Bei optischer Nachrichtenübertragung mit im Gbit/s-Bereich
liegenden Datenraten über einen Lichtwellenleiter wird die
Faserdispersion bestimmend für die überbrückbare Streckenlän
ge. Dies gilt insbesondere auch im Wellenlängenfenster um
1,55 µm, da hier die Dämpfung mittels optischer Verstärker
eliminiert werden kann, während die Dispersion einer Stan
dardfaser mit etwa 17 ps/nm/km recht große positive Werte
aufweist. Es besteht daher ein Interesse an Komponenten, die
eine negative Dispersion aufweisen und so zusammen mit der
Standardfaser ein dispersionsfreies Übertragungsmedium bilden
können.
Die entscheidenden Parameter einer dispersionskompensierenden
Komponente sind die Dispersion D (in ps/nm oder ps/GHz), wel
che die Länge der kompensierbaren Strecke festlegt, die opti
sche Bandbreite B, innerhalb derer die Kompensation möglich
ist, und die durch die Dispersionskompensation bedingte zu
sätzliche Dämpfung. Sinnvollerweise muß die Kompensations-Band
breite B mindestens gleich der Bandbreite des zu übertra
genden Signales sein. Wünschenswert ist jedoch eine möglichst
große Kompensations-Bandbreite, um die Anforderungen an die
spektrale Stabilität des Sendelasers zu verringern.
Im Zusammenhang mit einer Dispersionskompensation sind schon
verschiedene Komponenten vorgestellt worden: Fabry-Perot-Inter
ferometer, Ringresonatoren, kaskadierte Mach-Zehnder-Inter
ferometer, kaskadierte doppelbrechende Kristalle, Frei
strahloptiken mit Gittern sowie sog. Chirped Gratings, auf
die auch ein neuerer Vorschlag [DE-195 38 017 A1] zielt; ein
anderer Vorschlag [DE-195 15 158 C1] zielt auf ein optisches
Transversalfilter.
Daneben werden zur Realisierung der negativen Dispersion ei
ner Faserstrecke (heute auch kommerziell erhältliche) disper
sionskompensierende Fasern [Corning DCF-Module] eingesetzt,
die die Dispersion über einen breiten Wellenlängenbereich im
merhin näherungsweise zu kompensieren vermögen. Es verbleibt
allerdings eine kanalabhängige Restdispersion, die mit einer
entsprechenden Verschlechterung der Übertragungseigenschaften
einzelner Kanäle eines über die Faserstrecke geführten
WDN-Systems besonders bei hohen Bitraten und langer Faserstrecke
verbunden ist, - und die Erfindung zeigt einen Weg zu einer
Eliminierung auch solcher Restdispersionen.
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Dispersi
onskompensation in optischen Multiplex-Übertragungssystemen
mit Hilfe von dispersionskompensierenden Fasern, wobei solche
dispersionskompensierenden Fasern (dcf) an einem Ende der
Übertragungsstrecke kanalindividuell vorgesehen sind; diese
Schaltungsanordnung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeich
net, daß zusätzlich zu einer Grobkompensation aller Kanäle
eines über eine Übertragungsstrecke geführten WDM-Systems
durch eine oder mehrere in die Übertragungsstreckenfaser ein
gefügte dispersionskompensierende Faser(n) vor und/oder hin
ter der Multiplex-Übertragungsstrecke eine kanalindividuelle
Feinkompensation lediglich der jeweiligen Restdispersion vor
gesehen ist.
Dabei kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung den Ein
gängen eines der Übertragungsstreckenfaser vorgeschalteten
WDM-Multiplexers und/oder den Ausgängen eines der Übertra
gungsstreckenfaser nachgeschalteten WDM-Demultiplexers je
weils eine lediglich die jeweils relevante Restdispersion
kompensierende Komponente negativer Dispersion, insbesondere
eine in ihrer Länge auf die jeweils relevante Restdispersion
abgeglichene dispersionskompensierende Faser, vor- bzw. nach
geschaltet sein.
Es sei an dieser Stelle bemerkt, daß eine kanalindividuelle
Dispersionskompensation in einem optischen Übertragungssystem
an sich (aus US-A-5 430 568) bekannt, bei Vielkanalübertragung
über Standardmonomodefasern im Übertragungsfenster um 1500 nm
allerdings relativ aufwendig ist.
Die Erfindung ermöglicht es vorteilhafterweise mit demgegenüber
geringerem Aufwand, in einem über eine Übertragungsstrecke
geführten optischen Multiplex-Übertragungssystem, dessen Kanäle
durch eine oder mehrere in die Übertragungsstreckenfaser einge
fügte dispersionskompensieren
de Faser(n) eine Dispersionskompensation erfahren, kanalindi
viduell verbleibende Restdispersionen ausgleichen zu können
und damit für alle Kanäle die Möglichkeit einer Übertragung
mit höchstmöglicher Bitrate zu eröffnen.
Weitere Besonderheiten der Erfindung werden aus der nachfol
genden näheren Erläuterung eines Ausführungsbeispiels anhand
der Zeichnung ersichtlich.
In der Zeichnung ist schematisch in einem zum Verständnis der
Erfindung erforderlichen Umfang ein Ausführungsbeispiel eines
optischen Multiplex-Übertragungssystems mit einer zwischen
einem Wellenlängenmultiplexer WMux und einem Wellenlängende
multiplexer WDemux liegenden Übertragungsstrecke mit einer
optischen Faser ÜF dargestellt, in die dispersionskompensie
rende Fasern DCF zur - alle Kanäle des über die Übertragungs
streckenfaser ÜF geführten WDM-Systems abdeckenden - Disper
sionskompensation sowie - ebenfalls alle Kanäle des WDM-Sy
stems abdeckende - Faserverstärker FV eingefügt sind.
Um bei der - an sich alle Kanäle des über die Übertragungs
streckenfaser ÜF geführten WDM-Systems abdeckenden - Disper
sionskompensation kanalindividuell verbleibende Restdispersi
onen ausgleichen, ist nun zusätzlich vor und/oder hinter der
Multiplex-Übertragungsstrecke eine kanalindividuelle Feinkom
pensation der jeweiligen Restdispersion vorgesehen, wozu den
Eingängen des der Übertragungsstreckenfaser ÜF vorgeschalte
ten WDM-Multiplexers WMux und/oder den Ausgängen des der
Übertragungsstreckenfaser ÜF nachgeschalteten WDM-Demultiple
xers WDemux jeweils eine die jeweils relevante Restdispersion
kompensierende Komponente dcf negativer Dispersion vor- bzw.
nachgeschaltet sein möge. Als solche Komponenten negativer
Dispersion werden zweckmäßigerweise dispersionskompensierende
Fasern in Form (kommerziell erhältlicher) DCF-Module dcf ein
gesetzt, die einfach in ihrer Länge auf die jeweils relevante
Restdispersion abgeglichen werden und bei denen sich geringer
Herstellungs- und Installationsaufwand mit exzellenten opti
schen Eigenschaften wie geringe Einfügungsdämpfung, geringe
Rückreflexion, verbinden. In dem in der Zeichnung skizzierten
Ausführungsbeispiel sind solche DCF-Module dcf zur kanalindi
viduellen Feinkompensation der jeweiligen Restdispersion den
Ausgängen des hinter der Multiplex-Übertragungsstrecke ÜF
liegenden WDM-Demultiplexers WDemux nachgeschaltet. Wie aus
der Zeichnung ferner ersichtlich ist, können den Ausgängen
des WDM-Demultiplexers WDemux dabei auch Einzelkanal-Faser
verstärker fv nachgeschaltet sein.
Alternativ oder auch zusätzlich können in entsprechender Wei
se DCF-Module (dcf) zur kanalindividuellen Feinkompensation
der jeweiligen Restdispersion auch den Eingängen des vor der
Multiplex-Übertragungsstrecke ÜF liegenden WDM-Multiplexers
WMux vorgeschaltet sein, und ebenso können den Eingängen des
WDM-Multiplexers WMux auch Einzelkanal-Faserverstärker (fv)
vorgeschaltet sein. Dies bedarf hier jedoch keiner näheren
Darstellung, da dies zum Verständnis der Erfindung nicht mehr
erforderlich ist.