DE19606154A1 - Schaltungsanordnung zur meßtechnischen Bestimmung von Durchmessern metallischer Körper - Google Patents
Schaltungsanordnung zur meßtechnischen Bestimmung von Durchmessern metallischer KörperInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur meßtech
nischen Bestimmung von Durchmessern metallischer Körper, insbesondere
von Drähten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Durchmesser metallischer Körper, insbesondere von Drähten, werden für
unterschiedliche Zwecke bestimmt.
Eine Bestimmung des Durchmessers eines Drahtes ist beispielsweise bei
der Herstellung von Glühlampen von Bedeutung. Die für die Herstellung
von Glühlampen verwendeten Drähte müssen einen annähernd konstanten
Durchmesser aufweisen, ansonsten besteht Gefahr, daß die Drähte an
Stellen, an denen der Durchmesser zu groß oder zu gering ist, für die
weitere Verarbeitung ungeeignet sind. Die Drähte, die für die Herstel
lung von Glühlampen verwendet werden, haben einen Durchmesser im
Bereich von typisch 8-500 µm. Eine direkte mechanische Messung des
Durchmessers dieser Drähte, etwa mittels einer Mikrometerschraube, ist
in der Praxis nicht möglich. Ein Verfahren des Standes der Technik
besteht darin, Drahtsegmente definierter Länge, beispielsweise 200 mm,
zu wiegen, um aus dem Gewicht den Durchschnittsdurchmesser des
Drahtsegments abzuleiten (Abwiegeverfahren).
Da die Qualität der Glühlampe von ihrer Lebensdauer und diese u. a.
von der Gleichmäßigkeit des Drahtes abhängt, ist es von großer Bedeu
tung, bei der Herstellung von Glühlampen bereits in einem frühen
Stadium der Herstellung, nämlich bei der Bereitstellung und Reinigung
des Drahtes, festzustellen, welche Drahtabschnitte für die weitere Ver
arbeitung ungeeignet sind. Ungeeignet sind Drahtabschnitte, deren Durch
messer über bzw. unter einem bestimmten Sollwert liegen.
Im Stand der Technik wird ein Oszillator, der ein hochfrequentes (HF-)
Signal im Megahertz-Bereich erzeugt, mittels eines Meßkondensators
(Kondensator 11; in Fig. 1a, 1b), dessen Kapazität sich mit dem Durch
messer des hindurchgeführten Drahtes verändert, in der Frequenz ver
stimmt. Aus dieser Verstimmung wird ein Ausgangssignal gebildet und
eine Drahtdurchmesserabweichung bezüglich eines durchschnittlichen
Durchmessers, der mittels des obengenannten Abwiegeverfahren bestimmt
werden kann, bestimmt (HF-Mikrometer). Wird der Durchmesser am
Drahtanfang nach dem Abwiegeverfahren ermittelt und mit den gemes
senen relativen Werten verknüpft, entsteht ein Datensatz mit absoluten
Drahtdurchmessern.
Mit der Schaltungsanordnung läßt sich also ermitteln, ob ein bestimmtes
Drahtsegment für die Herstellung eines bestimmten Glühlampentyps
geeignet ist.
Das HF-Mikrometer nach dem Stand der Technik hat den Nachteil, daß
das Ausgangssignal, das die Durchmesserabweichung des Drahtes reprä
sentieren soll, instabil ist, wobei die Instabilität durch schwankende
Umgebungsparameter (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, usw.), welche die
Dielektrizitätskonstante des Meßkondensators und damit dessen Kapazität
beeinflussen, zustandekommt. Diese Problematik besteht insbesondere an
den Fertigungsstätten der Wolframdrähte, wo die Raumtemperatur von
einer Vielzahl in der Praxis kaum zu beherrschenden Parametern (Wär
meemission der Maschinen, etc.) beeinflußt wird. Diesem gravierenden
Nachteil des Standes der Technik wird dadurch abgeholfen, daß die Mes
sung in einem von der Umwelt abgeschirmten Klimaraum durchgeführt
wird. Abgesehen davon, daß eine solche Maßnahme sehr energie- und
kostenaufwendig ist, ist der Einsatz dieses Verfahrens zur automatischen
Prüfung direkt an den Drahtfertigungsstätten unmöglich.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schaltungs
anordnung zur meßtechnischen Bestimmung von Durchmessern der ein
gangs genannten Art bereitzustellen, die in einfacher Weise eine zuver
lässige und stabile Messung von Durchmesseränderungen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen beschriebene Schal
tungsanordnung gelöst.
Erfindungsgemäß werden Meßsignale relativ hoher Genauigkeit durch
Kompensation der Umgebungsparameter (z. B. Umgebungstemperatur
und/oder Umgebungsluftfeuchtigkeit) der Meßanordnung gebildet. Die
Genauigkeit der von der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung gebilde
ten Signale ist insbesondere von Umgebungstemperatur bzw. Umgebungs
temperaturschwankungen unabhängig. Vorzugsweise werden die Umge
bungsparameter während des gesamten Meßzeitraums berücksichtigt.
Damit wird ein dynamisches Referenzsignal gebildet, das von den Umge
bungsparametern abhängig ist. Diese Meßanordnung benötigt keinen von
der Umwelt abgeschirmten Klimaraum, sondern kann ohne weiteres in
Räumen eingesetzt werden, in denen Drähte hergestellt oder verarbeitet
werden.
Die Messung der Durchmesserabweichung wird im niederfrequenten (NF-)
Bereich von 10 kHz bis 30 kHz durchgeführt, womit diese Frequenz
wesentlich niedriger als die im Stand der Technik verwendete Frequenz
ist (NF-Mikrometer).
Vorzugsweise wird die Verknüpfung des Referenzsignals und des Sensorsi
gnals mittels eines Spannungsmeßgeräts durchgeführt.
Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zeichnet sich weiterhin durch
ihren vergleichsweise einfachen Aufbau aus.
Der Kondensator, der das Sensorsignal erzeugt, ist vorzugsweise in
unmittelbarer räumlicher Nachbarschaft zu dem Referenzsensor oder auch
auf einem gemeinsamen Träger angeordnet, so daß gewährleistet ist, daß
die am Ort der eigentlichen Messung herrschenden Umgebungsparameter
durch beide Sensoren gleichermaßen berücksichtigt werden.
Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das Referenzsi
gnal durch einen Kondensator erzeugt. Dieser kann vorzugsweise genauso
aufgebaut sein wie der Kondensator der Sensoreinrichtung, der das
Sensorsignal erzeugt.
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Aus
führungsbeispiele in Verbindung mit den Figuren näher erläutert. Dabei
zeigen:
Fig. 1a ein Schaltbild einer herkömmlichen Meßschaltungsanordnung
(HF-Mikrometer);
Fig. 1b eine Konfiguration des Meßkondensators mit eingeführtem
Draht gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 2 die Kennlinie des Ausgangssignals der Meßschaltung nach
Fig. 1;
Fig. 3a eine Schaltungsanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung
(NF-Mikrometer);
Fig. 3b eine Konfiguration des Meßkondensators der Schaltung nach
Fig. 3a;
Fig. 3c ein elektrisches Schaltbild mit einer Signalsummenbildung
mittels Feldeffekt-Transistoren;
Fig. 4 Kennlinien der ersten und der zweiten Einrichtung sowie
eine Ausgangskennlinie der erfindungsgemäßen Schaltung
nach Fig. 3a;
Fig. 5a eine mechanische Ausgestaltung eines Kondensators und
einer Drahtführung der erfindungsgemäßen Meßeinrichtung;
Fig. 5b eine mechanische Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Meßeinrichtung mit aktiver Abschirmung;
Fig. 6a ein Signal eines Drahtes mit Durchmesserschwankungen, das
mit einer herkömmlichen Schaltungsanordnung nach Fig. 1
erzeugt wird;
Fig. 6b ein Referenzsignal und ein Sensorsignal einer Schaltungs
anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung nach Fig. 3a;
Fig. 6c ein Ausgangssignal, das aus der Verknüpfung des Referenz
signals mit dem Sensorsignal nach Fig. 6b gebildet ist;
Fig. 7a eine Anordnung zur Wendelsteigungsfehlerbestimmung ge
mäß der Erfindung;
Fig. 7b eine Konfiguration zur Schaltung nach Fig. 7a;
Fig. 7c ein elektrisches Schaltbild der Schaltung nach Fig. 7a mit
einer Signalsummenbildung mittels Feldeffekt-Transistoren;
Fig. 8 Ausgangssignale bei der Anordnung nach Fig. 7a;
Fig. 9 eine mechanische Anordnung der Schaltung nach Fig. 7a.
Fig. 1a zeigt eine Meßschaltung gemäß einer Schaltungsanordnung des
Standes der Technik. Die Schaltungsanordnung umfaßt einen Durchmes
sersensor, der aus einer Spule 10 und einem Kondensator 11 besteht,
und eine Abgleicheinrichtung, die aus einer Spule 12 und einem Ab
gleichkondensator 13 besteht. Die Schaltungsanordnung weist ferner ein
Spannungsmeßgerät 14 auf, das parallel zur Abgleicheinrichtung geschaltet
ist.
Die herkömmliche Schaltungsanordnung nach Fig. 1a wird mit hoch
frequenten Signalen im Megahertz-Bereich (z. B. 30 MHz) betrieben. Ein
Draht, dessen Durchmesserabweichung zu bestimmen ist, wird in den
Kondensator 11 geführt. Bei Beginn der Messung wird der Abgleichkon
densator 13 der Abgleicheinrichtung so eingestellt, daß das Spannungs
meßgerät 14 auf Null eingestellt wird. Das zu messende Drahtsegment
wird in seiner vollen Länge durch den Meßkondensator hindurchgeführt.
Mit den Durchmesserschwankungen des Drahtes schwankt die Kapazität
des Kondensators 11, wodurch im Zusammenwirken der Spule 10 und
des Kondensators 11 der von diesen beiden Elementen gebildete Oszilla
tor in seiner Frequenz verstimmt wird. Das Spannungsmeßgerät 14 zeigt
in Abhängigkeit der Verstimmung entweder eine positive oder eine
negative Spannung an. Aus dieser Spannung läßt sich eine Aussage über
die relative Schwankung des Durchmessers derjenigen Stelle des Drahtes
machen, die sich gerade im Kondensator 11 befindet.
Fig. 1b zeigt den Meßkondensator mit den beiden Platten 11a und 11b
und dem zu messenden Draht D, der sich zwischen den beiden Kon
densatorplatten befindet.
Fig. 2 zeigt eine Kennlinie der Schaltungsanordnung nach Fig. 1a.
Dieser Kennliniengraph zeigt die Abhängigkeit der Spannungsänderung U
(an 14 in Fig. 1a), auf der Ordinate aufgetragen, von der Änderung des
Drahtdurchmessers d, der auf der Abszisse aufgetragen ist. In der Praxis
ermöglicht diese Schaltungsanordnung eine Bestimmung des Durchmessers
in dem Arbeitsbereich A, da die Kennlinie dieser Schaltungsanordnung
nur dort linear und damit einfach auswertbar ist.
Fig. 3a zeigt das Schaltbild einer Meßbrücke gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Meßbrücke dient insbesondere der meßtechnischen Be
stimmung von Durchmessern von Drähten, die für die Herstellung von
Glühlampen bestimmt sind, und besteht aus einer Sensoreinheit 1 ("erste
Einrichtung"), einer Referenzeinheit 2 ("zweite Einrichtung") und einer
Meßeinheit 3 ("dritte Einrichtung"), welche die Sensorsignale und die
Referenzsignale miteinander verknüpft. Die erste Einrichtung 1 weist zwei
Widerstände 21a, 21b und einen Meßkondensator 22 (Fig. 3b) auf, der
zusammen mit dem zu messenden Draht D zwei Kapazitäten 22a, 22b
bildet. Der Draht ist geerdet. Die zweite Einheit 2 weist zwei parallele
R-C-Zweige (23a, 24a; 23b, 24b) und ein Abgleichpotentiometer 25 auf.
Die dritte Einrichtung 3 ist insbesondere so ausgestaltet, daß sie die
Scheinwiderstände der Meßzweige und der Referenzzweige vergleicht. Die
Widerstände 26a, 26b der dritten Einrichtung 3 sind derart angeordnet,
daß an dem Anzeigeinstrument 28 die Summe der Potentiale der Mittel
punkte der beiden Meßzweige liegt. Über die Widerstände 27a, 27b wird
in entsprechender Weise die Summe der Potentiale aus der Referenz
einrichtung zugeführt. Das Anzeigeinstrument 28 ist hier als Spannungs
messer ausgestaltet. Die Schaltung wird durch einen niederfrequent
schwingenden Oszillator O angeregt.
Fig. 3b zeigt eine Konfiguration der erfindungsgemäßen Anordnung. Der
geerdete Draht D bildet zusammen mit den Kondensatorplatten 222a,
222b zwei Kondensatoren 22a und 22b.
Fig. 3c zeigt als weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schal
tungsanordnung eine Anordnung zweier Feldeffekt-Transistoren (29a, 29b)
als Impedanzwandler zur niederohmigen Erzeugung des Ausgangssignals
der Meßeinrichtung. In entsprechender Weise kann das Ausgangssignal
der Referenzeinheit gewandelt werden.
Bei der Auswahl eines geeigneten Feldeffekttransistors ist auf einen
hohen Eingangswiderstand und geringe parasitäre Kapazitäten zu achten.
Das Meßprinzip der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 3a beruht darauf,
daß die Niederfrequenz-(NF-)Wechselstromwiderstände der Kondensator-
Draht-Konfiguration gemessen und Signale erzeugt werden, die den von
Draht D und Meßkondensator 22 gebildeten Kapazitäten 22a, 22b um
gekehrt proportional sind. Gleichzeitig mit der Erfassung der Durch
messerabweichung d des Drahtes D werden in dieser erfindungsgemäßen
Anordnung durch die zweite Einrichtung Umgebungsparameter (z. B. Tem
peratur, Luftfeuchtigkeit) erfaßt und von diesen abhängige Referenzsignale
gebildet. Die erste Einrichtung 1 und die zweite Einrichtung 2 sind so
ausgestaltet und so zueinander angeordnet, daß sie im wesentlichen
derselben Umgebungstemperatur und/oder derselben Umgebungsluftfeuch
tigkeit ausgesetzt sind.
Der Draht, dessen Durchmesserabweichung zu bestimmen ist, in den
Zwischenraum der beiden Kondensatorplatten 222a, 222b eingeführt. Die
Sensoreinrichtung erzeugt ein für die Kapazitäten des Draht/Kondensator-
Systems repräsentatives Sensorsignal, das ferner von den genannten
Umweltparametern beeinflußt wird. Die Referenzeinrichtung 2 erzeugt ein
Referenzsignal, das von denselben Umweltparametern beeinflußt wird.
Die Vergleichseinrichtung 3 verknüpft das von der Referenzeinrichtung 2
erzeugte Referenzsignal mit dem von der Sensoreinrichtung 1 erzeugten
Sensorsignal und bildet ein Ausgangssignal, z. B. eine Spannung, wobei
der Einfluß von Umgebungstemperatur und/oder Umgebungsluftfeuchtig
keit auf die Meßeinrichtung 1 kompensiert ist. Die Messung kann damit
in beliebigen Umgebungen durchgeführt werden, ohne daß die Genau
igkeit der Messung reduziert wird. Ein Konstanthalten bestimmter Umge
bungsparameter, z. B. in einem Klimaraum, ist somit nicht erforderlich.
Fig. 4 dient der Erläuterung des erfindungsgemäßen Kompensations
prinzips. Die durchgezogenen Kurven zeigen die Veränderung des Aus
gangssignals der ersten Einrichtung 1 und der zweiten Einrichtung 2 in
Abhängigkeit der Schwankung eines der Parameter Temperatur oder
Luftfeuchtigkeit. Da beide Einrichtungen 1, 2 so entworfen und realisiert
werden können, daß ihre Kennlinien die gleiche Steigung aufweisen, d. h.
gleichartig auf Parameterschwankungen reagieren, kann durch Diffe
renzbildung der Signale der beiden Einrichtungen (ggf. nach einmaliger
Nullpunktsverschiebung der beiden Kurven durch Abgleich, vgl. gestrichel
te Kennlinie) der Einfluß der Parameterschwankungen auf die Meßein
richtung 3 kompensiert werden. Dies ließe sich mit einer Anordnung
nach dem Stand der Technik (HF-Mikrometer) nicht verwirklichen, da es
in der Praxis kaum möglich ist, zwei Oszillatoren mit hinreichend ähn
licher Kennliniensteigung zu realisieren.
Fig. 5a zeigt den schon anhand der Fig. 3b, 3c beschriebenen Meß
kondensator 22, in den der Draht D, dessen Durchmesser gemessen
werden soll, eingeführt ist. Dabei ist der Draht so in den Kondensator
22 einzuführen, daß er jeweils zu den Kondensatorplatten 222a und 222b
annähernd den gleichen Abstand aufweist. Hierzu wird der Draht D vor
teilhafterweise über Rollen F geführt, die eine auf dem Umfang um
laufende Nut aufweisen. Zusätzlich dienen diese Rollen der Erdung des
Drahtes. Typische Kantenlängen für die Kondensatorplatten 222a, 222b
sind 8 mm mal 14 mm, der Plattenabstand beträgt typisch 1 mm. Zur
Messung unterschiedlich starker Drähte kann der Plattenabstand variiert
werden.
Das resultierende Ausgangssignal wird auch bei diesem Meßverfahren
nicht absolut bestimmt. Statt dessen wird das Ausgangssignal zu Beginn
eines Meßvorganges bei in die Meßeinrichtung 1 eingeführtem Draht
durch Einstellung des Potentiometers 25 auf Null abgeglichen. Nach
diesem Einstellvorgang wird das Ausgangssignal (an 28 in Fig. 3a) in Ab
hängigkeit der Referenzsignale (erzeugt durch die zweite Einrichtung 2)
gebildet, die wiederum in Abhängigkeit der jeweils herrschenden Umge
bungsparameter entstehen. In der erfindungsgemaßen Schaltungsanordnung
werden fortlaufend aktualisierte Referenzsignale (vgl. Fig. 6b) gebildet.
Aus der Verknüpfung des Sensorsignals und des Referenzsignals wird das
Ausgangssignal mittels der Vergleichseinrichtung 28 erzeugt. Änderungen
des Drahtdurchmessers haben ein positives bzw. ein negatives Signal zur
Folge, wie z. B. in Fig. 6b dargestellt ist.
Indem der Draht in seiner ganzen Länge durch den Kondensator 22
geführt wird, läßt sich für jede Stelle entlang des Drahtes die Abwei
chung des Drahtdurchmessers bezogen auf den Anfangswert ermitteln.
Fig. 5b zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Anordnung des Meß
kondensators 22 und eines Kondensators 24a der zweiten Einrichtung 2
mit einer aktiven Abschirmung. Bei dieser bevorzugten Anordnung befin
det sich der Kondensator 22 in unmittelbarer räumlicher Nachbarschaft
zu dem Kondensator 24a. Die Kondensatoren 22, 24a weisen die Kon
densatorplatten 222a, 222b bzw. 242a, 242b auf. Die Kondensatorplatten
222a und 222b sind bei der in der Fig. 5b dargestellten Anordnung
unmittelbar über den Kondensatorplatten 242a und 242b des Kondensa
tors 24a an einer Halteeinrichtung 31 angebracht. Die Halteeinrichtung
31 besteht aus zwei Teilen (links und rechts in der Figur), wobei jedes
Teil z. B. aus zwei Platinen (schräg schraffiert) besteht. Die metallischen
Platten 221a, 221b, 261a, 261b sind parallel zu den Kondensatorplatten
angeordnet und bilden eine aktive Abschirmung, indem die Kondensator
platten und die Abschirmplatten mittels der Impedanzwandler 32-36
jeweils auf dasselbe Potential gesetzt werden. Der Draht D wird auch
hier über in der Figur nicht dargestellte Führungsrollen geerdet. Diese
Abschirmungsanordnung bewirkt, daß die Kapazitäten der beiden Kon
densatoren 22 und 24a unabhängig von externen elektromagnetischen
Störeinflüssen sind.
In Fig. 6 sind Signale, die den Durchmesser eines identischen Drahtseg
ments repräsentieren, über die Drahtlänge aufgetragen. Als Drahtsegment
wurde ein Draht mit relativ großen Durchmesserschwankungen verwendet.
Fig. 6a zeigt das Signal eines Drahtes mit Durchmesserschwankungen,
das mit einer herkömmlichen Schaltungsanordnung aufgezeichnet ist. Beim
Stand der Technik erfolgt nur zu Beginn der Messung ein Abgleich auf
Null. Dieser Abgleichswert RS1 wird für den gesamten Verlauf der Mes
sung beibehalten. Das Signal SS1 bezeichnet die relativen Durchmes
serschwankungen über die Drahtlänge.
Fig. 6b zeigt die Messung mit einer Schaltungsanordnung gemäß der
vorliegenden Erfindung. In dieser Figur ist sowohl ein Referenzsignal
RS2 wie auch ein Sensorsignal SS2 gezeigt. Die Änderung der Umge
bungsparameter bewirkt im dargestellten Beispiel auch eine Änderung des
Referenzsignals RS2.
Fig. 6c zeigt das von der Vergleichseinrichtung 3 (Fig. 3a) erzeugte
Ausgangssignal, das dadurch erzeugt wird, daß das Referenzsignal RS2
vom Sensorsignal SS2 subtrahiert wird, um den Einfluß durch Schwan
kung der Umgebungsparameter während des Meßvorganges zu kompensie
ren.
Während Fig. 6a die Werte eines Meßvorganges darstellt, die sich über
eine relativ kurze Zeit (z. B. 5 Minuten) beschränkt und in einem klima
tisierten Raum mit konstant gehaltenen Umgebungsparametern (Tempe
ratur, Luftfeuchtigkeit) durchgeführt wird, sind in den Fig. 6b und 6c
Werte eines Meßvorganges dargestellt, der sich über eine relativ lange
Zeit (z. B. 2 Stunden) erstrecken kann und unter normalen Produktions
bedingungen stattfindet.
Die erfindungsgemäße Schaltung kann vorteilhaft auch zur Untersuchung
von Glühlampen-Wendeln abgewandelt werden. Fig. 7 zeigt eine Anord
nung zur Detektion von Glühlampen-Wendelsteigungsfehlern und/oder
Glühlampen-Wendellängen. Eine Wendel w wird vorzugsweise vertikal in
die Anordnung eingeführt. Fig. 7a zeigt eine Seitenansicht der Anord
nung und Fig. 7b eine Draufsicht der Anordnung. Die Anordnung weist
ein Keramikrohr 40 auf, das von einer Kondensatoranordnung (22′, 24′)
umgeben ist. Diese Kondensatoranordnung entspricht schematisch der in
Fig. 3a dargestellten Anordnung. Jedoch sind hier beide Einrichtungen
1, 2 als Sensoren ausgebildet. Zur Erzielung einer besonders hohen
Ortsauflösung ist diese Kondensatoranordnung mechanisch derart ausge
staltet, daß die Kondensatorelektroden 222a′, 222b′, 242a′, 242b′ nadelför
mig, z. B. als Schrauben ausgebildet sind. Hier werden beide Sensorsignale
zur Bestimmung der Wendelsteigungsfehler verwendet. Der entsprechende
Signalverlauf beim Durchgang der Wendel im Bereich des in vertikaler
Richtung ersten und zweiten Kondensators ist in Fig. 8 dargestellt. Aus
der Periodizität des Signals kann auf die Wendelsteigung ws geschlossen
werden. Die Messung in der zweiten Einrichtung 2 dient einerseits der
Erhöhung der Genauigkeit, andererseits kann hieraus die Geschwindigkeit
v der hindurchtretenden Wendel ermittelt werden, was die Bestimmung
der Länge l der Wendeln ermöglicht. Ein Nullabgleich der Meßeinrich
tung kann in dieser Einrichtung in der Zeitspanne zwischen dem Hin
durchtreten zweier Wendeln automatisch durchgeführt werden.
Fig. 7c entspricht Fig. 3c, wobei die Wendel w (Fig. 7a) beim Durch
gang durch die Meßeinrichtung jedoch eine zusätzliche Kapazität 22c
gegen Masse bildet, da die Wendel nicht mit Masse verbunden ist.
Fig. 9 zeigt den Meßkondensator bei Verwendung der Sensoreinrichtung
zur Wendelsteigungsfehler-Bestimmung. Da die Wendeln nicht geerdet
sind, bildet der Draht mit dem Sensorgehäuse eine dritte Kapazität 22c′.
Auch diese Kondensatoranordnung kann durch eine aktive Abschirmung
ergänzt werden.
Claims (17)
1. Schaltungsanordnung zur meßtechnischen Bestimmung von Durch
messern metallischer Körper, insbesondere von Drähten, mit einer
ersten Einrichtung (1), die ein Sensorsignal erzeugt, und einem
Oszillator (O), der der ersten Einrichtung elektrische Signale einer
vorgebbaren Frequenz zuführt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltungsanordnung eine zweite Einrichtung (2), die ein Referenzsignal in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur und/oder der Umgebungsluftfeuchtigkeit erzeugt, und eine dritte Einrichtung (26a, 26b, 27a, 27b, 28) aufweist, die das Sensorsignal mit dem Referenzsignal verknüpft und ein Ausgangssignal erzeugt, das eine Änderung des Durchmessers des metallischen Körpers repräsentiert,
daß die erste Einrichtung und die zweite Einrichtung in der Weise zueinander angeordnet sind, daß beide Einrichtungen derselben Umgebungstemperatur und/oder derselben Umgebungsluftfeuchtigkeit ausgesetzt sind, so daß bei der Bildung des Ausgangssignals der Einfluß von Umgebungstemperatur und/oder der Umgebungsluftfeuch tigkeit kompensiert wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltungsanordnung eine zweite Einrichtung (2), die ein Referenzsignal in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur und/oder der Umgebungsluftfeuchtigkeit erzeugt, und eine dritte Einrichtung (26a, 26b, 27a, 27b, 28) aufweist, die das Sensorsignal mit dem Referenzsignal verknüpft und ein Ausgangssignal erzeugt, das eine Änderung des Durchmessers des metallischen Körpers repräsentiert,
daß die erste Einrichtung und die zweite Einrichtung in der Weise zueinander angeordnet sind, daß beide Einrichtungen derselben Umgebungstemperatur und/oder derselben Umgebungsluftfeuchtigkeit ausgesetzt sind, so daß bei der Bildung des Ausgangssignals der Einfluß von Umgebungstemperatur und/oder der Umgebungsluftfeuch tigkeit kompensiert wird.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Referenzsignal zu unterschiedlichen Zeitpunkten während der
Messung der Durchmesseränderungen erzeugt wird.
3. Schaltungsanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Oszillator (O) der ersten und einer zweiten
Einrichtung (1, 2) elektrische Signale im Frequenzbereich von etwa
10 KHz bis 30 KHz zuführt.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 und 3.
5. Schaltungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die dritte Einrichtung (3) ein Spannungs
meßgerät enthält.
6. Schaltungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die erste Einrichtung (1) mindestens
einen Kondensator (22) umfaßt, in den der metallische Körper,
dessen Durchmesser zu messen ist, einführbar ist.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kondensator (22) ein Plattenkondensator ist, dessen Platten
jeweils eine Fläche von etwa 8 mm × 14 mm aufweisen und einen
Abstand von mindestens 1 mm aufweisen.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Plattenkondensator mechanisch in der Weise ausgestaltet ist, daß
der Abstand der Platten variierbar ist.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Platten aus Kupferlaminat gebildet sind.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kupferlaminat versilbert ist.
11. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kondensator (22) in unmittelbarer räumli
cher Nachbarschaft zu einem Sensor (24a, 24b) der zweiten Ein
richtung (23a, 23b, 24a, 24b) angeordnet ist.
12. Schaltungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kondensator (22) und die Sensoren (24a, 24b) auf einem ge
meinsamen Träger (31) angeordnet sind.
13. Schaltungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
parallel zu den Platten des Kondensators (22) an der Außenseite
des Kondensators weitere Platten angeordnet sind, deren Potential
gleich dem Potential der Kondensatorplatten ist.
14. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren (24a, 24b) Kondensatoren
sind.
15. Schaltungsanordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kondensatoren (24a, 24b) des Sensors identisch aufgebaut sind
wie der Kondensator (22) der ersten Einrichtung (1).
16. Verwendung einer Schaltungsanordnung nach einem der vorstehenden
Ansprüche für eine Detektion von Glühlampen-Wendelsteigungsfeh
lern und/oder Glühlampen-Wendellängen.
17. Anordnung von Kondensator (22) und Sensoren (24a, 24b) nach
einem der Ansprüche 12 bis 15.
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ID=7785826
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996106154 Withdrawn DE19606154A1 (de) | 1996-01-17 | 1996-02-20 | Schaltungsanordnung zur meßtechnischen Bestimmung von Durchmessern metallischer Körper |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19606154A1 (de) |
-
1996
- 1996-02-20 DE DE1996106154 patent/DE19606154A1/de not_active Withdrawn
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |