DE19539838A1 - Verfahren zur adsorptiven Elimination von Schadstoffen aus wäßrigen Medien (Wasser, Abwasser) mittels Aktivkohle in Kombination mit deren biologischer Regeneration in derselben Anlage ("simultane" und "quasi-simultane" Prozeßführung) oder in einer separaten Regenerationseinheit ("konsekutive" Prozeßführung) - Google Patents
Verfahren zur adsorptiven Elimination von Schadstoffen aus wäßrigen Medien (Wasser, Abwasser) mittels Aktivkohle in Kombination mit deren biologischer Regeneration in derselben Anlage ("simultane" und "quasi-simultane" Prozeßführung) oder in einer separaten Regenerationseinheit ("konsekutive" Prozeßführung)Info
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur adsorptiven Elimination von Schadstoffen aus wäßri
gen Medien (Wasser, Abwasser) mittels Aktivkohle in Kombination mit deren biologischer
Regeneration in derselben Anlage ("simultane" und "quasi-simultane" Prozeßführung) oder
in einer separaten Regenerationseinheit ("konsekutiven" Prozeßführung).
In Europa werden derzeit jährlich ca. 90.000 t Aktivkohle hergestellt. Einsatzgebiete liegen
auf dem Wassersektor, in der Abluft- und Gasreinigung sowie in der Behandlung von Lö
sungen aller Art. Oft kommen Aktivkohleverfahren als letzte Reinigungsstufe zur Anwen
dung, wenn aus großen Volumenströmen relativ geringe Schadstoffkonzentrationen effektiv
abgeschieden werden sollen.
Ein beständig wachsendes Einsatzgebiet für Aktivkohle liegt z. B. im Bereich der Deponie
technik. Steigende Anforderungen bezüglich der Grenzwerte für Rest-CSB und AOX im
Sickerwasser machen den Einsatz von Aktivkohlefiltern als Feinreinigungsstufe vielfach
unumgänglich.
Die Kosten adsorptiver Reinigungsstufen werden entscheidend durch die Art der Regenera
tionsmöglichkeit der beladenen Aktivkohle beeinflußt. Zusammengefaßt liegt die Problema
tik der konventionellen Regenerationsverfahren (mittels Heißluft oder Heißdampf) im Anfall
problematischer Rückstände, in der Entstehung toxischer Emissionen (z. B. Dioxine und
Furane) sowie in einem relativ hohen Energiebedarf, der sich negativ auf die Betriebskosten
auswirkt. Die entstehenden Regenerationskosten liegen bei 60 bis 80% des Frischkohle
preises. Vor dem Hintergrund dieser Situation müssen neue umweltschonende und kosten
günstige Regenerationsverfahren entwickelt werden. Die biologische Regeneration stellt
hierfür eine interessante Möglichkeit dar. Bei der hier zu beschreibenden Erfindung soll die
folgende Verfahrensführung zum Einsatz kommen:
- a) Das bereits vorgeklärte Abwasser bzw. Wasser wird über einen Aktivkohlefilter geleitet, der von einem aus Mikroorganismen bestehenden Biofilm bedeckt ist. Die im Abwasser bzw. Wasser enthaltenen Schadstoffe werden zum Teil direkt biologisch abgebaut oder zunächst an der Aktivkohle adsorbiert und im Anschluß sukzessive desorbiert und umge setzt. Um eine optimale Abbauleistung zu erzielen, ist der Einsatz adaptierter Mikroor ganismen vorgesehen. Zudem findet eine pH-Wert-Optimierung sowie eine Zudosierung von Nähstoffen statt. Der Sauerstoffeintrag während der aeroben Phase wird mit Hilfe einer Membranbegasung realisiert. Je nach Art und Konzentration der Schadstoffe wird der Aktivkohlefilter simultan oder quasi-simultan betrieben.
- b) Alternativ kann die Aktivkohle zunächst mit Schadstoffen beladen und im Anschluß in einem separaten Reaktor biologisch regeneriert werden. Im Rahmen der Regeneration werden in Wasser suspendierte Mikroorganismen im Kreislauf über den beladenen Ak tivkohlefilter geleitet. Nach einiger Zeit bildet sich auf der Oberfläche der Aktivkohle ein Biofilm aus, durch den die Desorption der Schadstoffe und ihr anschließender Abbau eingeleitet wird. Die Maßnahmen zur Prozeßoptimierung entsprechen denen unter a).
Mit einem derartigen Verfahren können die folgenden Vorteile erzielt werden:
- 1) Es handelt sich bei der Erfindung aufgrund der vorliegenden enzymatischen Reaktions prozesse um ein energetisch günstiges Verfahren. Der Energieaufwand stellt bei den konventionellen Regenerationsverfahren einen primären Kostenfaktor dar.
- 2) Aufgrund der biologischen Abbauprozesse erfolgt eine Zerstörung der adsorbierten Schadstoffe anstelle einer Aufkonzentration bei den herkömmlichen Verfahren. Es fallen somit keine umweltschädlichen Reststoffe an, die entsorgt werden müssen.
- 3) Bei der Regeneration von mit chlororganischen Verbindungen beladener Aktivkohle mit konventionellen Regenerationsverfahren besteht die Gefahr einer Dioxin- und Furanbil dung. Da es sich bei der biologischen Regeneration um ein nahezu abluftfreies Verfahren handelt, entfällt diese Problematik.
- 4) Ein Problem biologischer Verfahren stellt das Ausstrippen leichtflüchtiger Schadstoffe bei Anwendung einer Blasenbegasung dar. Diesem Problem wird hier mit der Anwen dung einer blasenfreien Membranbegasung begegnet. Strippeffekte können auf diese Weise minimiert werden. Mit Hilfe einer entsprechenden Regelung wird zudem nur die zum biologischen Abbau notwendige Sauerstoffmenge zugeführt und die entstehende Abluftmenge somit zusätzlich gering gehalten.
Weitere Vorteile des Verfahrens ergeben sich aus der Kombination von Biologie und Aktiv
kohle:
- 5) Der schädliche Einfluß toxischer und hemmender Substanzen auf die Biologie verringert sich dadurch, daß sie an der Aktivkohle adsorbiert sind und sukzessive in verträglichen Konzentrationen in die flüssige Phase desorbiert werden.
- 6) Durch die Adsorption der Schadstoffe wird die Aufenthaltszeit von schwer abbaubaren Substanzen auf der Oberfläche der Aktivkohle um ein Vielfaches verlängert. Den Mikro organismen wird dadurch die Möglichkeit einer Adaption gegeben.
- 7) Durch den Einsatz der quasi-simultanen Prozeßführung, bei der ein Wechsel der Be triebsbedingungen erfolgt, können die günstigen Eigenschaften der Mikroorganismen zum Abbau der Schadstoffe (Selektion, Evolution) unterstützt werden (siehe Seite 6).
Eine detaillierte Beschreibung des Verfahrens erfolgt in Kapitel 4.
Findet auf adsorbierenden Oberflächen ein mikrobieller Abbau statt, so sind dafür Mikroor
ganismen verantwortlich, die auf der Aktivkohle adsorbiert wurden und zu einem Biofilm
angewachsen sind. Es überlagern sich dann die Mechanismen der Adsorption mit denen der
biochemischen Umsetzung im Biofilm. Ein Biofilm ist eine Matrix aus Mikroorganismen
und extrazellulärem Material, die sich auf mit Wasser überströmten Flächen bilden kann,
wenn abbaubare Substanzen vorhanden sind.
Die Oberfläche von Aktivkohle bietet eine attraktive Aufwuchsfläche für Mikroorganismen.
Die zahlreichen Nischen und Klüfte bieten Schutz gegenüber den im Adsorberbett wirken
den Scherkräften. Außerdem stellt die Adsorption von Sauerstoff einen gewissen Puffer für
sauerstoffarme Zeitabschnitte dar. Aufgrund dieser Vorteile können auch Mikroorganismen
mit geringen Wachstumsraten im System gehalten werden. Dies betrifft vor allem die auf
schwer abbaubare Stoffe adaptierten Bakterien.
Nach einer Theorie von Andrews und Tien erfolgt die Regeneration durch biologische Ak
tivität an der Oberfläche der Aktivkohle in Wechselwirkung mit Adsorption, Desorption
und Porendiffusion. Mit Erreichen einer kritischen Aktivität des Biofilmes, der sich um das
Aktivkohlekorn herum lagert, kommt es in den Poren der Aktivkohle zu einer Umkehr der
Konzentrationsgradienten. Adsorbierte Substanzen desorbieren und werden in den Biofilm
zurücktransportiert und abgebaut.
Grundbedingungen für die Wiederherstellung der Adsorptionskapazität von Aktivkohle mit
Hilfe biologischer Verfahren sind die Desorbierbarkeit der adsorbierten Schadstoffe und das
Vorhandensein eines biologischen Abbaupotentials für diese Schadstoffe. Dabei muß eine
ausreichende Zufuhr von Mineralnährlösung für das Wachstum der Organismen gewährlei
stet sein. Bei aeroben Verfahren ist darüber hinaus eine ausreichende Sauerstoffversorgung
notwendig.
Für die Verfolgung der Abbauwege sind ein Grundwissen über die Mechanismen des Stoff
abbaus sowie seine analytische Kontrolle unbedingt erforderlich. Wichtig ist zudem die
Kenntnis der für die Mikroorganismen optimalen Milieubedingungen (pH-Wert, Tempera
tur, Konzentration, etc.).
Zur Überwachung der Regenerationsdauer von Aktivkohle gibt es folgende Möglichkeiten:
- - Online-Messung von Sauerstoff, Kohlendioxid oder charakteristischen mineralischen Endprodukten
- - Wenn der pH-Wert durch den Abbau sinkt oder steigt, erfolgt die Kontrolle des Regene ratonsprozesses durch Beobachtung der jeweils zur Stabilisierung notwendigen Menge an Säure oder Base.
Das Ausmaß der Regenerationsleistung der Aktivkohle sollte durch Aufnahme von Adsorp
tionsisothermen regenerierter Kohle sowie frischer, unbeladener und Vergleich der Adsorp
tionskapazität beider Kohlen miteinander überprüft werden.
Bei den Methoden zur biologischen Regeneration von Aktivkohle ist zwischen der
"simultanen", der "quasi-simultanen" und der "konsekutiven" Prozeßführung zu unterschei
den.
Bei der "simultanen" Prozeßführung sind Adsorption, Desorption und biologischer Abbau
parallel wirksam. Die Aktivkohle wird hier von Anfang an mit Mikroorganismen beimpft.
Dabei müssen die Voraussetzungen für ein Bakterienwachstum geschaffen werden (Zufuhr
von Mineraliennährlösung und Sauerstoff).
Bei der "quasi-simultanen" Prozeßführung werden Beladung und Regeneration nacheinan
der, aber im gleichen Reaktor durchgeführt. Der Aktivkohlefilter wird im Batch-Verfahren
beschickt. Dabei erfolgt von Anfang an eine Beimpfung der Aktivkohle mit Mikroorganis
men. Weiterhin müssen die Voraussetzungen für ein Bakterienwachstum geschaffen werden.
Der Prozeßverlauf ist "quasi-simultan", da Adsorption und Regeneration in dichter zeitlicher
Folge ablaufen und sich periodisch ablösen, indem die Aktivkohlesäule regelmäßig gefüllt,
behandelt, geleert und erneut gefüllt wird. Diese Betriebsstrategie wird auch "Sequencing-Batch-Verfahren"
genannt.
Bei der "konsekutiven" Prozeßführung wird die Aktivkohle zunächst mit dem Schadstoff
beladen und anschließend in einen speziellen Regenerationsreaktor überführt. Hierbei erfolgt
die Beimpfung mit Mikroorganismen und die Anreicherung der flüssigen Phase mit Minera
liennährlösung. Nach Inbetriebnahme der Anlage und Zugabe von Sauerstoff setzt der mi
krobielle Abbau ein. In der Folge verschiebt sich das Gleichgewicht zwischen der Menge an
adsorptiv festgelegten und gelösten Stoffen. Durch nachfolgende Desorptionsprozesse und
Abbau der desorbierten Stoffe erfolgt die Regeneration der Aktivkohle.
Aktivkohlefilter können kontinuierlich oder diskontinuierlich betrieben werden. Die diskon
tinuierliche Methode wurde unter der Bezeichnung "quasi-simultane" Prozeßführung oben
bereits skizziert. Bei der "quasi-simultanen" Prozeßführung bietet sich der Einsatz des Prin
zips des Sequencing-Batch-Reaktors (SBR) an.
Das SBR-Verfahren ist durch die Prozeßphasen "Füllen", "Belüften/Mischen" und anschlie
ßendes "Leeren" gekennzeichnet. Adsorptions- und Regenerationsprozesse lösen sich in
kurzer Folge ab. Dieser Wechsel kommt dadurch zustande, daß der Reaktor periodisch mit
Abwasser gefüllt und nach Erreichen eines vorher festgelegten Reinigungsgrades geleert
wird. Der Zeitraum zwischen Beginn des Füllvorgangs und Ende der Entleerung wird als
Zyklus bezeichnet.
Während und unmittelbar nach dem Füllen dominieren Adsorptionsmechanismen. Die
Schadstoffkonzentration in der Reaktorflüssigkeit sinkt ab. Dies ist besonders bedeutungs
voll, wenn die Schadstoffe auf Mikroorganismen toxisch wirken. Wenn dem Reaktor nach
Unterschreitung einer kritischen Konzentrationsgrenze Sauerstoff zugeführt wird, setzen
mikrobielle Stoffumsatzprozesse ungehemmt ein. Mikroorganismen, die im Reaktor in Form
eines Biofilms immobilisiert sind, bauen das in der Reaktorflüssigkeit, insbesondere im Bio
film verbliebene Substrat ab. In der Folge sinkt die Schadstoffkonzentration unter die für die
Adsorption kritische Gleichgewichtsgrenze. Es setzen Desorptionsprozesse ein; die Schad
stoffe werden zu den auf der Aktivkohle siedelnden Mikroorganismen transportiert und
abgebaut. Die Aktivkohle übernimmt somit die Aufgabe eines "Substrat-Regler-Reservoirs".
Das Substrat wird auf ihr gespeichert und bei Bedarf wieder freigegeben.
Durch Veränderung von Dauer, Anordnung und Wiederkehr der einzelnen Prozeßphasen
innerhalb eines SBR-Zyklus ist ein Mechanismus gegeben, der die gewünschte Anreiche
rung und Selektion für die Biozönose ermöglicht. Zu Beginn des SBR-Zyklus, während und
nach der Füllung des Reaktors, steht den Mikroorganismen eine hohe Substratkonzentration
zur Verfügung. Dieser Zustand führt zu einer erhöhten Wachstumsgeschwindigkeit. Ist der
größte Teil des Substrats im Verlauf des Zyklus abgebaut, so sind für gewisse Organismen
keine Nährstoffe mehr vorhanden. Hier vollzieht sich eine Selektion zugunsten der Art von
Organismen, die sich in dieser Hunger-Phase den schwer abbaubaren Substanzen zuwendet.
Durch die periodische Abfolge von Anreicherung und Selektion können sich Organismen im
System bilden und halten, die in der Lage sind, schwer abbaubare Substanzen umzusetzen.
Fig. 1 zeigt die konsekutive Prozeßführung. Der beladene Aktivkohlefilter (1) ist an den
Regenerationskreislauf angeschlossen.
In der Regenerationseinheit werden im Wasser suspendierte Mikroorganismen im Kreislauf
gepumpt und bilden nach einiger Zeit auf der Aktivkohle einen Biofilm aus, der, wie in Kap.
3 beschrieben, die Regeneration der Kohle bewirkt.
Zum Abbau der hochchlorierten Kohlenwasserstoffe wird die Regeneration zunächst unter
anaeroben Bedingungen (Kreislauf A) ohne Sauerstoffeintrag betrieben. Um eine optimale
Abbauleistung zu erzielen ist der Einsatz adaptierter Mikroorganismen vorgesehen. Zudem
findet eine Zudosierung von Nähstoffen und Co-Substrat (2) sowie eine pH-Wert-Regelung
statt. Der pH-Wert wird über einen Regler (3) aufgenommen. Je nachdem ob der pH-Wert
über oder unter dem Optimum liegt wird entweder die Säurezudosierung (4) oder die Lau
gezudosierung (5) angesprochen.
Der anaeroben Regenerationsphase schließt sich die aerobe Phase (Kreislauf B) mit Sauer
stoffzufuhr an. Hierfür wird dem Regenerationskreislauf ein Membranbegasungsmodul (6)
zugeschaltet. Durch die blasenfreie Membranbegasung wird das Ausstrippen leichtflüchtiger
Schadstoffe unterbunden. Zudem wird mittels einer geeigneten Regelung (7) nur soviel
Sauerstoff eingetragen, wie für die biologischen Abbauprozesse benötigt wird. Die Zufuhr
findet über ein Magnetventil (8) statt, das immer dann angesprochen wird, wenn der Sauer
stoffgehalt im System einen bestimmten Grenzwert unterschreitet. Auf diese Weise können
die Betriebskosten sowie die entstehende Abluftmenge minimiert werden. Die Begasung
wird zudem nach dem "dead end"-Prinzip betrieben. D.h., daß kein Sauerstoffkreislauf vor
liegt sondern die Begasung an einem Absperrventil (9) endet. Dieses wird nur dann geöff
net, wenn der gemessene Druck (10) den vorgegebenen Grenzwert übersteigt. Die zuge
führte Sauerstoffmenge und der Abluftstrom werden mittels Durchflußmesser (11, 12) auf
genommen.
Der Filter ist mit einer Füllstandsmessung (13) ausgestattet. Hinzu kommen Anschlüsse für
Frisch- (14) und Brauchwasser (15) sowie ein Anschluß für die Filterrückspülung mittels
Heißdampf (16) zur Entfernung des Biofilmes. Der kondensierte Dampf wird in einem
Sammelbehälter (17) aufgefangen.
Eine Kontrolle der während des Abbaus entstehenden Zwischenprodukte kann über eine
Probenahnieeinrichtung (18) erfolgen. Der Regenerationsvorgang wird anhand von Online-Messungen
des pH-Wertes (3), des Sauerstoffverbrauches (5) und der Abbauprodukte (19)
kontrolliert.
Zur Ermittlung des Regenerationsgrades werden Adsorptionsisothermen der Kohle während
und nach der Regeneration aufgenommen und mit denen von Frischkohle verglichen. Eine
Beprobung der Aktivkohle kann über dafür vorgesehene Kugelhahnventile (20) am Aktiv
kohlefilter erfolgen.
Zur Kontrolle des Druckabfalls im Aktivkohlefilter ist eine Druckmessung (21) vorgesehen.
Zudem werden Temperatur (22) und Volumenstrom (23) aufgenommen.
Fig. 2 zeigt die simultane Prozeßführung. Die Meß- und Regeltechnik sowie die Pro
zeßoptimierung und Begasung erfolgen wie beim konsekutiven Verfahren. Das vorgeklärte
Abwasser gelangt hier über den Zulauf (14) in den Aktivkohlefilter. Ein Teilstrom läuft
kontinuierlich über den Ablauf (15) ab. Der andere Teilstrom wird im Kreislauf gepumpt.
In der Regel verläuft die simultane Prozeßführung aerob, so daß der anaerobe Kreislauf
entfällt.
In Fig. 3 ist die quasi-simultane Prozeßführung dargestellt. Die Meß- und Regeltechnik
sowie die Prozeßoptimierung und Begasung erfolgen auch hier wie beim konsekutiven
Verfahren. Die Zu- und Ablaufpumpen (24) sowie die Magnetventile im Zu- und Ablauf
(25) werden über Zeitschaltuhren (26) gesteuert. Die quasi-simultane Prozeßführung kann
sowohl anaerob (Kreislauf A) als auch aerob (Kreislauf B) betrieben werden.
Claims (1)
- Verfahren zur adsorptiven Elimination von Schadstoffen aus wäßrigen Medien (Wasser, Abwasser) mittels Aktivkohle in Kombination mit deren biologischer Regene ration in derselben Anlage ("simultane" und "quasi-simultane" Prozeßführung) oder in einer separaten Regenerationseinheit ("konsekutiven" Prozeßführung), die dadurch ge kennzeichnet sind, daß:
- a) eine aerobe oder eine anaerobe und eine aerobe Regenerationsphase durchlaufen wird und währenddessen die Zwischenprodukte kontrolliert werden.
- b) der Regenerationsvorgang anhand von Online-Messungen des pH-Wertes, des Sauer stoffverbrauches und der Abbauprodukte sowie durch die Aufnahme von Adsorptions isothermen kontrolliert wird.
- c) durch die Regulierung des pH-Wertes sowie die Zugabe von Nährstoffen, Co-Substrat und Sauerstoff während der aeroben Phase optimale Bedingungen für eine Biofilmbil dung geschaffen werden.
- d) durch die unter c) genannten Maßnahmen sowie den Einsatz adaptierter Mikroorganis men optimale Milieubedingungen zur Verkurzung der Regenerationszeit geschaffen werden.
- e) der Biofilm auf der Aktivkohle nach Beendigung der Regeneration mittels Heißdampf und/oder Oxidationsmitteln entfernt wird.
- f) der Sauerstoffeintrag während der aeroben Phase blasenfrei über Membranen aus Sili konkautschuk erfolgt
- g) zur Minimierung der Betriebskosten sowie der entstehenden Abluftmenge über eine Regelung nur soviel Sauerstoff ins System eingetragen wird, wie zum biologischen Ab bau notwendig ist ("dead end"-Betriebsweise).
- h) zum Abbau von toxischen oder schwer abbaubaren Schadstoffen das SBR-Verfahren zum Einsatz kommt.
- i) je nach Art der Schadstoffe eine interne oder externe Begasung zum Einsatz kommt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995139838 DE19539838A1 (de) | 1995-10-26 | 1995-10-26 | Verfahren zur adsorptiven Elimination von Schadstoffen aus wäßrigen Medien (Wasser, Abwasser) mittels Aktivkohle in Kombination mit deren biologischer Regeneration in derselben Anlage ("simultane" und "quasi-simultane" Prozeßführung) oder in einer separaten Regenerationseinheit ("konsekutive" Prozeßführung) |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995139838 DE19539838A1 (de) | 1995-10-26 | 1995-10-26 | Verfahren zur adsorptiven Elimination von Schadstoffen aus wäßrigen Medien (Wasser, Abwasser) mittels Aktivkohle in Kombination mit deren biologischer Regeneration in derselben Anlage ("simultane" und "quasi-simultane" Prozeßführung) oder in einer separaten Regenerationseinheit ("konsekutive" Prozeßführung) |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19539838A1 true DE19539838A1 (de) | 1997-04-30 |
Family
ID=7775815
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995139838 Withdrawn DE19539838A1 (de) | 1995-10-26 | 1995-10-26 | Verfahren zur adsorptiven Elimination von Schadstoffen aus wäßrigen Medien (Wasser, Abwasser) mittels Aktivkohle in Kombination mit deren biologischer Regeneration in derselben Anlage ("simultane" und "quasi-simultane" Prozeßführung) oder in einer separaten Regenerationseinheit ("konsekutive" Prozeßführung) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19539838A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN1319630C (zh) * | 2004-11-19 | 2007-06-06 | 云南大学 | 一种工业废气净化用生物膜填料塔的生物膜修补方法 |
DE102012000239A1 (de) | 2012-01-09 | 2013-07-25 | KFL GmbH Löwenberg | Verfahren zur biologischen Regenerierung von beladenen Adsorptionsmittel aus Biogasreinigungsprozessen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4303842A1 (de) * | 1992-08-16 | 1994-02-17 | Biopract Gmbh | Verfahren zur Entfernung und Beseitigung nicht gebundener organischer Stoffe |
-
1995
- 1995-10-26 DE DE1995139838 patent/DE19539838A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4303842A1 (de) * | 1992-08-16 | 1994-02-17 | Biopract Gmbh | Verfahren zur Entfernung und Beseitigung nicht gebundener organischer Stoffe |
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