DE19607560A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Fließfähigerhalten von Hochtemperaturschmelzen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Fließfähigerhalten von HochtemperaturschmelzenInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D41/00—Casting melt-holding vessels, e.g. ladles, tundishes, cups or the like
- B22D41/50—Pouring-nozzles
- B22D41/60—Pouring-nozzles with heating or cooling means
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- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D35/00—Equipment for conveying molten metal into beds or moulds
- B22D35/06—Heating or cooling equipment
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Fließfähigerhalten von Hochtemperaturschmelzen, wie
Schmelzen von Metallen oder metallurgischen Schlacken.
Bei kohlenstaubgefeuerten Gasturbinen ist es bekannt, daß
kleine Kohlenstaubpartikel in einer Brennkammer bei einem
Druck bis 35 bar unter Luftzufuhr verbrannt oder vergast
werden können. Die mineralischen Bestandteile der Kohle
fallen in diesem Temperaturbereich von 900-2000°C als
Flüssigasche an. Vor der Einleitung und Expansion der
Rauchgase in der Gasturbine müssen die flüssigen
Aschepartikel sowie die kondensierbaren Gasbestandteile
aus dem Arbeitsgas separiert werden, um einen erosiven
und korrosiven Angriff auf die Gasturbine zu vermeiden.
Ein großes Problem ist hierbei, die abgeschiedene Asche
aus den jeweiligen Aggregaten (Brennkammer,
Flüssigascheabscheider, Sicherheitsabscheider vor
Gasturbine) im flüssigen Zustand in ein Granulierbecken
einzuleiten. Selbst bei kurzfristigen, nur geringen
Unterschreitungen des Fließpunktes der Flüssigasche kann
die Asche erstarren und die Austragbereiche verstopfen.
Langwierige und kostenintensive Reinigungsmaßnahmen sind
die Folge. Die Erfindung bezweckt die Vermeidung solcher
Betriebsstörungen und allgemein das Fließfähigerhalten
von Hochtemperaturschmelzen, damit es an kritischen
Bereichen, in denen die Schmelze zum Erstarren und
Anbacken neigt, nicht zu Verstopfungen der
Durchflußöffnungen kommt.
Die Erfindung soll insbesondere folgende Anforderungen
erfüllen:
- - Einstellung beliebiger Heiztemperaturen entsprechend den jeweiligen Anforderungen an kritischen Bereichen,
- - einfacher Auf- und Einbau,
- - einfache Regelung, Überwachung und Wartung,
- - geringe Investitionskosten.
Die verfahrensgemäße Lösung der Erfindung sieht vor, daß
die Förderleitung in kritischen Bereichen, in denen es
zur Erstarrung der Schmelze kommen kann, mindestens einen
bei Temperaturen oberhalb von 900°C elektrisch
leitfähigen keramischen Förderleitungsabschnitt aufweist,
der durch Einspeisung eines Stroms zusätzlich beheizt
wird.
Die vorrichtungstechnische Variante der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß das keramische Element
mindestens entlang eines Abschnittes der Förderstrecke
aus einem im Temperaturbereich oberhalb von 900°C
elektrisch leitfähigem Material besteht und äußere
Anschlüsse für die Einspeisung eines elektrischen Stroms
entlang diesen Teilbereichs aufweist.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die
Förderleitung in den kritischen Bereichen aus einem
Material zusammengesetzt ist, welches einerseits aufgrund
seiner keramischen Eigenschaften schmelze- bzw.
schlackeresistent ist bis hinauf zu Temperaturen von
2000°C. Andererseits wurde festgestellt, daß das bei
Raumtemperatur Isolatoreigenschaften aufweisende
keramische Material im Temperaturbereich von über 900°C
elektrisch leitfähige Eigenschaften erhält, die dazu
genutzt werden können, die Schmelze zusätzlich zu
erwärmen, so daß in diesen zusätzlich erwärmten Bereichen
der Fluß der Schmelze reibungslos erfolgt.
Die erfindungsgemäße Lösung läßt sich bevorzugt mit
solchen keramischen Materialien erreichen, wie sie in den
Unteransprüchen gekennzeichnet sind. Als wesentliche
Alternativen kommen in Frage einerseits der Zusatz von
oxidkeramischen Werkstoffen wie Al₂O₂, Cr₂O₃, SiO₂, ZrO₂
bzw. ähnliche Substanzen oder andererseits nichtoxidische
keramische Halbleitermaterialien, wie Carbide, Nitride,
Boride, Silicide oder Sulfide.
Die erfindungsgemäße Lösung läßt sich einsetzen bei allen
solchen Anwendungen, wo es auf einen reibungslosen Fluß
der Schmelze ankommt, das ist nicht nur in der
Stahlindustrie sondern auch in der Glasindustrie der
Fall.
Eine bevorzugte Anwendung ergibt sich auch dort, wo
gezielt ein Erstarren der Schmelze gewünscht ist,
beispielsweise dann, wenn eine Schmelze chargenweise
ausgeschleust werden soll, d. h. die Förderleitung eine
Ventilfunktion erhalten soll. Dann wird in demjenigen
Bereich, in dem die Schmelze erstarren soll, der Strom
durch das keramische Material abgeschaltet, so daß die
zusätzliche Beheizung unterbrochen wird, und erst dann
wieder eingeschaltet, wenn ein Wiedererschmelzen
gewünscht ist.
Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher
erläutert, die ein Ausführungsbeispiel zeigt.
Die Figur zeigt dazu einen seitlichen Querschnitt
durch eine Förderleitung für eine
metallurgische Schlacke, die in
Pfeilrichtung gefördert wird.
Innerhalb des Abschnitts A besteht die Förderleitung 1
aus einem keramischen Material, dem zusätzlich
oxidkeramische Werkstoffe, beispielsweise ZrO₂ zugesetzt
worden sind. Über elektrische Kontakte 2, die in
Flußrichtung der Schmelze zueinander versetzt angeordnet
und auf gegenüberliegenden Seiten der Förderleitung 1
positioniert sind, wird in diesem Bereich ein
elektrischer Strom eingespeist.
Durch die Leitfähigkeit des keramischen Materials im
Abschnitt A ergibt sich bei den Schmelzetemperaturen von
über 900°C eine zusätzliche Temperaturerhöhung der
Förderleitung, wodurch die Schmelze flüssig gehalten
wird.
Die beschriebene Vorrichtung eignet sich beispielsweise
zur Beheizung in konventionellen Kraftwerken, bei denen
eine Weiterleitung flüssiger Asche verfahrensbedingt
erforderlich ist. Darüber hinaus eignet sie sich auch zur
Freihaltung von Förderöffnungen und -wegen für die aus
kohlenstaubgefeuerten Gasturbinen ausgetragene
Flüssigasche.
Claims (14)
1. Verfahren zum Fließfähigerhalten von
Hochtemperaturschmelzen, insbesondere von Metallen oder
metallurgischen Schlacken, bei dem die Schmelze über eine
elektrisch beheizte Förderleitung geführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Förderleitung in kritischen Bereichen, in denen es zur
Erstarrung der Schmelze kommen kann, mindestens einen bei
Temperaturen oberhalb von 900°C elektrisch leitfähigen
keramischen Förderleitungsabschnitt aufweist, der durch
Einspeisung eines Stroms zusätzlich beheizt wird.
2. Vorrichtung zum Fördern von
Hochtemperaturschmelzen, insbesondere Schmelzen von
Metallen oder metallurgischen Schlacken, bei der die
Förderleitung mindestens entlang derjenigen kritischen
Bereiche, in denen es zur Erstarrung der Schmelze kommen
kann, ein schmelze- bzw. schlackeresistentes, elektrisch
beheiztes keramisches Element aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß das
keramische Element mindestens entlang eines Abschnittes
der Förderstrecke aus einem im Temperaturbereich oberhalb
von 900°C elektrisch leitfähigem Material besteht und
äußere Anschlüsse für die Einspeisung eines elektrischen
Stroms entlang diesen Teilbereichs aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das
oberhalb von 900°C elektrisch leitfähige Material einen
oxidkeramischen Werkstoff, insbesondere Al₂O₃, Cr₂O₃, SiO₂,
ZrO₂, Al₂TiO₅ oder TiO₂ enthält.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das
oberhalb von 900°C elektrisch leitfähige Material einen
nichtoxidischen keramischen Halbleiter enthält.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der
nichtoxidische keramische Halbleiter ein Carbid,
insbesondere SiC, TiC, oder ZrC ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der
nichtoxidische keramische Halbleiter ein Nitrid,
insbesondere TiN oder ZrN ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der
nichtoxidische keramische Halbleiter ein Borid,
insbesondere TiB₂ oder ZrB₂ ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der
nichtoxidische keramische Halbleiter ein Silicid,
insbesondere MoSi₂ oder Ti₅Si₃ ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der
nichtoxidische keramische Halbleiter ein Sulfid,
insbesondere CeS ist.
10. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 9 zum Aufrechterhalten der Fließfähigkeit
von Schmelzen im Kraftwerksbereich.
11. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 9 zum Aufrechterhalten von Schmelzen in
der Glasindustrie.
12. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 9 zum Aufrechterhalten von Schmelzen in
der Stahl- und Nichteisenindustrie.
13. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 9 zur Beheizung von Hochtemperaturöfen.
14. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 9 als Verschlußorgan beim chargenweisen
Ausschleusen von Schmelzen.
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Publications (2)
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DE (1) | DE19607560C2 (de) |
Cited By (1)
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WO2005018908A2 (de) * | 2003-08-16 | 2005-03-03 | Krauss-Maffei Kunststofftechnik Gmbh | Heizbares werkzeug |
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- 1996-02-29 DE DE19607560A patent/DE19607560C2/de not_active Expired - Fee Related
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