DE19541693A1 - Einrichtung zur Steuerung und Regelung des Druckes in hydraulischen Ziehkissen von Pressen - Google Patents
Einrichtung zur Steuerung und Regelung des Druckes in hydraulischen Ziehkissen von PressenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung und
Regelung des Druckes in hydraulischen Ziehkissen von
Pressen gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 2.
Bei hydraulischen Ziehkissen in Pressen kommt häufig das
Verdrängerprinzip vor, bei dem der Pressenstößel die Kolben
der Ziehkissenzylinder antreibt und das Öl aus den
Zylinderkammern verdrängt. Ein in der Abflußleitung
angeordnetes Proportionalventil beeinflußt den Abfluß
querschnitt derart, daß sich die gewünschten Druckverläufe
im Zylinder während des Ziehprozesses einstellen. Der
aktuelle Druck im Ziehkissenzylinder wird mittels eines
Druckaufnehmers erfaßt und als Ist-Signal einem Regler
zugeführt. Der Regler bildet aus dem Vergleich von Soll-
und Ist-Signal ein entsprechendes Korrektursignal zur
Ansteuerung des Proportionalventils. Als ein kritisches
Moment während der Regelung wird das Auftreffen des Stößels
auf die ausgefahrenen Kolben der Ziehkissenzylinder
angesehen, da sich sprunghaft der Abflußvolumenstrom von
Null auf seinen Maximalwert ändert. Das hat zur Folge, daß
der Hauptsteuerkolben des Proportionalventils mit hoher
Geschwindigkeit in die geöffnete Stellung bewegt werden
muß, um unerwünschte Druckspitzen zu vermeiden.
Nach dem Auftreffen des Stößels auf das Ziehkissen sind die
Störeinflüsse auf die Regelung des Ziehkissendruckes
vergleichsweise gering, so daß im allgemeinen einfache
Regelungskonzepte (PI-Regler) schon für gute Ergebnisse
sorgen. Aus der Bewegungscharakteristik des Stößels im
Ziehbereich bis zum unteren Totpunkt bei mechanisch
angetriebenen Pressen ergibt sich dabei eine allmähliche
Reduzierung der Stößelgeschwindigkeit bis Null. Während
dieser Zeit soll der Ziehkissendruck den vorgegebenen
Verläufen entsprechen.
Aus EP 0 330 718 ist eine Schaltungsanordnung zum Regeln
der Haltekraft . . . bekannt, die in geeigneter Weise ein
Proportionalventil ansteuert. Eine Reihe aufeinander
abgestimmter steuer- und regelungstechnischer Maßnahmen
bewirken eine Reduzierung der Druckspitzen beim Auftreffen
des Stößels auf die Kolbenstangen der Ziehkissenzylinder.
Diese Schaltungsanordnung erfordert Proportionalventile mit
hohen Stellgeschwindigkeiten. Ein weiteres Beurteilungs
kriterium sind die Aufwände zur Inbetriebnahme des
Regelkreises und die Möglichkeiten zur Einflußnahme auf
dessen Verhalten durch das Wartungspersonal. In diesem Fall
sind Spezialkenntnisse beim Wartungspersonal erforderlich.
Es ist weiterhin aus DE A1 38 00 527 eine Schaltung zur
Druckregelung bekannt, die den Druck in einem Zylinder
mittels eines Druckminder- und eines Druckbegrenzungs
ventils ändert. Dabei sind beide Ventile als
Proportionalventile ausgebildet. Das Druckminderventil
befindet sich in der Zulaufleitung und das Druck
begrenzungsventil ist in der Abflußleitung angeordnet.
Beide Ventile werden über jeweils einen Regler nach einem
bestimmten Verfahren angesteuert. Nachteilig an dieser
Druckregelung ist, daß einer Druckquelle ständig ein
gewisser, zur Regelung notwendiger Volumenstrom entnommen
wird und daß spezielle Kenntnisse für die Optimierung der
Regelkreise erforderlich sind.
Weiterhin ist aus DE A1 40 31 645 eine Steuerung für eine
hydroelastische Tiefzieheinrichtung bekannt, der die
Aufgabe zugrunde liegt, den Masseauftreffstoß zu
reduzieren. Dabei wird die auf Führungszylinder ruhende
Blechhalteplatte über einen definierten Weg bis auf
Stößelgeschwindigkeit vorbeschleunigt und mittels eines
federelastisch aufgehängten Wegmeßsensorsystems werden die
auf die Arbeitszylinder wirkenden Servoventile
vorangesteuert. Die Voransteuerung erfolgt über einen Weg,
der im Bereich des Vorbeschleunigungsweges liegt und
abhängig von der Auftreffgeschwindigkeit des Stößels ist.
Diese Art der Voransteuerung soll die hydraulischen
Auftreffstoß-Überschwinger abbauen. Bei dieser
Verfahrensweise ist jedoch nicht berücksichtigt, daß für
einen optimalen Druckaufbau im Ziehkissenzylinder die
Voransteuerung auch vom Drucksollwert abhängig ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zur
Steuerung und Regelung des Drucks so zu gestalten, daß das
Überschwingen des Drucks beim Auftreffen des Stößels mit
robusten und vom Bedienpersonal ggf. nachvollziehbaren
Methoden reduziert wird und zusätzlich der Druckaufbauweg
des Ziehkissens minimiert wird.
Erfindungsgemäß wird das durch die in den kennzeichnenden
Teilen der Patentansprüche 1 und 2 beschriebenen Merkmale
erreicht. Weitere detaillierte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Ansprüchen 3-6 beschrieben.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß das
Proportionalventil zur Regelung des Ziehkissendruckes an
seinem Tankanschluß mit einem definierten Gegendruck
beaufschlagt wird. Dieser Gegendruck wird so groß gewählt,
daß die Massenkräfte, die auf die Zylinderkolben wirken,
kompensiert werden, auch wenn das Proportionalventil den
Abfluß vollständig freigibt. Ein weiteres Merkmal der
Erfindung besteht in der jetzt möglichen Art der
Ansteuerung des Proportionalventils. Dabei geht man im
Prinzip davon aus, daß in der ersten Phase des
Ziehprozesses (Druckaufbau im Zylinder) das
Proportionalventil vorzugsweise gesteuert wird und in der
zweiten Phase (nach erfolgtem Druckaufbau) die Regelung des
Proportionalventils einsetzt. Inhalt der ersten,
gesteuerten Betriebsweise ist die "Voröffnung" des
Proportionalventils. Bevor der Stößel auf die
Verdrängerkolben trifft, wird der Hauptsteuerkolben auf
einen vorgegebenen, definierten Öffnungsspalt positioniert.
Das Maß der Voröffnung ergibt sich aus der
Auftreffgeschwindigkeit des Stößels auf das Ziehkissen und
dem vorgegebenen Drucksollwert für den Beginn der Regelung.
Dieser Voröffnungswert wird einmalig empirisch oder
simulativ ermittelt und z. B. in einer Tabelle innerhalb
einer Steuerung abgelegt. Mit Hilfe dieser Ventilvoröffnung
wird erreicht, daß der Hauptkolben des Proportionalventils
schon einen gewissen Weg in Öffnungsrichtung zurückgelegt
hat und beim Auftreffen des Stößels nur noch die Differenz
zum Maximalwert überwunden werden muß. Der Voröffnungswert
ist im allgemeinen kleiner als die maximale erforderliche
Ventilöffnung, die bei dem durch die
Auftreffgeschwindigkeit hervorgerufenen Volumenstrom zur
Einstellung des gewünschten Druckes notwendig ist, um den
Druckaufbau im Zylinder in kurzer Zeit zu ermöglichen. Die
Druckanstiegsgeschwindigkeit ist daher von dem gewählten
Voröffnungswert und vom Drucksollwert abhängig.
Prinzipiell ist es möglich, den Druckaufbau im
Ziehkissenzylinder überschwingfrei zu gestalten, auch wenn
die Auftreffgeschwindigkeit des Stößels relativ groß und
der Drucksollwert relativ gering ist. Es kann jedoch in
vielen Fällen ein Kompromiß zwischen kürzestmöglichem
Druckaufbauweg und maximal zulässigem Überschwingen als
Optimum angesehen werden. Der Übergang von der gesteuerten
Betriebsweise in die geregelte erfolgt gegen Ende des
Druckaufbaus. Das Kriterium für die Umschaltung wird, falls
für die Erfassung des Ziehkissenweges kein Wegmeßsystem zur
Verfügung steht, aus dem Prozeß selbst abgeleitet. Die
Umschaltung erfolgt, wenn die Differenz zwischen Drucksoll-
und Druckistwert einen vorgegebenen Betrag unterschreitet.
Damit wird erreicht, daß die Anregung des Regelkreises beim
Umschalten reduziert ist. Eine weitere Methode für die
Kombination von Steuerung und Regelung wird im
Ausführungsbeispiel beschrieben. Nach erfolgtem Auftreffen
des Stößels auf das Ziehkissen sind die zu erwartenden
Störungen relativ klein, so daß ein allgemein bekannter
PID-Regelalgorithmus für die Druckregelung ausreicht. Es
empfiehlt sich weiterhin, den D-Anteil des Reglers
schaltbar zu gestalten und lediglich bei Erwartung größerer
Regelabweichungen zu aktivieren, also bei der Zuschaltung
des Reglers bzw. bei einer sprungförmigen Änderung des
Sollsignals. Damit wird einerseits bewirkt, daß der
Solldruck besser erreicht wird, andererseits werden bei
sehr kleinen Stößelgeschwindigkeiten nahe des unteren
Totpunktes störende Einflüsse des D-Anteils wirkungslos
gemacht.
Eine zusätzliche Minimierung des Druckaufbauweges läßt sich
bei Beibehaltung der Ventilvoröffnung dadurch erreichen,
daß der Ziehkissenzylinder durch eine weitere Druckölquelle
beaufschlagt wird. Aus energetischen Gründen ist es
sinnvoll, die Druckölquelle erst kurz vor dem Aufsetzen des
Stößels auf das Ziehkissen mit dem Ziehkissenzylinder zu
verbinden. Bei schon vorgeöffnetem Proportionalventil wird
sich dabei ein Entnahmevolumenstrom einstellen, der
abhängig vom Öffnungsquerschnitt des Proportionalventils,
Von den Strömungswiderständen, von der Kapazität der
Druckquelle und vom Druckwert ist. Bei dieser externen
Vorspannung des Ziehkissenzylinders muß dessen Kolbenstange
durch einen Anschlag, der fest oder verstellbar ist, in
ihrer oberen Arbeitslage fixiert sein. Der maximale Druck
der Druckquelle wird jeweils dem Solldruck der
Verdrängerdruckregelung derart angepaßt, daß er kleiner
oder gleichgroß ist. Damit wird erreicht, daß ein zwischen
Ziehkissenzylinder und Druckquelle angeordnetes
Rückschlagventil den Abfluß aus der Druckquelle sperrt,
sobald der Stößel die Funktion der Druckerzeugung
übernommen hat. Es kann auf die Druckbeaufschlagung der
Abflußseite vom Stetigventil verzichtet werden, wenn die
Ventilvoröffnung in Verbindung mit dem Druckaufbau aus der
zusätzlichen Druckquelle vor Auftreffen des Stößels
erfolgt. Die auf die Kolbenstangen der Ziehkissenzylinder
wirkenden Massenkräfte sind dann durch den Druck der
externen Druckölquelle kompensiert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wenden
nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die
zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: Weg-Zeit-Verlauf des Pressenstößels und des
Ziehkissens, Verläufe des Ziehkissendruckes über
dem Ziehweg "sZ" bei maximalem und minimalem
"Ventilvoröffnung" mit dem aktiven Druckaufbau
kombiniert wird;
Fig. 2: eine schematische Darstellung der Zieheinrichtung;
Fig. 3: Schaltungsanordnung zur Steuerung und Regelung des
Ziehkissendruckes;
Fig. 4: Struktur der Verdrängerdruckregelung mit Ventil
voröffnung.
Der Pressenstößel 1 trifft in diesem, in Fig. 2
dargestellten Abschnitt des Hubzyklus mit dem Werkzeug-
Oberteil 2 auf die Platine 3 auf, die auf dem Blechhalter 4
des Werkzeug-Unterteils 5 ruht. Der Blechhalter 4 hält die
Platine 3 in einem Abstand "Δs", der dem Druckaufbauweg
entspricht, über dem Werkzeug-Unterteil 5. Die zum
Umformprozeß erforderliche Ziehkissenkraft wird durch
druckbeaufschlagte Ziehkissenzylinder 11 über dessen
Kolbenstange auf die Kissenplatte 8 und über Druckbolzen 7
auf den Blechhalter 4 aufgebracht und wirkt beim
Abwärtsgang des Stößels 1 diesem entgegen. Die zur
Krafterzeugung vorgesehenen Ziehkissenzylinder 11 und ein
Zentralzylinder 9 zur Wegsteuerung des Ziehkissens für
dessen Hochgang sind im Pressentisch 6 befestigt. Die
hydraulische Steuerung 10 zur Druckerzeugung ist in Form
eines Steuerblockes jeweils einem Ziehkissenzylinder 11
zugeordnet. Zur externen Vorspannung des Ziehkissen
zylinders 11 muß dessen Kolbenstange durch einen Anschlag
29, der fest oder verstellbar ist, in ihrer oberen
Arbeitslage fixiert sein. Nach Fig. 3 sind ein oder mehrere
Ziehkissenzylinder 11 abflußseitig jeweils, in besonderen
nicht dargestellten Fällen auch gemeinsam, über eine
Leitung 28 mit einem Proportionalventil 12 direkt
verbunden. Der jeweilige Ist-Wert des Ziehkissendruckes
wird über Druckaufnehmer 17 erfaßt und dem Kissenkraft-
Regler 23 zugeführt. Das Proportionalventil 12 ist
abflußseitig über die weitergeführte Leitung 28 mit dem
vorgespannten Tank 13 verbunden, welcher mit Druckluft aus
der Druckquelle 14 beaufschlagt ist. Das Hydrauliköl strömt
erst dann aus dem Ziehkissenzylinder 11 über das geöffnete
Proportionalventil 12 in den vorgespannten Tank 13, wenn
der Pressenstößel 1 die Kolben der Ziehkissenzylinder 11
abwärts bewegt. Bei der Aufwärtsbewegung des
Ziehkissenzylinders 11, die durch den Zentralzylinder 9
eingeleitet wird, strömt das Hydrauliköl über das
Rückschlagventil 15 in den Ziehkissenzylinder 11 zurück.
Ein weiteres Rückschlagventil 18 trennt den
Ziehkissenzylinder 11 von einer schaltbaren Druckquelle 20
derart, daß bei Aktivierung des Schaltventils 19
Hydrauliköl aus der Druckquelle 20 in den
Ziehkissenzylinder 11 strömt, solange eine Druckdifferenz
besteht. Der Druck in der Druckquelle 20 wird mittels einer
druckgeregelten Pumpe 22 derart dem Solldruck des
Ziehkissens angepaßt, daß der Speicherdruck geringfügig
kleiner ist. Dann führt der durch das Auftreffen des
Pressenstößels bedingte Druckanstieg zum Schließen des
Rückschlagventils 18. Das Schaltventil 19 wird in
Abhängigkeit vom Pressenstößel-Weg so geschaltet, daß vor
dem Auftreffen des Pressenstößels der "aktive Druckaufbau"
im Ziehkissenzylinder beginnt und der Scheitelpunkt der
Druckaufbaukurve im Auftreffpunkt des Stößels liegt. Diese
Zusammenhänge sind in Fig. 1 dargestellt. Im oberen
Diagramm sind die Weg-Zeit-Verläufe des Pressenstößels und
das Ziehkissens zu sehen. Im Punkt "A", dem Auftreffpunkt
des Stößels 1 auf das Ziehkissen, sind beide Verläufe über
den Ziehbereich identisch. Im mittleren Diagramm sind die
Verläufe des Ziehkissendruckes über dem Ziehweg "sZ" bei
maximalem und minimalen Drucksollwert dargestellt. Deutlich
ausgeprägt ist bei kleinem Drucksollwert das Überschwingen
des Ist-Druckes bei bisherigen Regelungskonzepten. Dieses
Überschwingen läßt sich mit dem Prinzip der
"Ventilvoröffnung" (gestrichelt dargestellt) reduzieren.
Der Weg "Δs", der vom Pressenstößel nach dem Auftreffen "A"
noch zurückgelegt werden muß, bis der jeweilige Solldruck
erreicht ist, läßt sich stark reduzieren, wenn das Prinzip
der "Ventilvoröffnung" mit dem "aktiven Druckaufbau"
kombiniert wird, wie im unteren Diagramm der Fig. 1
dargestellt. Die Startpunkte s₁ und s₂ für den "aktiven
Druckaufbau" sind abhängig vom gewählten Drucksollwert und,
in Fig. 1 nicht dargestellt, ebenfalls abhängig von der
Pressenhubzahl. Der Druckaufbauweg ist minimal, wenn das
Auftreffen des Stößels im Scheitelpunkt der Druckkurve
erfolgt. Eine übergeordnete Steuerung 24 übergibt dem
Kissenkraftregler 23 die aktuellen Ist-Werte bezüglich des
Kissenweges "sK" der Pressenhubzahl "n" und des
Kurbelwinkels "α". Ebenso werden dem Kissenkraftregler 23
der Solldruck "psoll", die Ziehtiefe "sZ" und ein
Druckschwellwert "pSW" übermittelt. Der Kissenkraftregler
23 beinhaltet einen allgemein bekannten PID-Regler mit
schaltbaren I- und D-Anteilen sowie einem rücksetzbarem I-
Anteil. Der PID-Regler selbst ist ebenfalls schaltbar.
Sämtliche Schaltfunktionen des Kissenkraftreglers 23 werden
aus einem internen Steuerwerk 25 in Abhängigkeit vom
Kissenweg "sK" ausgelöst.
Den Druckistwert "pist" erhält der Kissenkraftregler 23
direkt von einem Druckaufnehmer 17. Der Drucksollwert
"psoll" wird über einen Führungsgrößengenerator 26 dem PID-
Regler zur Bildung der Regelabweichung "xd" zugeführt. Der
Führungsgrößengenerator 26 ändert den Drucksollwert "psoll"
in Abhängigkeit vom Kissenweg "sK" derart, daß dieser in
der "passiven" Druckaufbauphase von einem reduzierten
Anteil aus über einen definierten Weg bis auf seinen
ursprünglichen Wert erhöht wird. Dem Reglerausgang wird der
Voröffnungswert aufsummiert, welcher in einem Modul 27 in
Abhängigkeit von dem Kissenweg "sK", der
Kissengeschwindigkeit "dsK(t)/dt", der Ziehtiefe "sZ", dem
Drucksollwert "psoll", der Pressenhubzahl "n" und dem
Kurbelwinkel "α" den Voröffnungswert errechnet und während
des Druckaufbaues aktiviert. Als Option wird dem Modul 27
ein Druckschwellwert "pSW" übermittelt, welcher genutzt
wird, wenn das Ziehkissen kein eigenes Wegmeßsystem
besitzt. Dann wird der Voröffnungswert in Abhängigkeit von
dem Druckschwellwert "pSW" deaktiviert. Ebenso erfolgt
dann, in Fig. 4 nicht dargestellt, ein Ersatz des fehlenden
Kissenweges "sK" durch eine fiktive Funktion F=f(n,t). Mit
ihrer Hilfe werden die Führungsgröße "w" und der
Voröffnungswert in Abhängigkeit von der Pressenhubzahl
zeitbezogen ermittelt. Für die Realisierung des "aktiven
Druckaufbaus" liefert der Kissenkraftregler 23 das
Schaltsignal an ein Ventil 19, indem ein von der Steuerung
24 übergebener Referenzwinkel "αref" mit dem aktuellen Wert
des Kurbelwinkels "α" verglichen wird.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird lediglich das
Prinzip der "Ventilvoröffnung" genutzt. Damit entfallen die
Elemente Rückschlagventil 18, Schaltventil 19, Druckquelle
20, Rückschlagventil 21, Pumpe 22 und Anschlag 29. Kurz vor
Auftreffen des Stößels 1 auf die Kolbenstangen der
Ziehkissenzylinder 11 erfolgt die Voröffnung des
Proportionalventils 12 auf den von dem Kissenkraftregler 23
vorgegebenen Wert. Die Massenkräfte, die auf den Kolben des
Ziehkissenzylinders 11 wirken, sind durch den anstehenden
Druck im Tank 13 kompensiert, so daß der Blechhalter 4 erst
mit Auftreffen des Stößels bewegt wird. Im Gegensatz zu dem
vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel muß hier bis zum
Erreichen des vorgegebenen Drucksollwertes im
Ziehkissenzylinder 11 ein gewisser Weg "Δs" zurückgelegt
werden.
Claims (6)
1. Einrichtung zur Steuerung und Regelung des Druckes in
hydraulischen Ziehkissen von Pressen zum Ziehen von
Blechformteilen, bei der die im Pressentisch (6) geführte
Kissenplatte (8) zum einen über die auf ihr angeordneten
Druckbolzen. (7) mit dem Blechhalter (4) in Wirkverbindung
steht und zum anderen unterhalb mit dem steuerbaren
Zentralzylinder (9) und mindestens einem Ziehkissenzylinder
(11) in Wirkverbindung steht oder die Kolbenstange des
Ziehkissenzylinders (11) direkt mit dem Blechhalter
wirkverbunden ist, wobei das im Zylinderraum des
Ziehkissenzylinders (11) befindliche Öl über eine Leitung
(28) mit dem vorgespannten Tank (13) korrespondiert,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Leitung (28) ein Proportionalventil (12), angeordnet ist und tankseitig so mit einem definierten Gegendruck beaufschlagt wird, daß die Massenkräfte, die auf den Kolben der Ziehkissenzylinder (11) wirken, kompensiert werden,
daß die Leitung (28) zwischen dem Zylinderraum des Ziehkissenzylinders (11) und dem Proportionalventil (12) derart mit dem Tank (13) verbunden ist, daß ein Rückschlagventil (18), ein von einem Kissenkraftregler (23) in Abhängigkeit der Stößelbewegung steuerbares Schaltventil (19), einer Druckquelle (20), einem Rückschlagventil (21) und einer Pumpe (22) nacheinander in Reihe geschaltet sind, daß die Kolbenstange des Ziehkissenzylinders (11) durch einen festen oder verstellbaren Anschlag (29) in ihrer oberen Endlage begrenzt ist und
daß das Proportionalventil (12) mit dem Kissenkraftregler (23) in Wirkverbindung steht und von diesem gesteuert und geregelt wird.
daß in der Leitung (28) ein Proportionalventil (12), angeordnet ist und tankseitig so mit einem definierten Gegendruck beaufschlagt wird, daß die Massenkräfte, die auf den Kolben der Ziehkissenzylinder (11) wirken, kompensiert werden,
daß die Leitung (28) zwischen dem Zylinderraum des Ziehkissenzylinders (11) und dem Proportionalventil (12) derart mit dem Tank (13) verbunden ist, daß ein Rückschlagventil (18), ein von einem Kissenkraftregler (23) in Abhängigkeit der Stößelbewegung steuerbares Schaltventil (19), einer Druckquelle (20), einem Rückschlagventil (21) und einer Pumpe (22) nacheinander in Reihe geschaltet sind, daß die Kolbenstange des Ziehkissenzylinders (11) durch einen festen oder verstellbaren Anschlag (29) in ihrer oberen Endlage begrenzt ist und
daß das Proportionalventil (12) mit dem Kissenkraftregler (23) in Wirkverbindung steht und von diesem gesteuert und geregelt wird.
2. Einrichtung zur Steuerung und Regelung des Druckes in
hydraulischen Ziehkissen von Pressen zum Ziehen von
Blechformteilen, bei der die im Pressentisch (6) geführte
Kissenplatte (8) zum einen über die auf ihr angeordneten
Druckbolzen (7) mit dem Blechhalter (4) in Wirkverbindung
steht und zum anderen unterhalb mit dem steuerbaren
Zentralzylinder (9) und mindestens einem Ziehkissenzylinder
(11) in Wirkverbindung steht oder die Kolbenstange des
Ziehkissenzylinders (11) direkt mit dem Blechhalter
wirkverbunden ist, wobei das im Zylinderraum des
Ziehkissenzylinders (11) befindliche Öl über eine Leitung
(28) mit dem vorgespannten Tank (13) korrespondiert,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Leitung (28) ein Proportionalventil (12) angeordnet ist und tankseitig so mit einem definierten Gegendruck beaufschlagt wird, daß die Massenkräfte, die auf den Kolben der Ziehkissenzylinder (11) wirken, kompensiert werden und
daß das Proportionalventil (12) mit dem Kissenkraftregler (23) in Wirkverbindung steht und von diesem gesteuert und geregelt wird.
daß in der Leitung (28) ein Proportionalventil (12) angeordnet ist und tankseitig so mit einem definierten Gegendruck beaufschlagt wird, daß die Massenkräfte, die auf den Kolben der Ziehkissenzylinder (11) wirken, kompensiert werden und
daß das Proportionalventil (12) mit dem Kissenkraftregler (23) in Wirkverbindung steht und von diesem gesteuert und geregelt wird.
3. Einrichtung zur Steuerung und Regelung des Druckes nach
den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Phase des Ziehprozesses, d. h. während des
Druckaufbaus im Ziehkissenzylinder (11), das
Proportionalventil vorzugsweise derart gesteuert wird, daß,
bevor der Stößel auf die Verdrängerkolben des
Ziehkissenzylinders (11) trifft, der Hauptsteuerkolben des
Proportionalventils (12) auf einen vorgegebenen,
definierten Öffnungsspalt positioniert wird.
4. Einrichtung zur Steuerung und Regelung des Druckes nach
den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Maß der Voröffnung sich aus der
Auftreffgeschwindigkeit des Stößels auf das Ziehkissen und
dem vorgegebenen Drucksollwert für den Beginn der Regelung
ergibt.
5. Einrichtung zur Steuerung und Regelung des Druckes nach
den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der zweiten Phase, d. h., nach erfolgtem Druckaufbau
im Ziehkissenzylinder (11), die Regelung des
Proportionalventils (12) erfolgt.
6. Einrichtung zur Steuerung und Regelung des Druckes nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Massenkräfte, die auf die Kolben der
Ziehkissenzylinder (11) wirken, dadurch kompensiert werden,
daß die Ventilvoröffnung in Verbindung mit dem Druckaufbau
aus der zusätzlichen Druckquelle (20) vor Auftreffen des
Stößels (1) erfolgt und damit die tankseitige Vorspannung
entfällt.
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