DE19604275C2 - Verfahren zur Herstellung eines Bauteils - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines BauteilsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von sich
längs einer Krümmungslinie erstreckenden Segmenten von Bau
teilen, auf welche Kräfte mit quer zur Krümmungslinie ver
laufenden Kraftkomponenten, im folgenden als Querkraftkompo
nenten bezeichnet, wirken.
Derartige Bauteile sind vielfach in der Luft- und Raumfahrt
technik oder auch in der Fahrzeugtechnik erforderlich und
werden bislang vorzugsweise aus Metall hergestellt.
Es sind zwar gekrümmte Bauteile aus einem Faserverbundwerk
stoff bekannt. Bei diesen verlaufen jedoch die Fasern des
Faserverbunds längs der Krümmungslinie, so daß diese sich
nicht zur Aufnahme von Querkraftkomponenten eignen, da die
Fasern von Faserverbundwerkstoffen einerseits Querkraftkompo
nenten nicht aufnehmen können und andererseits diese Quer
kraftkomponenten bei einer derartigen Struktur den Faserver
bund leicht schädigende Schubkräfte darstellen, so daß bis
lang bekannte Faserverbundwerkstoffe für derartige Bauteile
nicht geeignet sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung der gattungsgemäßen Bauteile zur Verfügung zu
stellen, welches die Möglichkeit eröffnet, diese Bauteile in
vorteilhafter Leichtbauweise herzustellen.
Diese Aufgabe wird durch die Maßnahmen des Patentanspruchs 1
gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung stellt ein Verfahren zur Ver
fügung, welches die Anwendung der Technik der Herstellung von
Faserverbundwerkstoffen auch bei derartigen, mit Querkraft
komponenten beaufschlagten Segmenten von Bauteilen einsetzbar
macht und die Vorteile der Faserverbundwerkstoffe wirksam
werden läßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den besonderen Vorteil,
daß eine Anpassung des von Querkraftkomponenten beauf
schlagten Segments des Bauteils an diese Querkraftkomponenten
in einfacher Weise dadurch möglich ist, daß der schräge Ver
lauf der Faserstrangstücke relativ zur Krümmungslinie an die
Kraftwirkung derart anpaßbar ist, daß sich die Querkraft
komponente im wesentlichen in Form von Druck- und Zugkräften
auf die Faserstränge auswirkt, wobei die Anpassung des Ver
laufs der Faserstrangstücke schräg zur Krümmungslinie auch
abhängig von den Druck- und Zugkräften ist, welche die
einzelnen Faserstrangstücke aufzunehmen in der Lage sind.
Prinzipiell wäre es möglich, daß die in Richtung längs der
Krümmungslinie aufeinanderfolgenden Faserstrangstücke stets
in einer Richtung nebeneinanderliegen. Besonders vorteilhaft
ist es jedoch, wenn die in Richtung längs der Krümmungslinie
aufeinanderfolgenden Faserstrangstücke einer Faserlage so
ausgelegt werden, daß eines der Faserstrangstücke die
Krümmungslinie mit positivem Winkel und das nächst folgende
die Krümmungslinie mit negativem Winkel schneidet. Dies hat
den Vorteil, daß damit eine Verteilung der Querkräfte in Form
von in zwei unterschiedlichen Richtungen wirkenden Druck- und
Zugkräften möglich ist.
Dabei könnten die Faserstrangstücke prinzipiell als gebogene
Stücke ausgebildet sein. Eine besonders einfache und vorteil
hafte Lösung sieht jedoch vor, daß die Faserstrangstücke sich
längs geraden Abschnitten einer Zickzacklinie erstrecken,
deren Umkehrpunkte beiderseits der Krümmungslinie liegen,
wobei die Zickzacklinie eine beliebige, auch unregelmäßige
Zickzacklinie sein kann.
Besonders vorteilhaft hinsichtlich der geometrischen Aus
bildung ist es, wenn die Krümmungslinie in einem mittigen,
zwischen den Umkehrpunkten liegenden Bereich verläuft, so daß
die Umkehrpunkte beiderseits der Krümmungslinie liegen und
sich somit die Faserstrangstücke jeweils die Krümmungslinie
schneidend durch das Segment des Bauteils erstrecken.
Eine besonders günstige Lösung sieht vor, daß die Krümmungs
linie ungefähr mittig zwischen den Umkehrpunkten verläuft.
Ergänzend oder alternativ zu dem vorstehend beschriebenen
Verfahren sieht eine Variante der erfindungsgemäßen Lösung
vor, daß die Bauteile aus einem Faserverbund hergestellt
werden, daß der Faserverbund durch Auslegen von Fasern in
mehreren aufeinanderfolgenden Faserlagen entsteht, daß min
destens eine Faserlage des Faserverbundes Faserstrangstücke
aufweist, welche schräg zu senkrecht auf der Krümmungslinie
stehenden Querschnittsflächen verlaufen und daß die Faser
lagen sich in Flächen erstrecken, welche parallel oder in
einem spitzen Winkel schräg zu einer von der Krümmungslinie
und den Querkraftkomponenten aufgespannten Ebene verlaufen.
Diese erfindungsgemäße Lösung umfaßt hinsichtlich einiger
Ausführungsformen die eingangs beschriebene Lösung und damit
auch die im Zusammenhang mit dieser beschriebenen Vorteile.
Sie kommt im Prinzip der eingangs beschriebenen Lösung dann
näher, wenn die aufeinanderfolgenden Faserstrangstücke einen
Winkel miteinander einschließen, welcher kleiner als 180°
ist, wobei auch noch diese Definition der vorstehend
beschriebenen Variante der erfindungsgemäßen Lösung die
Möglichkeit eröffnet, einzelne Faserstrangstücke tangential
zur Krümmungslinie verlaufen zu lassen, um besondere, bei
spielsweise beiderseits einer Krümmung wirkende Querkräfte
aufzunehmen.
Eine besonders vorteilhafte Lösung sieht dabei vor, daß die
Faserstrangstücke dieser Faserlage zumindest in Teilbereichen
derselben von einem auf einer Seite der Krümmungslinie
liegenden Umkehrpunkt zu einem anderen auf derselben Seite
der Krümmungslinie liegenden Umkehrpunkt verlaufen.
Um das Bauteil möglichst kompakt zu halten und insbesondere
die Höhe der einzelnen Faserlagen möglichst gering zu halten,
ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß die Faserstrangstücke
so ausgelegt werden, daß sie innerhalb jeder einzelnen Faser
lage des fertigen Bauteils überlappungsfrei verlaufen. Da
durch werden unnötige Erhöhungen der einzelnen Faserlage, die
bei einer Überlappung der einzelnen Faserstrangstücke ent
stehen würden, vermieden.
Um insbesondere eine innige Verbindung der einzelnen Faser
lagen miteinander zu erreichen, ist vorzugsweise vorgesehen,
die aufeinandergelegten Faserlagen miteinander durch einen
quer zur Fläche der Faserlagen wirkenden Pressvorgang ver
preßt werden, dadurch kommen die einzelnen Faserlagen in
innigen Kontakt miteinander, was nicht nur der Kompaktheit
des Bauteils sondern auch dessen Stabilität förderlich ist.
Im Rahmen der bislang beschriebenen erfindungsgemäßen Lösung
wurde davon ausgegangen, daß jede Faserlage aus aufeinander
folgenden Faserstrangstücken aufgebaut wird.
Die Tragfähigkeit und Steifigkeit des Bauteils läßt sich
jedoch dadurch erhöhen, daß jede Faserlage aus Gruppen von
Faserstrangstücken aufgebaut wird und jede Gruppe mehrere
nebeneinander verlaufende Faserstrangstücke umfaßt. Vorzugs
weise sind diese Gruppen so aufgebaut, daß jede Gruppe die
selbe Zahl von nebeneinanderverlaufenden Faserstrangstücken
umfaßt.
Im einfachsten Fall verlaufen die Faserstrangstücke einer
Gruppe parallel zueinander.
Die Faserstrangstücke einer jeden Gruppe können entweder
gleichzeitig miteinander in derselben Richtung ausgelegt sein
oder es besteht die Möglichkeit, unterschiedliche Faser
strangstücke der Gruppe durch Auslegen einer Faser mit in
Längsrichtung der Krümmungslinie gesehen unterschiedlichen
Richtungen auszulegen.
Prinzipiell ist es möglich, mit dem erfindungsgemäßen Ver
fahren jedes Faserstrangstück als einzelnes Faserstrangstück
auszulegen. Im Hinblick auf ein möglichst ökonomisches Ver
fahren ist jedoch vorteilhafterweise vorgesehen, daß die
einzelnen Faserstrangstücke Abschnitte einer zusammenhängend
ausgelegten Faser sind.
Vorzugsweise ist diese Faser so ausgelegt, daß die einzelnen
Faserstrangstücke zwischen zwei Umlenkpunkten der zusammen
hängend ausgelegten Faser verlaufen, wobei die Faser in den
Umlenkpunkten jeweils in eine andere Richtung unter Bildung
des nächstfolgenden Faserstrangstücks umgelenkt wird.
Ein besonders vorteilhaftes Verfahren, insbesondere dann,
wenn Zweiergruppen von Faserstrangstücken ausgelegt werden
sollen, sieht vor, daß die die nebeneinanderverlaufenden
Faserstrangstücke einer Zweiergruppe umfassenden Fasern im
Bereich derselben Umlenkpunkte umgelenkt werden. Dies hat den
Vorteil, daß die Zahl der Umlenkpunkte reduziert werden kann
und trotzdem eine möglichst große Zahl von Faserstrangstücken
in einer Faserlage ausgelegt werden kann.
Besonders einfach läßt sich dies dann realisieren, wenn eine
der die zwei nebeneinanderverlaufenden Faserstrangstücke
bildenden Fasern den Umlenkpunkt mit einer offenen Schleife
und die andere Faser den Umlenkpunkt mit einer geschlossenen
Schleife umschlingt.
Jeder Umlenkpunkt könnte prinzipiell ein geometrischer Punkt
sein, welcher den Ort der Umlenkung der Faser festlegt.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Faser im
Bereich jedes Umlenkpunkts um ein Umlenkelement gelegt wird, und
somit durch das Umlenkelement die Faser selbst und insbeson
dere die von dieser gebildeten Faserstrangstücke, definiert
ausgerichtet werden.
Insbesondere schafft das Vorsehen der Umlenkelemente die Mög
lichkeit, die Faser mit Spannung in Faserlängsrichtung um die
Umlenkelemente zu legen und somit auch die Faserstrangstücke
mit Spannung in Faserlängsrichtung auszulegen.
Die Umlenkelemente lassen sich konstruktiv besonders vorteil
haft so ausbilden, daß sie einen sich über eine Basisfläche
für eine unterste Faserlage erhebenden Körper bilden.
Im einfachsten Fall ist dabei jedes Umlenkelement zapfen
förmig ausgebildet.
Hinsichtlich der sich insgesamt ergebenden Struktur des Bau
teils wurden im Zusammenhang mit der bisherigen Erläuterung
der einzelnen Ausführungsbeispiele keine näheren Angaben
gemacht. So sieht ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel vor,
daß die Fasern aller Faserlagen eine das Segment des Bauteils
voll flächig ausfüllende Struktur bilden. Dies entsteht insbe
sondere dann, wenn die Fasern Faserbündel aus Einzelfasern
sind und ein Querschnitt der Faserbündel innerhalb des Bau
teils oval geformt werden kann, insbesondere durch Verpressen
der einzelnen Fasern in Richtung quer zu den Flächen der
Faserlagen.
Alternativ dazu ist vorgesehen, daß die Fasern aller Faser
lagen eine das Segment des Bauteils gitterartig ausfüllende
Struktur bilden. Dies ist in vielen Fällen ausreichend, ins
besondere erlaubt eine gitterartige Struktur noch das Vor
sehen eines Füllstoffes, welcher dem Bauteil weitere vorteil
hafte Eigenschaften verleihen kann.
Im Zusammenhang mit den bisher erläuterten Ausführungsbei
spielen wurden keine detaillierten Angaben zur Relativlage
der Faserstrangstücke und unterschiedlichen Faserlagen
gemacht.
So ist es, insbesondere um eine möglichst gleichmäßige Struk
tur des Bauteils zu erhalten, vorteilhaft, wenn die Faser
strangstücke übereinander angeordneter Faserlagen in Richtung
längs der Krümmungslinie gegeneinander versetzt angeordnet
sind und somit in der Gesamtheit der Faserlagen die Faser
strangstücke möglichst gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
Eine bevorzugte Lösung sieht dabei vor, die einander ent
sprechenden Faserstrangstücke zweier aufeinanderfolgender
Faserlagen gegeneinander um dieselbe Distanz versetzt ange
ordnet sind. Dies ist insbesondere zweckmäßig, wenn die
Anordnung der Faserstrangstücke in den entsprechenden Faser
lagen im wesentlichen identisch ist, so daß damit eine im
wesentlich homogene Verteilung der Faserstrangstücke, ins
besondere bei einer Distanz, welche einen Bruchteil - vor
zugsweise einen ganzzahligen Bruchteil - des Abstandes
zweier gleich zur Krümmungslinie verlaufender Fasern be
trägt, entsteht.
Grundsätzlich wäre es möglich, die Fasern aus Einzelfila
menten aufzubauen. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn
die Fasern aus Einzelfilamenten hergestellte Faserbündel oder
auch Rovinge sind.
Zur Herstellung eines Faserverbundwerkstoffs ist vorzugsweise
vorgesehen, daß die Fasern bei der Herstellung des Segments
des Bauteils mit einem aushärtbaren oder zur Erstarrung
bringbaren Material benetzt werden.
Dies ist beispielsweise dadurch möglich, daß zunächst die
Fasern ausgelegt und dann mit einem aushärtbaren oder zur
Erstarrung bringbaren Material benetzt werden.
Als aushärtbare Materialien sind beispielsweise Harze oder
andere Kunststoffmatrixmaterialien einsetzbar, als zur
Erstarrung bringbare Materialien beispielsweise Schmelzen,
Gläser oder Metalle.
Alternativ dazu ist vorgesehen, daß jede Faser als eine mit
dem aushärtbaren oder zur Erstarrung bringbaren Material
benetzte Faser ausgelegt wird.
Hinsichtlich des Auslegens wurden im Zusammenhang mit der
bisherigen Erläuterung der einzelnen Ausführungsbeispiele
keine näheren Angaben gemacht. So wäre es beispielsweise mög
lich, die Faserstrangstücke manuell auszulegen. Besonders
vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Faserstrangstücke durch
einen Manipulator, vorzugsweise einen rechnergesteuerten
Manipulator ausgelegt werden, wobei dem Manipulator die Lage
der einzelnen Faserstrangstücke in den einzelnen Faserlagen
vorgebbar sind.
Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß die Faserstrangstücke
durch eilte Bewegung des Manipulators ausgelegt werden, welche
die Faserstrangstücke von einem Umkehrpunkt zum anderen
Umkehrpunkt verlaufend auslegt.
Dabei ist es möglich, daß der Manipulator die Faserstrang
stücke einzeln auslegt.
Dies erfolgt zweckmäßigerweise dadurch, daß der Manipulator
die einzelnen Faserstrangstücke von einer zusammenhängenden
Faser abschneidet.
Beispielsweise läßt sich dies beim Auslegen der Faserstrang
stücke längs einer Zickzacklinie dadurch realisieren, daß der
Manipulator jeweils nach Auslegen eines Faserstrangstücks und
vor einem Umkehrpunkt die Faser abschneidet und nach dem
Umkehrpunkt wieder mit dem Auslegen des nächsten Faserstrang
stückes beginnt.
Alternativ zum Auslegen der einzelnen getrennten Faserstrang
stücke sieht eine andere vorteilhafte Lösung vor, daß der
Manipulator die Faserstrangstücke in Form einer zusammen
hängenden Faser auslegt.
Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß die zusammenhängende
Faser von Umkehrpunkt zu Umkehrpunkt verläuft.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand
der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichnerischen Dar
stellung einiger Ausführungsbeispiele.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Segments
eines gekrümmten Bauteils und die Lage einer
Krümmungslinie desselben;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines konkreten
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Bauteils in Form eines Verstärkungsrings für
eine Felge;
Fig. 3 einen zu einer Seite einer Drehachse liegen
den Querschnitt durch die Felge in Fig. 2 mit
eingelegtem Verstärkungsring;
Fig. 4 eine ausschnittsweise Darstellung sämtlicher
übereinanderliegender Faserlagen zur Her
stellung des in Fig. 2 und 3 dargestellten
Verstärkungsrings;
Fig. 5 eine schematische Darstellung des erfindungs
gemäßen Verfahrens bei der Herstellung einer
Faserlage;
Fig. 6 eine Draufsicht in Richtung des Pfeils A in
Fig. 5;
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung von im Quer
schnitt deformierten Fasern und
Fig. 8 eine schematische Darstellung eines Segments
eines Bauteils ähnlich Fig. 1 und ein Aus
legen einer Faserlage gemäß einer Variante
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ein erfindungsgemäßes Bauteil, als Ganzes mit 10 bezeichnet,
erstreckt sich längs einer Krümmungslinie 12, welche bei dem
in Fig. 1 dargestellten Fall in der Zeichenebene verläuft.
Die Krümmungslinie 12 kann jedoch prinzipiell beliebig im
Raum verlaufen.
Das Bauteil weist dabei eine erste Berandung 14 und eine
zweite Berandung 16 auf, die beide ebenfalls in derselben
Fläche wie die Krümmungslinie 12 verlaufen, wobei die
Krümmungslinie 12 zwischen den beiden Berandungen 14 und 16
liegt. Der Verlauf der Krümmungslinie 12 zwischen
den beiden Berandungen ist dabei vorzugsweise definiert durch
die Mittelpunkte aller gedachten geometrischen Kugeln, in
dargestelltem ebenen Fall durch Kreise 18 repräsentiert, die
einerseits die erste Berandung 14 und andererseits die zweite
Berandung 16 berühren und zwischen diesen liegen.
Auch die geometrischen Kreise 18 liegen dabei in derselben
Fläche, in welcher die Krümmungslinie 12 und die Berandungen
14 und 16 liegen, die prinzipiell eine sich im Raum aus
dehnende Fläche sein kann, im Fall der Fig. 1 jedoch mit der
Zeichenebene zusammenfällt. Das in Fig. 1 dargestellte Seg
ment eines erfindungsgemäßen Bauteils 10 ist dabei Querkraft
komponenten 20 unterworfen, welche quer zur Krümmungslinie 12
gerichtet sind und ebenfalls in der Fläche liegen, in welcher
sich die Krümmungslinie 12 und die Berandungen 14 und 16
erstrecken.
Ausgehend von dieser allgemeinsten Definition eines gekrümm
ten Bauteils 10, dargestellt in Fig. 1 als ein in einer Ebene
gekrümmtes Bauteil, ist ein Beispiel eines derartigen ge
krümmten Bauteils 10 ein Verstärkungsring 110 einer Auto
mobilfelge 112, der in Fig. 2 dargestellt ist. Wie in Fig. 3
im Schnitt dargestellt, umfaßt die Automobilfelge 112 eine
Nabe 114, welche sich rotationssymmetrisch zu einer Drehachse
116 um diese herum erstreckt und einen Außenkörper 118 mit
einem Felgenhorn 119 aufweist, in welches zur Versteifung desselben
der Verstärkungsring 110 eingelegt ist.
Eine derartige Automobilfelge 112 wird beim täglichen Einsatz
nicht nur durch in radialer Richtung zur Drehachse 116
gerichtete, im wesentlichen homogene Fliehkräfte beauf
schlagt, sondern gegebenenfalls, beispielsweise bei Über
fahren von Bodenunebenheiten, durch Querkräfte 120, die
Punktlasten darstellen.
Wird daher der Verstärkungsring 110 als Faserverbundring mit
azimutal zur Drehachse 116 oder in Form einer tangentialen
Umfangswicklung verlaufenden Fasern gewickelt, so kann durch
die auftretenden Querkräfte 120 ein Schubversagen und somit
ein Bruch desselben eintreten, da die Fasern bei faserver
stärkten Bauteilen gegenüber Schubkräften keinerlei stabili
sierende Wirkung ausüben und darüber hinaus bei Auftreten
derartiger Schubkräfte die Gefahr eines Bruchs der Fasern
besteht.
Ein Segment eines erfindungsgemäßen Bauteils 10 - bei
spielsweise des Verstärkungsrings 110 - dargestellt in
Fig. 4, ist daher aus einem Faserverbund hergestellt, wobei
in diesem Faserverbund Faserstrangstücke 22 und 24 sich
jeweils in Längsrichtungen 26 und 28 erstrecken, die ihrerseits
quer zur Krümmungslinie 12 verlaufen. Dabei bilden die Faser
strangstücke 22 und 24 insgesamt eine Gitterstruktur, die zur
Aufnahme von Querkraftkomponenten 20 geeignet ist und diese
Querkraftkomponenten 20 in Teilkräfte aufspaltet, die durch
die sich in den Richtungen 26 und 28 erstreckenden Faser
strangstücke 22 und 24 aufgenommen werden können.
Ein derartiger, in Fig. 4 dargestellter Faserverbund, ist aus
mehreren aufeinanderliegenden Faserlagen aufgebaut, wobei die
Herstellung einer einzigen Faserlage 30 in Fig. 5 dargestellt
ist.
Das fertige Bauteil 10 ist in Fig. 5 grau unterlegt darge
stellt, so daß die erste Berandung 14 und die zweite Beran
dung 16 aufgrund der Tatsache, daß es sich um ein kreisrundes
Bauteil handelt, Kreisbögen darstellen, während die Krüm
mungslinie 12 einen, und zwar mittig, zwischen den Beran
dungen 14 und 16 dargestellten Kreisbogen bildet, die alle in
einer durch die Zeichenebene der Fig. 5 gebildeten Fläche
liegen.
Außerhalb der Berandungen 14 und 16 des fertigen Bauteils 10
sind zur Herstellung desselben auf einem äußeren Kreisbogen
32 äußere Umlenkstifte 34 angeordnet und auf einem inneren
Kreisbogen 36 innere Umlenkstifte 38.
In Fig. 6 sind die äußeren Umlenkstifte 34 gestrichelt darge
stellt, während die inneren Umlenkstifte 38 voll ausgezogen
gezeichnet sind.
Alle Umlenkstifte 34 und 38 erheben sich über einer Basis
fläche 40, welche eine Auflagefläche für die in diesem Fall
unterste Faserlage 30 darstellt und im vorliegenden Fall eine
ebene Fläche ist, jedoch prinzipiell eine im Raum gekrümmte
Fläche sein kann (Fig. 6).
Die Basisfläche 40 ist dabei eine Oberfläche eines Trägers
42, an welchem vorzugsweise auch die Umlenkstifte 34 und 38
gehalten sind.
Die unterste Faserlage 30 wird beispielsweise gebildet durch
eine durchgezogen gezeichnete erste Faser 50, welche mit dem
Faserstrangstück 22₁ quer zur Krümmungslinie 12 verläuft und
mit dieser einen positiven Winkel α₁ einschließt. An das
Faserstrangstück 22₁ schließt sich eine geschlossene Schleife
52 an, mit welcher die Faser 50 im Anschluß an das Faser
strangstück 22₁ den äußeren Umlenkstift 34a umschlingt und
sich dann als im Anschluß daran in Form des Faserstrangstücks
24₁ wieder zwischen der ersten Berandung 14 und der zweiten
Berandung 16 erstreckt, wobei das zweite Faserstrangstück 24₁
mit der Krümmungslinie 12 einen negativen Winkel β₁ ein
schließt. Im einfachsten Fall sind die Winkel α₁ und β₁
gleich groß. Die Winkel α₁ und β₁ können jedoch prinzipiell
auch unterschiedlich sein.
Die Wahl der Winkel α₁ und β₁ erfolgt je nach Größe und Rich
tung der erwarteten Querkraftkomponenten 20.
Im Anschluß an das Faserstrangstück 24₁ bildet die Faser 50
einen C-förmigen Bogen 54, mit welchem diese den inneren
Umlenkstift 38a C-förmig, d. h. in Form einer nicht ge
schlossenen Schleife, umschlingt, um sich dann wiederum unter
Bildung des Faserstrangstücks 22₁ zwischen der zweiten Beran
dung 16 und der ersten Berandung 14 durch das später ent
stehende Bauteil 10 zu erstrecken, wobei sich an dieses
Faserstrangstück 22 wiederum eine geschlossene Schleife 52
anschließt, mit welcher der äußere Umlenkstift 34a um
schlungen wird.
Insgesamt bildet die Faser 50 somit in einer Richtung 56
längs der Krümmungslinie 12 aufeinanderfolgend angeordnete
Faserstrangstücke 22₁ und 24₁, wobei die Faserstrangstücke 22₁
stets den positiven Winkel α₁ mit der Krümmungslinie 12 ein
schließen und die Faserstrangstücke 24₁ den negativen Winkel
β₁ und somit insgesamt die Faserstrangstücke 22₁ und 24₁
gerade Abschnitte einer Zickzacklinie darstellen.
Dabei liegen die Umlenkstifte 34a und 38a, welche die erste
Faser 50 jeweils umlenken, in der Richtung 56 längs der Krüm
mungslinie aufeinanderfolgend in vorgegebenen Abständen,
wobei die Abstände zwischen einem äußeren Umlenkstift 34a und
dem von der Faser nächst folgend umschlungenen inneren Umlenk
stift 38a den Winkel β₁ definieren und die Abstände zwischen
einem inneren Umlenkstift 38a und dem nächst folgenden, von
der Faser 50 umschlungenen äußeren Umlenkstift 34a den Winkel
α₁ definieren.
Im in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Um
lenkstifte 34a und 38a, welche jeweils die Faser 50 umlenken,
in konstanten Winkelabständen bezogen auf einen Mittelpunkt
der Kreisbögen 32 und 36 angeordnet, wobei die Winkelabstände
allerdings auch variieren können, um variierende Winkel α₁
und β₁ bezüglich der Krümmungslinie 12 zu erhalten.
Prinzipiell ist es ausreichend, die Faserlage 30 durch eine
Faser zu bilden. Um jedoch eine möglichst dichte Struktur des
Bauteils zu erhalten, ist vorzugsweise vorgesehen, daß in der
Faserlage 30 eine zweite Faser 60 verläuft, welche vorzugs
weise im Abstand neben der ersten Faser 50 verläuft, und
ebenfalls Faserstrangstücke 22₂ und 24₂ aufweist, wobei die
Faserstrangstücke 22₂ der zweiten Faser 60 ebenfalls mit der
Krümmungslinie 12 den positiven Winkel α₂ einschließen und
die Faserstrangstücke 24₂ der zweiten Faser 60 mit der Krüm
mungslinie 12 den negativen Winkel β₂. Die Winkel α₂ und β₂
zwischen der Krümmungslinie 12 und den Faserstrangstücken 22₂
und 24₂ der zweiten Faser 60 können jedoch prinzipiell völlig
unterschiedlich von dem Winkel α und β der ersten Faser 50
sein.
Um zu erreichen, daß die zweite Faser 60 zwischen den Beran
dungen 14 und 16 des Bauteils 10 kreuzungsfrei neben der
ersten Faser 50 verläuft, umschlingt bevorzugterweise die
zweite Faser 60 denselben äußeren Umlenkstift 34a wie die
erste Faser 50, allerdings mit einer C-förmigen Schleife 64,
während die zweite Faser 60 den inneren Umlenkstift 38a mit
einer geschlossenen Schleife 62 umschlingt, so daß jeder der
äußeren Umlenkstifte 34a und der inneren Umlenkstifte 38a von
jeder der Fasern 50 und 60 umschlungen ist, wobei stets die
eine Faser 50 oder 60 den Umlenkstift 34a bzw. 38a mit einer
geschlossenen Schleife 52 bzw. 62 und die andere Faser 60
oder 50 den Umlenkstift 34a bzw. 38a mit einer nicht ge
schlossenen C-förmigen Schleife 64 bzw. 54 umschlingt.
Um zu vermeiden, daß Kreuzungspunkte 58 der geschlossenen
Schleifen 52 und Kreuzungspunkte 68 der geschlossenen
Schleifen 62 der ersten Faser 50 bzw. der zweiten Faser 60
innerhalb des später entstehenden Bauteils 10 liegen, sind
die Umlenkstifte 34 und 36 in einem derartigen Abstand von
den Berandungen 14 und 16 angeordnet, daß die sich ausbilden
den Kreuzungspunkte 58 und 68 außerhalb dieser Berandungen 14
und 16 liegen.
Auf die in Fig. 5 und 6 dargestellte Faserlage 30 folgt nun
eine nächste Faserlage, bei welcher allerdings die erste
Faser 50 und die zweite Faser 60 nicht um dieselben Umlenk
stifte 34a und 38a gelegt wird, sondern um gegenüber diesen
mit Winkelversatz angeordnete Umlenkstifte 34b und 38b. Damit
sind die Faserstrangstücke 22 und 24 der nächstfolgenden
Faserlage in Richtung 56 im Abstand gegenüber den Faser
strangstücken 22 und 24 der in Fig. 5 und 6 dargestellten
Faserlage 30 angeordnet, so daß sich bei Vergrößerung der
Zahl übereinanderliegenden Faserlagen und Erhöhung der Zahl
der Umlenkstifte 34 und 38 bei Verkleinerung des Winkelver
satzes zwischen diesen die in Fig. 4 dargestellte Gitter
struktur durch Übereinanderlegen mehrere Faserlagen aufbauen
läßt.
Die Fasern 50 und 60 jeder Faserlage können Einzelfilamente
sein. Vorzugsweise werden jedoch Faserbündel aus einer Viel
zahl von Einzelfilamenten verwendet, wobei die Einzelfila
mente mit einer aushärtbaren Masse, im einfachsten Fall einer
Harzmasse, benetzt sind, welche nach ihrem Aushärten einer
seits die Faserbündel oder Einzelfasern oder Rovinge selbst
versteift, andererseits aber auch sämtliche übereinanderlie
genden Faserstrangstücke miteinander verbindet, so daß die in
Fig. 4 dargestellte Struktur eine in sich steife Einheit
bildet.
Nach Aushärten der aushärtbaren Masse werden die Berandungen
14 und 16 durch Abtrennen der außerhalb derselben liegenden
Teile der Fasern 50 und 60, insbesondere der Schleifen 52 und
54 bzw. 62 und 64 hergestellt.
Insbesondere beim Einsatz von Faserbündeln als Fasern 50 und
60 jeder Faserlage 30 wird nach Herstellung der Gesamtheit
sämtlicher Faserlagen und vor Aushärten der aushärtbaren
Masse die Gesamtheit aller Faserstrangstücke 22 und 24 mit
einander durch eine vorzugsweise senkrecht zur Basisfläche 40
gerichtete Preßkraft 70 verpreßt, wobei in diesem Fall, wie
in Fig. 7 dargestellt, die Fasern 50 und 60 keinen runden
Querschnitt, sondern einen flachgedrückten Querschnitt auf
weisen, sich allerdings dadurch in der Richtung 56 ver
breitern, so daß bei ausreichend enger Lage der Faserstrang
stücke 22 und 24 in aufeinanderfolgenden Faserlagen die in
Fig. 4 dargestellte die Gitterstruktur gemäß Fig. 4 zu einer
insgesamt vollflächigen Struktur verpreßt werden kann.
Um bei einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ein
allgemein in Fig. 8 dargestelltes Bauteil 10′ zu schaffen,
welches in der Lage ist, besondere Querkräfte 20′, beispiels
weise beiderseits einer Krümmung 72 wirksame Querkraftkompo
nenten 20′, aufzunehmen, ist bei diesem vorgesehen, daß in
der Richtung 56 längs der Krümmungslinie 12 aufeinander
folgende Faserstrangstücke 22 und 24 stets quer zu senkrecht
zur Krümmungslinie 12 stehenden Querschnittsebenen Q ver
laufen und die aufeinanderfolgenden Faserstrangstücke 22 und
24 einen Winkel γ miteinander einschließen, welcher kleiner
als 180° ist.
Weiterhin besteht bei dieser Variante die Möglichkeit, ein
zelne Faserstrangstücke, beispielsweise das Faserstrangstück
22′t, tangential zur Krümmungslinie 12 verlaufen zu lassen,
um im Bereich der Krümmung 72 die Möglichkeit zu schaffen,
auch in tangentialer Richtung auftretende Längskräfte, bei
spielsweise ausgelöst durch die beiderseits der Krümmung 72
einwirkenden Querkraftkomponenten 20′, aufzunehmen.
Claims (33)
1. Verfahren zur Herstellung eines sich längs einer Krüm
mungslinie erstreckenden Segmentes eines Bauteils, auf
welches Kräfte mit quer zur Krümmungslinie verlaufenden
Querkraftkomponenten wirken,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Bauteil (10) aus einem Faserverbund dadurch hergestellt
wird, daß mit einem aushärtbaren oder zur Erstarrung
bringbaren Material versehene Fasern (50, 60) durch
Aushärten oder zur Erstarrung bringen dieses Materials
relativ zueinander fixiert werden, daß der Faserverbund
durch Auslegen von Fasern (50, 60) in mehreren
aufeinanderliegenden Faserlagen (30) entsteht, daß in
dem Segment mindestens eine Faserlage (30) in Richtung
(56) längs der Krümmungslinie (12) aufeinanderfolgend
angeordnete Faserstrangstücke (22, 24) aufweist, welche
sich schräg zur Krümmungslinie (12) erstrecken, und daß
die Faserlagen (30) sich in Flächen erstrecken, welche
parallel oder in einem spitzen Winkel schräg zu einer
von der Krümmungslinie (12) und der jeweils wirksamen
Querkraftkomponente (20) aufgespannten Ebene verlaufen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die in Richtung (56) längs der Krümmungslinie (12) auf
einanderfolgenden Faserstrangstücke (22, 24) einer
Faserlage (30) so ausgelegt werden, daß eines der Faser
strangstücke (22, 24) die Krümmungslinie (12) mit posi
tivem Winkel (α) und das nächstfolgende die Krümmungs
linie (12) mit negativem Winkel (β) schneidet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Faserstrangstücke (22, 24) sich längs
geraden Abschnitten einer Zickzacklinie erstrecken,
deren Umkehrpunkte (34, 38) beiderseits der Krümmungs
linie (12) liegen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Krümmungslinie (12) in einem mittigen zwischen den
Umkehrpunkten (34, 38) liegenden Bereich verläuft.
5. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder nach
einem der voranstehenden Ansprüche dadurch gekennzeich
net, daß die Bauteile (10) aus einem Faserverbund herge
stellt werden, daß der Faserverbund durch Auslegen von
Fasern (50, 60) in mehreren aufeinanderfolgenden Faser
lagen (30′) entsteht, daß in dem Segment mindestens eine
Faserlage (30′) des Faserverbundes Faserstrangstücke
(22′, 24′) aufweist, welche schräg zu senkrecht auf der
Krümmungslinie (12) stehenden Querschnittsflächen (Q)
verlaufen, und daß die Faserlagen (30′) sich in Flächen
erstrecken, welche parallel oder in einem spitzen Winkel
schräg zu einer von der Krümmungslinie (12) und den Quer
kraftkomponenten (20′) aufgespannten Ebene verlaufen.
6. Verfahren nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß
die aufeinanderfolgenden Faserstrangstücke (22′, 24′)
einen Winkel (γ) miteinander einschließen, welcher
kleiner als 180° ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Faserstrangstücke (22′, 24′) dieser Faser
lage (30) zumindest in Teilbereichen derselben (22′t)
von einem auf einer Seite der Krümmungslinie (12) lie
genden Umkehrpunkt zu einem anderen auf derselben Seite
der Krümmungslinie (12) liegenden Umkehrpunkt verlaufen.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Faserstrangstücke (22, 24)
innerhalb jeder einzelnen
Faserlage (30) des fertigen Bauteils (10) überlappungs
frei verlaufen.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die aufeinandergelegten
Faserlagen (30) miteinander durch einen quer zur Fläche
der Faserlagen (30) wirkenden Preßvorgang verpreßt
werden.
10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Faserlage (30) aus
Gruppen von Faserstrangstücken (22, 24) aufgebaut wird,
und jede Gruppe mehrere nebeneinander verlaufende
Faserstrangstücke (22, 24) umfaßt.
11. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Faserstrang
stücke (22, 24) Abschnitte einer zusammenhängend ausge
legten Faser (50, 60) sind.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Faserstrangstücke (22, 24) zwischen zwei
Umlenkpunkten (34, 38) der zusammenhängend ausgelegten
Faser (50, 60) verlaufen.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich
net, daß die die nebeneinander verlaufenden Faserstrang
stücke (22, 24) einer Zweiergruppe umfassenden Fasern
(50, 60) im Bereich derselben Umlenkpunkte (34, 38)
umgelenkt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
eine der die zwei nebeneinander verlaufenden Faser
strangstücke (22, 24) bildenden Fasern (50, 60) den
Umlenkpunkt (38, 34) mit einer offenen Schleife (54, 64)
und die andere Faser (60, 50) den Umlenkpunkt (34, 38)
mit einer geschlossenen Schleife (52, 62) umschlingt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Faser (50, 60) im Bereich jedes
Umlenkpunkts um ein Umlenkelement (34, 38) gelegt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Faser (50, 60) mit Spannung in Faserlängsrichtung um
die Umlenkelemente (34, 38) gelegt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Umlenkelement (34, 38) einen
sich über eine Basisfläche (40) für eine unterste Faser
lage (30) erhebenden Körper bildet.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
das Umlenkelement (34, 38) zapfenähnlich ausgebildet
ist.
19. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (50, 60) aller
Faserlagen (30) eine das Segment des Bauteils (10) voll
flächig ausfüllende Struktur bilden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fasern (50, 60) aller Faserlagen
(30) eine das Segment des Bauteils gitterartig aus
füllende Struktur bilden.
21. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstrangstücke (22,
24) übereinander angeordneter Faserlagen (30) in Rich
tung (56) längs der Krümmungslinie (12) gegeneinander
versetzt angeordnet sind.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die einander entsprechenden Faserstrangstücke (22, 24)
zweier aufeinanderfolgender Faserlagen (30) gegeneinan
der um dieselbe Distanz versetzt angeordnet sind.
23. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (50, 60) Einzel
filamente sind.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fasern (50, 60) aus Einzelfilamen
ten hergestellte Faserbündel sind.
25. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Fasern (50, 60) bei der
Herstellung des Segments des Bauteils (10) mit einem
aushärtenden Material benetzt werden.
26. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß jede Faser (50, 60) als eine
mit dem aushärtenden Material benetzte Faser ausgelegt
wird.
27. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Faserstrangstücke (22, 24)
durch einen Manipulator ausgelegt werden.
28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß
die Faserstrangstücke (22, 24) durch eine Bewegung des
Manipulators ausgelegt werden, welche die Faserstrang
stücke (22, 24) von einem Umkehrpunkt (34, 38) zum
anderen Umkehrpunkt (34, 38) verlaufend auslegt.
29. Verfahren nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekennzeich
net, daß die Faserstrangstücke (22, 24) einzeln ausge
legt werden.
30. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß
der Manipulator die einzelnen Faserstrangstücke (22, 24)
von einer zusammenhängenden Faser (50, 60) abschneidet.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß
der Manipulator jeweils nach Auslegen eines Faserstrang
stückes (22, 24) und vor einem Umkehrpunkt die Faser
abschneidet und nach dem Umlenkpunkt wieder mit dem Aus
legen des nächsten Faserstrangstückes (22, 24) beginnt.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 oder 28, dadurch
gekennzeichnet, daß der Manipulator die Faserstrang
stücke (22, 24) in Form einer zusammenhängenden Faser
(50, 60) ausgelegt.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß
die zusammenhängende Faser (50, 60) von Umkehrpunkt zu
Umkehrpunkt verläuft.
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