DE19612996C2 - Meßgerät zur Überwachung der Strömung eines Fluids - Google Patents
Meßgerät zur Überwachung der Strömung eines FluidsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßgerät insbesondere für die Reinraumtechnik zur Überwachung
der Strömung eines Gases oder Gasgemisches (Fluids) gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Ein Meßgerät dieser Art ist aus der EP 0 386 966 A2 bekannt, und zwar für den Einsatz in
einem Luftansaugkanal eines Verbrennungsmotors. Im grundsätzlichen Aufbau vergleichbar
ist auch der Wasserzähler, der aus dem US 597066 bekannt ist.
Die Anforderungen an die Reinheit von Räumen, in denen produktionstechnische Anlagen
insbesondere der Pharma- oder Elektronikindustrie untergebracht sind, werden in
zunehmendem Maße höher. Man versucht unter allen Umständen schädliche Partikel und
Gase, die mit der Luftströmung in den Produktionsräumen weitertransportiert werden
können, von den herzustellenden Produkten fernzuhalten, damit deren Qualität nicht
beeinträchtigt wird. Bisher reichte für viele Anwendungsbereiche ein sporadischer Nachweis
der Strömungsrichtung z. B. mittels Rauchröhrchen aus. Eine genauere Überwachung der
Strömungsrichtung war nur an ausgewählten kritischen Stellen erforderlich. Hierfür sind
Spezialmeßgeräte, z. B. Flügelradanemometer mit richtungsselektiven induktiven
Meßaufnehmern verfügbar. Diese sehr empfindlichen und teuren Meßgeräte haben für
Einzelfälle an kritischen Stellen zweifellos ihre Berechtigung. Ein flächendeckender Einsatz
dieser Geräte z. B. im Bereich jeder Tür in einer ganzen Reinraumfabrik zur routinemäßigen
Überprüfung der Strömungsrichtungen würde jedoch zu außerordentlich hohen
Gesamtkosten führen. Eine ausreichend sichere Überwachung der Luftströmungen in den
einzelnen Teilen einer Reinraumfabrik ist jedoch insbesondere dann eine unumgängliche
Notwendigkeit, wenn eine parallele Fertigung unterschiedlicher Produkte in
unterschiedlichen Räumen des Reinraumgebäudes stattfindet und von der Produktion dieser
Produkte sich gegenseitig störende Einflüsse ausgehen. Durch eine falsche
Strömungsrichtung kann es dann zu unzulässigen Kreuzkontaminationen kommen. Eine
unkontrollierte Beeinflussung der Produkte untereinander muß unter allen Umständen
vermieden werden, da die daraus entstehenden Risiken meist kaum
abschätzbar sind. Nicht zuletzt in der Gentechnik ist eine kontrollierte Führung der
Luftströmungen in einem Reinraumgebäude eine unabdingbare Notwendigkeit. Dort
muß sichergestellt werden, daß die Luftströmungen an den Öffnungen eines
Reinraums (z. B. Türen, Durchreichen, Fenster) nur in einer vorgeschriebenen
Richtung erfolgen.
Zur Messung von Fluidströmen ist neben dem bereits erwähnten Prinzip der
Flügelradanemometer auch ein thermisches Meßverfahren bekannt. Man spricht von
thermischen Strömungssensoren. Das Meßprinzip beruht darauf, daß ein elektrisch
beheizter Draht durch eine Fluidströmung unterschiedlich stark abgekühlt wird, je
nachdem mit welcher Geschwindigkeit das Fluid den Meßfühler umströmt. Bei
stillstehender Strömung ergibt sich die niedrigste Abkühlrate allein durch die
Eigenkonvektion des Meßfühlers. Um den Einfluß unterschiedlich starker Strömungen
auf die Abkühlung zu messen, wird der Heizdraht des Meßfühlers immer auf einer
konstanten Temperatur gehalten. Dies geschieht durch elektrisches Nachheizen des
Meßfühlers. Dabei ist die benötigte elektrische Energie ein Maß für die
Strömungsgeschwindigkeit des Fluids. Diese Art der Messung bezeichnet man auch
als kalorisches Meßprinzip. Ein entscheidender Nachteil dieser an sich sehr robusten
und dennoch meßempfindlichen Geräte ist es, daß diese
strömungsrichtungsunempfindlich sind, d. h. sie erlauben keine Bestimmung der
Strömungsrichtung.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Meßgerät zur
Strömungsüberwachung anzugeben, das eine richtungsselektive Messung erlaubt und
vergleichsweise einfach und zu geringen Kosten herstellbar ist, so daß seine
Anwendung an vielen Stellen eines Reinraumgebäudes zu vertretbaren Gesamtkosten
möglich ist.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Meßgerät mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 16.
Die Erfindung geht davon aus, zur quantitativen Bestimmung der Strömung eines
Fluids (im folgenden zur Vereinfachung meistens mit "Luft" bezeichnet)
strömungsrichtungsunempfindliche und daher preiswert erhältliche
Strömungssensoren einzusetzen. Die Erfassung der Strömungsrichtung erfolgt durch
eine im Grunde davon völlig unabhängige gerätetechnische Maßnahme. Der
Strömungssensor, also z. B. ein Flügelradanemometer ohne richtungsselektive
Meßeinrichtungen oder vorzugsweise ein thermischer Strömungssensor, wird hierzu in
der Weise in einem als Meßrohr ausgebildeten Strömungskanal angeordnet, daß er
die Strömung in diesem Meßrohr mißt. Das Meßrohr besitzt eine Eintrittsöffnung und
eine Austrittsöffnung, wobei eine der beiden Öffnungen durch ein bewegliches
Verschlußorgan verschließbar ist. Dieses Verschlußorgan ist in der Weise konzipiert,
daß es durch die Luftströmung betätigt werden kann. Dabei ist sichergestellt, daß,
wenn die Luftströmung in der vorgeschriebenen Weise von der Eintrittsöffnung zur
Austrittsöffnung gerichtet ist, daß Verschlußorgan geöffnet, also von seinem Dichtsitz
abgehoben ist. Im umgekehrten Fall, wenn also die Luftströmung in unzulässiger
Weise von der Austrittsöffnung zur Eintrittsöffnung gerichtet ist, verschließt das
Verschlußorgan den Durchtrittsquerschnitt des Meßrohres, so daß in dessen Innerem
keine Strömung mehr stattfinden kann. Besonders vorteilhaft im Hinblick auf eine gute
Dichtigkeit auch bei nur schwachen Strömungen in der verbotenen Richtung ist ein
schräger Abschluß des Meßrohrs auf der Seite des Verschlußorgans (Folie), da sich in
diesem Fall die Folie aufgrund ihres Eigengewichts flach auf den Dichtsitz auflegen
kann. Durch diese außerordentlich einfache zusätzliche Maßnahme kann mit dem
erfindungsgemäßen Meßgerät eine zuverlässige Aussage über die Strömungsrichtung
gemacht werden, wenn es lediglich um die Entscheidung geht, ob die Luftströmung
zwischen zwei aneinandergrenzenden Räumen von dem einen in den anderen Raum
geht oder umgekehrt. Damit eignet sich das Meßgerät in hervorragender Weise
aufgrund seiner einfachen und kostengünstigen Herstellbarkeit für einen
flächendeckenden Einsatz in einem aus vielen einzelnen Räumen bestehenden
Reinraumgebäude.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. In den Figuren sind funktionsgleiche Teile
jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen worden. Es zeigen:
Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Meßgeräts,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Meßgeräts gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein auf einer Gebäudeinnenwand montiertes Meßgerät gemäß Fig. 1 in
perspektivischer Ansicht,
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Meßgeräts im
axialen Längsschnitt und
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Meßgeräts im
axialen Längsschnitt.
Das in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Meßgerät 1 weist einen vorzugsweise als
thermisches Anemometer ausgebildeten Strömungssensor 5 auf. Der Meßfühler
dieses Strömungssensors 5 ist durch eine Bohrung von unten etwa radial in einen
Strömungskanal eingeführt, der aus einem Meßrohr 3 und einer koaxial unmittelbar
nach rechts anschließenden Einlaufhülse 12 gebildet ist. Die vorgeschriebene
Richtung der Luftströmung, die gemessen werden soll, ist durch einen Pfeil am
rechten Bildrand angedeutet. Die Einlaufhülse 12 des Strömungskanals ist in eine
entsprechende Durchgangsbohrung in die Gebäudewand 14 eingesetzt. Die
Eintrittsöffnung für die Durchströmung ist mit 15 bezeichnet. Die Innenkante der
Einlaufhülse 12 ist durch eine Fase 13 angeschrägt, um einen möglichst ungestörten
Lufteintritt zu ermöglichen. Insbesondere bei größeren Durchmessern des
Strömungskanals empfiehlt es sich, den Einlaufbereich abzurunden. Für kleinere
Durchmesser ist eine Fase unter z. B. 45° völlig ausreichend. Das Meßrohr 3, dessen
Durchmesser typischerweise im Bereich von 10 bis 100 mm liegt, weist einen
Befestigungsflansch 2 auf, der durch Befestigungselemente 11 auf der linken Seite der
Gebäudewand 14 befestigt ist. Das Meßrohr 3 und die Einlaufhülse 12 haben
denselben Innendurchmesser und bilden, da sie unmittelbar stirnseitig
aneinanderstoßen, einen einheitlichen Strömungskanal. Die Innenoberfläche dieses
Strömungskanals sollte möglichst hydraulisch glatt ausgebildet sein. Im übrigen
empfiehlt es sich, den Strömungskanal, also insbesondere das Meßrohr 3, so
auszulegen, daß sich möglichst eine laminare Strömung im Inneren des
Strömungskanals ausbildet. In diesem Fall kann die quantitative Anzeige des
Strömungssensors 5 nämlich unmittelbar zu einer Bestimmung der ausgetauschten
Luftmengen herangezogen werden. In diesem Zusammenhang sollte zur
Sicherstellung laminarer Strömungsverhältnisse darauf geachtet werden, daß der
Abstand des Strömungssensors 5 von der Eintrittsöffnung 15 mindestens das 10fache
des Innendurchmessers D des Meßrohrs 3 bzw. der Einlaufhülse 12 beträgt. Weiterhin
kann es zweckmäßig sein, im Bereich der Eintrittsöffnung 15 eine Einrichtung zur
Laminarisierung der Luftströmung vorzusehen. Eine solche Einrichtung kann
beispielsweise eine siebartige oder gasdurchlässige gewebeartige Abdeckung sein.
An der linken Stirnseite des Meßrohrs 3 ist die Austrittsöffnung 9 angeordnet. Im
Bereich dieser Austrittsöffnung 9 ist das Meßrohr 3 schräg in einem Winkel α zur
Längsachse des Strömungskanals abgeschnitten und mit einem flanschartigen Kragen
4 versehen. Im Bereich dieses Kragens 4 ist ein von der Luftströmung betätigbares
Verschlußorgan angeordnet, das im dargestellten Fall als dünne Folie 6 aus z. B. Metall
oder Kunststoff gebildet ist. Die Folie 6 ist an ihrer oberen Längskante mittels einer
Einspannung 8 fest mit der Außenoberfläche des Kragens 4 verbunden. Die Folie 6
stellt im Prinzip eine an einem Ende eingespannte Blattfeder mit sehr geringer
Federsteifigkeit dar. Sie ist zweckmäßigerweise so ausgelegt, daß im Falle einer
stillstehenden Luftströmung die Folie gerade auf ihrem Dichtsitz, also auf der äußeren
Oberfläche des Kragens 4 ohne wesentlichen Anpreßdruck aufliegt und somit die
Austrittsöffnung 9 verschließt. Im Falle einer in unzulässiger Weise von der
Austrittsseite zur Eintrittsseite des Strömungskanals gerichteten Luftströmung wird die
Folie 6 von dieser Strömung auf ihren Dichtsitz gepreßt und läßt daher kein
Überströmen in die falsche Richtung zu. Um zu verhindern, daß die dünne Folie 6
durch die Austrittsöffnung 9 in das Meßrohr 3 hineingedrückt wird und von ihrem
Dichtsitz abrutscht, ist es vorteilhaft, ein Stützgitter 10 im Bereich der Austrittsöffnung
9 vorzusehen. Dieses Stützgitter 10 kann beispielsweise aus dünnen Streben
bestehen, die am Kragen 4 befestigt sind und sich über den gesamten Querschnitt des
Meßrohrs 3 erstrecken. Hierdurch wird die durch das Meßrohr 3 gehende Strömung
nicht nachteilig beeinflußt. Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform des
Stützgitters 10 wäre ein grobmaschiges Drahtgeflecht.
Durch das schräg abgeschnittene Auslaufende des Meßrohrs 3, dessen ovale Öffnung
9 in der vorgesehenen Einbaulage nach oben zeigt, und durch die bevorzugte
Ausführungsform des Verschlußorgans als dünne Folie 6 ist auf sehr einfache Weise
eine mechanische Verriegelung der Strömungsrichtung im Bereich des Meßgeräts
realisierbar. Die Luftströmung kann nur in der vorgeschriebenen Richtung durch den
Strömungskanal hindurchgehen. Bei umgekehrter Strömungsrichtung ist der
Strömungskanal auf jeden Fall durch das Verschlußorgan dicht verschlossen. Damit
auch bei praktisch stillstehender Strömung die Schließstellung des Verschlußorgans
sichergestellt werden kann, kann es zweckmäßig sein, das untere Ende der Folie 6 mit
einer Zusatzmasse 7 zu versehen, die durch das Eigengewicht die Anlage an den
Dichtsitz gewährleistet. Diese Zusatzmasse 7 kann z. B. durch eine entsprechende
Verdickung der Folie oder ein Falzen des Folienrandes realisiert werden. Der
Schrägstellungswinkel α ist kleiner als 90° und sollte zweckmäßigerweise im Bereich
von 25 bis 80°, insbesondere bei etwa 45° liegen. Der in Fig. 1 dargestellte
Befestigungsflansch 2 dient nicht nur zur Montage des Meßrohrs 3 auf der
Gebäudewand 14, sondern wird gleichzeitig auch dazu benutzt, den Strömungssensor
5 zu halten.
Eine perspektivische Ansicht des Meßgeräts 1 aus Fig. 1 ist in Fig. 2 wiedergegeben.
Daraus ergibt sich, daß der Kragen 4 und die Folie 6 eine im wesentlichen rechteckige
Form aufweisen. Selbstverständlich sind auch andere Formen möglich. Es ist lediglich
erforderlich, daß die Fläche der Austrittsöffnung 9 vollständig von dem gewählten
Verschlußorgan überdeckt werden kann. In Fig. 3 ist wiederum in perspektivischer
Ansicht das Meßgerät 1 in montierter Form auf einer Innenwand 14 über einer Tür
dargestellt.
Eine gegenüber der Fig. 1 abgewandelte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Meßgeräts ist in Fig. 4 wiederum in Form eines axialen Längsschnittes dargestellt.
Wegen der weitgehenden Ähnlichkeit wird im folgenden nur auf die Unterschiede
eingegangen. Diese bestehen zum einen darin, daß das Meßrohr 3 zur Einlaufseite hin
einstückig verlängert ist. Zum anderen ist der Strömungssensor 5 nicht an der
Außenseite auf dem Befestigungsflansch 2 angebracht, sondern befindet sich
innerhalb des Hohlraums einer aus zwei Wandschalen 14a, 14b gebildeten
Gebäudewand. Für einen sauberen Wandabschluß ist eine kurze Einlaufhülse 12
vorgesehen, die von außen koaxial auf das Einlaufende des Meßrohrs 3 aufgesteckt
ist. Zur Förderung eines möglichst glatten Einlaufs der Strömung in das Meßrohr 3 ist
sowohl die Einlaufhülse 12 als auch das Einlaufende des Meßrohrs 3 an der
Innenkante durch eine Phase angeschrägt. Selbstverständlich könnte stattdessen
auch eine Rundung der Einlaufkanten vorgesehen werden.
Fig. 5 zeigt das erfindungsgemäße Meßgerät in einer dritten Ausführungsform, die sich
in einigen Einzelheiten stärker von der Ausführung gemäß Fig. 1 und Fig. 4
unterscheidet. Das der Erfindung zugrunde liegende Arbeitsprinzip bleibt hierbei aber
vollständig gewahrt. Der wesentliche Unterschied liegt darin, daß hier eine
Konstruktion gewählt wurde, bei der nur ein Teil der durch eine Wandöffnung
hindurchgehenden Strömung für die Überwachung und Messung der Strömung
genutzt wird, während ein anderer Teil im Sinne eines Bypasses an der eigentlichen
Meßstelle vorbeigeführt wird. Zu diesem Zweck ist der Strömungskanal als koaxiales
Doppelrohrsystem ausgeführt. Es besteht aus einem Inneren Meßrohr 3, das außen im
Abstand von einem Außenrohr 16 umgeben ist. Durch Streben 17 wird das Meßrohr 3
in dem Außenrohr 18 gehalten. Im Bereich der Eintrittsöffnung 15 des
Strömungskanals sind zur Förderung eines möglichst gleichmäßigen
Strömungseinlaufs im Hinblick auf die Ausbildung einer laminaren Strömung beide
Rohre mit abgerundeten Einlässen 18 bzw. 19 versehen. Das Meßrohr 3 ist auch auf
der Auslaufseite durch geeignete Abschrägungen 21 in strömungsgünstiger Weise
ausgeformt. Der Strömungssensor 5 ist in entsprechender Weise wie in den Fig. 1 und
4 in radialer Richtung von außen durch eine entsprechende Bohrung in das Innere des
Meßrohrs 3 eingeführt. Er wird von einem Befestigungsflansch 23 gehalten, der mittels
eines Spannrings 24 auf dem Außenrohr 16 festgeklemmt ist, so daß keine
unerwünschten axialen Verschiebungen stattfinden können. Zur Auslaufseite hin ist
das Meßrohr 3 in einen kurzen Rohrstutzen eingeschoben, der insoweit einen Teil
des Strömungskanals darstellt. Wie in den Fig. 1 und 4 ist auch hierbei wiederum ein
flanschartiger Kragen 4 vorgesehen, der ein Verschlußorgan in Form einer einseitig
eingespannten Folie 6 aufweist. Der Rohrstutzen mit der schräggestellten
Austrittsöffnung 9, deren Schrägstellungswinkel gegenüber den beiden anderen
Ausführungsformen größer ist, ist fest mit der Rückwand eines an der
gegenüberliegenden Stirnseite offenen Gehäuses 20 verbunden. Die Rückwand des
Gehäuses 20 weist eine Durchtrittsöffnung auf, durch die hindurch das Außenrohr 16
in den Rohrstutzen eingeschoben werden kann. Zur Abdichtung des zwischen den
Wandschalen 14a und 14b gebildeten Wandhohlraums gegenüber den durch die
Wand getrennten Reinräumen ist ein in einer entsprechenden Ringnut eingelassener
Dichtring 25 vorgesehen. In entsprechender Weise ist auch der flanschartig
ausgebildete Kragen an der linken Stirnseite des Gehäuses 20 mittels einer
Flachdichtung 28 abgedichtet an der Wandschale 14a befestigt. Um einen sauberen
Abschluß auf der Außenseite der Wandschale 14a zu gewährleisten, ist in die
entsprechende Wandbohrung ein ringförmiges Abschlußelement 27 eingelassen, das
z. B. mit einem großmaschigen Abschlußgitter im Bereich seiner Durchtrittsöffnung 26
versehen sein kann.
Wie im Fall der Fig. 4 sind auch in der Ausführungsform der Fig. 5 die wesentlichen
Teile des erfindungsgemäßen Meßgeräts im Bereich des Hohlraums der durch die
beiden Wandschalen 14a, 14b gebildeten Zwischenwand angeordnet. Demgegenüber
stellt die Fig. 1 eine sogenannte Auf-Wand-Konstruktion dar. Die Bypass-Konstruktion
gemäß Fig. 5 hat den Vorteil, daß sie ein besonders günstiges Öffnungs- und
Schließverhaltens des Verschlußorgans (Folie 6) ermöglicht. Für die Messung der
Strömung wird lediglich ein Teilstrom benutzt, der durch das Meßrohr 3 hindurchfließt,
während zur Betätigung des Schließorgans ein größerer Luftstrom zur Verfügung
steht. Diese gegenüber den beiden anderen Ausführungsformen kompliziertere
Gestaltung des Meßgerätes hat ihren Grund darin, daß der Abstand zwischen den
beiden Wandschalen 14a, 14b im Regelfall relativ klein ist (z. B. 100 mm). Um dennoch
in der eigentlichen Meßstrecke, also in dem Meßrohr 3 laminare
Strömungsverhältnisse sicherzustellen, muß der Durchmesser des Meßrohrs 3
entsprechend klein gewählt werden (z. B. 10 bis 30 mm). Ein derartig kleiner
Durchmesser kann jedoch Probleme im Hinblick auf ein ordnungsgemäßes Öffnen und
Schließen des Verschlußorgans in Gestalt der Folie 6 mit sich bringen. Aus diesem
Grunde wird ein Bypass-Strom vorgesehen, der die Öffnung des Verschlußorgans
sicher gewährleistet.
Grundsätzlich kann der Strömungskanal, in dem der Strömungssensor untergebracht
wird, eine beliebige Querschnittsform aufweisen. Es empfiehlt sich jedoch
insbesondere aus Kostengründen und wegen der einfachen Montage ein runder
Rohrquerschnitt. Als Strömungssensor kann im Rahmen der Erfindung auf beliebige
Meßgeräte zurückgegriffen werden, z. B. auch auf Flügelradanemometer. Aus
Kostengründen und im Hinblick auf ihre robuste Ausführungsform sind thermische
Anemometer aber von besonderem Vorteil. Diese haben darüber hinaus auch den
Vorteil, daß sie sehr gut für kleine Strömungsgeschwindigkeiten (ab 0,1 m/s) geeignet
sind. In den Fällen, in denen als Meßergebnis nur die Strömungsrichtung von
Interesse ist, kann das erfindungsgemäße Meßgerät auch unter Einsatzbedingungen
genutzt werden, bei denen innerhalb des Meßrohres 3 eine turbulente Strömung
besteht. Wenn allerdings Volumenströme zu bestimmen sind, muß eine laminare
Strömung gewährleistet werden. Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen
Meßgerätes ist es, daß im Ruhezustand der Strömung und auch bei Verlauf der
Strömung in einer an sich unzulässigen Richtung eine Abdichtung des
Strömungskanals erfolgt, so daß kein Überströmen in der falschen Richtung auftreten
kann und somit eine unkontrollierte Kontamination durch einen Luftaustausch über den
Strömungskanal vermieden wird. Für den Bereich des Dichtsitzes des
Verschlußorgans am Strömungskanal empfiehlt es sich, eine antistatische
Beschichtung vorzusehen, damit eine Beeinflussung der Geräteanzeige (Auslenkung
der Folie) durch elektrostatische Aufladung sicher vermieden wird. In den gezeigten
Ausführungsbeispielen ist dieses Verschlußorgan jeweils auf der Austrittsseite des
Strömungskanals angeordnet. Im Hinblick auf die grundsätzliche Funktion wäre es
selbstverständlich auch möglich, die Eintrittsseite mit einem solchen Verschlußorgan
zu versehen, wobei dies aber in konstruktiver Hinsicht wenig vorteilhaft ist. Darüber
hinaus ist anzumerken, daß die Anordnung des Verschlußorgans an der Austrittsseite
auch deswegen besonders zweckmäßig ist, weil eine außerordentlich einfache visuelle
Kontrolle des Betriebszustandes des Meßgerätes erfolgen kann, da insbesondere bei
Gestaltung des Verschlußorgans als Folie 6 leicht festzustellen ist, ob diese von ihrem
Dichtsitz auf dem Kragen 4 abgehoben ist oder aufliegt. Die leichte Erkennbarkeit der
Verschließfunktion kann durch eine geeignete Farbgebung für die Folie 6 unterstützt
werden. Hierzu kann z. B. eine rote Farbe für die gesamte Folie gewählt werden. Eine
weitere Variante bezüglich der Farbgebung der Folie ist eine zweifarbige Folie. Dabei
ist die Unterseite der Folie z. B. grün und die Oberseite der Folie rot. Somit sieht der
Reinraumbenutzer bei korrekter Strömungsrichtung und damit hochgeklappter Folie
die grüne Unterseite. Bei verbotener Strömungsrichtung legt sich die grüne Unterseite
dicht an den Flansch an, so daß nur noch die rote Oberseite der Folie zu sehen ist, die
Gefahr signalisiert. Bei geschlossenem Verschlußorgan liegt ein unzulässiger
Betriebszustand in der Belüftung des entsprechenden Reinraums vor, so daß
geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten sind. Gegenüber dem Einsatz z. B. eines
Flügelradanemometers besteht bei dem erfindungsgemäßen Meßgerät in einer
solchen Situation jedoch der große Vorteil, daß durch den Strömungskanal wegen der
Verschließung durch z. B. die Folie 6 keine unerwünschte Kontamination stattfindet, da
ein Luftaustausch durch den Strömungskanal unterbunden ist. Außerdem besteht
gegenüber einem aufwendigen richtungsselektiven Flügelradanemometers bei einem
erfindungsgemäßen Meßgerät in der Ausführung mit einem als Folie 6 ausgebildeten
Verschlußorgan und einem thermischen Anemometer der Vorteil, daß praktisch keine
Reibung beim Betrieb des Gerätes auftritt. Darüber hinaus läßt sich dieses Gerät auch
praktisch unabhängig von der Größe des jeweils vorliegenden Differenzdrucks
zwischen zwei benachbarten Räumen einsetzen. Es ist nicht nur robust im Hinblick auf
den Einsatz bei großen Differenzdrücken, sondern bietet gleichzeitig auch bei sehr
kleinen Differenzdrücken (1 bis 2 Pa) eine sehr gute Sensibilität.
Claims (16)
1. Meßgerät, insbesondere für die Reinraumtechnik, zur Überwachung der Strömung eines
Gases oder Gasgemisches (Fluids) mit einem strömungsrichtungsunempfindlichen
Strömungssensor (5), wobei der Strömungssensor (5) in einem als Meßrohr (3, 12, 16, 22)
ausgebildeten Strömungskanal mit einer Eintrittsöffnung (15) und einer Austrittsöffnung (9) für
das Fluid angeordnet ist und die Austrittsöffnung (9) mit einem beweglichen Verschlußorgan
versehen ist, das durch die Fluidströmung dergestalt bewegbar ist, daß die Austrittsöffnung (9)
offen ist, wenn die Fluidströmung von der Eintrittsöffnung (15) zur Austrittsöffnung (9) gerichtet
ist, und daß die Austrittsöffnung (9) durch das Verschlußorgan verschlossen ist, wenn die
Fluidströmung umgekehrt gerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußorgan als dünne Folie (6) ausgebildet ist, die im Sinne einer Blattfeder mit
sehr geringer Federsteifigkeit an ihrer oberen Längsseite fest eingespannt ist, daß im Bereich
der Austrittsöffnung (9) ein sich über den Querschnitt des Meßrohrs (3 bzw. 22) erstreckendes
und für das Fluid leicht durchströmbares Stützgitter (10) angeordnet ist, auf dem sich die Folie
(6) bei einer von der Austrittsöffnung (9) zur Eintrittsöffnung (15) gerichteten Strömung des
Fluids abstützt, daß die Längsachse des Meßrohres (3, 12, 16, 22) in einem Winkel α < 90°
schräg zur Ebene des Stützgitters (10) angestellt ist und daß die Folie (6) bei Stillstand der
Fluidströmung die Austrittsöffnung (9) ohne wesentlichen Anpreßdruck im Dichtsitz verschließt.
2. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie aus Metall oder
Kunststoff besteht.
3. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Folie (6) an ihrem freien unteren Ende durch eine Zusatzmasse (7) beschwert ist.
4. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnung (9) einen flanschartig ausgebildeten Kragen (4) aufweist, der mit dem
Meßrohr (3 bzw. 22) verbunden ist und das Stützgitter (10) trägt.
5. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schrägstellungswinkel im Bereich von 25 bis 80°, insbesondere bei 45° liegt.
6. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strömungssensor (5) als thermischer Strömungssensor ausgebildet ist.
7. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßrohr (3, 12) im mittleren Bereich seiner Längserstreckung außen einen
Befestigungsflansch (2) aufweist.
8. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Eintrittsöffnung des Meßrohrs als separates Bauteil im Sinne einer vorgesteckten
Einlaufhülse (12) ausgebildet ist.
9. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strömungskanal im Sinne einer Bypass-Konstruktion als koaxial angeordnetes
Doppelrohrsystem ausgeführt ist mit einem inneren Meßrohr (3) und einem dieses außen
umgebenden Außenrohr (16), welches austrittsseitig in einen Rohrstutzen eingesteckt ist,
an dem der flanschartige Kragen (4) befestigt ist.
10. Meßgerät nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Befestigungsflansch (2) die Halterung für den Strömungssensor (5) bildet, der von
außen durch die Wand des Meßrohrs (3) in das Innere des Strömungskanals geführt ist.
11. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlagefläche, an die sich die Folie (6) in ihrer Schließstellung anlegt (Dichtsitz), zur
Vermeidung einer Beeinflussung durch elektrostatische Aufladung mit einer antistatischen
Beschichtung versehen ist.
12. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßrohr (3) auf die Ausbildung einer laminaren Strömung im Inneren des
Strömungskanals ausgelegt ist.
13. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenoberfläche des Meßrohrs (3) hydraulisch glatt ausgebildet ist.
14. Meßgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand L des Strömungssensors (5) von der Eintrittsöffnung (15) mindestens L = 10
× D beträgt, wobei D der Innendurchmesser des Meßrohrs (3) ist.
15. Meßgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßrohr (3) an der Eintrittsöffnung (15) eine gerundete oder durch eine Fase
abgeschrägte umlaufende Innenkante aufweist.
16. Meßgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Eintrittsöffnung (15) mit einer Einrichtung zur Laminarisierung der Strömung des Fluids,
insbesondere mit einer gasdurchlässigen gewebeartigen Abdeckung versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996112996 DE19612996C2 (de) | 1996-03-22 | 1996-03-22 | Meßgerät zur Überwachung der Strömung eines Fluids |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996112996 DE19612996C2 (de) | 1996-03-22 | 1996-03-22 | Meßgerät zur Überwachung der Strömung eines Fluids |
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Citations (3)
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---|---|---|---|---|
US597066A (en) * | 1898-01-11 | William h | ||
DE1623970A1 (de) * | 1967-11-24 | 1971-09-02 | Dynamit Nobel Ag | Stroemungswaechter zur UEberwachung kleiner Luft- oder Gasstroemungen |
EP0386966A2 (de) * | 1989-03-07 | 1990-09-12 | Hitachi, Ltd. | Hitzedraht-Luftdurchflussmesser und Brennkraftmaschine, welche mit einem solchen ausgestattet ist |
-
1996
- 1996-03-22 DE DE1996112996 patent/DE19612996C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US597066A (en) * | 1898-01-11 | William h | ||
DE1623970A1 (de) * | 1967-11-24 | 1971-09-02 | Dynamit Nobel Ag | Stroemungswaechter zur UEberwachung kleiner Luft- oder Gasstroemungen |
EP0386966A2 (de) * | 1989-03-07 | 1990-09-12 | Hitachi, Ltd. | Hitzedraht-Luftdurchflussmesser und Brennkraftmaschine, welche mit einem solchen ausgestattet ist |
Also Published As
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DE19612996A1 (de) | 1997-09-25 |
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