DE19527577A1 - Schlagzähe thermoplastische Formmasse - Google Patents
Schlagzähe thermoplastische FormmasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine schlagzäh modifizierte Formmasse auf
der Grundlage von Polymeren vinylaromatischen Verbindungen, ins
besondere des Styrols, die geringen Menge polarer Comonomerer
einpolymerisiert enthalten kann.
Schlagzähes Polystyrol wird im diskontinuierlichen Masse-Suspen
sionsverfahren (2-stufig) oder im kontinuierlichen Lösungspoly
merisationsverfahren (3- bis 4-stufig) hergestellt, indem man
Dien-Kautschuke oder deren Blockcopolymere mit vinylaromatischen
Verbindungen im Monomeren oder einer Mischung der Monomeren mit
polaren Comonomeren löst und - evtl. unter Zugabe von Radikal
spendern (Peroxiden, Azoverbindungen) und Kettenlängenreglern
(z. B. Mercaptanen) - bei einer Temperatur von i.a. über 80°C poly
merisiert. Die dabei auftretenden Phänomene der Phasentrennung,
Phaseninversion und Teilchenbildung sind bekannt. Es resultieren
Produkte, für deren Kautschukteilchen-Morphologie nach einem Vor
schlag von A. Echte et al. u. a. sich die Bezeichnungen Tropfen-,
Faden-, Kapsel-, Knäuel-, Zell- und Labyrinth-Teilchen eingeführt
haben (Angew. Makrom. Chem 90, 95 (1980)).
Schlagzäh modifizierte Formmassen der genannten Art werden im
Spritzguß, im Extrusions- und Thermoformverfahren eingesetzt. Ein
spezielles Anwendungsgebiet sind Innenbehälter von Kühlschränken.
Hier zu werden Werkstoffplatten vor allem aus Polystyrol thermo
geformt und zur thermischen Isolation gewöhnlich mit Polyurethan
hinterschäumt. Der Verzicht auf die Verwendung gewisser Treibmit
tel bzw. deren Ersatz durch andere Treibmittel (CO₂ oder niedrig
siedende Alkane wie Cyclopentan) hat zu neuen Anforderungen an
geeignete schlagzähe Styrolpolymere geführt.
Eine wesentliche anwendungstechnische Forderung ist die Vermei
dung von sog. Blistern, die beim Temperaturwechsel nach dem
Hinterschäumen in den Styrolpolymeren auftreten und deren Ursache
in einer Anreicherung des Treibmittels in der Kautschukphase des
Styrolpolymeren und einer behinderten Treibmittelabgabe gesehen
wird.
Die Neigung zur Bildung von Blistern kann dadurch herabgesetzt
werden, daß Styrolcopolymere (z. B. mit Acrylnitril, Acrylamid)
eingesetzt werden, deren Sorptionsgeschwindigkeit für das Treib
mittel geringer ist als die von schlagzäh modifizierten Styrol
homopolymeren. Entsprechende Produkte sind in EP 29 174 und
EP 208 382 beschrieben. Copolymere sind jedoch deutlich teurer
als reine Styrolpolymere und führen häufig zu Korrosionserschei
nungen in den Produktionsanlagen.
Eine andere Möglichkeit besteht im Aufbringen einer Sperrschicht
auf der schaumzugewandten Seite der Polystyrolplatte aus z. B.
Polyolefin oder polyolefinhaltigen Blends durch Coextrusion. Sol
che coextrudierten Platten sind in EP 533 388 beschrieben, haben
jedoch den Nachteil, daß für den Polyurethan-Schaum i.a. ein
Haftvermittler benötigt wird.
Es wurde nun gefunden, daß durch die Wahl einer speziellen Kombi
nation verschiedener Kautschuke, welche mindestens teilweise aus
Dien-Monomeren und vinylaromatischen Monomeren aufgebaut sind und
eine gewisse Unverträglichkeit untereinander aufweisen, ein
schlagzäh modifiziertes Styrolpolymer erhalten werden kann, das
wesentlich weniger zu Blisterbildung neigt, als die bisher be
kannten Produkte und gleichzeitig eine höhere Zähigkeit besitzt.
Es wird angenommen, was die Erfindung aber in keiner Weise be
schränken soll, daß das erfindungsgemäße Produkt eine gute Diffu
sion des Treibmittels ermöglicht.
Als Schlagzähmodifizierungsmittel werden erfindungsgemäß minde
stens zwei unterschiedliche, miteinander teilweise oder ganz
unverträgliche Kautschuke eingesetzt, die aus Dienen und vinyl
aromatischen Verbindungen aufgebaut sind. Die erfindungsgemäße
Formmasse kann mit einem der bekannten diskontinuierlichen Masse-
Suspensions- oder kontinuierlichen Lösungsverfahren erhalten wer
den, wie es für die Herstellung von schlagzähen Polystyrol (HIPS)
üblich ist.
Unmittelbarer Erfindungsgegenstand ist somit ein schlagzäh modi
fiziertes Styrolpolymer, das mit den bekannten Verfahren der
Masse-Suspensions- oder Lösungspolymerisation in bestehenden An
lagen hergestellt werden kann und das die folgenden Merkmale auf
weist:
Es enthält, bezogen auf die Mischung aus A, B1 und B2,
A: 40 bis 94 Gew.-% einer Hartmatrix A, aufgebaut aus, bezogen auf die Hartmatrix A,
60 bis 100 Gew.-% Einheiten eines oder mehrerer vinylaroma tischer Monomerer und
0 bis 40 Gew.-% Einheiten eines oder mehrerer polarer Comono merer sowie
B1: 1 bis 30 Gew.-% eines teilchenförmigen Kautschuks B1 auf der Grundlage eines gegebenenfalls gepfropften und eventuell hydrierten konjugierten Polydiens und/oder eines Block copolymeren eines Diens und eines Vinylaromaten (b1), der Be standteile der Hartmatrix A eingeschlossen (okkludiert) ent hält, indem er eine Kapsel- Zell- oder Labyrinthteilchen- Morphologie aufweist;
B2: 5 bis 30 Gew.-% eines mit dem Kautschuk B1 teilweise oder ganz unverträglichen teilchenförmigen Kautschuks B2 auf der Grundlage eines gegebenenfalls mit einem oder mehreren vinyl aromatischen Monomeren und gegebenenfalls polaren Comonomeren gepfropften Blockcopolymeren b2 eines konjugierten Diens und einer vinylaromatischen Verbindung, wobei das Blockcopolymere b2 mindestens einen Block aus statistisch verteiltem Dien und vinylaromatischer Verbindung enthält und der Kautschuk B2 eine Bändchenmorphologie aufweist.
Es enthält, bezogen auf die Mischung aus A, B1 und B2,
A: 40 bis 94 Gew.-% einer Hartmatrix A, aufgebaut aus, bezogen auf die Hartmatrix A,
60 bis 100 Gew.-% Einheiten eines oder mehrerer vinylaroma tischer Monomerer und
0 bis 40 Gew.-% Einheiten eines oder mehrerer polarer Comono merer sowie
B1: 1 bis 30 Gew.-% eines teilchenförmigen Kautschuks B1 auf der Grundlage eines gegebenenfalls gepfropften und eventuell hydrierten konjugierten Polydiens und/oder eines Block copolymeren eines Diens und eines Vinylaromaten (b1), der Be standteile der Hartmatrix A eingeschlossen (okkludiert) ent hält, indem er eine Kapsel- Zell- oder Labyrinthteilchen- Morphologie aufweist;
B2: 5 bis 30 Gew.-% eines mit dem Kautschuk B1 teilweise oder ganz unverträglichen teilchenförmigen Kautschuks B2 auf der Grundlage eines gegebenenfalls mit einem oder mehreren vinyl aromatischen Monomeren und gegebenenfalls polaren Comonomeren gepfropften Blockcopolymeren b2 eines konjugierten Diens und einer vinylaromatischen Verbindung, wobei das Blockcopolymere b2 mindestens einen Block aus statistisch verteiltem Dien und vinylaromatischer Verbindung enthält und der Kautschuk B2 eine Bändchenmorphologie aufweist.
Das erfindungsgemäße schlagzäh modifizierte Styrolpolymer kann in
bestehenden Anlagen hergestellt werden. Es ist besonders einfach
auch dadurch zu erhalten, daß verschiedene Formmassen, die je
weils einen der erfindungsgemäß zu verwendenden Kautschuke ent
halten, miteinander gemischt (compoundiert) werden.
Geeignete Polymerisationsverfahren sind z. B. in der DE 15 95 230
bzw. der US 2 862 906 (diskontinuierlich) und der DE 17 70 392
bzw. der US 2 694 692 (kontinuierlich) beschrieben. Auch Verfah
ren, die z. B. in Kombinationen aus Rührkesseln und Rohrreaktoren
oder Schlaufenreaktoren durchgeführt werden, sind geeignet.
Erfindungsgemäß können als vinylaromatische Verbindung Styrol und
dessen technische Äquivalente (substituierte Styrole) in beliebi
gen Kombinationen und Mischungsverhältnissen verwendet werden.
Bevorzugt werden Styrol und alpha-Methylstyrol sowie 4-Methyl
styrol oder deren Mischungen. Besonders bevorzugt wird aus wirt
schaftlichen Gründen Styrol verwendet.
Für die Herstellung der Polymermatrix geeignete polare Comonomere
sind z. B. Acrylnitril, Maleinsäureanhydrid, Maleinsäureimid,
Maleinsäure-N-Phenylimid, Malein- oder Fumarsäurehalbester und
-diester, Methylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat, Phenylmeth
acrylat, Methylacrylat, Butylacrylat, Methacrylamid, Acrylamid
und Acrylsäure. Die Verwendung dieser Comonomeren ist technisch
möglich, jedoch aus den eingangs aufgezeigten Gründen nicht be
vorzugt.
Die Weich- oder Zähphase (B) der erfindungsgemäßen Formmasse be
steht aus mindestens 2 Kautschuken B1 und B2. Davon kann B1 bei
der Herstellung der erfindungsgemäßen Formmasse durch Pfropfung
eines entsprechenden Polydien- oder anderen Grundkautschuks (b1)
erzeugt werden. Für b1 geeignete Grundkautschuke sind handelsüb
lich; sie können auch unmittelbar vor der Herstellung der Form
masse hergestellt und sofort weiterverarbeitet werden.
b2 - und, wenn zur Herstellung von B1 ebenfalls ein Block
kautschuk gewählt wird, auch b1 - wird wie für Block
copolymerisate üblich, durch anionische Polymerisation, also ge
trennt von der Herstellung der Formmasse hergestellt. Diese
Blockcopolymerisate können der zu polymerisierenden Lösung wie
üblich zugesetzt werden, wobei an den Polydienstrukturen in übli
chem Umfang Pfropfung eintritt, sofern es sich nicht um hydrierte
Blockkautschuke handelt.
Bei jeder Art der Herstellung werden während der sog. Phasen
inversion, d. h. dem Abschnitt der Polymerisation, in der sich die
diskrete Kautschukphase bildet, Anteile von Matrixmaterial A in
der Kautschukphase eingeschlossen (okkludiert); die Einschlüsse
(Okklusionen) bilden morphologisch einen Teil der Kautschukphase
("Gelgehalt"); werden sie - wie meistens üblich - mengenmäßig zu
sammen mit dem Anteil der Matrix, der sich als Pfropfanteil im
Kautschuk befindet, der Matrix zugerechnet, so ist der Anteil an
Kautschuk und Matrix in der erfindungsgemäßen Formmasse entspre
chend zu korrigieren: A macht in diesem Fall etwa 60 bis 94 und
B1 (also ohne okkludierte und gepfropfte Matrixanteile) 1 bis
10 Gew.-% aus.
Der Einschluß von Matrixmaterial führt phänomenologisch (Mikro
skop) in bekannter Weise zu gewissen Strukturen. Hierzu wird auf
die o.g. Darstellung von A. Echte et al. verwiesen; die Abbil
dung 3 aus der erwähnten Veröffentlichung ist nachstehend als Ab
bildung 2 beigefügt. Die vorstehend mit "Bändchenmorphologie" be
zeichnete Struktur ist allerdings dort nicht beschrieben; hierauf
wird weiter unten eingegangen.
Als Grundkautschuke b1 für die Zähphase B1 werden Dienpolymere
oder Blockcopolymere von Dienen (D) mit vinylaromatischen
Verbindungen (V), als Zähphase B1 selbst deren Pfropfprodukte mit
dem Vinylmonomeren und ggf. polarem Comonomeren verwendet. Auch
entsprechende, untereinander verträgliche Mischungen verschiede
ner Kautschuke können die Zähphase B1 bilden.
Die Struktur geeigneter Blockcopolymerisate b1 aus vinylaroma
tischen Monomeren (V) und Dienmonomeren (D) kann durch die For
meln (V-D)nVm, (D-V)nDm oder [(V-D)n]mX ausgedrückt werden, wobei n
jeweils eine ganze Zahl von 1 oder größer und m jeweils 0 oder 1
in den beiden ersten Formeln oder eine ganze Zahl von 2 bis 15
bei der letzten Formel und X den Rest eines m-funktionellen
Kopplungsmittels bedeutet. Blocktyp und Blocklänge können ver
schieden sein. Geeignete Blockcopolymere können z. B. linear oder
sternförmig aufgebaut sein und der Übergang von der vinylaroma
tischen zur Dien-Phase kann scharf oder verschmiert sein.
Als Kautschuke b1 verwendete Blockcopolymerisate enthalten i.a.
10 bis 85, vorzugsweise 20 bis 65 Gew.-% Dien und 15 bis 90, vor
zugsweise 35 bis 80 Gew.-% vinylaromatisches Monomer.
Erfindungsgemäß verwendbare Kautschuke b1 werden z. T. als Zäh
modifier für Styrolpolymere im Handel angeboten.
Als vinylaromatische Monomere für die entsprechenden Blöcke der
Blockcopolymerisate (V) können die für die Matrix verwendenden
Monomereren, also Styrol und seine anionisch polymerisierbaren
Derivate wie α-Methylstyrol, 2-, 3- oder 4-Methylstyrol,
1,1-Diphenylethylen verwendet werden. Geeignete Dienmonomere sind
anionisch polymerisierbare Diene wie Butadien, Isopren,
Piperylen, 1-Phenylbutadien. Die Monomeren für die entsprechenden
Blöcke D bzw. V können jeweils einzeln oder auch in Mischung mit
ihren Äquivalenten eingesetzt werden.
Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Zähphase B2 werden
erfindungsgemäß als Pfropfgrundlage ein oder mehrere Kautschuke
b2 verwendet, die mindestens einen Block aus statistisch verteil
tem Dien und vinylaromatischer Verbindung enthalten. b2 kann z. B.
die folgenden Strukturen aufweisen:
- (1) (V-D/V)n
- (2) (V-D/V)n-V
- (3) D/V-(V-D/V)n
- (4) X-[(V-D/V)n]m+1
- (5) X-[(D/V-V)n]m+1
- (6) X-[(V-D/V)n-V]m+1
- (7) X-[(D/V-V)n-D/V]m+1
- (8) Y-[(V-D/V)n]m+1
- (9) Y-[(D/V-V)n]m+1
- (10) Y-[(V-D/V)n-V]m+1
- (11) Y-[(D/V-V)n-D/V]m+1
wobei V für einen polyvinylaromatischen Block, D für einen Poly
dienblock und D/V für einen statistisch oder quasi-statistisch
aus Dien- und vinylaromatischen Einheiten aufgebauten Block, X
für einen Rest eines mindestens bifunktionellen Initiators und Y
für einen Rest eines mindestens bifunktionellen Kopplungsmittels
steht und m und n ganze Zahlen von 1 bis 10 sind.
Die statistischen oder quasi-statistischen Segmente selbst können
zum Beispiel wie folgt aufgebaut sein:
(D/V)₁-(D/V)₂;
(D/V)₁-(D/V)₂2- (D/V)₁;
(D/V)₁ -(D/V)₂-(D/V)₃;
D-(D/V);
D/V-D-D/V;
(D/V)₁-D-(D/V)₂;
D-(D/V)₁-(D/V)₂.
(D/V)₁-(D/V)₂2- (D/V)₁;
(D/V)₁ -(D/V)₂-(D/V)₃;
D-(D/V);
D/V-D-D/V;
(D/V)₁-D-(D/V)₂;
D-(D/V)₁-(D/V)₂.
Das Verhältnis D : V in den einzelnen Blöcken D/V kann unterschied
lich oder gleich sein oder sich innerhalb eines Blocks in den
Grenzen (D/V)₁ bis (D/V)₂ kontinuierlich ändern, wobei die Glas
übergangstemperatur Tg jedes Teilblocks, bestimmt nach K.H. Illers
und H. Breuer, Kolloidzeitschrift 190 (1), 16 bis 34 (1963),
unter 25°C und Tg der gesamten Weichphase B2 unter 0, vorzugsweise
unter -20°C liegt.
Bevorzugte Polymerstrukturen sind V-D/V, V-D/V-V, X-[D/V-V]₂ und
Y-[D/V-V]₂ wobei der statistische oder quasi-statistische Block
D/V wieder in Blöcke D₁/V₁-D₂/V₂-D₃/V₃ . . . unterscheidbarer Struk
tur bzw. unterscheidbarer Bruttozusammensetzung unterteilt sein
kann. Bevorzugt besteht der statistische oder quasi-statistische
Block aus 2 bis 15 statistischen Teilblöcken, besonders bevorzugt
aus 3 bis 10 Teilblöcken. Die Aufteilung des statistischen Blocks
D/V in möglichst viele Teilblöcke hat den Vorteil, daß sich der
D/V-Block auch bei einem Zusammensetzungsgradienten innerhalb
eines Teilblocks, wie er sich in der an ionischen Polymerisation
unter praktischen Bedingungen nur schwer vermeiden läßt, insge
samt wie ein nahezu perfektes, statistisches Polymer verhält.
Geeignete Blockcopolymerisate b2 enthalten i.a. insgesamt 10 bis
85, vorzugsweise 20 bis 65 Gew.-% Dien und 90 bis 15 Gew.-%, vor
zugsweise 80 bis 35 Gew.-% vinylaromatisches Monomer.
Das Gewichtsverhältnis D:V des Diens zum Vinylaromaten im stati
stisch aufgebauten D/V-Block kann in weiten Bereichen variieren,
z. B. von 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugsweise von 80 : 20 bis 40 : 60.
Das Molekulargewicht des Blocks D/V liegt i.a. zwischen 2000 bis
350 000 g/mol. Bevorzugt werden Werte zwischen 5000 bis
180 000 g/mol. Da die Blöcke durch anionische Polymerisation er
halten werden, haben sie i.a. eine geringe Uneinheitlichkeit
(Breite der Molekulargewichtsverteilung), so daß die vorstehenden
Angaben als Zahlenmittel oder als Gewichtsmittel zu verstehen
sind.
Das Molekulargewicht der erfindungsgemäß einsetzbaren Block
kautschuke b2 liegt z. B. zwischen 40 000 g/mol und 500 000 g/mol.
Bevorzugte Werte liegen zwischen 50 000 g/mol und 300 000 g/mol.
Gegebenenfalls ist das durch Gelpermeationschromatographie ermit
telte Molekulargewicht (Gewichtsmittel) für die Brauchbarkeit
erfindungsgemäßer Blockkautschuke entscheidend.
Es ist erfindungsgemäß wesentlich, daß der Kautschuk oder die
Kautschukmischung b2 durchschnittlich mindestens einen Block
(D/V) je Polymermolekül aufweist, da offenbar hierdurch die Un
verträglichkeit mit dem ersten Kautschuk (B1 bzw. dessen Vor
produkt b1) hervorgerufen wird.
Die dem Kautschuk B2 zuzurechnenden Kautschukteilchen weisen als
Erkennungsmerkmal eine eigene, von der Teilchenstruktur von B1
verschiedene Struktur auf, die wir als Bändchenstruktur bezeich
nen und die in der beigefügten Abb. 1 (Nachzeichnung einer
Elmi-Aufnahme) wiedergegeben ist. Zum Vergleich sind die bekann
ten Schemazeichnungen aus Echte et al. a.a.O. für die Strukturen
von B1 wiedergegeben (Abb. 2-4).
Der Kautschuk b2 wird durch anionische Polymerisation entspre
chend der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung
P 44 20 952.5 aus vinylaromatischen Monomeren und Dien-Monomeren
erhalten, aus der die wesentlichen Hinweise nachstehend wiederge
geben sind:
Danach wird der D/V-Block aus etwa 75 bis 30 Gew.-% Styrol und 25
bis 70 Gew.-% Butadien aufgebaut. Besonders bevorzugt hat ein
solcher Block einen Butadienanteil zwischen 35 und 70% und einen
Styrolanteil zwischen 65 und 30%.
Der Gewichtsanteil des Diens im gesamten Blockcopolymer liegt im
Falle der Monomerkombination Styrol/Butadien bei 15 bis
65 Gew.-%, derjenige der vinylaromatischen Komponente entspre
chend bei 85 bis 35 Gew.-%. Besonders bevorzugt sind Butadien-
Styrol-Blockcopolymere mit einer Monomerzusammensetzung aus 25
bis 60 Gew.-% Dien und 75 bis 40 Gew.-% an vinylaromatischer Ver
bindung.
Die Blockcopolymeren werden durch anionische Polymerisation in
einem unpolaren Lösungsmittel unter Zusatz eines polaren Co
solvens hergestellt. Es besteht dabei die Vorstellung, daß das
Cosolvens gegebenüber dem Metallkation als Lewis-Base wirkt. Als
Lösungsmittel werden bevorzugt aliphatische Kohlenwasserstoffe
wie Cyclohexan oder Methylcyclohexan verwendet. Als Lewis-Basen
werden polare aprotische Verbindungen wie Ether und tertiäre
Amine bevorzugt. Beispiele für besonders effektive Ether sind
Tetrahydrofuran und aliphatische Polyether wie Diethylenglycol
dimethylether. Als tertiäre Amine sind Tributylamin und Pyridin
zu nennen. Das polare Cosolvens wird dem unpolaren Lösungsmittel
in einer geringen Menge, z. B. von 0.05 bis 5 Vol.-% zugesetzt.
Besonders bevorzugt ist Tetrahydrofuran in einer Menge von 0.1
bis 0.3 Vol.-%. Erfahrungsgemäß kommt man mit einer Menge von
etwa 0.2 Vol.-% in den meisten Fällen aus.
Durch die Dosierung und Struktur der Lewis-Base werden die Co
polymerisationsparameter und der Anteil an 1,2- bzw. 1,4-Verknüp
fungen der Dieneinheiten bestimmt. Die erfindungsgemäßen Poly
meren haben z. B. einen Anteil von 15 bis 40% an 1,2-Verknüp
fungen und 85 bis 60% an 1,4-Verknüpfungen, bezogen auf alle
Dieneinheiten.
Die anionische Polymerisation wird mittels metallorganischer
Verbindungen initiiert. Bevorzugt sind Verbindungen der Alkali
metalle, besonders des Lithiums. Beispiele für Initiatoren sind
Methyllithium, Ethyllithium, Propyllithium, n-Butyllithium, sek.
Butyllithium und tert. Butyllithium. Die metallorganische Ver
bindung wird als Lösung in einem chemisch indifferenten (inerten)
Kohlenwasserstoff zugesetzt. Die Dosierung richtet sich nach dem
angestrebten Molekulargewicht des Polymeren, liegt aber in der
Regel im Bereich von 0.002 bis 5 Mol%, wenn man sie auf die Mono
meren bezieht.
Die Polymerisationstemperatur kann zwischen 0 und 130°C betragen.
Bevorzugt wird der Temperaturbereich zwischen 30 und 100°C.
Für die mechanischen Eigenschaften ist der Volumenanteil der
Dien- und vinylaromatischen Sequenzen aufgebauten Weichphase im
Festkörper von besonderer Bedeutung und liegt bei 60 bis 95, be
vorzugt bei 70 bis 90 und besonders bevorzugt bei 80 bis
90 Vol.-%. Die aus den vinylaromatischen Monomeren entstandenen
Blöcke V bilden die Hartphase, deren Volumenanteil entsprechend
5-40, bevorzugt 10-30 und besonders bevorzugt 10-20 Vol% aus
macht.
Als Faustregel kann man davon ausgehen, daß zwei Kautschukphasen
im Sinne der Erfindung unverträglich sind, wenn sie sich in ihrem
Vinylaromat(Styrol) Dien-Verhältnis um mindestens 50% unter
scheiden.
Im übrigen läßt sich die Verträglichkeit bzw. Unverträglichkeit
leicht durch einen Handversuch feststellen, in dem eine Mischung
aus zwei Lösungen der beiden Kautschuke b1 und b2 versucht wird:
Trübung bedeutet Unverträglichkeit.
Trübung bedeutet Unverträglichkeit.
Zur Herstellung von witterungsbeständigen und schlagzäh modifi
zierten Polymeren ist es zweckmäßig, die von der Dienpolymeri
sation stammenden aliphatischen C=C-Doppelbindungen teilweise
oder vollständig zu hydrieren. Dies kann geschehen, wie es z. B.
in EP 475 461, US 4 656 230 oder US 4 629 767 beschrieben ist.
Die erfindungsgemäße Formmasse kann, wie erwähnt, durch direkte
Polymerisation der Matrix (A) in Gegenwart der beiden Kautschuk
spezies b1 und b2 oder durch getrennte Herstellung von mindestens
zwei Formmassen, die jeweils durch Polymerisation in Gegenwart
von b1 bzw. b2 hergestellt wurden und anschließende Compoun
dierung auf einem Extruder oder in einem Kneter erhalten werden.
Auch ein "gemischtes" Verfahren ist möglich, bei dem eine ge
trennte Vorpolymerisation zweier Polymerer und anschließendes
Mischen und Auspolymerisieren stattfindet.
Die erfindungsgemäßen Formmassen oder Formmassenbestandteile wer
den mit bekannten Verfahren zum Beispiel kontinuierlich in Masse
oder in Lösung hergestellt. Zu den eingangs genannten Druck
schriften werden noch EP 429 986 und EP 274 109 erwähnt.
Als Lösungsmittel für das kontinuierliche Verfahren eignen sich
cycloaliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe wie bei
spielsweise Cyclohexan, Ethylbenzol, Xylol, Isopropylbenzol oder
Toluol. Der Anteil des Lösungsmittels an der Gesamtreaktionsmasse
sollte dabei unter 30, bevorzugt unter 10 Gew.-% gehalten werden,
um die Raum-Zeit-Ausbeute des Verfahrens nicht zu stark zu beein
trächtigen.
Die Polymerisation kann sowohl thermisch als auch mittels übli
cher Radikalbildner als Initiatoren durchgeführt werden. Die
Initiatoren verbessern i.A. die Pfropfung und führen damit zu
verbesserten Produkteigenschaften. Geeignet als Initiatoren sind
beispielsweise Perester wie t-Butylperoxybenzoat, t-Butylperoxy
azetat, Dibenzoylperoxid und Dilaurylperoxid; Perketale wie z. B.
1,1-Bis-t-butylperoxycyclohexan, 1,1-Bis-t-butylperoxy-3,3,5-tri
methylcyclohexan; Peroxide wie Dicumylperoxid, t-Butylhydroper
oxid, t-Butylcurnylperoxid; Percarbonate wie t-Butylperoxyiso
propylcarbonat oder Azoverbindungen wie Azo-isobutyronitril. Die
Menge des eingesetzten Initiators beträgt in der Regel 0,05 bis
0,3 Gew.-% bezogen auf die Monomerenmenge.
Zur Regelung des Molekulargewichtes können die üblichen
Mercaptane mit 4 bis 18 C-Atomen eingesetzt werden. Besonders be
währt haben sich n-Butylmercaptan, Octylmercaptan sowie n- und
t-Dodecylmercaptan. Die Menge des eingesetzten Mercaptans beträgt
in der Regel 0,01 bis 0,3 Gew.-% bezogen auf die Monomere.
Zur Beeinflussung der Molekulargewichtsverteilung können auch
bifunktionelle Verbindungen wie z. B. Divinylbenzol, Butandiol
diacrylat oder Allylmethacrylat verwendet werden. Um Vernetzungen
zu vermeiden werden diese in sehr geringer Menge, vornehmlich in
Mengen von 5 bis 1500 ppm eingesetzt (EP 96 862).
Die Polymerisationstemperatur richtet sich danach, ob thermisch
oder mittels Initiatoren polymerisiert wird und nach der Halb
wertszeit des Initiators. Sie liegt i.A. im Bereich zwischen 70
und 200°C, vorzugsweise zwischen 80 bis 170°C. Die Temperatur
führung über den gesamten Umsatzbereich ist ebenfalls bekannt.
Während der Polymerisation, insbesondere nach Herstellung der
Lösung des Kautschuks oder vor der Verarbeitung der erfindungs
gemäßen schlagzähen Polymerisate können übliche Zusatzstoffe, wie
innere Gleitmittel, Antioxidantien oder UV-Stabilisatoren,
Schmiermittel, Füllstoffe, Flammschutzmittel, Treibmittel u. dgl.
in üblichen Mengen zugesetzt werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Formmassen
können nach den üblichen Verfahren der Thermoplastverarbeitung
bearbeitet werden, also z. B. durch Extrudieren, Spritzgießen,
Kalandrieren, Hohlkörperblasen, Schäumen, Pressen oder Sintern;
besonders bevorzugt werden die dem nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Formmassen beim Spritzgießen, Tiefziehen
(Thermoformen) und der Extrusion eingesetzt.
Die Formmassen können auch zur Abmischung mit anderen verträg
lichen Polymeren verwendet werden. Beispielsweise eignen sich die
erfindungsgemäßen Formmassen besonders zur Abmischung mit Poly
phenylenethern sowie zur Herstellung von flammgeschützten Produk
ten, wobei als Flammschutzmittel sowohl die üblichen
Halogen-, Phosphor oder Triazinverbindungen (z. B. Melamin) ge
eignet sind.
Die in den folgenden Beispiele angegebenen mechanischen Werte
wurden nach folgendem Methoden an gepreßten Probekörpern er
mittelt:
Streckspannung: DIN 53455
Reißfestigkeit: DIN 53455
Lochkerbschlagzähigkeit: DIN 53753
Reißfestigkeit: DIN 53455
Lochkerbschlagzähigkeit: DIN 53753
Blisterbildung: Lagerung einer mit Trockeneis gekühlten Platte
der Formmasse über einem Becherglas mit einer Flüssigphase aus
Kältemittel R11, R141b oder Cyclopentan (CP) für 10 min und
anschließender Temperaturwechsel zwischen 25°C und 40°C.
Beurteilt wird die Blister-(Blasen-)bildung wie folgt:
ohne Bl. | |
++ | |
wenige kleine Bl. | + |
viele kleine Bl. | ○ |
sehr viele kleine bis mittlere Bl. | - |
großen Bl. bis zu einer einzigen Bl. | -- |
Die erfindungsgemäße Formmasse und ihre überlegene Eigenschaften
sollen in den folgenden Beispielen aufgezeigt werden.
10 Teile eines Styrol-Styrol/Butadien-Styrol-Dreiblockcopolymeren
(Struktur nach der hier verwendeten Nomenklatur: V-D/V-V) mit
einem Molekulargewicht Mn von 117 000 g/mol, einem Butadiengehalt
von 35% und einer Styrolblocklänge Mn von 12 600 g/mol und 5
Teile eines handelsüblichen medium-cis-Polybutadienkautschuks
(Bayer HX 500) werden in einer Mischung von 5 Teilen Ethylbenzol
und 80 Teilen Styrol gelöst.
Von der Lösung wurden 2000 g in einem 5-l-Rührkesselreaktor mit
Ankerrührer (thermisch) bei einer Temperatur von 135°C und bei
einer Rührerdrehzahl von 300 min-1 polymerisiert. Beim Umsatz von
40% wurden der polymerisierenden Lösung 1,7 g Dicumylperoxid und
eine Lösung aus 1800 g Wasser mit 1,8 g Natriumcarboximethyl-cel
lulose als Schutzkolloid und 1,8 g Natriumdiphosphat als Puffer
zugesetzt. Die Rührerdrehzahl wurde auf 400 min-1 erhöht, um eine
Dispersion zu erzeugen und diese 3 Stunden bei 110°C, 3 Stunden
bei 130°C und 6 Stunden bei 140°C weiterpolymerisiert. Das Suspen
sionspolymerisat wurde von der Wasserphase abgetrennt, zur Ent
fernung des Schutzkolloids mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Bei 200°C gepreßte Probekörper wiesen folgende Eigenschaften auf:
Streckspannung: | |
31,8 [N/mm²] | |
Reißfestigkeit: | 28,0 [N/mm²] |
Lochkerbschlagzähigkeit: | 6,9 [kJ/m²] |
Blisterbildung (R11): | + |
Blisterbildung (R141b): | + |
Blisterbildung (CP): | + |
Eine elektronenmikroskopische Aufnahme gibt nach OsO₄-Kontrastie
rung und Ultradünnschnitt die zwei unterschiedlichen Morphologien
wieder (Fig. 1).
Es wurde verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben, der Block
kautschuk B2 war aber durch 8 Teile eines handelsüblichen medium
cis-Polybutadienkautschuk (Bayer, HX 500) ersetzt. Aus dem Sus
pensionspolymerisat wurden durch Pressen bei 2000 Probekörper her
gestellt. Die Probekörper waren weiß, d. h. nicht transparent und
wiesen folgende Eigenschaften auf:
Streckspannung: | |
26,8 [N/mm²] | |
Reißfestigkeit: | 25,3 [N/mm²] |
Lochkerbschlagzähigkeit: | 4,9 [kJ/m²] |
Blisterbildung (R11): | ○ |
Blisterbildung (R141b): | ○ |
Blisterbildung (CP): | - |
10 Teile eines Styrol-Styrol/Butadien-Styrol-Dreiblockcopolymeren
(Struktur nach der hier verwendeten Nomenklatur: V-D/V-V) mit
einem Molekulargewicht Mn von 117 000 g/mol, einem Butadiengehalt
von 35% und einer Styrolblocklänge Mn von 12 600 g/mol und 5
Teile eines handelsüblichen medium-cis-Polybutadienkautschuks
(Bayer HX 500) werden in einer Mischung von 5 Teilen Ethylbenzol
und 80 Teilen Styrol gelöst.
Man versetzt mit mit 0,1 Teil t-Dodecylmercaptan, 0,2 Teilen
eines handelsüblichen Stabilisators (Irganox® 1076; sterisch
behindertes Phenol) und 2 Teilen eines hydrierten Mineralöls und
führt die Mischung mit einer Geschwindigkeit von 5 l/h einer
Kaskade aus 2 Rührkesseln mit Ankerrührer und 1 bzw. 5 l effekti
vem Füllvolumen und 2 nachgeschalteten Turmreaktoren mit einem
effektiven Füllvolumen von je 10 l zu, wo sie unter den nach
stehend (Tabelle 1) angegebenen Bedingungen polymerisiert wurden.
Die erhaltene Lösung wurde einer Entgasungszone zugeführt und bei
220 bis 240°C und einem Druck von 10 mbar von Lösungsmittel und
Restmonomeren befreit. Temperaturen, Rührerdrehzahlen und inte
grale Umsätze sind in der Tabelle 1 zusammengestellt.
Es wurden Probekörper gepreßt und die folgenden Eigenschaften er
mittelt:
Streckspannung: | |
30,5 [N/mm²] | |
Reißfestigkeit: | 28,4 [N/mm²] |
Lochkerbschlagzähigkeit: | 7,6 [kJ/m²] |
Blisterbildung (R11): | + |
Blisterbildung (R141b): | + |
Blisterbildung (CP): | + |
Claims (6)
1. Schlagzähe thermoplastische Formmasse, enthaltend, bezogen
auf die Mischung aus A, B1 und B2,
A: 40 bis 94 Gew.-% einer Hartmatrix A, aufgebaut aus, bezo gen auf die Hartmatrix A,
60 bis 100 Gew.-% Einheiten eines oder mehrerer vinyl aromatischer Monomerer und
0 bis 40 Gew.-% Einheiten eines oder mehrerer polarer Comonomerer
sowie
B1: 1 bis 30 Gew.-% eines teilchenförmigen Kautschuks B1 auf der Grundlage eines gegebenenfalls gepfropften und even tuell hydrierten konjugierten Polydiens oder eines Block copolymeren eines Diens und eines Vinylaromaten (b1), der Bestandteile der Hartmatrix A eingeschlossen (okkludiert) enthält, indem er eine Kapsel- Zell- oder Labyrinthteil chen-Morphologie aufweist;
B2: 5 bis 30 Gew.-% eines mit dem Kautschuk B1 mindestens teilweise unverträglichen teilchenförmigen Kautschuks B2 auf der Grundlage eines gegebenenfalls mit einem oder mehrere vinylaromatischen Monomeren und gegebenenfalls polaren Comonomeren gepfropften Blockcopolymeren b2 eines konjugierten Diens und einer vinylaromatischen Ver bindung, wobei das Blockcopolymere b2 mindestens einen Block aus statistisch verteiltem Dien und vinylaroma tischer Verbindung enthält und der Kautschuk B2 eine Bändchenmorphologie aufweist.
A: 40 bis 94 Gew.-% einer Hartmatrix A, aufgebaut aus, bezo gen auf die Hartmatrix A,
60 bis 100 Gew.-% Einheiten eines oder mehrerer vinyl aromatischer Monomerer und
0 bis 40 Gew.-% Einheiten eines oder mehrerer polarer Comonomerer
sowie
B1: 1 bis 30 Gew.-% eines teilchenförmigen Kautschuks B1 auf der Grundlage eines gegebenenfalls gepfropften und even tuell hydrierten konjugierten Polydiens oder eines Block copolymeren eines Diens und eines Vinylaromaten (b1), der Bestandteile der Hartmatrix A eingeschlossen (okkludiert) enthält, indem er eine Kapsel- Zell- oder Labyrinthteil chen-Morphologie aufweist;
B2: 5 bis 30 Gew.-% eines mit dem Kautschuk B1 mindestens teilweise unverträglichen teilchenförmigen Kautschuks B2 auf der Grundlage eines gegebenenfalls mit einem oder mehrere vinylaromatischen Monomeren und gegebenenfalls polaren Comonomeren gepfropften Blockcopolymeren b2 eines konjugierten Diens und einer vinylaromatischen Ver bindung, wobei das Blockcopolymere b2 mindestens einen Block aus statistisch verteiltem Dien und vinylaroma tischer Verbindung enthält und der Kautschuk B2 eine Bändchenmorphologie aufweist.
2. Formmasse nach Anspruch 1, enthaltend als vinylaromatische
Verbindung Styrol oder α-Methylstyrol und als Dien Buta
dien oder Isopren.
3. Formmasse nach Anspruch 1, enthaltend einen mindestens teil
weise hydrierten Blockkautschuk.
4. Formmasse nach Anspruch 1, enthaltend als polares Comonomer
Acrylnitril, (Meth)acrylamid, Methylmethacrylat oder Malein
säureanhydrid.
5. Formmasse nach Anspruch 1, enthalten einen Polyphenylenether.
6. Verwendung einer Formmasse nach Anspruch 1 zur Herstellung
von Folien, Platten oder Formkörpern.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE1995127577 DE19527577A1 (de) | 1995-07-28 | 1995-07-28 | Schlagzähe thermoplastische Formmasse |
PCT/EP1996/003074 WO1997005197A1 (de) | 1995-07-28 | 1996-07-12 | Schlagzähe thermoplastische formmasse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995127577 DE19527577A1 (de) | 1995-07-28 | 1995-07-28 | Schlagzähe thermoplastische Formmasse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1995127577 Withdrawn DE19527577A1 (de) | 1995-07-28 | 1995-07-28 | Schlagzähe thermoplastische Formmasse |
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WO (1) | WO1997005197A1 (de) |
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---|---|---|---|---|
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US5414136A (en) * | 1994-04-29 | 1995-05-09 | American Cyanamid | Method for the preparation of 4-halo-2'-nitrobutyrophenone compounds |
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1995
- 1995-07-28 DE DE1995127577 patent/DE19527577A1/de not_active Withdrawn
-
1996
- 1996-07-12 WO PCT/EP1996/003074 patent/WO1997005197A1/de active Application Filing
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |