DE19605653C1 - Elektrizitätszähler - Google Patents
ElektrizitätszählerInfo
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- DE19605653C1 DE19605653C1 DE1996105653 DE19605653A DE19605653C1 DE 19605653 C1 DE19605653 C1 DE 19605653C1 DE 1996105653 DE1996105653 DE 1996105653 DE 19605653 A DE19605653 A DE 19605653A DE 19605653 C1 DE19605653 C1 DE 19605653C1
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- G01R35/04—Testing or calibrating of apparatus covered by the other groups of this subclass of instruments for measuring time integral of power or current
Description
Die Erfindung betrifft einen Elektrizitätszähler mit einer
digitalen Signalverarbeitung.
Aus der EP-0 530 448 A1 ist ein Elektrizitätszähler bekannt,
bei dem ein der gemessenen Energie proportionales Impuls
signal über eine Leuchtdiode zur Anzeige gebracht wird. Die
Anzeige kann dabei als optische Betriebskontrolle oder als
optische Schnittstelle zur Abnahme von Energie- oder Zählwer
ten dienen.
Diese Art der Anzeige oder Ausgabe von Zählwerten eignet sich
insbesondere für Zähler, bei denen die Zählwerte als Impuls
folge vorliegen, wie es beispielsweise beim sogenannten Time-
Division-Verfahren der Fall ist. Dabei wird die Impulsfolge
über einen Teiler geführt, damit sie in einer für das
menschliche Auge sichtbaren Frequenz angezeigt werden kann.
Die erzeugten optischen Blinkimpulse können auch zur Prüfung
des Zählers verwendet werden. Parallel dazu wird die geteilte
Impulsfolge auf ein Zählwerk geführt. Bei rein digitalen Meß
einrichtungen liegt ein derartiges Frequenzsignal direkt
nicht vor.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Elektrizi
tätszähler anzugeben, bei dem mit einer digitalen Signalver
arbeitung eine Nachbildung einer energieproportionalen Im
pulsfolge für eine optische Zählwertsignalisierung gegeben
ist.
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Auf diese Weise werden Energiewerte, die unterhalb einer vor
gegebenen Ansprechschwelle liegen, bei der Bildung des Zähl
wertimpulses berücksichtigt, so daß ein genaues Zählergebnis
für die optische Anzeige gegeben ist. Die registrierten Werte
des Speichers entsprechen somit mit den ausgegebenen Werten
sinngemäß.
Die Unteransprüche geben Ausführungsarten der Erfindung an.
Es ist günstig, wenn der Speicher einen ersten Zählspeicher
für einen Energiebezug und einen zweiten Zählspeicher für
eine Energielieferung umfaßt, wobei ein Richtungsglied die
jeweiligen Energiewerte entsprechend ihrer Energierichtung
dem jeweiligen Zählspeicher zuführt. Damit ist eine Energie
erfassung in Abhängigkeit von der Energierichtung gegeben.
Es können das Strom- und das Spannungssignal und das Lei
stungsmodul bezüglich der Bildung des Energiewertes dreipha
sig ausgebildet sein, wobei für jede Phase ein Richtungsglied
vorgesehen ist, und wobei der Gesamtenergiewert über alle
Phasen gebildet ist. Dadurch ist eine phasenselektive Ener
gieerfassung gegeben, die eine genaue Werterfassung erlaubt
und insbesondere bei einer dezentralen Energieeinspeisung von
Bedeutung ist.
Alternativ hierzu können das Strom- und das Spannungssignal
und das Leistungsmodul bezüglich der Bildung des Energiewer
tes dreiphasig ausgebildet sein, wobei der Gesamtenergiewert
über alle Phasen gemeinsam gebildet ist, und wobei für alle
Phasen ein gemeinsames Richtungsglied vorgesehen ist, das die
jeweiligen Energiewerte den jeweiligen Zählspeichern in Ab
hängigkeit von der Energierichtung des Gesamtenergiewertes
zuführt. Auf diese Weise ist ein einfacher Aufbau des Elek
trizitätszählers gegeben. Wesentlich für die Zählrichtung ist
in diesem Fall die Gesamtenergierichtung.
Vorteilhafterweise erzeugt das Richtungsglied ein Richtungs
signal, das bevorzugt an ein zweites optisches Anzeigemittel
geführt ist. Hierdurch ist am Elektrizitätszähler auch die
jeweilige Energierichtung, gegebenenfalls je Phase, erkenn
bar.
Es ist vorteilhaft, wenn der Impulsgenerator eine Teilerein
richtung umfaßt, die die Anzahl von Signalimpulsen auf eine
Anzahl dividiert, die für das menschliche Auge über das erste
optische Anzeigemittel wahrnehmbar ist. Damit ist eine ein
fache optische Funktionskontrolle möglich. Die geteilte An
zahl liegt dabei bevorzugt unter 20, insbesondere unter 12
Signalimpulsen pro Sekunde, wodurch eine gute Wahrnehmbarkeit
geben ist.
Das erste und/oder zweite optische Anzeigemittel ist/sind als
Leuchtdiode/n ausgebildet. Alternativ sind die optischen An
zeigemittel von einem Display gebildet.
Bevorzugt umfaßt die Digitalisiereinrichtung als Analog/Di
gitalwandler einen Sigma-Delta-Modulator. Damit ist eine be
sonders günstige Art der Verbrauchsmessung gegeben. Dabei ist
auch bevorzugt nur ein Sigma-Delta-Modulator für alle Phasen
verwendet, dem ein Multiplexer vorgeschaltet ist, wodurch der
Bauteileaufwand gering gehalten ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Elektrizitätszählers,
Fig. 2 ein Blockdiagramm eines Energiemoduls und
Fig. 3 ein Blockdiagramm eines weiteren Energiemoduls.
In der nachfolgenden Beschreibung sind gleiche Details oder
Merkmale unterschiedlicher Gruppen, Phasen oder Ausführungen
mit gleichen Bezugszeichen, gegebenenfalls durch unterschied
liche Indizes unterschieden, gekennzeichnet.
Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm eines Elektrizitätszählers 1,
dem eingangsseitig analoge Signale für eine Spannung U und
einen Strom I (nachfolgend Signale U und I genannt) zugeführt
sind. Die Signale U und I sind über entsprechende Meßwandler
oder sonstige Meßfühler, z. B. einem Shunt, an einem Verbrau
cher, beispielsweise einem Haushaltsnetz oder einer Übergabe
stelle zwischen elektrischen Netzen, abgegriffen. Je nach
Bedarf können die Meßwandler im Elektrizitätszähler 1 inte
griert oder außerhalb von diesem angeordnet sein.
Die Signalerfassung richtet sich in ihrem Umfang nach der
Phasenanzahl des Verbrauchers. Vorliegend wird beispielhaft
von einer dreiphasigen Signalerfassung für Strom und Spannung
ausgegangen. Dabei wird gegebenenfalls die jeweilige Signal
verarbeitung für nur eine Phase beschrieben. Diese gilt dann
sinngemäß für alle Phasen. Selbstverständlich sind auch rein
einphasige Ausführungen des Elektrizitätszählers 1 im Sinne
der nachfolgenden Beschreibung möglich.
Der Elektrizitätszähler 1 umfaßt zunächst eine Digitalisier
einrichtung 3. Diese hat vorliegend einen Multiplexer 5, der
die analogen Signale U und I zunächst vorverarbeitet, und ei
nen nachgeschalteten Analog-Digital-Wandler 7, der aus seinem
zeitmultiplexen Eingangssignal ein digitales Ausgangssignal
bildet. Der Analog-Digital-Wandler 7 ist beispielsweise als
Sigma-Delta-Modulator ausgebildet.
Die vorliegende Digitalisiereinrichtung 3 kann auch eine ge
trennte Meßwertverarbeitung für Strom und Spannung aufweisen,
wobei dann zwei Analog-Digital-Wandler 7 zur Anwendung kom
men. Auch können der Digitalisiereinrichtung 3 weitere zu
sätzliche Signale, z. B. ein Temperatursignal, zugeführt sein.
Die vorliegend beschriebene Ausführung hat einen geringen
Bedarf an Bauteilen.
Die am Ausgang des Analog-Digital-Wandlers 7 zur Verfügung
stehenden digitalen Werte der Signale U und I werden einer
Recheneinrichtung 9 zugeführt. Unter der Recheneinrichtung 9
wird hier eine digitale Signalverarbeitungseinrichtung ver
standen, z. B. ein digitaler Signalprozessor oder eine ähn
liche Einrichtung, die die zugeführten Daten nach vorgegebe
nen Regeln und Methoden digital verarbeitet und verknüpft. Es
handelt sich also im weitesten Sinn um einen Rechner.
Bei den in der Fig. 1 gezeigten Funktionsblöcken der Rechen
einrichtung 9 handelt es sich im wesentlichen um Funktionen
oder Module, die nach Art eines Programms als Softwarebau
steine in einem nicht näher gezeigten Speicher der Rechenein
richtung 9 hinterlegt sind.
Die vom Analog-Digital-Wandler 7 kommenden digitalen Werte
können wahlweise zunächst einer Verarbeitungseinrichtung 11
zugeführt werden. Die Verarbeitungseinrichtung 11 kann viel
fältige Funktionen umfassen. Dies können z. B. Filterfunktio
nen, insbesondere eine Hochpaß-Funktion, sein, wodurch bei
spielsweise Gleichanteile oder Phasenverschiebungen in den
Meßsignalen oder -werten eliminiert werden können.
Weiterhin können beispielsweise auch Signalüberwachungen,
z. B. logische Überwachungen, oder Signalnachbildungen ent
halten sein. Dies gilt beispielsweise für solche Fälle, bei
denen ausgehend von einem dreiphasigen Netz lediglich von
zwei Phasen Meßsignale (z. B. durch reduzierte Meßtechnik
oder im Fehlerfall) zur Verfügung stehen. Dann kann ein Wert
für die dritte Phase logisch nachgebildet werden. Weiterhin
sind beispielsweise auch Überwachungen oder Berücksichtigun
gen eines Nulleiterstromes möglich.
Zusätzlich kann in der Verarbeitungseinrichtung 11 auch gege
benenfalls eine Kompensation von Meßfehlern oder Störeinflüs
sen erfolgen, die von der zuvorliegenden Meßsignalverarbei
tung herrührt. Hier ist es auch möglich, zusätzliche Signale,
z. B. ein über die Digitalisiereinrichtung 3 erfaßtes Zusatz
signal, bei der Meßwertvorverarbeitung zu berücksichtigen.
Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, eine tempera
turabhängige Signalverarbeitung durchzuführen. Selbstver
ständlich können hier und in der gesamten dargestellten Si
gnalverarbeitung übliche oder zusätzliche Möglichkeiten zur
Justierung, Einstellung, zum Abgleich oder zur Veränderung
der aufgezeigten Funktionen der Verarbeitungseinrichtung 11
oder/bzw. der jeweiligen Meßwerte vorgesehen sein.
Die am Ausgang der Verarbeitungseinrichtung 11 anstehenden
Werte oder Daten stehen dann den Funktionsmodulen der Verar
beitungseinrichtung 11 zur Verfügung. Dies sind insbesondere
ein Rundsteuermodul 13, ein Blindenergiemodul 15, ein Wirk
energiemodul 17 und ein Zusatzmodul 19. Diesen Modulen 13 bis
19 ist ein Übergabemodul 21 nachgeschaltet.
Die von den Modulen 13 bis 19 erzeugten Energie- oder Zähl
werte (nachfolgend als Zählwerte bezeichnet) oder sonstige
Daten werden dann vom Übergabemodul 21 an eine Steuereinrich
tung 23 übergeben, die die Informationen rangiert und über
entsprechende Schnittstellen zur Anzeige oder Ausgabe bringt.
Die Steuereinrichtung 23 verwaltet die sonstigen Steuerfunk
tionen des Elektrizitätszählers 1. Hierzu zählen insbesondere
die Ausgabe von Daten und Zählwerten über eine Datenschnitt
stelle 25 und den Informationsaustausch mit einem Interface
27.
Das Interface 27 dient im wesentlichen zur optischen Anzeige
von Informationen, Meß- und Zählwerten, Daten und Funktions
zuständen und zur Eingabe von Informationen. Es weist dazu
ein Display 29 und Eingabemittel, insbesondere eine Tastatur
31, auf. Das Interface 27 weist auch erste und zweite opti
sche Anzeigemittel 30a und 30b zur Anzeige einer Energiemenge
bzw. einer Energierichtung auf. Diese Anzeigemittel können
z. B. als separate Leuchtdioden realisiert oder wie gezeigt im
Display 29 integriert sein. Gegebenenfalls kann das Rund
steuermodul 13 optional einen Schnittstellenbaustein 33 um
fassen, der eine separate Ausgabe von Rundsteuerbefehlen oder
-informationen an weitere Geräte oder Einrichtungen erlaubt.
Im folgenden werden die Funktionen der einzelnen Module 13
bis 21 näher erläutert. Es kann bei einzelnen Funktionen auch
zweckmäßig sein, daß Einzelaufgaben oder Teilfunktionen auf
verschiedene Module aufgeteilt oder wahlweise in verschie
denen Modulen untergebracht sind. Es ist auch möglich, daß im
Sinne einer Softwareverarbeitung für alle Module gleiche
Funktionen von einem nicht näher gezeigten gemeinsamen Soft
warebaustein erfüllt werden. Dieser kann beispielsweise als
Unterprogramm ausgeführt sein, der abwechselnd für die jewei
ligen Module in Aktion tritt.
Das Rundsteuermodul 13 erhält als Eingangssignal die Span
nungswerte einer - gegebenenfalls auch änderbar - vorgegebe
nen Phase und unterzieht diese einer näheren Analyse. Dazu
sind gegebenenfalls digitale Filter, insbesondere ein Bandpaß
und/oder ein Tiefpaß, vorgesehen, die die jeweilige Rund
steuerfrequenz separieren und einem nicht näher gezeigten
Auswerteglied zuführen, das dann entsprechende Signale oder
Befehle an die Steuereinrichtung 23 oder an den Schnittstel
lenbaustein 33 sendet. Für nähere Details zum Rundsteuermodul
13 wird beispielhaft auf die frühere deutsche Patentanmeldung
195 31 772.6 verwiesen.
Prinzipiell sind das Blindenergiemodul 15 und das Wirkener
giemodul 17 gleich aufgebaut. Der Unterschied liegt im we
sentlichen in der Berücksichtigung der Phasenverschiebung
zwischen Strom und Spannung, die vorliegend durch ein Phasen
glied 35 erfolgt. Im folgenden wird gemäß Fig. 2 beispielhaft
für beide Module 15 und 17 das Blindenergiemodul 15 mit einem
Phasenglied 35 beschrieben. Dabei ist die Signalverarbeitung
lediglich für eine Phase gezeigt. Diese gilt sinngemäß für
alle Phasen. Das Phasenglied 35 kann prinzipiell auch wahl
weise der Verarbeitungseinrichtung 11 zugeordnet sein, wobei
dann eine Datenselektion für die jeweiligen Module 11 bis 19
erforderlich ist.
Die Ausgangswerte des Phasengliedes 35 für Strom und Spannung
werden zunächst in einem Multiplizierer 37 miteinander multi
pliziert und in einem nachfolgenden Summierglied 39 aufsum
miert. Der damit erhaltene Wert für eine bestimmte Energie
menge wird von einem Richtungsglied 41 auf seine Energierich
tung untersucht und dann in Abhängigkeit hiervon Zählspei
chern 43a, 43b (nach Art von Registern ausgeführt) für gelie
ferte bzw. bezogene Energie über ein erstes Schaltglied 45
zugeführt. Das erste Schaltglied 45 ist hierzu vom Richtungs
glied 41 gesteuert. Die Zählspeicher 43a und 43b bilden Aus
gänge des Blindenergiemoduls 15 und geben die in ihnen ent
haltenen Informationen an das nachgeschaltete Übergabemodul
21 weiter.
Parallel zu dieser Aufsummierung der Energiewerte ist ein Im
pulsgenerator 44 vorgesehen, der in Abhängigkeit von der ge
lieferten oder bezogenen Energie Impulssignale erzeugt, die
optisch angezeigt werden. Diese Funktion wird später noch
näher erläutert. Sinngemäß kann das Blindenergiemodul 15 für
jede Phase des Verbrauchers getrennt ausgeführt sein oder
nach Art eines Multiplexers abwechselnd für alle Phasen aktiv
werden. Es ist daher vorliegend beispielhaft mit mehrphasi
gen, insbesondere mit dreiphasigen, Eingangsgrößen gekenn
zeichnet.
Das Zusatzmodul 19 kann vielfältige Sonderaufgaben im Sinne
einer Meßsignalverwertung, Überwachung, Auswertung und Zäh
lung im Elektrizitätszähler 1 erfüllen. Hierzu zählen bei
spielsweise eine Spannungsüberwachung, eine Überwachung der
Stromsumme, eine Ermittlung der Effektivwerte oder der
Scheinleistung, eine Drehfeld- oder Erdschlußerkennung, eine
Phasenausfallerkennung, eine Verarbeitung weiterer Meßwerte,
z. B. einen bereits oben beschriebenen Temperaturmeßwert, eine
Kennlinienanpassung, z. B. für Wandlerkennlinien, eine Über
wachung der Leistungskonstanz, eine Statuserkennung (insbe
sondere für den Anlauf oder Leerlauf), Zeitschalt- oder
-taktfunktionen oder eine Überwachung und Zählung oder Regi
strierung von Blindleistung.
Eine besonders für die Zukunft interessante Zusatzfunktion
ist die Messung und/oder Registrierung der/des Verzerrungs- oder
Oberwellenleistung oder -energie bzw. -gehalts. Hierzu
ist es erforderlich, daß ein Funktionsglied mit einem der zu
messenden Größe entsprechenden oder angepaßten Verarbei
tungsalgorithmus für ein Filter oder eine Filterfunktion vor
gesehen ist. Dem Funktionsglied ist dann ein Energiemodul,
ähnlich dem oben beschriebenen Blindenergiemodul 15, nach
geschaltet, so daß beispielsweise die von einem Verbraucher
erzeugten Oberwellen oder eine in ein Netz eingespeiste Ver
zerrungsleistung oder -energie erfaßt, angezeigt, gezählt und
verrechnet werden können. Dies ist insbesondere für eine Lei
stungserfassung bei Großverbrauchern von Interesse.
Die in den Modulen 13 bis 19 ermittelten Energie- oder Zähl
werte, Daten und Informationen werden an das Übergabemodul 21
weitergeleitet, das insbesondere einen Pufferspeicher umfaßt.
Das Übergabemodul 21 dient im wesentlichen zur Datensammlung
und zu deren koordinierten Weiterleitung an die Steuerein
richtung 23. Dabei können gegebenenfalls auch Funktionen zur
Datensicherung, z. B. eine Zwischenspeicherung von Zählwerten
oder bei einer fehlerhaften Übertragung eines Zählwertes die
Nachforderung des entsprechenden Wertes umfaßt sein.
Die nachgeschaltete Steuereinrichtung 23 erhält die somit be
rechneten und ermittelten Zählwerte und/oder Informationen
und führt diese den jeweiligen Schnittstellen oder Bestim
mungsorten zu. Es wird hier also die Handhabung der Daten
(Datenhandling) durchgeführt. Hier können auch Informationen,
z. B. Einstellwerte, Parameter, Justier- oder Kalibrierein
stellungen der Recheneinrichtung 9 und/oder der Digitalisier
einrichtung 3 rangiert werden. Dabei können auch zusätzliche
oder neue Programme und/oder Funktionen eingegeben oder über
tragen werden. Es erfolgt dann ein Datenaustausch von Rich
tung der Steuereinrichtung 23 zur Verarbeitungseinrichtung 11
oder auch zur Recheneinrichtung 9 allgemein.
Nachfolgend wird näher ein weiteres detaillierteres Wirkener
giemodul 17a näher erläutert, das sinngemäß für das Blinden
ergiemodul 15 oder das Wirkenergiemodul 17 zur Anwendung kom
men kann. Es beinhaltet zusätzliche Funktionen zur Berück
sichtigung einer Anlaufschwelle und einen näher ausgebildeten
Impulsgenerator.
Fig. 3 zeigt eine alternative oder optionale Lösung für ein
Energiemodul. Das gezeigte Wirkleistungsmodul 17a umfaßt einen
für alle Phasen gemeinsamen Impulsgenerator 44 und je Phase
ein Zählwertmodul 46R. Dieses ist beispielhaft nur für die
Phase R dargestellt und beinhaltet im wesentlichen alle Auf
gaben eines Energiemoduls mit Ausnahme die des Impulsgenera
tors 44. Wahlweise kann ein solches Modul für jede Phase R, S
und T des Verbrauchers vorgesehen sein. Alternativ ist es
auch wie bereits oben beschrieben möglich, daß das vorliegen
de Zählwertmodul 46R nach Art eines Multiplexers abwechselnd
für die jeweiligen Phasen arbeitet.
Das Zählwertmodul 46R hat im wesentlichen einen Aufbau wie
das bereits oben beschriebene Blindenergiemodul 15. Ausgehend
von der Multiplikation der Werte der Signale U und I im Mul
tiplizierer 37 wird in einem Summierer oder Summierglied 39
die Summe hiervon als Energiewert gebildet. Der Energiewert
wird über das erste Schaltglied 45, das vom Richtungsglied 41
gesteuert ist, dem Zählspeicher 43a oder 43b zugeführt. Dem
Richtungsglied 41 ist vorliegend zusätzlich ein erstes Tief
paßfilter 47 vorgeschaltet, das bevorzugt als IIR- oder
FIR-Filter ausgebildet sein kann. Auf diese Weise können unklare
Betriebszustände, insbesondere kurzzeitige Richtungswechsel,
z. B. bei Phasenverschiebungen zwischen U und I im Bereich von
-90° bis +90°, auf vorgegebene Weise bewertet oder behandelt
werden.
Das Ausgangssignal des ersten Tiefpaßfilters 47 wird gleich
zeitig auf ein Schwellwertglied 49 geführt, das ein zweites
Schaltglied 51 steuert. Dieses zweite Schaltglied 51 erlaubt
es, die aufsummierten Energiebeträge statt in einen der Zähl
speicher 43a oder 43b in einen ersten Akkumulator 60 des Im
pulsgenerators 44 zu leiten, auf den später noch näher ein
gegangen wird.
Zweck dieser Schaltung oder Verfahrensweise ist es, mit dem
Schwellwertglied 49 eine Anlaufschwelle für die Erfassung der
Energiewerte zu bilden. Das heißt, daß der Elektrizitätszäh
ler 1 erst ab einer vorbestimmten Energiemenge Zähl- oder
Verbrauchswerte bilden soll. Dies kann beispielsweise zur
Unterdrückung von Energiewerterfassungen unterhalb eines be
stimmten Toleranzbandes oder unter eines vorgegebenen Grenz
wertes dienen. Falls der Grenzwert nicht erreicht wird, wer
den die aufsummierten Werte nicht den Zählspeichern 43a oder
43b zugeführt, sondern dem Impulsgenerator 44 zugeführt.
Dem Impulsgenerator 44 sind eingangsseitig Leistungswerte zu
geführt. Dies kann beispielsweise - wie gezeigt - dadurch er
folgen, daß die je Phase vom Multiplizierer 37 erhaltenen
Leistungswerte einem Summierer 53 zugeführt sind, der einen
Gesamtleistungswert für alle Phasen bildet. Dieser wird dem
ersten Akkumulator 60 zur Bildung eines Gesamtenergiewertes
zugeführt. Alternativ ist es auch möglich, daß je Phase die
am Ausgang des Summiergliedes 39 anliegenden Energiewerte in
einem Akkumulator aufsummiert werden. Dadurch entfällt in
diesem Fall der Summierer 53.
Die erhaltenen Energiewerte werden in zwei Zweigen verarbei
tet. Ein erster Verarbeitungszweig dient zur Richtungserken
nung. Dazu werden die Energiewerte in einem zweiten Akkumula
tor 55 aufakkumuliert und über ein zweites Tiefpaßfilter 56
einem Signalerzeuger 57 zugeführt. Das zweite Tiefpaßfilter
56 dient wie das bereits oben beschriebene erste Tiefpaßfil
ter 47 zur Behandlung von kurzzeitigen Richtungswechseln.
Im Signalerzeuger 57 wird die Richtung des Energieflusses aus
dem vorhandenen Signale ermittelt und ein Richtungssignal
hierzu erzeugt, das am ersten Ausgang 59a zur weiteren Ver
arbeitung dem Übergabemodul 21 zugeführt wird. Gegebenenfalls
kann vom ersten Ausgang 59a und/oder von dem im folgenden
noch genauer beschriebenen zweiten Ausgang 59b direkt ein
Ausgang, ein Treiber, oder direkt ein optisches Anzeigemit
tel, z. B. eine Leuchtdiode, angesteuert werden.
Das Richtungssignal des Signalerzeugers 57 kann zusätzlich
auch zur Ansteuerung des ersten Schaltgliedes 45 der jeweili
gen Phasen verwendet werden (strichliert dargestellt), wenn
als Alternative zu der hier beschriebenen Variante für alle
Phasen gleichzeitig eine gemeinsame Richtungsumschaltung in
Abhängigkeit von einer Gesamtenergierichtung erfolgen soll.
Selbstverständlich ist auch eine phasenbezogene oder -selek
tive Richtungsumschaltung möglich.
Das Ausgangssignal des Summierers 53 ist auf einen Eingang
des ersten Akkumulators 60 geführt, der die erhaltenen Werte
akkumuliert. Dieser erste Akkumulator 60 erhält zusätzlich
auch die bereits oben beschriebenen Energiewerte von dem
Zählwertmodul 46R (und die der übrigen zwei Phasen bei einer
dreiphasigen Ausführung), so daß hier Energiemengen, die un
terhalb der erforderlichen Ansprechschwelle liegen, entspre
chend ihrer Energierichtung bewertet (je nach Vorzeichen Ab
zug oder Addition) werden und somit bei der Nachbildung des
optischen Signals berücksichtigt sind - oder besser: nicht
zur Bewertung für das optische Signal kommen.
Dem ersten Akkumulator 60 ist ein Komparatorglied 61 nachge
schaltet, das für eine vorgegebene Energiemenge einen Impuls
an seinem Ausgang erzeugt. Die so am Ausgang erzeugte Impuls
folge, die gegebenenfalls eine hohe Frequenz aufweisen kann,
ist anschließend auf eine Teilereinrichtung 63 geführt, die
die Anzahl der Impulse pro Zeiteinheit im Hinblick auf die
optische Signalisierung auf eine für das menschliche Auge er
faßbare Blinkfrequenz absenkt. Das geteilte Impulsfolge steht
dann am weiteren Ausgang 59b zur Verfügung. Die Anzahl ihrer
Impulse pro Sekunde ist kleiner als 20, insbesondere kleiner
12. Die Impulsanzahl 12 entspricht dabei einer vorgegebenen
Grenzenergie.
Die jeweils vom Komparatorglied 61 erfaßte und weitergegebene
Energiemenge wird parallel über ein Bewertungsglied 62 dem
ersten Akkumulator 60 wieder zugeführt und hier entsprechend
der Energierichtung subtrahiert oder addiert. Diese Maßnahme
dient dazu, die als gemessene Energie an den weiteren Ausgang
59b abgegebene Energieinformation von der dem ersten Akkumu
lator 60 zugeführte Gesamtenergiemenge abzuziehen oder sie
mit der Gesamtenergiemenge zu addieren.
Die oben beschriebenen einzelnen Module, Funktionen, Verar
beitungseinrichtungen usw. können jeweils unterschiedliche
Verarbeitungsgeschwindigkeiten aufweisen. Die dabei jeweils
verwendeten Verarbeitungsgeschwindigkeiten müssen der jeweils
gewünschten Aufgabe oder den jeweiligen Anforderungen des je
weiligen Moduls entsprechen. Dazu können beispielsweise der
Summierer 39 und der Multiplizierer 37 eine gemeinsame Verar
beitungsgeschwindigkeit aufweisen, die sehr hoch ist. Die
nachgeschalteten Funktionsglieder, insbesondere das Rich
tungsglied 41 oder die Zählwertspeicher 43a und 43b weisen
hingegen langsamere Verarbeitungsgeschwindigkeiten auf. Das
Übergabemodul 21 kann beispielsweise eine sehr niedrige Ver
arbeitungsgeschwindigkeit aufweisen.
Die Zuordnung der Verarbeitungsgeschwindigkeiten zu den je
weiligen Aufgaben erfolgt nach einer Prioritätenordnung, die
sich an den Anforderungen einer Echtzeitverarbeitung für
Elektrizitätszähler orientiert. Prinzipiell kann beispiels
weise davon ausgegangen werden, daß die Verarbeitungsge
schwindigkeit einer Stufe oder eines Moduls desto höher ist,
desto näher sie sich im gesamten Verfahrensablauf am Eingang
des Elektrizitätszähler befindet. Anders ausgedrückt: je wei
ter die Zählwert- oder Verbrauchserfassung in der Meßwertver
arbeitung fortgeschritten ist, desto langsamer kann die Ver
arbeitungsgeschwindigkeit sein.
Selbstverständlich kann über das Interface 27 an vorgegebenen
Stellen im Verfahrensablauf, insbesondere zur Kalibrierung,
zur Skalierung, Parametrierung oder für sonstige Einstellun
gen, eingegriffen werden, so daß die gewünschten Parameter
verändert werden können. Dies gilt einerseits für die Ein
stellung und Kalibrierung des Elektrizitätszählers 1 oder zur
Einstellung von für den Betrieb wünschenswerten Daten.
Weiterhin können auch zwischen den beispielhaft aufgezeigten
Funktionsblöcken oder Modulen zusätzliche weitere Bausteine,
insbesondere Filterfunktionen oder sonstige Zusatzmittel,
vorgesehen sein. Selbstverständlich können auch einzelne oben
beschriebene Merkmale verschiedener Ausführungen miteinander
kombiniert werden, ohne daß der Grundgedanke der vorliegenden
Idee verlassen wird. Dies gilt insbesondere für die einfache
Erzeugung der optischen Signal- oder Zählwertimpulse.
Claims (12)
1. Elektrizitätszähler (1) bei dem zumindest ein Strom- und
ein Spannungssignal (I bzw. U) einer Digitalisiereinrichtung
(3) zugeführt sind, der eine Recheneinrichtung (9) nachge
schaltet ist, in welcher in einem Leistungsmodul (15, 17, 17a,
19) die digitalen Werte der beiden Signale (I bzw. U) mitein
ander zu Leistungswerten multipliziert und einem Summierglied
(39) zugeführt sind, das Energiewerte bildet,
wobei ein dem Summierglied (39) nachgeschaltetes Schwellwert glied (49) vorgesehen ist, das beim Überschreiten eines vor gebbaren Grenzwertes die Energiewerte zumindest einem Spei cher zur Bildung eines Energiewertes zuführt,
wobei die Leistungs- oder die Energiewerte zusätzlich einem Impulsgenerator (44) zugeführt sind, in dem für eine vorgeb bare Energiemenge jeweils ein Signalimpuls erzeugt ist, der an ein erstes optisches Anzeigemittel (30a) geführt ist, und
wobei die Leistungs- oder Energiewerte, die unterhalb des Grenzwertes liegen, vom Schwellwertglied (49) einem ersten Akkumulator (60) des Impulsgenerators (44) zuführt sind, der art, daß sie von der akkumulierten Gesamtenergiemenge entspre chend ihrer Energierichtung subtrahiert oder zur Gesamtener giemenge addiert sind.
wobei ein dem Summierglied (39) nachgeschaltetes Schwellwert glied (49) vorgesehen ist, das beim Überschreiten eines vor gebbaren Grenzwertes die Energiewerte zumindest einem Spei cher zur Bildung eines Energiewertes zuführt,
wobei die Leistungs- oder die Energiewerte zusätzlich einem Impulsgenerator (44) zugeführt sind, in dem für eine vorgeb bare Energiemenge jeweils ein Signalimpuls erzeugt ist, der an ein erstes optisches Anzeigemittel (30a) geführt ist, und
wobei die Leistungs- oder Energiewerte, die unterhalb des Grenzwertes liegen, vom Schwellwertglied (49) einem ersten Akkumulator (60) des Impulsgenerators (44) zuführt sind, der art, daß sie von der akkumulierten Gesamtenergiemenge entspre chend ihrer Energierichtung subtrahiert oder zur Gesamtener giemenge addiert sind.
2. Elektrizitätszähler nach Anspruch 1, wobei der Speicher
einen ersten Zählspeicher (43a) für einen Energiebezug und
einen zweiten Zählspeicher (43b) für eine Energielieferung
umfaßt, und wobei ein Richtungsglied (41) die jeweiligen
Energiewerte entsprechend ihrer Energierichtung dem jeweili
gen Zählspeicher (43a oder 43b) zuführt.
3. Elektrizitätszähler nach Anspruch 2, wobei das Strom- und
das Spannungssignal (I, U) und das Leistungsmodul (15, 17, 17a,
19) bezüglich der Bildung des Energiewertes dreiphasig ausge
bildet sind, wobei für jede Phase ein Richtungsglied (41)
vorgesehen ist, und wobei der Gesamtenergiewert über alle
Phasen gebildet ist.
4. Elektrizitätszähler nach Anspruch 2, wobei das Strom- und
das Spannungssignal (I, U) und das Leistungsmodul (15, 17, 17a,
19) bezüglich der Bildung des Energiewertes dreiphasig ausge
bildet sind, wobei der Gesamtenergiewert über alle Phasen ge
meinsam gebildet ist, und wobei für alle Phasen ein gemeinsa
mes Richtungsglied (41) vorgesehen ist, das die jeweiligen
Energiewerte den jeweiligen Zählspeichern (43a, 43b) in Ab
hängigkeit von der Energierichtung des Gesamtenergiewertes
zu führt.
5. Elektrizitätszähler nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wo
bei das Richtungsglied (41) ein Richtungssignal erzeugt.
6. Elektrizitätszähler nach Anspruch 5, wobei das Richtungs
signal an ein zweites optisches Anzeigemittel (30b) geführt
ist.
7. Elektrizitätszähler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wo
bei der Impulsgenerator (44) eine Teilereinrichtung (63) um
faßt, die die Anzahl von Signalimpulsen auf eine Anzahl her
unterteilt, die für das menschliche Auge über das erste opti
sche Anzeigemittel (30a) wahrnehmbar ist.
8. Elektrizitätszähler nach Anspruch 7, wobei die geteilte
Anzahl unter 20, insbesondere unter 12 Signalimpulsen pro
Sekunde liegt.
9. Elektrizitätszähler nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wo
bei die Digitalisiereinrichtung (3) als Analog/Digitalwandler
(7) einen Sigma-Delta-Modulator umfaßt.
10. Elektrizitätszähler nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wo
bei das erste und/oder zweite optische Anzeigemittel als
Leuchtdiode/n ausgebildet ist/sind.
11. Elektrizitätszähler nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wo
bei die optischen Anzeigemittel von einem Display (29) gebil
det sind.
12. Elektrizitätszähler nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
wobei die Strom- und Spannungssignale (I, U) und die Signal
verarbeitung dreiphasig ausgeführt sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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DE1996105653 DE19605653C1 (de) | 1996-02-15 | 1996-02-15 | Elektrizitätszähler |
Publications (1)
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