DE19534813C2 - Laborextruder - Google Patents
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- B29C48/00—Extrusion moulding, i.e. expressing the moulding material through a die or nozzle which imparts the desired form; Apparatus therefor
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- B29C48/36—Means for plasticising or homogenising the moulding material or forcing it through the nozzle or die
- B29C48/395—Means for plasticising or homogenising the moulding material or forcing it through the nozzle or die using screws surrounded by a cooperating barrel, e.g. single screw extruders
- B29C48/40—Means for plasticising or homogenising the moulding material or forcing it through the nozzle or die using screws surrounded by a cooperating barrel, e.g. single screw extruders using two or more parallel screws or at least two parallel non-intermeshing screws, e.g. twin screw extruders
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- B29C48/03—Extrusion moulding, i.e. expressing the moulding material through a die or nozzle which imparts the desired form; Apparatus therefor characterised by the shape of the extruded material at extrusion
Description
Die Erfindung betrifft einen Laborextruder zur Aufbereitung und Verarbeitung von
Kunststoffen.
Laborextruder sind bekannt. Ihre Anschaffung empfiehlt sich, weil sich beim
Extrusionsvorgang nicht alles genau durch Rechnung vorherbestimmen läßt. Das resultiert aus
der Vielfältigkeit und Komplexität des Extruders bzw. der Aufbereitung und Verarbeitung von
Einsatzmischungen.
An sich ist der Extruder ein äußerlich einfaches Werkzeug. Als Einschneckenextruder besteht
er lediglich aus einer Schnecke, die in einem Gehäuse dreht, das mit der Einsatzmischung
beschickt wird. Zeitgemäße Kunststoffe bestehen nämlich häufig aus einer Mischung mehrerer
Kunststoffe und diversen Additiven bzw. Zuschlägen. Das heißt, die Einsatzmischung ist eine
Mehrstoff/phasenmischung. Der Extruder hat die Aufgabe, die Einsatzmischung zu
plastifizieren, zu homogenisieren und Additive/Zuschläge und andere Zusätze, z. B. Treibmittel,
in der Schmelze zu dispergieren. Mit einem einzigen Werkzeug sollen mehrere Stoffe in
unterschiedlichen Zuständen gleichzeitig behandelt und zu einem vorbestimmten Ergebnis
geführt werden.
Grundsätzlich läßt sich eine Optimierung des Arbeitsvorganges während der Produktion
vornehmen. Das führt jedoch zu wechselnden Produktqualitäten, die insbesondere dann
unerwünscht sind, wenn bestimmte Qualitäten eingehalten werden sollen.
Praktiker helfen sich mit einem Laborextruder. Verwendet werden Extruder kleinerer
Baugrößen, bei denen das Material einfach probeweise durchgesetzt wird. Die aus dem
Extruder austretende Schmelze wird zunächst nach ihrem Äußeren beurteilt, in selteneren
Fällen einer weitergehenderen Untersuchung unterzogen.
Die Erfindung geht auch von der Notwendigkeit eines Laborextruders, zugleich aber auch von
der Erkenntnis aus, daß die bisherige Handhabung unzulänglich ist. Insbesondere fehlt eine
zuverlässige Möglichkeit zur Bestimmung der Plastifizierungsstrecke und/oder Mischstrecke
und/oder Kühlstrecke.
Zwar ist aus der DE 39 37 612 A1 ein Planetwalzenextruder bekannt, dessen Schnecken sich
auslaufseitig verjüngen, so daß der Austrittsquerschnitt durch die Entfernung der Verzahnung
in der Front vergörßert wird und dadurch die Wirkung einer Volumenserweiterung eintritt, so
daß die in dem Extruder geförderte Schmelze nicht mehr so stark zurückgestaut wird. Eine
Möglichkeit zur Bestimmung der Plastifizierungsstrecke und/oder Mischstrecke und/oder
Kühlstrecke ist damit nicht aufgezeigt.
Zwar zeigt der Katalog der Firma Schalker Eisenhütte einen Laborextruder als Messeneuheit
zur K 95. Das dargestellte Gerät behinhaltet lediglich eine verkleinerte Wiedergabe eines für
die Produktion geeigneten Gerätes. Der Durchlauf neuer Einsatzmaterialien erlaubt nur einen
sehr beschränkten Rückschluß auf die richtigen Auslegungs- und Verarbeitungsdaten für
einen Extruder in kommerzieller bzw. großmaßstäblicher Extrudergestaltung.
Ähnliches gilt für den Verweilzeitregler, der aus der Veröffentlichung DE-Z Kunststoffberater,
10, 1983, S. 41 bis 43 bekannt ist. Dort ist ein Planetwalzenextruder
vorgesehen, dessen Planetwalzenspindeln von einem Anlaufring gehalten werden. Durch
Veränderung des Anlaufringes kann der Ausströmquerschnitt und damit die Verweilzeit der
Masse beeinflußt werden. Damit kann die Verweilzeit in bestimmten Grenzen beeinflußt
werden. Die Verkleinerung des Ausströmquerschnittes hat jedoch einen Rückstau im Extruder
zur Folge. Der Druckaufbau verfälscht die gewünschten Auslegungsdaten. Das wird für die
Kühlstrecke besonders deutlich, denn durch Druckerhöhung entsteht mehr Reibung und im
weiteren auch mehr Wärme in dem Extruder. Für die Bestimmung der Kühlstrecke ist das
ausgesprochen ungünstig.
Hinzu kommt, daß der Extruder sich nicht vollständig verschließen läßt.
Bei weiterem Extruderbetrieb würde das normalerweise zu einem Bruch der Zentralspindel
führen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Laborextruder zu schaffen, mit dem
sich die gewünschen Auslegungs- und Verarbeitungsdaten leicht und zuverlässig beschaffen
lassen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Nach der Erfindung wird das mit Hilfe eines besonderen Planetwalzenextruders als
Laborextruders erreicht. Das Erfindungsgemäße und Besondere des Planetwalzenextruders ist,
daß der Extruder wie eine Pumpe mit Kurzschlußstrom betrieben wird. Nicht die
Pumpwirkung des Extruders ist dabei das Besondere, sondern der Betrieb mit
Kurzschlußstrom. Nach der Erfindung wird dabei in dem Planetwalzenextruder eine
Leckströmung erzeugt, die zu einer Materialkreislaufströmung im Extruder führt. Am
Planetwalzenestruder läßt sich diese Kreislaufströmung dadurch leicht erzeugen, daß eine oder
mehrere der Planetspindeln aus dem Extruder entfernt werden. Das geschieht am
Planetwalzenextruder sehr leicht, weil die Planetspindeln nach Entfernen des Anlaufringes
durch werteres Drehen der Zentralspindel aus dem Extruder herausgefahren werden können.
In diesem Sinne können bei einer Ausgangszahl von 8 Planetspindeln z. B. 4 Planetspindeln
entfernt werden.
Der Kurzschlußstrom wird durch einen Verschluß des Extruderaustritts wesentlich unterstützt.
Vorzugsweise werden mindestens drei gleichmäßig am Umfang der Zentralspindel verteilt
angeordnete Planetspindeln beibehalten. Das bewirkt eine gleichmäßige Abstützung der
Zentralspindel auf ihrer Länge. Die Zentralspindel würde bei weniger als drei, die
Zentralspindel als Eckpunkte eines Dreiecks zwischen sich einschließenden Planetspindeln
stark auf Biegung belastet.
Vorzugsweise werden Planetwalzenextruder mit einem Teilkreisdurchmesser von 40 bis 100 mm
verwendet. Der hier maßgebliche Teilkreisdurchmesser ist derjenige von der
Innenverzahnung des Extrudergehäuses oder einer in dem Extrudergehäuse sitzenden Buchse,
mit dem die Planetwalzenspindeln kämmen. Die Planetwalzenspindeln kämmen nämlich nicht
nur mit der Zentralspindel. Aufgrund des gleichzeitigen Eingriffes der Planetspindeln mit der
Innenverzahnung im Gehäuse bzw. der Buchse und mit der Anßenverzahnung der
Zentralspindel entsteht die Planetenbewegung um die Zentralspindel.
Die Planetwalzenextruder mit 100 mm Teilkreisdurchmesser besitzen 6 bis 8
Planetwalzenspindeln Planetwalzenextruder mit einem Teilkreisdurchmesser von 40 mm
besitzen 5 bis 6 Planetwalzenspindeln. Daraus ergibt sich in einem Extrem nach der Erfindung
eine Variationsmöglichkeit mit 3 bis 5 Planetwalzenspindeln und im anderen Extremfall ein
Variationsmöglichkeit mit 2 bis 3 Planetwalzenspindeln.
Die den Kurzschlußstrom kennzeichnende Rückströmung entsteht in den durch Herausnahme
von Planetwalzenspindeln entstandenen Hohlräumen.
Vorteilhafterweise kann der Laborextruder zur Einstellung optimaler Plastifzierung und/oder
Homegenisierung und/oder Dispergierung und/oder Abkühlung der Schmelze in jeder
notwendigen zeitlichen Länge (Dauer) gefahren. Im Grunde ist das unabhängig von der Länge
des Planetwalzenteils, so daß dessen Länge kleiner oder gleich 500 mm sein kann.
Wahlweise kann die sich bei optimalem Zustand ergebende Zeit zur Bestimmung der
Plastifizierlänge(strecke) und/oder Homogenisierlänge(strecke) und/oder
Dispergierlänge(strecke) und/oder Kühllänge(strecke) an dem Betriebsextruder herangezogen
werden. Mit wenigen Vergleichsversuchen läßt sich ein Umrechnungsfaktor für die
Anwendung der Versuchsergebnisse auf die Betriebsanlage bestimmen. Für die dann
gewünschte Anpassung des vorhandenen Extruders ist ein aus einzelnen Schüssen
zusammengesetzter Planetwalzenextruder der Betriebsanlage von Vorteil. In einer solchen
Anlage lassen sich zusätzliche Schüsse zur Verlängerung von Bearbeitungsstrecken einfügen
oder einzelne Schüsse zur Verkürzung von Bearbeitungsstrecken herausnehmen.
Ein wesentlicher Gebrauchsvorteil an dem erfindungsgemäßen Laborextruder ergibt sich durch
einen aufmachbaren Verschluß am Extruderaustritt. Nach Öffnen des Extruderaustritts kann
das Versuchsmaterial aus dem Extruder herausgefahren und der Extruder mit festen oder
flüssigen Reinigungsmitteln gereinigt werden. Solche Reinigungsmittel sind z. B. Mais oder
Heißwasser.
Weitere Gebrauchsvorteile ergeben sich durch eine vertikale und/oder schwenkbare
Anordnung des Laborextruders. Durch die Vertikalanordnung fällt das Einsatzgut aufgrund
seiner Schwerkraft in den Einzugsbereich der Walzen. Ferner erleichtert die Vertikalanordnung
das Leerfahren des Extruders.
Die Schwenkbarkeit des Extruders erlaubt es z. B., den Extruder über eine Abfalltonne oder
über verschiedene Probennahmestellen zu schwenken. Die Probennahme erfolgt durch
kurzzeitiges Öffnen des Extruderaustritts.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Laborextruder schematisch dargestellt. Auf einer Säule 1 ist
ein Schwenkarm 7 schwenkbeweglich befestigt. Der Schwenkarm 7 trägt Motor und Getriebe
für ein Planetwalzenteil 2. Das Planetwalzenteil 2 ist mit einem Aufgabetrichter 4, der eine
seitliche Aufgabeöffnung 6 in Form eines Maules besitzt an dem Schwenkarm 7 aufgehängt.
Mit 3 sind die Zu- und Abflüsse für Heiz- bzw. Kühlmedien bezeichnet.
Das Planetwalzenteil besitzt einen nachfolgend noch erläuterten verschließbaren Austritt.
Das Planetwalzenteil besitzt in üblicher Ausbildung ein Gehäuse, eine Zentralspindel und
Planetspindeln, die aufgrund geeigneter Verzahnung sowohl mit der Zentralspindel als auch mit
einer in dem Gehäuse angeordneten, innenverzahnten Buchse kämmen. Im Ausführungsbeispiel
ist der Teilkreisdurchmesser der Innenverzahnung der Buchse 80 mm. Die Designzahl der
Planetwalzenspindeln ist 6. Mit Designzahl ist die Zahl von Spindeln bezeichnet, die sich bei
einer Ausbildung für einen Normalbetrieb ergeben.
Für einen Testlauf mit einer Kunststoff-Einsatzmischung werden im Ausführungsbeispiel 3
Planetwalzenspindeln herausgenommen. Das wird nachfolgend noch erläutert.
Bei verschlossenem Extruderaustritt wird die durch den Aufgabetrichter 4 in den
Planetwalzenteil 2 gelangte Einsatzmischung so lange gefahren, bis sich eine gewünschte
Schmelzebeschaffenheit eingestellt hat. Das geschieht mit zwischenzeitlichen Proben. Dazu
wird der Extruderaustritt kurzzeitig geöffnet und eine Probenmenge abgelassen.
Nach Beendigung des Versuchslaufes wird der Extruder über eins Abfalltonne verschwenkt,
der verbliebene Inhalt herausgefahren und ein Reinigungslauf mit Mais durchgeführt.
Der erfindungsgemäße Laborextruder ist ein Tischgerät mit einer Höhe von 1400 mm und
einem Längenmaß von 800 mm.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen Einzelheiten der Ausführungsform, wobei alle Figuren untereinander
anzuordnen sind und der Abstand des aus Fig. 4 ersichtlichen unteren Extruderendes zum
Aufgabetrichter stark verkürzt ist.
Fig. 2 zeigt im einzelnen den Aufgabetrichter mit einem Gehäuse 10, das mit einem oberen
Flansch an dem Schwenkarm 7 befestigt ist und mit dem Getriebe 5 korrespondiert. Es führt
eine Antriebswelle 12 von dem Getriebe zu der Zentralspindel des Planetwalzenteils 2.
Die Kontur der Öffnung 6 ist in Fig. 2 mit 11 bezeichnet.
Die Fig. 3 beinhaltet eine Fortsetzung der Fig. 2.
Mit 15 ist der eigentliche Trichter des Aufgabetrichters 4 bezeichnet. Es ist die Zentralspindel
mit 16 bezeichnet, die Planetwalzenspindeln mit 17 und 18. Die Planetwalzenspindeln 17 und
18 haben unterschiedliche Längen. Die unterschiedlichen Längen erlauben es, die
Planetwalzenspindeln nacheinander zwischen die Zentralspindel 16 und die innenverzahnte
Buchse 21 bei sich drehender Zentralspindel zu fahren. Der Längenunterschied kennzeichnet
den zeitlichen Spielraum für die Einbringung der jeweils nachfolgenden Planetwalzenspindeln.
Im Betriebsfall laufen die Spindeln gegen einen in Fig. 4 erläuterten Anlaufring, so daß sich die
Stellung der Köpfe in Fig. 3 ergibt.
Das Gehäuse 22 des Planetwalzenteils 2 ist mit Schwenkschrauben am unteren Rand des
Aufgabetrichters 4 lösbar befestigt. Die Schwenkschrauben erleichtern das Lösen und
Befestigen, indem sie eingeschwenkt bzw. durch Schwenken außer Eingriff gebracht werden
können.
Fig. 4 zeigt am unteren Ende des Gehäuses 22 einen Flansch 23, der den Anlaufring 25 für die
Planetwalzenspindeln aufnimmt. Die Zentralspindel endet in einer Spitze 26, welche in einem
aufgeschraubten Deckel 24 die Austrittsöffnung 28 des Extruders 2 bestimmt. Als
Verschraubung dienen wiederum Schwenkschrauben 27.
An dem Deckel 24 ist ein Verschluß 29 in Form einer drehbeweglichen Scheibe angeordnet.
Die drehbewegliche Lagerung bildet ein Arm 31, der mit einem Gewindebolzen in ein
Schraubgewinde des Deckels 24 greift. Durch Drehung des Armes 31 kann der Verschluß 29
deshalb in jeder Drehstellung arretiert werden. Zur Drehung ist an dem Verschluß 29 ein Hebel
30 vorgesehen.
In dem Verschluß befindet sich am Rand eine halbkreisförmige Ausnehmung, mit der bei
gewünschtem Materialaustritt aus dem Extruder 2 die Austrittsöffnung 28 frei gesetzt wird.
In anderen Drehstellung verschließt der Verschluß 29 die Austrittsöffnung.
Claims (4)
1. Laborextruder zur Aufbereitung und Verarbeitung von Kunststoffen unter Verwendung
eines Planetwalzenextruders mit Zentralspindel, umlaufenden Planetwalzenspindeln und
innen verzahntem Gehäuse sowie mit einem Extruderaustritt, gekennzeichnet durch
- a) Reduzierung der Planetwalzenspindelzahl unter Beibehaltung von mindestens 3 Planetwalzenspindeln (17, 18),
- b) verschließbaren Extruderaustritt
2. Laborextruder nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine vertikale Anordnung des
Extruders (2).
3. Laborextruder nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Verwendung von
Planetwalzenextrudern (29 mit einem Teilkreisdurchmesser von 40 mm bei einer
Planetspindelzahl von 5 bis 6, bis zu einem Teilkreisdurchmesser von 100 mm bis zu einer
Planetspindelzahl von 6 bis 8.
4. Laborextruder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch unterschiedliche
Längen der Planetwalzenspindeln (17, 18).
Priority Applications (2)
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