DE19527936C2 - Elektrische betriebener Bremsaktor - Google Patents
Elektrische betriebener BremsaktorInfo
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Abstract
Ein elektrischer betriebener Bremsaktor mit einem Elektromotor (2) als Antriebselement, mit einer Umsetzeinrichtung zur Umsetzung des Drehmoments bzw. der Rotationsbewegung des Elektromotors (2) in eine lineare Kraft bzw. in eine Linearbewegung, und mit einem Hydraulikmittel zur Übertragung der Linearbewegung auf einen Bremsbelag (Reibbelag) (18) einer Fahrzeugbremse soll leicht und kompakt gestaltet sein. DOLLAR A Der Bremsbelag (18) wird - wie bei einer konventionellen Bremsanlage - über einen hydraulisch verstellbaren Kolben (16) betätigt. Dabei wird der Druck "vor Ort" durch ein kombiniertes Motor-Pumpen-Aggregat erzeugt. Die Pumpe kann eine Zahnradpumpe (8) mit regelbarer Drossel (24) oder eine saugdrosselgeregelte Radialkolbenpumpe (28) sein. In Verbindung mit einem Nachfüllbehälter (22) ist ein geschlossenes hydraulisches System gegeben. DOLLAR A Der Bremsaktor eignet sich für alle elektrischen Bremsen vom "Brake-by-wire"-Typ.
Description
Die Erfindung betrifft einen elektrisch angetriebenen Bremsaktor an der Bremse eines Fahrzeuggrades, mit
einem Elektromotor als Antriebselement und mit den weiteren
Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Bremsaktoren mit elektrischem Antrieb sind bekannt. Die rein mechanische
Übertragung der Bremskraft (z. B. mit Getriebe und Gewindelspindel) führt bei
den herkömmlichen Bremsaktoren zu großen, schweren und trägen Aggregaten.
Auch ist die Zwischenschaltung eines hydraulischen Getriebes zur
Kraftübertragung bekannt. In der DE 42 29 042 etwa wird ein Bremsaktor
beschrieben, bei dem ein Elektromotor eine Gewindespindel antreibt. Die
Gewindespindel wiederum steht mit einem an eine Hydraulikkammer
angeschlossenen ersten Hydraulikkolben in Eingriff. Ein mit dem ersten Kolben
hydraulisch verbundener zweiter Hydraulikkolben kann zur Durchführung eines
Bremsvorgangs auf einen Reibbelag einwirken.
Da ein solcher Bremsaktor - trotz einer gewissen Kraftübersetzung mittels der
Gewindespindel und des Hydraulikgetriebes - einen schweren Elektromotor als
Kraftquelle benötigen würde, kommen zur Erzielung einer ausreichenden
Übersetzung des vom Motor erzeugten Drehmoments bei sämtlichen in der DE 42 29 042
beschriebenen Ausführungsformen zusätzliche, zwischen Motor und
Umsetzeinrichtung geschaltete Übersetzungsgetriebe zum Einsatz.
Ein solcher Bremsaktor ist insgesamt aufwendig und kompliziert und damit nicht
nur teuer in seiner Herstellung, sondern auch störanfällig im Betrieb.
Die mit den herkömmlichen Bremsaktoren gegebenen Nachteile sollen
überwunden werden. Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin,
einen Bremsaktor leichter und kompakter zu gestalten.
Bei einem gattungsgemäßen Bremsaktor werden diese Vorgaben dadurch
verwirklicht, dass der Bremsbelag zwar wie bei der bekannten Bremsanlage über
einen hydraulisch verstellbaren Kolben betätigt, der Druck jedoch "vor Ort" durch
ein kombiniertes Motor-Pumpen-Aggregat mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruchs 1 erzeugt wird.
Als Motor kommt ein Elektromotor zum Einsatz, wobei vorzugsweise ein
einfacher, kleiner DC-Motor mit hoher Nenndrehzahl verwendet wird.
Der Elektromotor treibt direkt über eine Antriebswelle oder über ein
Zwischengetriebe eine kleine Zahnradpumpe an. Solche Zahnradpumpen
erreichen Druckniveaus von bis zu 200 bar, mithin ausreichend für alle
Bremsanforderungen.
Eine Zahnradpumpe erlaubt auch ein Druckhalten mit der Fördermenge Null,
wobei der Motor dabei vorteilhafterweise nicht im Stilstand stehen muss,
sondern langsam (z. B. mit ca. 500 U/min) dreht. Auf diese Weise können auch
kostengünstige bürstenkommutierte Motoren zur Anwendung gelangen.
Die Pumpe kann in einen Kurzschlusshydraulikstromkreis mit regelbarer Drossel
fördern. In einem solchen Fall kann der Bremsdruck mit besseren dynamischen
Eigenschaften und geringen Stellenergien geregelt werden. Dies vereinfacht die
sonst teure Leistungselektronik.
Die Zahnradpumpe kann durch eine Radialkolbenpumpe, die vorzugsweise
sauggedrosselt ist, ersetzt werden. Mit einer solchen Pumpenbauweise lassen
sich auch bei geringem Fördervolumen sehr hohe Wirkungsgrade erzielen.
Auch diese Pumpenbauform ermöglicht einen problemlosen Aufbau der
erforderlichen Drücke.
Insgesamt ergeben sich mit dem erfindungsgemäßen Aufbau neben
Kostenvorteilen auch Gewichts- und Bauraumersparnisse.
Die Antriebe über Pumpen weisen geringe Verluste und eine hohe dynamische
Regelbarkeit auf. Die Kombination
Elektromotor/Pumpe hat in einem weiten Leistungsspektrum
einen optimalen Wirkungsgrad.
Die beigefügten Abbildungen zeigen:
in Fig. 1 einen Bremsaktor mit Zahnradpumpe,
in Fig. 2 einen Bremsaktor mit Zahnradpumpe, die in einem
Kreislauf mit geregelter Drossel angeordnet ist, und
in Fig. 3 einen Bremsaktor mit (sauggedrosselter)
Radialkolbenpumpe.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Bremsaktor zeigt
einen Elektromotor 2, der von der
elektrischen/elektronischen Bremsregelung 4 angesteuert
wird. Der Elektromotor 2 treibt über eine Antriebswelle 6
eine Zahnradpumpe 8 an. Die Zahnradpumpe 8 ist über eine
Druckleitung 10 mit einer Hydraulikkammer 12 verbunden. An
der der Druckleitung 10 gegenüberliegenden Seite ist die
Hydraulikkammer 12 mit einem Zylinder/Kolben-System 14/16
abgeschlossen. Der Kolben 16 steht mit einem Bremsbelag 18
in direkter mechanischer Verbindung. Zusammen mit einem
über eine weitere Druckleitung 20 verbundenen
Nachfüllbehälter 22 bilden die Zahnradpumpe 8 und die
Hydraulikkammer 12 ein geschlossenes hydraulisches System.
Der in Fig. 2 dargestellte Bremsaktor unterscheidet sich
von der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsfarm durch eine
regelbare Drossel 24, die sich in der Druckleitung 10
zwischen Zahnradpumpe 8 und Hydraulikkammer 12 befindet und
über die Kreislaufdruckleitung 26 mit der Druckleitung 20
zum Nachfüllbehälter 22 verbunden ist und so einen
geschlossenen Kreislauf bildet. Diese Drossel 24 kann,
ebenso wie der Elektromotor 2, mittels der Bremselektronik
4 gesteuert bzw. geregelt werden.
Der in Fig. 3 gezeigte Bremsaktor enthält anstelle einer
Zahnradpumpe 8 eine saugdrosselgeregelte Radialkolbenpumpe
28.
Eine Regelung der Druckleistung der Pumpe 28 kann auch bei
dieser Ausführungsform sowohl über die elektrische Regelung
des Motors 2 als auch über eine elektrische Regelung 30 der
Saugdrossel erfolgen.
2
Elektromotor
4
Bremselektronik
(elektrisch/elektronische Bremsregelung, Motorregelung)
6
Antriebswelle
8
Zahnradpumpe
10
Druckleitung
12
Hydraulikkammer
14
(Hydraulik-)Zylinder
16
(Hydraulik-)Kolben
18
Bremsbelag (Reibbelag)
20
weitere Druckleitung
22
Nachfüllbehälter
24
regelbare Drossel
26
Kreislauf-Druckleitung (Kurzschlußhydraulikstromkreis)
28
saugdrosselgeregelte Radialpumpe
30
elektrische Regelung der Saugdrossel
Claims (6)
1. Elektrisch angetriebener Bremsaktor an der Bremse eines Fahrzeugrades, mit
einem Elektromotor (2) als Antriebselement, mit einer Umsetzeinrichtung zur
Umsetzung der Rotationsbewegung des Elektromotors (2) in einen Druck
eines Hydraulikmittels zur Betätigung der Bremse (Reibbelag 18),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druck in dem Hydraulikmittel durch eine direkt an der Bremse an den
Elektromotor (2) angeschlossene Hydraulikpumpe erzeugbar ist, die durch
den Elektromotor (2) direkt, über eine Antriebswelle (6) oder über ein
Zwischengetriebe antreibbar ist.
2. Elektrisch betriebener Bremsaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Elektromotor (2) ein DC-Motor mit hoher Nenndrehzahl ist.
3. Elektrisch betriebener Bremsaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Hydraulikpumpe eine Zahnradpumpe (8) ist.
4. Elektrisch betriebener Bremsaktor nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Zahnradpumpe (8) zusammen mit einer regelbaren
Drossel (24) einen Kurzschlusshydraulikstromkreis (26) bildet (Fig. 2).
5. Elektrisch betriebener Bremsaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Hydraulikpumpe eine saugdrosselgeregelte
Radialkolbenpumpe (28) ist (Fig. 3).
6. Elektrisch betriebener Bremsaktor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die saugdrosselgeregelte Radialkolbenpumpe (28) mittels einer
elektrischen Regelung (30) regulierbar ist (Fig. 3).
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Cited By (1)
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