ein Halogen-
Atom für die Bildung des angeregten Edelgashalogenids ("Exciplex")
bereitstellt.
Das Gasgemisch des Excimerlasers enthält in der Regel nur einen
sehr geringen Halogenanteil, typischerweise weit weniger als
1%. Den Hauptanteil des Gasgemisches stellt das inerte Edelgas,
typischerweise etwa 3 bar Helium oder Neon. Eine weitere Komponente
des Gasgemisches ist das sogenannte aktive Edelgas, typischerweise
z. B. 200 mbar Argon, Krypton oder Xenon. Daneben ist der Halogen
anteil typischerweise noch geringer, nämlich im Bereich von 3
bis 5 mbar Partialdruck bei ca. 3 bar Gesamtdruck (z. B. Ne).
Ein wesentliches Problem der Excimerlaser des Standes der Technik
ist die Stabilität der Energie der Laserpulse, d. h. die Konstanz
der Energie der Strahlung von Puls zu Puls. Bei einer Vielzahl
von Anwendungen von Excimerlasern für wissenschaftliche, medizini
sche oder industrielle Zwecke ist eine hohe Konstanz der Energie
der Strahlungspulse gefordert, und zwar eine Konstanz sowohl
über kurze Zeitspannen als auch über lange Zeitspannen. Kurze
Zeitspannen in diesem Sinne wären etwa Zeitdauern von Bruchteilen
von Sekunden bis in den Minutenbereich, während eine Langzeitsta
bilität der Pulsenergien im Stundenbereich oder auch noch länger
gegeben sein muß.
Es ist bekannt, daß die Energie der vom Excimerlaser abgegebenen
Strahlungspulse unter anderem abhängt von der Gaszusammensetzung
und auch elektrischen Parametern des Lasers, wie insbesondere
der Hochspannung zwischen den Elektroden der Gasentladung. Auch
über die sogenannte Vorionisierung kann die Energie der Strahlungs
pulse beeinflußt werden, z. B. über die bei der Vorionisierung
angelegte Spannung und die Zeitsteuerung der Vorionisierung.
Sehr empfindlich ist die Energie der vom Excimerlaser abgegebenen
Strahlungspulse abhängig von der Halogen-Konzentration (Partial
druck) im Gasgemisch. Probleme hinsichtlich der Konstanthaltung
der Konzentration des Halogens ergeben sich besonders daraus,
daß Halogen beim Laserbetrieb "verbraucht" wird. Es ist deshalb
im Stand der Technik bekannt, dem Lasergas während des Laserbe
triebs immer wieder frisches Halogen zuzuführen, um die Konzentra
tion möglichst konstant zu halten, vgl. DE-A-42 06 803.7.
Denkbar wäre eine Messung des Halogen-Partialdruckes des Excimer
laser-Gasgemisches, jedoch haben sich derzeit bekannte Sensoren,
insbesondere für F₂, als für diesen Zweck nicht geeignet erwiesen.
Ein Problem stellen insbesondere auch die starken Verunreinigungen
dar, die während des Laserbetriebes im Gas gebildet werden.
In der WO 91/18433 wird vorgeschlagen, den Halogen-Partialdruck
direkt dadurch einzustellen, daß die Temperatur einer thermi
schen Halogenquelle auf einen bestimmten Wert eingestellt wird.
Solche thermischen Halogenquellen sind für Fluor zum Beispiel
Fluor-Nickel-Verbindungen und für Chlorwasserstoff (HCl) bei
spielsweise entsprechend mit Halogen beladene Zeolite. Bekannt
sind derartige thermische Halogenquellen als sogenannte Asprey-
Quellen (vgl. US-PS 3,989,808).
Ein Nachteil der Steuerung des Halogen-Partialdruckes in der
Laserkammer allein über eine Steuerung der Temperatur der Halo
genquelle (gemäß WO 91/18433) liegt darin, daß eine derartige
Regelung eine extrem große Trägheit aufweist. Auch kann es beim
Anheizen solcher Halogenquellen zur Erzeugung großer Gasmengen
kommen (sogenannter "F₂-Overshot"). Die Entfernung von "zuviel"
Halogen aus dem Lasergas mittels einer Absenkung der Temperatur
der Halogenquelle erfolgt viel zu langsam, um auf schnelle
Schwankungen der Laserausgangsenergie zu reagieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit möglichst wenig
aufwendigen Mitteln die Energie von Strahlungsimpulsen, die von
einem Excimerlaser abgegeben werden, sowohl über kurze als auch
über lange Zeitspannen stabil zu halten.
Die Erfindung sieht zur Lösung dieses Problems bei einem Exci
merlaser, an dessen Gasentladungskammer eine Halogenquelle ange
schlossen ist, zumindest die folgenden Schritte vor:
- - Messen der Ist-Werte der Energien der Strahlungspulse und Vergleich der Ist-Werte mit einem Soll-Wert,
- - Ändern des elektrischen und/oder optischen Parameters dann, wenn die Abweichung des Ist-Wertes vom Soll-Wert größer ist als ein erster minimaler Schwellenwert, wobei für die Änderung des elektrischen oder optischen Parame ters gegenüber einem Vergleichswert eine obere Grenze vor gegeben wird, und wobei
- - dann, wenn die Änderung des elektrischen Parameters pro Zeiteinheit einen vorgegebenen Schwellenwert überschrei tet, die Halogenabgabe der Halogenquelle erhöht wird und dann, wenn die Änderung des elektrischen oder optischen Parameters pro Zeiteinheit einen vorgegebenen anderen Schwellenwert unterschreitet, die Halogenabgabe verringert oder die Halogenquelle auf Halogenaufnahme eingestellt wird.
Der Erfindung liegt unter anderem die Erkenntnis zugrunde, daß
die Energie der Strahlungspulse mit geringen Schwankungen auf
einen stabilen Wert geregelt werden kann, wenn die Änderung des
elektrischen oder optischen Regelparameters pro Zeiteinheit als
entscheidende Größe herangezogen wird. Bevorzugt ist der elek
trische Parameter die an den Elektroden des Lasers angelegte
Hochspannung für die Gasentladung. Die Änderung dieser Hochspan
nung pro Zeiteinheit ist also der Gradient (die Steigung) einer
Kurve, gemäß der die Hochspannung als Funktion der Zeit verläuft.
Mathematisch ausgedrückt, wird gemäß der Erfindung die erste
Ableitung des elektrischen oder optischen Parameters über der
Zeit als Kriterium dafür verwendet, ob und wie mittels der Halo
genquelle eine Änderung der Halogenkonzentration in der Gasent
ladungskammer durchgeführt wird. Hierdurch wird erreicht, daß
die Regelung der Energie der Strahlungspulse mit nur sehr gerin
gen Abweichungen vom Soll-Wert durchgeführt werden kann, also
der sogenannte Regelhub relativ klein ist. Der Gradient (die
Steigung) der Hochspannung hat sich als geeigneter als der Abso
lutwert der Hochspannung erwiesen. Der Gradient zeigt sehr früh
zeitig an, in welchen Zustand sich der Laser bewegt und er er
möglicht deshalb ein frühzeitiges Eingreifen durch Änderung der
Halogenzufuhr bei Regelungsbedarf.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
vorgesehen, daß der elektrische Parameter die Hochspannung zwi
schen den Gasentladungselektroden des Excimerlasers ist. Alter
nativ könnte auch die Energie der Vorionisierung der Gasentla
dung als elektrischer Parameter zur Regelung der Pulsenergie
herangezogen werden. Anstelle des elektrischen Parameters kann
auch ein optischer Parameter zur Änderung der Energie der Strah
lungspulse geändert werden, zum Beispiel kann eine optische
Filtereinheit so in den Strahlengang im Resonator geschoben
werden, daß je nach der Stellung die Energie der Strahlungspul
se geändert wird. Auch können Spiegelstellungen oder derglei
chen in diesem Sinne als "optischer Parameter" verstanden wer
den.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß die Halogenabgabe bzw. Halogenaufnahme der
Halogenquelle durch deren Temperatur einstellbar ist.
Alternativ zu dieser bevorzugten Variante wäre es auch möglich,
als Halogenquelle eine nicht thermisch, sondern anders gesteuer
te Halogenzufuhr vorzusehen, z. B. eine ventilgesteuerte Zufuhr
aus einem Halogenreservoir.
Die bevorzugt vorgesehene Halogenquelle weist eine Substanz
auf, die in Abhängigkeit von ihrer Temperatur gemäß einem phy
sikalischen oder chemischen Gleichgewicht einen Halogen-Par
tialdruck erzeugt. Solche Substanzen sind beispielsweise aus
der obengenannten US-PS 3,989,808 bekannt. Mit solchen Halogen
quellen kann reines, unverdünntes Fluor (F₂) mit Reinheiten von
99,98% und besser erzeugt werden.
Einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei solchen thermisch ge
steuerten Halogenquellen, bei denen eine Substanz (z. B. ein
Festkörper) in Abhängigkeit von seiner Temperatur das Halogen
(z. B. F₂) abgibt, Probleme überwunden werden müssen.
Zum Beispiel hängt die Halogenabgabe einer solchen Quelle stark
vom Halogeninhalt der Quelle ab. Der tatsächlich gegebene Par
tialdruck des Halogens ist somit nicht eine eindeutige Funktion
der momentanen Temperatur der Halogen liefernden Substanz, son
dern auch eine Funktion des momentanen Halogeninhaltes der Sub
stanz (Ladung mit Halogen). Entsprechendes gilt auch für die
Halogenaufnahme, d. h. die Absorption von Halogen durch die
Halogenquelle. Wird die Temperatur der Halogenquelle (der oben
genannten Substanz) gesenkt, dann ändert sich der im Gleichge
wichtszustand gegebene Partialdruck des Halogens im Gasraum,
jedoch ist auch die Halogenaufnahme nicht allein temperaturab
hängig, sondern wird auch vom Halogeninhalt der Halogenquelle
beeinflußt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist deshalb
vorgesehen, daß für die Substanz der Halogenquelle vorab ihre
Halogenabgabe bzw. ihr Halogen-Partialdruck in Abhängigkeit von
ihrem Halogeninhalt und ihrer Temperatur ermittelt wird und daß
die Temperatur der Substanz beim Regeln der Energie der Strah
lungspulse entsprechend dem aktuellen Halogeninhalt eingestellt
wird. Der aktuelle Halogeninhalt wird im Rechner aufgrund der
Benutzung ("Geschichte") der Halogenquelle auf Basis empi
rischer Daten festgestellt.
Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung werden also die Heiz
temperaturen für die Halogenquelle so auf die noch vorhandene
Halogen-Kapazität der Substanz (ihren Halogeninhalt) abge
stimmt, daß zum einen das Halogen (F₂) in möglichst kurzer Zeit
in die Laserkammer eingeführt wird und zum anderen aber auch
keine übergroße Menge an Halogen aufgrund der Wärmekapazität
der Substanz und seiner Ummantelung entsteht (sogenannter F₂-
Overshot).
Des weiteren liegt der Erfindung auch die Erkenntnis zugrunde,
daß die Energie der Strahlungspulse besonders dann auf einem
stabilen Wert gehalten werden kann, wenn für die Änderung der
Hochspannung (HV) (zwischen den Gasentladungselektroden) rela
tiv enge Grenzen gesetzt werden, also die Hochspannung bei Ab
fall der Energie nicht auf maximal mögliche Werte erhöht wird.
Liegt beispielsweise die Hochspannung der Gasentladung bei etwa
20 kV, dann wird gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Er
findung für die Änderung der Hochspannung ein relativ enger
Rahmen gesetzt von ± 1,0 kV, bevorzugt ± 0,6 kV, besonders be
vorzugt ± 0,3 kV. Diese Begrenzung der Variation der Hochspan
nung bei der Regelung der Energie der Strahlungspulse fördert
eine hohe Pulsstabilität und auch ein konstantes Strahlprofil.
Neben der Pulsenergie sind nämlich auch die Pulsstabilität (der
zeitliche Verlauf des Pulses) und das Strahlprofil (die räum
liche Verteilung der Intensität des Pulses) wichtige Qualitäts
merkmale für den Excimerlaser.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Halogenquelle kontinuierlich derart an die
Gasentladungskammer des Lasers angeschlossen ist, daß in einem
Kreislauf während des Laserbetriebs Gas zwischen der Gasentla
dungskammer und der Halogenquelle strömt, ohne daß Ventile oder
dergleichen an- und ausgeschaltet werden. Es herrscht dann in
der Halogenquelle der gleiche Gasdruck und im wesentlichen die
gleiche Gaszusammensetzung (abgesehen von eventuell einem Halo
gengradienten) wie in der Gasentladungskammer des Lasers. Es
hat sich nämlich herausgestellt, daß Änderungen der Gaszusam
mensetzung durch Ventilbewegungen während der Regelung der
Strahlungsenergie zu unerwünschten Störungen bei der Einstel
lung der Hochspannung führen können. Es wird also ein ununter
brochener Gasstrom zwischen Halogenquelle und Gasentladungs
kammer aufrechterhalten, und zwar auch dann, wenn kein frisches
Halogen erforderlich ist. Es herrscht ein stationärer Gasstrom
in einem Kreislauf, der die Halogenquelle und die Gasentladungs
kammer enthält. Sobald frisches Halogen in die Gasentladungs
kammer aus der Halogenquelle überführt werden soll, wird nur
die Temperatur der Halogenquelle erhöht. Es brauchen keine Ven
tile geschaltet zu werden.
Die kontinuierliche Gasströmung zwischen Gasentladungskammer
und dem Innenraum der Halogenquelle kann durch eine eigene Pum
pe bewirkt werden. Es ist auch möglich, ein in der Gasentla
dungskammer üblicherweise sowieso vorhandenes Gebläse zu ver
wenden, um den genannten Gas-Kreislauf mit hinreichender Strö
mungsgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten. Das Gebläse erzeugt in
der Gasentladungskammer üblicherweise einen geringen Druckgra
dienten. Dann genügt es, eine Verbindungsleitung von der Gas
entladungskammer zur Halogenquelle an einer Stelle in die Gas
entladungskammer münden zu lassen, in der ein höherer Druck
herrscht als an derjenigen Stelle, an der eine weitere Verbin
dung des Kreislaufes in die Gasentladungskammer mündet.
Die Erfindung ermöglicht, daß die Energie der Strahlungspulse
eines Excimerlasers unter Auffrischung des Halogenantells in
der Gasentladungskammer konstant gehalten werden kann, ohne daß
Schwankungen des Gesamtdruckes in der Gasentladungskammer auf
treten. Wird gemäß dem Stand der Technik Halogen (F₂) in Helium
oder Neon verdünnt (ca. 1% bis 10% F₂-Anteil) verwendet, dann
erhöht sich bei einer Halogeninjektion in die Gasentladungskam
mer auch der Partialdruck von Helium oder Neon. Unverdünntes
Fluor in Druckgasflaschen kann aus Sicherheitsgründen im allge
meinen nicht verwendet werden. Die Verwendung von in Edelgas
verdünntem Halogen hat Einfluß auf das Strahlprofil und auch
auf die Hochspannung an den Gasentladungselektroden, da der
höhere Druck auch die Effizienz des Laserprozesses beeinflußt.
Die Erfindung vermeidet diese Probleme durch Konstanthaltung
des Gesamtdruckes in der Gasentladungskammer und der Partial
drucke. Die erfindungsgemäß vorgesehenen relativ engen Grenzen
für die Variation der Hochspannung (z. B. ± 0 3 kV) hat den Vor
teil, daß bei der Energieregelung das Strahlprofil ebenfalls
weitgehend konstant bleibt. Würde nämlich die Hochspannung über
größere Bereiche variiert, so träten unerwünscht große Ände
rungen des Strahlprofils auf. Es hat sich gezeigt, daß bei Er
höhung der Hochspannung zwischen den Elektroden von beispiels
weise 16 kV auf 20 kV eine Verbreiterung des Strahlprofils um
etwa 20% auftreten kann. Die Erfindung verhindert dies.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Excimerlasers
mit einer Gasversorgung, mit dem das erfindungsgemäße
Verfahren durchgeführt wird;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Excimerlasers
mit weiteren Einzelheiten;
Fig. 3 und 4 typische gemessene Ergebnisse bei einer
erfindungsgemäßen Regelung.
Die Fig. 1 zeigt schematisch die Laserröhre 10 eines Excimer
lasers, bei dem die Energie der abgegebenen Strahlungspulse 12
auf einen vorgegebenen Soll-Wert geregelt werden soll. Die La
serröhre 10 enthält ein als solches bekanntes Gasgemisch, beim
beschriebenen Ausführungsbeispiel z. B. 0,1% F₂ in Ne bei 3 bar
Absolutdruck und ein aktives Edelgas, z. B. Argon. Verbrauchtes
F₂ wird in noch zu beschreibender Weise ersetzt.
Die vom Laser abgegebenen Strahlungspulse 12 passieren einen
teildurchlässigen Spiegel 14, der einen sehr geringen Anteil 16
der Strahlung reflektiert und den Rest durchläßt. Der für Meß
zwecke entnommene Strahlungsanteil 16 wird auf einen Energiesen
sor 18 gerichtet, um die Energie einzelner Strahlungspulse zu
messen. Energiesensoren 18 sind als solche dem Fachmann bekannt.
Über eine Leitung wird das Meßergebnis zu einer elektronischen
Regeleinheit 20 übertragen.
Die elektronische Regeleinheit 20 (z. B. ein PC mit geeigneter
Software) wertet die über die Leitung empfangenen Meßsignale
aus und steuert die Halogenzufuhr bzw. Halogenentnahme in bzw.
aus der Laserröhre 10 und/oder die Hochspannung HV zwischen den
Entladungselektroden der Laserröhre 10.
Die Fluorquelle 22 ist über Leitungen 24, 26 in einem Kreislauf
mit der Laserröhre 10 verbunden. Ein Teil des Gasstromes, der
mittels eines Umwälzlüfters in der Laserröhre 10 intern umge
wälzt wird, wird über die Leitung 26 zur F₂-Quelle geführt und
durchströmt diese oder auch einen mit der F₂-Quelle verbundenen
sogenannten Vorlagebehälter (nicht gezeigt). In als solches
bekannter Weise (s. o.) wird mittels der Regeleinheit 20 die
Temperatur der F₂-Quelle eingestellt und entsprechend F₂ über
die Leitung 24 in die Laserröhre 10 geführt. Bei Temperaturer
höhung wird das Gleichgewicht der Fluorabgabe und Fluorabsorp
tion so verschoben, daß über die Leitung 24 mehr F₂ in die La
serröhre 10 strömt als über die Leitung 26 aus der Laserröhre
10 entnommen wird, während bei einer Temperatursenkung umge
kehrt über die Leitung 24 Gas in die Laserröhre 10 gelangt,
dessen F₂-Anteil geringer ist als im Gas, das über die Leitung
26 von der Laserröhre 10 zur F₂-Quelle 22 strömt.
Alternativ zu dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
kann auch die Halogenquelle direkt (ohne den zuvor beschriebe
nen Kreislauf) an die Laserröhre 10 angeschlossen werden. Aller
dings hat sich gezeigt, daß der in der Figur dargestellte Kreis
lauf einen störungsfreien Gasaustausch mit der Laserröhre ge
währleistet.
Fig. 2 zeigt ein Excimerlasersystem mit weiteren Einzelheiten,
insbesondere Ventilen für die Halogenquelle. In den Figuren
sind einander entsprechende oder funktionsähnliche Bauteile mit
gleichen Bezugszeichen versehen.
Gemäß Fig. 2 enthält die Halogenquelle 22 einen Behälter 30, in
dem eine Substanz angeordnet ist, die je nach ihrer Temperatur
einen bestimmten Partialdruck F₂ erzeugt (US-PS 3,989,808).
Eine Leitung führt vom Behälter 30 zu einem Ventil 32, von wo
eine weitere Leitung 34 zu einem sogenannten Akkumulator 36
führt, in dem F₂ enthaltendes Gas speicherbar ist. Die Strö
mungsrichtung des Gases ist durch Pfeile angezeigt. Die Leitung
führt zu einem Partikelfilter 40 und einer Pumpe (beispiels
weise eine Membranpumpe) 42 und von dort zu einem Strömungs
messer 44. Über ein weiteres Ventil 46 strömt das gegebenen
falls F₂ enthaltende Gas zur Laserkammer 10. Die Rückströmung
aus der Laserkammer 10 erfolgt über ein Ventil 48 in den Akku
mulator 36 der Halogenquelle 22. Im Fehlerfall schließt das
Ventil 32. Dadurch wird der Laser vor einem zu hohen Halogen
partialdruck geschützt. Die in Fig. 2 gezeigten Ventile sind
bei Normalbetrieb des Lasers so geöffnet, daß eine kontinuier
liche Gasströmung (gefördert durch die Pumpe 42) stattfindet.
Die Ventile sind nur vorgesehen, um bei Austausch- oder War
tungsarbeiten die einzelnen Komponenten abklemmen zu können.
Aufgrund der offenen Strömungsverbindung herrscht im Behälter
30 der Halogenquelle 22 im wesentlichen der gleiche Gasdruck
wie in der Gasentladungskammer 10 des Lasers, also zum Beispiel
etwa 3 Bar Absolutdruck.
Die F₂-Erzeugungsrate der im Behälter 30 vorgesehenen Substanz-
Fluorquelle unter den gegebenen Druckbedingungen ist als Funk
tion der Temperatur der Substanz und in Abhängigkeit von dem
noch in der Substanz vorhandenen gebundenen Fluor bekannt.
Diese Abhängigkeit wird für ein gegebenes System experimentell
ermittelt. Die nachfolgende Tabelle zeigt für eine typische
F₂-Quelle der obengenannten Art den Zusammenhang zwischen dem
Halogeninhalt des Festkörpers (also seinem F₂-Gehalt) und der
erforderlichen Temperatur, um einen bestimmten Partialdruck zu
erzeugen. Ganz allgemein gilt, daß bei hohem Halogeninhalt des
Festkörpers eine geringere Temperatur erforderlich ist, um ei
nen bestimmten Partialdruck und eine bestimmte F₂-Erzeugungs
rate zu erreichen.
Halogeninhalt (%) | |
Temperatur (°C) | |
100 - 81 | |
295 | |
80 - 61 | 305 |
60 - 41 | 324 |
40 - 31 | 351 |
30 - 21 | 390 |
20 - 1 | 460 |
Diese Tabelle zeigt also an, welche Temperatur in der Halogen
quelle (Behälter 30 gemäß Fig. 2) erzeugt werden muß, um eine
bestimmte gewünschte F₂-Erzeugung in der Halogenquelle zu erhal
ten, und zwar in Abhängigkeit von dem jeweiligen Halogeninhalt
der Quelle, also dem noch darin gebundenen Restfluor. Die Ta
belle zeigt, daß zum Beispiel bei einem Halogeninhalt von 70% der
Festkörper auf eine Temperatur von 305°C gebracht werden muß,
um eine gewünschte optimale F₂-Erzeugung zu erhalten, beim er
läuterten Ausführungsbeispiel erzeugt die Halogenquelle bei
dieser Temperatur zum Beispiel ca. 10 mbar · l/h an F₂. Dieses
frisch freigesetzte Fluor wird mit dem kontinuierlich strömen
den Gasstrom (Fig. 1: Leitung 24; Fig. 2: Leitung 34) zur Gas
entladungskammer 10 des Lasers gefördert, ohne daß erhebliche
Schwankungen des Gesamtdruckes in der Gasentladungskammer auf
treten. Es wird nur der (relativ kleine) Partialdruck des Halo
gens erhöht. Das Anheizen der Halogenquelle 22 erfolgt dann,
wenn beim Regeln der Energie der einzelnen Strahlungspulse 12
mittels der Hochspannung (HV) ein bestimmter Grenzwert erreicht
ist, z. B. bei einer Ausgangsspannung HV von 20 kV wird ein
Schwellenwert von 0,3 kV für die Erhöhung der Hochspannung vor
gegeben, d. h. die Hochspannung soll nicht über 20,3 kV anstei
gen. Ist dieses Hochspannungsniveau (20,3 kV beim Beispiel)
erreicht, so wird die Halogenquelle (Behälter 30) auf z. B.
324°C aufgeheizt. Der Rechner 20 des Systems weiß aufgrund der
"Vorgeschichte" der Halogenquelle, daß ihr Halogeninhalt im Be
reich von z. B. 49% bis 72% liegt. Deshalb die genannten 324°C
gemäß der obenstehenden Tabelle. F₂ entsteht und wird über den
beschriebenen Gaskreislauf mit dem Gasstrom in die Gasentla
dungskammer gefördert. Dadurch steigt die Energie der Strah
lungspulse wieder an und der Rechner 20 senkt die Hochspannung
HV. Daraufhin wird das Heizen der Halogenquelle gestoppt, bis
die Hochspannung wieder steigt, wie beschrieben.
Die Steigung der Hochspannung HV in z. B. kV pro Minute (Zeit
einheit) bestimmt das Anheizen der Halogenquelle 22. Der Rech
ner 20 ermittelt also die Steigung (Gradient; erste Ableitung
über der Zeit) der gemittelten Regelspannung HV und stellt
fest, ob diese Steigung über einem vorgegebenen Schwellenwert
liegt. Beispielsweise kann der Schwellenwert auf 10 Volt/Minute
eingestellt werden. Steigt dann bei der Regelung der Strahlungs
energie die Hochspannung um mehr als 10 Volt/Minute, so wird
die Halogenquelle auf die genannte Solltemperatur (z. B. 305°C
bei 90% Halogeninhalt des Festkörpers) geheizt. Das entstehende
Fluor gelangt in den Gasraum der Quelle, der in der beschriebe
nen Weise direkt im Gas-Kreislauf mit der Gasentladungskammer
10 des Lasers verbunden ist. Hierdurch wird die Energie der
Strahlungspulse erhöht und entsprechend fällt der Hochspan
nungsanstieg ab oder kommt zum Stillstand. Auch hierfür wird
ein Schwellenwert vorgegeben. Bei einem Gradienten der Hoch
spannung geringer als zum Beispiel 2 Volt/Minute wird die Hei
zung der Halogenquelle wieder abgeschaltet. Der Gasstrom selbst
bleibt jedoch, wie beschrieben, stets aufrecht.
Die beiden vorstehend genannten Grenzwerte von 10 Volt/Minute
und 2 Volt/Minute für die Hochspannungsänderung sind beispiel
haft und hängen vom Lasertyp und den Bedingungen ab. Es kommen
allgemein z. B. obere Grenzwerte von 1 bis 100 Volt/Minute und
untere Grenzwerte von 0,1 bis 10 Volt/Minute in Betracht.
In Abwandlung der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungs
beispiele von Lasersystemen, mit denen die Erfindung bevorzugt
verwirklicht wird, ist es auch möglich, die Halogenquelle sehr
nahe (nur einige zehn Zentimeter oder weniger) an der Gasentla
dungskammer 10 anzuordnen und durch Leitungen mit ihr zu ver
binden. In diesem Falle reicht die Konvektion und Diffusion im
Gas aus, um das Halogen (F₂) in hinreichend kurzer Zeit in die
Gasentladungskammer 10 zu fördern (die Halogenquelle hat ca.
300°C Temperatur und das Lasergas ca. 40°C).
Fig. 3 zeigt zeitlich hochaufgelöst Ergebnisse, die mit der
vorstehend anhand der Fig. 1 und 2 erläuterten Energierege
lung bei einem KrF-Excimerlaser erzielt wurden, dessen Energie
auf 35 W stabilisiert wurde. Der maximale Spannungshub beträgt
bei diesem Beispiel 0,7 kV in zehn Minuten (also ± 350 V in
zehn Minuten). Es wird also für den maximal zulässigen Span
nungshub, bei dem noch kein frisches F₂ erzeugt wird, auch eine
maximale Zeitspanne vorgegeben, hier zehn Minuten. In Fig. 3
ist auf der Abszisse die Zeit in Minuten aufgetragen, wobei in
einer Minute 6000 Strahlungspulse vom Laser emittiert werden.
Auf der linken Ordinate ist die geregelte Hochspannung HV an
den Gasentladungselektroden aufgetragen und auf der rechten
Ordinate die abgegebene Leistung. Die Leistungskurve "L" zeigt,
daß nach einer Einlaufphase von ca. 60 Minuten die Energie auf
ca. 35 W stabilisiert ist. Die Hochspannung HV pendelt nach
einer anfänglichen Einsteuerphase zwischen einem Maximalwert
von ca. 20,7 kV und einem Minimalwert von ca. 20,0 kV.
Fig. 4 zeigt die entsprechenden Ergebnisse des oben erwähnten
KrF-Lasers, der bei einer Wiederholrate von 100 Hz auf eine
Energie von 35 W über längere Zeit stabilisiert wurde. Auf der
Abszisse sind die Laserpulse in Einheiten von 10⁶ (Millionen)
aufgetragen, auf der linken Ordinate die Hochspannung und auf
der rechten Ordinate der Halogeninhalt der F₂-Quelle. Die
Hochspannung kann zwischen einstellbaren Grenzwerten pendeln,
beispielsweise zwischen 19 kV und 23 kV. Anfänglich steuert der
Rechner die HV auf etwa 19 kV. Die F₂-Quelle ist inaktiv. Nach
16 Millionen Pulsen wurde der Laserbetrieb unterbrochen (Simu
lation eines Produktionsstops) und nach etwa 12 Stunden wieder
aufgenommen. Es wurde geprüft, ob das oben beschriebene Regel
system gemäß den Fig. 1 und 2 aus Excimerlaser und F₂-Quelle
von selbst wieder seinen gewünschten Zustand findet, in dem die
Energie der Strahlungspulse automatisch geregelt wird. Nach ca.
einer Stunde hat der Laser sein stabiles Hochspannungsniveau
mit 19,8 kV gefunden, wobei die Fluktuationen der Hochspannung
HV über Zeitintervalle von ca. 10 Minuten maximal bei + 0,25 kV
liegen. Dieser Betriebszustand erhielt sich von selbst über
mehr als 26 Millionen Pulse (dies entspricht mehr als drei Ta
gen), ohne daß äußere Eingriffe hinsichtlich der Gasmischung
oder des Gas-Gesamtdruckes erforderlich wurden. Erst nach
dieser langen Zeitspanne machten sich angesammelte Verunrei
nigungen im Lasergas bemerkbar, die das Niveau der Hochspannung
ansteigen ließen. Nach weiteren 24 Stunden erreichte die Hoch
spannung ihren Maximalwert, so daß die beschriebene Regelung
nicht mehr ausreichte.
Claims (8)
1. Verfahren zum Regeln der Energie von Strahlungspulsen (12),
die von einem Excimerlaser abgegeben werden, der an eine Halogen
quelle (22) angeschlossen ist, deren Halogenabgabe bzw. Halogen
aufnahme einstellbar ist, und bei dem ein elektrischer oder op
tischer Parameter des Lasers zur Änderung der Energie der Strah
lungspulse (12) einstellbar ist, mit folgenden Schritten
- - Messen der Ist-Werte der Energien der Strahlungspulse und Vergleich der Ist-Werte mit einem Soll-Wert,
- - Ändern des elektrischen und/oder optischen Parameters dann,
wenn die Abweichung des Ist-Wertes vom Soll-Wert größer ist
als ein erster minimaler Schwellenwert, wobei für die Ände
rung des elektrischen oder optischen Parameters gegenüber
einem Vergleichswert eine obere Grenze vorgegeben wird,
dadurch gekennzeichnet, daß - - dann, wenn die Änderung des elektrischen oder optischen Parameters pro Zeiteinheit einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet, die Halogenabgabe der Halogenquelle (22) erhöht wird und dann, wenn die Änderung des elektrischen oder optischen Parameters pro Zeiteinheit einen vorgegebe nen anderen Schwellenwert unterschreitet, die Halogenabgabe verringert oder die Halogenquelle (22) auf Halogenaufnahme eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der elektrische Parameter die Hochspannung an den Gasentladungs
elektroden des Excimerlasers ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Halogenabgabe und -aufnahme der Halogenquelle (22) durch
deren Temperatur einstellbar ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Halogenquelle (22) eine Substanz aufweist, die in Abhängig
keit von ihrer Temperatur gemäß einem physikalischen oder chemi
schen Gleichgewicht einen Halogen-Partialdruck erzeugt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
für die Substanz vorab ihre Halogenabgabe bzw. ihr Halogen-Par
tialdruck in Abhängigkeit von ihrem Halogen-Ladezustand und ih
rer Temperatur ermittelt wird und daß die Temperatur der Sub
stanz beim Regeln der Energie der Strahlungspulse entsprechend
dem aktuellen Halogen-Ladezustand eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Halogenquelle (22) kontinuierlich an die Gasentladungskammer
(10) des Lasers angeschlossen ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
kontinuierlich eine Gasströmung in einem Kreislauf (24, 26) zwi
schen der Gasentladungskammer (10) und der Halogenquelle (22)
aufrechterhalten wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Halogenquelle (22, 30) im wesentlichen der gleiche Gas
druck und die gleiche Gaszusammensetzung vorliegt wie in der
Gasentladungskammer (10) des Lasers.
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |