DE19547226B4 - Faserverstärktes Leichtmetallbauteil - Google Patents
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Abstract
Faserverstärktes Leichtmetallbauteil, vorzugsweise Kolben, mit einem unverstärkten Bereich und einem Bereich, der durch eine mit Schmelze infiltrierte Faserpreform verstärkt ist, wobei die Faserpreform eine erste, durch die Fasern gebildete Oberflächenstruktur aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserpreform (3) vor dem Infiltrieren zumindest an einer Teiloberfläche (4) eine zweite, gröbere Oberflächenstruktur aufweist, die der ersten Struktur überlagert ist und eine gemittelte Rauhtiefe Rz von 0,2 bis 2 mm aufweist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein faserverstärktes Leichtmetallbauteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, vorzugsweise auf einen faserverstärkten Kolben. Ein derartiges Bauteil ist z. B. aus
DE-PS 34 30 056 bekannt. Dort ist der Muldenrand eines Kolbens für einen Dieselmotor durch eine – bei der Herstellung des Kolbens unter Druck mit Schmelze infiltrierte – Faserpreform gegen Anrisse geschützt. - Die Oberfläche der Faserpreform ist herstellungsbedingt im Normalfall eben und relativ glatt.
- Es hat sich anhand von Finite-Element-Berechnungen gezeigt, daß bei derartigen Kolben am Übergang vom faserverstärkten Bereich zum unverstärkten Bereich Spannungsüberhöhungen auftreten, die auf die unterschiedlichen mechanischen und physikalischen Eigenschaften der Werkstoffe zurückzuführen sind.
- Der Übergang zwischen faserverstärktem Bereich und Grundwerkstoff wirkt unter sehr hohen Belastungen also quasi als Sollbruchstelle.
- Die Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, bei einem gattungsgemäßen Leichtmetallbauteil Spannungsüberhöhungen im Übergang von Grundmaterial zu faserverstärktem Bereich zu vermeiden.
- Dieses Problem wird gelöst durch eine Ausgestaltung des gattungsgemäßen Bauteiles mit den Merkmalen des kennzeich nenden Teils des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Durch das Strukturieren, Aufrauhen oder Bürsten der Oberfläche und die dabei entstehenden Riefen bzw. Nuten wird die Oberfläche der Faserpreform vergrößert und die ansonsten bei glatter Oberfläche der Preform im Übergang vom Grundmaterial zum faserverstärkten Bereich vorhandenen Spannungsspitzen werden abgebaut.
- Mit glatter Oberfläche ist im vorstehenden Absatz die Oberfläche einer ebenen, unstrukturierten Faserpreform gemeint, wobei diese bedingt durch die Fasergeometrie und die Hohlräume zwischen den Fasern selbstverständlich auch eine gewisse Rauhigkeit und eine Oberflächenstruktur aufweist, die allerdings wesentlich feiner ist als die zweite, der ersten überlagerte Grobstruktur.
- Das Erzeugen der zweiten, gröberen Struktur kann z. B. durch Fräsen oder Drehen der Preform oder auch durch entsprechend strukturierte Formen beim Herstellungsprozeß der Preform erfolgen.
- Die gemittelte Rauhtiefe Rz der so behandelten Flächen soll bei 0,2 bis 2 mm liegen, vorzugsweise bei 0,2 bis 1 mm.
- Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigen:
-
1 einen Kolben mit faserverstärktem Muldenrand -
2 Vorderansicht und Untersicht einer erfindungsgemäßen Faser-Preform. - Ein Kolben
1 besitzt eine Verbrennungsmulde2 , deren Muldenrand mit einer unter Druck mit Schmelze infiltrierten kreisringförmigen Faserpreform3 verstärkt ist. Der Kolben wird im Flüssigpreßverfahren hergestellt. Die Faserpreform3 weist an ihrer gesamten Oberfläche vor dem Flüssigpressen eine erste, durch die Fasern gebildete Feinstruktur und an Teilflächen4 , d. h. an ihrer kreiszylindrischen Außenfläche und an ihrer Unterseite eine zweite, gröbere, der ersten überlagerte Oberflächenstruktur auf. Durch die zweite strukturierte Oberfläche wird die für die Bindung des Faserteils im Grundwerkstoff wirksame Oberfläche vergrößert und die Spannungen werden herabgesetzt, die Bindung also verbessert. - Es werden nur die Flächen der Preform strukturiert, die im bearbeiteten Werkstück an das Grundmaterial angrenzen, also der Außenumfang und die Unterseite der Preform.
Claims (4)
- Faserverstärktes Leichtmetallbauteil, vorzugsweise Kolben, mit einem unverstärkten Bereich und einem Bereich, der durch eine mit Schmelze infiltrierte Faserpreform verstärkt ist, wobei die Faserpreform eine erste, durch die Fasern gebildete Oberflächenstruktur aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserpreform (
3 ) vor dem Infiltrieren zumindest an einer Teiloberfläche (4 ) eine zweite, gröbere Oberflächenstruktur aufweist, die der ersten Struktur überlagert ist und eine gemittelte Rauhtiefe Rz von 0,2 bis 2 mm aufweist. - Faserverstärktes Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauhtiefe Rz der zweiten, gröberen Oberflächenstruktur zwischen 0,2 und 1 mm liegt.
- Faserverstärktes Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserpreform (
3 ) eine durch Bürsten strukturierte Fläche (4 ) aufweist. - Faserverstärktes Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Oberflächenstruktur bei kreisringförmigen Preforms mit zylindrischer Außenfläche an der zylindrischen Außenfläche durch achsparallele Riefen und an der Kreisringoberfläche durch radial verlaufende Riefen gebildet wird.
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- 1995-12-18 DE DE19547226A patent/DE19547226B4/de not_active Expired - Fee Related
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