DE19601807C2 - Vorrichtung zur Kontaktierung von Elektroden am Kopf von zu untersuchenden Personen - Google Patents
Vorrichtung zur Kontaktierung von Elektroden am Kopf von zu untersuchenden PersonenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kontaktierung
von Elektroden auf der Kopfhaut von zu untersuchenden Personen, vorgesehen
insbesondere für DC-EEG-Ableitungen, bei der die Elektroden mit Hilfe von
Elektrodenadaptern, die an einer Haube aus Stretchmaterial befestigt sind, auf
der Kopfhaut der Person kontaktiert und über Kabel mit einer Auswerteeinheit
verbunden werden.
Ableitungen des DC-EEG gewinnen gegenüber dem konventionellen
Elektroenzephalogramm zunehmend an Bedeutung für das Verständnis
zentralnervöser Mechanismen der Informationsverarbeitung des Menschen.
DC-EEG-Ableitungen [DC von: direct coupled amplifiers - Caspers, H.
(1993): DC Potentials of the Brain. In: W. Haschke, A.I. Roitbak, E.-J.
Speckmann (Eds.) Slow Potential Changes in the Brain. Boston: Birkhäuser,
9-20] erfassen im Gegensatz zum EEG auch die Frequenzbereiche unterhalb
0,5 Hz.
Das parallel zur Handlungsausführung abgeleitete DC-EEG hat gegenüber dem
konventionellen EEG, EEG-Frequenzananlysen und dem gesamten Spektrum
moderner bildgebender Verfahren (z. B. PET, SPECT) den unschätzbaren
Vorteil der feinen zeitlichen Auflösung mit exakt definierbarem Bezug zu
gerade ablaufenden Handlungen. Das DC-EEG gestattet die Objektivierung der
individuellen Stabilität handlungssteuernder zentralnervöser Prozesse nach
Induktion aufgabenirrelevanter Kognitionen und bietet so wichtige Aussagen
über die Handlungskompetenz der untersuchten Personen insbesondere in
gefahrvollen Situationen. Damit wird das DC-EEG zu einem wichtigen
Bestandteil notwendiger Eignungstests für alle kommerziellen und sonstigen
Bereiche, in denen Mitarbeiter benötigt werden, die auch unter schwierigen
Situationen in der Lage sind, rechtzeitig und richtig zu handeln.
Die breitere Nutzung des DC-EEG für praktische Fragestellungen unterblieb
viele Jahre, da im Gegensatz zum konventionellen EEG Einflüsse, die die
Ableitung verfälschen, nur mit großem Aufwand beherrschbar waren.
Inwischen stehen driftfreie DC-Verstärker und effiziente Software zur
Durchführung und Auswertung der Untersuchungen vergleichsweise
kostengünstig zur Verfügung. Als Ableitelektroden sind gesinterte
Silber/Silberchloridelektroden, die in Kunststoff eingegossen sind, aufgrund
ihrer elektrischen und mechanischen Eigenschaften akzeptiert (Cooper, R.,
Osselton, J.W. & Shaw, J.C. (1984): Elektroenzephalographie: Technik und
Methoden. Stuttgart, New York: Fischer, Trimmel, M. (1990): Angewandte
und experimentelle Neuropsychologie. Berlin, Heidelberg, New York:
Springer). Dagegen gestaltet sich das Anbringen der Elektroden aufwendig
und verhindert die breitere Anwendung dieser Methode für den Bereich
praktischer Fragestellungen.
Gefordert werden muß eine zügige Kontaktierung, die für die zu untersuchende
Person gefahrlos, rückwirkungsfrei und bei Bedarf variabel ist und zugleich die
Minimierung störender Einflüsse, die das DC-EEG verändern können,
gestattet. Das betrifft vor allem das Hauptpotential und Temperatureinflüsse auf
die Elektrodenpotentialdifferenz (Trimmel, M. (1990). Angewandte und
experimentelle Neuropsychologie. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, S.
29-32 sowie 75-77). Aus Kostengründen muß eine möglichst lange
Lebensdauer der Elektroden bei leichter Handhabung gefordert werden.
Als Lösung für eine zügige Kontaktierung wird die Benutzung von
Elektrodenhauben vorgeschlagen (US-Patent 4085739; US-Patent
4223076; US-Patent 5038782). Die Elektrodenhaube der Firma Elektro-
Cap International, Inc., 1011 Lexington Road, Eaton, OH 45320 wurde
getestet. Bei der praktischen Anwendung stellten sich folgende gravierenden
Nachteile heraus:
- a. Die Elektroden sind fest im Keramik-Sockel eingelassen, die wiederum fest
mit dem Gewebe der Haube verbunden sind. Diese Sockel bewirken
zwischen Kopfhaut und dem elastischen Material der Haube einen
Abstand von ca. 1 cm. Konsequenz ist, daß sich die Keramiksockel
schmerzhaft besonders in die unbehaarte Haut der Stirnregion bohren.
Verstärkt wird der Druck auf die Stirnregion zusätzlich durch den
kräftigen Zug eines "Hosenträgerkabels" nach hinten. Diese Litze führt die
Ableitkabel der einzelnen Elektroden zusammen und ermöglicht einen
schnellen Anschluß des Probanden an das EEG-Gerät. Trotz Polsterung
mit mitgelieferten Schaumgummiringen mußte die Ableitung aufgrund
unerträglicher Kopfschmerzen nach 30 Minuten beendet werden (in
Fachkreisen als "Haubenmigräne" bekannt).
Diese Art der Kontaktierung ist nicht rückwirkungsfrei. Ein entsprechender Sachverhalt ist auch für die US-Patente 4085739 und 4223076 nicht auszuschließen. - b. Der innerhalb der Keramiksockel montierten Elektroden sind mit einer Bohrung von 1 bis 1,5 mm versehen. Dies soll bei aufgesetzter Haube die Abtragung der oberflächlichen Epithelschichten der Kopfhaut und das Einbringen des Kontaktvermittlers (Elektrodengel) ermöglichen. Beides erfolgt nacheinander mit einer abgestumpften Kanüle. Dabei wird die Silberchlorid-Schicht der Elektroden zwangsläufig irreparabel verletzt. Das führt zu einer so starken Beeinträchtigung der elektrischen Eigenschaften der Elektroden, daß die Ableitung eines stabilen DC-EEG nicht mehr möglich ist. Die Haube wird schon mit der ersten Anwendung für den speziellen Anwendungsfall "DC-EEG" unbrauchbar.
- c. Nachteilig ist außerdem, daß die schmale Bohrung keine Inspektion der Kopfhaut erlaubt. Mit Blick auf evtl. vorhandene Naevi (Leberflecke), die bei der Desinfektion der Kopfhaut vor dem Aufsetzen der Haube leicht übersehen werden können, ergibt sich eine eklatante Gefährdung der Probanden. Aus verletzten Naevi können sich Melanome (schnell wachsende Tumore, extrem hohe Mortalitätsrate) entwickeln. Das trifft auch für die US-Patente 4085739, 4223076, 4709702 zu.
Als bedeutende Störgröße bei der Ableitung des DC-EEG gelten thermische
Einflüsse [Silberchlorid hat einen Temperaturkoeffizienten von +273 µV/°C
(zitiert nach Trimmel, M. (1990): Angewandte und experimentelle
Neuropsychologie. Berlin, Heidelberg, New York: Springer]. Dies wird
bedeutsam, wenn das DC-EEG unter physischer oder psychischer Belastung
der Person abgeleitet wird und sich die verschiedenen Ableitorte aufgrund
von Variationen der Hautdurchblutung unterschiedlich erwärmen. In
GM DE 78 19 610 wird eine Elektroenzephalographie-Elektrode beschrieben,
die Silber/Silberchlorid als Kontaktfläche benutzt. Das
Silber/Silberchloridplättchen berührt die Kopfhaut unmittelbar. Allenfalls
bewirkt die Verwendung von Elektrodengel eine geringe Distanz.
Temperaturänderungen der Haut können damit leicht Einfluß auf die Stabilität
des Elektrodenpotentials erlangen und das DC-EEG verfälschen. Gleiches
trifft zu, wenn die Ohrläppchen als Referenzpunkt gewählt werden (getestete
Haube der Firma Elektro-Cap International, US Patent 5038782).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zur Kontaktierung von Elektroden am Kopf
anzugeben, mit der die Elektroden an frei wählbaren Ableitstellen
zügig positioniert werden können.
Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
Mit der Vorrichtung zur Kontaktierung
von Elektroden am Kopf der zu untersuchenden Person werden
die Elektroden mit Hilfe von an einer Haube befestigten
Elektrodenadaptern auf der Kopfhaut der Person kontaktiert und über Kabel
mit einer Auswerteeinheit verbunden, wobei Haube,
Elektrodenadapter und Elektroden als modulare Einzelkomponenten ausgeführt
sind. Diese Einzelkomponenten können individuell entsprechend der jeweiligen
Vorbedingungen zusammengestellt werden. Das betrifft sowohl den
gesundheitlichen Zustand und die Belastbarkeit der zu untersuchenden Person
als auch die inhaltliche Zielstellung der Untersuchung.
Bevor die Haube auf den Kopf des Patienten gesetzt wird, werden in dem
Stretchgewebe der Haube an den für die jeweilige Messung erforderlichen
Kontaktierungsstellen die Elektrodenadapter (ohne Elektroden) befestigt. Dies
geschieht durch Einschlitzen des Hauben-Stretchgewebes. In die Schlitze
werden die Elektrodenadapter (ohne Elektroden) quasi "eingeknöpft". Dazu
besitzen die Elektrodenadapter einen seitlichen Einstich, um den sich das
Hauben-Stretchgewebe aufgrund seiner Eigenspannung beim Einknöpfen
zusammenzieht. Nach Bestücken mit den Elektrodenadaptern wird die Haube
auf den Kopf der zu untersuchenden Person gesetzt.
Nach dem Aufsetzen der Haube wird die Kopfhaut der zu untersuchenden
Person durch die Einblicköffnung der Elektrodenadapter inspiziert. Wenn sich
aufgrund von Narben oder Naevi an einer Position die Kontaktierung
verbieten sollte, wird der jeweilige Elektrodenadapter an einer benachbarten
Position nach dem Einschlitzen des Hauben-Stretchgewebes neu eingeknöpft.
Nun wird die Haut durch die Einblicköffnungen der Elektrodenadapter
hindurch vorbehandelt (Ziel ist die Erniedrigung des Übergangswiderstandes
der Haut). Danach erfolgt das Einbringen des Kontaktierungsmittels
(Elektrodengel). Erst jetzt werden die Elektroden, deren Kavität ebenfalls mit
Elektrodengel gefüllt ist, in die Elektrodenadapter eingeführt und mittels einer
manuell gut handhabbaren Snap-In-Verbindung befestigt. Damit ist eine
Beschädigungsgefahr der Elektroden während der Vorbehandlung der Haut
vollkommen ausgeschlossen. Auf diese Weise werden eine langfristige
Unversehrtheit des Silber/Silberchlorid-Pellets der Elektrode und eine
diesbezügliche Gewährleistung der für die DC-Ableitungen erforderlichen
elektrischen Eigenschaften der Elektroden gesichert.
Die drei zur Herstellung einer stabilen leitenden Verbindung zwischen
Kopfhaut der zu untersuchenden Person und dem EEG-Gerät erforderlichen
Komponenten Haube, Elektrodenadapter und Elektrode sind getrennt
ausgeführt und können bei Bedarf unabhängig voneinander separat ersetzt
werden. Dies fördert die Wirtschaftlichkeit des Meßverfahrens entscheidend.
Das in sich feste Stretch-Gewebe der Haube kann zum Einknöpfen der
Elektrodenadapter beliebig eingeschnitten werden, insbesondere, wenn pathologische
Veränderungen auf der Kopfhaut der zu untersuchenden Person
Standardpositionen für den Elektrodenadapter nicht gestatten. Insofern kann
die Haube zur Kontaktierung des Probanden nur an den Stellen mit
Elektrodenadaptern bestückt werden, die individuell zur EEG-Diagnose
notwendig sind bzw. eine möglichst geringe Belastung der Patienten für die
Meßdurchführung mit sich bringen. Außerdem verringern die kopfseitig flache
Ausgestaltung der Elektrodenadapter sowie die einzeln zum Auswertesystem
geführten Elektrodenkabel den punktuellen Andruck auf die Kopfhaut, der
erfahrungsgemäß häufig zu Kopfschmerzen (Haubenmigräne) führen kann. Die
Belastung für den Patienten wird somit auf ein notwendiges Restminimum
reduziert.
Ferner entsteht durch die konstruktive Ausgestaltung der in die Haube
eingeknöpften Elektrodenadapter insbesondere auf der kopfabgewandten Seite
eine zum Stand der Technik größere räumliche Distanz zwischen Kopfhaut und
Kontaktfläche der Elektroden, welche mögliche, von der Kopfhaut ausgehende
thermische Einflüsse auf die Elektrodenpotential-Differenz reduziert.
Es ist vorteilhaft, wenn der durch die Haubenform erzielte freie Zugang zu den
Mastoidpunkten des Probanden dieses auch für die Referenzpunkte
gewährleistet.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1: Zuschnitt der Kopfhaube
Fig. 2 Elektrodenadapter
Gemäß Fig. 1 wird der Adapterträger (Kopfhaube) 1 aus besonders hautfreundlichem Stretch-
Gewebe, wie es für auf dem Körper zu tragende Sanitärartikel (z. B. Stützkorsetts)
verwendet wird, gefertigt.
An den gewünschten Ableitpunkten (siehe: Jasper, H. H.: The ten-twenty electrode
system of the International Federation. Electochenceph. clin. Neurophysiol. 10; 371-375
(1958)) werden nach einem kleinen Einschnitt in das Stretch-Gewebe des
Adapterträgers 1 an den gewünschten Elektrodenpositionen Elektrodenadapter 4
eingeknöpft. Das Gewebe besitzt eine sehr stabile innere Festigkeit. Aus diesem
Grund vergrößert sich der Einschnitt beim Einknöpfen der Elektrodenadapter 4 nicht.
Damit sind die Elektrodenadapter 4 absolut straff plaziert und es bedarf keinerlei
zusätzlicher Maßnahmen für ihre Befestigung. Sollte sich die eine oder andere
Lokalisation für eine zu untersuchende Person als nicht zutreffend erweisen, kann der
Elektrodenadapter 4 in dem Adapterträger 1 in der beschriebenen Weise problemlos
neu plaziert werden, indem in das Stretchgewebe ein neuer Einschnitt eingebracht
wird. Dabei wird der Adapterträger durch die zusätzlichen Einschnitte nicht un
brauchbar.
Der mit an den gewünschten Positionen mit Elektrodenadaptern 4 versehene
Adapterträger 1 wird straff sitzend über den Kopf des Probanden so aufgesetzt, daß der
Vorderrand des Adapterträgers 1 mit der Oberkante der Augenbrauen abschließt.
Für den notwendigen straffen Sitz können dem Probanden wahlweise zwei Varianten
zur Befestigung angeboten werden:
- 1. Kinnband aus hautfreundlichem Gummi mit Klettverschluß oder
- 2. Brustgurt aus Lochgummiband, in den von den Seitenteilen der Haube abgehende Gummibänder variabel eingehängt werden.
Es empfiehlt sich, beide Varianten mit dem Probanden in einer Voruntersuchung zu
testen und die Haube bei dieser Gelegenheit solange wie möglich tragen zu lassen.
Damit wird eine bessere Akzeptanz durch den Probanden erreicht und selbiger
konzentriert sich besser auf das Untersuchungsanliegen.
Zur Aufzeichnung des horizontalen Elektrooculogramms (HEOG)
sind die Elektrodenadapter 4 bereits in die Haube 1 integriert, ebenso der Elektrodenadapter 4
für die obere Elektrode zur Aufzeichnung des vertikalen Elektrooculogramms
(VEOG). Die untere VEOG-Elektrode wird mit einem Klebering am unteren Orbitarand
plaziert. Der Adapterträger 1 ist so geschnitten, daß ein freier Zugang zur Plazierung
der Elektrodenadapter 4 am Mastoid mit Kleberingen gewährleistet ist.
Die elektrische Aktivität der Haut stellt eine besonders zu beachtende Störungsquelle
dar, die das DC-EEG erheblich verfälschen kann. Zur weitgehenden Ausschaltung des
elektrischen Hautpotentials ist eine spezielle Präparation der Haut erforderlich. In
Übereinstimmung mit Trimmel (Trimmel, M.: Angewandte und experimentelle
Neuropsychologie. Berlin, Heidelberg, New York: Springer. 1990, S. 76) wird die
Scratch-Technik mit steriler Einmalkanüle verwendet. Der Elektrodenadapter 4 hat eine
relativ große zentrische Bohrung 5 und ist daher so gestaltet, daß eine gute Sicht in
Richtung Kopfhaut bei geeigneter Beleuchtung gewährleistet ist (siehe Fig. 2).
Um die Kopfhaut selbst an der zu ritzenden Stelle einsehen zu können, sollten die
Haare unter der Öffnung des Elektrodenadapters mit einer stumpfen Kanüle soweit als
möglich zur Seite geschoben werden. Dann wird die Ritzung vorgenommen. Sie sollte
eine gerade, leicht gerötete Linie ergeben, die nur ganz schwach bluten sollte. Zur
Verhinderung der Blutgerinnung wird aus der 2 ml-Spritze, die zur Führung der Kanüle
dient, ein kleiner Tropfen Heparin (Handelsname: Liquemin N, 5000 I. E./ml) auf die
geritzte Stelle getropft.
Anschließend erfolgt die unbedingt blasenfreie Füllung des Elektrodenadapters 4 mit
einem geeigneten Elektroden-Gel. Dazu eignet sich eine sterile 20er Einwegspritze
ohne Kanüle. Diese wird auf die Kopfhaut gesetzt und unter Abgabe des Gels bis zur
vollständigen Füllung der Bohrung 5 des Elektrodenadapters 4 unter leichten
Rührbewegungen zurückgezogen.
Gesinterte Silber/Silberchloridelektroden sind bereits vor der Anwendung mit dem
Elektroden-Gel gefüllt. Ein Plaste-Rand der Elektroden ist mit einer Nut versehen,
mit der je eine Elektrode in eine paarige Führung 8 des Elektrodenadapters 4
geschoben wird. Damit sind die Elektroden mit dem Elektrodenadapter 4 und damit
auf der Kopfhaut des Probanden stabil fixiert und werden nun einzeln mit dem EEG-
Gerät verbunden.
Mit dieser Methode werden Elektrodenübergangswiderstände zwischen 5 kΩ und
7,5 kΩ erreicht. Die Ableitungen sind dann mit nur geringfügigen Drifts behaftet, die
nach systematischen Kontrollen sogar von biologischer Bedeutung sind (Tennigkeit,
M., Lehmann, H.-J. & Haschke, R. (1993); Interactions between the DC Potential of the
Brain and slow Potential Shifts under Mental Load. In W. Haschke, E.-J. Speckmann &
A. I. Roitbak (Eds.) Slow Potential Changes in the Brain. Boston; Birkhäuser, S. 85-95).
Nach Beendigung der Untersuchung werden die Elektroden von den Adaptern gelöst
und für mindestens 30 min. in Aqua dest. aufbewahrt. Auf der Kopfhaut verbleiben nur
geringe Gel-Reste, die mit einem sterilen Tupfer problemlos entfernt werden können.
Rötungen an den unbehaarten Hautstellen sollten mit einer dünnen Schicht Zinkpaste
bestrichen werden.
Die Gel-Reste in den Elektroden-Kavitäten werden mit Aqua dest. ausgespritzt. Zur
Desinfektion werden die Elektroden für 1 min in 60%iges Optal (= n-Propanol)
getaucht und an der Luft getrocknet (Lichteinwirkung vermeiden!).
Der Elektrodenträger inkl. Adapter wird für 15 min. in einer frisch angesetzten 5%igen
Sekusept Extra N-Lösung (Henkel Hygiene GmbH Düsseldorf) eingeweicht. Danach
werden die Elektrodengel-Reste unter Leitungswasser sorgfältig abgespült.
Die Adapter werden, soweit erforderlich, insbesondere an den Hautauflagestellen
sorgfältig gebürstet. Dann erfolgt ein nochmaliges Einlegen des Elektrodenträgers inkl.
Adapter für 15 min in frischer 5%iger Sekusept Extra N-Lösung, um auch die
Benetzung der Adapter mit der Desinfektionslösung zu erreichen. Abschließend
sorgfältig unter Leitungswasser spülen, zwischen Handtüchern vortrocknen und ohne
Hitzeeinwirkung an der Luft endgültig trocknen lassen. Wenn der Elektrodenträger für
eine nachfolgende Untersuchung schneller wieder benötigt wird, kann der
Trocknungsvorgang mit einem Fön (Stufe kalt) beschleunigt werden.
Fig. 2 zeigt die konstruktive Ausbildung des Elektrodenadapters 4.
Der Elektrodenadapter 4 besteht aus einem zylinderförmigen Teil aus einem
Plastmaterial. Am Umfang des Teils ist ein kerbförmiger Einstich 9 angebracht, in den
der Adapterträger 1 einknöpfbar ist.
Kopfseitig ist in der Mitte des Teils eine Bohrung 5 angeordnet, die sich kopfabseitig
von der Mitte des Teils beginnend kegelförmig bis zum wirksamen Durchmesser einer
Elektrode aufweitet. Auf der Zylinderfläche des Teils sind kopfabseitig Führungen 8
ausgebildet. Jede Führung 8 ist als im Radius gebogene, zur Achse des Teils nach
innen schräg stehende Führungsfläche ausgebildet. Beide Führungsflächen stehen
sich nur in einem kleinen Bereich gegenüber, so daß eine Snap-In-Verbindung
entsteht. Mit dem Einschieben einer Elektrode in die Führung 8 wird bei zentrischer
Lage der Elektrode zum Elektrodenadapter durch die Führungsflächen gleichzeitig
ein Anschlag hergestellt.
Bezugszeichenliste
1 Haube aus Stretchgewebe
2 Seitenteil
3 Mittelstreifen
4 Elektrodenadapter
5 Bohrung
8 Führung
9 Einstich
2 Seitenteil
3 Mittelstreifen
4 Elektrodenadapter
5 Bohrung
8 Führung
9 Einstich
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Kontaktierung von Elektroden am Kopf von zu
untersuchenden Personen, bei dem
die Elektroden mit Hilfe von an einer Kopf-Haube aus Stretch-Gewebe
befestigten Elektrodenadaptern auf der Kopfhaut des Patienten kontaktiert
und über Kabel mit einer Auswerteeinheit verbunden werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kopf-Haube (1), die Elektrodenadapter (4) sowie die
Elektroden als Einzelkomponenten ausgeführt sind und daß
die für eine trennbare Aufnahme der Elektroden (6) vorgesehenen
Elektrodenadapter (4) zu ihrer einknöpfbaren Befestigung in dem an
beliebigen Stellen schlitzbaren Stretch-Gewebe der Kopf-Haube (1) jeweils einen
Einstich (9) aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Elektrodenadapter (4) eine relativ große zentrische
Bohrung (5) aufweist, die eine gute Sicht in Richtung
Kopfhaut gewährleistet und zur Herstellung des
elektrischen Kontaktes zwischen Kopfhaut und Elektrode
vollständig mit Elektroden-Gel füllbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einstich (9) im
Elektrodenadapter (4) kopfnah ausgeführt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden
(6) eine seitliche Nut aufweisen, die jeweils für eine
Snap-In-Verbindung mit einer Führung (8) auf der kopfabgewandten Seite
der Elektrodenadapter (4) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopf-Haube (1)
so geschnitten ist, daß ein freier Zugang zur Plazierung
der Elektrodenadapter am Mastoid gewährleistet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kopfhaube (1) aus zwei gleich geformten und gleich großen
Seitenteilen (2) besteht, die durch einen Mittelstreifen (3) verbunden sind,
die Kopfhaube aus einem hautverträglichen Stretch-Gewebe besteht, wobei der
Fadenlauf aller Teile quer über den Kopf geführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19601807A DE19601807C2 (de) | 1996-01-19 | 1996-01-19 | Vorrichtung zur Kontaktierung von Elektroden am Kopf von zu untersuchenden Personen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19601807A DE19601807C2 (de) | 1996-01-19 | 1996-01-19 | Vorrichtung zur Kontaktierung von Elektroden am Kopf von zu untersuchenden Personen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19601807A1 DE19601807A1 (de) | 1997-07-24 |
DE19601807C2 true DE19601807C2 (de) | 1998-04-09 |
Family
ID=7783160
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19601807A Expired - Lifetime DE19601807C2 (de) | 1996-01-19 | 1996-01-19 | Vorrichtung zur Kontaktierung von Elektroden am Kopf von zu untersuchenden Personen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19601807C2 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE7819610U1 (de) * | 1979-09-06 | Hellige Gmbh, 7800 Freiburg | Elektroencephalographie-Elektrode | |
US4709702A (en) * | 1985-04-25 | 1987-12-01 | Westinghouse Electric Corp. | Electroencephalographic cap |
US5038732A (en) * | 1989-09-05 | 1991-08-13 | Nissan Motor Co., Ltd. | Internal combustion engine cylinder head |
-
1996
- 1996-01-19 DE DE19601807A patent/DE19601807C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (3)
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Also Published As
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---|---|
DE19601807A1 (de) | 1997-07-24 |
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D2 | Grant after examination | ||
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Effective date: 20110913 |