DE1959609A1 - Verfahren zur Steigerung des Stoffaustausches durch semipermeable Zellmembranen von Mikroorganismen und zur Biosynthese - Google Patents

Verfahren zur Steigerung des Stoffaustausches durch semipermeable Zellmembranen von Mikroorganismen und zur Biosynthese

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P1/00Preparation of compounds or compositions, not provided for in groups C12P3/00 - C12P39/00, by using microorganisms or enzymes

Description

  • Verfahren zur Steigerung des Stoffaustausches durch semipermeable Zellmembranen von Mikroorganismen und zur Biosynthese Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Steigerung des Stoffaustausches durch semipermeable Zellmembranen von Mikroorganismen und zur Biosynthese.
  • Mikroorganismen, wie Schimmelpilze, Hefepilze und Bakterien, werden für viele unterschiedliche Zwecke gezüchtet und/oder zum Erzeugen von Enzymen, Vitaminen sowie antibiotischen und anderen Wirkstoffen ausgenutzt; in vielen Fällen ist die Gewinnung ihrer Stoffwechselprodllkte - wie bei der Gärung - von Bedeuturig.
  • Eine wirtschaftliche Gewinnung der Mikroorganismen selbst, ihrer Enzyme oder ihrer Stoffwechsel- und anderen Produkte bedingt eine besonders günstige Gestaltung der Lebens- wld/oder Wachstums- und Vermehrungsbedingungen der bestimmten Organismen.
  • Dies bedeutet nicht nur ein Darbieten von genügenden Mengen an geeigneten Nähr- und Wuchsstoffen sowie günstige Bedingungen in bezug auf Temperatur, pH- und rH-Wert, es muß auch der Stoffaustausch durch die semipermeablen Zellmembranen der Organismen durch geeignete Maßnahmen gefördert werden, um die gewünschten Vorgänge im Rahmen des Möglichen und Zulässigen zu beschleunigen.
  • Ganz unabhängig davon, ob man eine Züchtung der Mikroorganismen nur zum Erzeugen großer Organismenmengen bezweckt - etwa zur Verwendung als Nahrungs- oder Futtermittel - oder ob man spezifische Enzyme, Stoffwechselprodukte oder Wirkstoffe gewinnen will, kann man durch eine Steigerung des Stoffaustausches durch die Zellwände der Mikroorganismen eine Beschleunigung der Produktion erreichen. Außerdem kann man dadurch auch eine Verkleinerung der Abmessungen der Produktionseinrichtungen und damit eine wesentliche Verringerung der Kosten erzielen.
  • Es ist bekannt, Mikroorganismen, beispielsweise Hefen, in flüssigem Nährsubstrat zu vermehren und zur Beschleunigung der Entwicklung der Hefe die Flüssigkeit in Bewegung zu halten; die - wenn auch nur geringen - Relativbewegungen zwischen Flüssigkeit und Mikroorganismen begünstigen das Zuführen von Nähr- und Wuchsstoffen und das Abführen der Stoffwechselprodukte an der äußeren Zellwand der Organismen. Es ist auch auf dem Gebiet der kontinuierlichen Gärung zwecks Biergewinnung nicht mehr neu, ein Nährsubstrat in Form von Bierwürze durch Ansammlungen suspendierter Hefezellen hindurchströmen zu lassen, die innerhalb einer aufwärts gerichteten Strömung des Substrats im Schwebezustand gehalten werden.
  • Aufgrund von zahlreichen Versuchen und Vergleichen zwischen unterschiedlichen Arbeitsweisen wurde gefunden, daß man ganz allgemein den Stoffaustausch durch semipermeable Zellmembranen von Mikroorganismen, die sich innerhalb eines flüssigen Substrats befinden, ganz wesentlich vergrößern oder steigern kann, wenn man durch eine Mikroorganismen enthaltende Schicht, die von einem die Organismen nicht hindurchlassenden porösen Träger gehalten wird, das Substrat mit einem Differenzdruck zwischen und etwa 4 bis 5 at hindurchtreibt.
  • Die ersten günstigen Ergebnisse einer derartigen Verfahrensweise konnten auf dem Gebiet der Gärungstechnik, insbesondere der Vergärung von Bierwürze zu Bier, erzielt werden.
  • Weiterc Untersuchungen haben nun ergeben, daß man eine etltsprechende Verfahrensmaßnahme auch bei zahlreichen anderen Arbeiten mit Mikroorganismen anwenden kann, bei denen es um die Gewinnung anderer Produkte als Bier geht.
  • Bei der Anwendung des erfindungsgemaßen Verfahrens soll das zugeführte Substrat - gegebenenfalls nur in bestimmten periodischen Intervallen - zumindest diejenigen Stoffe enthalten, die den Mikroorganismen zur Erhaltung ihres Lebens und gegebenenfalls zu ihrer Vermehrung zugeführt werden müssen; darüber hinaus kann man dem Substrat auch solche Stoffe beigeben, die von den Endo- oder Ecto-Enzymen der Organismen oder den von ihnen ausgeschiedenen Wirkstoffen umgewandelt oder zumindest beeinflußt werden sollen, und schließlich solche Stoffe, die Ecto-Enzyme> Stoffwechsel- und andere Produkte der Mikroorganismen aufnehmen, um ein Zersetzen dieser Produkte zu unterbinden und/oder ihr Abtrennen aus der ablaufenden Flüssigkeit zu erleichtern.
  • Die Durchströmungsgeschwindigkeit des Substrats durch die Mikroorganismenschicht kann durch Anwendung von an einer oberen Grenze von etwa 4 bis 5 at liegenden Differenzdrücken erhöht werden, eine hohe Relativgeschwindigkeit zwischen Substrat und Zellwand ist günstig für den Stoffaustausch, u.a. wegen der '!Saugwirkung" der Strömung. Auf der Abströmseite der FlUssigkeit können auch Unterdrücke angewendet werden.
  • In vielen Fällen ist es vorteilhaft, den Stoffaustausch durch eine "Pumpwirkung" pulsierende Druckänderungen weiter zu steigern; die dabei anzuwendenden Pulszahlen können - vor allem bei einzelligen Mikroorganismen - bis in den Tonfrequenzbereich kommen. Bei Substraten, die nicht nur reine Lösungen, sondern auch koagulierbare Stoffe enthalten, und bei größeren vielzelligen Organismen muß man in einer gegebenenfalls wesentlich tieferen Pulsationsfrequenz bleiben oder ganz auf Druckpulsationen verzichten.
  • Selbstverständlich wird die Temperatur zur Unterstützung des Stoffaustausohs bis in den Bereich des Optimums in der Wirksamkeit des angestrebten Vorganges gebracht; aerobe oder anaerobe Bedingungen werden durch Einfahren von Sauerstoff oder von Stickstoff eingehalten. Wuchsstoff- und Reizstoff-Zugaben erfolgen jeweils spezifisch, d.h. der Art der betreffenden Mikroorganismen und den zu gewinnenden Produkten angepaßte Abgesehen von der "Ziiehtung", d.h. der möglichst wirtschaftlichen Vermehrung bestimmter Mikroorganismen, wie beispielsweise Vermehrung von Reinhefen in größeren Mengen, ferner Züchtungen zur Gewinnung von EiweiB, Enzymen und Vitaminen, läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch bei der Gewinnung von durch Mikroorganismen erzeugten Spalt- oder Umwandlungsprodukten anwenden, wie etwa von Glycerin aus Hexose durch anoxydative Gärung mittels Hefen in alkalischem Substrat, weiter von Essigsäure, Zitronensäure, Oxalsäure durch oxydative Gärung, und ähnlich auch von Fumar und Gluconsäure, Schließlich bringt das erfindungsgemäße Verfahren auch Vorteile bei der Mikroorganismen-Behandlung von Milch, beispielsweise als Vorstufe zur Käsebereitung oder zur Herstellung von speziellen Sauermilchprodukten.
  • Der Druck, der in allen diesen Fällen auf die Mikroorganismen huber das die Schicht dieser Organismen durchströmende Substrat ausgeübt wird, fördert wohl nicht nur den äußeren Stoffaustausch durch die'Zellwand und die Cytoplasmamembran hindurch, er sdllte auch den Stoffaustausch innerhalb der Zelle zwischen dem Cytoplasma und dem Vakuolen-Inhalt, gegebenenfalls auch dem Inhalt der Zellkerne, vorteilhaft begünstigen.
  • Jedenfalls konnte eine Verbesserung der RNS-Austauschverhältnisse innerhalb der Zelle erzielt werden.
  • Bei Anwenden des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es jedenfalls möglich, die Zellteilungsvorgänge zu beschleunigen und damit die Vermehrungsrate der Mikroorganismen in der Zeiteinheit zu erhöhen; man kann auch - etwa durch verringerte Nährstoffzufuhr und/oder höhere Sauerstoffzufuhr - die Bildung von haploiden, zur geschlechtlichen Vermehrung geeigneten Individuen begünstigen und/oder zur Sporenbildung anregen.
  • Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Vorrichtung geeignet, die es gestattet, innerhalb eines abgeschlossenen Raumes auf Trägern mit sehr feinen Poren, die ein Hindurchtreten der Mikroorganismen Verhindern, ber ein Substrat, insbesondere Nährsubstrat, hindurchtlieken lassen, Mikroorganismenschichten anz uordnen, dl e von dem 5 ubstrat mit einem nennenswerten Differenzdruck durchströmt werden.
  • Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird als Ausführungsbeispiel das Züchten oder Vermehren von Futterhefe nach dem neuen Verfahren geschildert; es sei jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das Verfahren auch für viele andere gewerbliche Anwendungen von Mikroorganismen geeignet ist, insbesondere zur Gewinnung von Endo-Enzymen der Mikroorganismen, die nach dem Vermehren etwa durch Autolyse oder eine besondere Maßnahme die Enzyme freigeben, so daß diese auch außerhalb der Zellen - gegebenenfalls nach Konzentration - ausgenutzt werden können.
  • Zum Züchten von Futterhefe geht man unter Anwenden des erCindungsgemäßen Verfahrens derart vor, daß man zunächst den Hefeansatz, beispielsweise Tarulopsis utilis, in einer wässrigen Aufschlämmung in eine Vermehrungskammer einbringt, in der die Hefezellen auf einem porösen Träger, wie beispiplsweise einer feinporigen Filterplatte aus Sintermetall mit ganz dünner, mikroporöser Deckschicht, als etwa gleichmäßige Schicht zurückgehalten werden. Die Aufschlämmflüssigkeit tritt durch den Schichtträger hindurch, dessen Poren in der Deckschicht mittlere Durchmesser von etwa 1 /u haben, in dem Hauptteil der Träger platte jedoch wesentlich größer sein können, um den Druckverlust klein zu halten.
  • Dann leitet man eine geeignete Nährlösung an sich bekannter Zusammensetzung aus Melasselosung, Sulfitlauge oder Molke und einem anorganischen Stickstoffträger, wie Ammoniumsulfat sowie etwas Kampfer, mit einem Differenzdruck von etwa 1,0 at durch die zunächst dünne Mikroorganismenschicht hindurch. Bei einer Temperatur von ungefähr 55 bis 400C und Sauerstofrzugabe zur Nährlösung vermehren sich die Mikroorganismen schnell, so daß der Differenzdruck etwa in dem Maße, in dem die Schichtdicke zunimmt, gesteigert werden kann. Nach etwa?O bis 40 Minuten werden bei einem Differenzdruck von fast 5 at die weitere Nährlösungszufuhr eingestellt, der Druck beseitigt und die Mikroorganismenschicht, deren Dicke auf mehrere Zentimeter angewachsen ist, abgenommen. Diese Schicht kann auch durch Rückspülen unter Uberdruck von der Deckschicht des porösen Trägers abgedrUckt werden. Die Vermehrung der Mikroorganismen ist innerhalb einer gegebenen Zeitspanne ganz wesentlich größer als bei den bekannten Verfahren ohne Druckdifferenzanwendung, d.h. ohne die dadurch erzwungene Steigerung des Stoffaustausches durch die semipermeablen Zellmembranen.
  • Anstelle von fest in ein Vermehrungsgefäß eingebauten feinporösen Schichtträgern könnte man auch in Form eines prismatischen Drehfilters ausgebildete Träger verwenden, die nach ihrem Austausch mechanisch von der starken Mikroorganismenschicht befreit und mit einer dünnen Schicht belegt wieder in die Arbeitsstellung gebracht werden.
  • Um eine gute Ausnutzung der Nährlösung zu erzielen, ist es vorteilhaft, sie durch zwei oder mehrere hintereinander geschaltete Schichtträger mit Je einer Mikroorganismenschicht hindurchzuleiten; dabei erfolgt die Ausnutzung in jeweils kleineren Teilschritten; man kann dann auch in den aufeinanderfolgenden Stufen eine Zugabe von schnell verbrauchten Komponenten der Nährlösung oder von Wuchs- und Reizstoffen vorsehen. Ein mehrstufiges Arbeiten mit zwei oder mehreren hintereinander geschalteten Schichtträgern macht es möglich, zwecks voller Ausnutzung der Shrstoffe die Nährlösung nacheinander durch Schichten unterschiedlicher Hefearten hindurchzuleiten, die z.B. in der Lage sind, diejenigen Anteile der Nährlösung auszunutzen, die von der Hefeart der ersten Schicht nicht oder nur unvollkommen ausgenutzt werden.
  • Eine für das Durchführen des soeben geschilderten Verfahrens konstruierte erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Zeichnung veranschaulicht. Die Figur 1 zeigt in der Hauptsache ein Mikroorganismen-Vermehrungsgerät mit einem porösen Schichtträger; die an sich bekannten zusätzlichen Einrichtungen sind nur symbolisch dargestellt; die Fig. 2 zeigt die Anordnung mehrerer übereinanderliegender Vermehrungsräume, die je nach Bedarf parallel zueinander als eine Stufe mit entsprechend großem Nährlösungs-Durchsatz oder hintereinander in mehrstufiger Arbeitsweise benutzt werden können.
  • Das in Fig. 1 dargestellte Vermehrungsgerät 1 hat ein etwa zylindrisches, druckfestes Gehäuse 2, in dem ein scheibenförmiger, feinporöser Schichtträger 3 senkrecht zur Achse 4 des Gehäuses 2 dichtend eingebaut ist. Dieser Schicht'träger 3 trennt einen EinlaBraum 5, der durch den Deckel 6 abgeschlossen ist, von dem Auslaßraum 7, den der andere Deckel 8 abschließt.
  • In den Einlaßraum 5 mündet die Nährlösungszuleitung 9, die von der Pumpe 1G - gegebenenfalls über einen als Kühler oder Vorwärmer dienenden Wärmetauscher 11 - mit vorgefilterter Nährlösung unter einem zwischen etwa 0,3 und 5 at einstellbaren Überdruck gespeist wird, wobei die Temperatur der Lösung zwischen etwa 30 und 400 liegen kann. Der scheibenförmige Schichtträger 3 nimmt an seiner dem Einlaßraum zugewandten Seite eine vorzugsweise durch Anschwemmen aufgebrachte Mikroorganismenschicht 12 von gleichmäßiger Stärke auf, die von Auflockerungsmitteln durchsetzt sein kann. Innerhalb dieser Schicht von beispielsweise zunächst 10 mm Stärke werden der Nährlösung die Nähr-, Wuchs- und Reizstoffe entzogen, während sie durch diese Schicht in etwa einer bis zwei Minuten hindurchströmt.
  • Der Durchsatz kann etwa auf 50 1 je m2 der Mikroorganismenschicht und Stunde gehalten werden, indem man den Einspeisedruck der Nährlösung entsprechend regelt. Die aus dem Auslaßraum 7 über die Auslaßleitung 17 abfließende Flüssigkeit kann gegebenenfalls zur Ausnutzung von nützlichen Nebenprodukten, etwa Ecto-Enzymen der Mikroorganismen, weiterverwendet werden.
  • Das während des Vermehrungsvorganges in der Organismenschicht durch Dissimilation freiwerdende Kohlendioxyd wird in Form feiner Bläschen von der Nährlösungsflüssigkeit mitgerissen und kann sich im Auslaßraum 7 von der Flüssigkeit trennen, ehe diese abfließt oder abgezogen wird. Das Kohlendioxyd wird über den im Raum 7 oben liegenden Leitungsanschluß zur beliebigen Verwendung abgeführt.
  • Zum Einbringen einer Suspension von zur Bildung einer zunächst dünnen Organismenschicht bestimmten Organismen und gegebenenfalls Auflockerungsmitteln ist mit dem Einlaßraum 5 ein Mischgefäß 13 verbindbar, in dem die Suspension hergestellt werden kann; die Suspensionsflüssigkeit läßt sich dann durch den porösen Schichtträger 3 hindurchdrUcken, der die suspendierten Partikel als Anschwemmschicht zurückhglte Man könnte aber auch in der Nährlösungszuleitung 9 eine Einschleusvorrichtung 14 (die in Fig. 1 nur gestrichelt angedeutet ist) für die Partikel der zunächst anzuschwebmenden Ausgangsschicht vorsehen und diese Partikel zu Beginn des Arbeitens der Vorrichtung von den ersten Nährlösungsmengen an den Schichtträger 3 anschwemmen lassen.
  • Zum Ablösen der zu genügender Stärke angewachsenen Organismenschicht ist ein von Anschwemmfiltern bekanntes Rückspülen zweckmäßig, vorzugsweise unter Anwenden stoßartiger Rückspüldrücke, die über eine besondere Rückspüldruckleitung 15 auf die Rückseite des porösen Schichtträgers 3 gegeben werden. Die dabei von der Vorderseite dieses Trägers gelösten Fragmente der Organismenschicht '2 können dann huber den mit einer zentralen Auflockerungsdüse versehenen Abführstutzen J6 abgezogen werden.
  • Die Vermehrungsvorrichtung nach Fig. 52 kann sowohl mit waagerechter Achse 4 als auch mit stehender Achse, also mit waagerechter oder nur schwach geneigter Mikroorganismenschicht 12 betrieben werden. Das Arbeiten mit etwa waagerechter Organismenschicht hat den Vorteil, daß auch bei Unterbrechung des Nährlösungsstromes die Mikroorganismenschicht ungestört bleibt, ein Nachteil könnte darin liegen, daß das Ausspülen der Teile einer zu beseitigenden Schicht eine stärkere Spulung erfordert.
  • Bei der nur schematisch skizzierten Anordnung nach Fig. 2 sind vier Vermehrungskammern 20, 21., 22 und 25 übereinander angeordnet und über Nährlösungs-ZuSuhr- und Verbindungsleitungen 24 mit Abzweigventilen 24a, 2Xb, 24c, 24d und Abflußleitungen 25 mit Abzweigventilen 25a, 25b, 25c, 25d parallel schaltbar und einzeln - z.B. zum Rückspülen - absperrbar. Außerdem sind auch Leitungen 26, 27 und 28 zwischen je zwei übereinanderliegenden Kammern vorgesehen, die nach Öffnen ihrer Ventile 26a, 27a und 28a die Kammern hintereinanderschalten, so daß die Nährlösung die vier Kammern nacheinander durchströmt.
  • Um ein Abblasen von Kohlendioxyd aus den Auslaßräumen der Kammern zu gestatten, sind jeweils an den höchsten Stellen dieser Auslaßräume einstellbare Druckbegrenzungsventile 29, 30, 3, 32 angeschlossen, deren Öffnen und Schließen in Abhangigkeit von der Standhöhe der Flüssigkeit in den'Auslaßräumen gesteuert werden kann.

Claims (6)

Patent ansprüche
1. Yerfahren zur Steigerung des Stoffaustausches durch sempermeable Zellmembranen von Mikroorganismen, die sich innerhalb eines flüssigen, auf geeignete Temperatur gebrachten Substrats befinden, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß man das Substrat durch eine die Mikroorganismen enthaltende flüssigkeitsdurchlä'sige Schicht, die von einem für die Organismen undurchlässigen porösen Träger gehalten wird, mit einem Differenzdruck bis etwa 4 oder 5 at hindurchtreibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere in seiner Anwendung auf das Züchten von Mikroorganismen und die Verbesserung der RNS-AustauschverhEltnisse innerhalb der Zelle, dadurch gekennzeichnet, daß man dem unter Überdruck zugeführten Substrat - gegebenenfalls in periodischen Intervallen - neben Nährstoffen auch Sauerstoff sowie Wuchs- und/oder Reizstoffe zugibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man dem unter Überdruck zugeführten Substrat solche Stoffe zugibt, die mit Ecto-Enzymen und/oder Produkten, wie etwa Stoffwechselprodukten, der Organismen reagieren oder sie aufnehmen, um das spätere Abtrennen zu erleichtern.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Differenzdruck pulsierend ändert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Substrat mehrmals durch die gleiche Schicht führt.
6. Zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5 bestimmte Vorrichtung, gekennzeichnet durch in einem abgeschlossenen Raum angeordnete, für die Mikroorganismen undurchlässige, feinporige Träger zur Aufnahme von die Organismen enthaltende Schichten und Einrichtungen zum Hindurchtretben des flüssigen Substrats durch die Schichten.
L e e r s e i t e
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0237666A1 (de) * 1986-03-21 1987-09-23 David Dziewulski Biochemischer Membranabteilreaktor

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