DE19546282C2 - Hydraulische Lenkeinrichtung und Verfahren zum Lenken eines Fahrzeugs - Google Patents
Hydraulische Lenkeinrichtung und Verfahren zum Lenken eines FahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Lenkeinrich
tung, insbesondere für Fahrzeuge, mit einem Gehäuse, in
dem zwei Schieber relativ zueinander beweglich angeord
net sind, die zusammen mindestens eine verstellbare
Drossel bilden, wobei eine Rückstelleinrichtung zum
Ausrichten der beiden Schieber in ihre Neutralstellung
vorgesehen ist, einer der beiden Schieber antreibbar
ist und der andere der beiden Schieber mit einer Meß
einrichtung in Wirkverbindung steht. Ferner betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Lenken eines Fahrzeugs,
bei dem einem Lenkmotor Hydraulikflüssigkeit zugeführt
wird, die über eine Lenkeinrichtung und wieder zurück
geleitet wird, wobei in der Lenkeinrichtung zwei Schie
ber gegeneinander verschoben werden.
Eine derartige Lenkeinrichtung und ein derartiges Ver
fahren sind aus US 4 759 182 bekannt. Die beiden Schie
ber sind hierbei konzentrisch zueinander in dem Gehäuse
gelagert. Sie werden beim Lenken gegeneinander ver
dreht, wobei der innere Schieber von einem Lenkhandrad
beaufschlagt werden kann, während der äußere Schieber
über eine Federanordnung, die als Rückstellanordnung
dient, mit dem inneren Schieber verbunden ist. Damit
ist eine gewisse Relativbewegung zwischen den beiden
Schiebern möglich. Die Neutralstellung kann aber nur
dann erreicht werden, wenn Hydraulikflüssigkeit durch
den Meßmotor geflossen ist und diesen soweit angetrie
ben hat, daß der äußere Schieber dem inneren Schieber
nachfolgen kann. Mit der bekannten Lenkeinrichtung soll
eine Verstärkung der Hydraulikflüssigkeit der Gestalt
erreicht werden, daß nicht die gesamte Hydraulikflüs
sigkeit durch den Meßmotor fließen kann. Hierzu ist
eine verstellbare Drossel parallel zu dem Meßmotor vor
gesehen.
Allerdings sollen derartige Lenkeinrichtungen auch dann
betrieben werden können, wenn die Druckquelle versagt.
In diesem Fall muß der Meßmotor als Hilfspumpe verwen
det werden, die den zum Aussteuern des Lenkmotors not
wendigen Druck erzeugt. Aus diesem Grunde muß die ver
stellbare Drossel in dem Strömungspfad, der parallel
zum Meßmotor angeordnet ist, bei höheren Aussteuerungen
schließen. Damit verschwindet die an und für sich be
absichtigte Verstärkung des Hydraulikflusses gerade
dann, wenn ein großer und schneller Lenkausschlag er
folgt. Ein derartiger Lenkausschlag ist aber gerade in
kritischen Situationen vielfach gewünscht. Wenn dann
die gewünschte Verstärkung ausbleibt, kann dies zu ge
fährlichen Situationen führen.
Die nachveröffentlichte DE 195 03 331 C1 zeigt eine
hydraulische Lenkeinrichtung mit Stromverstärkung. Sie
besitzt ein stufenlos vorbestimmbares Übersetzungsver
hältnis zwischen zwei Betriebsarten, wobei eine größt
mögliche Synchronisation zwischen dem Drehwinkel am
Lenkrad und dem Einschlagwinkel der gelenkten Räder
erzielt werden soll. Hierbei ist ein Meßmotor über eine
Reihe von parallelen Leitungen, die jeweils verstell
bare Drosseln enthalten, mit einem Lenkzylinder verbun
den. Auch die Eingangsseite des Meßmotors ist über par
allele Leitungen, die verstellbare Drosseln enthalten,
mit einem Flüssigkeitsvorrat verbunden. Sowohl die Ein
gangs- als auch die Ausgangsleitungen des Meßmotors
sind durch eine weitere Leitung überbrückt, in der ein
einseitig federbelastetes und druckabhängig arbeitendes
Regelventil angeordnet ist, das von der Druckdifferenz
einer Konstantdrossel gesteuert wird, die in der Haupt
versorgungsleitung zum Meßmotor angeordnet ist.
DE 42 42 441 C1 zeigt eine Servolenkung für Kraftfahr
zeuge mit einer fluidischen Rückwirkungssteuerung, wel
che nach Art eines Drehschiebers ausgebildet ist und
ein Bauteil darstellt, das grundsätzlich von einer Ser
voventilanordnung getrennt werden kann.
DE-OS 22 63 347 zeigt eine Servo-Lenkeinrichtung, bei
der zur Einstellung von Drücken getaktete Magnetventile
verwendet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Zusammen
hang zwischen dem Lenkmoment und der Flußverstärkung zu
verbessern, insbesondere das Verhältnis zwischen Lenk
moment und Flußverstärkung besser zu linearisieren und
die Stabilität der Lenkeinrichtung zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einer Lenkeinrichtung der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Meßeinrich
tung in einem in sich geschlossenen Strömungsweg ange
ordnet ist und als Pumpe arbeitet und ein offener Strö
mungsweg an dem geschlossenen Strömungsweg vorbei von
einer Eingangsanschlußanordnung zu einer Ausgangsan
schlußanordnung verläuft.
Die Ausgangsanschlußanordnung beinhaltet hierbei zwei
Arbeitsanschlüsse, die mit einem Lenkmotor verbunden
sind. Je nach dem, welcher der beiden Arbeitsanschlüsse
mit Druck beaufschlagt wird, lenkt der Lenkmotor nach
links oder nach rechts. Die Eingangsanschlußanordnung
umfaßt einen Pumpenanschluß, der mit einer Pumpe oder
einer anderen Druckquelle verbunden ist, und einen
Tankanschluß, der vom Lenkmotor zurückströmende Hydrau
likflüssigkeit in den Tank zurückspeist. Man erzeugt
durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung zwei Kreisläu
fe, die hydraulisch voneinander entkoppelt sein können.
Es handelt sich hierbei um den geschlossenen Strömungs
weg, in dem die Meßeinrichtung angeordnet ist und der
lediglich zur Steuerung der Relativbewegung der beiden
Schieber zueinander dient, und um den offenen Strö
mungsweg, durch den die "Arbeitsflüssigkeit" von der
Druckseite zum Lenkmotor und wieder zurückfließt. Zu
mindest der offene Strömungsweg wird durch die Bewegung
der beiden Schieber relativ zueinander gesteuert. Nach
dem Antreiben des einen Schiebers wird die verstellbare
Drossel im offenen Strömungsweg geöffnet und die Hy
draulikflüssigkeit kann von der Pumpe zu den Arbeits
anschlüssen strömen. Über die Rückstelleinrichtung ver
sucht nun der angetriebene Schieber den nicht-angetrie
benen Schieber mitzunehmen, d. h. die Rückstelleinrich
tung führt den anderen Schieber dem angetriebenen
Schieber nach. Hierbei muß allerdings der nachgeführte
Schieber die als Pumpe ausgebildete Meßeinrichtung be
tätigen und ein Fluid durch den geschlossenen Kreislauf
fördern, so daß aufgrund dieser zu leistenden Arbeit
die Rückführung des nicht-angetriebenen Schiebers in
die Neutralstellung verzögert wird. Bei einer entspre
chenden Auslegung der verstellbaren Drossel bzw. der
beiden Schieber insgesamt kann man erreichen, daß bei
der durch den Antrieb von außen erfolgten Bewegung des
einen Schiebers die Drossel im offenen Strömungsweg
genau so lange geöffnet bleibt, daß die gewünschte Men
ge der Hydraulikflüssigkeit zum Lenkmotor gelangen
kann. Die gewünschte Menge der Hydraulikflüssigkeit ist
die, die notwendig ist, um den Lenkmotor um eine ge
wünschte Strecke zu bewegen. Dadurch, daß man den ge
schlossenen Strömungsweg frei von der Hydraulikflüssig
keit im offenen Strömungsweg hält, kann man die Meßein
richtung relativ klein ausbilden. Damit ergibt sich
eine gute Genauigkeit auch dann, wenn das Fahrzeug zum
Lenken relativ viel Hydraulikflüssigkeit benötigt, was
beispielsweise bei großen Fahrzeugen oder Arbeitsma
schinen der Fall ist. Beide Strömungswege können unab
hängig voneinander dimensioniert werden. Das Trennen
der beiden Strömungswege voneinander verhindert, daß
Hydraulikflüssigkeit aus dem offenen Strömungsweg in
den geschlossenen Strömungsweg gedrückt wird. Außerdem
wird die Lenkeinrichtung stabiler als bekannte Lenkein
richtungen, insbesondere im Hinblick auf eine Schwin
gungsanfälligkeit.
In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der geschlos
sene Strömungsweg mindestens eine durch Bewegen der
beiden Schieber relativ zueinander verstellbare Drossel
auf. Hierdurch läßt sich das Steuerungsverhalten der
Lenkeinrichtung noch weiter verbessern. Durch die ver
stellbare Drossel im geschlossenen Strömungsweg läßt
sich nämlich das Reaktionsverhalten der Lenkeinrichtung
verändern. Wenn die Drossel weit geöffnet ist, kann der
nicht-angetriebene Schieber dem angetriebenen Schieber
schneller folgen als wenn diese Drossel geschlossen
oder nahezu geschlossen ist. Dementsprechend bleibt die
verstellbare Drossel im offenen Strömungsweg auch län
ger oder kürzer geöffnet. Durch die verstellbare Dros
sel im geschlossenen Strömungsweg erhält man also eine
weitere Möglichkeit, Einfluß auf den Verstärkungsfaktor
der Lenkeinrichtung zu nehmen.
Vorzugsweise ist im geschlossenen Strömungsweg minde
stens eine verstellbare Drossel vorgesehen, die ab ei
ner vorbestimmten Relativbewegung der beiden Schieber
den Strömungswiderstand durch den geschlossenen Strö
mungsweg erhöht. Hierdurch läßt sich insbesondere bei
Verwendung eines Lenkhandrades zum Antreiben des einen
Schiebers ein Gegenmoment erzeugen, weil durch den grö
ßeren hydraulischen Widerstand im geschlossenen Strö
mungsweg das Nachführen des nicht-angetriebenen Schie
bers durch die Rückstelleinrichtung erschwert wird.
Dementsprechend wirkt dann auf das Lenkhandrad die
Kraft, die durch die Rückstelleinrichtung auf den ange
triebenen Schieber zurückwirkt.
Vorzugsweise weist der offene Strömungsweg sowohl zwi
schen der Eingangsanschlußanordnung und der Ausgangs
anschlußanordnung als auch zwischen der Ausgangsan
schlußanordnung und der Eingangsanschlußanordnung je
mindestens eine verstellbare Drossel auf. Damit läßt
sich eine gleichmäßigere Verteilung der auf die beiden
Schieber wirkenden Kräfte erreichen. Die Gefahr, daß
sich die beiden Schieber gegeneinander oder im Gehäuse
verklemmen, wird kleiner gehalten. Durch die Verwendung
von zwei aneinander angepaßten Drosseln wird außerdem
die Belastung einer einzelnen Drossel kleiner gehalten.
Vorzugsweise ist im offenen Strömungsweg eine verstell
bare Meßdrossel angeordnet, die als Signalgeber für ein
LS-Signal dient. Ein LS-Signal, das auch als Loadsen
sing- oder Lastfühlsignal bezeichnet wird, gibt eine
Information über die Druckbelastung in der Lenkeinrich
tung. Diese Information kann beispielsweise zur be
darfsabhängigen Steuerung der den notwendigen hydrauli
schen Druck bereitstellenden Pumpe verwendet werden.
Vorzugsweise ist aber auch eine Druckbeeinflussungsein
richtung vorgesehen, die mit Hilfe des LS-Signals den
Druckabfall über die Meßdrossel konstant hält. Damit
werden die Strömungsmenge durch die Meßdrossel und der
Öffnungsgrad der Meßdrossel gut miteinander korreliert.
In den meisten Fällen läßt sich damit eine nahezu li
neare Abhängigkeit zwischen dem Öffnungsgrad der Meß
drossel und der durchfließenden Menge der Hydraulik
flüssigkeit erreichen.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß ein Meßpunkt im
offenen Strömungsweg hinter der Meßdrossel über eine
Kurzschlußdrossel mit einem Tankanschluß verbunden ist,
wobei die Kurzschlußdrossel in Neutralstellung offen
ist und bei einer Verstellung der beiden Schieber rela
tiv zueinander schließt. Damit läßt sich ein "load-sen
sing" oder Lastfühlsystem erreichen. Dieses kann im
vorliegenden Fall dynamisch ausgebildet sein. Aber auch
ein statisches System wäre denkbar.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vor
gesehen, daß ein in Richtung auf den geschlossenen
Strömungsweg schließendes Rückschlagventil zwischen dem
offenen und dem geschlossenen Strömungsweg vorgesehen
ist. Mit diesem Rückschlagventil läßt sich nun trotz
der Trennung der beiden Strömungswege eine Notlenkfunk
tion erreichen. Wenn nämlich der Pumpendruck ausfällt,
reicht der von der Meßeinrichtung, die hier als Pumpe
wirkt, gelieferte Druck der Hydraulikflüssigkeit aus,
um das Rückschlagventil zu öffnen. Die Meßeinrichtung
kann dann Hydraulikflüssigkeit durch das Rückschlagven
til in den offenen Strömungsweg pumpen, um den Lenkmo
tor zu betätigen. Der Weg in die umgekehrte Richtung
bleibt jedoch durch das Rückschlagventil versperrt, so
daß durch den Fluß der Hydraulikflüssigkeit im offenen
Strömungsweg keine Beeinflussung des Flusses der Hy
draulikflüssigkeit im geschlossenen Strömungsweg er
folgt.
Vorzugsweise ist das Rückschlagventil hierbei mit einer
Pumpenleitung des offenen Strömungswegs verbunden und
eine Verbindung zur Tankleitung des offenen Strömungs
wegs ist vorgesehen. Damit ist die Notlenkfunktion
nicht mehr auf die Flüssigkeitsmenge beschränkt, die in
dem geschlossenen Strömungsweg vorgesehen ist. Durch
die Tankleitung ist vielmehr ein Nachsaugen von Hydrau
likflüssigkeit aus dem Tank möglich.
Vorzugsweise ist hierbei zwischen dem Rückschlagventil
und der Verbindung zur Tankleitung eine Drossel, ins
besondere eine verschließbare Drossel, angeordnet. Wenn
die Meßeinrichtung als Pumpe die Hydraulikflüssigkeit
pumpt, kann man die Drossel verschließen, so daß die
Hydraulikflüssigkeit dann nicht mehr im Kreis in dem
geschlossenen Strömungsweg herumgepumpt wird, sondern
durch das Rückschlagventil in den offenen Strömungsweg
übertritt.
Auch ist bevorzugt, daß das Rückschlagventil vor der
ersten Drossel in der Pumpenleitung in die Pumpenlei
tung mündet. Dies ist der Punkt, an dem bei intakter
Pumpe der größte Druck herrscht. Das Rückschlagventil
wird also mit großer Zuverlässigkeit geschlossen gehal
ten. Eine Beeinflussung der Flüssigkeit in dem ge
schlossenen Strömungsweg durch die Flüssigkeit in dem
offenen Strömungsweg wird damit mit großer Zuverlässig
keit ausgeschlossen.
Vorzugsweise ist in dem geschlossenen Strömungsweg ein
Abschaltventil angeordnet. Mit Hilfe dieses Abschalt
ventils kann der Fluß in dem geschlossenen Strömungsweg
unterbrochen werden. Sobald der Strömungsweg unterbro
chen ist, ist ein Nachführen des nicht angetriebenen
Schiebers in die Stellung des angetriebenen Schiebers
mit Hilfe der Rückstelleinrichtung nicht mehr möglich.
Es bleibt die Relativverschiebung der beiden Schieber
zueinander erhalten. In dieser Stellung kann nun Hy
draulikflüssigkeit von der Pumpe zum Lenkmotor fließen,
ohne daß die Lenkung weiter betätigt werden muß, bei
spielsweise ohne daß das Lenkhandrad weiter gedreht
werden muß. Diese Betriebsweise, die auch als "spak"-Steu
erung bezeichnet wird, erleichtert einer Bedie
nungsperson die Arbeit. Bei geschlossenem Abschaltven
til muß sie das Lenkhandrad dann nur um einen vorbe
stimmten Winkelbereich auslenken. Der Lenkmotor schiebt
dann, solange das Lenkhandrad ausgelenkt ist, die zu
lenkenden Räder oder andere Steuerorgane in die vorge
sehene Stellung.
Vorzugsweise ist das Abschaltventil als druckgesteuer
tes Ventil ausgebildet, das vom Pumpendruck in Öff
nungsrichtung beaufschlagt ist. Damit erhält das Ab
schaltventil eine zusätzliche Funktion. Es unterbricht
nämlich automatisch den geschlossenen Strömungsweg,
wenn der Pumpendruck absinkt. In diesem Fall ist aber
davon auszugehen, daß die Pumpe die notwendigen Drücke
zum Lenken des Fahrzeugs nicht mehr aufbringen kann, so
daß nun die Notlenkfunktion der Meßeinrichtung verwen
det werden muß. Da das Abschaltventil verhindert, daß
die von der Meßeinrichtung geförderte Hydraulikflüssig
keit im Kreislauf durch den geschlossenen Strömungsweg
fließt, wird die von der Meßeinrichtung geforderte Hy
draulikflüssigkeit dann automatisch zum Lenkmotor ge
pumpt.
Vorzugsweise wird das Abschaltventil vom Druck hinter
der Meßdrossel in Schließrichtung beaufschlagt. Das
Abschaltventil wird also vom Druck über der Meßdrossel
geöffnet gehalten. Wenn dieser Druck zu weit absinkt,
beispielsweise weil bei einer weiten Verschiebung der
beiden Schieber relativ zueinander eine große Öffnung
der Meßdrossel erfolgt ist, wird eine weitere Bewegung
der Schieber blockiert, was von einer Bedienungsperson
als Endanschlag aufgefaßt werden könnte. Gleichzeitig
wird aber auch ein Nachlaufen des nicht-angetriebenen
Schiebers gegenüber dem angetriebenen Schieber verhin
dert, so daß bei großen Lenkausschlägen des Lenkhandra
des automatisch die "spak"-Steuerung einsetzt.
Auch ist bevorzugt, daß das Abschaltventil als Magnet
ventil ausgebildet ist. Man kann dann über externe Si
gnale den Lenkmodus wechseln und eine sogenannte
"spak"-Steuerung einstellen.
Mit Vorteil sind zwischen dem inneren und dem äußeren
Schieber zwei Druckräume ausgebildet, die mit Druck
flüssigkeit beaufschlagbar sind, wobei eine Volumenver
größerung eines Druckraums eine Relativverschiebung der
beiden Schieber bewirkt. Auf diese Weise kann man die
Lenkeinrichtung auch ferngesteuert beaufschlagen, d. h.
der eine Schieber kann durch die Druckbeaufschlagung
eines der beiden Druckräume angetrieben werden.
Hierbei ist bevorzugt, daß die beiden Schieber konzen
trisch zueinander angeordnet sind und die beiden Druck
räume im Schnitt die Form eines Kreisringabschnitts
haben, wobei sowohl der äußere als auch der innere
Schieber jeweils eine Nase aufweisen, die am jeweils
anderen Schieber anliegt und die Druckräume begrenzt.
Durch die konzentrische Anordnung der beiden Schieber
läßt sich eine einfache Ausrichtung der beiden Schieber
in einer Richtung und eine relative Bewegbarkeit in
eine andere Richtung relativ einfach realisieren.
Vorzugsweise sind die beiden Druckräume über je eine
Steuereinrichtung mit einer Druckquelle verbunden. Dies
erleichtert die Fernsteuerung. Die Steuereinrichtung
kann die Drücke in den beiden Druckräumen bzw. den
Druck in jedem Druckraum so steuern, daß die gewünschte
Relativbewegung der beiden Schieber zueinander erzielt
wird.
Vorzugsweise weisen die Steuereinrichtungen getaktete
Magnetventile auf. Derartige Magnetventile können bei
spielsweise durch eine Puls-Pausen-Modulation gesteuert
werden, was eine sehr präzise Einstellung der beiden
Schieber zueinander erlaubt.
Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren der eingangs
genannten Art gelöst, bei dem das Rückstellen der bei
den Schieber in ihre Neutralstellung durch ein Fluid
eines separaten Fluid-Kreislaufs beeinflußt wird.
Dieses "andere" Fluid, das sich im geschlossenen Strö
mungsweg befindet, bewirkt im Grunde genommen die Ver
zögerung, mit der sich die beiden Schieber wieder in
ihre Neutralstellung bewegen. Genauer gesagt bewirkt es
die Verzögerung, mit der der eine Schieber dem anderen
Schieber nachgeführt wird. Solange aber die beiden
Schieber noch nicht wieder in ihrer gegenseitigen Neu
tralstellung angekommen sind, ist eine Beaufschlagung
des Lenkmotors mit Hydraulikflüssigkeit gewährleistet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Lenkeinrichtung
mit angeschlossenem Lenkmotor,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform einer Lenkeinrich
tung,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform einer Lenkeinrich
tung,
Fig. 4 eine vierte Ausführungsform einer Lenkeinrich
tung,
Fig. 5 eine schematische Ansicht einer Fernsteuerungs
einrichtung,
Fig. 6 eine Abwicklung einer Schieberanordnung und
Fig. 7 Kurven zur Darstellung des Öffnungsgrades von
verstellbaren Drosseln in Abhängigkeit vom Ver
stellweg.
Eine Lenkeinrichtung 1 weist einen Pumpenanschluß P
auf, der über ein Prioritätsventil 2 mit einer Pumpe 3
verbunden ist, die Hydraulikflüssigkeit aus einem Tank
4 durch die Lenkeinrichtung 1 pumpt. Ferner weist die
Lenkeinrichtung 1 einen Tankanschluß T auf, der eben
falls mit dem Tank 4 verbunden ist. Der Pumpenanschluß
P und der Tankanschluß T bilden zusammen eine Eingangs
anschlußanordnung.
Die Lenkeinrichtung 1 weist ferner eine Ausgangsan
schlußanordnung mit Arbeitsanschlüssen A, B auf, die
über eine richtungsbestimmende Einheit 5 mit Richtungs
anschlüssen R, L verbunden sind, die ihrerseits wieder
mit einem Lenkmotor 6 verbunden sind. Die richtungsbe
stimmende Einheit 5 ist lediglich aus Gründen der Über
sicht als getrenntes Bauteil eingezeichnet. In Wirk
lichkeit ist die richtungsbestimmende Einheit 5 ein
Bestandteil der Lenkeinrichtung 1. Die Richtungssteue
rung erfolgt dadurch, daß die Lenkeinrichtung 1 jeweils
in unterschiedliche Richtungen mit einem Moment beauf
schlagt wird, so daß sich ihre hier nicht näher darge
stellten Schieber in unterschiedliche Richtungen rela
tiv zueinander bewegen.
In nicht näher dargestellter, aber bekannter Weise
weist die Lenkeinrichtung 1 ein Gehäuse auf, das mit
den genannten Anschlüssen P, T, R, L versehen ist und
in dem zwei Schieber konzentrisch zueinander gelagert
sind. Beide Schieber sind sowohl gegeneinander als auch
gegenüber dem Gehäuse verdrehbar.
Der innere der beiden Schieber ist hierbei antreibbar,
beispielsweise über eine mit einem Lenkhandrad verbun
dene Welle oder durch einen Fernsteuerungsmotor. Der
äußere Schieber ist über eine Rückstelleinrichtung,
beispielsweise eine Federanordnung, mit dem inneren
Schieber verbunden. Wenn der innere Schieber verdreht
wird, versucht die Rückstellanordnung, den äußeren
Schieber nachzuführen und ihn wieder in eine Position
gegenüber dem inneren Schieber zu bringen in der beide
Schieber ihre Neutralstellung zueinander einnehmen.
Der äußere Schieber ist aber, wie dies beispielsweise
aus der eingangs genannten US 4 759 182 bekannt ist,
mit einer Meßeinrichtung 7 verbunden, beispielsweise
dem Zahnrad eines Zahnsatzes, das in einem Zahnring
orbitiert und rotiert. Selbstverständlich kann man die
Funktionen von innerem und äußerem Schieber auch ver
tauschen.
Im Gegensatz zum bekannten Fall wirkt die Meßeinrich
tung 7 aber nicht als Motor, der von außen durch Hy
draulikflüssigkeit angetrieben wird, sondern als Pumpe.
Diese Pumpe ist, wie dies aus Fig. 1 ersichtlich ist,
in einem geschlossenen Strömungsweg 8 angeordnet. Die
ser Strömungsweg 8 verläuft vom Ausgang der Meßeinrich
tung 7 bis zu ihrem Eingang. Der Strömungsweg 8 enthält
hierbei drei verstellbare Drosseln A2, A3 und A6. Diese
Drosseln A2, A3 und A6 werden durch Öffnungen in den
beiden Schiebern gebildet, die in Überdeckung gebracht
werden können oder aus einer Überdeckung heraus ver
schoben werden können. Alternativ dazu können die Dros
seln (dies gilt auch für weitere Drosseln), die in der
Lenkeinrichtung 1 ausgebildet sind, durch Oberflächen
strukturen in den Schiebern gebildet sein.
Hierbei sind die beiden Drosseln A2, A3 so ausgebildet,
daß sie bei einer Verdrehung der beiden Schieber gegen
einander geöffnet werden. Die Drossel A6 ist hingegen
so ausgebildet, daß sie ab einer gewissen Relativver
drehung der beiden Schieber zu schließen beginnt und
bei einem bestimmten Verdrehungswinkel der beiden
Schieber geschlossen ist. Wenn also die Meßeinrichtung
7 bei einer kleinen Auslenkung oder Verdrehung der bei
den Schieber gegeneinander betätigt wird, ergibt sich
in dem geschlossenen Strömungsweg 8 ein gewisser Strö
mungswiderstand, so daß es einige Zeit dauert, bis die
beiden Schieber durch die Rückstelleinrichtung wieder
in ihre Neutralstellung zueinander zurückgeführt worden
sind, weil die Pumpe einige Zeit benötigt, um die er
forderliche Menge der Hydraulikflüssigkeit durch den
geschlossenen Strömungsweg 8 zu treiben.
Ferner weist die Lenkeinrichtung 1 einen offenen Strö
mungsweg 9 auf, der durch eine Pumpenleitung 10 und
eine Tankleitung 11 gebildet ist. Die Pumpenleitung 10
steht mit dem Pumpenanschluß P und einem Arbeitsan
schluß A in Verbindung. Die Tankleitung 11 ist zwischen
dem Tankanschluß T und dem anderen Arbeitsanschluß B
angeordnet. In der Pumpenleitung 10 sind zwei verstell
bare Drosseln A1, A4 angeordnet. In der Tankleitung 11
ist eine weitere verstellbare Drossel A5 angeordnet.
Auch die Drosseln A1, A4 und A5 sind durch die beiden
Schieber gebildet, d. h. sie werden dadurch verstellt,
daß die beiden Schieber relativ zueinander verdreht
werden. Die Drosseln A1, A4 und A5 öffnen sich mit ei
ner Verdrehung der beiden Schieber gegeneinander.
Ferner ist eine Kurzschlußleitung 12 mit einer Kurz
schlußdrossel Ad vorgesehen, die zwischen der Pumpen
leitung 10 und der Tankleitung 11 angeordnet ist. Die
Kurzschlußleitung 12 zweigt hierbei zwischen den beiden
Drosseln A1, A4 ab. Die Kurzschlußdrossel Ad ist in der
Neutralstellung der beiden Schieber offen und schließt,
sobald die beiden Schieber um einen kleinen Winkel ge
geneinander verdreht worden sind. Die Öffnungs- bzw.
Schließcharakteristika der einzelnen Drosseln geht aus
Fig. 7 hervor.
Die Drossel A1 kann auch als Meßdrossel bezeichnet wer
den. Hinter ihr wird ein LS-Signal abgenommen, d. h. der
Druck hinter der Meßdrossel A1 wird ermittelt. Er wird
zu dem Prioritätsventil 2 zurückgeführt und steuert
dieses Prioritätsventil 2 so, daß der Druck über die
Meßdrossel A1 immer konstant gehalten wird. Damit kann
man erreichen, daß die Durchströmungsmenge durch die
Meßdrossel A1 immer eine praktisch lineare Abhängigkeit
von dem Öffnungsgrad der Meßdrossel A1 aufweist. Das
LS-Signal kann statt dessen auch als Steuersignal für
eine regelbare Pumpe verwendet werden.
Die Lenkeinrichtung nach Fig. 1 arbeitet wie folgt:
Wenn der innere Schieber relativ zum äußeren Schieber um einen kleinen Winkel verdreht wird, beispielsweise um 5°, öffnen sich die Drosseln A1 bis A5. Die Kurz schlußdrossel Ad wird geschlossen. Damit kann Hydrau likflüssigkeit von der Pumpe 3 zum Lenkmotor 6 fließen. Die vom Lenkmotor 6 verdrängte Hydraulikflüssigkeit fließt durch die Lenkeinrichtung 1 wieder zum Tank 4 zurück. Die Steuerung der zum Lenkmotor 6 geförderten Menge erfolgt über die Drosseln A1, A4 und A5.
Wenn der innere Schieber relativ zum äußeren Schieber um einen kleinen Winkel verdreht wird, beispielsweise um 5°, öffnen sich die Drosseln A1 bis A5. Die Kurz schlußdrossel Ad wird geschlossen. Damit kann Hydrau likflüssigkeit von der Pumpe 3 zum Lenkmotor 6 fließen. Die vom Lenkmotor 6 verdrängte Hydraulikflüssigkeit fließt durch die Lenkeinrichtung 1 wieder zum Tank 4 zurück. Die Steuerung der zum Lenkmotor 6 geförderten Menge erfolgt über die Drosseln A1, A4 und A5.
Gleichzeitig versucht die Rückstelleinrichtung, die
beiden Schieber wieder in ihre Neutralstellung zurück
zubringen, also den Winkel auf 0° zu verringern. Hierzu
muß jedoch der äußere Schieber zunächst einmal die Meß
einrichtung 7 betätigen, um dem inneren Schieber folgen
zu können, und die entsprechende Menge von Hydraulik
flüssigkeit durch den geschlossenen Strömungsweg 8,
d. h. durch die Drosseln A2, A3 und A6, im Kreis trei
ben. Wenn die Rückstellung erfolgt ist, sind die Dros
seln A1, A2, A3, A4 und A5 wieder geschlossen.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, ist die Abhängigkeit
zwischen dem Verdrehungswinkel und dem Öffnungsgrad der
Drosseln nahezu linear. Da mit Hilfe des LS-Signals der
Druckabfall über die Meßdrossel A1 konstant gehalten
wird, läßt sich hierdurch auch ein nahezu lineares Ver
stärkungsverhalten erreichen, d. h. der Lenkausschlag
der gelenkten Räder (oder eines anderen Steuerelements,
wie beispielsweise eines Schiffruders) entspricht immer
dem gleichen Vielfachen des Lenkausschlags eines Lenk
handrades oder einer anderen Antriebseinrichtung für
die Lenkeinrichtung.
Für große Lenkausschläge des Lenkhandrades, d. h. für
große Relativverschiebungen zwischen den beiden Schie
bern ergibt sich allerdings eine etwas andere Steue
rung. Wenn die beiden Schieber über einen bestimmten
Winkel hinaus gegeneinander verschoben werden, bei
spielsweise um 15°, wird die verstellbare Drossel A6
geschlossen (siehe Fig. 7). In diesem Fall kann die
Hydraulikflüssigkeit nicht mehr durch den geschlossenen
Strömungsweg 8 fließen, so daß die als Pumpe arbeitende
Meßeinrichtung 7 auch nicht mehr fördern kann. Hier
durch wird das Nachführen des äußeren Schiebers gegen
über dem inneren Schieber blockiert. Beide Schieber
bleiben also in ihrer verdrehten Position zueinander,
wodurch die Drosseln A1, A4, A5 im offenen Strömungsweg
9 geöffnet bleiben. Ohne eine weitere Drehung des Lenk
handrades wird also der Lenkmotor 6 weiter ausgelenkt
und zwar mit einer Geschwindigkeit, die dem dann einge
nommenen Öffnungsgrad der Drosseln A1, A4 und A5 ent
spricht.
Die Meßeinrichtung 7 kann bei dieser Ausgestaltung re
lativ klein aufgebaut sein. Sie muß im Grunde genommen
nur das Nachführen des äußeren Schiebers gegenüber dem
inneren, vom Lenkhandrad oder einer Fernsteuerungsein
richtung angetriebenen Schieber solange verzögern, bis
die ausreichende Menge an Hydraulikflüssigkeit zum
Lenkmotor 6 geflossen ist.
Die beiden Strömungswege 8, 9 können völlig voneinander
entkoppelt sein. Im Grunde genommen kann man im ge
schlossenen Strömungsweg 8 sogar ein anderes Fluid als
in dem offenen Strömungsweg 9 verwenden. Zweckmäßiger
weise wird man aber in beiden Strömungswegen 8, 9 die
gleiche Hydraulikflüssigkeit verwenden, weil man einen
Schiebersatz in der Lenkeinrichtung 1 praktisch nicht
vollkommen dicht bekommen kann.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Lenkein
richtung 21, bei der Teile, die denen der Fig. 1 ent
sprechen, mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Geändert hat sich gegenüber der Ausgestaltung nach Fig.
1 zweierlei. Zum einen ist die Kurzschlußleitung 12 nun
durch den geschlossenen Strömungsweg 8 geführt. Dies
ist problemlos möglich, weil sich bei einer Verdrehung
der beiden Schieber gegeneinander die Drossel Ad
schließt, so daß hierdurch kein Vordringen von Hydrau
likflüssigkeit aus dem offenen Strömungsweg 9 in den
geschlossenen Strömungsweg 8 zu befürchten ist. Umge
kehrt ist bei der Neutralstellung der beiden Schieber
kein Fluß durch den geschlossenen Strömungsweg 8 mög
lich, weil die Drosseln A2, A3 geschlossen sind.
Zusätzlich ist ein Rückschlagventil 13 zwischen dem ge
schlossenen Strömungsweg 8 und dem öffnenden Strö
mungsweg 9 vorgesehen, das in Richtung auf den ge
schlossenen Strömungsweg 8 schließt. Das Rückschlagven
til ist in einer Hilfsleitung 14 angeordnet, die zwi
schen den Drosseln A3, A6 in dem geschlossenen Strö
mungsweg 8 und zwischen dem Pumpenanschluß P und der
Drossel A1 im offenen Strömungsweg 9, genauer gesagt in
der Pumpenleitung 10, angeschlossen ist. Damit wirkt
auf das Rückschlagventil 13 der Pumpendruck in Schließ
richtung und der Druck zwischen den Drosseln A3 und A6
in Öffnungsrichtung. Da der Druck im Pumpenanschluß P
in der Regel größer ist als der Druck vor der Drossel
A6, bleibt das Rückschlagventil 13 im Normalfall ge
schlossen. Es öffnet nur dann, wenn der Druck am Pum
penanschluß P praktisch auf Null absinkt. Dies ist aber
nur dann der Fall, wenn die Pumpe 3 defekt ist. In die
sem Fall kann die Meßeinrichtung 7 als Notpumpe dienen.
Zu diesem Zweck ist der geschlossene Strömungsweg 9
über eine Ansaugleitung 15 mit der Tankleitung 11 ver
bunden, so daß die Meßeinrichtung 7 über die Sauglei
tung 15 Hydraulikflüssigkeit aus dem Tank ansaugen
kann. Bei diesem Notbetrieb sind starke Auslenkungen
der beiden Schieber relativ zueinander notwendig, um
die Meßeinrichtung 7 mit der nötigen Leistung anzutrei
ben. Bei einer derartig großen Auslenkung wird aber die
Drossel A6 geschlossen, so daß die Hydraulikflüssigkeit
aus der Tankleitung 11 über die Drosseln A2, A3, das
Rückschlagventil 13 und die Drosseln A1, A4 zum Lenkmo
tor 6 gepumpt wird.
Zwischen den Punkten P und A1 kann auch vorteilhafter
weise ein Rückschlagventil eingefügt werden, das in
Richtung auf A1 hin öffnet. Hierdurch wird sicherge
stellt, daß Hydraulikflüssigkeit nicht nach außen durch
die P-Leitung fließt, wenn z. B. eine Druckverbindung
unterbrochen ist.
Fig. 3 zeigt eine dritte Ausgestaltung einer Lenkein
richtung 41, bei der die Teile, die denen der Fig. 1
und 2 entsprechen mit den gleichen Bezugszeichen ver
sehen sind.
Gegenüber der Fig. 2 hinzugekommen ist ein Absperrven
til 16, das mit einem Schieber 17 versehen ist. Das
Absperrventil 16 ist im geschlossenen Strömungsweg 8
angeordnet und kann in der in Fig. 3 dargestellten Po
sition einen Kreislauf von Flüssigkeit in dem geschlos
senen Strömungsweg 8 unterbinden.
Der Schieber 17 ist von dem Druckabfall über die Meß
drossel A1 beaufschlagt, d. h. der Schieber 17 wird von
dem Druck am Pumpenanschluß P über eine Leitung 18 in
Öffnungsrichtung und von dem LS-Druck über eine Leitung
19 und eine Feder 20 in Schließrichtung beaufschlagt.
Wenn nun der Druckabfall über die Meßdrossel A1 ab
sinkt, reicht die Kraft der Feder 20 aus, um den Schie
ber 17 in die Schließstellung zu verschieben. Wenn der
Strömungsweg 8 unterbrochen ist, kann die Meßeinrich
tung 7 nicht mehr fördern und verhindert somit, daß die
Drehung des äußeren Schiebers blockiert ist. Nur der
innere Schieber läßt sich drehen und wird mit der Rück
stellfeder automatisch in die Neutralstellung zurückge
dreht. Es ergibt sich auch hierdurch wieder die soge
nannte "spak"-Steuerung. Man kann nun die Stärke der
Feder 20 beispielsweise so wählen, daß ihre Kraft die
Kraft des Druckabfalls über die Meßdrossel A1 dann
überschreitet, wenn die Meßdrossel A1 ihre größte Öff
nung erreicht hat. In diesem Fall wäre ein weiteres
Verdrehen der beiden Schieber nicht mehr sinnvoll.
Bei der Ausgestaltung nach Fig. 4, bei der die Teile,
die denen der Fig. 1 bis 3 entsprechen, mit gleichen
Bezugszeichen versehen worden sind, ist ebenfalls ein
Absperrventil 22 vorhanden, das allerdings als Magnet
ventil ausgebildet ist. Das Magnetventil wird durch
eine Feder 23 geschlossen und durch einen Magnetantrieb
24 geöffnet. Damit kann man die "spak"-Steuerung auch
unabhängig von der erfolgten Auslenkung der beiden
Schieber einstellen.
In vielen Fällen wird man den inneren Schieber der
Lenkeinrichtung durch ein Lenkhandrad über eine Welle
antreiben. Eine alternative Ausgestaltung ist in Fig. 5
dargestellt, wobei diese Ausgestaltung auch zusammen
mit einem Lenkhandrad verwendet werden kann.
In dem Gehäuse 25 ist ein innerer Schieber 26 und ein
äußerer Schieber 27 konzentrisch zueinander angeordnet.
Zwischen dem inneren Schieber 26 und dem äußeren Schie
ber 27 sind zwei Druckkammern 28, 29 gebildet, die von
einander durch eine Nase 30 am äußeren Schieber 27, die
am inneren Schieber 26 anliegt, und durch eine Nase 31
am inneren Schieber 26, die am äußeren Schieber 27 an
liegt, gebildet sind. Beide Druckräume sind über Lei
tungen 32, 33 mit dem Pumpenanschluß P verbunden. In
beide Leitungen ist allerdings eine Magnetventilanord
nung 34, 35 eingesetzt, die die Strömung der Hydraulik
flüssigkeit in die Leitungen 32, 33 und damit den Druck
in den Druckräumen 28, 29 steuert. Die Magnetventile
34, 35 können getaktet werden, um den jeweils gewünsch
ten Druck in den Druckräumen 28, 29 einzustellen. Über
flüssige Hydraulikflüssigkeit kann über Drosseln 36, 37
zum Tank 4 abfließen. Wenn beispielsweise das Magnet
ventil 34 geöffnet wird, steigt der Druck in den Druck
raum 28 und der innere Schieber 26 wird solange gegen
über dem äußeren Schieber 27 in Richtung des Uhrzeigers
verdreht, bis ein Druckgleichgewicht hergestellt ist.
Im umgekehrten Fall wird der Druck im Druckraum 29 er
höht.
Fig. 6 zeigt eine Abwicklung der beiden Schieber, wobei
mit durchgezogenen Linien die Konturen auf der äußeren
Fläche des inneren Schiebers 26 dargestellt sind, wäh
rend mit gestrichelten Linien Löcher oder Durchbrechun
gen im äußeren Schieber 27 dargestellt sind. Schraf
fiert eingezeichnet sind die Konturen des Gehäuses 25
im Radialschnitt.
Der geschlossene Strömungsweg 8 weist Schlitze 36, 39
und Bohrungen 37, 38 auf. Der Schlitz 36 des inneren
Schiebers hat eine Verbindung zum Tankanschluß T. Der
Schlitz 36 bildet zusammen mit Bohrungen 37 die Drossel
A2. Von der Bohrung 37 führt eine nicht dargestellte
Verbindung im Gehäuse 25 zur Meßeinrichtung 7. Von der
Meßeinrichtung 7 fließt die Hydraulikflüssigkeit durch
das Gehäuse 25 zurück zu den Bohrungen 38, die gemein
sam mit Schlitzen 39 die Drossel A3 bilden. Die Schlit
ze 39 haben über Bohrungen 40 eine Verbindung zu dem
Rückschlagventil 13. In gleicher Weise haben die
Schlitze 39 über die Bohrungen 40 Verbindung zu einem
Ringkanal 42 des Gehäuses 25. Der Ringkanal 42 ist ver
bunden mit dem Absperrventil 16, das den Schieber 17
und die Feder 20 aufweist. Wenn das Absperrventil 16
geöffnet ist, gibt es eine Verbindung zu einem weiteren
Ringkanal 43, der Verbindung zu Bohrungen 44 hat, die
mit einer länglichen Öffnung 45 zusammen die Drossel A6
bilden. Von hier aus kann die Hydraulikflüssigkeit wie
der zu den Schlitzen 36 fließen oder, alternativ dazu,
zum Tank, der mit den Schlitzen 36 Verbindung hat.
Der offene Strömungsweg 9 wird vom Anschluß P aus ge
bildet durch Löcher 46, die mit Schlitzen 47 zusammen
die Drossel A1 bilden. Die Drossel A1 hat Verbindung zu
einem breiteren Kanal, in dem Bohrungen 48 angeordnet
sind, die zu der LS-Leitung oder -Nut 49 führen.
Ferner wird die Drossel Ad gebildet durch Öffnungen 50,
die mit Bohrungen 51 zusammenwirken. Hierbei sind die
Öffnungen 50 auf dem äußeren Schieber und die Bohrungen
51 auf dem inneren Schieber angeordnet.
Der Ringkanal am Ausgang der Drossel A1 steht auch in
Verbindung mit Schlitzen 52 des inneren Schiebers. Die
se können beim Verdrehen der beiden Schieber relativ
zueinander in Überdeckung kommen mit einer länglichen
Öffnung 53 des äußeren Schiebers, wodurch eine Verbin
dung mit dem L-Anschluß gebildet werden kann, oder mit
einer Öffnung 54, die Verbindung mit dem R-Anschluß
hat. Je nachdem, in welche Richtung die beiden Schieber
gegeneinander verdreht werden, ergibt sich damit auto
matisch auch die Richtungsaussteuerung der Lenkeinrich
tung. Die Öffnung 54 kommt dann mit einem länglichen
Schlitz 55 in Überdeckung. Der Schlitz 52 bildet mit
der Öffnung 53 die Drossel A4. Der Schlitz 55 bildet
mit der Öffnung 54 die Drossel A5. Wenn die Auslenkung
in die andere Richtung erfolgt, sind die Verhältnisse
umgekehrt, d. h. dann bildet der Schlitz 52 mit der Öff
nung 54 die Drossel A4 und der Schlitz 55 bildet mit
der Öffnung 53 die Drossel A5. Von den Schlitzen 55
erfolgt über eine Bohrung 56 und eine Öffnung 57 eine
Verbindung zum Tank.
Ferner ist ein längliches Loch 58 im inneren Schieber
vorgesehen, in das ein Stift hineinragt, der in ein
Loch 59 im äußeren Schieber eingesetzt werden kann.
Dies ergibt eine gewisse Bewegungsbegrenzung für die
beiden Schieber.
Claims (20)
1. Hydraulische Lenkeinrichtung, insbesondere für
Fahrzeuge, mit einem Gehäuse, in dem zwei Schieber
relativ zueinander beweglich angeordnet sind, die
zusammen mindestens eine verstellbare Drossel bil
den, wobei eine Rückstelleinrichtung zum Ausrichten
der beiden Schieber in ihre Neutralstellung vorge
sehen ist, einer der beiden Schieber antreibbar ist
und der andere der beiden Schieber mit einer Meß
einrichtung in Wirkverbindung steht, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Meßeinrichtung (7) in einem
in sich geschlossenen Strömungsweg (8) angeordnet
ist und als Pumpe arbeitet und ein offener Strö
mungsweg (9) an dem geschlossenen Strömungsweg (8)
vorbei von einer Eingangsanschlußanordnung (P, T)
zu einer Ausgangsanschlußanordnung (A, B) verläuft.
2. Lenkeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der geschlossene Strömungsweg (8)
mindestens eine durch Bewegen der beiden Schieber
relativ zueinander verstellbare Drossel (A2, A3,
A6) aufweist.
3. Lenkeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß im geschlossenen Strömungsweg
(8) mindestens eine verstellbare Drossel (A6) vor
gesehen ist, die ab einer vorbestimmten Relativbe
wegung der beiden Schieber den Strömungswiderstand
durch den geschlossenen Strömungsweg (8) erhöht.
4. Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der offene Strömungsweg
(9) sowohl zwischen der Eingangsanschlußanordnung
(P, T) und der Ausgangsanschlußanordnung (A, B) als
auch zwischen der Ausgangsanschlußanordnung (A, B)
und der Eingangsanschlußanordnung (P, T) je minde
stens eine verstellbare Drossel (A1, A4; A5) auf
weist.
5. Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß im offenen Strömungsweg
(9) eine verstellbare Meßdrossel (A1) angeordnet
ist, die als Signalgeber für ein LS-Signal dient.
6. Lenkeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Druckbeeinflussungseinrichtung
(2) vorgesehen ist, die mit Hilfe des LS-Signals
den Druckabfall über die Meßdrossel (A1) konstant
hält.
7. Lenkeinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Meßpunkt im offenen Strö
mungsweg (9) hinter der Meßdrossel (A1) über eine
Kurzschlußdrossel (Ad) mit einem Tankanschluß (T)
verbunden ist, wobei die Kurzschlußdrossel (Ad) in
Neutralstellung offen ist und bei einer Verstellung
der beiden Schieber relativ zueinander schließt.
8. Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein in Richtung auf den
geschlossenen Strömungsweg (8) schließendes Rück
schlagventil (13) zwischen dem offenen und dem ge
schlossenen Strömungsweg vorgesehen ist.
9. Lenkeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rückschlagventil (13) mit einer
Pumpenleitung (10) des offenen Strömungswegs (9)
verbunden ist und eine Verbindung zur Tankleitung
(11) des offenen Strömungswegs (9) vorgesehen ist.
10. Lenkeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem Rückschlagventil (13)
und der Verbindung (15) zur Tankleitung (11) eine
Drossel (A6), insbesondere eine verschließbare
Drossel, angeordnet ist.
11. Lenkeinrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (13) vor
der ersten Drossel (A1) in der Pumpenleitung (10)
in die Pumpenleitung (10) mündet.
12. Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem geschlossenen
Strömungsweg (8) ein Abschaltventil (16, 22) ange
ordnet ist.
13. Lenkeinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abschaltventil (16) als druckge
steuertes Ventil ausgebildet ist, das vom Pumpen
druck in Öffnungsrichtung beaufschlagt ist.
14. Lenkeinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abschaltventil (16) vom Druck
hinter der Meßdrossel (A1) in Schließrichtung be
aufschlagt ist.
15. Lenkeinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abschaltventil (22) als Magnet
ventil ausgebildet ist.
16. Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem inneren
und dem äußeren Schieber (26, 27) zwei Druckräume
(28, 29) ausgebildet sind, die mit Druckflüssigkeit
beaufschlagbar sind, wobei eine Volumenvergrößerung
eines Druckraums (28, 29) eine Relativverschiebung
der beiden Schieber (26, 27) bewirkt.
17. Lenkeinrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Schieber (26, 27) konzen
trisch zueinander angeordnet sind und die beiden
Druckräume (28, 29) im Schnitt die Form eines
Kreisringabschnitts haben, wobei sowohl der äußere
als auch der innere Schieber (26, 27) jeweils eine
Nase (30, 31) aufweisen, die am jeweils anderen
Schieber (27, 26) anliegt und die Druckräume (28,
29) begrenzt.
18. Lenkeinrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Druckräume (28, 29)
über je eine Steuereinrichtung (34, 35) mit einer
Druckquelle (P) verbunden sind.
19. Lenkeinrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuereinrichtungen (34, 35) ge
taktete Magnetventile aufweisen.
20. Verfahren zum Lenken eines Fahrzeugs, bei dem einem
Lenkmotor Hydraulikflüssigkeit zugeführt wird, die
über eine Lenkeinrichtung und wieder zurückgeleitet
wird, wobei in der Lenkeinrichtung zwei Schieber
gegeneinander verschoben werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rückstellen der beiden Schieber
in ihre Neutralstellung durch ein Fluid eines sepa
raten Fluid-Kreislaufs beeinflußt wird.
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Legal Events
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee | ||
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Effective date: 20140701 |