DE19537142C1 - Spritzgießform für eine Vielzahl individueller Formteile, insbesondere Tastenkörper - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Spritzgießform gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es sind bereits Spritzgießwerkzeuge bekannt, bei denen gleichzeitig mehrere Formstücke gemeinsam in einem einzigen Spritzgießvorgang hergestellt und die zwischen den einzelnen Formstücken mitgespritzten Verbindungskanäle anschließend wieder abgetrennt werden. Wenn die einzelnen Formteile in ei­ ner vorgegebenen Zuordnung gespritzt werden und diese Zuord­ nung im Hinblick auf die anschließende Montage erhalten blei­ ben soll, ist ein derartiger Abtrennprozeß unter Umständen sehr aufwendig und kompliziert. Ein im Hinblick auf die zu lösende Aufgabe typisches Beispiel ist die Herstellung der Tastenkörper einer Computer-Tastatur mit dem Ziel, sämtliche Tastenkörper in einem gemeinsamen Arbeitsgang entsprechend ihrer jeweiligen Zuordnung im Tastaturgehäuse auszuformen, damit sie unter Beibehaltung ihrer räumlichen Anordnung un­ mittelbar in das Tastaturgehäuse eingesetzt werden können. Der Spritzgießvorgang für ein derartiges Tastenfeld ist inso­ fern kompliziert, weil wegen des engen gegenseitigen Abstan­ des zwischen den einzelnen Tastenreihen nicht jeder Tasten­ reihe ein eigener Angußkanal zugeordnet werden kann. Aus die­ sem Grund müssen zwei bis drei Tastenreihen kaskadenartig ge­ spritzt werden mit der Folge, daß zwischen den Tastenkörpern benachbarter Reihen zum Zwecke des Materialflusses Verbin­ dungskanäle gebildet werden müssen, die anschließend wieder entfernt werden müssen.

Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Spritzgießform zur Verfügung zu stellen, die es erlaubt, eng aneinanderliegende Formteile, die bei der Entformung ihre gegenseitige Zuordnung behalten sollen, teilweise ohne eigene Angußkanäle an­ zuspritzen und einfach zu entformen.

Diese Aufgabe wird durch eine Spritzgießform mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an­ hand der Zeichnung näher erläutert.

Dabei zeigen

Fig. 1 eine Tastaturanordnung für eine Computer-Tastatur,

Fig. 2, 3, 4, 5 je eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie II. . .V-II. . .V für ein Spritzgießwerkzeug in vier aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten zur Herstellung der Tastaturanordnung gemäß Fig. 1.

Die Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Tastenfeld für eine Computer-Tastatur mit einer Vielzahl von reihenweise an­ geordneten Tasten. Sämtliche Tasten dieses Tastenfeldes wer­ den in einem gemeinsamen Spritzgießvorgang gleichzeitig her­ gestellt, wobei jeweils mehrere Tastenkörper gruppenweise über je einen Angußkanal ausgeformt werden. In der Fig. 1 ist symbolartig dargestellt, wie beispielsweise die Tasten­ körper mit den Nummern 63 bis 69, 85 bis 91 und 105 bis 107 mit dem Angußkanal 1 verbunden sind und zwar teils direkt über einzelne Querstege 2 und teils indirekt über Verbin­ dungskanäle 3 zwischen den Tastenkörpern benachbarter Tasten­ reihen.

Einzelheiten dieses Spritzgießvorgangs sind am Beispiel der Tastenkörper mit den Nummern 65, 87 und 107 aus den Schnitt­ darstellungen der Fig. 2 bis 5 längs der Schnittlinie II. . .V-II. . .V in Fig. 1 ersichtlich. Dabei zeigt die Fig. 2 das Spritzgießwerkzeug mit dem Düsenteil 4 und dem Auswerfer­ teil 5 in geschlossenem Zustand. Der Materialfluß erfolgt, ausgehend von der Einspritzdüse 6 und dem Angußkanal 1, über je einen Verbindungskanal 7 in die Formbereiche für die Ta­ stenkörper 107 und 87 und über einen weiteren Verbindungska­ nal vom Tastenkörper 87 zum Tastenkörper 65. Die Formbereiche für die jeweiligen Tastenkörper sind im Spritzgießwerkzeug so angeordnet, daß sich die Tastenkappe 8 vollständig im Düsen­ teil 4 und der angeformte Tastenstößel 9 teils im Düsenteil 4, teils im Auswerferteil 5 befinden. Die Trennlinie zwischen Düsenteil 4 und Auswerferteil 5 liegt in Höhe der Tastenkap­ penunterkante. Der Formbereich der Tastenstößel 9 ist an dem der Tastenkappe 8 abgewandten Ende mit diametral einander ge­ genüberliegenden Ausbuchtungen für anzuformende Rasthaken 10 versehen. Der Tastenstößel 9 besteht vorzugsweise aus zwei kreuzweise angeordneten Doppelstegen, wobei der eine, in der Figur sichtbare Doppelsteg mit den Rasthaken 10 versehen ist, während der senkrecht dazu verlaufende, wegen der Schnittdar­ stellung nicht sichtbare Doppelsteg mit seinen Außenkanten zur Führung des Stößels in Führungsnuten der zugehörigen Ta­ stenführung im Tastaturgehäuse dient. Im Endabschnitt des Stößelformbereichs ist ferner ein axial zur Stößelachse ein- und ausfahrbarer Formstift 11 vorgesehen, der den zentralen Endbereich des Tastenstößels 9 entsprechend ausspart. Die zwischen Angußkanal 1 und Tastenkörper 87 bzw. 107, sowie zwischen Tastenkörper 87 und 65 vorhandenen Verbindungskanä­ le, sind als Füllzylinder 12 ausgebildet, in denen jeweils ein mit Rückhalteelementen versehener Auswerferstift 13 ge­ führt ist.

Sobald die einzelnen Formbereiche des geschlossenen Spritz­ gießwerkzeugs mit Material gefüllt sind, und das Spritzgieß­ werkzeug ausreichend abgekühlt ist, werden, wie in Fig. 3 dargestellt, Düsenteil 4 und Auswerferteil 5 voneinander ge­ trennt. In das geöffnete Werkzeug wird nun eine Entnahmevor­ richtung 14 eingeführt, die aus mehreren Saugköpfen 15 be­ steht und sich jeweils an der nunmehr freiliegenden Oberseite der Tastenkappen festsaugt. Bevor die Tastenkörper aus dem Werkzeug entnommen werden, müssen die Formstifte 11 in Pfeil­ richtung zurückgefahren werden, damit die angeformten Rastha­ ken 10 der Tastenkörper 9 aus den entsprechenden Ausbuchtun­ gen des Formbereichs durch Zurückfedern herausgleiten können.

Die Fig. 4 zeigt den Zustand, wenn die einzelnen Tastenkör­ per mit Hilfe der Entnahmevorrichtung 14 aus dem Auswerfer­ teil 5 gezogen werden. Bei diesem Abziehvorgang werden gleichzeitig die Tastenkörper voneinander getrennt. Dies ge­ schieht in der Weise, daß das im Bereich der Füllzylinder 12 verbleibende Kunststoffmaterial durch die Rückhalteelemente der Auswerferstifte zurückgehalten wird, so daß die Tasten­ körper an der Sollabrißstelle in Höhe der Tastenkappenunter­ kante vom Füllzylinder 12 abgerissen werden.

Sobald die Tastenkörper mit Hilfe der Entnahmevorrichtung 14 aus dem Spritzgießwerkzeug heraustransportiert sind, erfolgt der letzte Verfahrensschritt, der in Fig. 5 dargestellt ist. Dabei werden die Auswerferstifte 13 so weit ausgefahren, daß das mit Hilfe der Rückhalteelemente in Form von Widerhaken 16 zunächst zurückgehaltene und nunmehr nach außen beförderte Restmaterial von allein herausfällt oder gegebenenfalls abge­ streift werden kann, wie dies am Beispiel der beiden rechts dargestellten Auswertestifte 13 ersichtlich ist. Schließlich werden die Auswerferstifte 13 und die Formstifte 11 wieder in ihrer Ausgangslage zurückbewegt, das Spritzgießwerkzeug ge­ schlossen und gegebenenfalls ein neuer Spritzgießvorgang ein­ geleitet.

Claims (5)

1. Spritzgießform für eine Vielzahl individueller Formteile, deren zugehörige, teils im Düsenteil, teils im Auswerferteil der Spritzgießform vorgesehene Formbereiche unmittelbar bzw. mittelbar mit der Einspritzdüse verbunden sind, derart, daß wenigstens ein erster Formbereich an einem Angußkanal angeschlossen und wenigstens ein zweiter Formbe­ reich über einen Verbindungskanal mit dem jeweils ersten Formbereich verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Übergangsstelle von Angußkanal (1) zum ersten Formbereich bzw. zwischen erstem und zweitem Formbereich je­ weils ein in den Auswerferteil (5) hineinreichender Füllzy­ linder (12) vorgesehen ist, in welchem ein mit Rückhalteele­ ment versehener Auswerferstift (13) geführt ist.

2. Spritzgießform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückhalteelemente des Auswerferstiftes (13) als Wi­ derhaken (16) ausgebildet sind.

3. Spritzgießform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile als Tastenkappe (8) mit angeformtem Tasten­ stößel (9) ausgebildet sind, und daß die entsprechenden Form­ bereiche im Spritzgießwerkzeug so gestaltet sind, daß die Ta­ stenkappe (8) im Düsenteil (4) und der Tastenstößel (9) teils im Düsenteil (4) und teils im Auswerferteil (5) angeordnet sind.

4. Spritzgießform nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Tastenstößel (9) zugeordnete Formbereich an dem der Tastenkappe (8) gegenüberliegenden Endabschnitt zwei dia­ metral gegenüberstehende, jeweils Rasthaken (10) des Tasten­ stößels (9) zugeordnete Ausbuchtungen aufweist.

5. Spritzgießform nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Auswerferteil (5) ein in den Endabschnitt des Tasten­ stößelformbereichs vordringender, koaxial zur Stößelachse ein- und ausfahrbarer Formstift (11) vorgesehen ist.