DE19544803C2 - Verbundbauteil - Google Patents
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Structures Of Non-Positive Displacement Pumps (AREA)
- Reinforced Plastic Materials (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verbundbauteil, bei dem um einen Kern herum ein
Mantel angeordnet ist, der zumindest großteils aus in eine Kunstharzmatrix fest ein
gebundenen Fasern besteht, wobei der Mantel zur Aufnahme der im Normalbetrieb
auftretenden Grundlasten ausgebildet ist.
Faser-Verbund-Bauteile zeichnen sich im allgemeinen aus durch hohe mechanische
Festigkeit, niedriges Eigengewicht, ausreichende Elastizität und gutes Schwing- und
Ermüdungsverhalten. Beim Einsatz solcher Verbundbauteile als Gebläse- oder Ver
dichterschaufeln in Turbotriebwerken besteht die Gefahr des Sprödbruch-Versagens
im Hinblick auf extreme Schlagbeanspruchung; letztere verursacht durch Vogel
schlag oder anderweitigen Fremdkörperaufprall. Dies ist darin begründet, daß selbst
hochzähe und zerreißfeste Faserwerkstoffe bei fester Einbindung in eine Kusntharz
matrix einen erheblichen Teil ihrer ursprünglichen Belastbarkeit einbüßen. Dies gilt
auch für Verbundbauteile, die einen die Hauptlast tragenden Kern einschließen, bei
dem die Fasern in eine Kunstharzmatrix fest eingebunden sind.
Die deutsche Patentschrift DE 35 04 829 C2 schützt ein Gewindeelement, insbeson
dere eine Gewindestange, aus Faserverbundmaterial sowie ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung dieses Elementes. Die Faserverstärkung des Gewindee
lementes wird großteils von einem dickwandigen Gewebeschlauch gebildet, dessen
Faserstränge kreuzweise unter ca 45° zur Elementelängsrichtung verlaufen und zur
Lastübertragung ungeschnitten bis in die Gewindegänge hinein angeordnet bzw. ver
formt sind. Der hohle Kern des Gewebeschlauches kann zur weiteren Verstärkung
mit axial verlaufenden Fasern gefüllt sein, wobei Schlauch und Fasern gemeinsam
mit Matrix/Kunstharz getränkt und ausgehärtet werden, so daß ein monolithischer
Stab entsteht. Hierzu lautet die Beschreibung in Spalte 4, Zeilen 25 bis 31: "Bedingt
durch die Herstellungstechnik des Gewebeschlauchs 7 verbleibt in diesem ein lichter
Innenraum 8 mit einem Durchmesser von etwa einem Viertel des Außendurchmes
sers, in den längsverlaufende Fasern 9 eingezogen werden. Der so geschaffene Fa
serstrang wird mit Matrix getränkt und in einer Negativform profiliert und verdich
tet." Somit sind die Längsfasern im Elementekern untereinander und mit dem Ele
mentemantel/Gewebeschlauch durch die ausgehärtete Matrix stoffschlüssig ver
bunden und werden im normalen Einsatz des Gewindeelementes voll belastet, in der
Regel auf Zug. Bei Bruch des Elementemantels/Gewebeschlauches besteht prak
tisch keine Chance, daß der starre, monolithische und selbst bruchempfindliche
Elementekern das Gewindeelement unter dynamischen Lasten noch zusammenhält.
Eine Sicherheits- und Fangfunktion ist hier also nicht gegeben.
Die deutsche Offenlegungsschrift DE 34 00 043 A1 betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung von stabförmigen Bauelementen großer Streckung in
Faserverbundbauweise. Dabei werden zunächst unidirektionale Fasern in Längsrich
tung auf einen Schaumstoffkern auflaminiert, anschließend werden sich diagonal
kreuzende Fasern in Form eines Gewebeschlauches aufgetragen. Die einzelnen Fa
serlagen werden zunächst trocken aufgebracht und dann mit Kunstharz durchtränkt,
d. h. stoffschlüssig mit der jeweiligen Unterlage verbunden. Der Schaumstoffkern hat
keine tragende Funktion aber er stabilisiert den Bauelementequerschnitt und erhöht
beispielsweise die Knickfestigkeit bei Biegung. Ein Bruch des Fasermantels führt
aber zwangsläufig auch zum Bruch des Schaumstoffkerns.
Die deutsche Offenlegungsschrift DE 26 42 037 A1 behandelt einen Verbundgegen
stand mit Faserverstärkung, insbesondere eine Schaufel, sowie ein Verfahren zur
Herstellung desselben, wobei es hauptsächlich um Aluminiumbauteile mit Silizium
karbidfasern (SiC) geht. Der Bindungsgrad zwischen den keramischen Fasern und
der metallischen Matrix soll gezielt auf einen reduzierten Wert eingestellt werden,
um bei schlagartiger Überbeanspruchung eine plastische Bauteilverformung durch
Faserverschiebungen und Faserausziehvorgänge ohne Faserbruch zu ermöglichen. In
der Praxis dürfte es meist unmöglich sein, den Bindungsgrad im Bauteil homogen auf
den gewünschten, reduzierten Wert einzustellen, so daß Bauteile mit nicht genau
reproduzierbaren Festigkeitseigenschaften entstehen, welche für anspruchsvolle
Anwendungen ungeeignet sind.
Das deutsche Gebrauchsmuster DE-GM 72 32 430 schützt eine Leichtschaufel in
Faserverbundbauweise für eine axiale Strömungsmaschine. Bei dieser Schaufel be
steht der Kern aus matrixgebundenen, gezielt orientierten Fasern und ist von einer
Schutzschicht umhüllt, welche als nichttragende, vorzugsweise metallische Haut
ausgebildet ist. Die Haut bietet Schutz gegen Erosion und Hydrolyse, sie ist aber
nicht in der Lage, bei Bruch des tragenden Kerns die Schaufel zusammenzuhalten.
Die europäische Offenlegungsschrift EP 0 402 309 A1 betrifft eine Profilstange aus
kompaktem Verbundwerkstoff und ein Herstellungsverfahren für diese.
Die Faserverstärkung umfaßt einen Kern mit unidirektionalen Fasern in Längsrich
tung sowie einen den Kern als Mantel umhüllenden, geflochtenen Faserschlauch mit
sich diagonal kreuzenden Fasern. Durch die Verwendung einer thermoplastischen
Matrix kann die Profilstange in erwärmtem/erhitztem Zustand trotz Faserverstär
kung plastisch verformt werden, wobei der verformte Zustand durch Abkühlung "ein
gefroren" wird. Zur Herstellung sagt die Beschreibung in Spalte 2, Zeilen 31 bis 38:
"Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Profilstangen besteht darin,
daß unidirektionale Kern und die Ummantelungsgeflechte zuerst aufgeheizt und dann
zusammen in einem Arbeitsgang in einer Pultrusionseinrichtung kontinuierlich gebil
det werden, wobei sie unter Druck und teilweiser Abkühlung kompakt konsolidiert
und in die vorgegebene Profilform gepreßt werden, ...". Siehe hierzu auch Anspruch
19. In Spalte 3, Zeilen 31 bis 37, heißt es: "Dank dieser Faseranordnung und der
thermoplastischen Matrix können die Profilstangen für verschiedenste Anwendungen
auf einfache Art thermoplastisch verformt und gebogen werden. Dabei wird nur die
Matrix verformt, während die Länge der hochfesten Fasern notwendigerweise kon
stant bleibt." Aus den zitierten Stellen geht hervor, daß alle Fasern, d. h. die des Man
tels und des Kerns, von der selben Matrix durchtränkt und verbunden sind, so daß
die Profilstange im "kalten", betriebsbereiten Zustand ein monolithisches, steifes
Bauteil darstellt. Unter Last tragen Kern und Mantel gleichermaßen, wobei ein Bruch
des Mantels mit Sicherheit auch eine Zerstörung des stabartigen Kerns nach sich
zieht, insbesondere unter dynamischer Biegebeanspruchung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbundbauteil eingangs genannter
Gattung anzugeben, das bei vergleichsweise einfacher und leichter Bauweise nor
malen Kraftbeanspruchungen im Betrieb gewachsen ist und das einen aus einer ex
tremen Belastung (z. B. Fremdkörperaufprall) resultierenden Mantelbruch durch eine
das Bauteil zusammenhaltende Reststruktur schadensmäßig beherrschbar macht.
Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des Patent
anspruchs 1 gelöst.
Gemäß der Erfindung wird das Verbundbauteil praktisch aus zwei Zonen aufgebaut:
- - Die äußere, tragende Zone wird vom Mantel gebildet, der die normalen Be triebslasten aufnimmt; dabei weist der Mantel in eine Kunstharz-Matrix fest eingebundene Fasern auf, die im Hinblick auf die zu beherrschenden Kraftbe anspruchungen angeordnet sind;
- - die andere Zone wird vom inneren Kern aus "trockenen", matrixlosen Fasern gebildet, wobei der Kern von den normalen Betriebslasten befreit ist, jedoch bei Überlastung mit Bruch des äußeren Mantels zum Tragen kommt und so ein Zerbrechen des Verbundbauteils verhindert.
Die "trockenen", also matrixlosen Fasern des Kerns - in Auswahl nach Anspruch 12
z. B. als hochzähe aromatische Polyamidfasern und/oder Glasfasern - gewährleisten
die benötigte Reißfestigkeit im Hinblick auf extreme Belastungen, wie Schlagbean
spruchungen.
Gemäß Anspruch 1 und 2 lassen sich die Fasern bzw. der Kern mit den Fasern zwi
schen zwei in Bauteilhauptrichtung mit Abstand einander gegenüberliegenden End
teilen reißfest verankern. Als Folge der Relativbeweglichkeit der Kernfasern zum
äußeren Mantel (Anspruch 1) kann eine von den wesentlichen Mantelstrukturen ört
lich gelöste Aufprall-Energieaufnahme bei angebrochenem oder zerbrochenem äuße
ren Mantel erfolgen.
Durch gegenseitige Relativbeweglichkeit der Fasern oder Faserstränge des Kerns
(Anspruch 5) kann ein noch individuellerer Energieabbau erfolgen.
Eine besonders hohe Reißfestigkeit des Kerns wird dadurch erreicht, daß die Fasern
zu Strängen miteinander verflochten oder verwoben sind (Anspruch 4).
Eine unkomplizierte Bauweise, z. B. als Gebläse- oder Verdichterschaufel (Anspruch
13), ergibt sich u. a. gemäß Anspruch 3 dadurch, daß zumindest ein Endteil zur festen
oder drehbeweglichen Verankerung an einem Gehäuse oder Rotor ausgebildet sein
kann.
Der Hohlraum, in dem sich die Fasern bzw. mindestens ein Strang des Kerns - zwi
schen beiden Endteilen - erstrecken können (Anspruch 6), beansprucht ein relativ
kleines Einbauvolumen mit z. B. quadratischem oder rechteckigem oder elliptischem
Querschnitt. Es kann sich der Hohlraum längs der Schaufelskelettlinie erstrecken;
z. B. in länglich schmaler Bauweise, etwa auf die Dicken der Fasern bzw. Fasersträn
ge abgestimmt, die längs der Skelettlinie mit Abstand aufeinander folgen.
Gemäß Anspruch 7 kann eine bauteilintegrale und kostengünstige Fertigung der End
teile und des Mantels zugleich eine umgebungsdichte Versiegelung der betreffenden
Faserenden des Kerns einschließen. Die Endteile können aus ring- oder siebartig
vorgefertigten Trägern bestehen, die in der Bauteilhauptrichtung mit Abstand gehal
ten werden; nach erfolgter reißfester Endbefestigung der Fasern des Kerns an den
Trägern, könnten letztere zusammen mit der Herstellung des Mantels in die jeweils
gemeinsam verwendete Kunstharzmatrix eingebunden werden.
Es kann eine duro- oder thermoplastische Kunstharzmatrix für diese gemeinsame
bzw. eine eigenständige Mantelfertigung (Anspruch 11) verwendet werden. Es kann
als Matrixwerkstoff ein Epoxidharz oder ein Polyimidharz verwendet werden.
Die bei der Fertigung verwendeten, z. B. metallischen Träger für die Endteile am
Mantel des Verbundbauteils können auch tragende, entsprechend vorverformte
Grundstrukturen zur Bauteilhalterung (drehbeweglich, fest - Anspruch 3) einschlie
ßen; die in ein für die bzw. bei der Mantelherstellung verwendetes Faserlaminat ein
gebunden werden, das den Kern, insbesondere dessen Fasern- oder Faserstränge, mit
geringem Abstand umgibt; letzteres im Sinne der relativ-beweglichen Anordnung der
Fasern zum Mantel über den Hohlraum im Blattlaminat bzw. im Mantel.
Geht man beispielsweise im erfindungsgemäßen Sinne davon aus, daß der hochzähe
Kern aus trockenen Fasern bereits während der Harzhärtung der Mantelmatrix im
Bauteil enthalten bzw. zwischen beiden Endteilen angeordnet ist, so wäre gemäß An
spruch 9 durch "Trennmittel" dafür zu sorgen, daß ein Eindringen der Harzmatrix in
den trockenen Faserkern verhindert wird. Es kann sich dabei um eine auf den trocke
nen Fasernkern aufgebrachte Zwischenschicht handeln; diese kann durch einen Sili
kongummi oder eine Teflonschicht dargestellt werden. Teflon kann in Alkohol oder
als Emulsion in Wasser gelöst werden; die Trägerflüssigkeit kann vor dem Laminie
ren abdampfen. Bei Teflon handelt es sich um ein Fluorkohlenstoffharz, insbesondere
PTFE (Polytetrafluoräthylen) oder FEP (fluoriertes Äthylenpropylen).
Als Trennmittel kann auch ein PU-Schaum (Polyurethan) verwendet werden, mit dem
der trockene Faserkern umschäumt wird, bevor das Mantellaminat auf den ausgehär
teten PU-Schaum am Kern aufgetragen wird.
Anhand der Zeichnungen ist die Erfindung durch Ausführungsbeispiele erläutert; es
zeigen:
Fig. 1 das Verbundbauteil als verstellbare Gebläseleitschaufel in einer seit
lichen Ansicht und blattseitig örtlich bzw. mittig längs aufgeschnitten
dargestellt und unter Zurodnung einer schematischen Drehlagerung an
zwei radial beabstandeten Gehäuseabschnitten eines Gebläsekanals,
Fig. 2 einen Profilschnitt gemäß A-A der Fig. 1 unter Verdeutlichung der
Kernausbildung und Anordnung in einem Hohfraum der Schaufel,
Fig. 3 einen Profilquerschnitt in gegenüber Fig. 2 abgewandelter Form, Stel
lung und Ausbildung des Faserkerns,
Fig. 4 einen Faserstrang-Abschnitt, bei dem einzelne Fasern zu einem Strang
untereinander verflochten oder verdrillt sind und
Fig. 5 einen zweiteilig gebrochenen Mantel- bzw. Blattabschnitt unter Ver
deutlichung der an der Bruchstelle durchscheinenden Faserstränge, die
gemäß Fig. 4 ausgebildet sind und den Mantel zusammenhalten.
Die Fig. 1 und 2 veranschaulichen die erfindungsgemäße Ausbildung des Verbund
bauteils als verstellbare Leitschaufel eines Gebläses, z. B. eines Frongebläses eines
Turbinenstrahltriebwerks. Mittels Drehzapfen D bzw. D' ist die Leitschaufel um eine
radiale Drehachse L schwenkbar an triebwerkskoaxialen, radial beabstandeten Ge
häusen 8 bzw. 8' gelagert. Die Gehäuse 8 bzw. 8' schließen einen Ringkanal ein, in
den das Gebläse Luft fördert, die zur hauptsächlichen Vortriebsschuberzeugung ver
wendet wird.
Die Leitschaufel weist einen sich in Richtung der Drehachse L erstreckenden Kern 1
und einen äußeren Schaufelmantel 2 auf, der durch Fasern 3, 3' verstärkt ist, die in
eine Kunstharzmatrix 4 fest eingebunden sind. Der Schaufelmantel 2 ist zusammen
mit den Fasern 3, 3' zur Aufnahme der Grundlasten ausgebildet. Der Kern 1 besteht
ausschließlich aus trockenen Fasern 5, die relativ zum Mantel beweglich angeordnet
und jeweils endseitig an Stellen P mit diesem so verbunden sind, daß sie im Falle
eines Mantelbruches die Leitschaufel auflösungsfrei zusammenhalten. Im Hinblick
auf die Grundlastaufnahme sind z. B. Kombinationen von Faseranordnungen in Über
kreuzlage (Fasern 3) und längs der Blatthöhe (Fasern 3') möglich. Der Kern 1 mit den
trockenen Fasern 5 ist an zwei in einer Bauteilhauptrichtung - hier längs der Dreh
achse L - mit Abstand angeordneten Endteilen 6, 7 reißfest verankert, die jeweils in
einem Endbereich der Leitschaufel mit dem Schaufelmantel 2 fest verbunden sind.
Beide Endteile 6 bzw. 7 der Leitschaufel sind mit den Drehzapfen D, D' zur drehbe
weglichen Lagerung und Verankerung an den Gehäusen 8 bzw. 8' ausgebildet.
Gemäß Fig. 4 können die Fasern 5 des Kerns 1 zu Strängen 9 miteinander verflochten
oder verwoben sein. Es können die Fasern 5 oder die Faserstränge 9 (Fig. 3 und 5) des
Kerns 1 relativ zueinander beweglich im Schaufelmantel 2 angeordnet sein.
Gemäß Fig. 2 sind die Fasern 5 in einem sich zwischen beiden Endteilen 6, 7 (Fig. 1)
erstreckenden Hohlraum 10 des Schaufelmantels 2 angeordnet. Die Fasern 5 des
Kerns 1 können als Bündel im Hohlraum 10 angeordnet sein.
Fig. 3 veranschaulicht die Anwendung der Faserstränge 9 aus Fig. 4. Die Faserstränge
9 sind hier in gleichmäßigen Abständen in einem etwa auf die Strangdicke abge
stimmten, länglichen Hohlraum 10' angeordnet, der sich im wesentlichen längs der
Schaufelskelettlinie erstreckt, und zwar bis in die Nähe des jeweiligen an- oder ab
strömseitigen Profilendes.
Beide Endteile 6, 7 (Fig. 1) können bauteilintegral gefertigte Bestandteile des Schau
felmantels 2 sein; die betreffenden Kern- und Faserenden können von der Kunstharz
matrix 4 des Schaufelmantels 2 umgebungsdicht versiegelt sein, insbesondere im
Rahmen einer gemeinsamen laminatartigen Fertigung des Mantels 2 und der Endteile
6, 7.
Die Fasern 5 können mit den beiden Endteilen 6, 7 (Stellen P) reißfest verklebt, ver
näht, verpreßt oder durch Formschluß, z. B. mechanisch, verbunden sein.
Fig. 5 verkörpert den durch Fremdkörperaufprall verursachten Bruch (Bruchzone B)
des Mantels 2, wobei die zerbrochenen Mantelteile hier von den Fasersträngen 9 des
Kerns 1 zusammengehalten werden.
Schematisch durch T in Fig. 2 gekennzeichnet, kann der Kern 1 mit den Fasern 5 oder
Fasersträngen gegenüber der für die Herstellung des Mantels 2 verwendeten Kunst
harzmatrix 4 (Fig. 1) über ein Trennmittel abgeschirmt oder chemisch reaktiv ge
schützt sein. Bei der Herstellung soll so das Eindringen noch nicht ausgehärteter
Kunstharzmatrix in die Fasern 5 des Kerns 1 verhindert werden.
Der Schaufelmantel 2 kann auch aus einer duro- oder thermoplastischen Kunstharz
matrix 4 für die Fasern 3, 3' (Fig. 1) gefertigt werden.
Ferner können für den Mantel 2 und für den Kern 1 C- oder Glas- oder Bor- oder
aromatische Polyamidharz-Fasern oder Kombinationen zumindest von zwei der ge
nannten Faserarten verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verbundbauteil kann auch als Gebläselaufschaufel oder als
Leit- oder Laufschaufel eines Verdichters eines Turbo-, insbesondere Gasturbinen
strahltriebwerks, ausgebildet werden. Außerdem bestehen u. a. Anwendungs- und
Ausbildungsmöglichkeiten der Erfindung als Gehäusebauteile oder Gehäusestreben
von Turbotriebwerken oder als Dichtringe, z. B. Kolbenringe.
Claims (13)
1. Verbundbauteil, bei dem um einen Kern (1) herum ein Mantel (2) angeordnet ist,
der zumindest großteils aus in eine Kunstharzmatrix (4) fest eingebundenen Fa
sern (3, 3') besteht, wobei der Mantel (2) zur Aufnahme der im Normalbetrieb
auftretenden Grundlasten ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kern (1) aus "trockenen", matrixlosen Fasern (5) besteht, die zumindest weitge
hend spannungsfrei sowie - in Grenzen - beweglich innerhalb des Mantels (2) an
geordnet und endseitig zugfest mit diesem verbunden sind in der Weise, daß die
Fasern (5) im Normalbetrieb des Verbundbauteils zumindest weitgehend lastfrei
sind und erst im Falle eines Bruches des Mantels (2) voll unter Last stehen.
2. Verbundbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (1) mit
den Fasern (5) an zwei in einer Bauteilhauptrichtung mit Abstand angeordneten
Endteilen (6, 7) reißfest verankert ist, die jeweils in einem Endbereich des Ver
bundbauteils mit dem Mantel (2) fest verbunden sind.
3. Verbundbauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumin
dest ein Endteil (6 bzw. 7) des Verbundbauteils zur festen oder drehbeweglichen
Verankerung an einem Gehäuse (8 bzw. 8') oder Rotor ausgebildet ist.
4. Verbundbauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fasern (5) des Kerns (1) zu Strängen (9) miteinander ver
flochten oder verwoben sind.
5. Verbundbauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fasern (5) oder die Faserstränge (9) des Kerns (1) relativ
zueinander beweglich im Mantel (2) angeordnet sind.
6. Verbundbauteil nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fa
sern (5) oder zumindest ein Faserstrang (9) in einem sich zwischen beiden End
teilen (6, 7) erstreckenden Hohlraum (10) des Mantels (2) angeordnet sind.
7. Verbundbauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß beide Endteile (6, 7) bauteilintegral gefertigte Bestandteile
des Mantels (2) sind, wobei die betreffenden Kern- und Faserenden von der
Kunstharz matrix (4) des Mantels (2) umgebungsdicht versiegelt sind.
8. Verbundbauteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (5)
mit den beiden Endteilen (6, 7) des Verbundbauteils reißfest verklebt, vernäht,
verpreßt oder durch Formschluß, z. B. mechanisch, reißfest verbunden sind.
9. Verbundbauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kern (1) bzw. dessen Fasern (5) oder Faserstränge (9) ge
gegenüber der für die Herstellung des Mantels (2) verwendeten Kunstharzmatrix (4)
über ein Trennmittel abgeschirmt oder chemisch reaktiv geschützt sind.
10. Verbundbauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Mantel (2) aus einem den Kern (1) umgebenden Faserla
minat gefertigt ist.
11. Verbundbauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mantel (2) aus einer duro- oder thermoplastischen
Kunstharzmatrix (4) für die Fasern (3, 3') gefertigt ist.
12. Verbundbauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß für den Mantel (2) und für den Kern (1) C- oder Glas- oder
Bor- oder aromatische Polyamidharz- Fasern oder Kombination zumindest von
zwei der genannten Faserarten verwendet werden.
13. Verbundbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Leit-
oder Laufschaufel eines Verdichters oder eines Gebläses eines Turbo-, insbeson
dere Gasturbinenstrahltriebwerkes ausbildet.
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DE1995144803 DE19544803C2 (de) | 1995-12-01 | 1995-12-01 | Verbundbauteil |
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DE19544803A1 DE19544803A1 (de) | 1997-06-05 |
DE19544803C2 true DE19544803C2 (de) | 2000-07-06 |
Family
ID=7778904
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DE1995144803 Expired - Fee Related DE19544803C2 (de) | 1995-12-01 | 1995-12-01 | Verbundbauteil |
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DE (1) | DE19544803C2 (de) |
Families Citing this family (1)
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1995
- 1995-12-01 DE DE1995144803 patent/DE19544803C2/de not_active Expired - Fee Related
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