DE19539538A1 - Nicht hörbare Einfügung von Information in ein Audiosignal - Google Patents
Nicht hörbare Einfügung von Information in ein AudiosignalInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Signaleinfügungen, und ins
besondere die nicht hörbare Einfügung von Information in ein
Audiosignal, so daß es für das menschliche Ohr nicht wahrnehm
bar ist, jedoch von einem Empfängersystem erfaßbar ist.
Das Phänomen der Hörmaskierung bei Menschen ist wohlbekannt
und wird in einem Artikel von Eberhard Zwicker und U. Tilmann
Zwicker mit dem Titel "Audio Engineering and Psychoacoustics:
Matching Signals to the Final Receiver, the Human Auditory Sy
stem", erschienen im Journal of Audio Engineering Society,
Band 39, Nr. 3, März 1991 erläutert, welcher durch diese Be
zugnahme in die vorliegende Offenbarung miteinbezogen wird.
Dieser Effekt ist eine aktuelle Technologie, die in der Audio
signalkompression genutzt wird, indem Teile des Audiosignals,
die für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar sind, entfernt
werden, wodurch sich die Menge der übertragenen Information
verringert.
In vielen Fällen ist es wünschenswert, ein Signal, das gewisse
Informationen darstellt, die ein Empfänger vielleicht nutzen
möchte, beispielsweise ein Testsignal, ein Referenzsignal oder
Daten, in ein anderes Informationssignal einzufügen. Ein Bei
spiel hierfür ist die Einfügung eines Testsignals für die ver
tikalen Intervalle ("vertical interval test signal", VITS) in
das vertikale Intervall eines TV-Videosignals. Das VITS wird
in einen Teil des TV-Videosignals eingefügt, der einem Be
trachter nicht angezeigt wird, daher ist es für den Betrachter
transparent. Es ist jedoch nicht offensichtlich, wie ein In
formationssignal in ein Audiosignal einsetzbar wäre, da es
keine "nicht sichtbaren" Bereiche im Audiosignal gibt, die den
Rücklaufintervallen des TV-Videosignals entsprechen würden.
Es wird daher eine Möglichkeit zur Einfügung eines Informa
tionssignals in ein Audiosignal gewünscht, die für das mensch
liche Ohr nicht wahrnehmbar ist.
Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung eine nicht
hörbare Signaleinfügung eines Informationssignals in ein Au
diosignal durch Einfügen des Informationssignals in hörmas
kierte Bereiche des Audiosignals bereit. Das Informationssi
gnal wird durch Töne kodiert, die in die hörmaskierten Berei
che eingefügt werden. Die Kodierung kann durch das Vorhanden
sein oder das Fehlen eines oder mehrerer eingefügter Töne, der
Amplitude des eingefügten Tones bzw. der eingefügten Töne, der
Phase des eingefügten Tones bzw. der eingefügten Töne oder
einer Kombination dieser Kodierungstechniken erfolgen. Beim
Empfänger wird der eingefügte Ton (oder Töne), oder das Vor
handensein bzw. Fehlen des Tons (der Töne) dekodiert, um das
ursprüngliche Informationssignal wiederzugewinnen.
Die Aufgaben, Vorteile sowie weitere neuartige Merkmale der
vorliegenden Erfindung sind der nachstehenden detaillierten
Beschreibung entnehmbar, die in Verbindung mit den beigefügten
Ansprüchen und Zeichnungen zu lesen ist.
Es zeigen
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Kodierers für eine nicht
hörbare Einfügung in ein Audiosignal gemäß vorlie
gender Erfindung;
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Einfügung
von Information in ein Audiosignal gemäß vorliegen
der Erfindung;
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Dekodierers für eine nicht
hörbare Einfügung in ein Audiosignal gemäß vorlie
gender Erfindung; und
Fig. 4 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Auslesen von
Information aus einem Audiosignal gemäß vorliegender
Erfindung.
Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, wird ein geeignet digitalisier
tes Audiosignal einem digitalen Signalprozessor (DSP) 12 ein
gegeben und ebenfalls in einem Speicheraufbau 14 gespeichert,
der als Verzögerungselement konfiguriert ist. Der DSP 12 führt
wiederholt über ein relativ langes Intervall des Audiosignals,
beispielsweise Millisekunden bis zu einer Sekunde oder länger,
in Abhängigkeit von der jeweiligen Anwendung, eine Frequenzbe
reichstransformation, beispielsweise eine schnelle Fourier-
Transformation (FFT), am digitalen Audiosignal durch, wodurch
das Audiosignal vom Zeitbereich in den Frequenzbereich umge
setzt wird. Für Sprachanwendungen zum Beispiel kann das Inter
vall lang sein, während für Musik das Intervall kurz sein
kann, solange das Intervall lang genug ist, eine relativ große
Spitze (Peak) einzuschließen, aber gleichzeitig nicht zu viele
Spitzen.
Das Ausgangssignal der Frequenzbereichstransformation ist eine
Folge von Frequenzspektren. Über das Intervall hinweg wird für
das zugehörige Frequenzspektrum die Spektralkomponente mit
größter Amplitude gesucht, um die Signalspitze zu ermitteln.
Die Signalspitze wird mit einem minimalen Schwellenpegel, zum
Beispiel -18 dB, verglichen. Die minimale Schwelle wird auf
der Grundlage der Amplitude des eingefügten Signals, der Tech
nik zur Wiedergewinnung des eingefügten Signals und dem am
Empfänger für das eingefügte Signal erforderlichen Rauschab
stand berechnet. Die minimale Schwelle kann für eine gegebene
Anwendung vorberechnet und im DSP 12 gespeichert werden. Ist
die Signalspitze geringer als der minimale Schwellenpegel,
dann wird das nächste Intervall verarbeitet, um ein neues Fre
quenzspektrum zu erhalten. Liegt die Signalspitze über der
minimalen Schwelle und sie ist ausreichend lang, wird ein Ton
in das Audiosignal in einem hörmaskierten Bereich um die Si
gnalspitze herum eingefügt. Die Frequenz und Amplitude des
Tons beruhen auf den Maskiercharakteristiken der Signalspitze.
Die Dauer und Form des Tons sind so ausgelegt, daß sie die
Energie im Testton maximieren und die nicht auf Testtonfre
quenz liegende Energie minimieren. Wenn die Frequenz des Test
tons beispielsweise zehn Prozent (10%) über der Signalspitze
liegt, der Testimpuls die Form eines sin²-Balkens hat, die 100%
Amplitudendauer genau drei Zyklen des Testtons beträgt und die
Amplitude des Testimpulses auf 40 dB eingestellt ist, dann
wird, wenn die hänge der Signalspitze unterhalb der für den
Testton berechneten Länge liegt, der Testton nicht eingefügt
und es wird erneut begonnen, den Algorithmus auf das nächste
Intervall anzuwenden.
Wie in den Fig. 2 und 4 gezeigt, ist das Eingangssignal an
einen Dekodierer 20 das kodierte Audiosignal in digitaler
Form, wobei dieses Signal vielleicht mehrere Prozesse durch
laufen hat, die den Pegel des gesamten Signals verändert ha
ben. Das kodierte Audiosignal wird einem Dekodier-DSP 22 ein
gegeben, wo wiederum eine Frequenzbereichstransformation wie
derholt über ein langes Intervall des Eingangssignals vorge
nommen wird, entsprechend derjenigen am Transmitter, was auf
einanderfolgende Frequenzspektren ergibt. Wiederum wird im
Intervall nach der Spektralkomponente mit der größten Ampli
tude gesucht, der Signalspitze. Für die Frequenz der Signal
spitze wird eine zugehörige Spektralkomponente gesucht, die
vom Transmitter eingefügt worden ist, d. h. eine Spektralkom
ponente mit dem richtigen Frequenzversatz und mit der richti
gen Impulsbreite. Um die Zuverlässigkeit zu gewährleisten,
kann der Prozeß über aufeinanderfolgende Intervalle hinweg
wiederholt werden, um sicherzustellen, daß der erwartete Im
puls erfolgreich ein paar Mal hintereinander gefunden wird.
Zur Wiederholung über mehrere Intervalle hinweg können das
(die) Audiointervall(e) in einem Speicher mit wahlfreiem Zu
griff (RAN) 24 gespeichert werden, wenn der DPS 22 nicht
schnell genug ist. Wird der eingefügte Impuls nicht gefunden,
was möglich ist, da die größte Signalspitze möglicherweise
nicht dieselbe ist wie die von Kodierer gefundene, aufgrund
von Taktungsunterschieden zwischen Kodierer und Dekodierer,
dann verschiebt der Dekodierer das Intervallfenster in der
Zeit, bis die vom Kodierer erfaßte Signalspitze auch vom Deko
dierer gefunden wird. Ist dieser Vorgang der Synchronisation
des Dekodierers mit dem Kodierer abgeschlossen, erfolgt die
Dekodierung kontinuierlich. Der erfaßte Impuls wird dann auf
Amplitude, Phase etc. hin gemessen und das gesamte Eingangs
signal wird zum Beispiel auf den richtigen Pegel eingestellt,
auf der Grundlage der gemessenen Amplitude des Testimpulses
für eine automatische Verstärkungsregelungs-Anwendung ("auto
matic gain control", AGC), oder der erfaßte Impuls wird anson
sten auf seinen Informationsgehalt hin dekodiert. Wenn bei
spielsweise bei einer AGC-Anwendung der Impuls bei -32 dB ent
deckt wird, bedeutet dies, daß der Signalpegel um 8 dB verrin
gert werden muß, da der übertragene Impuls in diesem Beispiel
bei -40 dB eingefügt worden ist. Falls gewünscht, kann ein
Dekodierer den übertragenen Testimpuls auch aus dem Ausgangs
signal entfernen. Natürlich wird bei den meisten Audiosignal
kompressionstechniken auf der Grundlage einer Maskierung der
übertragene Testimpuls entfernt.
Somit stellt die vorliegende Erfindung eine Möglichkeit zur
Einfügung von nicht hörbaren Audiosignalen in ein Audiosignal
in einem Transmitter bereit, indem definierte Audiotöne in
hörmaskierte Bereiche des Audiosignals eingefügt werden, und
anschließend die definierten Audiotöne in einem Empfänger aus
gelesen werden, wobei die ausgelesenen Audiotöne dekodiert
werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Einfügung von nicht hörbaren Audiosignalen
in ein Audiosignal, mit folgenden Schritten:
wiederholte Anwendung einer Frequenzbereichs transformation auf das Audiosignal über aufeinanderfol gende Intervalle einer ersten vorbestimmten Dauer hinweg zur Erzeugung aufeinanderfolgender Frequenzspektren;
Auffinden der Spektralkomponente mit größter Ampli tude innerhalb eines jeden Frequenzspektrums, um eine Übertragungssignalspitze zu bestimmen;
für jede Übertragungssignalspitze oberhalb einer gegebenen Schwelle: Einfügen eines Testtons in das Audio signal mit vorbestimmten Merkmalen bezüglich der Übertra gungssignalspitze, wobei der Testton Daten darstellt, zur Erzeugung eines Übertragungs-Audiosignals.
wiederholte Anwendung einer Frequenzbereichs transformation auf das Audiosignal über aufeinanderfol gende Intervalle einer ersten vorbestimmten Dauer hinweg zur Erzeugung aufeinanderfolgender Frequenzspektren;
Auffinden der Spektralkomponente mit größter Ampli tude innerhalb eines jeden Frequenzspektrums, um eine Übertragungssignalspitze zu bestimmen;
für jede Übertragungssignalspitze oberhalb einer gegebenen Schwelle: Einfügen eines Testtons in das Audio signal mit vorbestimmten Merkmalen bezüglich der Übertra gungssignalspitze, wobei der Testton Daten darstellt, zur Erzeugung eines Übertragungs-Audiosignals.
2. Verfahren nach Anspruch 1, weiterhin gekennzeichnet durch
folgende Schritte:
Anwendung der Frequenzbereichstransformation auf das Übertragungs-Audiosignal über aufeinanderfolgende Inter valle einer zweiten vorbestimmten Dauer zur Erzeugung von Frequenzspektren;
Absuchen eines jeden Frequenzspektrums nach einer empfangenen Signalspitze;
für jede empfangene Signalspitze: Suchen nach dem Testton;
zeitliches Verschieben der aufeinanderfolgenden In tervalle der zweiten vorbestimmten Dauer und Wiederholen der Absuchschritte, bis der Testton gefunden ist; und
Dekodieren des Testtons zur Rückgewinnung der vom Testton dargestellten Daten.
Anwendung der Frequenzbereichstransformation auf das Übertragungs-Audiosignal über aufeinanderfolgende Inter valle einer zweiten vorbestimmten Dauer zur Erzeugung von Frequenzspektren;
Absuchen eines jeden Frequenzspektrums nach einer empfangenen Signalspitze;
für jede empfangene Signalspitze: Suchen nach dem Testton;
zeitliches Verschieben der aufeinanderfolgenden In tervalle der zweiten vorbestimmten Dauer und Wiederholen der Absuchschritte, bis der Testton gefunden ist; und
Dekodieren des Testtons zur Rückgewinnung der vom Testton dargestellten Daten.
3. Verfahren nach Anspruch 1, weiterhin gekennzeichnet durch
folgende Schritte:
Anwendung der Frequenzbereichstransformation auf das Übertragungs-Audiosignal über aufeinanderfolgende Inter valle der ersten vorbestimmten Dauer zur Erzeugung von Frequenzspektren;
Absuchen eines jeden Frequenzspektrums nach einer empfangenen Signalspitze;
für jede empfangene Signalspitze: Suchen nach dem Testton; und
Dekodieren des Testtons zur Rückgewinnung der vom Testton dargestellten Daten.
Anwendung der Frequenzbereichstransformation auf das Übertragungs-Audiosignal über aufeinanderfolgende Inter valle der ersten vorbestimmten Dauer zur Erzeugung von Frequenzspektren;
Absuchen eines jeden Frequenzspektrums nach einer empfangenen Signalspitze;
für jede empfangene Signalspitze: Suchen nach dem Testton; und
Dekodieren des Testtons zur Rückgewinnung der vom Testton dargestellten Daten.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US33145094A | 1994-10-31 | 1994-10-31 |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19539538A1 true DE19539538A1 (de) | 1996-05-02 |
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ID=23294026
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DE1995139538 Withdrawn DE19539538A1 (de) | 1994-10-31 | 1995-10-24 | Nicht hörbare Einfügung von Information in ein Audiosignal |
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DE (1) | DE19539538A1 (de) |
GB (1) | GB2294619A (de) |
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Legal Events
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