DE19540390A1 - Kraftfahrzeug, insbesondere Personenkraftwagen - Google Patents
Kraftfahrzeug, insbesondere PersonenkraftwagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen
Personenkraftwagen, gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Bei einem bekannten Kraftfahrzeug dieser Art
(DE 29 41 235 A1) dient die Rückenlehnen-Haltevorrichtung
dazu, die am Sitzkissen schwenkbar gehaltene Rückenlehne in
ihrer normalen Sitzgebrauchsstellung, das ist die annähernd
aufrechte, leicht nach hinten geneigte Position der
Rückenlehne, an der Fahrzeugkarosserie zu verriegeln. Hierzu
ist an jeder Lehnenseite ein hakenförmiges
Verriegelungselement schwenkbar und an jeder Karosserie-
Seitenwand ein quer abstehender Bolzen feststehend
angeordnet. Nach Überführen der Rückenlehne in ihre
Sitzgebrauchsstellung übergreifen die hakenförmigen
Verriegelungselemente die Bolzen und legen somit die
Rückenlehne an der Fahrzeugkarosserie fest. Zum Umklappen der
Rückenlehne auf das Sitzkissen müssen auf den beiden Seiten
der Rückenlehne die Verriegelungselemente soweit angehoben
werden, daß sie außer Eingriff mit den Bolzen kommen.
Für eine bequeme Einhandbedienung zur Lösung der Verriegelung
beim Umklappen der Rückenlehne ist es bei einer ebenfalls
bekannten Rückenlehnen-Haltevorrichtung (DE 29 50 314 A1)
bekannt, die beiden hakenförmigen Verriegelungselemente durch
eine Querstange miteinander zu verbinden und an der
Querstange mittig einen Handgriff zum Drehen der Querstange
um ihre Längsachse vorzusehen.
Alle bekannten Rückenlehnen-Haltevorrichtungen haben die
Eigenschaft, daß sie in der Sitzgebrauchsstellung die
Rückenlehne fest an der Fahrzeugkarosserie anbinden. Da aber
Fahrzeugsitze in bekannter Weise so konstruiert sind, daß
durch Längsverschieben des Sitzkissens am Fahrzeugboden und
durch Neigungseinstellung der Rückenlehne relativ zum
Sitzkissen die Sitzhaltung des Fahrzeuginsassens an dessen
individuelle Bedürfnisse angepaßt werden kann, verbinden die
Rückenlehnen-Haltevorrichtungen mit ihrem Vorteil, daß bei
als Heckcrash bezeichnetem Heckaufprall des Kraftfahrzeugs,
z. B. auch bei Aufprall eines Fremdfahrzeugs auf das Heck des
Kraftfahrzeugs, eine durch die Massenkräfte des Sitzbenutzers
bedingte Zurückverlagerung der Rückenlehne, die zur
Verletzung des Sitzbenutzers führen könnte (sog.
Schleudertrauma) unterbunden wird, den Nachteil, daß ohne
erheblichen konstruktiven Zusatzaufwand in der
Haltevorrichtung weder die Rückenlehne bezüglich ihres
Neigungswinkels zum Sitzkissen, noch das Sitzkissen bezüglich
seiner Längsverschiebbarkeit nach den Bedürfnissen der
Sitzbenutzer individuell eingestellt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art die Haltevorrichtung
für die Rückenlehne mit geringem fertigungstechnischem
Aufwand so zu verbessern, daß bei Aufrechterhaltung der
Crashsicherheit eine Einstellung der Rückenlehnenneigung zum
Sitzkissen und eine Sitzkissenverstellung problemlos möglich
wird.
Die Aufgabe ist bei einem Kraftfahrzeug der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 definierten Gattung erfindungsgemäß
durch die Merkmale im Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1
gelöst.
Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug mit der neuartigen
Haltevorrichtung hat den Vorteil, daß in der
Sitzgebrauchsstellung der Rückenlehne diese zur individuellen
Neigungseinstellung in Grenzen geschwenkt werden kann, da die
Haltevorrichtung die Rückenlehne nicht an der Karosserie
starr festbindet, sondern frei schwenkbar läßt. Diese
Neigungseinstellung ist mittels eines an sich bekannten
Sitzbeschlags möglich, der die Rückenlehne mit dem Sitzkissen
verbindet und an dem ein Griff zur Lehneneinstellung
angeordnet ist. Bei Heckcrash, bei welchem durch die
Massenkräfte des Sitzbenutzers eine stoßartige
Zurückverlagerung der Oberkante der Rückenlehne um ihre
Schwenkachse ausgelöst wird, wird unabhängig von der
Neigungseinstellung die Haltevorrichtung wirksam und
blockiert eine Weiterbewegung der Rückenlehne nach hinten.
Eine Verletzung der Sitzbenutzer beim Heckcrash wird damit
verhindert, zumindest aber stark abgemildert. Einer
Neigungseinstellung der Rückenlehne ist eine
Längsverschiebung des Sitzkissens gleichzustellen, bei der
auch die Rückenlehne ihre Relativlage zur Fahrzeugkarosserie
verändert. Hier treffen bezüglich der Freiheit der
Rückenlehne bei der individuellen Sitzeinstellung und der
Verriegelung bei Heckaufprall die gleichen Überlegungen zu,
so daß die vorstehenden Ausführungen auch hier gelten.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugs mit zweckmäßigen Weiterbildungen und
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Patentansprüchen angegeben.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die Haltevorrichtung mit einem lehnenseitigen und einem
karosserieseitigen Halteelement realisiert. Die Halteelemente
sind in Fahrzeug-Längsrichtung gesehen hintereinander
angeordnet und so ausgebildet, daß sie ausschließlich bei aus
der Sitzgebrauchsstellung der Rückenlehne heraus erfolgender
stoßartiger Zurückverlagerung der Rückenlehne miteinander in
Eingriff gelangen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
dabei das lehnenseitige Halteelement von einem seitlich aus
der Rückenlehne vorstehenden Fangbolzen und das
karosserieseitige Halteelement von einem an der Karosserie
befestigten, in Karosserielängsrichtung hinter der in
Sitzgebrauchsstellung befindlichen Rückenlehne angeordneten,
als Anschlag für den Fangbolzen wirkenden Fangbogen gebildet
ist.
Wird diese Haltevorrichtung bei einem Fahrzeugsitz
installiert, dessen Rückenlehne abklappbar, also zum
Umklappen auf das Sitzkissen ausgebildet ist, so würden die.
seitlich an der Rückenlehne vorstehenden Fangbolzen mit der
Karosserie-Seitenverkleidung, den Türarmlehnen etc.
kollidieren. Dies wird dadurch verhindert, daß gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung die Fangbolzen in
der Rückenlehne axial verschieblich geführt und mittels einer
Rückstellfeder in ihrer aus der Rückenlehne herausragenden
Vorstehposition gehalten sind. Eine in der Rückenlehne
integrierte Kinematik leitet aus der Umklappbewegung der
Rückenlehne in Richtung Sitzkissen eine Einzugsbewegung des
Fangbolzens in die Rückenlehne gegen die Kraft der
Rückstellfeder ab. Auf diese Weise werden die Fangbolzen beim
Umklappen der Rückenlehne, das über den maximalen Verstellweg
der Rückenlehne zur Neigungseinstellung hinausgeht, in die
Umrisse der Rückenlehne eingezogen und beim Wiederaufrichten
der Rückenlehne wieder aus der Rückenlehne ausgefahren, so
daß sie in Wirklinie mit den Fangbögen an den beiden
Karosserieseitenwänden gelangen.
Eine solche Kinematik kann gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung mit Bowdenzügen und
Schlepphebel ausgeführt werden. Jeweils ein Bowdenzug ist
einerseits mit dem Fangbolzen und andererseits mit dem
Schlepphebel verbunden. Der Schlepphebel wird von einem
zusammen mit der Rückenlehne lageveränderlichen Nocken
gesteuert, der bei einer Umklappbewegung der Rückenlehne um
einen vorgegebenen Schwenkwinkel den Angriffspunkt des
Bowdenzugs am Schlepphebel um eine den Verschiebeweg des
Fangbolzens bis zu seinem Eintauchen in die Rückenlehne
erforderlichen Stellweg verstellt. Der Schlepphebel wird
dabei bevorzugt an dem die Rückenlehne mit dem Sitzkissen
verbindenden Sitzbeschlag schwenkbar angeordnet, und der
Nocken wird drehfest mit der Rückenlehne verbunden.
Alternativ kann der Bowdenzug durch ein Hebelgestänge ersetzt
werden.
In einer vorteilhaften alternativen Ausführungsform der
Erfindung ist in der Haltevorrichtung für die Rückenlehne das
lehnenseitige Halteelement von einem Fanghaken, der um eine
in Lehnenlängsrichtung verlaufende vertikale Schwenkachse
schwenkbar ist, und das karosserieseitige Halteelement von
einem in der Seitenwand der Fahrzeugkarosserie vorgesehenen
Fangloch gebildet. An der Karosserieseitenwand ist in
Fahrzeuglängsrichtung gesehen hinter dem Fanghaken ein
Steuernocken angeordnet, der bei Zurückverlagerung der
Rückenlehne über ihre Sitzgebrauchsstellung hinaus dem
Fanghaken eine zum Eintauchen in das Fangloch führende
Schwenkbewegung verleiht. Diese konstruktive Ausgestaltung
der Haltevorrichtung ist fertigungstechnisch sehr einfach mit
nur zwei Bauelementen realisiert, nämlich dem lehnenseitigen
Fanghaken und dem karosserieseitigen Steuernocken mit
Fangloch. Da der Fanghaken innerhalb der Umrisse der
Rückenlehne angeordnet und erst beim Heckcrash durch
Zurückverlagerung der Rückenlehne aus der Rückenlehne heraus
in das Fangloch eingeschwenkt wird, entfällt bei einer
umklappbaren Rückenlehne die vorstehend beschriebene,
konstruktiv aufwendige Kinematik, die erst durch Einziehen
der Fangbolzen eine ungehinderte Klappbewegung der
Rückenlehne garantiert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
der schwenkbare Fanghaken durch einen zweiarmigen Winkelhebel
realisiert, dessen einer Hebelarm den Fanghaken bildet und
dessen anderer Hebelarm mit dem Steuernocken zusammenwirkt.
Der Winkelhebel ist drehbar in einer Polsterausnehmung in der
Rückenlehne eingebettet. Ein innerhalb der Ausnehmung in der
Rückenlehne vorgesehener Anschlag sorgt dafür, daß der
Winkelhebel nach Eintauchen in das Fangloch in seiner
Drehbewegung blockiert ist. Die Rückenlehne ist damit gegen
weiteres Verschwenken nach hinten doppelt gesichert, nämlich
durch den an dem Fanglochrand anliegenden Fanghaken und durch
den an dem Anschlag anliegenden Hebelarm. Nach Entlastung der
Rückenlehne schwingt diese wieder nach vorn und der Fanghaken
dreht wieder aus dem Fangloch aus.
Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen im folgenden näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Fondsitzes
für ein Kraftfahrzeug innerhalb einer
ausschnittweise dargestellten Fahrzeugkarosserie,
Fig. 2 bis 4 jeweils ausschnittweise einen Schnitt längs der
Linie II-II in Fig. 1 für drei verschiedene
Arbeitsstellungen der Haltevorrichtung während
eines Heckcrashs,
Fig. 5 ausschnittweise eine perspektivische Darstellung
eines Fondsitzes für ein Kraftfahrzeug mit
modifizierter Haltevorrichtung für die
Rückenlehne,
Fig. 6 eine Seitenansicht des Fondsitzes gemäß
Pfeilrichtung VI in Fig. 5.
Der in Fig. 1 perspektivisch dargestellte,ohne Polsterung versehene Hinter-,
Rück- oder Fondsitz 10 für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen
Personenkraftwagen, weist ein Sitzkissen 11 und eine
Rückenlehne 12 auf, die über zwei links und rechts
angeordnete Sitzbeschläge 13, 14 an dem Sitzkissen 11 gehalten
ist. Die Rückenlehne 12 läßt sich dabei sowohl in ihrer
Neigung gegenüber dem Sitzkissen 11 in Grenzen einstellen als
auch komplett auf das Sitzkissen 11 aufklappen, wonach das
Sitzkissen 11 noch um eine an seiner Vorderkante
fahrzeugseitig festgelegte Querachse vertikal aufgestellt
werden kann. Der Fondsitz 10 ist im Verhältnis zwei Drittel
zu einem Drittel längsgeteilt, wobei der eine Teil zwei
Sitzplätze und der andere Teil einen Sitzplatz aufnimmt. Die
beiden Rückenlehnenteile und die beiden Sitzkissenteile
können getrennt voneinander eingestellt und umgeklappt
werden. In Fig. 1 ist von dem Sitzkissen nur die Sitzschale
15 und das Sitzuntergestell 16 dargestellt. Das in der
Sitzschale 15 üblicherweise aufgenommene Sitzpolster fehlt.
Von der Rückenlehne 12 ist lediglich der Rücklehnenrahmen 17
dargestellt. Das den Rückenlehnenrahmen 17 überspannende
Lehnenpolster ist weggelassen. Sicherheitsgurte für die
Sitzbenutzer, von denen zwei als Dreipunktgurte mit Schulter-
und Beckengurt und einer als Zweipunktgurt mit Beckengurt
ausgeführt ist, sind mit 18 und 19 bezeichnet. Das Sitzkissen
11 ist auf dem Boden 201, der ausschnittsweise dargestellten
Fahrzeugkarosserie 20 lösbar verankert, und die Rückenlehne
12 ist über je eine links und rechts an der Rückenlehne 12
seitlich angeordnete Haltevorrichtung 21 an je einer
Seitenwand 202 der Fahrzeugkarosserie 20 festlegbar. Die
Haltevorrichtung 21 ist dabei so ausgebildet, daß sie nur im
Falle eines Heckcrash. d. h. bei Aufprall eines anderen
Fahrzeugs auf das Heck des Kraftfahrzeugs bzw. bei Aufprall
des Hecks des Kraftfahrzeugs auf ein feststehendes Hindernis,
wirksam wird. Die beiden Haltevorrichtungen 21 sind identisch
ausgebildet. Wegen der 2 : 1-Teilung der Rückenlehne 12 sind
zwei Haltevorrichtungen 21 erforderlich. Bei einteiliger
Rückenlehne 12 und ausreichender Steifigkeit genügt eine
einzige Haltevorrichtung 21, jedoch bieten zwei
Haltevorrichtungen 21 an jeder Seite auch einer
durchgehenden, einteiligen Rückenlehne 12 eine erhöhte
Sicherheit.
In den schematischen Schnittdarstellungen der Rückenlehne
gemäß Fig. 2-4 ist die Haltevorrichtung 21 im einzelnen und
in verschiedenen Positionen während eines Heckcrash
schematisch skizziert. Auf die Darstellung des Lehnenrahmens
ist verzichtet worden und das Lehnenpolster ist mit 23
gekennzeichnet. Die Haltevorrichtung 21 besteht aus einem der
Rückenlehne 12 zugeordneten Halteelement 24 und einem der
Karosserie-Seitenwand 202 zugeordnetem Halteelement 25, die
so ausgebildet und einander zugeordnet sind, daß aus der
Sitzgebrauchsstellung der Rückenlehne 12 heraus
ausschließlich eine stoßartige Zurückverlagerung der
Rückenlehne 12 nach hinten, wie sie bei Heckcrash infolge der
Massenkräfte des Sitzbenutzers auftritt, blockiert ist. Das
lehnenseitige Halteelement 24 wird dabei von dem einen
Hebelarm eines zweiarmigen Winkelhebels 27 gebildet. Der
Winkelhebel 27 ist in einer Ausnehmung 22 im Lehnenpolster 23
um eine am Lehnenrahmen festgelegte vertikale Schwenkachse
28, die sich damit in Längsrichtung der Rückenlehne 12, in
Sitzgebrauchsstellung also etwa vertikal, erstreckt,
schwenkbar gelagert. Der andere Hebelarm des Winkelhebels 27
bildet einen Steuerarm 29 für einen Fanghaken 26, der mit einem
an der Karosserie-Seitenwand 202 angeordneten Steuernocken 30
zusammenwirkt. Das karosserieseitige Halteelement 25 der
Haltevorrichtung 21 wird von einem Fangloch 31 in der
Karosserie-Seitenwand 202 gebildet, dem ein in dem
Steuernocken 30 ausgebildeter Einführtrichter 32 vorgeordnet
ist. Innerhalb der Ausnehmung 22 ist an dem Lehnenrahmen ein
Anschlag 33 ausgebildet, an dem der Steuerarm 29 des
Winkelhebels 27 nach einer Schwenkung des Winkelhebels 27 um
ca. 90° im Uhrzeigersinn (Fig. 2 und 4) anschlägt.
Der Steuernocken 30 und das Fangloch 31 sind an bzw. in der
Karosserie-Seitenwand 202 so angeordnet, daß bei einer unfallbedingten
Zurückverlagerung der Rückenlehne 12 nach hinten der
Steuerarm 29 auf den Steuernocken 30 auftritt. Bei
Weiterbewegung der Rückenlehne 12 erfährt dadurch der
Winkelhebel 27 eine Schwenkbewegung (Fig. 3), die den
Fanghaken 26 in den Einführtrichter 32 eintauchen läßt. Bei
weiterer Rückbewegung der Rückenlehne 12 wird der Winkelhebel
27 zunehmend in Fig. 3 im Uhrzeigersinn geschwenkt, wodurch
der Fanghaken 26 tiefer in den Einführtrichter 32 und
schließlich in das Fangloch 31 eintaucht. Am Ende der
Schwenkbewegung schlägt der Steuerarm 29 an dem Anschlag 33
an und der Winkelhebel 27 ist an einer weiteren
Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn gehindert (Fig. 4). Damit
ist die Rückenlehne 12 an der Karosserie 20 festgelegt und
kann sich nicht weiter bewegen. Nach Crashende verschwinden
die an der Rückenlehne 12 angreifenden Beschleunigungskräfte
und die Rückenlehne 12 stellt sich infolge ihrer
Eigensteifigkeit nach vorn zurück, wobei durch den Fanghaken
26 der Winkelhebel 27 entgegen Uhrzeigersinn in Fig. 3
gedreht wird. Am Ende der Rückbewegung der Rückenlehne 12 ist
der Fanghaken 26 vollständig in die Ausnehmung 22 im
Lehnenpolster 23 eingetaucht und der ebenfalls innerhalb der
Kontur der Rückenlehne 12 verbleibende Steuerarm 29 des
Winkelhebels 27 liegt vor dem Steuernocken 30.
Durch diese Ausbildung der Haltevorrichtung 21 ist es
möglich, die Anstellung der Rückenlehne 12 gegenüber dem
Sitzkissen 11 in Grenzen frei zu wählen. Da der Winkelhebel
27 vollständig innerhalb der Kontur der Rückenlehne 12
einliegt, stört er auch nicht bei einem Abklappen der
Rückenlehne 12 auf das Sitzkissen 11.
Der in Fig. 5 perspektivisch dargestellte Fondsitz 10 weist
ein einteiliges Sitzkissen 11 und eine einteilige Rückenlehne
12 auf, die wiederum über zwei seitliche Sitzbeschläge 13
schwenkbar miteinander verbunden sind. In gleicher Weise wie
bei dem Fondsitz in Fig. 1 ist die Rückenlehne 12 in ihrer
Neigung gegenüber dem Sitzkissen 11 verstellbar und kann zur
Vergrößerung des Laderaums des Kraftfahrzeugs vollständig auf
das Sitzkissen 11 umgeklappt werden. Mit 201 ist wiederum der
Boden und mit 202 sind die Seitenwände der Fahrzeugkarosserie
20 angedeutet. Das Lehnenpolster ist mit 23 und das
Sitzkissenpolster mit 34 gekennzeichnet. Bei Heckcrash wird
die Rückenlehne 12 wiederum durch eine Haltevorrichtung 21
an mindestens einer Seitenwand 202 der Fahrzeugkarosserie 20
festgelegt. Das lehnenseitige Halteelement 24 wird dabei von
einem aus der Rückenlehne 12 vorstehenden Fangbolzen 35 und
das karosserieseitige Halteelement 25 von einem an der
Karosserie-Seitenwand 202 befestigten Fangbogen 36 gebildet,
der in Fahrzeuglängsrichtung gesehen hinter der in
Sitzgebrauchsstellung befindlichen Rückenlehne 12 angeordnet
ist und einen Anschlag für den Fangbolzen 35 bildet. Der
Fangbolzen 35 ist in der Rückenlehne 12 axial verschieblich
geführt und mittels einer Rückstellfeder 37 in seiner aus der
Rückenlehne 12 herausragenden Vorstehposition gehalten. Die
Rückstellfeder 37 ist als Schraubendruckfeder ausgebildet,
die auf dem Fangbolzen 35 aufgeschoben ist und sich an diesem
und an einem lehnenrahmenseitigen Federteller abstützt. Eine
in der Rückenlehne 12 integrierte Kinematik sorgt dafür, daß
der Fangbolzen 35 bei einer Umklappbewegung der Rückenlehne
12, die über die Verstellbewegung der Rückenlehne 12 zur
Neigungseinstellung gegenüber dem Sitzkissen 11 hinausgeht,
gegen die Rückstellfeder 37 verschoben wird, bis er in die
Konturen der Rückenlehne 12 eingetaucht ist. Hierzu ist die
Kinematik so konzipiert, daß sie aus der Umklappbewegung der
Rückenlehne 12 eine Einzugsbewegung des Fangbolzen 35 um
diesen Einzugsweg ableitet.
Bei der in Fig. 5 rechts an der Rückenlehne 12 angeordneten
Haltevorrichtung 21 ist die Kinematik durch einen Bowdenzug
38 und einen Schlepphebel 39 sowie einen Nocken 40 realisiert
(Fig. 6). Der Bowdenzug 38 ist endseitig einerseits an dem
Fangbolzen 35 und andererseits an dem Schlepphebel 39
befestigt. Der Schlepphebel 39 ist schwenkbar an dem
Sitzbeschlag 13 angelenkt. Seine Schwenkachse ist mit 41
bezeichnet. Der Nocken 40 ist fest mit der Rückenlehne 12
verbunden und bezüglich deren Schwenkachse am Sitzbeschlag 13
so angeordnet, daß bei einer Schwenkbewegung Δα der
Rückenlehne 12 der Nocken 40 den Schlepphebel 39 um den Weg
Δx nach unten schwenkt. Dabei zieht der Bowdenzug 38 den
Fangbolzen 35 in die Rückenlehne 12 ein, so daß er nicht mehr
seitlich über das Lehnenpolster 23 vorsteht. Bei weiterem
Umklappen der Rückenlehne 12 in Richtung auf das Sitzkissen
11 kann damit der Fangbolzen 35 nicht mit der Karosserie-
Seitenverkleidung, der Türarmlehne oder ähnlichem
kollidieren.
Die an der linken Seite der Rückenlehne 12 in Fig. 5
angeordnete Haltevorrichtung 21 ist etwas modifiziert. Hier
ist der Bowdenzug 38 durch ein Hebelgestänge, bestehend aus
Übertragungsstange 42 und Kniehebel 43 ersetzt. Der an der
Rückenlehne 12 schwenkbar gelagerte Kniehebel 43 ist
einerseits mit dem Fangbolzen 35 und andererseits mit der
Übertragungsstange 42 verbundeng die an dem Schlepphebel 39
angelenkt ist. Beim Umklappen der Rückenlehne 12 wird der
Schlepphebel 39 von dem Nocken 40 in gleicher Weise um den
Schwenkweg Δx nach unten geschwenkt. Dieser Schwenkweg wird
über die Übertragungsstange 42 in eine Schwenkbewegung des
Kniehebels 43 umgesetzt, und durch die Schwenkbewegung des
Kniehebels 43 wird der Fangbolzen 35 gegen die Rückstellfeder
37 in die Rückenlehne 12 eingezogen.
Claims (10)
1. Kraftfahrzeug, insbesondere Personenkraftwagen, mit einer
Fahrzeugkarosserie, mit einem ein Sitzkissen und eine
Rückenlehne aufweisenden Fahrzeugsitz, insbesondere Fondsitz,
und mit mindestens einer Haltevorrichtung zum Abstützen der
Rückenlehne an der Fahrzeugkarosserie,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltevorrichtung (21) so ausgebildet ist, daß sie im
Ruhezustand und normalem Fahrbetrieb des Fahrzeugs unwirksam
ist und unabhängig von der Sitzeinstellung bei beschleunigter
Zurückverlagerung der Rückenlehne in Richtung Heck, wie sie
bei einem Heckaufprall auftritt, wirksam wird.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltevorrichtung (21) ein der Rückenlehne (12) und
ein der Fahrzeugkarosserie (20) jeweils zugeordnetes
Halteelement (24, 25) aufweist und daß die Halteelemente
(24, 25) so ausgebildet und relativ zueinander angeordnet
sind, daß sie ausschließlich bei aus der
Sitzgebrauchsstellung der Rückenlehne (12) heraus erfolgender
stoßartiger Zurückverlagerung der Rückenlehne (12)
miteinander in Eingriff gelangen.
3. Fahrzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das lehnenseitige Halteelement (24) von einem seitlich
aus der Rückenlehne (12) vorstehenden Fangbolzen (35) und das
karosserieseitige Halteelement (25) von einem an der
Karosserie (20) in Karosserielängsrichtung hinter der in
Sitzgebrauchsstellung befindlichen Rückenlehne (12)
angeordneten, als Anschlag für den Fangbolzen (35) wirkenden
Fangbogen (36) gebildet ist.
4. Fahrzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fangbolzen (35) in der Rückenlehne (12) axial
verschieblich geführt und mittels einer Rückstellfeder (37)
in seiner aus der Rückenlehne (12) herausragenden
Vorstehposition gehalten ist und daß eine Kinematik
(38, 39, 40; 39, 40, 42, 43) vorgesehen ist, die aus der
Umklappbewegung der Rückenlehne (12) in Richtung Sitzkissen
(11) eine Einzugsbewegung des Fangbolzens (35) in die
Rückenlehne (12) gegen die Kraft der Rückstellfeder (37)
ableitet.
5. Fahrzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kinematik einen einerseits an dem Fangbolzen (35) und
andererseits an einem Schlepphebel (39) endseitig befestigten
Bowdenzug (38) aufweist und daß der Schlepphebel (39) von
einem zusammen mit der Rückenlehne (12) lageveränderlichen
Nocken (40) gesteuert wird, der bei einer Schwenkbewegung der
Rückenlehne (12) um einen vorgegebenen Schwenkwinkel (Δα)
den Angriffspunkt des Bowdenzugs (38) am Schlepphebel (39) um
einen für den Verschiebeweg des Fangbolzens (35) bis zu
seinem Eintauchen in die Rückenlehne (12) erforderlichen
Stellweg (Δx) verstellt.
6. Fahrzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlepphebel (39) an einem die Rückenlehne (12) mit
dem Sitzkissen (11) verbindenden Sitzbeschlag (13) schwenkbar
angeordnet und der Nocken (40) drehfest mit der Rückenlehne
(12) verbunden ist.
7. Fahrzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das lehnenseitige Halteelement (24) von einem um eine in
Lehnenlängsrichtung verlaufende Schwenkachse (28)
schwenkbaren Fanghaken (26) und das karosserieseitige
Halteelement (25) von einem in der Seitenwand (202) der
Fahrzeugkarosserie (20) vorgesehenen Fangloch (31) gebildet
ist und daß an der Karosserie-Seitenwand (202) in
Fahrzeuglängsrichtung gesehen hinter dem Fanghaken (26) ein
Steuernocken (30) angeordnet ist, der bei Zurückverlagerung
der Rückenlehne über ihre Sitzgebrauchsstellung hinaus dem
Fanghaken (26) eine zum Eintauchen in das Fangloch (31)
führende Schwenkbewegung verleiht.
8. Fahrzeug nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fanghaken (26) in einer seitlichen Ausnehmung (22) im
Lehnenpolster (23) der Rückenlehne (12) angeordnet ist und
daß der Steuernocken (30) von der Karosserie-Seitenwand (202)
vorspringend in dieser Ausnehmung (22) hineinragt.
9. Fahrzeug nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fanghaken (26) an dem einen Hebelarm eines
zweiarmigen Winkelhebels (27) ausgebildet ist, dessen anderer
Hebelarm (29) mit dem Steuernocken (30) zusammenwirkt.
10. Fahrzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Rückenlehne (12) ein Anschlag (33) für den mit dem
Steuernocken (30) zusammenwirkenden Hebelarm (29) des
Winkelhebels (27) so angeordnet ist, daß er nach Eintauchen
des Fanghakens (26) in das Fangloch (31) eine Weiterdrehung
des Winkelhebels (27) blockiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995140390 DE19540390C2 (de) | 1995-10-30 | 1995-10-30 | Kraftfahrzeug, insbesondere Personenkraftwagen mit Haltevorrichtung zum Festlegen der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29803764U1 (de) * | 1998-03-04 | 1998-05-14 | Audi Ag, 85057 Ingolstadt | Umklappbare Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes mit einer Lehnen-Verriegelungsvorrichtung und einer Sicherheitsgurt-Aufrollvorrichtung |
WO2013056792A1 (de) | 2011-10-22 | 2013-04-25 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Verriegelungs- und neigungsverstellanordnung, insbesondere lehnenschloss |
DE102005004747B4 (de) * | 2004-12-31 | 2016-11-17 | Volkswagen Ag | Verriegelungsanordnung für eine schwenkbare Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2941235A1 (de) * | 1979-10-11 | 1981-04-23 | Volkswagenwerk Ag, 3180 Wolfsburg | Verriegelungseinrichtung fuer eine lehne in einem fahrzeug |
DE2950314A1 (de) * | 1979-12-14 | 1981-06-19 | Volkswagenwerk Ag, 3180 Wolfsburg | System zur verriegelung einer in einem fahrzeug befindlichen rueckenlehne |
-
1995
- 1995-10-30 DE DE1995140390 patent/DE19540390C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102005004747B4 (de) * | 2004-12-31 | 2016-11-17 | Volkswagen Ag | Verriegelungsanordnung für eine schwenkbare Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes |
WO2013056792A1 (de) | 2011-10-22 | 2013-04-25 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Verriegelungs- und neigungsverstellanordnung, insbesondere lehnenschloss |
DE102011116709A1 (de) | 2011-10-22 | 2013-04-25 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Verriegelungs- und Neigungsverstellanordnung, insbesondere Lehnenschloss |
US9248760B2 (en) | 2011-10-22 | 2016-02-02 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Locking and inclination-adjusting arrangement, in particular backrest lock |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19540390C2 (de) | 1998-07-09 |
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