DE19601711A1 - Steuerung für eine Kabine, Transportplattform o. ä. eines Aufzugs - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Aufzugssteuerung für eine Kabine, Transportplattform o. ä., mit einem stationären Steuerungsteil zur Steuerung und Regelung stationärer kabinenbezogener Auf­ zugskomponenten sowie mit einem mit der Kabine verbundenen Steuerungsteil zur Steuerung und Regelung kabinenbezogener Aufzugskomponenten, wie z. B. Sensoren, Aktoren oder Mensch- Maschine-Schnittstellen, etwa Anzeigen oder Bedienelementen, wobei der stationäre Steuerungsteil und der mit der Kabine verbundene Steuerungsteil als gleichberechtigt arbeitende, insbesondere als kostengünstige und industrietaugliche Re­ cheneinrichtungen, vorzugsweise als speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) oder PC′s, ausgebildet und durch eine, vor­ teilhafterweise als punkt-zu-Punkt-Verbindung ausgebildete, Datenleitung verbunden sind.

Eine Aufzugsteuerung koordiniert das Zusammenwirken von sta­ tionären und kabinenbezogenen Aufzugskomponenten, wie z. B. Bedienelementen, etwa Ruftasten, Anzeigen oder Antriebsein­ richtungen. Aus dem Siemens-Prospekt "SILIFTRONIC III - Auf­ zugsteuerungen mit SIMATIC S7" (WSO9/94/2.0/101159) sind Auf­ zugssteuerungen mit einem stationären Steuerungsteil zur Steuerung und Regelung stationärer Aufzugskomponenten und ei­ nem mit der Kabine verbundenen Steuerungsteil zur Steuerung und Regelung von kabinenbezogenen Komponenten bekannt, wobei die beiden Steuerungsteile über ein Bussystem verbunden sind. Die beiden Steuerungsteile arbeiten im Master-Slave-Verfah­ ren, wobei der stationäre Steuerungsteil der Master und der mit der Kabine verbundene Steuerungsteil der Slave ist.

An dieser Ausführung ist nachteilig, daß die Verwendung eines Bussystems und die Master-Slave-Architektur zu erhöhtem Ent­ wicklungsaufwand und Kosten führen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine zuverlässige und flexibel konfigurierbare sowie erweiterbare Aufzugssteuerung anzu­ geben, die mit geringen Kosten ausführbar ist. Dabei sollen in kostengünstigen Großserien hergestellte Recheneinrichtun­ gen insbesondere aus dem Bereich der Automatisierungstechnik verwendet werden können.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der sta­ tionäre und der mit der Kabine verbundene Steuerungsteil als gleichberechtigt arbeitende, insbesondere kostengünstige und industrietaugliche Recheneinrichtungen, vorzugsweise als speicherprogrammierbare Steuerungen oder PC′s ausgebildet sind.

Entgegen der vorherrschenden Meinung, insbesondere in bezug auf kleine Aufzugssysteme oder Aufzugssystemen mit nur einer Kabine, hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, den mit der Kabine verbundenen Steuerungsteil dem stationären Steuerungsteil gleichberechtigt arbeitend auszubilden. Diese Ausbildung hat sich unter anderem deshalb als besonders vor­ teilhaft erwiesen, weil Kabinenbefehle durch Benutzung sta­ tionärer Bedienelemente als auch durch Benutzung mit der Ka­ bine verbundener Bedienelemente gleichberechtigt und unabhän­ gig eingegeben werden können.

Die erfindungsgemäße Aufzugsteuerung ist außerdem vorteilhaf­ terweise dadurch gekennzeichnet, daß die Datenleitung zwi­ schen dem stationären und dem mit der Kabine verbundenen Steuerungsteil als Punkt-zu-Punkt-Verbindung ausgebildet ist. Bei einer digitalen, seriellen Datenübertragung über diese Punkt-zu-Punkt-Verbindung kann das Bussystem bei gleichem physikalischen Aufwand in bezug auf die Datenübertragung ein­ gespart werden.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Datenleitung zwischen dem stationären und dem mit der Kabine verbundenen Steuerungsteil als zweiadriges Kabel, vorteilhaf­ terweise als Teil des Energieversorgungskabels der Kabine, ausgebildet, wodurch sich eine besonders kostengünstige Kon­ figuration der Aufzugsteuerung ergibt. Dies gilt insbesondere für die vorteilhafte Ausbildung der Datenleitung als Teil des Energieversorgungskabels, wodurch ein eigenes Kabel zwischen stationären Aufzugskomponenten und kabinenbezogenen Aufzugs­ komponenten eingespart wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen der stationäre und der mit der Kabine verbundene Steuerungsteil je mindestens eine serielle Schnittstelle, vorzugsweise gemäß dem RS 485 Standard, auf. Diese Ausgestal­ tung hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, da eine se­ rielle Datenübertragung mit einer zweiadrigen Datenleitung auskommt und eine besonders zuverlässige Informationsübertra­ gung gewährleistet. Ein robustes Übertragungsverfahren ist insbesondere wichtig, da die Datenleitung annähernd die dop­ pelte Länge des Schachts, in dem die Kabine bewegt wird, auf­ weisen muß und im besonderen Maß elektromagnetischen Störun­ gen ausgesetzt ist. Außerdem weisen speicherprogrammierbare Steuerungen und PC′s serielle Schnittstellen als Standard auf.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen der stationäre und der mit der Kabine verbundene Steuerungsteil je eine Schnittstelle zu einem Programmier­ gerät, vorteilhafterweise einen, insbesondere portablen, PC, auf. Der Einsatz eines Programmiergerätes erlaubt eine beson­ ders schnelle und kostengünstige Inbetriebsetzung und Wartung der Aufzugsteuerung.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Programmiergerät über die gleiche, vorzugsweise die selbe, Schnittstelle, wie der mit der Kabine verbundene Steuerungsteil an dem stationären Steuerungsteil bzw. wie der stationäre Steuerungsteil an dem mit der Kabine verbundenen Steuerungsteil anschließbar ausgebildet. Durch diese vorteil­ hafte Ausgestaltung der Erfindung wird eine besondere Schnittstelle für das Programmiergerät eingespart.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Programmiergerät eine graphische, vorzugsweise han­ delsübliche, Programmieroberfläche auf. Dabei sind Program­ mieroberflächen mit Fenstertechnik, d. h. Windows-Oberflächen, insbesondere handelsübliche Windows-Programme für PC′s, be­ sonders vorteilhaft. Eine derartige Programmieroberfläche er­ laubt eine besonders schnelle und zuverlässige Arbeit mit dem Programmiergerät.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die mit der Kabine verbundene Steuerungsteil auf dem Ka­ binendach angeordnet, wodurch sich Installation und Wartung der Aufzugsteuerung vereinfachen.

Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nach­ folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung und in Verbindung mit den Unteransprüchen.

Im einzelnen zeigen:

Fig. 1 einen Aufzug mit einer erfindungsgemäßen Aufzug­ steuerung,

Fig. 2 eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfin­ derischen Aufzugsteuerung mit zwei speicherprogram­ mierbaren Steuerungen.

Fig. 1 zeigt einen Aufzug mit einer erfindungsgemäßen Aufzug­ steuerung. Zum Transport von Personen oder Gütern wird eine Kabine 1 durch eine Antriebseinrichtung 9 über ein Drahtseil 12 in einem Aufzugsschacht bewegt. Der Kabinenruf sowie die Übermittlung eines Fahrwunsches erfolgt dabei über stationäre Bedienelemente 8 und kabinenseitige Bedienelemente 5. Die an­ genommenen Fahrwünsche des Benutzers werden durch kabinen­ seitige und stationäre Displayelemente 7 angezeigt. Die Koor­ dination dieser stationären und kabinenbezogenen Aufzugs­ komponenten erfolgt durch eine Aufzugsteuerung. Diese weist einen stationären Steuerungsteil 2, einen mit der Kabine 1 verbundenen Steuerungsteil 3 sowie eine die beiden Steue­ rungsteile verbindende Datenleitung 10 auf. Der mit der Kabi­ ne 1 verbundene Steuerungsteil 3 übernimmt dabei die kabinen­ bezogenen Steuerungsaufgaben, wie z. B. die Ansteuerung eines Türantriebs 4 zum Öffnen der Kabinentüren 6, wenn die Kabine 1 die gewünschte Etage erreicht hat. Die erfindungsgemäße Aufzugsteuerung gilt selbstverständlich auch für Schrägaufzü­ ge, für Hydraulikaufzüge und für Aufzüge mit kabinenseitiger Antriebseinrichtung.

Fig. 2 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Er­ findung, bei der sowohl der stationäre Steuerungsteil 2 als auch der mit der Kabine verbundene Steuerungsteil 3 als spei­ cherprogrammierbare Steuerungen ausgebildet sind. Beide sind über eine Datenleitung 10 miteinander verbunden. Der statio­ näre Steuerungsteil 2 ist, z. B. aus Gründen der Wartung, mit einem, als portablen PC ausgebildeten Programmiergerät 11 verbunden.

Steuerungseinrichtung wird die aufwendige und teuere Daten­ leitung zwischen Kabine und stationärer Steuerung deutlich vereinfacht. Gegenüber der bekannte Busansteuerung tritt eine deutliche Kostenreduzierung durch Einsparung von Busankopp­ lung für die einzelnen kabinenbezogenen Komponenten ein.

Entgegen der vorherrschenden Meinung der Fachwelt, nach der kabinenbezogene Aufzugskomponenten als von stationären Auf­ zugskomponenten abhängige Elemente betrachtet werden, hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, eine Aufzugsteuerung mit einem, einem stationären Steuerungsteil gleichberechtigt arbeitenden mit der Kabine verbundenen Steuerungsteil aus zu­ bilden, wodurch der Aufzugsteuerung übergeordnete Benutzer direkten Zugriff auf die Kabine hat. In bezug auf kleine Auf­ zugsysteme, insbesondere bei nur einer Kabine verringert sich der Aufwand für den Steuerungsentwurf aufgrund eines opti­ mierten Informationsaustausches zwischen den einzelnen Funk­ tionsmodulen der Aufzugssteuerung. Neben der Verringerung von Aufwand und Kosten bei Entwurf, Erweiterung oder Modifikation der Aufzugsteuerung wird die Reaktionszeit der Steuerung auf kabinenseitige Benutzereingaben bei der erfindungsgemäßen gleichberechtigt arbeitenden Ausbildung des stationären und des mit der Kabine verbundenen Steuerungsteils verringert, da die kabinenseitigen Benutzereingaben direkt von dem mit der Kabine verbundenen Steuerungsteil verarbeitet werden können. Mit einer vorteilhafterweise als Punkt-zu-Punkt-Verbindung ausgebildeten Datenleitung zwischen dem stationären und dem mit der Kabine verbundenen Steuerungsteil ergibt sich in zu­ sätzlichem Maße eine besonders kostengünstige Lösung für die Steuerung eines flexibel konfigurierbaren Aufzugsystems.

Claims (8)

1. Aufzugssteuerung für eine Kabine (1), Transportplattform o.a., mit einem stationären Steuerungsteil (2) zur Steuerung und Regelung stationärer Aufzugskomponenten sowie einem mit der Kabine (1) verbundene Steuerungsteil (3) zur Steuerung und Regelung von kabinenbezogenen Komponenten, wie z. B. Sen­ soren, Aktoren (4) oder Mensch-Maschine-Schnittstellen, etwa Anzeigen oder Bedienelementen (5), wobei die stationäre Steuerungsteil (2) und die mit der Kabine (1) verbundene Steuerungsteil (3) als gleichberechtigt arbeitende insbeson­ dere kostengünstige und industrietaugliche, Recheneinrichtun­ gen, vorzugsweise als speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) oder PCs, ausgebildet und durch eine, vorteilhafterwei­ se als Punkt-zu-Punkt-Verbindung ausgebildete, Datenleitung (10) verbunden sind.

2. Aufzugsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenleitung (10) zwi­ schen dem stationären und dem mit der Kabine verbundenen Steuerungsteil (2 und 3) als zweiadriges Kabel, vorteilhaf­ terweise als Teil des Energieversorgungskabels der Kabine, ausgebildet ist.

3. Aufzugsteuerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der stationäre und der fit der Kabine verbundene Steuerungsteil (2 und 3) je minde­ stens eine serielle Schnittstelle, vorzugsweise gemäß dem RS 485-Standard, aufweisen.

4. Aufzugsteuerung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der sta­ tionäre und der mit der Kabine verbundene Steuerungsteil (2 und 3) je eine Schnittstelle zu einem Programmiergerät (11), vorteilhafterweise einem Handgerät oder einem, insbesondere portablen, PC aufweisen.

5. Aufzugsteuerung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Programmiergerät (11) über die gleiche, vorzugsweise die­ selbe, Schnittstelle wie über die der mit der Kabine verbun­ dene Steuerungsteil an den stationäre Steuerungsteil bzw. über die der stationäre Steuerungsteil an den mit der Kabine verbundene Steuerungsteil angeschlossen ist, anschließbar ausgebildet ist.

6. Aufzugsteuerung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Programmiergerät (11) eine graphische, vorzugsweise handelsübliche Programmieroberfläche, z. B. Windows, aufweist.

7. Aufzugsteuerung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Kabine verbundene Steuerungsteil auf dem Ka­ binendach angeordnet ist.

8. Aufzugsteuerung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Visualisierungssystem zur, vorzugsweise graphi­ schen, Darstellung der Abläufe des Aufzugs, wie z. B. der Ka­ binenbewegung, aufweist.