DE19529041A1 - Kipp- oder Schlepphebel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Kipp- oder Schlepphebel für einen Ventiltrieb einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kipp- oder Schlepphebel für einen Ventiltrieb einer
Brennkraftmaschine bzw. einen Antrieb für Pumpenelemente einer Einspritz
pumpe, der mittels einer Bohrung auf einer Welle schwenkbar gegenüber einem
Zylinderkopf abgestützt ist, wobei ein Bereich der Welle, der von der Bohrung
des Kipp- oder Schlepphebels umschlossen ist, eine Ringnut aufweist, die mit
einer weiteren Ringnut in der Bohrung des Kipp- oder Schlepphebels korrespon
diert und von einer der beiden Ringnuten ausgehend eine Mantelfläche der
Welle oder eine Innenumfangsfläche der Bohrung überragende radiale Mittel
zur axialen Lagesicherung des Kipp- oder Schlepphebels verlaufen.
Ein derartiger Kipp- oder Schlepphebel ist aus der DE-U 94 05 694 vorbekannt.
Nach Fig. 2 dieser Vorveröffentlichung weist ein Bereich der Welle, welcher
von der Bohrung des Kipp- oder Schlepphebels umschlossen ist, eine Ringnut
auf. In dieser Ringnut verläuft ein nach innen vorgespannter Sprengring. Mit
einem außenliegenden Ringabschnitt verläuft der Sprengring zugleich in einer
als Ringnut ausgebildeten Aussparung der Bohrung des Kipp- oder Schlepp
hebels. Mit dieser Maßnahme ist eine einfache Lagefixierung des Kipp- oder
Schlepphebels auf seiner ihm zugeordneten Welle realisiert.
Nachteilig dabei ist, daß eine solche übliche Sicherung reibbehaftet, d. h. bei
hohen Axiallasten sehr verschleißanfällig ist. Insbesondere bei direkt einspritzen
den Dieselmotoren mit Pumpe-Düse-System werden Einspritzdrücke bis 2000
bar und mehr angestrebt. Die damit verbundenen Kräfte im Hebel betragen ein
Vielfaches der Belastung eines solchen Hebels im Ventiltrieb eines Otto-Motors.
Bei einem fertigungsbedingt oftmals nicht zu vermeidenden Versatz zwischen
Kipp- und Schlepphebel und der zu betätigenden Einspritzpumpe werden
zwangsläufig sehr hohe Axialkräfte in die Betätigungseinheit eingeleitet. Die
beschriebene axiale Sicherung wäre nicht in der Lage, die hohen Axialkräfte
sicher und verschleißarm aufzunehmen. Ein weiterer Nachteil ist darin begrün
det, daß sich mit diesem Sicherungssystem eine nahezu spielfreie axiale Positio
nierung des Kipp- oder Schlepphebels auf der Welle nicht realisieren läßt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, unter Vermeidung der bisherigen Nachteile
eine reibungsarme axiale Sicherung des Kipp- bzw. Schlepphebels auf der Welle
zu entwickeln, die auch hohe axiale Kräfte problemlos aufnehmen kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nach dem Kennzeichnungsteil des Haupt
anspruchs dadurch gelöst, daß in den Ringnuten ein die Mantelfläche der Welle
bzw. die Innenumfangsfläche der Bohrung zumindest teilweise umschließender
Wälzkörperkranz angeordnet ist.
Durch die Integration einer Wälzlagerung zwischen Welle und Bohrung wird
aus der stark reibbehafteten axialen Sicherung eine in ihren Reibungswerten
wesentlich verringerte Sicherung, die auch größere Axialkräfte aufnehmen kann.
Dabei richtet sich der Umfassungswinkel des Wälzkörperkranzes nach den
vorherrschenden Axialkräften, d. h. bei geringen Axialkräften wird nur eine
geringere Anzahl von Wälzkörpern eingeführt, so daß diese nur in einem
Umfangsabschnitt der beiden Ringnuten vorhanden sind. Treten hingegen
größere axiale Kräfte auf, so wird man zweckmäßigerweise so viel Wälzkörper
einbringen, daß beide Ringnuten über ihre gesamte Umfangsausdehnung befüllt
sind.
Weitere, erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprü
che 2 bis 6 und werden im folgenden näher beschrieben.
So ist nach Anspruch 2 vorgesehen, daß die Wälzkörper als Kugeln ausgebildet
sind. Kugeln haben durch ihre punktförmige Anlage ein besonders geringes
Reibverhalten. Auch läßt sich ihre Laufbahn problemlos als umlaufende Ringnut
auf der Welle bzw. in der Bohrung des Kipp-oder Schlepphebels realisieren. Es
sind aber auch andere Wälzkörper, wie beispielsweise Zylinder- oder Tonnen
rollen vorstellbar.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung gemäß Anspruch 3 ist vorgesehen,
daß durch eine entsprechende Zusortierung von Wälzkörpern mit unterschiedli
chen Abmessungen ein auftretendes Axialspiel des Kipp- oder Schlepphebels
ausgeglichen wird. Somit ist es möglich, daß durch eine entsprechende Auswahl
von unterschiedlich großen Wälzkörpern ein vorhandenes Axialspiel des Hebels
auf seiner Welle in Richtung völliger Spielfreiheit geführt werden kann. Dies
bedeutet, daß auf eine genaue und dementsprechend teuere Bearbeitung der
Laufbahnen für die Wälzkörper, d. h. der Ringnuten auf der Welle bzw. im
Kipp- oder Schlepphebel, verzichtet werden kann.
In Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 4 ist vorgesehen, daß der Kipp-
oder Schlepphebel mit einer die Ringnut durchbrechenden radialen Zuführungs
bohrung versehen ist. Über diese Zuführungsbohrung werden die beiden
Ringnuten mit der gewünschten Anzahl von Wälzkörpern befüllt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gemäß den Ansprüchen
5 und 6 soll die Welle in Montagestellung mit einer zur Zuführungsbohrung
korrespondierenden Sacklochbohrung versehen sein, wobei in beiden Bohrun
gen ein Befestigungselement angeordnet ist. Auf diese Weise wird eine radiale
Positionierung des Kipp- oder Schlepphebels auf der Achse erreicht, die ins
besondere bei Wellen mit mehren Kipp- oder Schlepphebeln eine wesentliche
Transport- und Montageerleichterung darstellt.
Es zeigen:
Fig. 1 bis 3 einen Querschnitt durch einen Kipphebel in der Ebene der
die Wälzkörper aufnehmenden Ringnuten in Befüllstellung,
Transportstellung und Betriebsstellung;
Fig. 4 einen teilweisen Längsschnitt im Bereich der die Wälzkörper
aufnehmenden Ringnuten und
Fig. 5 einen teilweisen Ausschnitt aus einer Draufsicht auf eine Kipp
hebelanordnung mit mehreren Kipphebeln.
Der in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Kipphebel 1 ist an einem Ende mit einer
drehbar gelagerten Rolle 2 versehen, die von einem nicht dargestellten Nocken
einer Nockenwelle beaufschlagt wird. Am anderen Ende steht der Kipphebel 1
über eine Einstellschraube 3 mit einem ebenfalls nicht dargestellten Ventil einer
Brennkraftmaschine oder dem Kolben einer Einspritzpumpe in Wirkverbindung.
Der Kipphebel 1 ist in seinem mittleren Teil mit einer Bohrung 4 versehen, über
die er auf einer Welle 5 gelagert ist. Die Welle 5 ist aus Gewichtsgründen bzw.
wegen einer möglichen Zuführung von Schmiermittel als Hohlwelle ausgeführt.
Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich, sind die Mantelfläche 6 der Welle 5
und die Innenumfangsfläche 7 der Bohrung 4 mit je einer sich überdeckenden
Ringnut 8 und 9 versehen, in denen je zur Hälfte ein Wälzkörperkranz 10
angeordnet ist.
Wie der Fachmann insbesondere aus Fig. 4 weiter entnehmen kann, wird bei
Einwirkung einer axialen Kraft F ein Verschieben zwischen Welle 5 und Kipp
hebel 1 durch Formschluß zwischen Wälzkörper 10 und den Ringnuten 8, 9
verhindert. Bei Einsatz von Kugeln als Wälzkörper 10 ist die axiale Sicherung
in Form eines Vierpunktlagers mit den Berührungspunkten 11, 12, 13, 14, d. h.
mit einer sehr verringerten Reibleistung realisiert.
Wie den Fig. 1 bis 3 weiter entnommen werden kann, ist der Kipphebel 1
mit einer in Richtung Bohrung 4 verlaufenden durchgängigen radialen Zufüh
rungsbohrung 15 versehen, während die Welle 5 eine Sacklochbohrung 16
aufweist. Beim Befüllen des Kipphebels 1, dieser Zustand ist in Fig. 1 darge
stellt, wird die Welle 5 zunächst so verdreht, daß sich in der Sacklochbohrung
16 keine Lagerkugeln 10 festsetzen können. Danach wird die Welle in Uhrzei
gerrichtung zurückgedreht, so daß die Zuführungsbohrung 15 und die Sack
lochbohrung 16 in radialer Richtung übereinander zum Stehen kommen. In
diesen von beiden Bohrungen 15 und 16 gebildeten Hohlraum wird, wie in
Fig. 2 dargestellt, nun ein Befestigungselement 17 eingeführt, das den Kipp
hebel 1 in Umfangsrichtung auf der Welle 5 fixiert. Diese Fixierung ist besonders
dann von Bedeutung, wenn eine Welle 5 mit mehreren Kipphebeln 1, wie in
Fig. 5 dargestellt, auf einem Zylinderkopf montiert werden soll. Es ist ver
ständlich, daß durch die umfangsmäßige Fixierung der Kipphebel 1 auf der
Welle 5 eine automatische Montage wesentlich vereinfacht werden kann. Nach
der Montage der Kipphebellagereinheit auf dem Zylinderkopf ist, wie in Fig.
3 dargestellt, lediglich das Sicherungselement 17 zu entfernen, so daß die
Kipphebellagereinheit betriebsbereit ist. Zweckmäßiger Weise sollte dabei die
Zuführungsbohrung 15 verschlossen werden.
Bezugszeichenliste
1 Kipphebel
2 Rolle
3 Einstellschraube
4 Bohrung
5 Welle
6 Mantelfläche
7 Innenumfangsfläche
8 Ringnut
9 Ringnut
10 Wälzkörperkranz
11 Berührungspunkt
12 Berührungspunkt
13 Berührungspunkt
14 Berührungspunkt
15 Zuführungsbohrung
16 Sacklochbohrung
17 Befestigungselement.
2 Rolle
3 Einstellschraube
4 Bohrung
5 Welle
6 Mantelfläche
7 Innenumfangsfläche
8 Ringnut
9 Ringnut
10 Wälzkörperkranz
11 Berührungspunkt
12 Berührungspunkt
13 Berührungspunkt
14 Berührungspunkt
15 Zuführungsbohrung
16 Sacklochbohrung
17 Befestigungselement.
Claims (6)
1. Kipp- (1) oder Schlepphebel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine
bzw. einen Antrieb für Pumpenelemente einer Einspritzpumpe, der mittels einer
Bohrung (4) auf einer Welle (5) schwenkbar gegenüber einem Zylinderkopf
abgestützt ist, wobei ein Bereich der Welle (5), der von der Bohrung (4) des Kipp-
(1) oder Schlepphebels umschlossen ist, eine Ringnut (8) aufweist, die mit einer
weiteren Ringnut (9) in der Bohrung (4) des Kipp- (1) oder Schlepphebels
korrespondiert und von einer der beiden Ringnuten (8, 9) ausgehend eine
Mantelfläche (6) der Welle (5) oder eine Innenumfangsfläche (7) der Bohrung (4)
überragende radiale Mittel zur axialen Lagesicherung des Kipp- (1) oder
Schlepphebels verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß in den Ringnuten (8, 9)
ein die Mantelfläche (6) der Welle (5) bzw. die Innenumfangsfläche (7) der
Bohrung (4) zumindest teilweise umschließender Wälzkörperkranz (10) angeord
net ist.
2. Kipp- (1) oder Schlepphebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wälzkörper (10) Kugeln sind.
3. Kipp- (1) oder Schlepphebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
durch eine entsprechende Zusortierung von Wälzkörpern (10) mit unterschiedli
chen Abmessungen ein auftretendes Axialspiel des Kipp- (1) oder Schlepphebels
ausgeglichen wird.
4. Kipp- (1) oder Schlepphebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dieser mit einer die Ringnut (10) durchbrechenden radialen Zuführungsbohrung
(15) versehen ist.
5. Kipp- (1) oder Schlepphebel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Welle (5) in Montagestellung mit einer zur Zuführungsbohrung (15) korres
pondierenden Sacklochbohrung (16) versehen ist.
6. Kipp- (1) oder Schlepphebel nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Zuführungsbohrung (15) und die Sacklochbohrung (16) mit einem
die radiale Positionierung des Kipp- (1) oder Schlepphebels auf der Welle (5)
sichernden Befestigungselement (17) versehen sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19529041A DE19529041B4 (de) | 1995-08-08 | 1995-08-08 | Kipp- oder Schlepphebelanordnung |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19529041B4 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2013170997A1 (de) * | 2012-05-16 | 2013-11-21 | Robert Bosch Gmbh | Hochdruckpumpe |
DE10338873B4 (de) | 2002-08-20 | 2018-03-01 | Ntn Corporation | Ventilkipphebel |
DE102017218372A1 (de) * | 2017-10-13 | 2019-04-18 | Mahle International Gmbh | Nockenfolger eines Ventiltriebs |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9405694U1 (de) * | 1994-04-06 | 1994-05-26 | INA Wälzlager Schaeffler KG, 91074 Herzogenaurach | Schlepphebel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine |
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1995
- 1995-08-08 DE DE19529041A patent/DE19529041B4/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19529041B4 (de) | 2006-07-27 |
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