DE19617023C1 - Oberflächenmeßgerät - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßgerät zur Messung von
Oberflächen, insbesondere zur Messung von deren Profilen,
z. B. Form oder Rauheit, mit den Merkmalen des Oberbe
griffs des Patentanspruchs 1. Das Meßgerätgerät kann zur
punktweisen oder auch zur linienweisen Abtastung bzw.
Erfassung von Oberflächen dienen.
Meßgeräte zur Erfassung von Profil oder Rauheit
einer Werkstückoberfläche weisen einen Tastarm oder
-stift auf, der einen Tastkörper trägt und mit diesem
eine Oberflächenkontur eines Werkstückes abtastet. Häufig
wird dabei eine kontinuierliche Abtastung der Werkstück
oberfläche entlang einer vorgegebenen Linie bewirkt,
indem das Werkstück und das Oberflächenmeßgerät relativ
zueinander bewegt werden. Dadurch gleitet ein an dem
Tastelement gehaltener Tastkörper oder eine Tastspitze
über die Werkstückoberfläche, wobei die Auslenkung des
Tastelementes im Zusammenhang mit der Relativbewegung
zwischen Werkstück und Oberflächenmeßgerät beispielsweise
mittels eines X-Y-Schreibers als Auswertegerät festgehal
ten wird. Die von dem X-Y-Schreiber erstellte Figur
bildet die Oberflächenkontur des Werkstückes ab und kann
nachfolgend ausgemessen werden. Die erreichbare Genau
igkeit ist hierbei im wesentlichen durch den X-Y-Schrei
ber begrenzt.
Von dem Meßgerät verursachte Meßfehler treten erst
in Erscheinung, wenn anstelle von X-Y-Schreibern präzise
re Auswertegeräte verwendet werden.
Wird der Tastkörper über die Werkstückoberfläche
geführt, treten wechselnde, auf das Tastelement einwir
kende Kräfte auf, die als Reibungskräfte von dem Andruck
des Tastkörpers an die Werkstückoberfläche bestimmt sind
und die darüber hinaus von der Neigung des jeweiligen
abgetasteten Flächenbereiches in Bezug auf die Bewegungs
richtung des Tastelementes abhängen. Im Extremfalle kann
es, beispielsweise beim Abtasten von bekannten Werkstüc
ken, dazu kommen, daß das Tastelement mit dem Tastkörper
durch die Relativbewegung zwischen Werkstück und Ober
flächenmeßgerät rechtwinklig zu einem Flächenbereich
geführt wird. In einem solchen Fall können Überlastungen
des Oberflächenmeßgerätes auftreten, die leicht zu Be
schädigungen führen.
Darüber hinaus kann es beim rechnergesteuerten
Abtasten von Werkstücken, insbesondere von unbebekannten
Werkstücken, zu Kollisionen zwischen dem Tastelement und
dem Werkstück kommen. Dies ist beispielsweise der Fall,
wenn eine Werkstückoberfläche linienhaft abgetastet wird,
wobei das Tastelement zwischen einzelnen Abtastvorgängen
jeweils angehoben und in eine neue Anfangsposition zu
rückgefahren wird. Beim Zurückfahren läuft das von der
Werkstückoberfläche abgehobene Tastelement mit relativ
großer Geschwindigkeit. Sind an dem Werkstück unbekannte
Vorsprünge oder dgl. vorhanden, kann es zu Kollisionen
mit Beschädigungen des Oberflächenmeßgerätes kommen.
Auch bei manuellen Arbeitsvorgängen, beispielsweise
dem Aufspannen von zu vermessenden Werkstücken oder bei
der Entnahme derselben, gilt es, Kollisionen mit dem
Tastelement zu vermeiden, um keine Beschädigungen des
Oberflächenmeßgerätes zu verursachen.
Andererseits ist das Tastelement möglichst starr an
ein Meßwandlersystem zu koppeln, um eine hohe Genauigkeit
bei der Meßwerterfassung zu erreichen.
Aus der DE 43 45 091 C2 ist ein Meßtaster mit mehr
dimensionalem Tastsystem bekannt, der ein Gehäuse mit
einem darin angeordneten Meßwandlersystem aufweist. Das
Meßwandlersystem ist über entsprechende Kraftübertra
gungsmittel mit einer über Federgelenke schwenkbar gela
gerten Tastarmtragplatte verbunden, die durch einen
Ausschnitt des Gehäuses zugänglich ist. Die Tastarmtrag
platte dient als Kupplungsmittel für eine Tastarmkupp
lungsplatte, die starr mit dem Taststift oder Tastarm
verbunden ist.
In gekuppeltem Zustand ist eine exakte starre Ver
bindung zwischen der Tastarmtragplatte und der Tastarm
kupplungsplatte vorhanden.
Aus der DE 35 32 184 C1 geht eine Meßmaschine her
vor, die einen Tastkopf mit einem Tastelement aufweist.
Der Tastkopf ist über eine bedarfsweise lösende Kupp
lungseinrichtung mit einer Pinole verbunden. Die
Kupplungseinrichtung läßt bei Überlast eine beschränkte
Ausweichbewegung zwischen der Pinole und dem Tastkopf zu
und koppelt ansonsten starr. Die Kupplungseinrichtung
weist eine mit dem Tastkopf verbundene Halbkugel auf, die
von einer Blattfeder in eine mit der Pinole verbundene
Pfanne gedrückt wird. Die Blattfeder ist mit einem Ende
mit der Pinole und mit ihrem anderen Ende mit dem Meßkopf
verbunden.
Bei schwereren Kollisionen können dennoch Schäden
auftreten.
Darüber hinaus ist aus der EP 0 523 906 B1 ein
schaltender Tastkopf mit automatischer Taststiftdrehein
richtung bekannt. Der Tastkopf weist ein mit einem Meß
wandler gekoppeltes, hohlzylindrisches Trägerteil auf, in
dessen ringförmige Stirnseite drei sternförmig angeord
nete Walzenpaare eingelassen sind. Diese dienen der
Ausrichtung einer scheibenförmigen Kupplungsplatte, von
der sich ein Taststift radial weg erstreckt. An der dem
hohlzylindrischen Trägerelement zugewandten Seite weist
die Kupplungsplatte eine Gruppe auf einem Kreis angeord
neter äquidistant voneinander beabstandeter Kugeln auf,
deren Anzahl durch Drei teilbar ist. Zur Ausrichtung der
Kupplungsplatte an dem Trägerteil finden drei Kugeln der
Gruppe jeweils in den von einem Walzenpaar definierten
Zwischenraum und legen damit die Drehposition der Kupp
lungsplatte fest, wobei sie deren Mittelachse näherungs
weise definieren. Die Kupplungsplatte kann in Stufen
weitergedreht werden, deren Größe der Beabstandung der
Kugeln voneinander entspricht. Zur Halterung der Kupp
lungsplatte an dem Trägerteil weist dieses wenigstens
einen Permanentmagneten auf. In der von dem Trägerteil
definierten Mittelöffnung sitzt eine längsverschiebbar
sowie drehbar angeordnete Welle, die von einem Motor
antreibbar ist. Die Welle kommt mit ihrer Stirnfläche mit
der Kupplungsplatte in Eingriff, wenn sie auf diese zu
vorgeschoben wird. Durch einen entsprechenden Vorschub
wird die Kupplungsplatte von den Walzen abgehoben, in die
gewünschte Drehposition gebracht und durch Rückzug der
Welle wieder an das Trägerteil angekoppelt. In dieser
Position ist sie durch den Permanentmagneten gehalten.
Die Lage der Kupplungsplatte ist durch insgesamt
drei Anlageorte definiert, die jeweils durch eine Kugel
und ein Walzenpaar gebildet werden. Die Anlageorte sind
durch die Eckpunkte eines gleichseitigen Dreieckes defi
niert und legen jeweils zwei Freiheitsgrade fest. Während
hinsichtlich der Drehstellung der Kupplungsplatte eine
gute Ausrichtung derselben erreicht wird, kann die Mit
telachse der Kupplungsplatte in unterschiedlichen Drehpo
sitionen etwas differieren oder wandern.
Darüber hinaus gestattet es der genannte Meßkopf,
die Kupplungsplatte mit dem Taststift abzunehmen und
bedarfsweise durch eine andere Kupplungsplatte mit Tast
stift zu ersetzen oder auszutauschen. Die hinsichtlich
der Positionierung des Taststiftes erreichbare Genau
igkeit ist dabei, wie oben erläutert, beschränkt oder nur
mit erhöhtem Aufwand verbesserbar.
Aus der DE 31 52 731 C2 ist ein Konturmeßinstrument
bekannt, das einen in einem Gehäuse schwenkbar gelagerten
Tastarm aufweist. Der Tastarm ragt durch eine an der
Stirnseite des Gehäuses vorgesehene Öffnung nach außen
und trägt an seinem freien Ende einen Taststift zum
Erfassen der Kontur eines Werkstückes, wenn er über
dessen Oberfläche geführt wird. Der Tastarm ist etwa in
der Mitte eines aus dem Gehäuse ragenden Abschnittes mit
einem Drehgelenk versehen, das eine Drehung des von dem
Gehäuse abliegenden Armabschnittes gegen den übrigen Arm
und das Gehäuse um eine Armlängsachse zuläßt. Das Drehge
lenk ist mittels eines Kugel-Rastmechanismus in mehreren
Drehstellungen arretierbar.
Das an dem Tastarm vorgesehene Drehgelenk dient der
Einstellung unterschiedlicher Taststiftlängsrichtungen
beim Abtasten von Oberflächen. Wenn jedoch an dem Tast
stift oder an anderen Abschnitten des Tastarmes Kräfte
angreifen, die ein zulässiges Maß überschreiten, kann
eine Beschädigung des Konturmeßinstrumentes nicht ausge
schlossen werden. Bei der Bedienung ist darauf Rücksicht
zu nehmen.
Daraus sowie aus der eingangs genannten Problematik
leitet sich die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
ab, ein Oberflächenmeßgerät zu schaffen, das eine hohe
Meßgenauigkeit aufweist und dessen Bedienung vereinfacht
ist.
Diese Aufgabe wird mit dem Oberflächenmeßgerät mit
den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Tech
nik, bei dem der den Taststift haltende Abschnitt des
Tastarmes bzw. Tastelementes über ein Drehgelenk sowie
über weitere Kraftübertragungsmittel mit dem Meßwandler
gekoppelt ist, ist die Kupplungseinrichtung bei der
Erfindung als Trennstelle ausgebildet. Damit ist das
Tastelement, das als Tastarm oder Taststift ausgebildet
sein kann, bei Überlast von dem übrigen Oberflächenmeßge
rät trennbar. Während die Kupplungseinrichtung bei norma
lem Meßbetrieb die auftretenden Kräfte auf das Meßsystem
und somit die auftretenden Bewegungen auf den Meßwandler
überträgt, löst sie bei Auftreten von Überlast den Kraft
fluß auf, so daß sich das Tastelement von dem Oberflä
chenmeßgerät löst. Dadurch wird ein wirksamer Schutz
gegen Überlastung, Kollisionen und Fehlbedienungen er
reicht. Das Oberflächenmeßgerät wird dadurch robuster und
die Bedienung wird dadurch vereinfacht.
Zu der Kupplungseinrichtung gehören vorzugsweise
mehrere Anlagestellen oder -flächen für entsprechend
profilierte Flächen des Tastelementes (Kupplungen). Die
Kupplungen sind in einem möglichst großen Abstand zuein
ander angeordnet und liegen auf einer mit der Tastarm
längsrichtung übereinstimmenden oder zu dieser parallelen
Geraden. Dadurch wird sowohl eine große Basis zur Über
tragung von Bewegungen, d. h. Meßwerten, von dem Tast
element auf den Meßwandler als auch eine starre, vor
allem biegesteife Ankopplung des Tastelementes an einen
Meßwandler oder ein Meßwandlersystem geschaffen.
Außerdem wird es dadurch neben einem massearmen
Aufbau bei genügend großer Basis zur Meßwertübertragung
ermöglicht, die Kupplungseinrichtung auf konstruktiv
besonders einfache Weise so auszubilden, daß sie unabhän
gig von der Richtung der einwirkenden Kraft bei Über
schreiten eines Maximalbetrages öffnet. Dies kann bei
spielsweise dadurch erreicht werden, daß die Kupplungs
einrichtung keine rechtwinklig zu der Tastarmlängsrich
tung ausgerichteten, miteinander in Anlage befindlichen
Fläche enthält und daß keine sonstige in Eingriff bring
bare Flächen vorhanden sind, die zu einer Anlage zwischen
Tastelement und Gehäuse führen könnten. Noch allgemeiner
ausgedrückt, enthält die Kupplungseinrichtung vorzugs
weise keine Flächenanordnung oder miteinander in Anlage
befindliche Flächen, die durch auf das Tastelement ein
wirkende Schub- oder Zugkräfte in Anlagerichtung belastet
werden.
Die Kupplungen der Kupplungseinrichtung sind vor
zugsweise so ausgebildet, daß die erste Kupplung das
Tastelement hinsichtlich dreier Freiheitsgrade, d. h.
beispielsweise dreier Koordinatenrichtungen, festlegt,
während die zweite Kupplung beispielsweise zwei Dreh-
oder Schwenkrichtungen festlegt. Eine dritte Kupplung
legt die letzte Schwenkrichtung fest, wodurch alle sechs
Freiheitsgrade des starren Tastelementes an dem Meßwand
ler oder das Meßwandlersystem gekoppelt sind. Damit ist
eine vollständige Meßwertübertragung sichergestellt.
Darüber hinaus bringt diese Aufteilung der Freiheitsgrade
auf insgesamt drei Kupplungen den Vorteil, daß zumindest
an den ersten beiden, die Meßwertübertragung bewirkenden
Kupplungen beim Schließen der dritten Kupplung in einer
Schwenkbewegung ein Reiben der Kupplungshälften oder An
lageflächen aneinander erfolgt. Damit werden Staub- oder
Schmutzschichten so weit beseitigt, daß die miteinander
in Anlage befindlichen Flächen eine genaue Positionierung
zueinander einnehmen. Dies erhöht die Genauigkeit der
Meßwertübertragung von dem Tastelement zu dem Meßwandler.
Die Kupplungseinrichtung ist vorzugsweise insbeson
dere hinsichtlich der Längsrichtung des Tastelementes
nach Art eines Rastmittels ausgebildet. Dadurch wird ein
Lösen der Kupplungseinrichtung infolge von Kräften er
möglicht, die in der Längsrichtung des Tastelementes
wirken.
Ein dritter, durch die Drehung des Tastelementes um
seine Längsachse definierter Freiheitsgrad ist für die
Meßwertübertragung von untergeordneter Bedeutung. Jedoch
wird auch hier eine höchstmögliche Festlegungsgenauigkeit
erreicht, wenn die betreffende Kupplung in einem mög
lichst großen Radialabstand zu der Längsachse angeordnet
ist.
Die an dem ersten Anlageort angeordnete, drei Frei
heitsgrade festlegende Kupplung weist vorzugsweise eine
gewölbte Fläche auf, die bspw. sphärisch gewölbt sein
kann. Bei einer einfachen Ausführungsform ist dies eine
Kugelfläche. Bei einer abgewandelten Ausführungsform sind
anstelle dessen drei Punktberührungen vorhanden, die
ebenfalls drei Freiheitsgrade festlegen.
An dem zweiten Anlageort sind vorzugsweise lediglich
zwei Punktberührungen ausgebildet. Möglich sind bspw.
Kugel-Flächen-Berührungen oder Zylinder-Zylinder-Berüh
rungen.
Für die Genauigkeit der Meßwertübertragung hat es
sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der erste und
der zweite Anlageort beidseits und möglichst in gleichen
Abständen zu einer Drehachse des Tastelementes oder in
der Nachbarschaft eines Drehpunktes angeordnet sind.
Dadurch konzentriert sich die Masse der Kupplungsein
richtung um die Drehachse, wodurch sich das Trägheits
moment vermindert. Dies verbessert die Dynamik.
Magnete, vorzugsweise Permanentmagnete, sind ein
fache und zuverlässig wirkende Befestigungsmittel zum
Vorspannen der Kupplungseinrichtung auf ihre Kuppelstel
lung hin.
Das Abnehmen und Auswechseln von Tastelementen wird
insbesondere bei Verwendung von Permanentmagneten zum
Schließen der Kupplungseinrichtung erleichtert, wenn an
der Kupplungseinrichtung wenigstens ein zwischen dem
Tastelement und seiner Halterung wirkendes Nockenmittel
vorgesehen ist, das durch Hebelwirkung ein Trennen der
Kupplungseinrichtung erleichtert.
Wird, wie es bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Fall ist, der Schwerpunkt des Tastelementes in seine
von einer Lagereinrichtung festgelegte Drehachse bzw. in
einen entsprechenden Drehpunkt gelegt, ist das Oberflä
chenmeßgerät ohne Genauigkeitseinbußen in unterschiedli
chen Lagen betreibbar. Wenn der Tastarm aus einem kohle
faserverstärkten Material besteht, ist es möglich, zu
gleich eine hohe Steifigkeit und Meßwertübertragungs
genauigkeit als auch eine geringe Masse zu erreichen, die
die dynamischen Eigenschaften des Oberflächenmeßgerätes
verbessert und es erleichtert, den Schwerpunkt des Tast
elementes in die Drehachse bzw. den Drehpunkt zu ver
legen. Dies kann für einen Satz unterschiedlicher bereit
gehaltener Tastelemente jeweils individuell geschehen, so
daß der Wechsel von Tastelementen kein Nachjustieren von
irgendwelchen Gegengewichten oder anderweitigen Kompensa
tionseinrichtungen für die Lage des Schwerpunktes erfor
dert.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Meßtaster mit einem außerhalb seines
Gehäuses angekuppelten Taststift, in einer
Perspektivdarstellung,
Fig. 2 den Meßtaster nach Fig. 1, mit abgenommenem
Taststift, in Perspektivdarstellung,
Fig. 3 den Meßtaster nach den Fig. 1 und 2, mit abge
nommenem Taststift und freiliegenden Kupplungen
in perspektivischer Darstellung und in einem
anderen Maßstab,
Fig. 4 den Taststift und die Kupplungen des Meßtasters
nach den Fig. 1 bis 3, in einer schematisierten
Darstellung,
Fig. 5 die Kupplungen und den Taststift des Meßtasters
nach den Fig. 1 bis 3, in einer schematisierten
Draufsicht,
Fig. 6 ein an einem Stativ gehaltenes Konturenmeßgerät
mit einem schwenkbar gelagerten Tastarm, in
einer vereinfachten Perspektivdarstellung,
Fig. 7 eine den Tastarm des Konturenmeßgerätes nach
Fig. 6 haltende Kupplungseinrichtung, in einer
stark schematisierten Darstellung, und
Fig. 8 den von dem Konturenmeßgerät nach Fig. 6 ge
trennten Tastarm in einer perspektivischen
Ansicht auf seine Kupplungen.
In Fig. 1 ist ein als dreidimensionaler Formmeßta
ster dienendes Meßgerät 1 veranschaulicht, der einen
vollständig außerhalb seines Gehäuses 2 gelagerten Tast
stift 3 aufweist. Das ein nicht weiter dargestelltes
Meßwandlersystem enthaltende Gehäuse 2 umschließt einen
bspw. an einem Arm einer Meßmaschine gehaltenen Grundrah
men, an dem der Taststift 3 über eine Kupplungseinrich
tung 4 und eine entsprechend ausgebildete, in dem Gehäuse
2 befindliche Lagereinrichtung schwenkbar gelagert ist,
die einen in dem Tastarm liegenden Hauptdrehpunkt H
definiert.
Die Kupplungseinrichtung 4 verbindet den im wesent
lichen gerade ausgebildeten, im rechten Winkel von der
Unterseite des Gehäuses 2 weg ragenden Taststift 3 mit
dem in dem Gehäuse 2 angeordneten Wandlersystem zur
Umwandlung einer Auslenkung des Taststiftes 3 bzw. seines
an seinem freien Ende angeordneten Tastkörpers 5 in
elektrische Signale. Der Taststift 3 ist dabei so an
geordnet, daß seine Längsmittelachse 6 durch einen nut
artigen, freigestellten, durchgehenden Kantenbereich 7
des Gehäuses 2 verläuft. Vorzugsweise ist der einsprin
gende Kantenbereich 7 dabei derart ausgebildet, daß der
Taststift 3 an seinen beiden Seiten von Teilen oder
Abschnitten des Gehäuses 2 überragt ist.
In diesem insbesondere auch aus den Fig. 2 und 3
ersichtlichen Kantenbereich 7 ist der Taststift 3 an zwei
bezüglich der Längsachse 6 des Taststiftes hintereinander
angeordneten und voneinander beabstandeten Kupplungen 11,
12 gehalten, die entsprechende Anlageelemente 13, 14
aufweisen und Anlageorte für den Taststift 3 definieren.
Zusätzlich ist eine weitere, außerhalb des Kantenberei
ches 7 angeordnete Kupplung 15 vorgesehen, die ein An
lageelement 16 aufweist, das einen Anlageort für einen
sich im wesentlichen in radialer Richtung von dem Tastarm
3 weg erstreckenden Hebel 17 definiert.
Während die Kupplungen 11, 12 in geringem Abstand zu
der Längsachse 6 des Tastarmes 3 angeordnet sind, ist der
Abstand zwischen der Längsachse 6 und der Kupplung 15
größer.
Der Abstand der Kupplungen 11, 12 voneinander ist
wenigstens so groß wie ein Drittel der Länge des Tast
stiftes 3 und im vorliegenden Ausführungsbeispiel nahezu
halb so groß. Dadurch wird eine ausreichend große Basis
zur Übertragung der Bewegungen des Taststiftes 3 über die
Anlageelemente 13, 14 auf das im Inneren des Gehäuses 2
liegende Meßsystem geschaffen.
Zur Lagerung des Taststiftes 3 an den Anlageelemen
ten 13, 14 ist dieser an seinem oberen Ende mit einem
vorzugsweise ferromagnetischen Anlagestück 21 und in
seinem mittleren Bereich mit einem manschettenartigen
Anlagestück 22 versehen. Der Abstand zwischen den An
lagestücken 21, 22 stimmt mit dem Abstand zwischen den
Anlageelementen 13, 14 überein.
Die Ausbildung der die Wandung des Gehäuses 2 bei
entsprechenden, relativ knapp bemessenen Öffnungen 23,
24, 25 durchragenden, als Kupplungsstücke oder -hälften
wirkenden Anlageelemente 13, 14, 16 ist insbesondere aus
Fig. 3 ersichtlich. Die Anlageelemente 13, 14, 16 sitzen
auf einem in dem Gehäuse 2 um eine wählbare Achse
schwenkbaren oder um einen Punkt (Hauptdrehpunkt H)
schwenkbar gelagerten Rahmen. Das Anlageelement 13 wird
durch eine nach Art eines Prismas ausgebildete Aufnahme
gebildet, in der axial, d. h. in Richtung der Längsachse
6, gegeneinander versetzt und im rechten Winkel zuein
ander zwei Stifte 28, 29 eingelassen sind. Diese dienen,
wie insbesondere Fig. 4 zeigt, der Anlage und Ausrichtung
des Anlagestückes 21. Dieses weist zur Aufnahme des
Stiftes 28 eine Ringnut 31 mit vorzugsweise dreieckigem
Querschnitt auf. Oberhalb der Ringnut 31 ist eine Zylin
derfläche 32 ausgebildet. Unterhalb der Ringnut 31 weist
das Anlagestück 21 an seiner von dem freien oberen Ende
des Taststiftes 3 abliegenden Seite eine Zylinderfläche
33 auf, die in angekuppeltem Zustand an dem Stift 29
anliegt.
Die an dem Anlagestück 21 vorgesehene Zylinderfläche
33 wirkt mit zwei an dem Anlagemittel 13 vorgesehenen
Permanentmagneten 34, 35 zusammen. Diese sind so angeord
net und polarisiert, daß sie das Anlagestück 21 an das
Anlagemittel 13 anziehen, wobei die genaue Position des
Anlagestückes 21 durch die Stifte 28, 29 bestimmt wird.
Zwischen den Permanentmagneten 34, 35 und der Zylinder
fläche 33 bleibt ein, wenn auch kleiner, Luftspalt.
Wie in Fig. 4 angedeutet ist, ist das Anlagestück 21
und damit der Taststift 3 an der Kupplung 11 in drei
Koordinatenrichtungen K1, K2, K3 festgelegt. Der Stift 28
legt im Zusammenwirken mit der Nut 31 die Koordinaten
richtungen K2 und K3 fest. Dies sind eine bezüglich der
Längsachse 6 radiale Richtung (K3), die in Fig. 4 senk
recht auf der Zeichenebene steht, sowie die Richtung der
Längsachse 6 (K2). Ergänzend bestimmt der Stift 29 mit
der Anlage der Zylinderfläche 33 eine dritte, bezüglich
der Längsachse 6 radiale Koordinatenrichtung K1. Ins
gesamt sind somit drei in unterschiedlichen Richtungen
wirkende Punktberührungen ausgebildet.
Die Kupplung 12 wird in seiner Funktion durch zwei
rechtwinklig zueinander gehaltene Stifte 37, 38 bestimmt,
die mit einer an dem Anlagestück 22 vorgesehenen, auf
einem Zylindermantel liegenden Anlagefläche 39 zusammen
wirken. Dabei steht jeweils eine Mantellinie des jeweili
gen Stiftes 37, 38 mit der Anlagefläche 39 in Punktberüh
rung. Der Stift 37 legt mit der Anlagefläche 39 eine
Schwenkrichtung S1 fest und verhindert somit ein Schwen
ken des Taststiftes 3 in Richtung des Pfeiles S1 in Fig.
4. Entsprechend legen der Stift 38 und die Anlagefläche
39 die Lage des Taststiftes bezüglich einer Schwenkbewe
gung in Richtung des senkrecht auf der Zeichenebene
stehenden Pfeiles S2 fest.
An oder in dem Anlageelement 14 vorgesehene Perma
nentmagnete 40a, 40b halten den Taststift 3 im Bereich
des Anlagestückes 22 an dem Anlageelement 14, wobei sie
in Haltestellung einen geringfügigen Abstand zu dem An
lagestück 22 aufweisen.
Der Taststift 3 ist somit an den nahe bei der Längs
achse 6 angeordneten Kupplungen 11, 12 hinsichtlich der
für die Meßwertübertragung wesentlichen Freiheitsgrade
präzise an das Meßwandlersystem gekoppelt.
Ein letzter, eine Drehung des Taststiftes 3 um seine
Längsachse 6 bedeutender Freiheitsgrad wird durch die
Anlage des Hebels 17 mit einer an diesem ausgebildeten
Planfläche 41 an einer an dem Anlageelement 16 angeord
neten Kugel 42 festgelegt. Der Hebel 17 wird durch einen
Permanentmagneten 43 mit der Kugel 42 in Anlage gehalten.
Insbesondere zur Erleichterung des Lösens der von
den Kupplungen 11, 12, 15 definierten Kupplungseinrich
tung 4 ist an dem Anlagestück 22 an der dem Hebel 17
gegenüberliegenden Seite eine Nase oder ein Nocken 45
vorgesehen, der eine plan oder bedarfsweise leicht ver
rundet ausgebildete Druckfläche 46 aufweist. Diese ist so
angeordnet, daß sie von dem prismenartig ausgebildeten
Anlageelement 14 etwas beabstandet ist, wenn die Anlage
fläche 39 an den Stiften 37, 38 anliegt und wenn der
Hebel 17 mit seiner Planfläche 41 an der Kugel 42 der
Kupplung 15 anliegt.
Das insoweit beschriebene Meßgerät 1 arbeitet wie
folgt und wird folgendermaßen bedient:
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Meßgerät 1 ist der Taststift 3 über die Kupplungseinrichtung 4 für die zu übertragenden Meßkräfte starr an das in dem Gehäuse 2 an geordnete Meßwandlersystem angekoppelt. Beim Antasten von Meßpunkten mit dem Tastkörper 5 werden die Bewegungen des Taststiftes 3, d. h. Schwenkbewegungen um den Hauptdreh punkt H und/oder Axialbewegungen, ohne Verfälschung auf das Meßsystem übertragen. Überschreiten an nahezu belie biger Stelle auf den Taststift einwirkende Kräfte einen Maximalwert, löst sich der lediglich durch die Permanent magnete 34, 35, 40a, 40b, 43 gehaltene Taststift 3, d. h. die Kupplungseinrichtung 4 öffnet.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Meßgerät 1 ist der Taststift 3 über die Kupplungseinrichtung 4 für die zu übertragenden Meßkräfte starr an das in dem Gehäuse 2 an geordnete Meßwandlersystem angekoppelt. Beim Antasten von Meßpunkten mit dem Tastkörper 5 werden die Bewegungen des Taststiftes 3, d. h. Schwenkbewegungen um den Hauptdreh punkt H und/oder Axialbewegungen, ohne Verfälschung auf das Meßsystem übertragen. Überschreiten an nahezu belie biger Stelle auf den Taststift einwirkende Kräfte einen Maximalwert, löst sich der lediglich durch die Permanent magnete 34, 35, 40a, 40b, 43 gehaltene Taststift 3, d. h. die Kupplungseinrichtung 4 öffnet.
Im einzelnen bewirkt eine in Richtung der Längsachse
6 gerichtete, die Maximalkraft überschreitende Kraft ein
Ausrasten und Abrutschen der Ringnut 31 von dem Stift 28,
womit sich der Taststift 3 nahezu widerstandsfrei ver
schieben läßt (in Fig. 1 nach oben). Die Haltekraft der
Permanentmagnete läßt spätestens dann signifikant nach,
wenn die Anlagestücke 21, 22 aus deren Bereich heraus
verschoben sind, wodurch der Taststift 3 von dem übrigen
Meßgerät 1 getrennt ist.
Ähnlich öffnet die Kupplungseinrichtung 4 für alle
radial an dem Tastkörper 5 oder dem sich unterhalb des
Bodens des Gehäuses 2 erstreckenden Abschnittes des
Taststiftes 3 einwirkenden Kräfte. Das Meßwandlersystem
und die Lagereinrichtung sind dadurch wirksam vor Über
lastung geschützt.
Durch die Anordnung des sich zwischen den Kupplungen
11, 12 erstreckenden Abschnittes des Tasters 3 innerhalb
der in dem Kantenbereich 7 angeordneten Nut sind selbst
Kollisionen von Werkstücken mit dem Meßtaster 1 in dem
Kantenbereich 7 relativ ungefährlich für den Meßtaster 1.
Hier schützt das den Taststift 3 seitlich übergreifende
Gehäuse 2 vor zwischen den Kupplungen 11, 12 angreifenden
Druckkräften (radiale Richtung bezüglich der Längsachse
6).
Auf diese Weise ist ein wirksamer Kollisionsschutz
erbracht, der bei hoher Präzision bei der Übertragung der
Meßwerte eine sehr einfache Bedienung ermöglicht, bei der
Kollisionen des Taststiftes 3 mit Hindernissen nicht zur
Beschädigung des Meßgerätes 1 führen.
Soll der Taststift 3 von dem übrigen Meßgerät 1
abgenommen werden, wird zunächst der Hebel 17 von dem
Gehäuse weg geschwenkt. Dabei drückt der Nocken 45 das
Anlagestück 22 von den Permanentmagneten 40a, 40b ab,
wodurch der Taststift 3 in Radialrichtung frei ver
schwenkbar wird. Wird dieser nun von dem Gehäuse 2 weg
nach oben verschwenkt, drückt die an dem Anlagestück 21
vorgesehene Zylinderfläche 32 das Anlagestück 21 von den
Permanentmagneten 34, 35 ab, so daß sich der Taststift 3
leicht abnehmen läßt.
Zum Ankoppeln des Taststiftes 3 oder eines ähnlichen
längeren oder kürzeren Taststiftes wird dieser zunächst
mit seinem Anlagestück 21 an das Anlagemittel 13 ange
setzt, wobei die Permanentmagnete 34, 35 eine Anziehung
bewirken. Durch eine gewisse Axialverschiebung rastet die
Ringnut 31 an dem Stift 28 ein. Eine leichte Schwenkbewe
gung führt den Taststift 3 mit seinem Anlagestück 22 an
das Anlagemittel 14. Die dabei entstehende Relativbewe
gung zwischen dem Anlagestück 21 und den Stiften 28, 29
bewirkt die Entfernung von im Anlagebereich befindlichem
Staub oder ähnlichen Verschmutzungen.
Sobald das Anlagestück 22 in den Bereich der Perma
nentmagnete 40a, 40b gelangt, ziehen diese das Anlage
stück 22 an die Stifte 37, 38. Im letzten Schritt wird
nun der Hebel 17 zu der Kupplung 15 geschwenkt, wobei der
Taststift 3 eine Drehung um seine Längsachse 6 vollführt.
Die dabei an den Kupplungen 11, 12 auftretende Reibung
führt zu einer sicheren Positionierung der Anlagestücke
21, 22 an den jeweiligen Stiften 28, 29, 37, 38. Damit
ist die Position des Tastkörpers 5 mit guter Reproduzier
barkeit auf einfache Weise festgelegt. Das Ansetzen und
Abnehmen von Taststiften 3 ist sehr einfach und geht
schnell vonstatten.
Eine alternative Ausführungsform eines Meßgerätes
ist in Fig. 6 dargestellt, die ein Konturenmeßgerät 61
veranschaulicht. Dieses ist an einem entsprechend einge
richteten, eine vertikal aufragende Säule 62 aufweisenden
Stativ 63 gehalten. Das Konturenmeßgerät 61 dient der
zweidimensionalen Erfassung von Oberflächenprofilen von
Werkstücken, die ruhend auf einem nicht weiter darge
stellten, entsprechenden Tisch gehalten sind. Das Kon
turenmeßgerät 61 weist zur Abtastung der Oberflächenkon
tur eine Tastspitze 64 auf, die an dem freien Ende eines
schwenkbar gelagerten Armes 66 gehalten ist, der vorzugs
weise durch ein kohlefaserverstärktes Kunststoffrohr
(CFK) gebildet ist.
Der Arm 66 ist an seinem von der Tastspitze 64
abliegenden Ende in einem Kuppelgehäuse 67 gefaßt. Das
Kuppelgehäuse 67 sitzt auf einer um eine Schwenkachse 68
gelagerten Wippe 69 und ist lösbar mit dieser verbunden.
Die Wippe 69 wird von einer Linearführung getragen, die
innerhalb eines Gehäuses 71 angeordnet ist. Die Linear
führung enthält eine nicht weiter dargestellte, bezüglich
des Gehäuses 71 und einer an der Säule 62 vorgesehenen
höhenverstellbaren Halterung 72 ortsfest gelagerte Füh
rungsschiene, auf der ein Schlitten motorgetrieben längs
verstellbar gelagert ist. Der Schlitten trägt über eine
Schwenklagerung und eine Verbindungswelle die Wippe 69.
Die Verbindungswelle durchgreift das Gehäuse 71 bei einer
schlitzartigen, parallel zu der Führungsschiene verlau
fenden Öffnung 73.
Das Kuppelgehäuse 67 und die Wippe 69 enthalten eine
Kupplungseinrichtung 74, die schematisiert in Fig. 7
veranschaulicht ist. Zu der Kupplungseinrichtung 74
gehören drei voneinander beabstandete, Anlageorte defi
nierende Kupplungen 81, 82, 83, zu denen Kupplungsteile
84, 85, 86 auf Seiten der Wippe 69 sowie als Gegenstücke
zu diesen dienende Kugeln 87, 88, 89 auf Seiten des
Kuppelgehäuses 67 gehören. Das Kuppelgehäuse und die
Kugeln 87, 88, 89 sind auch aus Fig. 8 ersichtlich. Eine
in dem Kuppelgehäuse 67 angeordnete, die Kugeln 87, 88,
89 starr miteinander sowie mit dem Arm 66 verbindende
Halterung 67a ist im einzelnen aus Fig. 8 ersichtlich und
in Fig. 7 einschließlich einer Längsachse 91 des Armes 66
lediglich strichpunktiert angedeutet.
Die im Querschnitt L-förmige Wippe 69 weist einen
sich parallel zu der Längsachse 91 des Armes 66 erstrec
kenden Auflageschenkel 92 auf, der die beiden in Längs
richtung des Armes 66 voneinander beabstandeten Kupp
lungshälften oder -teile 84, 85 trägt. Das Kupplungsteil
84 ist eine spärische gewölbte Pfanne, die geringfügig
konisch ausgebildet ist, um mit der Kugel 87 eine Linien
berührung zu definieren. Demgegenüber ist das Kupplungs
teil 85 ein Prisma. Ein von der Schwenkachse 68 und dem
Auflageschenkel 92 aufragender Anlageschenkel 93 trägt
das Kupplungsteil 86, das als Planfläche ausgebildet ist.
Den Kupplungsteilen 84, 85 sind jeweils Permanentma
gnete 94a, 94b oder Permanentmagnetpaare zugeordnet.
Diese sind derart etwas außermittig angeordnet, daß ein
die Kupplung 81 in Schließrichtung spannendes Moment
entsteht. Die Kupplung 81 kommt damit ohne Permanentma
gnet aus, wodurch jedoch im Kollisionsfalle ein besonders
leichtes Lösen des Armes 66 erreichbar ist.
Bedarfsweise kann auch ein dritter Permanentmagnet
94c vorgesehen sein, der an der Kupplung 83 angeordnet
ist und diese geschlossen hält.
Während die Kugeln 87, 88 im Ausführungsbeispiel auf
einer die Spitze 95 der Tastspitze 64 berührenden Linie
91′, die parallel zu der Längsachse 91 des Armes 66
verläuft, oder in deren Nähe angeordnet sind, ist die
Kugel 89 in einigem Abstand zu der Linie 91′ angeordnet.
An der Kupplung 81 ist eine Kugel-Pfanne-Verbindung
gebildet, die drei Freiheitsgrade oder Koordinatenrich
tungen K1, K2, K3 festlegt. Die hier ausgebildete in
Idealfalle linienhafte Berührung zwischen der Kugel 87
und dem Kupplungsteil 84 kann im Realfall auch lückenhaft
sein (im Extremfall drei Punktberührungen). An der Kupp
lung 82 ist eine Kugel-Prismen-Lagerung definiert, die
die Position des Armes 66 in zwei Schwenkrichtungen S1,
S2 definiert. An der dritten Kupplung 83 ist lediglich
ein Freiheitsgrad festgelegt, der einer Drehung D des
Kupplungsgehäuses 67 um die Linie 91′ entspricht. Damit
sind insgesamt alle sechs Freiheitsgrade K1, K2, K3, S1,
S2, D festgelegt.
Der Arm 66 und das Kuppelgehäuse 67 sind permanent
magnetisch an die Wippe 69 angekoppelt. Überschreitet
eine an der Tastspitze 64 oder dem Arm 66 angreifende
Kraft die Haltekraft der Permanentmagnete, trennen sich
das Kuppelgehäuse 67 und der Arm 66 von der Wippe 69.
Dadurch wird Kollisionsschutz sichergestellt. Die Lager
einrichtung, mittels derer die Wippe 69 um die Schwenk
achse 68 drehbar gelagert ist, ist so ausgebildet, daß
auch senkrecht auf den Auflageschenkel 92 wirkende Kräfte
ohne Beschädigungen für die Lagerung-und/oder ein in dem
Gehäuse 71 gehaltenes Meßsystem abgefedert werden.
Um ein Trennen des Kuppelgehäuses 67 von der Wippe
69 zu erleichtern, sind an dem Kuppelgehäuse zwei vonein
ander beabstandete Nockenflächen 96, 97 ausgebildet, die
nach einer Trennung der Kupplung 83 wirken. Wie schon bei
dem Meßtaster 1 beim Abnehmen des Taststiftes 3, wird
auch hier zum Abnehmen des Armes 66 zuerst die Kupplung
83 für den Freiheitsgrad D geöffnet. Dieser stimmt mit
keiner Meßrichtung überein, so daß die ausgeübten Kräfte
nicht auf das Meßwandlersystem einwirken. Die anderen
Kupplungen 81, 82 (11, 12) werden mit Hilfe der Nocken
flächen 96, 97 (45, 32) in für das Meßwandlersystem
schonender Weise geöffnet.
Es kann ein Satz unterschiedlich langer an Kuppel
gehäusen 67 gefaßter Arme 66 vorhanden sein, die bedarfs
weise austauschbar sind. Das Ankuppeln erfolgt durch
Einsetzen der Kugel 87 in das Kupplungsteil 84, Ver
schwenken des Kuppelgehäuses 67 zum Einführen der Kugel
88 in das Kupplungsteil 85 und Drehen des Kuppelgehäuses
67 um die Linie 91′, um die Kugel 89 mit dem Kupplungs
teil 86 in Anlage zu bringen. Die dadurch an den einzel
nen Lagerstellen auftretenden Reibvorgänge bewirken eine
präzise Anlage der Kugeln an den jeweiligen Kupplungs
teilen 84, 85, 86.
Jeder Arm 66 ist durch in dem Kuppelgehäuse 67
angebrachte justierte Gewichte 98 (Fig. 8) so vorausgewo
gen, daß der Schwerpunkt der aus Arm 66, Kuppelgehäuse 67
und Wippe 69 gebildeten Einheit auf der Schwenkachse 68
liegt. Dies ermöglicht es, das Konturenmeßgerät 61 ohne
gesonderte Korrektur in von der Horizontalen abweichenden
Lagen zu verwenden.
Ein Oberflächenmeßgerät 1 weist ein mittels einer
vorzugsweise permanentmagnetischen Kupplungseinrichtung 4
an ein Meßsystem gekoppeltes Tastelement 3 auf. Die
Kupplungseinrichtung erbringt einen Kollisionsschutz,
indem sie bei an dem Taststift 3 angreifenden Kräften,
die eine Maximalkraft überschreiten, automatisch trennt.
Die Kupplungseinrichtung 4 enthält insgesamt drei Kupp
lungen, von denen die erste drei Freiheitsgrade festlegt,
die zweite zwei Freiheitsgrade und die dritte einen
Freiheitsgrad festlegt. Die erste und die zweite Kupplung
sind bezüglich einer Richtung hintereinander angeordnet,
die den beabsichtigten Tastpunkt schneidet. Der Abstand
zwischen den Kupplungen ist dabei möglichst groß, wodurch
eine ausreichende Basis zur Meßwertübertragung geschaffen
wird. Außerdem sind die Kupplungen in möglichst geringem
Abstand zu der Längsachse 6 des Tastelementes oder auf
dieser Längsachse 6 angeordnet.
Claims (21)
1. Meßgerät zur Erfassung von Profil und/oder Rau
heit eines Werkstückes,
mit einem Gehäuse, das wenigstens einen Meßwandler zur Umwandlung einer mechanischen Auslenkung in ein elektrisches Signal enthält,
mit einem beweglich gelagerten, eine Längsachse definierenden Tastelement mit einem Tastkörper oder einer Tastspitze, dessen Auslenkung über eine bedarfsweise lösbare Kupplungseinrichtung auf den Meßwandler über tragen wird, wobei zu der Kupplungseinrichtung mehrere Anlageorte gehören,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei Anlageorte (11, 12; 81, 82) in einer Richtung (6; 91′) hintereinander und voneinander beabstandet angeordnet sind, die zu der Längsachse des Tastelementes (3; 66) parallel ist, und
daß die Kupplungseinrichtung (4; 74) derart ausge bildet ist, daß sie bei einer an dem Tastelement (3; 66) angreifenden, eine Maximalkraft überschreitenden Kraft beliebiger Richtung trennt.
mit einem Gehäuse, das wenigstens einen Meßwandler zur Umwandlung einer mechanischen Auslenkung in ein elektrisches Signal enthält,
mit einem beweglich gelagerten, eine Längsachse definierenden Tastelement mit einem Tastkörper oder einer Tastspitze, dessen Auslenkung über eine bedarfsweise lösbare Kupplungseinrichtung auf den Meßwandler über tragen wird, wobei zu der Kupplungseinrichtung mehrere Anlageorte gehören,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei Anlageorte (11, 12; 81, 82) in einer Richtung (6; 91′) hintereinander und voneinander beabstandet angeordnet sind, die zu der Längsachse des Tastelementes (3; 66) parallel ist, und
daß die Kupplungseinrichtung (4; 74) derart ausge bildet ist, daß sie bei einer an dem Tastelement (3; 66) angreifenden, eine Maximalkraft überschreitenden Kraft beliebiger Richtung trennt.
2. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
die beiden Anlageorte (11, 12; 81, 82) derart hinterein
ander und voneinander beabstandet angeordnet sind, daß
sie eine Linie definieren, die den Tastkörper (5) oder
die Tastspitze (64) schneidet.
3. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden voneinander beabstandeten Anlageorte (11,
12; 81, 82) eine Ebene enthalten, die die Längsrichtung
(6, K2; 91, K2) des Tastelementes (3; 66) enthält.
4. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlageorte (11, 12; 81, 82) von außerhalb des
Gehäuses (2; 71) zugänglich sind.
5. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Anlageort (11; 81) durch eine Kupplung (11;
81) definiert ist, die das Tastelement (3; 66) hinsicht
lich dreier Freiheitsgrade (K1, K2, K3) festlegt, während
der zweite Anlageort (12; 82) durch eine Kupplung (12;
82) definiert ist, die das Tastelement (3; 66) in zwei
weiteren Freiheitsgraden (S1, S2) festlegt.
6. Meßgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Kupplung (11; 81) das Tastelement (3; 66)
in einer ersten Radialrichtung (K1), in einer zweiten
Radialrichtung (K3) und in seiner Längsrichtung (K2)
festlegt und daß die zweite Kupplung (12; 82) das Tast
element (3; 66) in zwei Schwenkrichtungen (S1, S2) mit
der ersten Kupplung (11; 81) als Schwenkmittelpunkt fest
legt.
7. Meßgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplungseinrichtung (4; 74) an wenigstens einer
(11; 81) der beiden in Längsrichtung voneinander beab
standeten Kupplungen (11, 81; 12, 82) wenigstens ein
meßwandlerseitiges Element (29; 84) aufweist und daß dem
Tastelement (3; 66) eine diesem zugehörige Anlagefläche
(31; 87) zugeordnet ist, die bezüglich der Längsrichtung
(6, K2; 91, K2) des Tastelementes (3; 66) mit dem meß
wandlerseitigen Element (29; 84) nach Art eines Rastmit
tels in Eingriff steht.
8. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zu der Kupplungseinrichtung (4; 74) ein dritter,
durch eine Kupplung (15; 83) definierter Anlageort ge
hört.
9. Meßgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die dritte Kupplung (15; 83) das Tastelement (3; 66)
hinsichtlich einer Schwenk- oder Drehbewegung (D) um eine
Parallele (6; 91′) zu seiner Längsachse (6, K2; 91, K2)
festlegt.
10. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß bei der Kupplung des ersten Anlageortes (11)
wenigstens drei Punktberührungen zwischen ihren Kupp
lungselementen (21, 28, 29) ausgebildet sind.
11. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß bei der Kupplung des ersten Anlageortes (81)
eine Linienberührung zwischen seinen Kupplungselementen
(84, 87) ausgebildet sind.
12. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß bei der Kupplung des zweiten Anlageortes (12;
82) zwei Punktberührungen zwischen ihren Kupplungselemen
ten (22, 37, 38; 85, 88) ausgebildet sind.
13. Meßgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß der dritte Anlageort (15; 83) durch die Punkt
berührung zwischen einer ebenen Fläche (41; 86) und einer
gewölbten Fläche (42; 89) definiert ist.
14. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der erste und der zweite Anlageort (81, 82) im
wesentlichen symmetrisch zu einer mittels einer Lager
einrichtung festgelegten Schwenkachse (68) des Tastele
mentes (66, 64) angeordnet sind.
15. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Kupplungseinrichtung (4; 74) durch Magnete
in ihrer Kuppelposition gehalten ist.
16. Meßgerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Magnete Permanentmagnete (34, 35, 40a, 40b,
43; 94a, 94b, 94c) sind.
17. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Kupplungseinrichtung (4; 74) wenigstens ein
zwischen dem Tastelement (3; 66) und seiner Halterung
wirkendes Nockenmittel (45; 96, 97) zur manuellen Tren
nung der Kupplungseinrichtung (4; 74) aufweist.
18. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß sowohl an dem ersten als auch an dem zweiten
Anlageort (11, 12; 81, 82) Nockenmittel (45, 32; 96, 97)
zur manuellen Trennung des Tastelementes (3; 66) von
seiner Halterung angeordnet sind.
19. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Tastelement (3; 66) einen Tastarm aus kohle
faserverstärktem Kunststoff aufweist.
20. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das bei der Kupplungseinrichtung (4; 74) von dem
übrigen Meßgerät (1; 61) trennbare Tastelement (3; 66)
bezüglich seiner von einer Lagereinrichtung des Meßge
rätes (1) festgelegten Drehachse (H; 68) ausgewogen ist.
21. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Schwerpunkt der mit dem Tastelement (3; 66)
verbundenen schwenkbaren Einheit auf einer von einer
Lagereinrichtung definierten Dreh- oder Schwenkachse (H;
68) des Tastelementes (3; 66) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996117023 DE19617023C1 (de) | 1996-04-27 | 1996-04-27 | Oberflächenmeßgerät |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996117023 DE19617023C1 (de) | 1996-04-27 | 1996-04-27 | Oberflächenmeßgerät |
Publications (1)
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DE19617023C1 true DE19617023C1 (de) | 1997-10-16 |
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DE1996117023 Expired - Fee Related DE19617023C1 (de) | 1996-04-27 | 1996-04-27 | Oberflächenmeßgerät |
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