DE19602936C2 - Lackzwischenschleifmaschine - Google Patents

Lackzwischenschleifmaschine

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Description

Die Erfindung betrifft eine Lackzwischenschleifmaschine mit einem Wagen, der innerhalb eines Bearbeitungsraums sowohl senkrecht zur Ebene von Holzprofilteilen von Rahmenkonstruk­ tionen oder Einzelhölzern als auch in Längsrichtung der Holzprofilteile oder Einzelhölzer geradlinig verfahrbar ist, und mit einem Schleifwerkzeug, das über eine Schleifwerk­ zeughalterung an dem Wagen angeordnet ist.
Eine derartige Lackzwischenschleifmaschine ist durch die DE 44 20 641 C1 bekanntgeworden.
Beim Lackzwischenschleifen werden Holzprofilleisten mit ei­ nem beliebigen Querschnitt oberflächenbehandelt, d. h. ober­ flächengeschliffen. Nach einem Grundiervorgang bzw. einem ersten Lackiervorgang rauhen die Oberflächen von Holzprofil­ leisten stark auf und die Aufrauhungen müssen abgeschliffen werden, damit mit einer weiteren Lackierung eine hochwerti­ ge, glatte Lackoberfläche erzielbar ist.
Die Schleifvorgänge werden bei der bekannten Lackzwischen­ schleifmaschine von in Schleifwerkzeughalterungen gehaltenen Schleifwerkzeugen (Schleifklötzen, Schleifbürsten usw.) durchgeführt, die in einem Arbeitsvorgang die Außenoberflä­ chen einer Holzprofilleiste bzw. Außenoberflächen von Holz­ profilleisten einer Rahmenkonstruktion abschleifen. Mit den Schleifwerkzeugen können die Holzprofilteile mittels einer Linearbewegung des verfahrbaren Wagens bearbeitet werden, wodurch eine sehr hochwertige Oberflächengüte erzielt werden kann.
Die Schleifwerkzeuge der bekannten Lackzwischenschleifma­ schine sind an einer bestimmten Stelle des Wagens fest ange­ bracht, so daß es zur Vorbereitung des Schleifvorgangs er­ forderlich ist, daß der gesamte Wagen bewegt wird, um die Schleifwerkzeuge in Position zu bringen. Aus diesem Grund muß vor jedem Schleifvorgang eine relativ große Masse bewegt werden, die einen großen Energieaufwand erfordert. Die Bewe­ gung des gesamten Wagens hat den weiteren Nachteil, daß die Bewegung des Schleifwerkzeugs zur einer bestimmten zu schleifenden Stelle der Rahmenkonstruktion zeitintensiv ist.
Ebenfalls gestaltet es sich schwierig, geneigte Profilflä­ chen von Rahmenkonstruktionen mit der bekannten Lackzwi­ schenschleifmaschine zu bearbeiten. Wenn eine geneigte Holz­ profilfläche geschliffen werden soll, muß der Wagen mit dem Schleifwerkzeug in eine bestimmte Stellung über der Holzpro­ filfläche bewegt werden, gegebenenfalls um seine Längsachse gekippt oder verschwenkt und in einen bestimmten Abstand zur Holzprofilfläche gebracht werden. Folglich sind die gesamten Vorbereitungsphasen im Vorfeld der Schleifvorgänge aufwendig und zeitintensiv. Außerdem bereitet es Schwierigkeiten, ge­ neigte profilflächen mit unterschiedlichen Neigungswinkeln hintereinander zu bearbeiten, da jeweils eine unterschiedli­ che Arbeitsstellung des Wagens nötig wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die bekannte Lackzwischenschleifmaschine derart zu verbessern, daß eine schnelle und gezielte Bearbeitung einzelner mit unterschied­ lichen Neigungswinkeln gefertigter Oberflächenbereiche der zu bearbeitenden Holzprofilteilen bei verringertem Zeit- und Energieeinsatz möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 an­ gegebenen Maschine dadurch gelöst, daß das Schleifwerkzeug an dem Wagen von einer Ausgangslage um eine parallel zur Längsrichtung verlaufende Achse in eine Arbeitslage ver­ schwenk- und einstellbar ist, in der das Holzprofilteil be­ arbeitet wird, wobei der Einstellwert für den Schwenkwin­ kel des Schleifwerkzeugs entweder in der Steuerung der Lack­ zwischenschleifmaschine gespeichert oder durch vorherige Ab­ tastung des Holzprofilteils ermittelt worden ist.
Das zu schleifende Holzprofilteil wird auf einen Zuführungs­ tisch gelegt und von dort entweder von Hand oder über geeig­ nete Beförderungsmittel wie Roboterarme oder bewegbare Grei­ fer oder Anschläge in den Bearbeitungsraum geschoben. Im Be­ arbeitungsraum ist ein Auflagetisch ausgebildet, auf dem die Rahmenkonstruktion gezielt und sicher ausgerichtet werden kann. Anschließend wird die Rahmenkonstruktion über eine oder mehrere Spannvorrichtungen lagefixiert.
Ist die Rahmenkonstruktion eingespannt gehalten, so verfährt der Wagen mit den daran angeordneten Schleifwerkzeugen in eine Position zur Bearbeitung der Holzprofilteile. Da der Neigungswinkel der zu bearbeitenden Profilfläche der Rahmen­ konstruktion entweder in eine Steuereinheit der Lackzwi­ schenschleifmaschine eingegeben oder durch Abtastung des Holzprofilteils ermittelt wurde, kann die Schleifwerkzeug­ halterung in eine Schrägstellung verschwenkt werden, die der Neigung des Holzprofilteils entspricht. In einem weiteren Arbeitsschritt ist nun die Bearbeitung der Oberfläche des Holzprofilteils durchführbar. Das Schleifwerkzeug kommt an einer Profilfläche des Holzprofilteils der Rahmenkonstrukti­ on zur Anlage und kann diese mit hoher Genauigkeit und Prä­ zision abschleifen.
Da das Schleifwerkzeug schwenkbar an dem Wagen befestigt ist, kann das Schleifwerkzeug derart zu dem Holzprofilteil positioniert werden, daß Profilflächen der Holzprofilteile mit unterschiedlich ausgebildeten Neigungswinkeln geschlif­ fen werden können.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt der Schwenkwinkel zwischen der Ausgangslage und der Arbeitslage bis zu 90°. Ein Arbeitsvorgang ist in jeder Winkelstellung zwischen 0° und 90° durchführbar. Nach dem Einführen und Verspannen der Rahmenkonstruktion im Bearbeitungsraum der Lackzwischenschleifmaschine wird der Wagen mit den Schleif­ werkzeugen in eine Position über der Rahmenkonstruktion ver­ fahren.
Da die Bearbeitung von Holzprofilteilen bei unterschiedlich verschwenkten Stellungen der Schleifwerkzeughalterung und des Schleifwerkzeugs möglich ist, hat die erfindungsgemäße Lackzwischenschleifmaschine den wesentlichen Vorteil, daß sie bei Bedarf vollautomatisch betrieben werden kann und Oberflächen unterschiedlicher Neigungswinkel selbsttätig be­ arbeiten kann.
Da die Bearbeitung der Holzprofilteile der Rahmenkonstrukti­ on oder von Einzelhölzern äußerst präzise und genau durchge­ führt werden muß, damit die auf der Oberfläche der Rahmen­ konstruktion und Einzelhölzer aufgetragene Grundierung nur so weit abgeschliffen wird, daß Aufrauhungen abgetragen wer­ den, muß das Schleifwerkzeug möglichst genau an die Holzpro­ filteile gefahren werden können. Daher ist es vorteilhaft, wenn zum Verschwenken des Schleifwerkzeugs eine pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen ist. Durch eine derartige Einheit kann auf eine einfache und dennoch präzise Art und Weise eine Bewegung des Schleifwerkzeugs an die zu bearbei­ tenden Holzprofilteile erreicht werden, die eine Abtragung von Aufrauhungen im Bereich von wenigen µm möglich macht.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Wagens einer erfindungsgemäßen Lackzwischenschleifmaschine, an dem ein Schleifwerkzeug verschwenkbar angeordnet ist;
Fig. 2 eine Rahmenkonstruktion, wie sie beispielswei­ se in der erfindungsgemäßen Lackzwischenschleifma­ schine bearbeitet wird.
Die einzelnen Figuren der Zeichnung zeigen den erfindungsge­ mäßen Gegenstand teilweise stark schematisiert und sind nicht maßstäblich zu verstehen. Die Gegenstände der einzel­ nen Figuren sind teilweise stark überproportional vergrößert bzw. verkleinert dargestellt.
In der Fig. 1 ist eine perspektivische, schematische Dar­ stellung eines Wagens 10 gezeigt, wie er innerhalb einer er­ findungsgemäßen Lackzwischenschleifmaschine vorgesehen ist. Der Wagen 10 ist in Pfeilrichtung 11 und 11' verfahrbar, so daß er im Bereich eines in der Lackzwischenschleifmaschine befindlichen Holzprofilteils einer Rahmenkonstruktion 20 posi­ tionierbar ist. Das Holzprofilteil ist innerhalb eines Bear­ beitungsraum der Lackzwischenschleifmaschine ausgerichtet und eingespannt, so daß ein Schleifvorgang erfolgen kann.
Beispielsweise kann der Wagen 10 seitlich zu dem Holzprofilteil oder über dem Holzprofilteil der Rahmenkonstruktion 20 in Pfeilrichtung 11 und 11' verfahren werden. Wenn das Holzpro­ filteil nun in der für den Schleifvorgang optimalen Position angeordnet ist, kann die Schleifwerkzeughalterung 12 in Ver­ schwenkrichtung 13 aus einer Ausgangslage A in eine strich­ punktierte Arbeitslage B verschwenken. Daher kann ein an der Schleifwerkzeughalterung 12 befestigtes Schleifwerkzeug 14 in Richtung des Holzprofilteils bewegt werden und am Holz­ profilteil zur Anlage kommen. Da der Schwenkbereich zwischen der Ausgangslage A und der Arbeitslage B maximal 90° beträgt und ein Arbeitsvorgang in jeder Winkelstellung zwischen 0° und 90° durchführbar ist, kann das Schleifwerkzeug 14 derart positioniert werden, daß auch geneigte Oberflächen der Rah­ menkonstruktion 20 mit der geforderten Oberflächengüte bearbei­ tet werden können. In der Arbeitslage B liegt das Schleifwerkzeug 14 an dem Holzprofilteil an und der Wagen 10 ver­ fährt in Pfeilrichtung 11, so daß ein Schleifvorgang durch eine Linearbewegung stattfindet.
Fig. 2 zeigt beispielhaft eine Ansicht einer Rahmenkonstruk­ tion 20, einen Fensterrahmen mit Sprossen. Weitere Rahmen­ konstruktionen können Türen, Blendrahmen oder Flügel jedwe­ der Art sein. Die in der Fig. 2 gezeigte Rahmenkonstruktion 20 weist Holzprofilteile 21 bis 26 auf. Die Rahmenkonstruk­ tion 20 wird beispielsweise über einen Zuführungstisch in die Lackzwischenschleifmaschine eingeführt und dort positio­ niert. Danach wird die Rahmenkonstruktion 20 von einer Spannvorrichtung lagefixiert. Das Holzprofilteil 23 wird in einem ersten Arbeitsgang allseitig geschliffen. Die dazu notwendigen Schleifwerkzeuge, von denen eines beispielhaft in der Fig. 1 gezeigt ist, werden vollautomatisch positio­ niert und führen danach den Schleifvorgang aus. Ist dieser Schleifvorgang beendet, so wird in einem nächsten Arbeits­ schritt das Holzprofilteil 25 und in einem weiteren Arbeits­ schritt das Holzprofilteil 21 bearbeitet. Da die Holzprofil­ teile 21, 23 und 25 unterschiedlich geneigte schräge Innen- und Außenflächen aufweisen, kann das schwenkbar ausgebildete und in der Fig. 1 gezeigte Schleifwerkzeug 14 vorteilhaft zum Einsatz kommen.
Wenn die Rahmenkonstruktion 20 an allen Oberflächen der Holzprofilteile 21, 23 und 25 zufriedenstellend bearbeitet ist, wird sie aus der Lackzwischenschleifmaschine herausgenommen, um 90° gedreht und wieder eingeführt, so daß die Holzprofilteile 22, 24 und 26 geschliffen werden können. Da auch diese Holzprofil­ teile 22, 24, 26 unterschiedliche mit verschiedenen Neigungswinkeln ge­ fertigte Außen- und Innenflächen aufweisen, kommt die Ver­ schwenkbarkeit des Schleifwerkzeug 14 nach Fig. 1 wiederum vorteilhaft zum Einsatz.

Claims (3)

1. Lackzwischenschleifmaschine
mit einem Wagen (10), der innerhalb eines Bearbeitungs­ raums sowohl senkrecht (11') zur Ebene von Holzprofil­ teilen (21 bis 26) von Rahmenkonstruktionen (20) oder Einzelhölzern als auch in Längsrichtung (11) der Holz­ profilteile (21 bis 26) oder Einzelhölzer geradlinig verfahrbar ist,
und mit einem Schleifwerkzeug (14), das über eine Schleifwerkzeughalterung (12) an dem Wagen (10) angeord­ net ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schleifwerkzeug (14) an dem Wagen (10) von einer Ausgangslage (A) um eine parallel zur Längsrichtung (11) verlaufende Achse in eine Arbeitslage (B) verschwenk- und einstellbar ist, in der das Holzprofilteil (21 bis 26) bearbeitet wird, wobei der Einstellwert für den Schwenkwinkel des Schleifwerkzeugs (14) entweder in der Steuerung der Lackzwischenschleifmaschine gespeichert oder durch vorherige Abtastung des Holzprofilteils (21 bis 26) ermittelt worden ist.
2. Lackzwischenschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Schwenkwinkel zwischen der Aus­ gangslage (A) und der Arbeitslage (B) bis zu 90° be­ trägt.
3. Lackzwischenschleifmaschine nach einem der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ver­ schwenken des Schleifwerkzeugs (14) eine pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen ist.
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