DE19604440A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung eines Ziehsteins - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung eines ZiehsteinsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur optischen
Beurteilung einer Bohrung innerhalb eines Ziehsteins nach dem
Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 9. Ein solcher Ziehstein dient zum
Ziehen von Feindrähten, insbesondere von Wolframdrähten; die
Beurteilung erfolgt dabei nach quantitativen (z. B. Durchmesser, Ovalität)
und/oder qualitativen Gesichtspunkten (z. B. Ziehsteinschäden durch
Riefen, Rauheit, Sprünge).
Wesentlich für die Herstellung von sogenannten Feindrähten, also Drähten
mit einem Durchmesser von weniger als 300 Mikrometern, wie
Wolframdrähten, ist die Beurteilung des Ziehhols, durch das der Draht
gezogen wird. Meist wird ein Satz von mehreren (oft acht), hinter
einander geschalteten Ziehsteinen verwendet, wobei die Ziehsteine
untereinander festgelegte relative Abstufungen im Durchmesser einhalten
müssen. Bei den Dimensionen im Zehntel-Millimeter-Bereich ist eine
genaue, hochpräzise Bestimmung des Ziehhols wesentlich, da geringere
Toleranzen existieren als bei einer Drahtherstellung im Millimeterbereich.
Bekannt ist ein Verfahren zur Beurteilung von Ziehsteinen, das einen
mehrstufigen Prozeß voraussetzt. Das Ziehhol wird dabei vom
Bedienungspersonal mit Hilfe eines Lichtmikroskopes optisch begutachtet
und aufgrund von Erfahrungswerten auf etwaige Ziehsteinschäden, wie
Riefen oder Ausbrüche an den Ziehholkanten eingestuft. Problematisch
hierbei ist, daß bei kleinen Durchmessern insbesondere von weniger als
100 Mikrometern die Intensität des Durchlichtes auf Werte abnimmt, die
eine genaue Beurteilung sehr erschweren. Des weiteren erfordert die
Beurteilung in diesen Dimensionen eine möglichst hochpräzise Auflösung,
die bei dem bekannten Verfahren nicht gegeben ist.
Der Durchmesser des Ziehhols konnte bisher nur in einem indirekten
Verfahren erfaßt werden. Dabei wurde Kupferdraht durch das Ziehhol
kaltgezogen; aufgrund der vorbestimmten Parameter des Kupferdrahtes
(Gewicht, Länge etc.) konnte nach dem Kaltziehverfahren indirekt auf
den Zustand des Ziehhols rückgeschlossen werden, insbesondere auf
dessen Durchmesser. Für eine umfassende Beurteilung des Ziehsteines
mußten also bisher die Parameter (Ziehsteinschäden, Durchmesser,
Ovalität des Ziehsteins etc.) in unterschiedlichen und aufwendigen
Zusatzverfahren ermittelt werden. Aufgrund des enormen Arbeits-, Zeit-
und damit auch Kostenaufwandes konnte eine Ziehholbeurteilung im
Stand der Technik nur in 10 bis 20% der an sich zu beurteilenden
Ziehsteine erfolgen. Des weiteren ist es beim Stand der Technik eine
Voraussetzung, daß das Personal am Lichtmikroskop geschult und erfahren
ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur
optischen Beurteilung von Ziehsteinen und Ziehsteinsätzen zur Verfügung
zu stellen, das alle erforderlichen Parameter für die Beurteilung des
Ziehhols in einem Meßverfahren erfaßt und diese automatisch, präzise
und den Einfluß weiterer Fehlerquellen minimierend auswertet, und
weiterhin eine Vorrichtung zu schaffen, die eine einfache, schnelle
Qualitätssicherung des Ziehsteins erlaubt ohne spezielle Vorkenntnisse des
Bedienungspersonals.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren und eine
Vorrichtung gelöst, die in den Ansprüchen definiert sind.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Laserstrahl auf
eine zu beurteilende Bohrung im Ziehstein ausgesendet, der zum Ziehen
von Feindrähten, insbesondere von Wolframdrähten dient. Durch Beugung
des Laserstrahls im Ziehstein wird ein Beugungsbild erzeugt, mindestens
ein Teil des Beugungsbildes der gebeugten Laserstrahlung wird erfaßt und
es werden Signale erzeugt, die das erfaßte Beugungsbild definieren.
Schließlich wird das Beugungsbild durch Transformation der Signale des
Beugungsbildes ausgewertet. Damit wird die Bohrung innerhalb des
Ziehsteins nach quantitativen (z. B. Durchmesser, Ovalität) und/oder
qualitativen Gesichtspunkten (z. B. Ziehsteinschäden durch Riefen, Rauheit,
Sprünge) beurteilt.
Durch die erfindungsgemäße Erfassung und Verarbeitung der Parameter
für die Beurteilung des Ziehsteins aus Beugungssignalen bietet diese
Lösung den Vorteil, daß bisherige Störeinflüsse, wie Fehleingaben und
Fehlinterpretationen auf ein Minimum beschränkt bleiben. Während es -
wie bereits beschrieben - beim Stand der Technik eine Voraussetzung
ist, daß das Personal am Lichtmikroskop geschult und erfahren ist, ist
dies bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wegen der einfachen
Handhabung der Vorrichtung nicht mehr erforderlich.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens der Erfindung
besteht darin, daß die mit Diamant bestückte Innenoberfläche des
Ziehhols vorzugsweise mit Graphit oder schwarzer Glastinte geschwärzt
ist. Damit werden Strahlungsanteile, die durch Transmission der diamant
bestückten Teile des Ziehsteins zustande kommen und das Beugungsbild
überlagern, unterdrückt. Im Ergebnis erhält man durch diese
Ziehsteinpräparation ein weniger gestörtes Beugungsbild, was wiederum
die Qualität der Beurteilung erhöht.
Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, wird die
Erfindung näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Übersicht über die erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 2 eine übersichtsartige Darstellung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 3 eine diagrammartige Darstellung eines Intensitätsverlaufs
eines Beugungssignales einer Winkelzeile, aufgetragen über
den Ort bei einem Ziehhol mit einem Durchmesser von 80
Mikrometern,
Fig. 4 ein Beugungsbild bei einem guten Ziehstein mittlerer
Laufzeit,
Fig. 5 ein Beugungsbild bei einem Ziehstein mit höherer Rauheit
und Riß und
Fig. 6 eine Schnittansicht eines Ziehsteins mit einer
Ziehsteinbohrung.
Um Klarheit über die prinzipielle Form und den Aufbau eines
Ziehsteines 10 zu erhalten, sei nun auf Fig. 6 verwiesen. Der Pfeil deutet
die Drahtziehrichtung an. Die Bohrung des Ziehsteins 10 umfaßt mehrere
Abschnitte. Der Abschnitt mit dem kleinsten Durchmesser definiert das
Ziehhol 12, das im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist. Das Ziehhol
12 definiert den späteren Durchmesser des Drahtes und dessen
Oberflächenqualität. In Drahtziehrichtung hinter diesem befindet sich eine
Hinterschneidung 13, vor ihm der Verformungsteil 11.
Fig. 2 zeigt das Verfahren zur Beurteilung eines Ziehsteins 10 im
Überblick. Ein Laserstrahl vornehmlich eines Halbleiter-Lasers 14 wird in
einem Ziehsteinhol 12, mit einem Durchmesser von z. B. weniger als 300
Mikrometer, gebeugt, indem der Laserstrahl möglichst auf den Mittelpunkt
des Ziehsteins 10 gerichtet wird.
Das Beugungsverhalten des Laserstrahls am Ziehsteinhol 12 wird im
weiteren Verfahren als Grundlage für die Beurteilung des Ziehsteinhols
12 verwendet. Das je nach Zustand des Ziehsteins 10 spezifische
Beugungsbild wird mit einer Kamera 16 erfaßt und in elektrische Signale
umgewandelt, die im weiteren Verfahren ausgewertet werden.
Die Signale werden einem Prozessor 18 zugeführt, der sie so verarbeitet,
daß sie zur Bestimmung des Durchmessers des Ziehsteinhols 12 und zur
Beurteilung der Ovalität und der Güte herangezogen werden können.
Im Vergleich mit der Gütebestimmung am Lichtmikroskop und der
indirekten Bestimmung des Durchmessers mittels der Wiegetechnik im
Stand der Technik ergeben sich nach dem erfindungsgemaßen Verfahren
die Vorteile einer sehr schnellen Bestimmung bei hoher Genauigkeit, die
etwa bei einem Zehntel Mikrometer liegt, und der Möglichkeit einer
Prüfung aller zur Beurteilung anfallender Ziehsteine 10, gegenüber
bisheriger 10%-20%iger Prüfung, sowie der für die Praxis wichtige
Vorteil einer einfachen Handhabung.
Bei einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung wird nicht das gesamte
Beugungsbild erfaßt, sondern jeweils nur ein Teil des Beugungsbildes,
welcher Teil jeweils einem Radialschnitt, bezogen auf den Mittelpunkt des
Beugungsbildes, entspricht.
Eine CCD-Zeilenkamera 16 nimmt das Beugungsmuster zeilenweise auf.
Fig. 1 zeigt den Meßplatzaufbau, insbesondere die Anordnung des Lasers
14, des Ziehsteins 10 und der Kamera 16. Bei dieser Ausgestaltung ist
der Ziehstein 10 in einer drehbaren Aufnahme gelagert, die von einem
Schrittmotor 22 in kleinen vorbestimmten Winkelschritten angetrieben
wird. In dieser Ausführungsform wird vorzugsweise ein in seiner Leistung
regelbarer Diodenlaser 14 mit einer Wellenlänge von 830 Nanometer
eingesetzt, der durch eine geeignete Parallelisierungsoptik eine maximale
Leuchtdichte von 1,2W/cm² erreicht.
Die CCD-Zeilenkamera 16 wird hinter dem Ziehstein 10 so angeordnet,
daß sie den Hauptstrahl (Intensitätsmaximum 0. Ordnung) der am
Ziehstein 10 gebeugten Strahlen gerade nicht mehr erfassen kann.
Idealerweise dient die Blende 24 dazu, Streulichteinflüsse insbesondere
des Lasers abzuschirmen. Das Objektiv 26 (etwa in Form einer
Sammellinse) ist zwischen Ziehhol 10 und CCD-Kamera 16 im Abstand
der Brennweite des Objektivs vor der CCD-Kamera positioniert. Dadurch
wird ein Fraunhofer-Beugungsbild des Ziehhols auf der CCD-Kamera
erzeugt. Im Ergebnis wird damit eine flexiblere Erfassung etwa
unterschiedlicher Ziehsteindurchmesser ohne zeitaufwendiges Versetzen der
CCD-Kamera ermöglicht.
Mögliche Brennweiten sind z. B. 50 mm und 100 mm für Ziehhole 12 mit
einem Durchmesser von weniger als 100 Mikrometern. Die Zeilenkamera
16 erlaubt bei einer Arraylänge von 2048 Pixeln mit einer Pixelgröße von
13 µm × 13 µm eine vollständige und genaue Erfassung des
Beugungsbildes.
Wie in Fig. 2 gezeigt, werden die durch die Kamera 16 erfaßten
Beugungssignale einem Prozessor 18 eines Rechners 28 zugeführt,
gespeichert und weiterverarbeitet. Diese Signale werden einer inversen
Fouriertransformation unterzogen und dienen zur Bestimmung des
Durchmessers und der Ovalität des Ziehhols 12. Zum Zusammenhang von
Beugung und Fouriertransformation wird auf "Hecht, Zajac: Optics,
Addison-Wesley, Reading/MA, 1974, Seiten 411-414, 462-471"
hingewiesen.
Die Qualitätssicherung in der Wolframdrahtherstellung spielt eine wichtige
Rolle, um die Standzeit der teueren Ziehsteinsätze optimal auszunützen.
Sie kann dadurch verbessert werden, indem ein optisches Meßverfahren
zur Klassifizierung von Ziehsteinen 10 zur Verfügung gestellt wird, das
schnell und genau den Durchmesser und die Ovalität des Ziehhols 12
liefert.
Wurde bisher aufgrund des hohen Aufwandes nur ein Ziehhol (vorzugs
weise dasjenige mit dem kleinsten Durchmesser) innerhalb eines Zieh
steinsatzes von beispielsweise acht Ziehsteinen beurteilt und für gut
befunden, so traten dennoch oft deshalb Schäden auf, da ein anderes
Ziehhol nicht den Anforderungen (Durchmesser, Oberflächenbeschaffen
heit) entsprach.
Eine vorteilhafte alternative Ausgestaltung der Erfindung, insbesondere der
Auswertevorrichtung 28, besteht deshalb darin, daß mittels einer
zusätzlichen Verarbeitung von Signalen innerhalb des Verfahrens eine
Detektion von Ziehsteinschäden (z. B. Risse im Ziehstein 10 oder Ausbrü
che an den Ziehholkanten) innerhalb einer Feinzugkaskade (sequentielle
Anordnung von Ziehsteinen mit abnehmenden Durchmesser des Ziehhols
12) möglich ist. So werden die Beugungssignale pro Zeile gespeichert, um
davon ausgehend ein zweidimensionales Beugungsbild zu erzeugen, indem
der Ziehstein um seine Bohrungsachse gedreht wird.
Mit an sich bekannten Methoden der Bildverarbeitung und der
Mustererkennung können dann zusätzlich in einem Schlußfolgerungssystem
neben der Bestimmung des Durchmessers und der Ovalität (quantitative
Gesichtspunkte) ebenfalls automatisch qualitative Merkmale (Güte etc.)
"diagnostiziert" werden. Alternativ dazu können die erfaßten und
bearbeiteten Signale über die Schnittstelleneinheit 30 auch direkt an den
Benutzer weitergegeben werden, um diese einer nicht vom Verfahren und
der Vorrichtung unterstützten (qualitativen) Beurteilung durch das
Personal zu unterziehen. Diese halbautomatische Beurteilung birgt den
Vorteil, daß bei Bedarf stets das Erfahrungswissen des Personals mit
einfließen kann.
Wie Fig. 1 zeigt, umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung einen
Rechner 28 mit einer Schnittstelleneinheit 30. Das Steuerwerk des
Rechners 28 steuert den Schrittmotor 22 in Abhängigkeit von der Anzahl
der aufgenommen Winkelzeilen; die Anzahl der Winkelzeilen beträgt in
diesem Ausführungsbeispiel 22. Weiterhin steuert das Steuerwerk des
Rechners 28 die Belichtungseinstellung der Kamera 16.
Für eine möglichst hohe Signaldynamik wird die Belichtung automatisch
pro Zeilenscan in an sich bekannter Weise eingestellt. Eine
Auswertevorrichtung, die im Rechner 28 insbesondere durch mindestens
eine Bildverarbeitungskarte und ein entsprechenden Softwaremodul
gebildet ist, empfängt Daten vom Laser 14 (Laserfrequenz), vom
Schrittmotor 22 (Drehstellung des Ziehsteins 10) und die Beugungssignale
der Kamera 16 als Zeileninformation, aus denen die Ortsfrequenzen
ermittelt und der Durchmesser iterativ pro Winkelzeile für den gesamten
Umfang des Ziehhols 12 bestimmt wird.
Fig. 3 zeigt einen Intensitätsverlauf des Beugungssignales. Dabei ist eine
durch den Mittelpunkt des Ziehhols 12 gehende Zeile des Ziehsteins 10
von der Kamera 16 erfaßt. Der Verlauf der Kurve, aufgetragen über den
Ort, gibt Aufschluß über die Beschaffenheit des Ziehhols 12 auf dieser
Zeile.
Bei etwa 100 bis 200 Winkelzeilen, je nach gewünschter Feinheit, werden
die 100 bis 200 Intensitätsverläufe durch den Rechner 28 wieder zu
einem Bild integriert und ermöglichen eine Gesamtaussage über das
Ziehhol 12.
Fig. 4 und 5 zeigen jeweils ein Beugungsbild in Grauwertdarstellung, das
mit einer Flächenkamera erfaßt wurde. Der Intensitätsverlauf des
Beugungssignales läßt sich an der unterschiedlichen Schattierung der
Ringe erkennen. Alternativ zur oben erwähnten Zeilenkamera erfaßt die
Flächenkamera beide Dimensionen des Bildes in einem Meßdurchgang,
hat jedoch den Nachteil, daß sie weniger genau erfassen kann als die
Zeilenkamera.
Deshalb ist es eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung,
den Ziehstein 10 über beispielsweise 100 Winkelschritte zu drehen und
pro Winkelschritt jeweils eine hochaufgelöste Winkelzeile zu erfassen.
In der Praxis der Drahtherstellung wird, wie in der
Beschreibungseinleitung bereits erwähnt, meistens ein Satz aus mehreren
sequentiell angeordneten Ziehsteinen 10, eine Feinzugkaskade, verwendet,
wobei eine bestimmte Durchmesserreduktion von Ziehstein 10 zu
Ziehstein 10 festgelegt ist. Je gleichmäßiger die Querschnittsveränderung
von Ziehstein zu Ziehstein ist, um so länger sind die Standzeiten für den
kompletten Ziehsteinsatz und um so besser ist die erzeugte Drahtqualität.
Bei einem zu hohen Verformungsgrad des Drahts steigt z. B. die Ver
sprödungsgefahr des Drahtes. Aus diesem Grund sind die Abstufungen
der Ziehsteine 10 untereinander besonders wichtig. Dafür ist es
notwendig, alle Ziehsteine 10 eines Satzes zu beurteilen. Eine
stichprobenartige Beurteilung reicht nicht aus, denn liegt beispielsweise ein
Ziehhol 12 an der oberen Grenze des Toleranzbereiches, so muß sein
Nachfolger ebenfalls an der oberen Toleranzgrenze liegen, damit der
prozentuale Verformungsgrad von Ziehhol 12 zu Ziehhol 12 möglichst
konstant bleibt.
Für die Zusammenstellung eines optimalen Ziehsteinsatzes ist der
Vergleich der einzelnen Messungen untereinander erforderlich. Dies wird
mit einer vorteilhaften Alternativlösung erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt wird (nicht gezeigt), mit der
ein Satz von Ziehsteinen 10 unter Berücksichtigung der
Einzelbeurteilungen der jeweils ihn aufbauenden Ziehsteine 10 und der
erforderlichen relativen Durchmesserreduktion beurteilt werden kann.
Diese beispielsweise karusselartige Vorrichtung bietet also die Möglichkeit,
den gesamten Satz von z. B. acht Ziehsteinen 10 in der Vorrichtung
anzuordnen, die dort nacheinander mittels Durchtaktung beurteilt werden.
Nach Ausführung des Verfahrens auf den gesamten Satz von Ziehsteinen
kann man ein beurteilendes Ergebnis über diesen erhalten. Dadurch wird
erreicht, daß die Qualität der gesamten Drahtherstellung verbessert und
gesichert wird.
Eine weitere Variante zur Erhöhung des Durchsatzes kann hierbei eine
Vorrichtung mit mehreren gleichzeitig aktiven Meßplätzen (Sende- und
Erfassungseinrichtungen) darstellen.
Positiv bei der vorgestellten Lösung der Aufgabe ist es, daß das
Verfahren nicht auf ein bestimmtes Material des Ziehsteins 10 oder
dessen Innenoberfläche festgelegt ist. So können beispielsweise auch
Ziehsteine 10 aus Hartmetall beurteilt werden.
Weiterhin ergibt sich der für die Praxis der Drahtherstellung wesentliche
Vorteil, daß mit lediglich einem Verfahren, dem erfindungsgemäßen
Erfassen der Beugungssignale, eine Riß- und Sprungerkennung des
Ziehsteins 10 sichergestellt ist, was eine qualitative Grobklassifikation des
Ziehsteins 10 aufgrund des spezifischen Beugungserscheinungsbildes
erlaubt.
Claims (18)
1. Verfahren zur optischen Beurteilung einer Bohrung (12) innerhalb
eines Ziehsteins (10), der zum Ziehen von Feindrähten,
insbesondere von Wolframdrähten dient, nach quantitativen (z. B.
Durchmesser, Ovalität) und/oder qualitativen Gesichtspunkten (z. B.
Ziehsteinschäden durch Riefen, Rauheit, Sprünge), gekennzeichnet
durch die Verfahrensschritte a) - d):
- a) Aussenden eines Laserstrahls auf die Bohrung im Ziehstein (10),
- b) Erzeugen eines Beugungsbildes durch Beugung des Laserstrahls im Ziehstein (10),
- c) Erfassen mindestens eines Teiles des Beugungsbildes der gebeugten Laserstrahlung und Erzeugen von Signalen, die das erfaßte Beugungsbild definieren,
- d) Auswerten des Beugungsbildes durch Transformation der Signale des Beugungsbildes.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Auswerten des Beugungsbildes durch Vergleich der erzeugten
Signale des erfaßten Beugungsbildes mit Signalen eines
Referenzbeugungsbildes erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verfahrensschritte des Erfassens und Auswertens auf mehrere
Ziehsteine (10) angewendet werden, wobei relative
Durchmesserabstufungen und Toleranzen der einzelnen Ziehsteine
(10) erfaßt und untereinander in Beziehung gesetzt werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Laserstrahl beim Aussenden in
axialer Richtung im wesentlichen auf den Mittelpunkt der
zylindrischen Bohrung (12) gerichtet ist.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassen mindestens eines Teils
des Beugungsbildes zeilenweise ausgeführt und der Ziehstein (10)
in vorbestimmten Winkelschritten über 360° rotiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Auswerten des Beugungsbildes durch Vergleich der zeilenweise
erfaßten Signale iterativ für jede erfaßte Winkelzeile erfolgt, bis
Signale des Beugungsbildes erzeugt sind.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Verfahren generierte Daten
mittels eines Software-Programms verarbeitet werden.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der Daten einem
Filtervorgang und anschließend einer inversen Fourier-
Transformation unterzogen wird.
9. Vorrichtung zur optischen Beurteilung einer Bohrung (12) innerhalb
eines Ziehsteins (10), der zum Ziehen von Feindrähten,
insbesondere von Wolframdrähten dient, nach quantitativen (z. B.
Durchmesser, Ovalität) und/oder qualitativen Gesichtspunkten (z. B.
Ziehsteinschäden durch Riefen, Rauheit, Sprünge), gekennzeichnet
durch:
- a) einen Laser (14), dessen Strahl auf die Bohrung des Ziehsteins (10) gerichtet ist,
- b) eine Erfassungseinrichtung (16) zur Erfassung mindestens eines Teiles des Beugungsbildes, welche Signale erzeugt, die das Beugungsbild definieren,
- c) eine Auswertevorrichtung (28) zum Auswerten des Beugungsbildes durch Transformation der Signale des Beugungsbildes.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswertevorrichtung (28) in der Weise ausgestaltet ist, daß das
Auswerten des Beugungsbildes durch Vergleich der erzeugten
Signale des erfaßten Beugungsbildes mit Signalen eines Referenz
beugungsbildes erfolgt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswertevorrichtung (18) in der Weise ausgestaltet ist, daß die
erzeugten Signale automatisch oder halbautomatisch beurteilt
werden.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Laser (14) ein Diodenlaser mit
einer Wellenlänge von 830 nm ist.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erfassungseinrichtung (14) eine
CCD-Kamera ist.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ziehstein (10) in einer Aufnahme
(20) drehbar gelagert ist.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertevorrichtung (28) ein
Steuerwerk aufweist, dem ein Steuerprogramm zugeordnet ist, das
das Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8
definiert.
16. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung des Ziehsteins (10) in
der Aufnahme (20) steuerbar ist.
17. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Aufnahmevorrichtung für
mehrere Ziehsteine (10) umfaßt.
18. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ziehstein (10) mindestens im
Bereich der zylindrischen Bohrung (12) mit einem
lichtundurchlässigen Material beschichtet ist.
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