Das der vorliegenden Erfindung zugrunde
liegende Problem besteht darin, Mittel und Verfahren zur, besonders
bevorzugt kontinuierlichen, Herstellung von Fermentationsprodukten,
insbesondere Essigsäure,
in einem Bioreaktor bereitzustellen, wobei im Reaktor eine hohe
Biomassekonzentration aufrechterhalten und damit eine hohe Fermentationsprodukt-Produktivität sichergestellt
wird, gleichzeitig aber die im Stand der Technik beschriebenen Nachteile
von Bioreaktoren zur kontinuierlichen Herstellung von Fermentationsprodukten,
insbesondere Bioreaktoren mit externen Filtrationskreisläufen, wie
die Schädigung
der Mikroorganismen durch hohe Scherkräfte, die Störanfälligkeit des Bioreaktors und
die sehr hohen Betriebskosten, vermieden werden.
Die vorliegende Erfindung löst dieses
technische Problem durch die Bereitstellung einer Vorrichtung zur
Herstellung eines Fermentationsproduktes, insbesondere eines in
einem flüssigen
Medium befindlichen Fermentationsproduktes, welches von in einem
Medium befindlichen Zellen, insbesondere Essigsäure-produzierenden Mikroorganismen,
gebildet wird, umfassend einen Bioreaktor und eine Filtrationsvorrichtung
zur Abtrennung der Zellen vom produkthaltigen Medium, die mindestens
einen Filter und mindestens einen damit verbundenen Filterhalter
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtrationsvorrichtung
innerhalb des Bioreaktors angeordnet ist.
Das heißt, die vorliegende Erfindung
stellt einen Bioreaktor bereit, innerhalb dessen eine Filtrationsvorrichtung
vorhanden ist, wobei die Filtrationsvorrichtung so angeordnet ist,
dass insbesondere der Filter in das zu filtrierende zell- und produkthaltige
Medium eintaucht beziehungsweise von diesem umgeben ist und während des
Fermentationsprozesses eine kontinuierliche Filtration des zell- und produkthaltigen
Mediums ermöglicht.
Der vom Medium teilweise oder vollständig umgebene Filter trennt
dabei die Zellen, beispielsweise Essigsäure-Bakterien, vom Produkt-haltigen Medium,
wobei die Zellen an der Oberfläche
des Filters zurückgehalten
werden und im Reaktor verbleiben. Da der Filter und der Filterhalter
erfindungsgemäß in besonders bevorzugter
Ausführungsform
jeweils über
einen Innenraum verfügen
und miteinander in Fluidverbindung stehen, kann das im Innenraum
des Filters gebildete Filtrat oder Permeat, also das von Zellen
befreite produkthaltige Medium, in den Innenraum des Filterhalters
eintreten und wird von dort aus, insbeson dere kontinuierlich, aus
dem Bioreaktor heraustransportiert beziehungsweise abgeleitet. Dabei
erfolgt der Permeattransport in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung durch den hydrostatischen Druck im Reaktorinnenraum
und/oder durch einen in der Filtrationsvorrichtung erzeugten Unterdruck.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung
eines in einem Medium befindlichen Fermentationsproduktes weist
im Unterschied zu den im Stand der Technik bekannten kontinuierlich
arbeitenden Bioreaktoren mehrere Vorteile auf. Bedingt durch die
im Bioreaktor angeordnete Filtrationsvorrichtung ermöglicht die
erfindungsgemäße Vorrichtung
während
des laufenden Betriebs der erfindungsgemäßen Vorrichtung in vorteilhafter
Weise eine kontinuierliche Erhöhung
der Zell-Konzentration im Fermentationsmedium. Die an der Oberfläche der
Filtrationsvorrichtung zurückgehaltenen
Zellen werden in der erfindungsgemäßen Vorrichtung in vorteilhafter,
bevorzugter Ausführungsform
beispielsweise durch Rotation der Filtrationsvorrichtung oder durch
bereits im Reaktorinnenraum vorhandene Flüssigkeitsströmungen,
die beispielsweise bei der Essigsäureherstellung zur Feinverteilung
der Luftblasen besonders vorteilhaft und bevorzugt sind, um eine
möglichst
große
Phasengrenzfläche
zur Sauerstoffübertragung
in die Flüssigkeit
zu erreichen, wieder von der Filteroberfläche gelöst und im Fermentationsmedium
gleichmäßig verteilt.
Die Zellen werden daher im Unterschied zu herkömmlichen Reaktoren nicht mit
dem Produkt aus dem Reaktor abgezogen, sondern stehen für den weiteren
Fermentationsprozess zur Verfügung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht also
in vorteilhafter Weise die Entkopplung der Verweilzeit der Biomasse
von der Verweilzeit der Flüssigkeit,
das heißt
des produkthaltigen Mediums, während
der Fermentation. Der Ablauf des Fermentationsprozesses kann daher
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auf einfache Weise über
die Durchflussrate geregelt werden, wobei die gewählte Durchflussrate
unabhängig
von der Wachstumsrate der Zellen eingestellt werden kann und sich
lediglich nach der Konzentration von Substrat und/oder Produkt im
Fermentationsmedium richtet. Die Biomassekonzentration wird über das
Rückführverhältnis (Permeat/Permeat
+ Bleed) eingestellt und darf höchstens
so hoch werden, wie sie unter den gegebenen Fermentationsbedingungen
mit Sauerstoff versorgt werden kann (bei aeroben Prozessen). Ferner
führt die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zu einer sehr hohen Produkt-Produktivität, das heißt einer
sehr hohen auf die Biomasse bezogenen Umsatzrate eines Substrates,
da, wie vorstehend ausgeführt,
die Produkt-Produktivität des Systems
von der Biomassekonzentration abhängt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung
von in Medien befindlichen Fermentationsprodukten bietet während des
laufenden Betriebes vorteilhafte Wachstumsbedingungen für die zur
Fermentation verwendeten Zellen. Da das Fermentationsprodukt während der
Fermentation kontinuierlich durch die Filtrationsvorrichtung aus
dem Reaktorinnenraum ab gezogen wird, liegen im Reaktorinnenraum
Bedingungen vor, die das Wachstum der Zellen begünstigen und nicht beeinträchtigen.
Dies kommt insbesondere bei solchen Fermentationen zum Tragen, bei
denen das Fermentationsprodukt beziehungsweise eine bestimmte Produkt-Konzentration
das Wachstum der Zellen beeinträchtigt
oder hemmt. Wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung beispielsweise
zur Essigsäure-Herstellung verwendet
wird, können über die
Durchflussrate solche Essigsäure-Konzentrationen
im Reaktor eingestellt werden, die das Wachstum der Essigsäure-Bakterien
nicht hemmen. Besonders vorteilhaft ist die Einstellung der Produktkonzentration über die
Zuflusskonzentration des Ethanol. Darüber hinaus bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung
insofern weitere vorteilhafte Bedingungen für das Wachstum der Zellen,
als im Gegensatz zu Bioreaktoren mit einem externen Filterkreislauf
bei aeroben Fermentationen keine zusätzliche Begasungsvorrichtung
zur Sicherstellung der Sauerstoffversorgung der Zellen erforderlich
ist. Damit entfallen in der erfindungsgemäßen Vorrichtung die in Bioreaktoren
mit externer Filtervorrichtung vorhandenen Scherkräfte, die
die Zellen schädigen
können.
Die günstigen
Zellwachstums-Bedingungen und die kontinuierliche Erhöhung der
Zellkonzentration in der erfindungsgemäßen Vorrichtung bewirken, dass
das zur Fermentation verwendete Substrat durch die Zellen beziehungsweise
Enzyme der Zellen vollständig
oder nahezu vollständig
umgesetzt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist jedoch
nicht nur überraschende
Vorteile für
das Wachstum der Zellen und damit die Produktivität des Systems
auf, sondern liefert auch ein zellfreies in einem Medium enthaltenes
Produkt, dessen weitere, in an sich bekannter Weise erfolgende Aufarbeitung
und Aufreinigung gegenüber
aus herkömmlichen
Bioreaktoren gewonnenen Produkten wesentlich vereinfacht ist. Das
heißt,
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich
die Kosten zur weiteren Aufreinigung des Fermentationsprodukts erheblich
senken. Darüber
hinaus ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
im Vergleich zu Bioreaktoren mit externen Filtrationskreislauf mit
einem relativ geringen apparativen Aufwand verbunden und ist damit
wesentlich störungsfreier.
Beispielsweise entfallen in der erfindungsgemäßen Vorrichtung zusätzliche Begasungsvorrichtungen
und eine spezielle Umlaufpumpe, die in Bioreaktoren mit externem
Filtrationskreislauf wesentliche Erfordernisse darstellen. Gegenüber herkömmlichen
Reaktoren mit kontinuierlichem Betrieb werden daher Rüstzeiten
eingespart und die Prozesskontrolle wird wesentlich vereinfacht.
Auch aus energiewirtschaftlichen Gründen besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung
gegenüber
Bioreaktoren mit externem Filtrationskreislauf erhebliche Vorteile,
da in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dynamische Filtrationsmethoden zur Anwendung kommen, die zu einer
beträchtlichen
Senkung der Betriebskosten führen.
Solche dynamischen Filtrationsmethoden sind dadurch gekennzeichnet,
dass die Deckschichtkontrolle der Filter erfolgt, indem im Gegensatz
zu herkömmlichen
Filtrationsmethoden nicht das gesamte Flüssigkeitsvolumen bewegt und beschleunigt
wird, sondern nur die Filtrationsvorrichtung, wofür nur ein
Bruchteil des Energieaufwandes erforderlich ist. Zu den energiewirtschaft lichen
Vorteilen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
trägt auch
die Tatsache bei, dass der Transport des Permeates, das heißt des produkthaltigen
Mediums, aus dem Reaktor unter dem Einfluss von hydrostatischem
Druck im Reaktor sowie durch einen Unterdruck innerhalb der Filtrationsvorrichtung
erfolgt.
In besonders vorteilhafter Weise
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Herstellung von Produkten geeignet, die in bestimmten Konzentrationen
das Wachstum der Zellen oder die Aktivität von bestimmten Enzymen hemmen
oder beeinträchtigen
beziehungsweise bei denen eine Erhöhung der Zelldichte oder ein
zellfreier Produktaustrag verfahrenstechnisch oder wirtschaftlich
von Vorteil ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung lässt sich
daher in besonders vorteilhafter Weise für die Herstellung von Essigsäure anwenden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
und Verfahrensweise lässt
sich jedoch auch für
andere biotechnologische Umsetzungen verwenden. Unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und Verfahrensweise können
beispielsweise auch andere organische Säuren, wie Milchsäure, Propionsäure usw.
oder andere mikrobiellen Produkte hergestellt werden, und zwar auf
aerobem oder anaerobem Weg. Bei anaerob hergestellten Produkten, wie
Milch- und Propionsäure,
ist die Anordnung des Filterhalters, insbesondere eines Rotorfilters,
der besseren Zugänglichkeit
wegen auch in einem externen Kreislauf realisierbar, da so keine
Probleme mit der Sauerstoffversorgung auftreten. Die energetischen
Einsparungen sind auch hier gegeben, da für dieses System nur ein einfacher
Flüssigkeitstransport
zum Filter und zurück
in den Reaktor zusätz lich
benötigt
wird und die Filtration selbst über
die Rotation des Filters mit hydrostatischem Druck beziehungsweise
Unterdruck erfolgt.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung wird unter einem „Bioreaktor" eine Vorrichtung
zur Kultivierung von Zellen, insbesondere Mikroorganismen und Pilzen,
aber auch pflanzlichen, menschlichen oder tierischen Zellen, und
zur Herstellung definierter Produkte, wie Antibiotika, Vitamine,
organische Säuren, Enzyme
etc. verstanden. Die Zellen können
natürlichen
Ursprungs oder gentechnisch oder in anderer Weise verändert sein.
Unter dem Begriff „Zellen" werden auch Teile,
wie Zellorganellen, oder Aggregate von Zellen oder Teilchen davon
verstanden. Unter dem Begriff „Zellen" werden auch in künstlichen
Systemen, zum Beispiel Liposomen, enthaltene Enzyme oder Enzymkomplexe
ebenso wie auf Trägern
immobilisierte Enzyme oder Enzymkomplexe verstanden. Bei den in
einem Bioreaktor kultivierten Mikroorganismen kann es sich sowohl
um aerobe als auch um anaerobe Zellen, Zellorganellen oder Teile
von Zellen handeln. Die Zellen werden im Bioreaktor vorzugsweise
einer Submers-Kultivierung unterworfen. Der Begriff „Bioreaktor" umfasst daher auch
Vorrichtungen, in denen mit Hilfe von isolierten und/oder immobilisierten
Enzymen definierte Produkte hergestellt werden.
Der Begriff „Fermentationsprodukt" umfasst alle durch
enzymatisch-chemische Veränderungen
eines zum Beispiel organischen Substrates, die durch die zur Fermentation
eingesetzten Zellen, beispielsweise Mikroorganismen, beziehungsweise
durch Enzyme, die von den Zellen gebildet werden beziehungsweise
aus diesen Zellen isoliert wurden, hergestellten Metabolite beziehungsweise
Produkte.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung wird unter einer „Filtrationsvorrichtung" eine Vorrichtung
zur Trennung von Feststoffteilchen aus fluiden Medien, insbesondere
Feststoffteilchen enthaltende Flüssigkeiten,
wie Suspensionen, verstanden. Ein wesentliches Merkmal einer Filtrationsvorrichtung
besteht darin, dass diese von einer kontinuierlichen Phase, insbesondere
einer Flüssigkeit
durchströmt
wird, wobei dispergierte Teilchen, wie Feststoffteilchen oder auch
Tröpfchen
an der Oberfläche
der Filtrationsvorrichtung oder in deren Innenraum zurückgehalten
werden.
Erfindungsgemäß ist insbesondere vorgesehen,
dass die in der Vorrichtung zur Herstellung eines Fermentationsproduktes
verwendete Filtrationsvorrichtung aus mindestens einem Filter und
mindestens einem damit verbundenen Filterhalter besteht. Im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem „Filter" insbesondere der Teil der Filtrationsvorrichtung
verstanden, an dessen Oberfläche
beziehungsweise in dessen Inneren die eigentliche Filtration des
zell- und produkthaltigen Mediums des Bioreaktors erfolgt. Unter einem „Filterhalter" wird der Teil der
Filtrationsvorrichtung verstanden, der den Filter trägt und ihm
innerhalb des Bioreaktors, insbesondere innerhalb des im Bioreaktor
befindlichen Mediums zur Kultivierung von Zellen mechanische Stabilität verleiht.
Erfindungsgemäß ist insbesondere vorgesehen,
dass der Filter und der Filterhalter der Filtrationsvorrichtung
eine Fluidverbindung miteinander bilden oder aufweisen, und den
Transport des filtrierten produkthaltigen Mediums durch den Filter
und Filterhalter aus dem Bioreaktor heraus ermöglichen. Unter einer „Fluidverbindung" wird im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung eine Einrichtung verstanden, die
einen Flüssigkeitsstrom
von einem Raum oder Bereich in einen anderen Raum oder Bereich ermöglicht.
Die Fluidverbindung zwischen dem Filter und dem Filterhalter wird
erfindungsgemäß in besonders
bevorzugter Ausführungsform
dadurch hergestellt, dass der Filter und der Filterhalter jeweils
einen Innenraum umfassen, wobei der Filterhalter im Verbindungsbereich
zu dem Filter mindestens eine den Durchtritt des Filtrates vom Filter
in den Filterhalter ermöglichende Öffnung aufweist.
So kann der Innenraum des Filters über eine oder mehrere Öffnungen,
Röhren,
Kanäle,
Leitungen, Bohrungen, Schlitze, poröse Bereiche oder ähnliches
mit dem Innenraum des Filterhalters so in Verbindung stehen, dass
ein Flüssigkeitsstrom
vom Innenraum des Filterelements in den Filterhalter-Innenraum erfolgen
kann und damit eine Fluidverbindung geschaffen wird. Aufgrund der
Fluidverbindung zwischen Filter und Filterhalter ermöglicht es
die erfindungsgemäße Vorrichtung
in vorteilhafter Weise, dass das im Filter gebildete Filtrat, das
heißt
also das von den Zellen befreite produkthaltige Medium innerhalb
der Filtrationsvorrichtung transportiert und aus dem Bioreaktor
heraus abgezogen werden kann.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass der Filterhalter
beziehungsweise Rotorfilter im Innenraum des Bioreaktors entlang
der Symmetrieachse des Bioreaktors oder im Bereich der Bioreaktor-Symmetrieachse, das
heißt
in dessen räumlicher
Nähe angeordnet ist.
Der Filterhalter, insbesondere Rotorfilter, kann in einer besonderen
Ausführung
auch nicht in der Symmetrieachse des Fermenters angeordnet sein,
insbesondere bei der Essigsäureherstellung.
Ein Einbau parallel zur Strömung,
also von der Seite mit der Welle senkrecht und den Filterscheiben
parallel zur Strömungsrichtung,
ist bevorzugt. Der Filterhalter ist vorzugsweise in Form einer Hohlwelle
ausgebildet. Der Filterhalter, vorzugsweise die Hohlwelle, ist dabei
drehbar angeordnet und kann bewegt, insbesondere in Rotation versetzt und
beschleunigt werden. Der Filterhalter, vorzugsweise die Hohlwelle,
ist mit mindestens einem Filter, vorzugsweise jedoch mit mehreren
Filtern verbunden, die beabstandet zueinander auf oder an dem Filterhalter angeordnet
sind und mit diesem drehfest verbunden sind. Der Filterhalter weist
dabei solche Abmessungen auf und nimmt eine solche Position ein,
dass die Filter in das zu filtrierende zell- und produkthaltige
Medium eintauchen und zur Deckschichtkontrolle der Filteroberfläche vom
Fermentationsmedium überströmt werden können. Vorzugsweise
ist mindestens ein Filter so mit dem Filterhalter verbunden, dass
er sich im Bereich des Reaktorbodens befindet. Der Filterhalter,
vorzugsweise die Hohlwelle, kann durch einen außerhalb des Reaktors angeordneten
Antrieb in Rotation versetzt werden. Durch die bei Rotation auftretende
Flüssig keitsbewegung
um die Filter und zwischen den Filtern und die auf diese wirkende
Zentrifugalkraft kann so eine Deckschichtbildung auf der Filteroberfläche wirkungsvoll
kontrolliert werden, zum Beispiel konstant gehalten werden für gleichbleibende
Permeatflüsse.
Die Zentrifugalkraft wirkt reinigend auf die Flüssigkeit beziehungsweise die
Deckschichtpartikel. Da in Reaktoren kontinuierlich frisches Fermentationsmedium
in den Reaktorinnenraum eingeleitet wird und darüber hinaus in aerob arbeitenden
Reaktoren zudem häufig
eine Dispergierung der zur Belüftung
eingetragenen Gasphase mittels Flüssigkeitsstrahlen erfolgt,
entstehen zusätzlich
nutzbare hydrodynamische Drücke,
wenn die erfindungsgemäß eingesetzte
Filtrationsvorrichtung, insbesondere die Filter, in den Flüssigkeitskreislauf
vor einer Düse,
zum Beispiel einer Zweistoffdüse,
zum Einbringen von Flüssigkeit
und/oder Gas wie Luft oder Sauerstoff eingebaut werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht also
die energetisch vorteilhafte Entkopplung von für die Filtration notwendiger Überströmgeschwindigkeit
und sonstiger Flüssigkeitsbewegung,
da die für
die effiziente Filtration notwendige Überströmgeschwindigkeit durch die
Rotation der Filtrationsvorrichtung erzeugt wird.
Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass
der mindestens eine Filter drehfest so auf der drehbaren Hohlwelle
angebracht ist, dass das Filtrat durch diese abgezogen werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hohlwelle einstückig ausgebildet
ist und den mindestens einen Filter durch eine, in bevorzugter Ausführungsform
zentral in letzterer angeordnete, Durchgangsöffnung durchsetzt, wobei zumindest
eine Öffnung
oder Nut in Längsrichtung
der Welle in dem Bereich der Hohlwelle vorgesehen ist, den der Filter
mit seiner inneren Mantelfläche
umschließt,
so dass Flüssigkeit
vom Filter in das Innere der Hohlwelle gelangen kann. In einer weiteren
Ausgestaltung ist vorgesehen, dass mehrere Filter beabstandet zueinander
auf dem einstückigen
Filterhalter angeordnet sind.
In einer weiteren Ausgestaltung ist
vorgesehen, dass der Filterhalter, insbesondere die Hohlwelle, mehrstückig aus
verschiedenen, zum Beispiel rohrförmigen, hohlen Abschnitten
ausgebildet ist, wobei die verschiedenen Abschnitte des Filterhalters
durch zwischen diesen angeordnete Filter, insbesondere Filterscheiben,
getrennt und gleichsam zur zu filtrierenden Fermentationsflüssigkeit
hin flüssigkeitsdicht
durch diese verbunden sind. Auch in dieser Ausgestaltung ist eine
Fluidverbindung, beispielsweise eine Öffnung oder Nut in Längsrichtung
der Welle zwischen dem Inneren des Filterträgers und des Filters, vorgesehen.
Das in das Innere des Filters eindringende Filtrat kann so vom Inneren
des Filters in das Innere der Hohlwelle gelangen und aus dieser
abgezogen werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
steht die Längsachse
des Filterhalters, vorzugsweise der Hohlwelle, senkrecht auf den
Ober- und Unterseiten, also Grundflächen der beispielsweise als
Filterscheibe ausgebildeten Filter.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass in einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform mindestens ein,
vorzugsweise jedoch mehrere Filterhalter im Bereich der Wandung
des Bioreaktors oder in der Bioreaktor-Wandung selbst angeordnet
sind, so dass die mit den Filterhaltern verbundenen Filter in den Innenraum
des Bioreaktors, insbesondere in das zell- und produkthaltige Fermentationsmedium
hineinragen. Das heißt,
in dieser Ausführungsform
sind vorzugsweise mehrere Filterhalter in der Wandung, also im Gehäuse des
Bioreaktors fest verankert und somit unbeweglich und nicht drehbar.
Die feststehenden, unbeweglichen Filterhalter und Filter können erfindungsgemäß beispielsweise
anstelle der üblicherweise
in Bioreaktoren vorhandenen Strombrecher eingebaut werden. Filter
und Filterhalter können
in einer Ausführungsform
auch einstückig
ausgebildet sein. Dabei ist vorgesehen, dass der Einbau so erfolgt,
dass eine möglichst
intensive Überströmung der
Filteroberfläche
erreicht wird. Da in dieser Ausführungsform
die Filtrationsvorrichtung selbst nicht mehr bewegt wird, wird eine
weitere Energie- und Kosteneinsparung erreicht. Neben den energetischen
Einsparungen sind auch die konstruktiven Aufwendungen für das Abziehen
des Permeates aus dem Reaktor wesentlich geringer. Eine Kontrolle
der Deckschicht an den unbeweglichen feststehenden Filtern kann
in dieser Ausführungsform
durch eine im Reaktor bereits vorhandene Flüssigkeitsströmung erfolgen,
die beispielsweise in Bioreaktoren auftritt, wo hohe Strömungsgeschwindigkeiten
und Turbulenzen zur Feinverteilung von Luftblasen benötigt werden,
um eine möglichst
große
Phasengrenzfläche
zur Sauerstoffübertragung
in die Flüssigkeit zu
er zielen. Eine weitere Überströmung der
Filter zur Deckschichtkontrolle kann dadurch erreicht werden, dass oberhalb
und/oder unterhalb der feststehenden Filter spezielle bewegliche
Elemente zur Turbulenzerzeugung angeordnet werden.
In bevorzugter Ausführungsform
weisen die an dem Filterhalter angebrachten Filter Durchgangsöffnungen
zur Aufnahme des Filterhalters beziehungsweise zur Verbindung mit
dem Filterhalter auf. Handelt es sich bei dem Filterhalter um eine
innerhalb des Bioreaktor-Innenraums angeordnete drehbar gelagerte
Hohlwelle, sind die Filter vorzugsweise drehfest so angebracht,
dass das Filtrat durch diese abgezogen werden kann. Vorzugsweise
sind die Filter als Filterscheibe ausgeführt. Die Filterscheibe kann
beispielsweise als ein eine Membran aufweisender oder Membran überzogener
Hohlkörper
beziehungsweise Hohlrahmen ausgeführt sein. Erfindungsgemäß ist insbesondere
vorgesehen, dass der Innenraum der Filterscheibe als poröse Stützstruktur
ausgebildet ist, die der auf der Oberfläche angebrachten Membranschicht
Stabilität
verleiht und für
den Abtransport des Permeates verantwortlich ist. Die Membranschicht
ist eine selektive poröse
Trennschicht, die je nach Porengröße nur für bestimmte Molekular- und
Partikelgrößen durchlässig ist.
Erfindungsgemäß wird die
Membranschicht so ausgewählt,
dass sie für
Zellen, insbesondere Mikroorganismen, nicht durchlässig ist.
Als Filterscheibe eingesetzt werden können erfindungsgemäß beispielsweise üblicherweise
in der Membrantrenntechnik verwendete technische Membranen, zum
Beispiel Polymer- oder Keramikmembranen mit zur Mikro- und Ultrafiltration
geeigne ten Porenstrukturen, insbesondere deren Porendurchmesser
so gewählt
ist, dass das Fermentationsprodukt durch die Membran hindurchdringen
kann, während
Zellen wie Mikroorganismen an der Membran zurückgehalten werden. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Filter eine Flachmembran
ist. Die Filterfläche
selbst kann unterschiedliche Formen aufweisen. Erfindungsgemäß können die
für den
Membranaustrag erforderlichen Filterflächen, insbesondere die zur
Trennung erforderlichen Membranflächen, aufgrund des ständigen Produktaustrages
relativ klein gehalten werden.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der
Permeattransport innerhalb der Filtrationsvorrichtung und damit
das Abziehen des Permeates aus dem Bioreaktor durch den im Reaktor
herrschenden hydrostatischen Druck und durch einen künstlich
erzeugten Unterdruck von der Saugseite her erfolgen. Aufgrund der
Höhe der Flüssigkeit
wird innerhalb des Bioreaktors ein hydrostatischer Druck aufgebaut,
der erfindungsgemäß als transmembranes
Druckgefälle
ausgenutzt werden kann. Erfindungsgemäß ist darüber hinaus vorgesehen, dass
die Filtrationsvorrichtung, insbesondere der Filterhalter, mit einer
außerhalb
des Bioreaktors angeordneten Pumpe verbunden ist, um innerhalb der
Filtrationsvorrichtung einen Unterdruck zu erzeugen und damit einen
effizienten Transport des Permeates aus dem Bioreaktor heraus zu
ermöglichen.
Erfindungsgemäß ist insbesondere
vorgesehen, dass die Filtrationsvorrichtung, insbesondere der Filterhalter, über Schläuche, Leitungen,
Rohre und ähnliche
Systeme mit der Saugseite der Pumpe verbunden ist. Der mit der Pumpe
verbundene Filterhalter weist daher im Verbindungsbereich mit der
Pumpe mindestens eine Öffnung
auf, die den Durchtritt des Filtrates aus dem Filterhalter-Innenraum in diese
Schläuche,
Leitungen, Rohre etc. und damit das Abziehen des Filtrates aus dem
Reaktor ermöglicht.
Erfindungsgemäß bevorzugt ist, dass der die
Filtrationsvorrichtung enthaltende Bioreaktor für eine aerobe Verfahrensweise
mindestens eine Düse
zur Zufuhr von beispielsweise Luft aufweist. Vorzugsweise handelt
es sich bei der Düse
um eine Zweistoffdüse.
Im Falle einer anaeroben Fermentation ist für Luft keine Düse vorhanden.
In bevorzugter Ausführung
erfolgt jedoch die Dispergierung und Vermischung, gegebenenfalls auch
von Luft, mittels eines Rührorgans.
Als Bioreaktor kann ein beliebiger Bioreaktortyp mit mechanischer, pneumatischer
oder hydrodynamischer Eintragung der für die Flüssigkeitsumwälzung erforderlichen
Energie eingesetzt werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei dem Bioreaktor um einen Rührkesselreaktor,
insbesondere einen Spezial-Reaktor
zur Essigsäureproduktion.
In bevorzugter Ausführungsform
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur fermentativen Herstellung von Essigsäure unter Verwendung von Acetobacter
und/oder Gluconobacter-Zellen verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung löst das ihr
zugrunde liegende Problem auch durch die Bereitstellung eines Verfahrens
zur Gewinnung eines in einem flüssigen
Medium befindlichen Fermentationsproduktes, welches von Zellen,
beispielsweise Essigsäure-Bakterien, in einem
Bioreaktor gebildet wird, wobei die Zellen in einem Bioreaktor in
ein geeignetes Kulturmedium eingebracht und dort kultiviert werden
und wobei während
oder nach der Kultivierung und der damit verbundenen Anreicherung
des Fermentationsproduktes im Kulturmedium die Zellen innerhalb
des Bioreaktors mittels Filtration vom produkthaltigen Kulturmedium
getrennt werden. Das zell- und produkthaltige Medium wird innerhalb
des Bioreaktor-Innenraums filtriert, wobei das filtrierte produkthaltige
Medium nach Filtration aus dem Bioreaktor heraus transportiert wird,
während
die abgetrennten Zellen im Bioreaktor verbleiben und für den weiteren
Fermentationsprozess zur Verfügung
stehen. Durch die Filtration des zell- und produkthaltigen Mediums
kann so auf effiziente Weise die Konzentration der zur Fermentation benötigten Zellen,
beispielsweise der Bakterien, innerhalb des Bioreaktors erhöht werden.
Dabei wird das zell- und produkthaltige Medium unter Verwendung
einer innerhalb des Bioreaktors angeordneten, aus einem Filter und
einem Filterhalter bestehenden Filtrationsvorrichtung filtriert.
Das erfindungsgemäße Verfahren
zur Gewinnung eines Fermentationsproduktes ist in bevorzugter Ausführungsform
dadurch gekennzeichnet, dass das zell- und produkthaltige Medium
unter dem Einfluss von hydrostatischem Druck und eines innerhalb
der Filtrationsvorrichtung erzeugten Unterdrucks filtriert und dann
durch die Filtrationsvorrichtung aus dem Bioreaktor heraustransportiert
wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
sieht in bevorzugter Ausführungsform
insbesondere vor, dass der Unterdruck innerhalb der Filtrationsvorrichtung durch
eine mit dem Filterhalter verbundene Pumpe erzeugt wird.
In bevorzugter Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Filtrationsvorrichtung zur Deckschicht-Kontrolle
bewegt, insbesondere in Rotation versetzt wird. Dabei handelt es
sich insbesondere um solche Filtrationseinrichtungen, die im Bioreaktor-Innenraum entlang
der Symmetrieachse des Bioreaktors drehbar beziehungsweise bewegbar
angeordnet sind. Der Filterhalter, insbesondere Rotorfilter, kann
in einer bevorzugten Ausführung
auch nicht in der Symmetrieachse des Fermenters angeordnet sein,
insbesondere bei der Essigsäureherstellung.
Ein Einbau parallel zur Strömung,
also von der Seite mit der Welle senkrecht und den Filterscheiben
parallel zur Strömungsrichtung,
ist bevorzugt. Auf diese Weise wird eine ständige Reinigung der zur Filtration
erforderlichen Membranoberfläche
der Filter erreicht und gleichzeitig werden ständig Zellen innerhalb des Fermentationsmediums
verteilt, wobei in der Fermentationsbrühe eine kontinuierliche Zunahme
der Organismenkonzentration erreicht wird, die über den gleichzeitig abgezogenen
Bleed-Strom auf
einem konstanten Wert gehalten werden kann. In einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, dass zur Kontrolle der Deckschicht nicht die Filtrationsvorrichtung
selbst bewegt wird, sondern eine im Bioreaktor vorhandene Flüssigkeitsströmung zur Überströmung der
Filteroberfläche
und damit zur Deckschichtkontrolle verwendet wird und/oder zusätzlich ein
unterhalb beziehungsweise oberhalb der stationär und unbeweglich angeordneten
Filtrationseinrichtung angeordnetes bewegbares Turbulenzerzeu gungs-Element
bewegt wird. Bei solchen Filtrationsvorrichtungen handelt es sich
also insbesondere um feststehende, insbesondere im Bereich der Bioreaktor-Wandung
angeordnete Filtrationsvorrichtungen.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Essigsäure aus
Ethanol in einem Bioreaktor, wobei zur Fermentation bakterielle
Zellen der Gattung Acetobacter oder Gluconobacter eingesetzt werden.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Milchsäure oder
Propionsäure.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die vorliegende Erfindung wird anhand
der 1 und 2 sowie eines Beispiels näher erläutert.
Die Figuren zeigen:
1 zeigt
schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Herstellung eines Fermentationsproduktes, die einen Bioreaktor
und eine im Bioreaktor angeordnete Filtrationsvorrichtung umfasst,
wobei die Filtrationsvorrichtung zentral und mittig im Innenraum
des Reaktors entlang der Symmetriehöhenachse des Bioreaktors angeordnet
ist.
2 zeigt
eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die 1 zeigt
eine Vorrichtung 1 zur Herstellung eines Fermentationsproduktes
mit einem Bioreaktor 3 und einer innerhalb des Reaktors
angeordneten Filtrationsvorrichtung 11. Der Reaktor 3 weist
ein Gehäuse 5 auf,
in dem die zu filtrierende zell- und
produkthaltige Flüssigkeit
(C) mit einer Füllhöhe (H) enthalten
ist. Im Innenraum 50 des Gehäuses 5 ist zentral
und mittig im Bereich der Symmetriehöhenachse die Filtrationsvorrichtung 11 angeordnet,
die einen in Form einer Hohlwelle ausgebildeten Filterhalter 13 und
eine Vielzahl von drehfest mit dem Filterhalter 13 verbundenen
Filterscheiben 15 umfasst.
Der rohrförmige Filterhalter 13 durchsetzt
die jeweils eine, nicht dargestellte, zentrale Durchgangsöffnung aufweisenden
Filterscheiben 15. Der Filterhalter 13 weist in
den Bereichen, in denen er mit den Filterscheiben 15 verbunden
ist, eine den Durchtritt des Filtrats aus dem Innenraum der Filterscheibe 15 in
den Innenraum des Filterhalters 13 erlaubende Durchgangsöffnung (nicht
dargestellt) auf, die eine Fluidverbindung erlaubt.
Die Funktionsweise der Filtrationsvorrichtung 1 stellt
sich wie folgt dar:
Auf der Filtrationsvorrichtung 11 lastet
aufgrund der Füllung
des Reaktors 3 mit Medium (C) ein hydrostatischer Druck,
wobei ein transmembranes Druckgefälle erzeugt wird. Innerhalb
der Filtrationsvorrichtung 11 wird außerdem durch eine hier nicht
dargestellte Pumpe und eine dazugehörige Leitung ein Unterdruck
erzeugt. Sowohl der hydrostatische Druck als auch der Unterdruck
führen
zur Filtration der im Reaktorgehäuse
enthaltenen zell- und produkthaltigen Flüssigkeit (C). Dabei dringt
Filtrat (B), bei dem es sich um produkthaltiges Medium handelt,
durch die Filterscheiben 15 in deren Inneres ein, strömt durch
die Fluidverbindung zwischen Filterscheibe 15 und Filterhalter 13 in
das Innere des Filterhalters 13 und wird durch diesen aus
dem Gehäuse 5 abgezogen,
während
im Medium enthaltene Zellen an der Oberfläche der Filterscheiben 15 zurückgehalten werden.
Während
des Verfahrens rotieren der Filterhalter 13 und die damit
drehfest verbundenen Filterscheiben 15, so dass eine Zentrifugalkraft
erzeugt wird, die zur Kontrolle der Deckschichtbildung auf den Filterscheiben 15 führt. Die
Deckschichtkontrolle wird in dieser Ausführungsform erfindungsgemäß also durch
die Rotation des Filterhalters erzeugt und ist damit von der Zuflussgeschwindigkeit
und dem Zuflussvolumen des Fermentationsmediums abgekoppelt. Die
auf die Deckschicht wirkende Kraft ist demgemäß frei wählbar. Diese Verfahrensweise
ermöglicht
eine energetisch erheblich verbesserte Betriebsweise von Bioreaktoren.
Die Rotation des Filterhalters 13 und
der damit drehfest verbundenen Filterscheiben 15 kann zusätzlich durch
bereits im Reaktorinnenraum vorhandene Flüssigkeitsströmungen,
die durch das Rührorgan
oder durch eine im Reaktorboden 9 angeordnete Düse 30,
die ein Gas (D), beispielsweise Luft oder Sauerstoff, in den Reaktor 3 eindüsen, unterstützt werden.
Durch das Einspritzen von Luft oder Sauerstoff wird ein zusätzlich auf
die Filtervorrichtung
11 wirkender Druck erzeugt, nämlich ein
hydrodynamischer Druck.
Die 2 zeigt
schematisch eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zur
Herstellung eines in einem Medium befindlichen Fermentationsproduktes
umfassend einen Bioreaktor 3, zum Beispiel einen Abwasserreaktor,
und mehrere Filtervorrichtungen 11, die einen Filterhalter 13 und
einen Filter 15 umfassen. Die Filterhalter 13 der
Filtervorrichtungen 11 sind, verteilt über den Umfang des Gehäuses 5,
jeweils in der Innenwandung 7 des Reaktorgehäuses 5 verankert.
Der Reaktor 3 enthält
das zu filtrierende zell- und produkthaltige Fermentationsmedium
(C), das mit einer Füllhöhe (H) im
Reaktor 3 vorhanden ist.
Der Antrieb der im Reaktor 3 vorliegenden
Umlaufströmung
erfolgt durch einen im Reaktorboden 9 durch das Rührorgan
oder durch die Düse 30 eingestrahlten
Luftstrahl. Die in der Reaktorwandung verankerten Filtrationsvorrichtungen 11 stehen
unter dem hydrostatischen Druck der Flüssigkeitssäule des Reaktors 3 und
einem Unterdruck, der von einer nicht dargestellten Pumpe und einem
dazugehörigen
Leitungssystem innerhalb der Filtrationsvorrichtungen 11 erzeugt
wird. Beide Drücke
erzeugen ein transmembranes Druckgefälle, welches in kostengünstiger
Weise die Filtrierung des Fermentationsmediums (C) ermöglicht.
Der produkthaltige Filtratstrom (B) wird aus den Filterhaltern 13 abgeleitet,
während
die Zellen durch die Umlaufverströmung innerhalb des Reaktors 3 verteilt
werden.