DE1960533U - Vorrichtung zur reinigung der abgase von dieselmotoren durch katalytische oxydation. - Google Patents
Vorrichtung zur reinigung der abgase von dieselmotoren durch katalytische oxydation.Info
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Description
METALLGESELLSCHÄFT : ..-. Frankfurt (Main), 28, Dezember 1964
Aktiengesellschaft DrWer/SH V
Vorrichtung zur Reinigung der Abgase von
Dieselmotoren durch katalytisehe Oxydation
Die Abgase von Verbrennungsmotoren mit Kompressionszündung (Dieselmotoren)
enthalten als Verunreinigungen neben den Produkten einer unvollständigen Verbrennung des Dieselöls wechselnde, zeitweilig erhebliche
Mengen Ruß.
Es ist bekannt, diese schädlichen Inhaltsstoffe der Motorabgase durch
eine katalytisehe Nachoxydation völlig zu verbrennen. Als hierfür geeignet
sind z.. B. Trägerkatalysatoren, die auf einem Tonerdeträger z. B. Platin,
Palladium, Chrom, Vanadin, Kupfer enthalten, bekannt. Während die
Produkte der unvollständigen Verbrennung, das Kohlenmonoxyd, ungesättigte
Spaltkohlenwasserstoffe und deren sauer stoff haltige Abkömmlinge mit dem
im Abgas stets vorhandenen Sauerstoff an geeigneten bekannten Katalysatoren
sehr weitgehend zu-Kohlendioxyd und "Wasser oxydiert werden können, ist
der Ruß einer solchen Oxydation weniger zugänglich. Das beruht darauf,
daß in den Arbeitsbereichen des Dieselmotors, in denen die Rußbildung
bevorzugt auftritt, das Abgas nicht heiß genug ist, um die Verbrennung
des Rußes an dem in der Abgasleitung angeordneten Oxydationskatalysator
in Gang zu bringen. Der Ruß schlägt sich auf dem Katalysator nieder und
macht diesen s chlieiSlich auch gegenüber den. anderen Abgasverunreinigungen
unwirksam. _-." ■
Es ist bekannt, daß sich solche Oxydationskatalysatoren in den Abgasleitungen
von Dieselmotoren durch eine Oxydationsbehandlung mit Luft bei genügend
hoher Temperatur regenerieren lassen. Bei Dieselmaschinen, die über«
wiegend im Vollastbereich betrieben werden, z. B. bei Diesellastwagen, kann eine solche oxydierende Regeneration schon im Fahrbetrieb erreicht
werden, weil dabei die Abgase für sieh heiß genug werden, um mit dem
in ihnen enthaltenen Sauerstoff, der meist etwa 5 bis 10 % des Abgasvolumens
ausmacht, die Verbrennung von auf dem Katalysator niedergeschlagenen
Ruß einzuleiten und in Gang zu halten. Bei Nutzfahr zeugen mit Dieselantrieb,
in denen der Motor stark gedrosselt ist, z. B. bei Hubstaplern,
Transportkarren und dergl., wird im allgemeinen auch im Vollastbereich
keine für die katalytische Rußoxydation ausreichende Abgaste^mperätur
erreicht. Um bei derartigen. Maschinen eine katalytische Abgasoxydation,
anwenden zu können, müßte der'Katalysator in verhältnismäßig kurzen
Zeitabständen ausgebaut und einer Regenerationsbehandlung durch Erwärmen im Luftstrom unterzogen werden. Durch die Erfindung können
die bekannten katalytischen Abgasreinigungsanlagen auch bei ungünstigen motorischen Verhältnissen ohne eine intermittierende Regenerations«
behandlung, also kontinuierlich, betrieben werden.
Es wurde gefunden, daß ein durch: Ablagerungen von Ruß in seiner Aktivität
geschädigter Katalysator wieder zum Reagieren gebracht werden kann,
wenn dem zu behandelnden Abgas einekleine Menge Benzin zugefügt wird.
Durch die katalytische Verbrennung des Benzindampfes wird die Katalysatortemperatur
soweit gesteigert, daß auch die Rußverbrennung wieder ein»
setzt, was schließlieh zur vollständigen Oxydation des Rußes führt. Da
diese Behandlung noch eine gewisse Katalysatoraktivität voraussetzt, ist
es zweckmäßig, die Betriebszeiten zwischen zwei aufeinander folgenden
Regener ationshehandlungen nicht zu lang zu bemessen.
Auch nach längerer Betriebsdauer mit wiederholten Regenerationen unter
Verbrennung von zugemischtem Benzindampf erlangt der Katalysator wieder
die Aktivität, die er in ungebrauchtem Zustand hatte. Die zeitweilig
in den Strom des Abgases zu dosierende Benzinmenge wird so bemessen,
daß bei Abgastemperaturen von etwa 250 bis 350 C die Katalysatortemperatur durch die Verbrennungswärme des Benzins auf etwa 500 bis 650 C steigt.
3
Dazu sind je Nm Abgas etwa 5 bis 15 g, vorzugsweise 8 bis 12 g, Benzin
Dazu sind je Nm Abgas etwa 5 bis 15 g, vorzugsweise 8 bis 12 g, Benzin
erforderlich. "'"--
Je nach Stärke der Rußablagerung ist die Re aktivierungsbehandlung in etwa
einer Viertelstunde, oft schon nach, 5 bis 10 Minuten, beendet. Die Häufigkeit
der Behandlung hängt von der aus dem jeweiligen Betriebszweck resultierender
Fahrweise des Motors ab. Der zeitliehe Abstand zweier auf einander "
folgender Behandlungen liegt etwa im Bereiche von 5 bis 30 Betriebs«
stunden, und wird im Einzelfall so bemessen, daß der Katalysator bei
Beginn der Regeneration noch eine gewisse Aktivität besitzt. Der Betriebs«
zustand läßt sich durch Temperaturmessungen und bzw. oder Gasanalysen, die aus dem Motorabgas vor und bzw. oder hinter der Katalysators chi cht
entnommen werden, sehrgenau verfolgen. Aus diesen Meß er gebnis sen
lassen sich die Zeitpunkte, an denen die Katalysatorregeneration einzuleiten
bzw. beendet ist, sehr genau ermitteln. Derartige Meßgeräte sind verhältnismäßig sehr teuer, und gegenüber dem rauhen Betrieb, denen Lastfahrzeuge
ausgesetzt sind, viel zu empfindlich. Bei der Auswertung
solcher Messungen wurde gefunden, daß es vollkommen ausreichend ist,
die Regenerationsbehandlung an jedem Arbeitstag einmal vorzunehmen,
zweckmäßig immer zum gleichen Zeitpunkt, also etwa vor der Mittagspause
bei Arbeitsbeginn oder vor Arbeitsschluß. Die Regeneration bei Beginn
oder Wiederaufnahme der Arbeit erfordert zwar einen etwashöheren Benzin«
verbrauch, bietet aber den Vorteil, daß der Katalysator für den Betrieb
rascher vorgewärmt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zürTsatalytischen Reinigung der Abgase
von Dieselmotoren besteht aus einem Benzintank, einer im Kraftfahrzeugbau
üblichen Kraftstoffpumpe und einigen Steuergeräten.
Die Benzinpumpe fördert aus dem. Tank Benzin durch eine Leitung in das Ab«
gasrohr des Dieselmotors vor dem Oxydationskatalysator, Die Benzin«
dosierung wird durch eine in der Benzinleitung angeordnete auswechselbare
Düse eingestellt, wobei der Durchlaß dieser Düse der Abgasmenge und der
Förderleistung der Pumpe angepaßt wird. Die Düse wird nicht an der
Mündung der Benzinleitung im Abgasrohr angeordnet, sondern in der Benzin«
leitung in einigem Abstand von der Mündung. Dadurch wird vermieden, daß
die Düse von Ruß verstopft wird.
Bei der vergleichsweise hohen Äbga st emperatur ist es nicht erforderlich,
daß das Benzin in den Abgasstrom verdüst wird, wie es bei der Kallliarburierung
von heizwertarmen Brenngasen üblich ist. Die Benzinleitung kann vielmehr
mit ihrem vollen Querschnitt im Abgasrohr münden. Da eine Überdosierung
von Benzin in das Abgasrohr zu Explosionen führen könnte, ist eine dreifache
elektrische Sicherun|fder erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen,
um diese Gefahr auszuschließen.'Diese Sicherung besteht darin, daß die
Benzinpumpe von der Lichtmaschine des Fahrzeugmotors gespeist wird und
einen eigenen ,Schalter in ihrem Stromkreis erhält, und daß in diesem
Stromkreis außerdem ein mit dem Gaspedal gekoppelter Schalter angeordnet
wird.
Durch diese Anordnung von. :ScMIt&mkaiin;.;die Beiizmpunipe β.τιγ arbeiten, wenn
der Fahrzeugmotor läuft und die Lichtmaschine Strom abgibt, und wenn
außerdem der Schalter der Benzinpumpe geschlossen ist. Bei dieser Schalterstellung ist die Benzinpumpe zwar betriebsbereit,, läuft aber erst, wenn der
Gashebel des Fahrzeugmotors zu einer Stellung durchgetreten wird, bei
der ein. ausreichendes Abgasvolumen produziert wird«
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
"Vorrichtung beispielsweise und schematisch dargestellt.
Vom Motor 1 geht die Abgasleitung 11 aus und führt durch den katalytischen
Abgasreiniger 9, der je nach Hubraum.und maximaler Drehzahl des
Motors etwa 1 bis 10 Liter Katalysator enthalten und zugleich Schalldämpfer
sein kann.
In dem Abgasrohr 11 mündet vor dem. Abgasreiniger 9 die Benzinzuleitung
Aus dem Benzintafak/V, der durch eine Druckausgleichsleitung 10 mit dem Abgasrohr 11 verbunden ist, saugt die Kraftstoff pumpe 6 Benzin durch die
Leitung 13 an und fordert es durch die Leitung 14 zu der Düse 8. Aus dieser
gelangt das Benzin durch die Leitung 12 in das Abgasrohr 11.
Die Benzinpumpe 6, die, wie aus der Zeichnung ersichtlich, aus Gründen
der Raumersparnis zweckmäßig in den Benzintank 7 eingeflanscht ist, wird
aus der Lichtmaschine 2 des Motors gespeist. Inder Stromleitung 15 zum
Motor 6 sind ein ζ. Β* am Armaturenbrett angeordneter Kippschalter 4 und
ein mit dem. Graspedal gekoppelter Zugschalter 5 angeordnet. Der Strom- --.
kreis wird überdie Sammeis chiene^ 16. ("Masse11)'geschlossen. ^ ■ ■
Zur Regeneration des Katalysators während des Betriebes des Fahrzeuges
wird zunächst, wenn der Anfahrzustand des Motors überwunden- ist, der
Schalter 4 geschlossen. Sobald der Motor etwa über den Halblastbereich
hinaus beschleunigt ist, wird mit dem Druck auf das Gaspedal der Schalter
geschlossen, womit die Kraftstoffpumpe 6 in Gang gesetzt wird und die
Einführung von Benzin in das Abgasrohr 11 beginnt. Die Benzinzufuhr wird
für 5 bis 10 Minuten, aufrecht erhalten und danach durch. Öffnen des Schalters
beendet. Wird diese Behandlung täglich zur gleichen Zeit, also im Abstand
von 24 Stunden ausgeführt, dann ist eine gleichbleibende Aktivität des
Katalysators gesichert.
In der Tabelle 1 sind Betriebsergebnisse zweier mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung betriebener katalytischer Abgasreinigungen hinter zwei ver«
schiedenen Viertakt-Dieselmotoren aufgezeichnet.
Gemessen wurden die Kohlenmonoxyd-Konzentrationen im Abgas vor und hinter
dem Katalysator nach 300 bzw. 500 Betriebs stunden, wobei in jeweils in einer
Meßreihe keine Regeneration, in der zweiten Meßreihe Regenerationen von
1Q Minuten Dauer im ASstand von 24. Stunden vorgenommen wurden.
An beiden Motoren wurden-die Messungen bei Vollgas toi Halbgas,, an
einem Motor auch bei Leerlanf, attsgeführt.
Die Werte der in der Tabelle mit Motor A bezeichneten Maschine wurden
an einem Hubstapler gemess en* der von einem. Viertakt-Dieselmotor vonSO PS
bei 2.500 Upm und einem Hubvolumen von 1, 77 Liter angetrieben wurde.
Die Abgastemperatur vor dem Katalysator betrug 270 C. Während der
Regeneration stellte sieh im Katalysator die Temperatur 650 C ein. Der
Benzinverbrauch betrug 3 5 ml/min.
Die Werte der in der Tabelle mrt Motor B bezeichneten Maschine wurden
an einem Transportkarren gemessen, der von einem Viertakt-Dieselmotor
von 23 PS bei 2200 Ilpm und einem Hubvolumen von 1,4 Liter angetrieben
wurde.
Die Abgastemperatur vor dem Katalysator betrug 260 C Während der
Regeneration stellte sich im Katalysator eine Temperatur von 570 C ein. Der
Benzinverbrauch betrug 2 7 ml/min.
Die Abgasreinigungsvorrichtungen hinter beiden Maschinen enthielten einen
handelsüblichen Katalysator mit 0, 02 %, Platin auf einem Tonerdeträger.
Motor A - | ,-■■-- - _" —Betriebs« * stunden; |
^CO-Gehalt Vol. % vor nach -dem. Katalysator |
0.014 | Abbau % |
Vollgas | 0 | 0, 063 | 0, 042 | 77., -7, |
ohne Regeneration | 500 | Q* 046 | P, 026 | 8,7 |
mit Regeneration, | 500 | 0, 061 | 0, 039 | 57,4 |
Halbgas | 0 | 0,085 | 0, 044 | 54,1 |
ohne Regeneration | 500 | 0, 05:8 | 0.027 | 24,1 |
mit Regeneration | 500 | 0,074 | 63,5 |
Motor B . .. | 0 | 0,030 | 0, Φ10 | 66 |
Vollgas | 300 | 0, 029 | ,0,024 | 17 |
ohne Regeneration | 300 | 0,042 | 0, 010 | 76 |
mit. Regeneration | 0 | 0, 020 | 0,010 | 50 |
Halb gas | 300 | 0,010 | 0,009 | 10 |
ohne Regeneration | 300 | 0,012 | 0, 006 | 5b |
mit Regeneration | 0 | 0,020 | 0,010 | 50 |
Leerlauf | 300 | O1 02 | 0,02 | 0 |
ohne Regeneration | 300 | 0,016 | 0, 007 | 56 |
mit Regeneration | ||||
Claims (3)
1. Torrichtung zur Reinigung der Abgase von Dieselmotoren durch
katalytisch© Oxydation, gekennzeichnet durch eine von der Lichtmaschine
des Motors gespeiste, von dieser mittels des Hand schalters (4) und
des mit dem Gashebel einstellbar gekoppelten Zugschalters (5)
abschaltbare handelsübliche Kraftstoffpumpe (6)a deren Förderleitung
(14) durch eine auswechselbare Düse (8) in das in die Abgasleitung (11)
vor dem Katalysator (sy.eingeführte-"Rohr (12.) mündet.
2. Vo r ri chtung na ch Anspruch I9 gekennz eichnet dur c h die Druckaus jfleichsleitung
(10) zwischen dem Benzintank ,(7) und einer zwischen dem Motorblock (1) und der Einführung des Rohres (12) liegenden
Stelle.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftstoffpumpe (B) in den Benzintank eingeflanscht ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM50346U DE1960533U (de) | 1964-12-29 | 1964-12-29 | Vorrichtung zur reinigung der abgase von dieselmotoren durch katalytische oxydation. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM50346U DE1960533U (de) | 1964-12-29 | 1964-12-29 | Vorrichtung zur reinigung der abgase von dieselmotoren durch katalytische oxydation. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1960533U true DE1960533U (de) | 1967-05-18 |
Family
ID=33358753
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM50346U Expired DE1960533U (de) | 1964-12-29 | 1964-12-29 | Vorrichtung zur reinigung der abgase von dieselmotoren durch katalytische oxydation. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1960533U (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3516360A1 (de) | 1985-05-07 | 1986-11-13 | Didier Engineering Gmbh, 4300 Essen | Verfahren zur entfernung von stickoxiden und russ aus verbrennungsabgasen von dieselmaschinen |
-
1964
- 1964-12-29 DE DEM50346U patent/DE1960533U/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3516360A1 (de) | 1985-05-07 | 1986-11-13 | Didier Engineering Gmbh, 4300 Essen | Verfahren zur entfernung von stickoxiden und russ aus verbrennungsabgasen von dieselmaschinen |
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