DE19603873A1 - Anhängevorrichtung mit elastischer Dämpfung - Google Patents
Anhängevorrichtung mit elastischer DämpfungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anhängevorrichtung, insbesondere in Verbindung mit
einer Kugelkopfkupplung, umfassend einen Anhängebock zur Befestigung an
einem Fahrzeugrahmen eines straßengängigen Fahrzeuges sowie einer
Anhängerkupplung, welche am Anhängebock befestigt wird. Anhängerkupplung,
Anhängebock sowie Fahrzeugrahmen werden im folgen den Bauteile genannt. Die
im Fahrbetrieb vom Anhänger herrührenden Kräfte, Momente und
Beschleunigungen - im folgenden Schnittgrößen genannt - werden zunächst in
die Anhängerkupplung eingeleitet. Von der Anhängerkupplung werden die
Schnittgrößen im weiteren Verlauf in den Anhängebock eingeleitet und von
diesem wiederum in den Fahrzeugrahmen.
Bei bekannten Anhängevorrichtungen erfolgt die Einleitung bzw.
Übertragung der Schnittgrößen über eine Verbindungsstelle von einem Bauteil
zum anderen durch nach dem Stand der Technik üblichen Schweiß-, Schraub- bzw.
Nietverbindungen. Diese Art der Übertragung hat den Nachteil, daß die
Schnittgrößen - und dabei insbesondere die auftretenden Beschleunigungen - in
ihrer vollen Wirkung von einem Bauteil zum anderen übertragen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Belastung der Bauteile
durch die eingeleiteten Schnittgrößen zu minimieren.
Ein weiterer Gesichtspunkt der Erfindung liegt darin, daß
Anhängevorrichtungen Sicherheitsbauteile darstellen und in vielen Ländern
hierfür besondere statische und dynamische Prüfbedingungen zugrundegelegt
werden. Eine sehr verbreitete Prüfbedingung sieht beispielsweise so aus, daß die
Anhängevorrichtung einer dynamischen Hydropulserprüfung mit 2 Mio.
Lastwechseln unterzogen wird. Dabei wird die Anhängevorrichtung über einen
Hydraulikzylinder mit definierten Kräften 2 Mio. mal wechselnd belastet. Nach
Abschluß des Prüfvorgangs dürfen an der Anhängevorrichtung weder Risse noch
Brüche aufgetreten sein. Die Anzahl von 2 Mio. Lastwechseln berücksichtigt
dabei die Lebensdauerfestigkeit des Werkstoffes Stahl.
Neueste Entwicklungstendenzen versuchen Leichtmetallwerkstoffe in der
Anhängevorrichtung einzusetzen. Dabei können ökologisch sinnvolle
Gewichtsreduzierungen resultieren. Die meisten Leichtmetallwerkstoffe weisen
nun aber nicht das ausgeprägte Verhalten von Stahlwerkstoffen hinsichtlich ihrer
Lebensdauerfestigkeit auf. Bei diesen Werkstoffen müßte mit einer zum Teil
wesentlich höheren Anzahl von Lastwechseln und/oder mit höheren
Belastungswerten geprüft werden. Dies wiederum wirkt sich extrem negativ auf
die Bauteilfestigkeit und damit auf die anfallenden Kosten aus, so daß oftmals der
Vorteil des Einsatzes von Leichtmetallen oder sogar Kunststoffen wieder entfällt.
Durch konstruktiven Einsatz von elastischen Dämpfungselementen
zwischen den Bauteilen können Belastungsspitzen bei den erforderlichen
Prüfungen und im Fahrbetrieb minimiert werden, wodurch ein Einsatz von
Leichtmetallwerkstoffen oder Kunststoffen ökologisch und ökonomisch sinnvoll
wird. Eine Kombination unterschiedlicher Metalle ist ebenfalls möglich, da
eventuelle Korrosionsprobleme an den Kontaktstellen durch die Trennung der
Bauteile aufgrund von Dämpfungselementen vermieden werden. Ein weiterer
Vorteil liegt darin, daß aufgrund der Dämpfungselemente der Fahrkomfort im
Fahrzeuginnenraum erhöht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
mindestens eine Verbindungsstelle von einem Bauteil zum anderen mit einem
elastischen Dämpfungselement zu versehen. Dabei können
Beschleunigungsspitzen in dem elastischen Dämpfungselement direkt in
Wärmeenergie umgesetzt werden und dadurch die Bauteile selbst entlastet
werden. Als Dämpfungselemente können dabei Werkstoffe, wie Gummi,
Kunststoffe oder Kombinationen aus diesen mit metallischen Werkstoffen oder
ähnliche Verwendung finden. Ebenso sind druckluft- oder ölhydraulische
Dämpfungselemente möglich. Des weiteren können die Dämpfungselemente in
ihrer Wirkung auf mehrere geometrische Achsen ausgelegt sein.
Das bedeutet, daß ein Dämpfungselement für Kräfte und Momente aus
verschiedenen geometrischen Richtungen wirksam sein kann. Es ist denkbar, die
Dämpfungselemente an unterschiedlichen Stellen anzubringen. In einer
möglichen Ausführung kann die Befestigungsstelle zwischen Anhängerkupplung
und Anhängebock und/oder die Verbindungsstelle zwischen Anhängebock und
Fahrzeugrahmen und/oder direkt der Fahrzeugrahmen dafür vorgesehen sein.
Die beiliegenden Figuren erläutern die Figuren anhand von Ausführungs
beispielen. Es stellen dar:
Fig. 1 Eine perspektivische Ansicht einer Anhängevorrichtung mit einem
Anhängebock sowie einem Teil eines Fahrzeugrahmens.
Fig. 2 Eine Schnittdarstellung der Verbindung zwischen Anhängerkupplung
und Anhängebock.
Fig. 3 Eine Schnittdarstellung der Verbindung zwischen Anhängebock und
Fahrzeugrahmen.
Fig. 4 Eine Schnittdarstellung einer alternativen Ausführung, bei der der
Fahrzeugrahmen mit Dämpfungselementen versehen ist.
In Fig. 1 ist eine Ausführung einer Anhängevorrichtung 10 sowie ein Ausschnitt
eines Fahrzeugrahmens 11 mit Befestigungsholmen 9 dargestellt. Die
Anhängevorrichtung 10 besteht dabei aus der Anhängerkupplung 12 sowie dem
Anhängebock 13. Der Anhängebock 13 wiederum besteht in dieser
Ausführungsform aus dem Querträger 14, den Anschlußlaschen 15 mit
Befestigungsstellen 16 sowie den Stirnblechen 17 mit Verbindungsstellen 18 zur
Befestigung des Anhängebocks 13 an den Verbindungsstellen 20 der
Befestigungsholme 9.
Fig. 2 zeigt den Schnitt durch eine der Befestigungsstellen 16. Die
Anhängerkupplung 12 ist dabei mit der Bohrung 19 ausgeführt. In die Bohrung 19
ist in der Ausführung rechts ein radiales (z-Richtung) Dämpfungselement 21
eingesetzt. Zusätzlich ist in dieser Ausführung zwischen Anschlußlasche 15 und
Anhängerkupplung 12 ein axiales (y-Richtung) Dämpfungselement 22
eingebracht. Auf der linken Seite ist eine Ausführungsform mit einer einteiligen
Version eines radialen sowie axialen Dämpfungselementes 23 eingesetzt. Die
formschlüssige Verbindung zwischen Anschlußlaschen 15 und Anhängerkupplung
12 übernimmt der Bolzen 24. Der Bolzen 24 kann wahlweise auch als Schraube,
Niet oder sonstiges nach dem Stand der Technik bekanntes Verbindungselement
ausgeführt sein.
In Fig. 2 ist zu erkennen, daß die Anhängerkupplung 12 sowohl auf dem Bolzen
24 (x- und z-Richtung) als auch zwischen den Anschlußlaschen 15 (y-Richtung)
elastisch gelagert ist. In Variation dieser Ausführungsform ist möglich, daß die
Anhängerkupplung 12 nur in einer (x-, z- oder y-Richtung) oder in Kombinationen
dieser Richtungen elastisch gelagert ist. Weiterhin ist möglich, daß die
Anhängerkupplung 12 nur an einer oder aber an mehreren Befestigungspunkten
zwischen den Bauteilen elastisch gelagert ist. Der Verbindungsbolzen 34 kann
wahlweise auch als Schraube, Niet oder sonstiges nach dem Stand der Technik
bekanntes Verbindungselement ausgeführt sein.
Fig. 3 zeigt die Darstellung einer Ausführungsform, bei welcher der
Anhängebock 13 mit den Stirnblechen 17 elastisch an den Befestigungsholmen 9
des Fahrzeugrahmens 11 gelagert ist. Die Darstellung zeigt einen Schnitt durch
eine der Verbindungsstellen 18 bzw. 20 in montierter Funktion. In die
Verbindungsstellen 18 ist ein Dämpfungselement 31 eingebracht. In dieser
Ausführung wirkt das Dämpfungselement 31 in radialer Richtung (x- und
z-Richtung) sowie durch den Bund 33 auch in axialer Richtung (y-Richtung). Eine
weitere Ausführungsform kann analog der Fig. 2 auf der rechten Seite gewählt
werden (analog Position 21 und 22). In Variation dieser Ausführungsform ist
weiterhin möglich, daß der Anhängebock 13 nur in einer Richtung (x-, z- oder
y-Richtung) oder in Kombination dieser Richtungen elastisch gelagert ist. Weiterhin
ist denkbar, daß der Anhängebock nur an einem oder aber an mehreren
Befestigungspunkten elastisch gelagert ist. Ebenso ist in einer alternativen
Ausführung möglich, daß das Dämpfungselement 23 bzw. 21 anstatt in der
Anhängerkupplung 12 in der Anschlußlasche 15 eingesetzt wird.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform analog zu Fig. 3 mit der
Unterscheidung, daß das Dämpfungselement 41 im Befestigungsholm 9 gelagert
ist. Zusätzlich ist zur Lagerung des Dämpfungselementes 41 ein Verstärkungsteil
44 in den Fahrzeugrahmen eingebracht. Ansonsten gelten dieselben
Beschreibungsmerkmale wie in Fig. 3.
Claims (7)
1. Anhängevorrichtung, insbesondere für ein straßengängiges Fahrzeug,
umfassend eine Anhängekupplung (12), einen Anhängebock (13), sowie
Befestigungsstellen (16) zur Verbindung zwischen Anhängerkupplung (12)
und Anhängebock (13) sowie Verbindungsstellen (18) und (20) zur
Verbindung zwischen Anhängebock (13) und dem Fahrzeugrahmen (11),
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Befestigungsstellen (16),
oder Verbindungsstellen (18), (20) mit wenigstens einem elastischen
Dämpfungselement (21), (22), (23) ausgeführt ist und daß wenigstens eines
der kraftübertragenden Bauteile Anhängerkupplung (12), Anhängebock (13),
Befestigungselemente (19) oder einzelne Teile dieser Bauteile aus nicht
eisenmetallischen Werkstoffen ausgeführt sind.
2. Anhängevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Befestigungsstelle (16)
zwischen Anhängerkupplung (12) und Anhängebock (13) mit wenigstens
einem elastischen Dämpfungselement ausgeführt ist.
3. Anhängevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Verbindungsstelle (18), (20)
zwischen Anhängebock (13) und Befestigungsholmen (9) am Fahrzeug mit
wenigstens einem elastischen Dämpfungselement ausgeführt ist.
4. Anhängevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sowohl wenigstens eine Befestigungsstelle
(16) als auch wenigstens eine Verbindungsstelle (18), (20) mit elastischen
Dämpfungselementen ausgeführt sind.
5. Anhängerkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß elastische Dämpfungselemente (21), (22), (23)
aus Werkstoffen, wie Gummi, Kautschuk, Kunststoffen oder Kombinationen
dieser Werkstoffe mit metallischen Werkstoffen ausgeführt sind.
6. Anhängevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein elastisches Dämpfungselement
(21), (22), (23) Kräfte in wenigstens einer geometrischen Richtung radial
und/oder axial übertragen kann.
7. Anhängevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsstellen (16) zwischen den
Bauteilen Anhängerkupplung (12) und Anhängebock (13) bzw. die
Verbindungsstellen (18), (20) zwischen den Bauteilen Anhängebock (13) und
dem Fahrzeugrahmen (11) - an den Verbindungsstellen, an welchen elastische
Dämpfungselemente eingebaut sind - keinen metallischen Kontakt zwischen
den Bauteilen aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996103873 DE19603873A1 (de) | 1996-02-03 | 1996-02-03 | Anhängevorrichtung mit elastischer Dämpfung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1996103873 DE19603873A1 (de) | 1996-02-03 | 1996-02-03 | Anhängevorrichtung mit elastischer Dämpfung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19603873A1 true DE19603873A1 (de) | 1997-08-07 |
Family
ID=7784405
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996103873 Withdrawn DE19603873A1 (de) | 1996-02-03 | 1996-02-03 | Anhängevorrichtung mit elastischer Dämpfung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19603873A1 (de) |
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1996
- 1996-02-03 DE DE1996103873 patent/DE19603873A1/de not_active Withdrawn
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8122 | Nonbinding interest in granting licenses declared | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: WOHLHUETER, GERHARD, DIPL.-ING., 86316 FRIEDBERG, |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |