DE19547799C2 - Bügelendstück - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bügelendstück für einen aus
einem Bügelschaft und dem Bügelendstück bestehenden Bügel einer
Brille gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Es sind Bügel bekannt, die aus einem Bügelschaft und
einem Bügelendstück bestehen. Als Bestandteil der Brille ist der
Bügel mit Hilfe eines Gelenkes an einem Ende des Bügelschaftes
gelenkig gelagert. Am anderen Ende des Bügelschaftes ist ein
Zapfen ausgebildet. Das Bügelendstück weist einen gekrümmten,
zur Anlage hinter dem Ohr des Brillenträgers bestimmten Anlage
abschnitt sowie einen länglichen Verbindungsabschnitt auf, der
mit einem in Längsrichtung des Verbindungsabschnitts verlaufen
den Aufnahmeloch versehen ist, das zur Aufnahme des Zapfens des
Bügelschaftes bestimmt ist. Bei der Montage des Bügels wird der
Zapfen des Bügelschaftes in das Aufnahmeloch des Bügelendstücks
eingesteckt und dort festgehalten. Der Vorteil eines solchen aus
dem Bügelschaft und dem Bügelendstück zusammengesetzten Bügels
besteht darin, daß die Länge des Bügels individuell dem Brillen
träger dadurch angepaßt werden kann, daß der Zapfen vor dem Zu
sammenfügen auf das erforderliche Maß abgelängt werden kann.
Ferner kann bei geeignetem Profil von Zapfen und Aufnahmeloch
gegebenenfalls auch die Innenneigung des Bügelendstücks indivi
duell festgelegt werden.
Bei einem Bügel der vorstehend beschriebenen Art muß da für ge
sorgt werden, daß die Verbindung zwischen dem Zapfen und dem
Verbindungsabschnitt ausreichend fest ist, sich also bei Benut
zung der Brille nicht löst. Zu diesem Zweck sind mehrere ver
schiedene Ausbildungen bekannt.
Eine der bekannten Ausbildungen besteht darin, den Zapfen mit
einem Außengewinde und das Aufnahmeloch mit einem Innengewinde
zu versehen, so daß der Zapfen in das Ausnahmeloch geschraubt
werden kann und am Verbindungsabschnitt mittels einer Kontermut
ter gesichert werden kann. Eine andere der bekannten Ausbildun
gen besteht darin, den Verbindungsabschnitt als konische Klemm
hülse auszubilden und mittels einer auf die Klemmhülse ge
schraubten Überwurfmutter gegen den Zapfen zu klemmen. Diese be
kannten Ausbildungen sind aufgrund der Notwendigkeit, Gewinde
auszubilden und Muttern zu verwenden, in der Herstellung aufwen
dig und auch insofern unbefriedigend, als am Bügel freiliegende
Gewindeabschnitte sichtbar bleiben und der Verbindungsbereich
zwischen dem Bügelschaft und dem Bügelendstück einen störend
großen Durchmesser hat.
Eine weitere bekannte Ausbildung besteht darin, bei einem
Bügelendstück aus Kunststoff und einem Bügelschaft aus Kunst
stoff das Aufnahmeloch mit in Axialrichtung des Aufnahmeloches
verlaufenden Vorsprüngen und den Zapfen mit umlaufenden Vor
sprüngen zu versehen, so daß die umlaufenden Vorsprünge und die
axialen Vorsprünge beim Einstecken des Zapfens in das Aufnahme
loch miteinander in Eingriff treten und sich dabei gegenseitig
plastisch und/oder elastisch verformen. Bei dieser Ausbildung
liegen nach dem Herstellen der Verbindung die umlaufenden Vor
sprünge des Zapfens in störender Weise frei.
Ein Bügelendstück mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patent
anspruch 1 ist bekannt durch die Veröffentlichung DE-A-38 16
481. Dieses bekannte Bügelendstück ist bestimmt für einen Bügel
schaft aus Metall. Der Zapfen des Bügelschaftes ist abgeflacht
und weist an seinen Längsrändern vorstehende Zähne auf. Das Auf
nahmeloch hat ein ovales Profil, so daß durch seitliches Zusam
mendrücken des Verbindungsabschnitts die lange Achse des Profils
verlängert wird und dann der Zapfen eingeschoben werden kann.
Wenn der seitliche Druck auf den Verbindungsabschnitt aufgehoben
wird, wird die lange Achse des Profils verkürzt, so daß die Zäh
ne des Zapfens in Eingriff mit der Wand des Aufnahmeloches tre
ten. Diese Ausbildung ergibt eine feste Verbindung. Sie hat je
doch den Nachteil, daß nach dem Herstellen der Verbindung außer
halb des Aufnahmeloches Zähne des Zapfens freiliegen. Aus diesem
Grund ist das bekannte Bügelendstück mit einer Manschette aus
dem weicheren Kunststoff, im bekannten Fall aus Silikon
kautschuk, versehen, die die ansonsten freiliegenden Zähne ab
deckt. Die Manschette erschwert jedoch das Zusammenfügen von Bü
gelendstück und Bügelschaft, weil sie dabei von den Zähnen am
Zapfen mitgenommen wird und nur mühsam in ihre die Zähne über
deckende Stellung gebracht werden kann. Die Manschette geht bei
dem bekannten Bügelendstück über in eine den gesamten Verbin
dungsabschnitt und den gesamten Anlageabschnitt einschließende
Ummantelung aus dem weicheren Kunststoff.
Es kann erwogen werden, den Zapfen mit einer glatten Oberfläche
ohne Vorsprünge und auch das Aufnahmeloch mit einer glatten
Oberfläche ohne Vorsprünge auszubilden und die Verbindung durch
eine Preßpassung herzustellen. Wenn dabei die Toleranzfelder
derart gewählt werden, daß stets eine feste Verbindung gewähr
leistet ist, besteht im Falle einer ungünstigen Paarung die Ge
fahr, daß der Verbindungsabschnitt bricht, sofern die das Auf
nahmeloch umgebende Wand nicht in störender Weise dick ausgebil
det wird.
Durch die Veröffentlichung WO 92/13289 ist es bekannt,
ein längsgeteiltes Bügelendstück mit Hilfe eines Klebe
mittels am Schaft eines Bügels anzukleben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Bü
gelendstück dahingehend weiterzubilden, daß eine hinreichend
feste Verbindung zwischen dem Bügelendstück und dem Bügelschaft
mit einfachen Mitteln herstellbar ist, ohne daß hierzu störende
Verdickungen, wie sie Überwurfmuttern und Kontermuttern darstel
len, oder freiliegende Zähne und Vorsprünge bzw. Maßnahmen zum
Kaschieren derselben notwendig sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Bügelendstück gemäß
Patentanspruch 1 gelöst. Bei diesem ist vorgesehen, daß im Be
reich der Hülse zumindest ein Wandabschnitt der Wand des Auf
nahmeloches aus dem weicheren Kunststoff besteht. Der aus dem
weicheren Kunststoff bestehende Wandabschnitt ist derart dimen
sioniert, daß er beim Einstecken des Zapfens des Bügelschaftes
elastisch verformt wird. Daraus resultiert zumindest eine Druck
kraft zwischen dem Wandabschnitt aus dem weicheren Kunststoff
und dem Zapfen und zwischen dem Zapfen und dem dem weichen
Wandabschnitt gegenüberliegenden Abschnitt der Wand des Auf
nahmeloches. Diese Druckkraft hat eine Haftreibungskraft zur
Folge, die den Zapfen im Aufnahmeloch festhält. Da der Wandab
schnitt aus dem weicheren Kunststoff besteht, nimmt bei der
elastischen Verformung des Wandabschnitts die Druckkraft nur mit
vergleichsweise geringer Steigung zu. Dies bedeutet, daß auch
bei einer starken Deformation des Wandabschnitts aus dem
weicheren Kunststoff die Gefahr vermieden werden kann, daß die
Kräfte so groß werden, daß die Hülse aus dem härteren Kunststoff
bricht. Bei der Erfindung ist vorteilhaft ausgenutzt, daß der
vergleichsweise härtere Kunststoff, der für die mechanische
Festigkeit des Bügelendstücks sorgt, nicht zugleich derjenige
Werkstoffist, durch dessen elastische Deformation die Druck
kräfte zwischen dem Zapfen und dem Aufnahmeloch hervorgerufen
werden. Elastisch verformt wird hauptsächlich der Wandabschnitt
aus dem weicheren Kunststoff, der unter dem Gesichtspunkt der
Weichheit gewählt werden kann, ohne daß dadurch zugleich Nach
teile im Hinblick auf Steifigkeit und Festigkeit in Kauf genom
men zu werden brauchen, da für Steifigkeit und Festigkeit der
vergleichsweise härtere Kunststoff sorgt. Vorzugsweise ist der
weichere Kunststoff derart gewählt, daß er im Zusammenwirken mit
dem Werkstoff des Zapfens des Bügelschaftes einen hohen Haftrei
bungskoeffizienten ergibt, so daß schon geringe Druckkräfte
zwischen dem Wandabschnitt aus dem weicheren Kunststoff und dem
Zapfen eine hohe Haltekraft zur Folge haben.
In vorteilhafter Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein,
daß die Hülse des Verbindungsabschnitts auf ihrer Außenseite ei
ne Polsterschicht trägt, die aus dem weicheren Kunststoff be
steht und sich nur über einen Teil des Außenumfangs des Verbin
dungsabschnitts erstreckt, wobei vorzugsweise in der Hülse zu
mindestens eine Öffnung ausgebildet ist, durch die hindurch die
Polsterschicht und der weiche Wandabschnitt miteinander stoff
lich verbunden sind. Die Polsterschicht auf der Außenseite des
Verbindungsabschnitts erhöht den Tragekomfort, und die Verbin
dung dieser Polsterschicht mit dem weichen Wandabschnitt durch
die zumindest eine Öffnung hindurch verbessert einerseits die
Verankerung des Wandabschnitts aus dem weicheren Kunststoff an
der Hülse und erleichtert andererseits das Spritzgießen des wei
chen Wandabschnitts von der Außenseite des Verbindungsabschnitts
her.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dar
gestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Bügels mit einem Bügelendstück
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Bügelschaftes des Bügels gemäß
Fig. 1;
Fig. 3 eine vergrößerte Seitenansicht des Bügelendstücks des Bü
gels gemäß Fig. 1;
Fig. 4 eine Draufsicht auf das Bügelendstück gemäß Fig. 3;
Fig. 5 eine Vorderansicht des Bügelendstücks gemäß Fig. 3;
Fig. 6 eine vergrößerte Schnittdarstellung des in Fig. 3 linken
Endes des Bügelendstücks;
Fig. 7 eine vergrößerte Schnittdarstellung gemäß A-B in Fig. 3;
Fig. 8 eine vergrößerte Schnittdarstellung gemäß C-D in Fig. 3;
Fig. 9 in Fig. 7 ähnlicher Darstellung einen Schnitt durch eine
zweite Ausführungsform des Bügelendstücks; und
Fig. 10 in Fig. 7 ähnlicher Darstellung einen Schnitt durch eine
dritte Ausführungsform des Bügelendstücks.
Ein in Fig. 1 gezeigter Bügel 2 für eine Brille besteht aus ei
nem im wesentlichen geradlinigen Bügelschaft 4 und einem damit
verbunden Bügelendstück 6. Der Schaft weist an seinem vorderen,
in den Fig. 1 und 2 linken Ende ein Gelenkauge 8 auf, das
einstückig am Bügelschaft 4 ausgebildet ist und einen Bestand
teil eines nicht dargestellten Gelenkes bildet, mit dessen Hilfe
der Bügel 2 mit einem nicht dargestellten Mittelteil einer Bril
le gelenkig verbindbar ist. An seinem hinteren, in Fig. 2 rech
ten Ende weist der Bügelschaft 4 einen Zapfen 10 auf, der beim
dargestellten Ausführungsbeispiel eine kreiszylindrische Ober
fläche aufweist. Der Bügelschaft 4 kann aus Metall oder aber
auch aus einem Kunststoff bestehen, der vorzugsweise ausgewählt
ist unter Polyacetalen, Polyamiden, Polyetherimiden und Polysol
phonen.
Der Bügelschaft 4 ist in ein Aufnahmeloch 12 des Bügelendstücks
6 gesteckt. Bevor diese Steckverbindung hergestellt wird, kann
der Zapfen 10 auf eine gewünschte Länge abgelängt werden, damit
der Bügel 2 eine individuell dem Brillenträger angepaßte Bügel
länge hat.
Bei dem in den Fig. 3, 4 und 5 vergrößert dargestellten Bü
gelestücks 6 handelt es sich um ein linkes Bügelendstück, d. h.
um ein Bügelendstück, das hinter dem linken Ohr des Brillenträ
gers an dessen Schädel anliegt und dementsprechend für einen
linken Bügel bestimmt ist. Das Bügelendstück 6 umfaßt einen ge
krümmten, zur Anlage hinter dem Ohr des Brillenträgers bestimm
ten Anlageabschnitt 14, der an seinem vorderen, in Fig. 3 linken
Ende übergeht in einen länglichen, im wesentlichen geradlinig
verlaufenden Verbindungsabschnitt 16. Wie Fig. 5 erkennen läßt,
ist der Anlageabschnitt 14 zur besseren Anpassung an die Schä
delform des Brillenträgers etwas derart gekrümmt, daß er auf
seiner Innenseite 18 konkav ist.
Das gesamte Bügelendstück 6 besteht aus Kunststoff, und zwar aus
zwei verschiedenen Kunststoffen, und ist durch Zweikomponenten
spritzgießen hergestellt. Eine erste Polsterschicht 20, die sich
auf der Unterseite des Verbindungsabschnitts 16 in dessen Längs
richtung erstreckt, sowie eine zweite Polsterschicht 24, die
sich entlang der Vorderseite 26 des Anlageabschnitts 14 bis zu
dessen freiem Ende 28 erstreckt, bestehen aus einem (im Ver
gleich zum anderen der zwei verschiedenen Kunststoffe) weicheren
Kunststoff. Im übrigen besteht das Bügelendstück 6 - mit Ausnah
me eines noch zu erläuternden Wandabschnitts 42 der Wand des
Aufnahmeloches 12 - aus einem Kunststoff, der vergleichsweise
härter und fester als der Werkstoff der beiden Polsterschichten
20 und 24 ist und dem Bügelendstück 6 die erforderliche mechani
sche Steifigkeit und Festigkeit verleiht. Allerdings ist auch
dieser härtere Kunststoff vorzugsweise elastisch verformbar, so
daß er sich der Geometrie des Bereichs zwischen Ohr und Schädel
des Brillenträgers in Grenzen anpassen kann.
Der weichere Kunststoff ist vorzugsweise ausgewählt unter Poly
urethanten, PUR-Elastomeren, Silikonen und Silikonkautschuken.
Ein geeigneter weicherer Kunststoff ist thermoplastisches
Urethan mit einer Shore-Härte im Bereich zwischen 55 und 75. Der
härtere Kunststoff ist vorzugsweise ausgewählt unter Polyaceta
len, Polyamiden, Polyetherimiden und Polysolphonen. Ein geeigne
ter härterer Kunststoff ist ein Polyamid mit einer Shore-Härte
im Bereich von 88 bis 94. Es versteht sich, daß der weichere und
der härtere Kunststoff derart aufeinander abgestimmt sein müs
sen, daß sie sich beim Spritzgießen gut miteinander verbinden.
Wie es insbesondere in Fig. 3 dargestellt ist, gehen die erste
Polsterschicht 20 und die zweite Polsterschicht 24 ineinander
über. Die beiden Polsterschichten erstrecken sich jeweils nur
über einen Teil des Außenumfangs des Anlageabschnitts 14 bzw.
des Verbindungsabschnitts 16. Beim dargestellten ersten Aus
führungsbeispiel befindet sich die erste Polsterschicht 20 le
diglich auf der Unterseite des Verbindungsabschnitts 16, wie
dies insbesondere die Fig. 3 und 7 zeigen. Die zweite Pol
sterschicht 24 befindet sich lediglich auf der in Fig. 3 linken
Vorderseite 26 des Anlageabschnitts 14, so daß auf der in Fig. 3
sichtbaren Außenseite des Bügelendstücks und auch auf der Innen
seite 18 des Anlageabschnitts 14 sowie der Innenseite 30 des
Verbindungsabschnitts 16 eine Grenzlinie 32 zwischen den beiden
Polsterschichten einerseits und dem tragenden Kern 34 des Büge
lendstücks 6 aus dem härteren Kunststoff vorhanden ist.
Im Verbindungsabschnitt 16 ist das in dessen Längsrichtung ver
laufende Aufnahmeloch 12 ausgebildet, bei dem sich um ein Sack
loch mit einer im wesentlichen kreiszylindrischen Wand 36 han
delt. Das Aufnahmeloch 12 ist umgeben von einer Hülse 38 aus dem
härteren Kunststoff, die den größten Teil der Wand 36 des Auf
nahmeloches 12 bildet. Die Hülse 38 geht an ihrem hinteren, in
Fig. 3 rechten Ende über in den Kern 34 des Bügelendstücks 6. In
der Hülse 38 sind mehrere Öffnungen 40 auf der der ersten Pol
sterschicht 20 zugewandten Seite der Hülse ausgebildet.
Wie insbesondere die Fig. 6 und 7 zeigen, weist die Wand 36
des Aufnahmeloches einen streifenförmigen, in Axialrichtung des
Aufnahmeloches 12 verlaufenden Wandabschnitt 42 auf, der aus dem
weicheren Kunststoff besteht und durch die Öffnungen 40 hindurch
in stofflicher Verbindung mit der ersten Polsterschicht 20
steht. Dadurch, daß der weichere Kunststoff die Öffnungen 40
durchdringt, ist der weiche Wandabschnitt 42 fester an der Hülse
38 verankert. Außerdem erleichtern die Öffnungen 40 das Ausbil
den des weichen Wandabschnittes 42 durch Anspritzen des weiche
ren Kunststoffs an den Kern 34 und die Hülse 38 aus dem härteren
Kunststoff. Obwohl der weiche Wandabschnitt 40 und die erste
Polsterschicht 20 auch durch einen langgestreckten Schlitz in
der Hülse 38 miteinander verbunden sein können, ist die darge
stellte Ausbildung mit mehreren Öffnungen 40 in der Hülse 38 in
sofern vorteilhaft, als das Hülsenmaterial zwischen den Öffnungen
40 Verbindungsstege bildet, die die Hülse 38 vor einem Aufsprei
zen durch das Einstecken des Zapfens 10 schützen.
Der zylindrische Zapfen 10 des Bügelschaftes 4 bildet zusammen
mit dem kreiszylindrischen Abschnitt der Wand 36 vorzugsweise
eine Übergangs- oder Preßpassung. Die Oberfläche des weichen
Wandabschnitts 42 ist im Schnitt gemäß Fig. 7 konvex und derart
dimensioniert, daß beim Einstecken des Zapfens 10 in das Aufnah
meloch 12 der weiche Wandabschnitt elastisch verformt, nämlich
(in Fig. 7) radial nach außen zusammengedrückt wird. Die dabei
auftretende Druckkraft zwischen dem weichen Wandabschnitt 42 und
dem Zapfen 10 sorgt für eine ausreichende Festhaltung des Zap
fens 10 im Aufnahmeloch 12 aufgrund der Haftreibung zwischen dem
Zapfen 10 und sowohl dem weichen Wandabschnitt 12 als auch dem
übrigen Abschnitt der Wand 36. Durch geeignete Wahl der Werk
stoffpaarung, d. h. des Werkstoffs des weichen Wandabschnitts 42
und des Werkstoffs des Zapfens 10, kann dabei für einen hohen
Haftreibungskoeffizienten gesorgt werden. Da die vom weichen
Wandabschnitt 42 ausgeübte Druckkraft mit zunehmender Zusammen
drückung des Wandabschnitts 42 nur allmählich zunimmt, weil der
Wandabschnitt aus dem weicheren Kunststoff besteht, wird eine
ausreichende Festhaltung des Zapfens 10 in dem Aufnahmeloch 12
erreicht, ohne daß Toleranzfelder für den Durchmesser des Zap
fens 10 und den kreiszylindrischen Abschnitt der Wand 36 gewählt
zu werden brauchen, bei denen im Falle einer ungünstigen Paarung
die Gefahr besteht, daß die Hülse 38 bricht bzw. aufreißt.
Das Einstecken des Zapfens 10 in das Aufnahmeloch 12 erfolgt
vorzugsweise, nachdem der Zapfen 10 und der Verbindungsabschnitt
zuvor erwähnt worden sind auf eine Temperatur, bei der die be
teiligten Werkstoffe noch formbeständig sind. Die damit verbun
dene Ausdehnung und/oder die temperaturbedingte größere Weich
heit der beteiligten Werkstoffe erleichtert dann das Zusammen
stecken. Die gewünschte Festhaltung des Zapfens 10 im Aufnahme
loch 12 stellt sich dann bei der Abkühlung auf Normal- bzw.
Raumtemperatur ein. Auch das gegebenenfalls zum Zwecke der Nach
justierung erforderliche Lösen der Verbindung zwischen dem Zap
fen 10 und dem Verbindungsabschnitt 16 kann durch Wärmezufuhr
erleichtert werden.
Obwohl die beschriebene Ausbildung des Bügelendstücks 6 es er
möglicht, eine hinreichend feste Verbindung mit einem glatten
Zapfen 10, d. h. einem Zapfen ohne Vorsprünge, herzustellen, kann
das beschriebene Bügelendstück auch in Verbindung mit einem Zap
fen benutzt werden, der in Axialrichtung gerillt oder mit in
Axialrichtung verlaufenden Vorsprüngen versehen ist.
Bei dem vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel sind
die erste Polsterschicht 20 und die zweite Polsterschicht 24 le
diglich auf der Unterseite des Verbindungsabschnitts 16 und auf
der Vorderseite des Anlageabschnitts 14 ausgebildet. Abweichend
davon können die erste Polsterschicht 20 und die zweite Polster
schicht 24 zusätzlich auch auf den Innenseiten 18 und 30 ausge
bildet sein, wie dies Fig. 9 für ein zweites Ausführungsbeispiel
zeigt.
Bei den beiden zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen haben
der Zapfen 10 und das Aufnahmeloch ein kreiszylindrisches Pro
fil. Dies ermöglicht es, vor dem Zusammenstecken von Bügelschaft
4 und Bügelendstück 6 die Innenneigung des Bügelendstücks 6 zu
wählen, d. h. das Bügelendstück mehr oder weniger in Richtung ei
nes Doppelpfeiles Y in Fig. 5 zu neigen. Wenn auf diese Möglich
keit zur Einstellung der Innenneigung des Bügelendstücks 14 ver
zichtet werden kann, brauchen der Zapfen 10 und das Aufnahmeloch
12 kein kreiszylindrisches Profil zu haben. Vielmehr kann das
Aufnahmeloch 12 beispielsweise ein im wesentlichen rechteckiges
Profil haben, wie dies in Fig. 10 gezeigt ist. Der der Ausfüh
rungsform gemäß Fig. 10 zugeordnete Zapfen hat ebenfalls ein
rechteckiges Profil. In diesem Fall wird die Drehsicherung des
Bügelendstücks relativ zum Zapfen 10 durch den formschlüssigen
Eingriff zwischen dem Zapfen 10 und dem Aufnahmeloch 12 gewähr
leistet und braucht der weiche Wandabschnitt 42 lediglich für
die Festhaltung zwischen dem Zapfen 10 und dem Verbindungsab
schnitt 16 in Axialrichtung zu sorgen.
Claims (17)
1. Bügelendstück für einen aus einem Bügelschaft (4) und dem
Bügelendstück (6) bestehenden Bügel (2) einer Brille, wobei
das Bügelendstück aus zwei verschiedenen Kunststoffen
gefertigt ist, von denen der eine vergleichsweise härter und
fester und der andere vergleichsweise weicher ist, und wobei
das Bügelendstück einen gekrümmten, zur Anlage hinter dem Ohr
des Brillenträgers bestimmten Anlageabschnitt (14) sowie
einen länglichen Verbindungsabschnitt (16) aufweist, der mit
einem in seiner Längsrichtung verlaufenden Aufnahmeloch (12)
zur Aufnahme eines Zapfens (10) des Bügelschaftes versehen
ist, und wobei der Verbindungsabschnitt im Bereich des
Aufnahmeloches eine Hülse (38) aus dem härteren Kunststoff
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Hülse
(38) zumindest ein Wandabschnitt (42) der Wand (36) des
Aufnahmeloches (12) aus dem weicheren Kunststoff besteht und
derart dimensioniert ist, daß er beim Einstecken des Zapfens
(10) des Bügelschaftes elastisch verformt wird.
2. Bügelendstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der aus dem weicheren Kunststoff bestehende Wandabschnitt (42)
ein in Axialrichtung des Aufnahmeloches (12) verlaufender,
streifenförmiger Abschnitt ist.
3. Bügelendstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der streifenförmige Wandabschnitt (42) im Schnitt quer zur
Axialrichtung des Aufnahmeloches (12) eine konvexe Oberfläche
aufweist.
4. Bügelendstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hülse (38) des Verbindungsabschnitts (16)
auf ihrer Außenseite eine Polsterschicht trägt, die aus dem wei
cheren Kunststoff besteht und sich nur über einen Teil des Au
ßenumfangs des Verbindungsabschnitts (16) erstreckt.
5. Bügelendstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Hülse (38) zumindest eine Öffnung (40) ausgebildet ist,
durch die hindurch die Polsterschicht (20) und der Wandabschnitt
(42) miteinander stofflich verbunden sind.
6. Bügelendstück nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polsterschicht (20) auf der Unterseite (22) des Verbin
dungsabschnitts (16) ausgebildet ist.
7. Bügelendstück nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polsterschicht (20) auf der Unterseite (22) sowie auf
der Innenseite (30) des Verbindungsabschnitts (16) ausgebildet
ist.
8. Bügelendstück nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Anlageabschnitt (14) eine zweite Polster
schicht (24) aus dem weicheren Kunststoff aufweist, die sich nur
über einen Teil des Außenumfangs des Anlageabschnitts (14) er
streckt.
9. Bügelendstück nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polsterschicht (20) des Verbindungsabschnitts (16) und die
zweite Polsterschicht (24) ineinander übergehen.
10. Bügelendstück nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß die zweite Polsterschicht (24) auf der Vorderseite (26)
des Anlageabschnitts (14) ausgebildet ist.
11. Bügelendstück nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß die zweite Polsterschicht (24) auf der Vorderseite (26)
sowie auf der Innenseite (18) des Anlageabschnitts (14) ausge
bildet ist.
12. Bügelendstück nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die zweite Polsterschicht (24) bis zum
freien Ende (28) des Anlageabschnitts (14) erstreckt.
13. Bügelendstück nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die zweite Polsterschicht (24) bis unge
fähr zur Längsmitte des Anlageabschnitts (14) erstreckt.
14. Bügelendstück nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Aufnahmeloch (12) ein im wesentlichen
kreisförmiges Profil hat.
15. Bügelendstück nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Aufnahmeloch (12) ein im wesentlichen
rechteckiges Profil hat.
16. Bügelendstück nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß der härtere Kunststoff ausgewählt ist unter
Polyacetalen, Polyamiden, Polyetherimiden und Polysolphonen.
17. Bügelendstück nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß der weichere Kunststoff ausgewählt ist unter
Polyurethanen, PUR-Elastomeren, Silikonen und Silikonkautschu
ken.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995147799 DE19547799C2 (de) | 1995-12-20 | 1995-12-20 | Bügelendstück |
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---|---|---|---|
DE1995147799 DE19547799C2 (de) | 1995-12-20 | 1995-12-20 | Bügelendstück |
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DE19547799A1 DE19547799A1 (de) | 1997-08-07 |
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ID=7780794
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Family Cites Families (2)
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AU1165192A (en) * | 1991-01-16 | 1992-08-27 | Edward J. Swanek | Temple adherent grip |
-
1995
- 1995-12-20 DE DE1995147799 patent/DE19547799C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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8381 | Inventor (new situation) |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |