DE19611569A1 - Verfahren zum Einbringen eines Rohres in den Boden und zum Entfernen von während des Einbringens in das Rohr eintretenden Bodenmaterials - Google Patents
Verfahren zum Einbringen eines Rohres in den Boden und zum Entfernen von während des Einbringens in das Rohr eintretenden BodenmaterialsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einbrin
gen eines Rohres in den Boden und zum Entfernen von wäh
rend des Einbringens in das Rohr eintretenden Bodenmate
rials nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bekannt, zum Austausch von Bodenmaterial oder zur
Verbesserung der Tragfähigkeit einer Bodenschicht Rohre
nach einem vorgegebenen Raster in den Boden einzutreiben,
zum Beispiel mit Hilfe einer Vibrationsvorrichtung. Wird
ein unten offenes Rohr eingetrieben, ist erforderlich, das
im Rohr befindliche Bodenmaterial durch geeignete Verfah
ren zu entfernen. Es kann dann durch anderes Material er
setzt werden. Anschließend kann das Rohr dann wieder mit
Hilfe zum Beispiel einer Vibrationsvorrichtung aus dem Bo
den entfernt werden durch ein Herausrütteln, wobei gleich
zeitig ein Verdichtungseffekt auftritt. Das Entfernen von
Bodenmaterial aus dem Rohr ist jedoch aufwendig und lang
wierig. Andererseits hat ein derartiges Verfahren den Vor
teil, daß das Rohr einen verhältnismäßig großen Durchmes
ser aufweisen kann.
Alternativ ist bekannt, das Rohr beim Eintreiben am unte
ren Ende zu verschließen. Beim Eintreiben des Rohres fin
det ein Verdrängungseffekt statt, der zu einer Verbesse
rung der Tragfähigkeit des benachbarten Bodenmaterials
führt. Ein derartiges Verfahren hat den Vorteil, daß ein
aufwendiges Entleeren von Bodenmaterial aus dem Rohr ent
fällt. Nach dem Eintreiben des Rohrs kann sofort geeigne
tes Material eingefüllt werden, ggf. unter Einschaltung
einer Geotextilschicht, wie dies auch bei dem oben be
schriebenen bekannten Verfahren der Fall ist, um eine
Tragsäule aus verdichtetem Bodenmaterial bilden. Die Rohre
für das zuletzt beschriebene Verfahren haben notwendiger
weise jedoch einen etwas kleineren Durchmesser. Außerdem
erfordert es unter Umständen hohe Kräfte bzw. eine erheb
liche Zeitspanne, um ein Rohr nach dem Verdrängungsprinzip
einzutreiben, wenn die Materialschicht verhältnismäßig
fest ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Einbringen eines Rohrs in den Boden zu schaffen, das
die Vorteile beider genannten Verfahren verbindet, ohne
deren Nachteile aufzuweisen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird neben einem unten
offenen Rohr ein rohrartiger Verdrängungskörper verwendet.
Der rohrartige Verdrängungskörper weist zumindest über
einen Teil seiner Länge eine Außenabmessung auf, die mehr
oder weniger deutlich geringer ist als der Innendurchmes
ser des Rohrs. Andererseits hat der rohrartige Verdrän
gungskörper zumindest am unteren Ende einen Verdrängungs
abschnitt, der im Durchmesser annähernd dem Innendurchmes
ser des Rohres entspricht.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst der rohr
artige Verdrängungskörper in den Erdboden eingetrieben,
beispielsweise mit Hilfe einer Vibrationsvorrichtung. Da
der Verdrängungskörper im Verhältnis zum Rohr ein viel
kleineres Verdrängungsvolumen aufweist, kann er in übli
cher Weise relativ leicht und rasch eingetrieben werden,
auch wenn die Bodenschicht verhältnismäßig dicht bzw. fest
ist. Nachdem der Verdrängungskörper eingetrieben worden
ist, wird ein Rohr um den Verdrängungskörper herum in das
Erdreich eingetrieben. Das Rohr ist unten offen, so daß
das Einrütteln ebenfalls verhältnismäßig einfach und rasch
vonstatten gehen kann. Dabei verbleibt jedoch Bodenmate
rial zwischen dem Verdrängungskörper und der Innenwandung
des Rohres. Durch Herausziehen des Verdrängungskörpers aus
dem Rohr wird jedoch das Bodenmaterial herausgefördert,
weil zumindest der Verdrängungsabschnitt am unteren Ende
des Verdrängungskörpers bis annähernd an die Wandung des
Rohres heranreicht. Das Bodenmaterial im Rohr ist durch
das Einrütteln relativ locker, so daß das Entfernen mit
Hilfe des Verdrängungskörpers keinen besonders hohen
Kraftaufwand erfordert.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren erhält man mithin die
Vorteile des Verdrängungsverfahrens verbunden mit der Ein
satzmöglichkeit von Rohren mit relativ großem Durchmesser.
Das Entleeren des Rohres ist jedoch sehr rasch zu bewerk
stelligen durch Herausziehen des Verdrängungskörpers aus
dem Rohr.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung befindet sich der
Verdrängungsabschnitt mit dem größeren Durchmesser am un
teren Ende des Verdrängungskörpers. Er kann starr ausge
bildet sein. Wahlweise kann er jedoch auch von radial nach
außen verstellbaren Elementen gebildet sein, die von einer
Betätigungsvorrichtung im Verdrängungskörper betätigbar
sind, wobei die Betätigungsvorrichtung über eine Leitung
im Verdrängungskörper von außerhalb ansteuerbar ist. Die
Betätigung kann zum Beispiel pneumatisch, hydraulisch oder
elektrisch erfolgen, wobei die jeweilige Leitung zur Betä
tigungsvorrichtung im Verdrängungskörper nach oben zu
einer geeigneten Druck- und Steuerquelle geführt ist.
Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung können meh
rere Verdrängungsabschnitte im axialen Abstand voneinander
angeordnet werden. Dadurch wird das im Zwischenraum
zwischen Rohr und Verdrängungskörper befindliche Bodenma
terial in entsprechende Abschnitte unterteilt, was das
Ziehen des Verdrängungskörpers aus dem Rohr erleichtert.
Erfindungsgemäß können die Verdrängungsabschnitte und die
dazwischenliegenden Abschnitte, die vorzugsweise rohrför
mig sind, als Module ausgebildet sein, so daß zum Beispiel
Verdrängungskörper mit abgestuften Längen hergestellt wer
den können. Außerdem können Verdrängungsabschnitte mit
unterschiedlichem Durchmesser und auch dazwischenliegende
Zwischenabschnitte mit unterschiedlichem Durchmesser vor
gehalten werden, um den Verdrängungskörper an die Abmes
sungen des umgebenden Rohres anzupassen bzw. an die je
weiligen Bodenverhältnisse. Nach bodenmechanischen Unter
suchungen sowie statischen Vorberechnungen kann die Quote
der erforderlichen Verdrängung für das jeweilige Baukon
zept errechnet und das modulare Verdrängungssystem nach
Durchmesser, Länge und Verdrängungsanteil zusammengesetzt
werden. Vorzugsweise wird das Rohr etwas tiefer als der
Verdrängungskörper in den Boden gerüttelt, um eine ausrei
chende Verspannung des Rohres im Fußbereich zu erreichen
und damit die Gefahr eines hydraulischen Grundbruches aus
zuschließen.
Die beabstandeten Verdrängungsabschnitte größeren Durch
messers am Verdrängungskörper sind vorzugsweise nach Art
eines Doppelkonus geformt mit einander zugekehrten Basen.
Auf diese Weise wird auch eine gute Zentrierwirkung beim
Eintreiben des Rohres um den Verdrängungskörper herum er
halten.
Beim Ziehen des Verdrängungskörpers aus dem Rohr entsteht
am unteren Ende ein Vakuum. Um dem Entstehen des Vakuums
zu begegnen, kann der Spitze des Verdrängungskörpers durch
entsprechende Kanäle oder Leitungen Luft zugeführt werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die
Spitze eine Düse aufweisen zum Austragen eines flüssigen
oder gasförmigen Fluids unter Druck oder eines Schmiermit
tels. Dadurch kann das Eintreiben des Verdrängungskörpers
erleichtert werden sowie auch das Eintreiben des Rohres um
den Verdrängungskörper.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen nä
her erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch das erfindungsgemäße Verfahren in
verschiedenen Phasen.
Fig. 2 zeigt eine Einzelheit des Verdrängungskörpers nach
Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein Verdrängungskörper 10 zu erkennen, der
aus rohrförmigen Abschnitten 12 besteht, zwischen denen
doppelkonische Verdrängungsabschnitte 14 angeordnet sind.
Am unteren Ende befindet sich eine Spitze 16 am unteren
Doppelkonusabschnitt 14. Die Doppelkonen 14 sind so ge
formt, daß ihre Basen einander zugekehrt sind.
Die Zwischenabschnitte 12, die einen deutlich kleineren
Durchmesser haben als die Verdrängungsabschnitte 14 können
rohrförmig oder zylindrisch massiv sein. Wie aus Fig. 2
hervorgeht, haben sie am Ende einen Gewindeabschnitt 18.
Der Gewindeabschnitt 18 wird in einen Innengewindeab
schnitt 20 des doppelkonischen Verdrängungsabschnitts 14
eingeschraubt. Letzterer hat auch an der Unterseite einen
Gewindeabschnitt 22. Mit diesem kann ein rohrförmiger Ab
schnitt 12 verschraubt werden oder eine Spitze 16a, die
einen Gewindezapfen 24 aufweist. Die Spitze 16a ist kege
lig und hat an der Basis einen Durchmesser, der dem Durch
messer der Verdrängungsabschnitte 14 entspricht (Dies in
einer etwas anderen Ausführung als in Fig. 1 gezeigt).
In Fig. 1 ist auch ein an den Enden offenes Rohr 26 darge
stellt, dessen Innendurchmesser geringfügig größer ist als
der maximale Durchmesser der doppelkonischen Verdrängungs
abschnitte 14. In Fig. 1a und b ist ein herkömmliches Ver
fahren dargestellt, nach dem ein Rohr 30 mit Hilfe einer
Vibrationsvorrichtung in das Erdreich eingetrieben ist und
anschließend entleert. Der Innenraum des Rohres wird mit
verbessertem Bodenmaterial 32 gefüllt, wobei zuvor ein
Geotextilmantel 34 eingeführt worden ist. Nach dem Ziehen
des Rohres 30 mit Hilfe der Vibrationsvorrichtung bleibt
eine Bodensäule 36 mit dem Geotextilmantel 34 übrig. Sie
dient zur Verbesserung der Tragfähigkeit der umgebenden
Bodenschicht.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zuerst ein Ver
drängungskörper 10, wie er in Fig. 1c dargestellt ist, mit
Hilfe eines Vibrators 40 in den Boden eingetrieben. Zu
diesem Zweck kann der Vibrator einen Gewindezapfen 42 auf
weisen, der in eine Gewindeöffnung 20 des Verdrängungsab
schnitts 14 einschraubbar ist. Nach dem Eintreiben des
Verdrängungskörpers 10 wird die Vibrationsvorrichtung ent
fernt und mit dieser das Rohr 26 um den Verdrängungskörper
10 herum eingetrieben, wie in Fig. 1d dargestellt. Beim
Eintreiben des Rohres 26 wird im wesentlichen kein Boden
material verdrängt. Das Bodenmaterial zwischen Rohrwandung
und Verdrängungskörper 10 bleibt zunächst zwischen diesen
Teilen, wird jedoch nach oben mitgenommen, wenn anschlie
ßend der Verdrängungskörper 10 wie in Fig. 1e gezeigt mit
Hilfe der Vibrationsvorrichtung 40 herausgerüttelt wird.
Anschließend ist das Rohr 26 leer und kann mit verbesser
tem Material und ggf. einer Geotextilhülle versehen wer
den, wie in Fig. 1f dargestellt.
Claims (12)
1. Verfahren zum Einbringen eines Rohres in den Boden und
zum Entfernen von während des Einbringens in das Rohr
eintretenden Bodenmaterials, gekennzeichnet durch fol
gende Schritte:
- a) Einbringen eines rohrartigen Verdrängungskörpers (10), dessen Außenabmessungen zumindest über einen Teil der Länge kleiner sind als der Innendurchmes ser des Rohres (26)
- b) Einbringen des Rohres (26) um den Verdrängungskör per (10) herum
- c) Herausziehen des Verdrängungskörpers (10) aus dem Rohr (26) bei
- d) gleichzeitigem Herausheben des Bodenmaterials zwi schen Verdrängungskörper (10) und Rohr (26) mittels eines Verdrängungsabschnitts (14) des Verdrängungs körpers (10), dessen Durchmesser annähernd dem In nendurchmesser des Rohrs (26) entspricht.
2. Gerätesatz zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, mit mindestens einem Rohr (26) und einem Ver
drängungskörper (10), dessen Außenabmessungen zumindest
über einen Teil seiner Länge kleiner sind als der Innen
durchmesser des Rohres (26), wobei er mindestens einen
Verdrängungsabschnitt aufweist, dessen Durchmesser an
nähernd dem Innendurchmesser des Rohres entspricht.
3. Gerätesatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verdrängungsabschnitt (14) sich am unteren Ende des
Verdrängungskörpers (10) befindet.
4. Gerätesatz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Verdrängungsabschnitt (14) starr ausgebil
det ist.
5. Gerätesatz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Verdrängungsabschnitt (14) von radial nach
außen verstellbaren Elementen gebildet ist, die von
einer Betätigungsvorrichtung im Verdrängungskörper be
tätigbar sind, wobei die Betätigungsvorrichtung über
eine Leitung im Verdrängungskörper von außerhalb steuer
bar ist.
6. Gerätesatz nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere in Achsrichtung beabstan
dete Verdrängungsabschnitte (14) vorgesehen sind.
7. Gerätesatz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenabschnitte (12) zwischen den Verdrän
gungsabschnitten (14) rohrartig sind.
8. Gerätesatz nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Verdrängungsabschnitte (14) und die vor
zugsweise rohrartigen Zwischenabschnitte (12) lösbar
miteinander verbindbar sind.
9. Gerätesatz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdrängungsabschnitte (14) und die Zwischen
abschnitte (12) miteinander verschraubbar sind.
10. Gerätesatz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdrängungsabschnitt (14) als Doppelkonus ge
formt ist mit einander zugekehrter Basis.
11. Gerätesatz nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdrängungskörper (10) eine
Spitze (16, 16a) aufweist.
12. Gerätesatz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitze mindestens eine Düse aufweist zum Aus
tragen eines flüssigen oder gasförmigen Fluids unter
Druck oder eines Schmiermittels.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19611569A DE19611569C2 (de) | 1996-03-23 | 1996-03-23 | Verfahren zum Einbringen eines Rohres in den Boden und zum Entfernen von während des Einbringens in das Rohr eintretenden Bodenmaterials |
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Family
ID=7789233
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DE19611569A Expired - Fee Related DE19611569C2 (de) | 1996-03-23 | 1996-03-23 | Verfahren zum Einbringen eines Rohres in den Boden und zum Entfernen von während des Einbringens in das Rohr eintretenden Bodenmaterials |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19611569C2 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3326246A1 (de) * | 1983-07-21 | 1985-01-31 | Paul 5940 Lennestadt Schmidt | Rammvorrichtung |
EP0185403B1 (de) * | 1984-11-21 | 1989-02-01 | Funderingstechnieken Verstraeten B.V. | Ausdehnbarer Eintreibkern |
DE3823331A1 (de) * | 1988-07-09 | 1990-01-11 | Schmidt Paul | Verfahren und vorrichtung zum einrammen von rohren |
-
1996
- 1996-03-23 DE DE19611569A patent/DE19611569C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19611569C2 (de) | 1998-09-17 |
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