DE19607841A1 - Anordnung zur Klassifizierung von Dauermagneten und Verfahren zur Durchführung der Klassifizierung - Google Patents
Anordnung zur Klassifizierung von Dauermagneten und Verfahren zur Durchführung der KlassifizierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Klassifizierung von Dauermag
neten nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches und ein Ver
fahren zur Durchführung der Klassifizierung.
Dauermagnetringe mit axialer oder radialer Magnetisierung werden zum
Beispiel zum Bau von radialen oder axialen passiven Magnetlagern ver
wendet. In der Regel werden dabei mehrere Ringe jeweils zu einem
Magnetsystem zusammengesetzt, um die Steifigkeit und die Tragkraft
eines Lagers zu vervielfachen.
Zur Durchführung von Gütekontrollen und zur Erreichung optimaler
Qualität von Dauermagneten und Magnetsystemen gibt es eine Viel
zahl von Prüfverfahren, die auf die verschiedenen Qualitätsmerkmale
der Magnetsysteme wie z. B. Feldstärke, Inhomogenität oder Winkel
fehler ausgerichtet sind. Untersuchungen zur Auswirkung von Fehlern
bei Dauermagnetringen auf die Funktionen von passiven Magnetlagern
zeigen, daß sowohl Winkelfehler als auch Inhomogenitäten zu Kräften
im Lager führen, die Schwingungen eines magnetisch gelagerten Ro
tors zur Folge haben. Bei einem Magnetringpaar führen Winkelfehler
zu unerwünschten Drehmomenten auf den Rotor. Imhomogenitäten
haben direkte Kraftwirkungen zur Folge. Bei mehreren Magnetring
paaren ergeben sich zusätzliche Kraftwirkungen durch Winkelfehler,
welche durch Wechselwirkungen mit benachbarten Ringen entstehen.
Bei üblichen Abmessungen für magnetische Lagerungen sowie unter
Berücksichtigung heute lieferbarer Magnetringqualitäten zeigt sich, daß
die letzgenannten Kraftwirkungen den größten Anteil der Kräfte auf den
Rotor haben. Inhomogenitäten folgen an zweiter Stelle, und die Einflüs
se der Drehmomente sind vernachlässigbar. Eine genauere Analyse
führt zu dem Ergebnis, daß nicht lokale Defekte, sondern lediglich der
sinusförmige Anteil eines Fehlers (sowohl bei Winkelfehlern als auch
bei Inhomogenitäten) bei Drehung des Ringes um 360° um die Rota
tionsachse zu merklichen Kräften im Lager führt.
Zur Qualitätssicherung bei der Herstellung von Magnetringen werden
z. Zt. überwachende Maßnahmen mit richtungsempfindlichen Sensoren,
z. B. mit Hallsonden, durchgeführt. Diese Sensoren sind nahe der Ober
fläche positioniert und registrieren lokale Magnetisierungen und deren
Abweichungen. Auf Grund dieser Kontrollmessungen werden die Ringe,
welche von einer vorher festgesetzten Norm abweichen, aussortiert.
Grundsätzlich hat diese Methode den Nachteil, daß sie nicht die Anfor
derungen an die Magnetringqualität für die spätere Verwendung berück
sichtigt. Für den Bau von passiven Magnetlagern sind lokale Fehler der
Ringe von untergeordneter Bedeutung, so daß die durchgeführten Mes
sungen nicht für eine Qualifizierung der Ringe für diesen Anwendungs
bereich geeignet sind. Die unbekannten Kraftwirkungen auf den Rotor
führen zu Schwierigkeiten beim Auswuchten der Rotoren, da sich Un
wuchten und Magnetkräfte gegenseitig überlagern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Messung aller relevanten
Magneteigenschaften in einem Arbeitsgang unter Berücksichtigung der
speziellen Anforderungen für den Bau passiver Magnetlager durchzu
führen. Zusätzlich sollen die Ringe gekennzeichnet und für den Bau der
passiven Lager vorbereitet werden. Damit soll erreicht werden, daß die
Durchführung von Routinemessungen an Dauermagnetringen und der
Auswertung einfacher und effektiver als bisher gestaltet werden kann.
Schließlich soll dies zu einer wirtschaftlich ausgelegten und zweckent
sprechenden Fertigung führen, wobei die Anzahl der Ausschußstücke
minimiert wird.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Patent
ansprüche 1 und 4 gelöst. Die Ansprüche 2, 3 und 5 stellen weitere
Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung dar.
Mit den beiden richtungsempfindlichen Sensoren können gleichzeitig
Inhomogenitäten und Winkelfehler gemessen werden. Die Inhomogeni
täten erhält man aus der gleichzeitigen Veränderung der Sensorsignale,
da zum Beispiel eine schwächere Magnetisierung zu einer Abnahme der
Signale in beiden Sonden führt. Den Winkelfehler erhält man aus den
entgegengesetzten Veränderungen der Sensorsignale, da ein solcher
Fehler auf Grund der Orientierung der Sensoren zu einer Zunahme des
Signals in der einen und zu einer Abnahme des Signals in der anderen
Sonde führt. Der sinusförmige Anteil der Störungen über den Umfang,
welcher allein interessiert, wird durch eine Fourier-Transformation er
halten, bei der nur der Anteil erster Ordnung berücksichtigt wird. Die
erhaltenen Werte für die Inhomogenitäten bzw. die Winkelfehler sind
direkt ein Maß für die Kraftwirkungen des Ringes im Lager. Die Vorzugs
richtung eines Winkelfehlers wird bestimmt, und der Ring kann dann an
der entsprechenden Stelle mit Hilfe einer Markierungseinrichtung ge
kennzeichnet werden.
Als richtungsempfindliche Sensoren sind Hallsonden für die hier vor
liegende Lösung am besten geeignet, da sie eine der Feldstärke direkt
proportionale Spannung anzeigen.
Durch die erfindungsgemäße Einrichtung und das Verfahren können
die relevanten Parameter eines Magnetringes in einem Arbeitsgang
erfaßt werden. Die Beurteilung der Ringe erfolgt entsprechend ihrer
Anwendung. Die Verwendung schlechter Magnetringqualitäten kann
durch entsprechende Kompensationsmethoden, die sich an der Vor
zugsrichtung des Winkelfehlers orientieren, beim Bau eines Magnet
systems, z. B. eines Magnetlagers, ermöglicht werden. Durch eine an
wendungsbezogene Qualifizierung können z. B. Kräfte in einem Mag
netlager minimiert werden, wodurch sich ein besseres Auswuchtver
halten des Rotors ergibt.
An Hand der Abbildung soll die Erfindung näher erläutert werden. Die
Erläuterung erfolgt am Beispiel eines axial magnetisierten Dauermag
netringes.
Ein solcher Dauermagnetring 1 ist auf der Magnetringaufnahme 2 be
festigt. Diese befindet sich auf einer Welle 3, welche in Kugellagern 4
geführt und durch einen Schriftmotor 5 in Drehung versetzt wird. Der
äußeren Magnetringfläche 21 gegenüber sind in einem Abstand die
richtungsempfindlichen Sensoren 7 angebracht. Diese sind in je einem
Winkel 23 gegenüber der Magnetringebene 22 entgegengesetzt geneigt.
Der Abstand der Sensoren von der äußeren Magnetringfläche beträgt
beispielsweise ca. 10 mm, und die Winkel, unter denen die Sensoren
gegen die Magnetringebene geneigt sind, betragen beispielsweise je
45°.
Durch eine Rechnereinheit 12 wird der Schrittmotor gesteuert, welcher
die Welle 3 mit der Magnetringaufnahme 2 und dem Magnetring 1 in
Drehung versetzt. Die Signale, welche durch das Feld des Magnet
rings 1 in den Sensoren 7 während einer Drehung um 360° erzeugt
werden, werden bei jedem Schrift des Schrittmotors 5 über die Leitung 9
sowie die Steuereinheit 11 und das Interface 13 der Rechnereinheit 12
zugeführt. Nach Auswertung der Signale durch ein Ansteuerprogramm
werden die Ergebnisse über eine Ausgabeeinheit 15 (z:B. Bildschirm
oder Drucker) ausgegeben.
Auf Grund dieser Ergebnisse wird der Schrittmotor 5 danach so ange
steuert, daß die Vorzugsrichtung des Winkelfehlers des Magnetringes 1
in eine definierte Position zu den Sensoren 7 gedreht wird. Mit Hilfe der
Markierungseinrichtung 14 (z. B. ein Tintenstrahlmarkierer) wird der Mag
netring 1 an einer Stelle gekennzeichnet, so daß eine Klassifizierung
vorgenommen werden kann. Die Markierungseinrichtung 14 wird vor
zugsweise über Rechnereinheit 12 gesteuert.
Claims (5)
1. Anordnung zur Klassifizierung von Dauermagneten, insbesondere
von axial magnetisierten Dauermagnetringen, dadurch gekennzeich
net, daß die Dauermagnetringe auf einer drehbaren Anordnung (2, 3),
welche durch einen Schrittmotor (5) um 360° gedreht wird, angeord
net sind und daß in einem radialen Abstand zur äußeren Ringober
fläche (21) der Dauermagnetringe (1) mindestens zwei richtungsem
pfindliche Sensoren (7) so angeordnet sind, daß sie gegeneinander
geneigt sind und mit der Ringebene (22) jeweils entgegengesetzt
den gleichen Winkel (23) bilden.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Einrichtung (14) zur Markierung der Magnetringe (1) vorhanden ist,
und diese Anordnung über eine Rechnereinheit (12) gesteuert wird,
wobei die Rechnereinheit ihre Steuersignale von den richtungsem
pfindlichen Sensoren (7) erhält.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
richtungsempfindliche Sensoren Hall-Sonden verwendet werden.
4. Verfahren zur Klassifizierung von Dauermagneten, insbesondere von
Dauermagnetringen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauermagnet
ringe (1) durch einen Schrittmotor (5) angetrieben, in Drehung ver
setzt werden und die Signale, welche durch das Feld der Dauermag
netringe in richtungsempfindlichen Sensoren (7), welche in einem ra
dialen Abstand zur äußeren Ringoberfläche (21) der Dauermagnetrin
ge (1) so angebracht sind, daß sie gegeneinander geneigt sind und
mit der Ringebene (22) jeweils entgegengesetzte gleichen Winkel (23)
erzeugt werden, bei jedem Schritt des Schrittmotors (5) einer Rech
nereinheit (12) zugeführt werden und nach Auswertung durch ein
Steuerprogramm die so ermittelte Vorzugsrichtung des Winkelfehlers
des Dauermagneten (1) in eine definierte Position zu den Sensoren
(7) durch den Schrittmotor (5) gedreht wird und daß in dieser Position
mit einer Markierungseinrichtung (14) der Dauermagnetring (1) ge
kennzeichnet wird.
5. Verfahren zur Klassifizierung von Dauermagneten nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Dauermagnetringe, bei denen
die Vorzugsrichtung der Winkelfehler gekennzeichnet wurde, so zu
einem Magnetsystem zusammengesetzt werden, daß sich die Win
kelfehler weitgehend gegenseitig aufheben.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19607841A DE19607841C2 (de) | 1996-03-01 | 1996-03-01 | Anordnung und Verfahren zur Klassifizierung von Dauermagneten |
Applications Claiming Priority (1)
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ID=7786888
Family Applications (1)
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