DE19609331A1 - Scharnier - Google Patents

Description

Das Öffnen und Schließen von an Scharnieren befestigten Türen oder Klappen ist oft an die Bedingung gebunden, daß die betreffende Tür oder Klappe nur dann zu öffnen sein darf, wenn eine sich hinter ihr befindende Gefahrenquelle ausgeschaltet ist.

In vielen Fällen ist zusätzlich ein elektrischer Schalter zu betätigen, so daß angezeigt werden kann, ob die betreffenden Tür gerade schlossen oder offen ist.

Das macht Scharniere, die mit ein- und ausschaltbaren Sperrelementen zu kombinieren sind, vorteilhaft einsetzbar.

Eine solche Kombinationsmöglichkeit beschreibt die Deutsche Patentanmeldung 195 22 885.5.

Bei dem Versuch, im Scharnier gesperrte Türen oder Klappen zu öffnen, können große Kräfte auftreten, die über relativ kleine Übertragungsflächen geleitet und von den Sperrelementen in ihrer ganzen Größe aufgenommen werden müssen.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet.

Erfindungsgemäß sind zur Lösung dieser Aufgabe die in Anspruch 1 genannten Merkmale vorzusehen.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Unteranspruch aufgeführt.

Ein wesentlicher Vorteil des Erfindungsgegenstandes gegenüber dem Stand der Technik ist darin zu sehen, daß in gesperrtem Zustand die Kräfte, die durch Versuche, die Tür bzw. Klappe zu öffnen, entstehen können, über relativ große Flächen auf das Betätigungselement und von dort zum Teil in dessen Unterlage abgeleitet werden.

Besonders, wenn die Materialien für das jeweilige Betätigungselement und seine Unterlage so gewählt sind, daß beim Aufeinanderdrücken ihrer Oberflächen eine relativ große Reibkraft entsteht, kann das Sperrelement entsprechend geringer belastet werden. Andererseits braucht beim Öffnen der Klappe oder Tür nach dem Entsperren nur eine sehr geringe Rückstellkraft am Betätigungselement aufzutreten, so daß die entstehende Reibkraft vernachlässigbar klein sein kann.

Bedingt durch die in Komponenten gegenläufigen Bewegungsrichtungen von Betätigungselement und betätigender Gelenköse werden die Übertragungsflächen sehr schnell voreinander herbewegt. Der bei gleichmäßiger Öffnungsbewegung der Tür oder Klappe anfangs relativ schnelle, dann aber rasch zum Stillstand kommende Bewegungsverlauf am Betätigungselement ist besonders dann von vorteilhafter Bedeutung, wenn zusätzlich zur Sperrmöglichkeit ein elektrischer Schalter zu betätigen ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen im einzelnen erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 Die Seitenansicht eines Scharnieres gemäß der Erfindung in der Situation "Tür geschlossen", teilweise geschnitten.

Fig. 2 Das in Fig. 1 dargestellte Scharnier in der Situation "Tür ca. 30° geöffnet", teilweise geschnitten.

Das Scharnier gemäß der Erfindung besteht im Wesentlichen aus dem an der üblicherweise statischen Konstruktion 1 befestigten Scharnierteil 2 sowie dem üblicher­ weise schwenkbaren Scharnierteil 3, an dem das Türblatt 4 befestigt ist.

Die beiden Scharnierteile 2 und 3 sind durch den Scharnierbolzen 5 miteinander verbunden.

Das Scharnierteil 2 weist die für ein entsprechendes Schalt-, Sperr- oder Übertragungs­ element vorbereitete Aufnahme 6 auf.

Das Scharnierteil 3 trägt den Betätigungsnocken 7.

Das Betätigungselement 10 ist so geformt, daß es sich in der Scharniersituation "Tür geschlossen" unter geringer Kraft der Rückstellfeder 8 mit seiner Übertragungsfläche 11 auf der Übertragungsfläche 9 des Betätigungsnockens 7 abstützen kann.

Das Betätigungselement 10 wird im Scharnierteil 2 geführt, einseitig von der Unterlage 12 unterstützt, es ragt in die Aufnahme 6 hinein.

Wird das Scharnierteil 3 im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt, wird das Betätigungs­ element 10 weiter in die Aufnahme 6 hineinbewegt.

Ein in die Aufnahme 6 eingesetztes entsprechendes Schalt- oder Übertragungselement kann dabei vom Betätigungselement 10 betätigt werden.

Ein in die Aufnahme 6 eingesetztes entsprechendes Sperrelement kann den Versuch, das Scharnierteil 3 im Gegenuhrzeigersinn zu schwenken und damit das Betätigungs­ element 10 weiter in die Aufnahme 6 hineinzubewegen, mit der Kraft F4 unterbinden. Dabei wird die Kraft F1 vom Betätigungsnocken 7 auf das Betätigungselement 10 übertragen.

Die Kraftkomponente F2 wirkt der Kraft F4 entgegen, die Kraftkomponente F3 wirkt senkrecht zur Unterlage 12 und bewirkt dort als Faktor eine Reibkraft, die der möglichen Verschiebung des Betätigungselementes 10 entgegenwirkt.

Die Kraft, die ein das Scharnier sperrendes Sperrelement aufzunehmen haben würde errechnet sich als:
F4 = F2 - F3 × Reibungskoeffizient zwischen Betätigungselement und Unterlage. Sie ist damit vorteilhaft erheblich kleiner, als die durch durch den Versuch, das Scharnierteil 3 im Gegenuhrzeigersinn zu schwenken, primär auftretende Kraft F1.

Claims (4)

1. Scharnier, wie es seiner Art nach vorzugsweise für schwenkbare Türen oder Klappen verwendet wird, mit einer Aufnahme zum Einsetzen eines entsprechenden Schalt-, Sperr- oder Übertragungselementes, welches ein Betätigungselement aufweist, welches beim Schwenken wenigstens eines der beiden gegeneinander verschwenkbaren Scharnierteile von einer entsprechend geformten Gelenköse in seiner Längsrichtung verschoben werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsrichtung der entsprechend geformten Gelenköse und die Bewegungsrichtung des Betätigungs­ elementes immer in einem Winkel zueinander verlaufen.

2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Scharnierposition "Tür geschlossen" eine Übertragungsfläche des Betätigungselementes sich auf einer Übertragungsfläche der entsprechend geformten Gelenköse abstützen kann.

3. Scharnier nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement mindestens auf einer Seite von einer Unterlage aus Reibmaterial geführt wird, so daß deren Material in Verbindung mit dem Material des Betätigungselementes einen relativ großen Reibwert bei guter Verschleißfestigkeit aufweist.

4. Scharnier nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement mindestens auf einer seiner Seiten mit Reibmaterial ausgeführt ist, so daß dieses Material in Verbindung mit dem Material, von welchem das Betätigungselement geführt wird, einen relativ großen Reibwert bei guter Verschleißfestigkeit aufweist.