DE1955140C - Flüssigkeitsgekühlte Zylinderlaufbuchse für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Flüssigkeitsgekühlte Zylinderlaufbuchse für BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine flüssigkeitsgekühlte Aus gießtechnischen Gründen ist es weiterhin vor-
Zylinderlaufbuchse für Brennkraftmaschinen, insbe- teilhaft, jedes Kühlrohr an zwei radial gegenuberlie-
sondere Großmaschinen, mit wenigstens einem von genden Stellen zu teilen und jede dadurch entstehende
der Kühlflüssigkeit durchflossenen, in dem oberen Hälfte eines Kühlrohres an ihren Enden nahe der die
Bereich des Buchsenbundes eingegossenen Kühlrohr. 5 beiden Formhälften trennenden Te'ifuge z" lagern.
Bekanntlich treten im Verbrennungsraum von Dadurch können beide so entstehende halbkreisfor-
Brennkraftmaschinen sehr hohe Temperaturen auf, mige Kühlsysteme mit ihren zugehörigen Forrnhalf-
welche der Kühlung, besonders des oberen Teiles ten beim Zusammenbau der Gußform unabhängig
der Zylinderlaufbuchse, große Bedeutung zukommen voneinander bewegt und eingebaut werden, wodurch
lassen. Insbesondere der Bund der Zylinderlaufbuchse ίο die Gefahr von Beschädigungen oder Verschiebungen
muß jedoch außer erheblichen, radial wirkenden Gas- der Kühlrohre und der Gußform beim Einsetzen des
drücken beträchtliche, von den Zylinderkopfschrau- schweren, den späteren Verbrennungsraum von
ben eingeleitete axiale Kräfte übertragen, weswegen Gußwerkstoff freihaltenden Kerns weitgehend ver-
die konstruktive Auslegung des Buchsenbundes aus mieden wird.
Gründen der Festigkeit auf eine gegenüber den weiter 15 Um eine gute Zirkulation der Kühlflüssigkeit zu
unten liegenden Teilen der Zylinderlaufbuchse rela- gewährleisten, wird vorgeschlagen, die Flüssigkeit im
tiv große WerkstoSfanhäufung nicht verzichten kann. Fall mehrerer, übereinander angeordneter Kühlrohre
Ohne ausreichende Kühleinrichtung kommt es in die- mittels jeweils eines Steigrohres an jeweils einer Seite
sen Werkstoffanhäufungen zu einer Wärmestauung, wechselseitig von einer Rohrhälfte zur nächsthöheren
in deren Folge durch ungleiche Wärmedehnungen ao zu führen. Der fertigungstechnische Aufwand kann
gefährliche Verwerfungen der Bundflächen, insbesori- weiter vermindert werden, wenn eine derartige, in
dere der Bundinnenwand, oder gar Spannungsrisse sich geschlossene Anordnung halbkreisförmiger, starr
auftreten. Weiterhin gefährdet eine mangelhafte verbundener Kühlrohre vorgefertigt und als Ganzes
Wärmeabfuhr die Ausbildung eines ausreichenden eingeformt wird.
Schmierfilms zwischen den Kolbenringen und der 35 Der Vorteil der Erfindung besteht vor allem darin,
Buchsenwand, was die Gefahr eines Fressens dieser daß mit Ausnahme von senkrecht den Bereich der
Teile mit sich bringt. axialen Druckspannungen durchstoßenden Versor-
Es sind bereits verschiedene Ausführungen von gungsleitungen oder Halterungen keine Kühlkanäle
Kühlanordnungen bekamt, die im Buchsenbund in diesem axial belasteten Bereich des Buchsenbuneinen
von einem Kühlmittel durchPossenen Kanal 30 des liegen, insbesondere, da die abgeflachten Kühlvorsehen.
Das Kühlmittel fließt dabei entweder durch rohre durch ihre ausgezeichnete Lagesicherung mit
einen eingegossenen, allseitig geschlossenen Ring- sehr geringen Toleranzen nahe an die Zylinderinnenkanal
(französische Patentschrift 588 551) oder in wand herangeführt werden können. Dies ermöglicht
nach außen offenen, mit der Mantelkühlung in Ver- wiederum eine optimale Kühlung der Bundinnenbindung
stehenden Ringnuten (schweizerische Patent- 35 wand und eine gute thermische Abschirmung der
schrift 73 495). In jedem Falle bewirkt eine derartige äußeren Bundteile bei, bedingt durch die kastenbau-Kühlanordnung
eine aeträchtliche mechanische artige Anordnung, guter Druckfestigkeit der Bund-Schwächung
des Bundes. Wird eine nach außen offene innenwand.
Ringnut vorgesehen, so bedingen die von den Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Kühlan-
Zylinderkopfschrauben eingeleiteten axialen Spann- 40 Ordnung platz- und Werkstoffsparend und erfordert
kräfte außerdem gefährliche Biegspannungen, die zu weder konstruktiven noch herstellungstechnischen
einer schädlichen Auswölbung der Zylinderinnen- Aufwand.
wand führen können. Wird ein kühlmittelführendcr Über den erfindungsgemäß ausgestalteten Buchsen-Kanal
eingegossen, so wird zudem dessen Kühlwir- bund kann der Gußwerkstoff gut in den unteren
kung dadurch beeinträchtigt, daß ein unkontrollier- 45 Ivfantelbereich fließen, weshalb keine Gefahr von
bar ungleichmäßiger Abstand des Kanals von der Gußfehlern durch einen ungünstigen Kristallisations-Zylinderinnenwand
und somit eine entlang des Um- verhuf besteht.
fangs unterschiedliche Temperaturverteilung entste- Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des
hen kann. Erfindungsgegenstandes dar. Es zeigt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den 5° Fig. 1 einen Längsschnitt durch den oberen Teil
Buchsenbund und insbesondere dessen Innenseite eines Zylinders längs der Linie I-I in F i g. 2,
möglichst wirkungsvoll zu kühlen, ohne daß dadurch Fi g. 2 einen Schnitt durch den Buchsenbund längs
ein unerwünschter Spannungsverlauf im Bereich des der Linie H-II in Fig. 1,
Buchscnbundes dessen Festigkeit beeinträchtigt oder Fig. 3 einen Längsschnitt durch den eingekreisten
gar schädliche Verformungen bewirkt. 55 Bereich aus F ig. I in vergrößerter Darstellung,
löst, daß jedes Kühlrohr in einer von axialen Druck- dem Eingießen.
spannungen freigehaltenen Zone nahe der Innenwand Beim dargestellten AusfUhrungsbeispiel wird, wie
der Zylinderlaufbuchse angeordnet, unmittelbar in in. Fig. 1 gezeigt, ein Zylinderdeckel 11 Über nicht
den Werkstoff der Zylinderlaufbuchse eingegossen 60 dargestellte Zylinderdeckelschrauben in an sich be-
und hierzu zumindest an seinen Enden mittels Halte- kanner Weise über einen Buchsenbund 12 einer zur
rungen in der Gußform gehalten ist. Zylinderachse A-A konzentrischen Zylinderlauf«
möglichst homogen zu kühlen und um einen ausrei- am Zylinderblock 15 befestigt,
dicnden Abstand von den axial druckbelastetcn üuße- 6s Aus F i g. 2 ist zu erkennen, wie eine Anordnung
re.i Bereichen des Bundes zu erhalten, wird jedes von KUhlrohren 16 jeweils geschlossen in eine der
aeflacbt. gegossen ist, Eine gute Lagesicherung der Kühlrohre
I 955
16 wird dadurch erreicht, daß jedes Kühlrohr 16 im
Bereich der Teilfuge B-B an seinen Enden nach außen gebogen, dort mittels Pfropfen 17 verschlossen und
mit diesen Enden mittels Halterungen 18 in der Gießform gehalten wird, Die dadurch erreichte gute Lagesicherung
der Kühlrohre 16 ermöglicht es, ihren Abstand« von der Zylinderinnenwand gleichbleibend
genau einzuhalten. Über Steigrohre 19 gelangt die Kühlflüssigkeit von jeweils einem Kühlrohr 16 in das
nächsthöhere. la
Die F i g. 3 zeigt deutlich, wie durch die erfindungsgemäße Verwendung abgeflachter Kühlrohre
16 eine vergleichsweise große Kühlfläche erreicht wird, die sowohl die Innenwand der Zylinderlaufbuchse
13 gleichmäßig kühlt als auch die Außenzonen des Buchsenbundes 12 thermisch abschirmt.
Durch die damit entstehende kastenbauartige Gestaltung des die Innenwand unterstützenden TeHes des
Buchsenbundes 12 wird trotz der großen Gesamtkühlfläche eine gute Festigkeit der Bundinnenseite gegen ao
radialen Druck erreicht. Die über einen Zentriersteg 20 des Zylinderdeckels 11 eingeleiteten axialen
Spannkräfte belasten lediglich den ungeschwächten Bereich des Buchsenbundes 12 und werden dort zur
Stützfläche des Zylinderblocks 15 weitergeleitet.
Dieser verhältnismäßig stark ausgebildete äußere Bereich des Buchsenbundes 12 ermöglicht bei stehendem
Guß einen ausreichend breiten Zugang des Gußwerkstoffs zu den unteren Bereichen der Zylinderlaufbuchse
13, die damit gießtechnisch nicht durch Lunker oder ähnliche Gußfehler gefährdet wird.
F i g. 4 zeigt eine halbkreisförmige, vor dem Gießen bereits fest verbundene Anordnung von Kühlrohren
16, die zum Vergießen an den Rohrenden in einer Formhälfte gehalten wird. Die Kühlflüssigkeit
gelangt uabei durch eine Zuflußleitung 21 aus den den Mantelbereich der Zylinderlaufbuchse 13 kühlenden
Kanälen in das unterste der Kühlrohre 16, durchläuft dieses und tritt mittels eines Steigrohres 19 am
anderen Ende des untersten der Kühlrohre 16 in das nächsthöhere ein, von wo sie — wiederum nach
Durchlaufen — weitergeleitet wird. Das eine Ende des obersten Kühlrohres 16 ist nicht mit einem Propfen
17 verschlossen, so daß die Kühlflüssigkeit von hier zum Zylinderdeckel hochgeleitet werden kann.
Claims (5)
1. Flüssigkeitsgekühlte Zylinderlaufbuchse für Brennkraftmaschinen, insbesondere Großmaschinen,
mit wenigstens einem von der Kühlflüssigkeit durchflossenen, in dem oberen Bereich des
Buchsenbundes eingegossenen Kühlrohr, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Kühlrohr
(16) in einer von axialen Druckspannungen freigehaltenen Zone nahe der Innenwand der
Zylinderlaufbuchse (13) r.ngeordnet, unmittelbar in den Werkstoff der Zylinderlaufbuchse (13) eingegossen
und hierzu zumindest an seinen Enden mittels Halterungen (18) in der Gußform gehalten
ist.
2. Zylinderlaufbuchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Kühlrohr (16)
radial an beiden Seiten abgeflacht ausgebildet ist.
3. Zylinderlaufbuchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Kühlrohr (16)
geteilt und jede dadurch entstehende Hälfte eines Kühlrohres (16) an ihren Enden nahe der die beiden
Formhälften trennenden Teiifuge (B-B) gelagert ist.
4. Zylinderlaufbuchse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle mehrerer
übereinanderliegender Kühlrohre (16) diese jeweils im Bereich ihrer Enden wechselnd über je
ein Steigrohr (19) verbunden sind.
5. Zylinderlaufbuchse nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anordnung
mehrerer übereinanderliegender Kühlrohre (16) vor dem Gießen zusammengefügt und starr
verbunden ist.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
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