DE19544582A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von Zusatzinformationen in Videosignalen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von Zusatzinformationen in VideosignalenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Übertragung von Zusatzinformationen in Videosignalen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. des
Patentanspruchs 8.
Es sind allgemein Verfahren und Vorrichtungen bekannt, die
innerhalb der Videosignale Zusatzinformationen übertragen,
und zwar in den nicht durch Bildsignale belegten Zeilen der
vertikalen Austastlücke. Bekannteste Anwendungen sind der
Videotext, die Datenzeile und die Prüfzeilen. Derartige
Verfahren und Vorrichtungen sind zum Beispiel für
Audiodaten aus Gassmann/Eckert: "Das COM-System", Funkschau
1970, Heft 20, Seiten 689-692 und Heft 21, Seiten 749 und
750 und für die Videodaten aus Langenkamp/Löwy: "Megatext-IC
für Videotext und Grafik", RFE 1994, Heft 7, Seiten 18
bis 20, bekannt.
Die Eigenschaften des FBAS-Signals (Farb-, Bild-, Ablenk-
und Synchronsignal) lassen die Möglichkeit offen, weitere
informationstragende Signale (Zusatzdaten) zu überlagern,
wobei der Empfang des TV-Rundfunkprogramms nicht gestört
werden darf. Während sich die meisten Veröffentlichungen
nur mit einer Art von Zusatzdaten befassen, ist zum
Beispiel in dem Buch Rudolf Mäusl: "Fernsehtechnik", Hüthig
1991, im 9. Kapitel auf den Seiten 210 bis 227 die
Übertragung mehrerer zusätzlicher Prüf- und Datensignale
beschrieben. Dabei erfolgt die Übertragung der Zusatzdaten
mit hoher Übertragungssicherheit und einer möglichst hohen
Übertragungsrate. Außerdem ist im gleichen Buch auf den
Seiten 243 bis 245 ein Vergleich der Eigenschaften
verschiedener Phasenumtastverfahren genau beschrieben.
Außerdem sind die Fernseh-Prüfzeilentechnik und die
Übertragung von Videotextsignalen, außer Prüfzeilen, mit
dem Fernsehsignal in dem Buch von P. Dammbacher: "Digitale
Technik für Hörfunk und Fernsehen", R. von Decker Verlag,
Seiten 145 bis 147 bzw. 154 und 155, beschrieben. Diese
beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen wurden bereits
vor vielen Jahren entwickelt und eingeführt und werden dem
heutigen fortgeschrittenen Stand der Technik nicht mehr
gerecht. Die zur Verfügung stehende Übertragungskapazität
wird nur unzureichend ausgenutzt und neue Anwendungen
können nicht mehr in die etablierten Videosignale
eingeführt werden. Insbesondere die Anwendung von digital
modulierten Zusatzträgern mit einer hohen Ausnutzung der
zur Verfügung stehenden Bandbreite und des guten
Störabstandes des Videosignals (auch nach einer
hochfrequenten Übertragung) kann die Realisierung neuer
Lösungen und Nutzungen ermöglichen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, durch die
Anwendung moderner, digitaler Modulationsverfahren mit
einer hohen Bandbreiteeffizienz in freien Zeilen oder
Zeilenabschnitten einen oder mehrere Zusatzdatenkanäle zu
schaffen.
Die erfindungsgemäße Lösung für das Verfahren ist
insbesondere in den Kennzeichen der Patentansprüche 1 bzw.
2 beschrieben. Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens sind
in den Patentansprüchen 3 bis 7 gekennzeichnet.
Die Lösung für die erfindungsgemäße Vorrichtung ist im
Kennzeichen des Patentanspruchs 8 dargelegt.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß
die übertragenen Datenmengen wesentlich größer als bei den
derzeitig bekannten Verfahren sind. So kann zum Beispiel
die Informationsmenge des heutigen Videotexts, abhängig vom
gewählten Modulationsverfahren, in wesentlich weniger
Zeilen übertragen werden. Durch Verzicht auf einiger der
heute nicht mehr unbedingt erforderliche Prüfzeilen, kann
man zum Beispiel freie Zeilen pro Halbbild gewinnen. Damit
können verschiedene Nutzungs- und Überleitungsszenarien für
ein stark verbessertes Videotextsystem geschaffen werden.
So können nun zum Beispiel bei Beibehaltung des bestehenden
Videotextsystems die freien Zeilen als transparente
Zusatzkanäle für allgemeine Anwendungen verwendet werden.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, daß die digital
modulierten Zusatzträger mit Meßsignalen beaufschlagt
werden können oder selbst für die meßtechnische Auswertung
des Übertragungskanals genutzt werden können. Auch die
Eintastung dieser digital modulierten Zusatzträger in
freie, das heißt nicht durch Bildinhalte oder durch
Farbhilfsträger belegte Zeilenabschnitte ist möglich. Eine
Eintastung dieser digital modulierten Träger auf den Boden
der Synchronimpulse ist ebenfalls möglich, da dieser nicht
für die Synchronisation der Empfänger benötigt wird. Durch
die Eintastung in den Synchronimpulsboden können Datenraten
realisiert werden, die eine Übertragung von zum Beispiel
sogar MPEG-codierten Bildsignalen erlaubt. Die zusätzlich
möglichen Datenkanäle können natürlich auch für die
Übertragung von weiteren Tonsignalen (zum Beispiel
Surroundtonkanäle) oder als transparente Datenkanäle
genutzt werden. Ein wesentlicher Vorteil besteht weiterhin
darin, daß die/der digital modulierten Hilfsträger mit der
Zeilenfrequenz oder anderen Hilfsträgern (Farbburst-Phasen)
verkoppelt werden, um einfache und störempfindliche
Demodulationsschaltungen zu ermöglichen. Die Art der
Modulation und die Trägeranzahl ist frei wählbar und kann
den zu übertragenden Datenmengen und den
Versorgungsaufgaben angepaßt werden. Die Erfindung wird nun
im nachfolgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
In der Zeichnung bedeuten:
Fig. 1 die Verwendung einer freien Zeile für den
Zusatzträger;
Fig. 2 die Verwendung der Synchronimpulsböden für den
Zusatzträger;
Fig. 3 die Verwendung eines Teils der hinteren
Schwarzschulter für den Zusatzträger und
Fig. 4 ein Prinzipschaltbild für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Für die nachfolgende Beschreibung dreier Ausführungs
beispiele wird die Verwendung einer freien Zeile nach Fig.
1, der Synchronimpulsböden nach Fig. 2 und eines Teils der
hinteren Schwarzschulter nach Fig. 3 zugrunde gelegt.
Unter Beachtung des guten Störabstandes im Videokanal wird
für das digitale Modulationsverfahren ein 64 QUAM-Verfahren
betrachtet. Selbstverständlich sind die Betrachtungen auch
für andere Modulationsverfahren analog durchführbar. Die
Tabelle 1 zeigt eine Abschätzung der erreichbaren
Übertragungsraten für eine Videobandbreite von 5 MHz und
für eine genutzte Zeile pro Vollbild. Für den theoretisch
und praktisch möglichen Bruttodatenstrom pro Sekunde wird
in der horizontalen Austastlücke kein Zusatzträger
übertragen (siehe dazu Fig. 1).
Eine weitere Verbesserung ergibt sich bei zeilenweiser
Übertragung eines digital modulierten Zusatzträgers in den
Synchronimpulsböden. In der Tabelle 2 ist ein Beispiel
dargestellt, wenn zum Beispiel in den Synchronimpulsboden
ein digital modulierter Zusatzträger eingefügt wird. In der
Fig. 2 ist eine mögliche Belegung dargestellt.
Abhängig von der Datenanwendung und vom zu versorgenden
Bereich ist eine Kanalkodierung zweckmäßig. Aufgrund des
sehr guten Störabstandes im Videokanal (auch nach der HF-
Abstrahlung, Empfang und der Demodulation) ist die
Kanalkodierung besonders zur Verbesserung von
Laufzeitfehlern bedeutsam. Der für die Kanalkodierung
erforderliche Kapazitätsbedarf ist von der Bruttobitrate zu
subtrahieren. Die Differenz ergibt dann die Nettobitrate.
Für die Anwendung in Kabelnetzen ist die Kanalkodierung
allerdings nicht oder nur sehr eingeschränkt erforderlich.
In der Tabelle 3 ist der erreichbare Bruttodatenstrom bei
einer Eintastung auf der hinteren Schwarzschulter, nach dem
Farbburst, dargestellt.
Bei den vorgenannten Beispielen (Tabelle 2 und 3) wurden
überwiegend die theoretisch erreichbaren Datenraten
ermittelt. Praktisch ergeben sich durch die
Nichtnutzbarkeit aller Zeilen, durch eine verringerte
Bandbreiteausnutzung und durch einen an die
Versorgungsaufgabe angepaßten Kanalschutz verringerte
Nettobitraten.
Der wesentliche Unterschied der hier beschriebenen
Verfahren zu den bisher bekanntgewordenen und realisierten
Verfahren besteht darin, daß keine direkte Übertragung der
Nutzinformationen, zum Beispiel des Videotextes oder der
Datenzeile vorgenommen wird, sondern, daß diese
Nutzinformation einem Hilfsträger digital aufmoduliert wird
und damit die zur Verfügung stehende Bandbreite drastisch
besser genutzt wird. Damit lassen sich
Übertragungskapazitäten erreichen, die bisher nicht
realisierbar waren. Dies erfolgt ohne dabei das eigentliche
TV-Signal zu stören.
Nachfolgend wird anhand der Fig. 4 eine Prinzipschaltung
beschrieben, die mit Hilfe der heutigen vorhandenen
Hardwaretechnik ausgeführt werden kann. Dabei gibt sich für
den Fall der Bildübertragung mit Nutzung des
Synchronimpulskoders (nach Tabelle 2) das senderseitig
dargestellte Prinzipschaltbild nach Fig. 4. Für die
Empfangsseite ergibt sich ein umgekehrter Funktionsfluß.
Das zusätzliche TV-Signal (datenreduziert nach MPEG)
gelangt zur Zwischenspeicherung und zeilenweisen Zuordnung
der Datenpakete zu den Datenburst im Synchronimpulsboden in
einen Speicher 1 mit Zuordnungslogik. Hierdurch erfolgt die
Zerlegung des Gesamtdatenstromes. Die Modulation mit
gegebenenfalls erforderlichen Fehlerschutz erfolgt in einem
64 QUAM Modulator 2, dem gegebenenfalls eine
Fehlerschutzschaltung 3 vorgeschaltet ist. Das
Ausgangssignal des 64 QUAM Modulators wird auf eine
Schaltung 4 zum Eintasten in den Synchronimpulsboden des
FBAS-Signals gegeben. Die Schaltung 4 ist deshalb sowohl
eingangsseitig als auch ausgangsseitig mit einem Verstärker
5 bzw. 6 verbunden, wobei das ankommende FBAS-Signal vom
Verstärker 5 verstärkt auf die Schaltung 4 gegeben wird und
außerdem auf eine Schaltung 7 zur Einstellung des
Eintastzeitpunktes, die ihrerseits sowohl mit dem 64 QUAM
Modulator 2 als auch mit der Schaltung 4 zum Eintasten in
den Synchronimpulsboden verbunden ist. Auf der rechten
Seite der Fig. 4 sind die prinzipiellen Funktionen der
jeweils zugeordneten Schaltungskomponenten angegeben.
Bezugszeichenliste
1 Speicher
2 Modulator
3 Fehlerschutzschaltung
4 Schaltung zum Eintasten in den Synchronimpulsboden
5 Eingangsverstärker
6 Ausgangsverstärker
7 Schaltung zur Einstellung des Eintastzeitpunktes
8 Zusatzträger.
2 Modulator
3 Fehlerschutzschaltung
4 Schaltung zum Eintasten in den Synchronimpulsboden
5 Eingangsverstärker
6 Ausgangsverstärker
7 Schaltung zur Einstellung des Eintastzeitpunktes
8 Zusatzträger.
Claims (9)
1. Verfahren zur Übertragung von Zusatzinformationen in
Videosignalen, dadurch gekennzeichnet,
daß in freie Zeilen oder in freie Zeilenabschnitte des Videosignals digital modulierte Zusatz- oder Hilfsträger (8) eingetastet werden und
daß der/die Zusatz- oder Hilfsträger (8) mit der Zeilenfrequenz oder einer anderen Hilfsfrequenz phasenverkoppelt sind.
daß in freie Zeilen oder in freie Zeilenabschnitte des Videosignals digital modulierte Zusatz- oder Hilfsträger (8) eingetastet werden und
daß der/die Zusatz- oder Hilfsträger (8) mit der Zeilenfrequenz oder einer anderen Hilfsfrequenz phasenverkoppelt sind.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
daß der/die Zusatz- oder Hilfsträger (8) mit der
Frequenz des Farbhilfsträgers phasengekoppelt sind.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 und/oder 2, dadurch
gekennzeichnet
daß die Datenkanäle der einzelnen Zeilen zu einem oder
mehreren gemeinsamen Datenkanal/-kanälen
zusammengeschaltet werden.
4. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzdatenkanäle mit Videotextsignalen
beaufschlagt werden .
5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzdatenkanäle mit Tonsignalen beaufschlagt
werden.
6. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzträger mit Meßsignalen zur Beurteilung
der Eigenschaften des Übertragungskanals beaufschlagt
werden.
7. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die digital modulierten Zusatzträger selbst zur
Beurteilung der Eigenschaften des Übertragungskanals
verwendet werden.
8. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens
senderseitig nach einem der Patentansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zusätzliches TV-Signal in einen Speicher (1) mit Zuordnungslogik zur Zerlegung des Gesamtdatenstroms und Zuordnung der Datenpakete zu den Datenburst im Synchronimpulsboden gegeben werden,
daß der Speicher (1) mit einem Modulator (2) verbunden ist, der gegebenenfalls mit einer Fehlerschutzschaltung (3) ausgerüstet ist und die Modulation vornimmt,
daß der Modulator (2) mit einer Schaltung (4) zum Eintasten in den Synchronimpulsboden verbunden ist, die ihrerseits mit einem Eingangs- und einem Ausgangsverstärker (5 bzw. 6) verbunden ist, wobei über den Eingangsverstärker (5) das FBAS-Signal sowohl auf den Eingang der Schaltung (4) als auf den Eingang einer Schaltung (7) zur Einstellung des Eintastzeitpunktes gelangt, und daß der Ausgang der Schaltung (7) sowohl mit dem Modulator (2) als auch mit der Schaltung (4) zum Eintasten in den Synchronimpulsboden verbunden ist.
daß ein zusätzliches TV-Signal in einen Speicher (1) mit Zuordnungslogik zur Zerlegung des Gesamtdatenstroms und Zuordnung der Datenpakete zu den Datenburst im Synchronimpulsboden gegeben werden,
daß der Speicher (1) mit einem Modulator (2) verbunden ist, der gegebenenfalls mit einer Fehlerschutzschaltung (3) ausgerüstet ist und die Modulation vornimmt,
daß der Modulator (2) mit einer Schaltung (4) zum Eintasten in den Synchronimpulsboden verbunden ist, die ihrerseits mit einem Eingangs- und einem Ausgangsverstärker (5 bzw. 6) verbunden ist, wobei über den Eingangsverstärker (5) das FBAS-Signal sowohl auf den Eingang der Schaltung (4) als auf den Eingang einer Schaltung (7) zur Einstellung des Eintastzeitpunktes gelangt, und daß der Ausgang der Schaltung (7) sowohl mit dem Modulator (2) als auch mit der Schaltung (4) zum Eintasten in den Synchronimpulsboden verbunden ist.
9. Schaltungsanordnung nach Patentanspruch 8, dadurch
gekennzeichnet,
daß für die Empfangsseite ein umgekehrter
Funktionsfluß verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995144582 DE19544582A1 (de) | 1995-11-30 | 1995-11-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von Zusatzinformationen in Videosignalen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995144582 DE19544582A1 (de) | 1995-11-30 | 1995-11-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von Zusatzinformationen in Videosignalen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19544582A1 true DE19544582A1 (de) | 1997-06-05 |
Family
ID=7778761
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995144582 Withdrawn DE19544582A1 (de) | 1995-11-30 | 1995-11-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von Zusatzinformationen in Videosignalen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19544582A1 (de) |
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- 1995-11-30 DE DE1995144582 patent/DE19544582A1/de not_active Withdrawn
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