DE19535399A1 - Verfahren zur Erfassung von Lecks in einem ein Fluid enthaltenden bzw. führenden Hohlkörpers sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Erfassung von Lecks in einem ein Fluid enthaltenden bzw. führenden Hohlkörpers sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung von
Lecks in einem ein Fluid enthaltenden bzw. führenden
Hohlkörper sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
Die automatische Erfassung und Ortung von Lecks in Hohl
körpern, z. B. Rohren oder Druckbehältern, in denen
ein Fluid geführt wird bzw. die ein solches Fluid (Flüssig
keit oder Gas) enthalten, stellt nach wie vor ein erheb
liches Problem dar. Für den praktischen Einsatz in unter
schiedlichsten Umgebungen taugliche Systeme, welche
mit ausreichender Genauigkeit und örtlicher Auflösung
arbeiten, sind praktisch nicht bekannt.
In den Zeitschriftenartikeln "Lichtwellenleiter in VPE-
isolierten Energiekabeln zur Temperaturmessung" in "Elektri
zitätswirtschaft", Heft 10/193, Seiten 592 bis 597, und
"Sicherheit durch LWL in Energieübertragungssystemen"
in "Elektrotechnische Zeitschrift", Heft 21/1994, Seiten
1256 bis 1262, sind Energiekabel beschrieben, an denen
als Sensoren dienende Lichtwellenleiter entlanggeführt
sind. Diese Lichtwellenleiter dienen in erster Linie der
Erfassung und Ortung sogenannter "hot spots", also lokaler
Erwärmungen, welche entlang eines derartigen Energiekabels
auftreten können, aber auch zur Ermittlung mechanischer
Veränderungen, z. B. von Spannungen, in den Energiekabeln.
Dabei wird die Tatsache ausgenutzt, daß sich insbesondere
das Streuverhalten des Materials (im allgemeinen Quarzglas),
aus dem Lichtwellenleiter hergestellt sind, mit der
Temperatur und anderen physikalischen Parametern ändert.
Durch die sogenannte "optische Zeitbereichsreflektometrie"
lassen sich derartige lokale Änderungen des Streuverhal
tens in Lichtwellenleitern ermitteln und orten. Bei
diesem Verfahren werden Laserlichtimpulse in ein Ende
des Lichtwellenleiters eingespeist und Veränderungen
in den zurückgestreuten ("reflektierten") Laserlicht
impulsen beobachtet und ausgewertet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
anzugeben, mit welchen in sehr verschiedenen äußeren
Umgebungen mit großer Zuverlässigkeit automatisch und ggf.
mit hoher örtlicher Auflösung Lecks an Hohlkörpern er
faßt werden können, aus denen das in dem Hohlkörper
enthaltene bzw. geführte Fluid austritt.
Diese Aufgabe wird, was das Verfahren angeht, dadurch
gelöst, daß
- a) entlang der zu überwachenden Oberfläche des Hohl körpers ein Lichtwellenleiter angeordnet wird;
- b) in ein Ende des Lichtwellenleiters Laserlichtimpulse eingespeist werden;
- c) vor Beginn der Überwachung der aus dem Lichtwellen leiter zurückgestreute Anteil des Laserlichtimpulses bei leckfreiem Hohlkörper unter Arbeitsbedingungen ermittelt und ein entsprechendes elektrisches Signal abgespeichert wird;
- d) während der Überwachung der aus dem Lichtwellen leiter zurückgestreute Anteil des Laserlichtimpulses kontinuierlich erfaßt und in ein entsprechendes elektrisches Signal umgewandelt wird, welches mit dem zuvor abgespeicherten elektrischen Signal verglichen wird;
- e) ein Alarm ausgelöst wird, wenn das während der Über wachung erhaltene elektrische Signal eine einen bestimmten Schwellwert übersteigende Abweichung von dem vor Beginn der Überwachung abgespeicherten elektrischen Signal aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren fußt auf der Erkenntnis,
daß das eingangs erwähnte, bekannte Verfahren zur Er
mittlung von "hot spots" entlang von Energiekabeln auch
zur Leckdetektion an Hohlkörpern verwendet werden kann,
wenn das Auftreten eines Lecks und das hiermit verbundene
Überströmen des als Sensor dienenden Lichtwellenleiters
durch das Fluid zu einer lokalen Temperaturveränderung
des Lichtwellenleiters führt. Dann lassen sich die an
und für sich bekannten Meßtechniken zur Auswertung des
"reflektierten" Laserlichtimpulsanteiles im wesentlichen
unverändert für diesen neuen Zweck einsetzen. Als "Be
zugsgröße", deren Veränderung beobachtet wird, dient
das rückgestreute Signal, welches bei leckfreiem Hohl
körper ermittelt wird, wobei die normalen Arbeitsbe
dingungen des Hohlkörpers (Temperatur, Druck, mechanische
Verhältnisse) gewährleistet sein müssen. Größe und ge
naues Aussehen dieses "Ruhesignales" sind dabei im wesent
lichen irrelevant; es wird als "Referenz" abgespeichert.
Sobald jedoch signifikante Abweichungen des während
der eigentlichen Überwachung ermittelten rückgestreuten
Signales festgestellt werden, wird dies als Auftreten
eines Lecks interpretiert.
Sofern nur das Auftreten eines Lecks überhaupt angezeigt
werden soll und es nicht im einzelnen auf die Ortung
des Lecks ankommt, genügt es, wenn die in den Schritten
c und d verwendeten elektrischen Signalen durch zeitliche
Integration über die Dauer eines Zeitfensters ermittelt
werden, welche der maximalen Laufzeit eines Laserlichtim
pulses durch den Lichtwellenleiter und zurück entspricht.
Dies bedeutet mit anderen Worten: als Auftreten eines
Lecks wird bereits die Tatsache interpretiert, daß die
Gesamtintensität des rückgestreuten Laserlichtimpulses
sich verändert. Die Auswertschaltung wird in diesem
Falle besonders einfach.
Häufig jedoch interessiert nicht nur, daß, sondern auch,
wo ein Leck aufgetreten ist. In diesem Falle erfolgt
die Verfahrensführung so, daß die in den Schritten c
und d verwendeten Signale den zeitlichen Verlauf des
zurückgestreuten Anteils des Laserlichtimpulses während
der Dauer eines Zeitfensters wiedergeben, welches der
maximalen Laufzeit eines Laserlichtimpulses durch den
Lichtwellenleiter und zurück entspricht. Dann stellt
nämlich die Zeitdauer, die zwischen Aussenden eines
Laserlichtimpulses und dem Auftreten eines ausreichend
großen, für ein Leck signifikanten Differenzsignals
verstreicht, ein Maß für den Weg dar, den der rückge
streute Laserimpuls zurückgelegt hat, und somit eine
Angabe über den Ort des Lecks.
Im allgemeinen ist die Intensität des bei jedem einzelnen
Laserlichtimpuls zurückgestreuten Anteiles nur sehr gering.
Meßtechnisch ist es daher im allgemeinen erforderlich, daß
die in den Schritten c und d verwendeten Signale durch
Überlagerung einer Vielzahl von Signalen, die bei auf
einanderfolgenden Laserlichtimpulsen erhalten werden,
gebildet werden. In Frage kommen hier insbesondere die
an und für sich bekannten "sampling" Methoden.
Wie bereits oben erwähnt, setzt das erfindungsgemäße
Verfahren voraus, daß bei Auftreten eines Lecks in dem
Hohlkörper eine lokale Temperaturveränderung des Licht
wellenleiters in der Nähe des Lecks stattfindet. Diese
lokale Temperaturveränderung ergibt sich von selbst,
wenn das in dem Hohlkörper enthaltene bzw. geführte
Fluid von Hause aus eine Temperatur aufweist, die sich
von der Umgebungstemperatur unterscheidet, auf der sich
der Lichtwellenleiter befindet. Ist dies nicht der Fall,
muß die zur Detektion erforderliche lokale Temperatur
veränderung des Lichtwellenleiters künstlich herbeige
führt werden.
Bei einer hierfür geeigneten Verfahrensweise wird der
Lichtwellenleiter beheizt. Dies kann beispielsweise mit
Hilfe eines den Lichtwellenleiter begleitenden Heizdrahtes
geschehen. Diese Begleitheizung wärmt den Lichtwellenleiter
auf eine etwas erhöhte Temperatur auf, bei welcher das
"Ruhesignal" ermittelt wird, welches vor Beginn der
Überwachung abgespeichert wird. Strömt sodann aus einem
Leck das Fluid aus, so führt es in der Nähe des Lecks von
Begleitheizung und Lichtwellenleiter lokal in erhöhtem
Maße Wärme ab, was zu einer Temperaturabsenkung führt.
Diese Temperaturabsenkung kann dann für die erfindungsge
mäßen Zwecke verwendet werden.
Eine alternative Verfahrensführung, bei welcher ebenfalls
die erforderliche Temperaturveränderung erst künstlich
herbeigeführt wird, sieht so aus, daß beim Auftreten
eines Lecks in dem Hohlkörper eine exotherme oder endo
therme Reaktion zwischen den austretenden Fluid und einem
an den Lichtwellenleiter thermisch angekoppelten Medium
herbeigeführt wird. Die fragliche Reaktion kann sowohl
physikalischer als auch chemischer Natur sein. Reaktionen
dieser Art sind in großer Vielzahl bekannt. Das Medium
kann so gewählt werden, daß es sich bei Auftreten eines
Lecks und Berührung mit dem Fluid irreversibel umwandelt;
in diesem Falle kann entweder das Referenzsignal, welches
vor Beginn des Überwachung ermittelt und abgespeichert
wird, neu festgelegt und der Lichtwellenleiter mit seinem
zugeordneten Medium unverändert weiterbenutzt werden.
Unter Umständen ist es aber auch erforderlich, den Licht
wellenleiter bzw. das ihn umgebende Medium nach dem
Auftreten eines Lecks auszutauschen. Es gibt jedoch auch
solche zu einer exothermen oder endothermen Reaktion
führende Medien, die sich selbst wieder regenerieren, so
daß eine Neueinstellung der Auswertelektronik ebenso
entbehrlich ist, wie der Austausch von Lichtwellenleiter
bzw. Medium.
Die oben genannte Aufgabe wird, was die Vorrichtung
angeht, dadurch gelöst, daß sie umfaßt:
- a) einen an der zu überwachenden Oberfläche des Hohl körpers anordenbaren, mit diesem wärmeleitend verbun denen Lichtwellenleiter;
- b) einen im Impulsbetrieb arbeitenden Laser, dessen Laserlichtimpulse in ein Ende des Lichtwellenleiters einspeisbar sind;
- c) einen Empfänger, der so angeordnet und eingerichtet ist, daß ihm der aus dem Lichtwellenleiter zurückge streute Anteil der Laserlichtimpulse zugeführt wird und der entsprechende elektrische Signale erzeugt;
- d) eine mit dem Empfänger verbundene Auswertschal tung, die enthält:
- da) einen Speicher, in welchem vor Beginn der Über wachung ein elektrisches Signal ablegbar ist, welches dem aus dem Lichtwellenleiter zurück gestreuten Anteil der Laserlichtimpulse bei leckfreiem Hohlkörper unter Arbeitsbedingungen entspricht;
- db) einen Differenzbildner, welcher während der Überwachung ein dem aus dem Lichtwellenleiter zurückgestreuten Anteil entsprechendes elektri sches Signal kontinuierlich mit dem vor dem Beginn der Überwachung abgespeicherten elektri schen Signal vergleicht und ein Ausgangssignal abgibt, wenn die Abweichung einen bestimmten Schwellwert übersteigt.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in
den Ansprüchen 8 bis 12 angegeben.
Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und ihren
verschiedenen Ausgestaltungen erzielbaren Vorteile wur
den bereits oben anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens
erläutert; diese Ausführungen lassen sich also sinngemäß
auf die Vorrichtung übertragen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie verschiedene
Anwendungsbeispiele werden nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert; es zeigen
Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung zur Detektion
von Lecks in einem Hohlkörper;
Fig. 2 bis 4 Anwendungsbeispiele dieser Vorrichtung.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zur Erfassung
von Lecks in Hohlkörpern, die ein Fluid führen bzw.
enthalten, umfaßt als Hauptkomponenten eine Detektions
einheit 1 sowie einen Lichtwellenleiter 2. Der Licht
wellenleiter 2 ist in der Nähe der Oberfläche eines
Hohlkörpers 3, im dargestellten Falle eines Rohres,
verlegt, das auf mögliche Leckagen überwacht werden soll.
Zu Erläuterungszwecken sei zunächst der Einfachheit
halber angenommen, daß das Rohr 3 eine sich auf erhöhter
Temperatur befindliche Flüssigkeit fördere.
Die Detektionseinheit 1 umfaßt ihrerseits einen impuls
betriebenen Laser 4, dessen Laserlichtimpulse 5 einen
Strahlteiler 6 durchsetzt und über eine im einzelnen nicht
dargestellte Abbildungsoptik in den Lichtwellenleiter
2 eingekoppelt werden.
Aus dem Lichtwellenleiter 2 in noch zu erläuternder
Weise zurückkehrende Anteile 5′ der Laserlichtimpulse 5
werden von dem Strahlteiler 6 einem Empfänger 7 zugeführt.
Sowohl der Laser 4 als auch der Empfänger 7 stehen mit
einer Auswertelektronik 8 in Verbindung, die Ausgangs
signale an einen Schreiber 9 und an eine Alarmeinrich
tung 10 abgibt.
Die verschiedenen Komponenten der Detektionseinheit
1 sind als solche bekannt und brauchen hier nicht näher
erläutert zu werden.
Die Funktion der oben beschriebenen Vorrichtung ist
wie folgt:
Zunächst sei angenommen, daß das Rohr 3 frei von Lecks ist. Der Laser 4 sendet Impulse aus, die in den Lichtwellen leiter 2 eingekoppelt werden und diesen entlang der Längsabmessung des Rohres 3 durchlaufen. Aufgrund der intrinsischen Eigenschaften des Lichtwellenleiters 2, insbesondere geringfügigen inneren Inhomogenitäten, aufgrund bestimmter Temperaturunterschiede entlang des Lichtwellenleiters 2 sowie ggf. unterschiedlicher Span nungen im Lichtwellenleiter 2 erfahren die Laserlichtim pulse 5 im Lichtwellenleiter 2 an verschiedenen Stellungen Streuungen. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Arten der Streuung, insbesondere um Rayleigh-Streuung, Raman- Streuung und Brillouin-Streuung, alles Effekte, die von der lokalen Temperatur des Lichtwellenleiters 2 abhängen. Ein Teil des Streulichtes wird durch den Licht wellenleiter 2 zurück auf den Strahlteiler 6 und von diesem auf den Empfänger 7 "reflektiert". Das Wort "Re flexion" bezeichnet im vorliegenden Zusammenhang nur anschaulich die Tatsache, daß Laserstrahlanteile zu rückkehren, obwohl tatsächlich keine echte Reflexion an einem Spiegelmedium stattfindet.
Zunächst sei angenommen, daß das Rohr 3 frei von Lecks ist. Der Laser 4 sendet Impulse aus, die in den Lichtwellen leiter 2 eingekoppelt werden und diesen entlang der Längsabmessung des Rohres 3 durchlaufen. Aufgrund der intrinsischen Eigenschaften des Lichtwellenleiters 2, insbesondere geringfügigen inneren Inhomogenitäten, aufgrund bestimmter Temperaturunterschiede entlang des Lichtwellenleiters 2 sowie ggf. unterschiedlicher Span nungen im Lichtwellenleiter 2 erfahren die Laserlichtim pulse 5 im Lichtwellenleiter 2 an verschiedenen Stellungen Streuungen. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Arten der Streuung, insbesondere um Rayleigh-Streuung, Raman- Streuung und Brillouin-Streuung, alles Effekte, die von der lokalen Temperatur des Lichtwellenleiters 2 abhängen. Ein Teil des Streulichtes wird durch den Licht wellenleiter 2 zurück auf den Strahlteiler 6 und von diesem auf den Empfänger 7 "reflektiert". Das Wort "Re flexion" bezeichnet im vorliegenden Zusammenhang nur anschaulich die Tatsache, daß Laserstrahlanteile zu rückkehren, obwohl tatsächlich keine echte Reflexion an einem Spiegelmedium stattfindet.
Die vom Empfänger 7 empfangenen und der Auswertelektronik
8 zugeleiteten elektrischen Signale werden in der Auswer
telektronik 8 unterdrückt, so daß im optimalen Falle der
Schreiber 9 eine gerade Linie zeichnet und die Alarmanlage
10 nicht auslöst. Die Unterdrückung erfolgt durch Ver
gleich mit einem zuvor abgespeicherten Signal, welches
bei nachgewiesenermaßen leckfreiem Hohlkörper 3 unter
normalen Arbeitsbedingungen (Temperatur, Druck etc.)
aufgenommen wurde.
Nunmehr sei angenommen, daß in dem Rohr 3 ein Leck 11
entsteht, über welches heiße Flüssigkeit aus dem Innen
raum 12 des Rohres 3 austreten und an dem Lichtwellen
leiter 2 vorbeiströmen kann. Letzterer befindet sich
innerhalb einer gut wärmeleitenden Umhüllung, welche
die mechanische Stabilität des Lichtwellenleiters 2
gewährleistet, und ist selbst wiederum an diese Umhüllung
in gut wärmeleitender Weise angekoppelt. Das Auftreten
des Leckes 11 hat somit eine lokale Erwärmung des Licht
wellenleiters 2 an einer axialen Stelle des Rohres 3
zur Folge, welche der Position des Leckes 11 entspricht.
Diese lokale Erwärmung bedeutet eine örtliche Inhomogeni
tät in den Eigenschaften des Lichtwellenleiters 2, die
zu einem an dieser Stelle erhöhten Streuvorgang und
damit auch zu einem zusätzlichen "reflektierten" Laser
lichtimpuls-Anteil 5′ führt, der in dieser Weise bei
leckfreiem Rohr 3 nicht vorhanden war. Kehrt dieser Impuls
5′ über den Strahlteiler 6 zum Empfänger 7 zurück, so
wird das diesem Impuls zugeordnete Ausgangssignal des
Empfängers 7 in der Auswärtsschaltung 8 nicht mehr unter
drückt, da die Differenz zwischen ihm und dem zuvor
abgespeicherten Signal einen bestimmten Schwellwert
übersteigt. Es wird nunmehr auf den Schreiber 9 gegeben
und löst die Alarmeinrichtung 10 aus.
Aus der Laufzeit, welche der Impuls vom Verlassen des
Lasers 4 bis zu Detektion im Empfänger 7 zurücklegt
und die in der Auswertelektronik 8 ermittelt werden
kann, läßt sich die genaue Position des Lecks 11 im
Rohr 3 errechnen.
Bei der obigen Beschreibung wurde angenommen, daß es
sich bei dem in dem Rohr 3 strömenden Fluid um eine Flüssig
keit handelt, die bereits aufgrund ihrer eigenen Tempera
tur eine Temperaturveränderung an dem Lichtwellenleiter
2 auslösen kann. Dies ist jedoch nicht immer der Fall.
Dann läßt sich jedoch häufig eine Temperaturveränderung
des Lichtwellenleiters 2 auf "künstlichem Wege" herbei
führen:
So ist es beispielsweise möglich, entlang des Lichtwellen
leiters 2, in engem wärmeleitendem Kontakt mit diesem,
einen Heizdraht entlangzuführen. Dieser Heizdraht wird
mit einem bestimmten Strom beschickt, so daß der Licht
wellenleiter 2 auf eine gegenüber der Umgebung erhöhte
Temperatur gebracht wird. Tritt nunmehr an dem Leck
11 ein Fluid mit Umgebungstemperatur (die von Hause aus
also durch den Lichtwellenleiter 2 nicht erfaßt werden
könnte) aus, so strömt dieses Fluid an dem Heizdraht und
dem erwärmten Lichtwellenleiter 2 vorbei, führt lokal
Wärme ab und erzeugt durch diese örtliche Kühlung eine
Temperaturabsenkung in dem Lichtwellenleiter 2, die dann
wiederum in der oben genannten Weise durch die Detektions
einheit 1 erfaßt und ausgewertet werden kann.
Eine andere Möglichkeit, im Falle eines Lecks für eine
"künstliche" Temperaturveränderung des Lichtwellenleiters
2 zu sorgen, besteht darin, den Lichtwellenleiter 2 mit
einem Überzug zu versehen, der in der Lage ist, chemisch
oder physikalisch mit dem aus dem Rohr 3 austretenden
Fluid exotherm oder endotherm zu reagieren und so die
erforderliche lokale Temperaturveränderung des Licht
wellenleiters 2 zu bewirken.
In Fig. 2 ist die Anwendung der in Fig. 1 gezeigten
und oben beschriebenen Vorrichtung an einem ersten Bei
spiel dargestellt. Die Detektionseinheit 1 von Fig.
1 ist nur als Block gezeigt. Der Lichtwellenleiter 2
ist entlang eines Rohres 3 verlegt, welches eine heiße
Flüssigkeit oder ein heißes Gas fördert. Das Rohr 3
ist mit einer Dämm-Matratze 14 umwickelt, durch welche
der Lichtwellenleiter 2 hindurchgeführt ist. Die Dämm-
Matratze 14 ist ihrerseits von einem äußeren Blechmantel
15 umgeben.
Tritt in dem Rohr 3 ein Leck auf, so dringt die heiße
Flüssigkeit bzw. das heiße Gas durch die poröse Dämm-
Matratze 14 bis zum Lichtwellenleiter 2 vor und erzeugt
dort in der oben beschriebenen Weise die lokale Tempe
raturveränderung, die über den physikalischen Mechanis
mus der Änderung der in dem Lichtwellenleiter 2 statt
findenden lokalen Streuung von der Detektionseinheit
1 erfaßt, lokalisiert und zum Alarm gebracht werden
kann.
Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung von Fig.
1 in Anwendung an einem Rohr 103, welches von einer
Dämm-Kassette 114 umgeben ist. In die Dämm-Kassette 114
ist eine innere Längsnut 116 eingearbeitet, in welcher
der Lichtwellenleiter 2 verlegt ist.
Fig. 4 schließlich zeigt einen Reaktorbehälter 203, an
dessen Außenfläche verschiedene Lichtwellenleiter 2a,
2b, 2c, 2d, 2e und 2f in unterschiedlichen geometrischen
Mustern verlegt sind. Jedem der Lichtwellenleiter 2a
bis 2f ist eine entsprechende Detektionseinheit 1a bis
1f zugeordnet. Alle Lichtwellenleiter 2a bis 2f stehen
in gut wärmeleitendem Kontakt mit demjenigen Bereich
der Außenhaut des Reaktorbehälters 203, den sie auf
mögliche Leckagen überwachen sollen.
Grundsätzlich wäre es möglich, auch bei dem Ausführungs
beispiel von Fig. 4 mit nur einem einzigen Lichtwellen
leiter 2 und einer einzigen zugeordneten Detektionsein
heit 1 auszukommen. Es kann jedoch meßtechnisch von
Vorteil sein, die gesamte Außenhaut des Hohlkörpers
203 in der dargestellten Weise in unterschiedliche Be
reiche aufzuteilen und diesen jeweils einen Lichtwellen
leiter und eine Detektionseinheit zuzuordnen. Insbeson
dere dann kann dies günstig sein, wenn die Detektions
empfindlichkeit in den verschiedenen Bereichen stark
unterschiedlich ist, wenn also beispielsweise die Tempe
raturveränderung des Lichtwellenleiters, die durch ein
mögliches Leck bewirkt wird, von Bereich zu Bereich
der Außenhaut des Hohlkörpers 203 stark differiert.
Claims (12)
1. Verfahren zur Erfassung von Lecks in einem ein
Fluid enthaltenden bzw. führenden Hohlkörper,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) entlang der zu überwachenden Oberfläche des Hohl körpers (3; 103, 203) ein Lichtwellenleiter (2) angeordnet wird;
- b) in ein Ende des Lichtwellenleiters (2) Laserlicht impulse (5) eingespeist werden;
- c) vor Beginn der Überwachung der aus dem Lichtwellen leiter (2) zurückgestreute Anteil (5′) des Laser lichtimpulses (5) bei leckfreiem Hohlkörper (3) unter Arbeitsbedingungen ermittelt und ein entspre chendes elektrisches Signal abgespeichert wird;
- d) während der Überwachung der aus dem Lichtwellen leiter (2) zurückgestreute Anteil (5′) des Laser lichtimpulses (5) kontinuierlich erfaßt und in ent sprechendes elektrisches Signal umgewandelt wird, welches mit dem zuvor abgespeicherten elektrischen Signal verglichen wird;
- e) ein Alarm ausgelöst wird, wenn das während der Über wachung erhaltene elektrische Signal eine einen bestimmten Schwellwert übersteigende Abweichung von dem vor Beginn der Überwachung abgespeicherten elektrischen Signal aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die in den Schritten c und d verwendeten elek
trischen Signale durch zeitliche Integration über die
Dauer eines Zeitfensters ermittelt werden, welche der
maximalen Laufzeit eines Laserlichtimpulses (5, 5′)
durch den Lichtwellenleiter (2) und zurück entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die in den Schritten c und d verwendeten elektri
schen Signale den zeitlichen Verlauf des zurückgestreu
ten Anteiles (5′) des Laserlichtimpulses (5) während der
Dauer eines Zeitfensters wiedergeben, welche der maximalen
Laufzeit eines Laserlichtimpulses (5, 5′) durch den Licht
wellenleiter (2) und zurück entspricht.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die in den Schritten
c und d elektrischen Signale durch Addition und Mittel
wertbildung einer Vielzahl von Signalen, die bei auf
einanderfolgenden Laserlichtimpulsen (5, 5′) erhalten
werden, gebildet werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter
(2) beheizt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Auftreten eines
Lecks in dem Hohlkörper (3; 103; 203) eine exotherme
oder endotherme Reaktion zwischen dem austretenden Fluid
und einem an dem Lichtwellenleiter (2) thermisch ange
koppelten Medium herbeigeführt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie umfaßt:
- a) einen an der zu überwachenden Oberfläche des Hohl körpers (3; 103; 203) anordenbaren, mit diesem wärme leitend verbundenen Lichtwellenleiter (2);
- b) einen im Impulsbetrieb arbeitenden Laser (4), dessen Laserlichtimpulse (5) in ein Ende des Lichtwellenlei ters (2) einspeisbar sind;
- c) einen Empfänger (7), der so angeordnet und einge richtet ist, daß ihm der aus dem Lichtwellenleiter (2) zurückgestreute Anteil (5′) der Laserlichtim pulse (5) zugeführt wird und der entsprechende elek trische Signale erzeugt;
- d) eine mit dem Empfänger (7) verbundene Auswertschal
tung (8), die enthält:
- da) einen Speicher, in welchem vor Beginn der Über wachung ein elektrisches Signal ablegbar ist, welches dem aus dem Lichtwellenleiter (2) zurück gestreuten Anteil (5′) der Laserlichtimpulse (5) bei leckfreiem Hohlkörper (3; 103, 203) unter Arbeitsbedingungen entspricht;
- db) einen Differenzbildner, welcher während der Überwachung ein dem aus dem Lichtwellenleiter (2) zurückgestreuten Anteil (5′) entsprechendes elektrisches Signal kontinuierlich mit dem vor dem Beginn der Überwachung abgespeicherten elektrischen Signal vergleicht und ein Ausgangs signal abgibt, wenn die Abweichung einen bestimm ten Schwellwert übersteigt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswertelektronik (8) außerdem einen Inte
grator enthält, der zur Bildung der elektrischen Signale
gemäß da) und db) von Anspruch 7 eine zeitliche Integration
über die Dauer eines Zeitfensters vornimmt, welche der
maximalen Laufzeit eines Laserlichtimpulses (5, 5′)
durch den Lichtwellenleiter (2) und zurück entspricht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswertelektronik (8) eine Ortungsschaltung
enthält, welche die zwischen dem Aussenden des Laserlicht
impulses (5) und dem Auftreten des Ausgangssignales des
Differenzbildners liegende Zeit ermittelt und hieraus
den Ort des Lecks entlang des Lichtwellenleiters (2)
errechnet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Auswertelektronik
(8) einen Mittelwertbildner enthält, welcher die elek
trischen Signale gemäß da) und db) von Anspruch 7 aus
einer Vielzahl von einzelnen Laserlichtimpulses ent
sprechenden elektrischen Signalen durch Addition und
Mittelwertbildung erzeugt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenlei
ter (2) thermisch an eine Heizeinrichtung angekoppelt
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter
(2) thermisch an ein Medium angekoppelt ist, welches
mit dem im Hohlkörper (3; 103; 203) enthaltenen bzw.
geführten Fluid exotherm oder endotherm reagiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995135399 DE19535399A1 (de) | 1995-09-23 | 1995-09-23 | Verfahren zur Erfassung von Lecks in einem ein Fluid enthaltenden bzw. führenden Hohlkörpers sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995135399 DE19535399A1 (de) | 1995-09-23 | 1995-09-23 | Verfahren zur Erfassung von Lecks in einem ein Fluid enthaltenden bzw. führenden Hohlkörpers sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19535399A1 true DE19535399A1 (de) | 1997-03-27 |
Family
ID=7772975
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995135399 Withdrawn DE19535399A1 (de) | 1995-09-23 | 1995-09-23 | Verfahren zur Erfassung von Lecks in einem ein Fluid enthaltenden bzw. führenden Hohlkörpers sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19535399A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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