DE19542630C2 - Vorrichtung und Verfahren zum Prüfen von Gefäßwänden - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Prüfen von GefäßwändenInfo
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- G01N21/88—Investigating the presence of flaws or contamination
- G01N21/90—Investigating the presence of flaws or contamination in a container or its contents
- G01N21/9054—Inspection of sealing surface and container finish
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prüfen von
Gefäßwänden gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren zum Prüfen
von Gefäßwänden gemäß Anspruch 11.
In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie werden sehr hohe
Anforderungen an die Qualität von Aufnahmegefäßen zum
portionierten Transport und Feilbieten gestellt. Dies betrifft
zum einen die steigenden gesetzlichen Anforderungen im Bereich
Hygiene und Konsumentenschutz, als auch den gestiegenen
Wettbewerb auf der Grundlage eines wachsenden
Kundenbewußtseins.
Eine ähnliche Herausforderung stellt sich im Konsumgüter- und
Haushaltswarenbereich, wo z. B. Fehlertoleranzen, insbesondere
im Bereich von Haushaltsgefäßen und Geschirr, immer strenger
eingehalten werden müssen, um den gestiegenen Kundenansprüchen
gerecht werden zu können.
Aus diesem Grunde besteht bei der Produktion oder auch im
Lebensmittel- und Getränkesektor beim Recyclingprozeß die
Notwendigkeit, neu produzierte oder wiederverwendbare Ge
fäße in bezug auf Verunreinigungen oder Materialfehler vor
Inverkehrbringen zu prüfen. Es wurden dazu verschiedene
Verfahren insbesondere für den Fließbandbetrieb beschrie
ben, welche die optischen oder akustischen Eigenschaften
der Gefäße ausnützen.
Es ist z. B. bekannt, Getränkeflaschen vor Abfüllung einer
optischen Kontrolle zu unterziehen, um Produktionsrück
stände oder Verunreinigungen aus einer Vorbenutzung detek
tieren zu können. Oft geschieht das durch eine einfache
Inaugenscheinnahme durch eine prüfende Person direkt am
Fließband oder der verarbeitenden Anlage, oder aber es wird
eine optische Fernkontrolle über eine Kamera-Monitoreinheit
durchgeführt.
Bei all diesen Verfahren tritt die Schwierigkeit auf, daß
die jeweilige Inaugenscheinnahme ein personalintensiver und
aufgrund der Anstrengung, die mit dieser Tätigkeit verbun
den ist, fehlerbehafteter Arbeitsgang ist. Ferner können be
stimmte Fehler oder auch Verunreinigungen in den Gefäßen,
insbesondere dann, wenn die Gefäße nicht transparent sind,
nicht erkannt werden. Des weiteren erscheint aufgrund des
hohen Personalbedarfs die Automatisierung dieses Prozesses
wünschenswert.
Insbesondere in der Getränkeindustrie, wo eine Vielzahl
gleichartiger, normierter Gefäße, insbesondere Glasflaschen
mit einem Normgewinde, produziert oder wiederverwendet wer
den, ist ein fehlerfreies Prüfen der verwendeten Gefäße,
insbesondere im Problembereich des Gewindes dringend ge
boten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung und ein Verfahren zum Inspizieren und Prüfen
von Gefäßwänden von Gefäßen mit mindestens einer Öffnung
anzugeben, mit welchem Gefäßwände zeitsparend und mit einer
besonders niedrigen Fehlerquote auf Verunreinigungen und
Materialfehler geprüft werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß vorrichtungsmäßig durch
eine Vorrichtung gemäß dem Anspruch 1 und verfahrensmäßig
durch ein Verfahren gemäß Anspruch 15 gelöst. Insbesondere
für transparente Gefäße mit einem Gewindebereich bietet
sich die Verwendung der Vorrichtung nach Anpruch 14 an.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vor
richtung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Ge
genstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Belichtungs
einrichtung, eine Abbildungseinrichtung und eine Steuer
einrichtung auf. Die Belichtungseinrichtung dient dem
Belichten der zu prüfenden Gefäße, und die Abbildungsein
richtung dient dem optischen Abbilden der Gefäße, wobei
dies unter der Verwendung mehrerer Primärspiegel geschieht,
deren Einzelabbildungen mittels einer Sammeloptik gesam
melt und auf einer Kameraeinrichtung abgebildet werden.
Ferner ist eine Steuereinrichtung mit einem Speicher vor
gesehen, um mindestens das Belichten und/oder das optische
Abbilden zu steuern. Durch jeden Primärspiegel wird wenig
stens ein Teil einer Gefäßinnenseite zumindest im Bereich
einer Gefäßöffnung des Gefäßes abgebildet. Die Gesamtheit
aller Primärspiegel ist so angeordnet, daß die gesamte
Öffnungsinnenseite mindestens einer Gefäßöffnung optisch
erfaßt wird.
Das Abbilden durch die Primärspiegel kann z. B. durch die
Gefäßöffnung hindurch geschehen. Es ist aber auch denkbar,
daß das Abbilden bei transparenten Gefäßen durch die Ge
fäßaußenwand hindurch erfolgt, wobei entweder Rückstände
oder Fehler der nachfolgenden Innenwand oder aber der
gegenüberliegenden Innenwand erkannt werden können. Insbe
sondere aber die Abbildung durch die Gefäßöffnung hindurch
ermöglicht auch das Prüfen der Gefäßinnenseite bei optisch
nicht transparenten Gefäßen.
Um eine möglichst einfache Abbildungsgeometrie zu erhalten,
die ein Zusammensetzen der Einzelbilder über die Sammelop
tik ermöglicht, ist es von Vorteil, wenn die Primärspiegel
alle in einer Ebene liegen. Es ist ferner sinnvoll, die
Primärspiegel gleichmäßig auf 360° verteilt anzuordnen.
Dann nämlich bildet jeder Primärspiegel ein etwa gleich
großes, komplementäres Element der Öffnungsinnenseite der
jeweiligen Öffnung auf die Sammeloptik ab, so daß mit einer
besonders kleinen Zahl einzelner Primärspiegel der gesamte
Winkelbereich von 360° für die Öffnungsinnenseite abge
deckt werden kann, weil benachbarte Primärspiegel dann
minimale überlappende Bildbereiche erzeugen.
Obwohl die Vorrichtung bereits mit zwei Primärspiegeln voll
funktionsfähig ist, ist es vorteilhaft vier Primärspiegel
auszubilden. Diese können auf einer Geräteplatte fest mon
tiert werden, wobei aber auch Justage über eine Justierein
richtung vorgesehen ist. Die Montageplatte ordnet alle vier
Primärspiegel um 90° gegeneinander gedreht in einer
Ebene um das zu untersuchende Gefäß an. Es ist sinnvoll und
zweckmäßig daß die Primärspiegel als plane Spiegel ausge
bildet sind, wobei die Ebenen der Primärspiegel in bezug
auf die Ebene der Montageplatte dieselbe Neigung besitzen,
um für alle Einzelabbildungen eine identische Verzerrung zu
erzeugen, so daß auch die Sammeloptik und die Kameraein
richtung besonders einfach ausgebildet werden können.
Die Sammeloptik zur Aufnahme der Einzelabbildungen der
Primärspiegel kann aus einer Kamera für jeden Primär
spiegel bestehen, wobei die Einzelabbildungen nach einem
Digitalisierungsverfahren erst in einer Datenverarbei
tungsanlage als digitalisierte Bilder gesammelt werden.
Es ist aber besonders einfach, die Sammeloptik als Umlenk-
oder Sammelspiegel auszubilden. Dabei ist es zweckmäßig,
wenn dieser Umlenk- und Sammelspiegel mehrfach segmentiert
ausgebildet ist, so daß die Segmente die Einzelabbildungen
der Primärspiegel in eine Kameraeinrichtung, insbesondere
in einer gemeinsamen Kameraeinrichtung, sammeln und abbil
den.
Um ein leichtes Zuordnen der Segmente des Umlenk- und Sam
melspiegels zu den einzelnen Primärspiegeln zu ermöglichen,
ist es vorgesehen, daß durch jedes Segment des Umlenk- und
Sammelspiegels das Bild genau eines Primärspiegels abgebil
det wird.
Um die nachfolgende Analyse der optischen Abbildung zu ver
einfachen, ist es vorteilhaft, daß die in die Kameraein
richtung hinein abgebildeten Einzelabbildungen der Pri
märspiegel sich nicht überlagern. Für bestimmte Anwen
dungen kann es aber auch von Vorteil sein, wenn z. B. bestimmte
Gefäßöffnungsabschnitte durch die Sammeloptik in
der Kameraeinrichtung zur Deckung gebracht werden, um sie
z. B. einfach vergleichen zu können.
Der Umlenk- und Sammelspiegel einer erfindungsgemäßen Vor
richtung weist besonders vorteilhafte mechanische und ther
mische Eigenschaften auf, wenn er einstückig ausgebildet
ist. Dann nämlich ist eine Justage der einzelnen Segmente
des Umlenk- und Sammelspiegels nicht mehr nötig, so daß der
Aufwand beim Justieren der erfindungsgemäßen Vorrichtung
drastisch reduziert wird. Um thermische Drifterscheinungen
zu vermeiden, kann es ferner von Vorteil sein, die Sammel
optik mittels einer Temperiereinrichtung auf konstanter
Temperatur zu halten.
Die Komplexität des optischen Abbildens und des Analysie
rens der optischen Abbildungen kann drastisch reduziert
werden, wenn die Segmente des Umlenk- und Sammelspiegels,
analog zur Ausgestaltung der Primärspiegel, im wesentli
chen in einer Ebene und in etwa gleichmäßig auf 360°
verteilt angeordnet sind. Ferner ist es von Vorteil, wenn
die einzelnen Segmente gegenüber dieser Ebene in etwa die
gleiche Neigung aufweisen, weil dann, wie bereits oben er
wähnt, die Bildverzerrungen der Einzelabbildungen gleich
artig gehalten werden, so daß sich eine einfache Bildaus
wertung ergibt.
Eine besonders einfache optische Anordnung erhält man,
wenn alle Spiegelelemente als Planspiegel ausgelegt sind.
Es kann aber auch vorteilhaft sein, um eine oder mehrere
Achsen konvexe oder konkave Spiegel zu verwenden, wenn z. B.
bestimmte Details der optischen Abbildungen analysiert
werden sollen, oder wenn bei einem minimalen Aufwand op
tischer Einzelkomponenten ein möglichst großer Winkelbe
reich beim optischen Abbilden abgedeckt werden soll.
Bei der Verwendung von vier Primärspiegeln ist es beson
ders zweckmäßig, einen Umlenk- und Sammelspiegel auf der
Grundlage eines einstückigen Würfels auszubilden, wobei aus
dem Vollwürfel um 90° gegeneinander gedreht gleichartige
Prismenelemente aus dem Vollkörper herausgearbeitet sind, so
daß sich vier gleiche, um 90° gegeneinander gedrehte
rechteckige plane optische Flächen ergeben, die in Aufsicht
auf den so bearbeiteten Vollwürfel dessen Grundfläche in
vier gleiche Quadrate unterteilt erscheinen lassen.
Als Grundkörper für die Herstellung eines derartigen seg
mentierten Umlenk- und Sammelspiegels kann ein Glas, eine
Glaskeramik, ein Kunststoff, ein Metall oder ein anderer
Stoff verwendet werden, der ein einfaches mechanisches Be
arbeiten bei minimaler Oberflächenrauhigkeit und bei guter
thermischer und mechanischer Stabilität erlaubt. Das Ver
spiegeln eines derartigen Grundkörpers kann entweder durch
Aufbringen einer hochreflektierenden Schicht oder durch
Montage entsprechender, vorgefertigter Spiegelelemente er
folgen. Die Verwendung vorgefertigter Spiegelelemente
ermöglicht dann auch eine Nachjustage der gesamten optisch
en Anordnungen.
Der Umlenk- und Sammelspiegel kann in einer vorteilhaften
Weiterbildung auch in Modulbauweise ausgeführt sein, wobei
jedes Modul mindestens ein Spiegelsegment aufweist. Die Mo
dulbauweise hat den Vorteil, daß jede der optischen Flächen
besonders einfach präpariert werden kann und daß durch die
separate Anordnung der einzelnen Module diese dann über
entsprechend ausgebildete Justiereinrichtungen nachjustiert
werden können, um die Bildqualität zu optimieren.
Zur möglichst einfachen Bildaufnahme ist eine Speicher-Ka
mera, insbesondere eine CCD-Kamera vorgesehen. Diese Kamera
kann vorteilhafterweise mit der Steuereinrichtung verbunden
sein und/oder durch diese gesteuert werden. Dabei kann über
Steuerleitungen die gesammelte Bildinformation direkt in
die Steuereinrichtung eingelesen werden, um eine möglichst
einfache Informationssammlung, -speicherung und -auswertung
zentral durchführen zu können.
Herstellungs- und Produktionsbereiche in Fabriken weisen
oft eine unzureichende und insbesondere ungleichmäßige Be
leuchtung auf. Deshalb ist es von Vorteil, für die erfin
dungsgemäße Vorrichtung eine Belichtungseinrichtung vorzu
sehen. Diese kann in Dauerbelichtung arbeiten, aber es ist
besonders energiesparend und darüber hinaus augrund der Be
ziehungen zwischen Helligkeit und Tiefenschärfe von beson
derem Vorteil, die Belichtungseinrichtung als Blitzlicht
auszubilden. Dabei können das optische Abbilden und das Be
lichten über die Steuereinrichtung simultan ausgelöst wer
den, wobei z. B. die Position des zu untersuchenden Gefäßes
auf einem Fließband oder dergleichen als Trägersignal von
der Steuereinrichtung ausgewertet werden kann.
Bei optisch transparenten Gefäßen ist es besonders einfach,
die Belichtungseinrichtung so anzuordnen, daß in bezug auf
die Primärspiegel die Abbildung im Gegenlichtverfahren er
folgt. Dann nämlich kann aus der optischen Abbildung auf
Eigenschaften und Strukturen des Inneren der Gefäßwand ge
schossen werden.
Bei optisch nicht transparenten Gefäßen ist es von Vorteil
die Belichtungseinrichtung so auszubilden, daß aus dem re
flektierten Licht auf die Oberflächeneigenschaften, wie
z. B. Rauhigkeit oder Verunreinigung, der Gefäßwände ge
schlossen werden kann, wobei auch unterschiedliche Belich
tungs- oder Abbildungswinkel vorgesehen sein können.
Neben der Steuerung des Belichtens und des optischen Ab
bildens ist es zweckmäßig, die Steuereinrichtung zur zen
tralen Auswertung und zur Analyse der aufgenommenen opti
schen Daten zu verwenden. Dazu ist es vorgesehen, daß die
Steuereinrichtung in einem Speicher die optischen Abbildun
gen der Gefäße aufnimmt und nach bestimmten Kriterien, die
ebenfalls im Speicher abgelegt sind, auswertet.
Es kann dabei ferner von Vorteil sein, wenn sowohl die ein
zelnen Abbildungen als auch die Auswerteergebnisse nach
außen hin z. B. auf einem Monitor anzeigbar sind, so daß
z. B. durch einen Operator der Betriebszustand der Vorrich
tung ständig überwacht werden kann.
Ferner kann zum Betrieb in einer automatischen Produktions-
oder Aufbereitungsanlage die Steuereinrichtung auch derart
ausgebildet sein, daß nach Erreichen bestimmter Grenzwerte
für ein untersuchtes Gefäß in bezug auf die im Speicher ge
speicherten Auswertkriterien und -regeln ein Fehlersignal
erzeugt wird, daß dazu führt, daß das untersuchte, ver
meintlich fehlerhafte Gefäß nicht weiterverwendet oder aber
einer genaueren Untersuchung zugeführt wird.
Ferner ist insbesondere bei der Verwendung optisch transpa
renter Gefäße die Steureinrichtung so ausgelegt, daß eine
Analyse von Gewindegängen auf der Gefäßaußen- und/oder In
nenseite, insbesondere im Bereich einer Gefäßöffnung, mög
lich ist.
Dazu ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
insbesondere bei optisch transparenten Glasflaschen und
insbesondere bei 0,7 Liter Flaschen mit Normgewinde vorge
sehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Inspizieren und Prüfen
von Gefäßwänden von Gefäßen mit mindestens einer Öffnung
besteht darin, daß die Gefäßinnenseite wenigstens im
Bereich einer Öffnung des Gefäßes abgebildet wird. Dabei
wird die gesamte Öffnungsinnenseite erfaßt, und die op
tische Abbildung wird aufgenommen und/oder gespeichert.
Ferner wird die gespeicherte Abbildung nach ebenfalls ge
speicherten Auswertkriterien analysiert, wobei als Ergeb
nis ein Fehlersignal generiert wird, falls in bezug auf die
Auswertkriterien bestimmte Grenzwerte überschritten werden.
Immer dann, wenn nicht genügend Lichtquellen vorhanden
sind, ist es notwendig und sinnvoll, während des optischen
Abbildens eine entsprechende Belichtung des abzubildenden
Gegenstands durchzuführen. Dies geschieht insbesondere auf
energiesparende Art und Weise mit hoher Leuchtdichte unter
Verwendung eines Blitzlichtes.
Ein effektives Speichern und Verarbeiten der optischen Ab
bildung ergibt sich, wenn die gesamte optische Abbildung
auf einem einzigen Einzelbild abgebildet und/oder gespei
chert wird. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn die ge
samte Öffnungsinnenseite mindestens einer Öffnung des Ge
fäßes abgebildet wird, denn dann befinden sich auf einem
Einzelbild alle notwendigen Informationen, um die Gefäß
öffnungen ausreichend charakterisieren zu können.
Eine geschickte Vorgehensweise erhält man, wenn das Belich
ten und/oder das optische Abbilden von einer Gefäßaußensei
te her erfolgt, weil dann ein Eindringen in das Gefäß und
somit eine Berührungsgefahr entfällt. Insbesondere bei op
tisch nicht transparenten Gefäßen bietet sich das Belichten
und/oder das optische Abbilden durch eine der Gefäßöffnun
gen an. Dabei ist es von Vorteil, wenn das optische Abbil
den in bezug auf die Ebene der jeweiligen Gefäßöffnung ge
neigt erfolgt, weil dann ein großer Anteil der Öffnungs
innenseite abgebildet wird. Dies ist weiterhin zweckmäßig,
wenn gemäß einer Weiterbildung dieses Verfahrens die ge
samte optische Abbildung aus mehreren Einzelabbildungen zu
sammengesetzt wird, weil dann die Anzahl der sich überlap
penden Einzelabbildungen, insbesondere der Gefäßinnenseite
der jeweiligen Gefäßöffnung klein gehalten werden kann.
Um das Analysieren der optischen Abbildungen möglichst ein
fach zu gestalten, ist es vorgesehen, die Einzelabbildun
gen, insbesondere der Gefäßinnenseite der jeweiligen Ge
fäßöffnung mittels im wesentlichen getrennter Strahlen
gänge durchzuführen, wobei die Einzelabbildungen umgelenkt
und in einer Kameraeinrichtung gesammelt werden. Die Achsen
der Einzelabbildungen sind dabei im wesentlichen gleich
mäßig in einer Ebene auf 360° verteilt angeordnet, um
mit jeder Einzelabbildung einen möglichst großen Winkelbe
reich bei möglichst kleinem Überlappbereich abzubilden.
Ein besonders einfaches Auswerteverfahren ergibt sich, wenn
die optische Abbildung digital und/oder als digitales Bild
gespeichert wird, weil dann Verfahren der zweidimensionalen
Bildverarbeitung zur Analyse herangezogen werden können.
Dazu ist es weiter von Vorteil, wenn die optischen Abbildungen
bereits über eine digitalisierende Kameraeinrich
tung und insbesonders über eine CCD-Kamera oder dergleichen
aufgenommen und gespeichert werden, wobei es insbesondere
vorgesehen ist, alle Einzelabbildungen gleichzeitig durch
zuführen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer schematischen
Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 schematisch die Anordnung einer erfindungsge
mäßen Vorrichtung in einer üblichen Produk
tions- oder Wiederverwertungsanlage;
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels;
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel
aus Fig. 2, wobei die Kameraeinrichtung fort
gelassen wurde;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer Sammel
optik, wie sie im bevorzugten Ausführungs
beispiel der Fig. 2 und 3 verwendet wird,
und
Fig. 5 ein Schema einer optischen Abbildung eines mit
einer erfindungsgemäßen Einrichtung gemäß den
Fig. 2 bis 4 abgebildeten Gefäßes.
Fig. 1 zeigt die Anordnung einer erfindungsgemäßen Vor
richtung G innerhalb einer üblichen Produktions- oder Wie
derverwertungsanlage für Gefäße. Die Gefäße F werden
mittels einer Fördereinrichtung, insbesondere mittels eines
Förderbandes B aus einer Produktionseinrichtung P oder aus
einem Recyclingreservoir R einer allgemeinen Kontrollein
heit K zugeführt. In dieser Kontrolleinheit K werden üb
liche Tests und Analysen durchgeführt. Das Förderband B
leitet die Gefäße F aus der allgemeinen Kontrolleinrich
tung K in die erfindungsgemäße Vorrichtung G zum Inspi
zieren und Prüfen von Gefäßwänden. In Abhängigkeit von den
Prüfergebnissen der allgemeinen Kontrolleinrichtung K und
der erfindungsgemäßen Vorrichtung G zum Inspizieren und
Prüfen wird über Steuerleitungen S1 und S2 eine Ausstoß
vorrichtung E derart angesteuert, daß mangel- oder fehler
hafte Gefäße F in einen Ausstoßbereich A abgeleitet werden,
während intakte Gefäße F der Weiterverarbeitung W, der Wie
derbefüllung oder ähnlichen Arbeitsschritten zugeführt wer
den.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung G
in schematischer Saitenansicht bzw. in Draufsicht. Auf
einer Montageplatte 13, welche schwingungsgedämpft gelagert
ist, sind über Halte- und Justiereinrichtungen 16 und 15
vier Primärspiegel 2 bzw. ein vier-segmentiger Umlenk- und
Sammelspiegel 3 montiert. Die Primärspiegel 2 sind hier als
justierbare Planspiegel ausgebildet. Jedem Planspiegel 2 ist
ein Segment 7 des Umlenk- und Sammelspiegels 3 derart zuge
ordnet, daß das Bild der Öffnung eines transparenten Ge
fäßes F, hier als Flasche mit einem Gewinde angedeutet, vom
Planspiegel 2 über das zugeordnete Segment 7 des Umlenk-
und Sammelspiegels 3 in die Kameraeinrichtung 4 fällt.
Die Belichtung, die mittels der Belichtungseinrichtung 1
durchgeführt wird, sowie die optische Abbildung werden über
Steuer- und Datenleitungen 8 und 9 über die Steuereinrich
tung 5 gesteuert und ausgewertet. Über die Datenleitung 8
kann zudem das in der Kameraeinrichtung 4 ankommende Bild
in digitalisierter Form in die Steuereinrichtung 5 trans
feriert und dort im Speicher 6 gespeichert werden.
Fig. 3 zeigt ferner, daß die vier vorgesehenen Primärspie
gel 2 in einer Ebene und gegeneinander um 90° gedreht
angeordnet sind. Dementsprechend sind für eine optimale
überlappungsarme Übermittlung der Einzelabbildungen zur
Gesamtabbildung in die Kameraeinrichtung 4 die Segmente 7
des Umlenk- und Sammelspiegels 3 ebenfalls um 90° ge
geneinander gedreht angeordnet.
Des weiteren ist in Fig. 3 dargestellt, daß die zu untersu
chenden Gefäße F unterhalb der Vorrichtung G entlangbewegt
werden, wobei die Bewegungsrichtung, dargestellt durch die
Pfeile 17, geradlinig unter einem Winkel von in etwa
45° in bezug auf die Abbildungsachsen der Primärspie
gel 2 erfolgt. Die Belichtungseinrichtungen 1 sind in etwa
parallel zur Bewegungsrichtung 17 ausgebildet, so daß zwei
Belichtungseinrichtungen 1 zur vollständigen Belichtung
ausreichend sind.
Fig. 4 zeigt im Detail den bereits in Fig. 2 und 3 angedeu
teten Umlenk- und Sammelspiegel 3. Es handelt sich um einen
würfelförmigen Vollkörper, aus dem um 90° verdreht vier
gleichartige Prismen herausgearbeitet sind, so daß sich zum
einen in Draufsicht die Unterteilung der quadratischen
Grundfläche in vier gleiche Quadrate ergibt und die Seg
mentflächen 7 gegenüber der Grundfläche des Würfels die
selbe Neigung aufweisen und ebenfalls plan sind.
Bei einer Anordnung mit einer bestimmten anderen Anzahl von
Primärspiegeln 2, welche in der Ebene der Montageplatte 13
gleichmäßig auf 360° verteilt angeordnet sind, muß ein
Umlenk- und Sammelspiegel 3 mit entsprechend ausgebildeten
Segmenten 7 in zur Anzahl n der Primärspiegel 2 passenden
Anzahl n ausgebildet sein. Dabei kann bei der Verwendung
von n Primärspiegeln 2 die Anordnung der n Segmente des Um
lenk- und Sammelspiegels 3 gemäß eines Vollkörpers mit der
Grundfläche eines gleichmäßigen Polygons mit n Ecken gebil
det werden. Andererseits kann es auch von Vorteil sein, als
Grundlage eine Pyramide zu wählen, deren Grundfläche eben
falls ein gleichmäßiges Polygon mit n Ecken ist.
Fig. 5 zeigt die Gesamtabbildung 10, die sich unter der
Verwendung von vier Primärspiegeln 2 und der Sammeloptik 3
gemäß den Fig. 2 bis 4 auf der Bildebene der Kameraein
richtung 4 nach Sammlung und Umlenkung der Einzelbilder 10a
bis 10d des Gefäßes F ergibt. Die Einzelabbildungen 10a bis
10d des zu untersuchenden Gefäßes F erscheinen in der Bild
ebene der Kameraeinrichtung 4 um 90° gegeneinander ver
dreht. Ferner ist durch die Anordnung der Primärspiegel 2,
welche ebenfalls um 90° gegeneinander verdreht um das
zu untersuchende Gefäß F angeordnet sind, der Abschnitt 12
des Öffnungsbereichs 11 des zu untersuchenden Gefäßes F in
jeder der Einzelabbildungen 10a bis 10d in bezug auf die
Nachbarabbildungen in der Ebene der Öffnung ebenfalls um
90° gedreht, so daß durch die gemeinsame Auswertung der
vier Einzelabbildungen 10a bis 10d die gesamte Öffnungsin
nenseite 12 des Öffnungsbereiches 11 des zu untersuchenden
Gefäßes F erfaßt wird.
Claims (23)
1. Vorrichtung zum Prüfen von Gefäßwänden von Gefäßen mit mindestens einer Öffnung mit
einer Belichtungseinrichtung (1) zum Belichten der Gefäße, einer Abbildungseinrichtung (2,
3, 4) und einer Steuereinrichtung (5) mit Speicher (6) zum Steuern des Belichtens und/oder
des optischen Abbildens, wobei die Abbildungseinrichtung (2, 3, 4) sich zusammensetzt
aus:
- - vier Primärspiegeln (2), die annähernd in einer Ebene und annähernd gleichmäßig verteilt auf 360° und gegeneinander um 90° gedreht angeordnet sind, so dass durch jeden Primärspiegel (2) wenigstens ein Teil der Gefäßinnenseite mindestens im Bereich der Gefäßöffnung abbildbar ist,
- - einer einstückig ausgebildeten Sammeloptik (3) bestehend aus Segmenten (7), die so angeordnet sind, dass durch jedes Segment (7) das Bild genau eines Primärspiegels (2) abgebildet wird,
- - einer Kameraeinrichtung (4), auf der alle Einzelabbildungen als Gesamtheit der Innen seite der Gefäßöffnung optisch erfasst werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Primärspiegel (2) gegenüber der Ebene, in welcher sie angeordnet sind, dieselbe
Neigung besitzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Segmente (7) der Sammeloptik (3) zum Abbilden der Bilder der Primärspiegel (2)
in die Kameraeinrichtung (4) ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Segmente (7) der Sammeloptik (3) in einer Ebene und gleichmäßig auf 360°
verteilt angeordnet sind und gegenüber dieser Ebene die gleiche Neigung aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kameraeinrichtung (4) eine CCD-Kamera aufweist, welche mit der Steuer
einrichtung (5) verbindbar und/oder mit dieser steuerbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Belichtungseinrichtung (1) ein Blitzlicht aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Verwendung optisch transparenter Gefäße (F) die Belichtungseinrichtung (1)
zum Belichten mittels Gegenlicht in Bezug auf die Primärspiegel (2) ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung (5) zum Speichern und zum Analysieren der optischen
Abbildung der Gefäße (F) nach im Speicher (6) gespeicherten Auswertungskriterien und
-regeln ausgelegt ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Verwendung optisch transparenter Gefäße (F) die Steuereinrichtung (5) zum
Analysieren von in einem Öffnungsbereich (11) ausgebildeten Gewindegängen ausgelegt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüchen 1 bis 9
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung zur Analyse von Gewindegängen von optisch transparenten Gefäßen
verwendet wird.
11. Verfahren zum Prüfen von Gefäßwänden von Gefäßen mit mindestens einer Öffnung, unter
Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-10,
mit den Schritten:
- - Belichten des Gefäßes;
- - Optisches Abbilden wenigstens eines Teils der Gefäßinnenseite mindestens im Bereich der Gefäßöffnung, wobei die gesamte Innenseite der Gefäßöffnung in Einzelabbil dungen erfasst wird;
- - Sammeln der Einzelabbildungen mittels einer Sammeloptik;
- - Optisches Erfassen und/oder Speichern aller Einzelabbildungen als Gesamtheit der Innenseite der Gefäßöffnung in einer optischen Abbildung;
- - Analysieren der gespeicherten Abbildung nach gespeicherten Auswertungskriterien, und
- - Generieren eines Fehlersignals, falls in Bezug auf die Auswertungskriterien bestimmte Grenzwerte überschritten werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Belichten unter Verwendung von Blitzlicht erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Belichten und optische Abbilden von der Gefäßaußenseite her erfolgen.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Belichten und optische Abbilden durch die mindestens eine Gefäßöffnung
erfolgen.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das optische Abbilden in Bezug auf die Ebene der jeweiligen Gefäßöffnung geneigt
erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einzelabbildungen der Innenseite der jeweiligen Gefäßöffnung überlappend
erfolgen.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einzelabbildungen gleichzeitig erfolgen.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jede Einzelabbildung der Innenseite der jeweiligen Gefäßöffnung ein getrennter
Strahlengang verwendet wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die optische Abbildung als Gesamtheit der Einzelabbildungen mittels einer
Sammeloptik in einer Kameraeinrichtung erfasst werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Achsen der Einzelabbildungen der Innenseite der jeweiligen Gefäßöffnung
gleichmäßig in einer Ebene auf 360° verteilt angeordnet werden.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die optische Abbildung digital und/oder als digitales Bild gespeichert wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum optischen Erfassen und/oder Speichern der optischen Abbildung eine
CCD-Kamera verwendet wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gespeicherte Abbildung in Bezug auf die Helligkeits- und/oder Kontrastverteilung
analysiert wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995142630 DE19542630C2 (de) | 1995-11-15 | 1995-11-15 | Vorrichtung und Verfahren zum Prüfen von Gefäßwänden |
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