DE19610382A1 - Kombimotor - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kombimotor.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Wirkungsgrad eines
konventionellen Verbrennungsmotors (Viertakt-, Zweitakt-, Ben
zin-, Gas- oder Dieselmotor) zu erhöhen bzw. den Kraftstoffver
brauch zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch folgende Merkmale
gelöst:
- a) ein Verbrennungsmotorteil ist mit einem Dampfmotorteil kombiniert;
- b) beide Motorteile arbeiten auf eine gemeinsame Kurbel welle;
- c) ein Abgaswärmetauscher ist einerseits an die Abgaslei tung der Abgas-Auslaßventile des Verbrennungsmotor teils und andererseits an eine vom Motorblockmantel kommende Speisewasserleitung angeschlossen;
- d) das im Abgaswärmetauscher verdampfte und überhitzte Speisewasser wird über zumindest ein Dampfeinlaßventil zu zumindest einem Dampfzylinder geleitet;
- e) an ein Dampfauslaßventil des zumindest einen Dampf zylinders ist ein vorzugsweise luftgekühlter Kondensa tor angeschlossen;
- f) an den Kondensator ist eine Kondensatleitung ange schlossen, die das Kondensat über eine Kondensatpumpe in einen Speisewasserbehälter fördert, der zugleich einen Wasserspeicher eines geschlossenen Wasser-Dampf Kreislaufes bildet;
- g) an den Speisewasserbehälter ist eine Kühlwasserleitung angeschlossen, über die das Kondensat als Speisewasser durch eine Speisewasserpumpe in unter- oder überkriti schem Druck in den Motorblockmantel gedrückt wird;
- h) bei geschlossenem Dampfeinlaßventil bzw. geschlosse nen Dampfeinlaßventilen oder zu geringem Dampfver brauch und zum Anfahren der überschüssige Dampf über ein Ventil einem Dampfspeicher zugeführt wird, der über eine Leitung mit einem Ventil mit dem Speisewas serbehälter verbunden ist, der seinerseits wiederum über eine Leitung mit einem Ventil mit dem Kondensa tor verbunden ist, so daß letzten Endes der Druck im Wasser-Dampfsystem und die Leistung des Dampfmotor teils auch über Ein- und Ausspeicherung von Wasser und Dampf und Kondensation von Dampf geregelt werden kann;
Erfindungsgemäß wird somit die Wärme, die zufolge der Motorge
häusekühlung abgeführt werden muß, sowie die Wärme, die durch
Abkühlung der Abgase auf Temperaturen von 30 bis 50°C über Umge
bungstemperatur gewonnen werden kann, zum Vorwärmen, Verdampfen
und Überhitzen von Wasser verwendet. Jedoch soll die Erfindung
unbeschadet der Tatsache, daß im Schutzbegehren immer nur auf
Wasser Bezug genommen wird, auch für andere Medien wie z. B.
Ammoniak oder ein Kühlmittel gelten.
Die Regelung erfolgt über Brennstoffzufuhrventile und über
Dampfeinlaß- und Dampfauslaßventile des bzw. der Dampfzylinder
des Dampfmotorteils, durch ein Dampfspeicherventil, einen
Dampfspeicher, ein Dampfablaßventil, ein Dampfzufuhrventil, einen
Speisewasserbehälter und eine Kondensat- und Speisewasserpumpe.
Durch den erfindungsgemäßen Kombimotor werden die dem Verbren
nungsmotor anhaftenden Nachteile verringert, nämlich der niedri
ge Wirkungsgrad sowie die hohen Schadstoffemissionen an unver
brannten Kohlenwasserstoffen (insbesondere beim Zweitaktmotor)
und NOx. Der niedrige Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors führt
zu sehr hohen Abgastemperaturen, die in den heute üblichen Kata
lysatoren nochmals ansteigen, insbesondere wenn der Gehalt an
unverbrannten Kohlenwasserstoffen hoch liegt. Zugleich wird
erfindungsgemäß aber auch der dem Dampfmotor anhaftende Nachteil
verringert, nämlich sein niedriger Wirkungsgrad, der unter ande
rem bedingt ist durch die infolge der verfügbaren Werkstoffe
begrenzten Dampftemperaturen und -drücke.
Der Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen Kombimotors liegt wesent
lich höher, als der von konventionellen Verbrennungs- oder
Dampfmotoren. Die Schadstoffemissionskonzentrationen sind zu
mindest ebenso niedrig wie bei konventionellen Verbrennungsmoto
ren, während aufgrund des hohen Wirkungsgrades die Schadstoff
emissionen bezogen auf die abgegebene Leistung nennenswert nied
riger liegen.
Erfindungsgemäß kann es zweckmäßig sein, wenn die gemeinsame
Kurbelwelle zwischen den beiden Motorteilen getrennt und hier
durch ein Getriebe-miteinander verbunden ist. Dabei kann es sich
um ein festes oder variables Getriebe handeln.
Ferner kann es vorteilhaft sein, wenn in die zum Abgaswärmetau
scher führende Abgasleitung ein Katalysator geschaltet ist. Der
Katalysator sorgt dann für eine Verbrennung des noch unverbrann
ten Brennstoffes.
Zur Leistungserhöhung und Leistungsregelung des Dampfmotorteils
ist es zweckmäßig, wenn vor dem Katalysator in die Abgasleitung
eine Brennstoffzufuhrleitung mündet. Dieser zusätzliche Brenn
stoff kann eingespritzt oder eingedüst werden.
In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform
der Erfindung als Blockdiagramm dargestellt.
Über zumindest ein Ventil (7) und ein Ventil (8) treten je nach
Takt der Brennstoff (Benzin, Diesel, Gas) und die Luft (getrennt
bzw. gemeinsam (in diesem Fall genügt ein Ventil (7) oder Ventil
(8)) in zumindest einen Zylinder (1) eines konventionellen Ver
brennungsmotorteils ein, es erfolgt gegebenenfalls eine Zündung
durch eine Zündkerze (30), und das Abgas wird über zumindest ein
Ventil (9) über eine Abgasleitung (25) in Richtung eines Abgas
wärmetauschers (12) ausgestoßen. Erst nach dem Abgaswärmetauscher
(12) erfolgt wie üblich die Abgabe des Abgases über einen Schall
dämpfer (21) an die Umgebung. Gegebenenfalls kann auf einen
Schalldämpfer (21) verzichtet werden, wenn der Abgaswärmetauscher
(12) entsprechend ausgelegt ist.
Aus einem vorzugsweise luftgekühlten Kondensator (14) wird das
Kondensat mittels einer Kondensatpumpe (15) in einen Speisewas
serbehälter (16) gefördert, der gleichzeitig als Wasserspeicher
des geschlossenen Wasser-Dampfkreislaufes dient. Druckänderungen
im Speisewasserbehälter (16) zufolge Ein- oder Ausspeicherung von
Wasser können über ein Ventil (17) (Dampfablaß zum Kondensator
(14)) bzw. ein Ventil (23) (Dampfzufuhr aus einem Dampfspeicher
(13)) ausgeglichen werden. Aus dem Speisewasserbehälter (16) wird
das Kondensat als Speisewasser mittels einer Speisewasserpumpe
(18) angesaugt, auf unter- oder überkritischen Druck gebracht und
durch den Motorblockmantel (6) zwecks Kühlung gedrückt. Dabei
wird das Speisewasser erwärmt und eventuell teilweise verdampft.
Anschließend fließt es zum Abgaswärmetauscher (12), wo es voll
ständig verdampft und gegebenenfalls überhitzt wird. Vom Abgaswär
metauscher (12) strömt der Wasserdampf je nach Takt ganz oder
größtenteils zumindest einem Dampfzylinder (3) dessen Zustrom
über zumindest ein Ventil (10) geregelt wird oder über ein Dampf
speicherventil (24) zu einem Dampfspeicher (13). Aus dem bzw.
den Dampfzylinder(n) (3) wird der Dampf über zumindest ein Ventil
(11) zum Kondensator (14) abgesaugt. Neben der Zwischenspeiche
rung des Dampfes während des Absaugens des Dampfes zum Kondensa
tor kann auch über mehrere Takte überschüssiger Dampf aus dem
Abgaswärmetauscher (12) über das Dampfspeicherventil (24) im
Dampfspeicher (13) zwischengespeichert werden bzw. bei vermehrtem
Verbrauch aus diesem entnommen und über das Dampfspeicherventil
(24) und das bzw. die Ventile (10) dem bzw. den Dampfzylinder(n) (3)
zugeführt werden.
Dampfspeicher (13) und Dampfspeicherventil (24), Speisewasserbe
hälter (16), Dampfablaßventil (17) und Dampfzufuhrventil (23)
dienen dazu, den Druck im Wasser-Dampfsystem und die Leistung des
Dampfmotorteils flexibel regeln zu können. Eine Regelung (22)
verarbeitet dabei neben der Leistungsanforderung P verschiedene
Meßsignale wie Drehzahl n, Winkel ϕ, Temperaturen, Drücke und
Massenströme, die im Bild nicht alle eingetragen sind. Neben den
Ventilen (7), (8), (9), (17), (23), (24) und (29) sind auch die
Kondensatpumpe (15), Speisewasserpumpe (18), Dampfeinlaßventil(e)
(10), Dampfauslaßventil(e) (11) Stellorgane der Regelung.
Der bzw. die Kolben (2) des konventionellen Verbrennungsmotor
teils wirken genauso wie der oder die Kolben (4) des Dampfmotor
teils über Pleuelstangen auf eine gemeinsame Kurbelwelle (5).
Zwischen der Kurbelwelle des konventionellen Verbrennungsmotor
teils und des Dampfmotorteils kann auch ein Getriebe (28)
angeordnet sein. Vorzugsweise kann ein Getriebe mit konstantem
Übersetzungsverhältnis verwendet werden. Ein variables Getriebe
bietet eine zusätzliche Möglichkeit für einen Reglereingriff zur
Leistungsanpassung.
Um den Leistungsanteil des Dampfmotors zu erhöhen, kann zeitweise
oder ständig geregelt Brennstoff in einer Eindüsestelle (19) vor
einem Katalysator (20) in der Abgasleitung (25) vor dem Wärmetau
scher (12) eingedüst werden. Im Katalysator wird dieser Brenn
stoff zusammen mit unverbranntem Brennstoff aus dem konventionel
len Verbrennungsmotorteil verbrannt.
Bezugszeichenliste
1 Zylinder des konventionellen Verbrennungsmotorteils
2 Kolben dto.
3 Zylinder des Dampfmotorteils
4 Kolben dto.
5 Kurbelwelle
6 Motorkühlmantel
7 Brennstoffeinlaßventil bzw. Einlaßventile für Luft-Brennstoff-Gemisch
8 Lufteinlaßventil bzw. Einlaßventile für Luft-Brennstoff-Gemisch
9 Abgasauslaßventil
10 Dampfeinlaßventil
11 Dampfauslaßventil
12 Abgaswärmetauscher
13 Dampfspeicher
14 luftgekühlter Kondensator
15 Kondensatpumpe
16 Speisewasserbehälter
17 Dampfablaßventil
18 Speisewasserpumpe
19 zusätzliche Brennstoffeindüsung
20 Oxidationskatalysator
21 Schalldämpfer
22 Regelung
23 Dampfzufuhrventil
24 Dampfspeicherventil
25 Abgasleitung
26 Kondensatleitung
27 Kühlwasserleitung
28 Getriebe
29 Ventil für zusätzliche Brennstoffzufuhr
30 Zündkerze
3 Zylinder des Dampfmotorteils
4 Kolben dto.
5 Kurbelwelle
6 Motorkühlmantel
7 Brennstoffeinlaßventil bzw. Einlaßventile für Luft-Brennstoff-Gemisch
8 Lufteinlaßventil bzw. Einlaßventile für Luft-Brennstoff-Gemisch
9 Abgasauslaßventil
10 Dampfeinlaßventil
11 Dampfauslaßventil
12 Abgaswärmetauscher
13 Dampfspeicher
14 luftgekühlter Kondensator
15 Kondensatpumpe
16 Speisewasserbehälter
17 Dampfablaßventil
18 Speisewasserpumpe
19 zusätzliche Brennstoffeindüsung
20 Oxidationskatalysator
21 Schalldämpfer
22 Regelung
23 Dampfzufuhrventil
24 Dampfspeicherventil
25 Abgasleitung
26 Kondensatleitung
27 Kühlwasserleitung
28 Getriebe
29 Ventil für zusätzliche Brennstoffzufuhr
30 Zündkerze
Claims (6)
1. Kombimotor, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) ein Verbrennungsmotorteil (1, 2, 7, 8, 9) ist mit einem Dampfmotorteil (3, 4, 10, 11) kombiniert;
- b) beide Motorteile arbeiten auf eine gemeinsame Kurbel welle (5);
- c) ein Abgaswärmetauscher (12) ist einerseits an die Ab gasleitung (25) der Abgas-Auslaßventile (9) des Ver brennungsmotorteils und andererseits an eine vom Mo torblockmantel (6) kommende Speisewasserleitung (27) angeschlossen;
- d) das im Abgaswärmetauscher (12) verdampfte und über hitzte Speisewasser wird über zumindest ein Dampfein laßventil (10) zu zumindest einem Dampfzylinder (3) geleitet;
- e) an ein Dampfauslaßventil (11) des zumindest einen Dampfzylinders (3) ist ein vorzugsweise luftgekühlter Kondensator (14) angeschlossen;
- f) an den Kondensator (14) ist eine Kondensatleitung (26) angeschlossen, die das Kondensat über eine Kondensat pumpe (15) in einen Speisewasserbehälter (16) fördert, der zugleich einen Wasserspeicher eines geschlossenen Wasser-Dampf-Kreislaufes bildet;
- g) an den Speisewasserbehälter (16) ist eine Kühlwasserlei tung (27) angeschlossen, über die das Kondensat als Spei sewasser durch eine Speisewasserpumpe (18) in unter- oder überkritischem Druck in den Motorblockmantel (6) gedrückt wird.
2. Kombimotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei geschlossenem Dampfeinlaßventil (10) bzw. geschlossenen
Dampfeinlaßventilen (10) oder zu geringem Dampfverbrauch und
zum Anfahren der überschüssige Dampf über ein Ventil (24)
einem Dampfspeicher (13) zugeführt wird, der über eine Lei
tung mit einem Ventil (23) mit dem Speisewasserbehälter (16)
verbunden ist, der seinerseits wiederum über eine Leitung mit
einem Ventil (17) mit dem Kondensator (14) verbunden ist, so
daß letzten Endes der Druck im Wasser-Dampfsystem und die
Leistung des Dampfmotorteils auch über Ein- und Ausspeiche
rung von Wasser und Dampf und Kondensation von Dampf geregelt
werden kann.
3. Kombimotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die gemeinsame Kurbelwelle (5) zwischen den beiden Motor
teilen getrennt und hier durch ein Getriebe (28) miteinander
verbunden ist.
4. Kombimotor nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die zum Abgaswärmetauscher (12) führende
Abgasleitung (25) ein Katalysator (20) geschaltet ist.
5. Kombimotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor
dem Katalysator (20), in die Abgasleitung (25) eine Brenn
stoffzufuhrleitung (19) mit Ventil (29) mündet.
6. Kombimotor nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß statt Wasser ein anderes Medium wie z. B. Ammoniak,
Toluol oder ein Kühlmittel verwendet wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19610382A DE19610382C2 (de) | 1996-03-16 | 1996-03-16 | Kombimotor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19610382A DE19610382C2 (de) | 1996-03-16 | 1996-03-16 | Kombimotor |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19610382A1 true DE19610382A1 (de) | 1997-09-18 |
DE19610382C2 DE19610382C2 (de) | 2000-06-29 |
Family
ID=7788494
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19610382A Expired - Fee Related DE19610382C2 (de) | 1996-03-16 | 1996-03-16 | Kombimotor |
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1996
- 1996-03-16 DE DE19610382A patent/DE19610382C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8122 | Nonbinding interest in granting licences declared | ||
D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |