DE19527456A1 - Verfahren zum Positionieren eines Teils - Google Patents
Verfahren zum Positionieren eines TeilsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Positionie
ren eines Teils nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist bekannt, Teile mit einem Antrieb zu kombinie
ren, welcher die Teile zwischen zwei Endpositionen
hin- und herbewegt. In den Endpositionen sind übli
cherweise Endanschläge vorhanden, gegen die die Teile
mit dem Antrieb bewegt werden. Beim Erreichen des
Endanschlags wird beispielsweise ein Endschalter be
tätigt, der den Antrieb außer Betrieb setzt. Weiter
hin ist es bekannt, das Teil über den Antrieb gegen
den Endanschlag auflaufen zu lassen, um bei einem
elektromotorischen Antrieb eine Veränderung des Mo
torstroms oder der Motordrehzahl zu detektieren und
hierauf den Antrieb abzuschalten. Bei allen diesen
Anordnungen ist nachteilig, daß mit jedem Anschlag
des bewegbaren Teils an einen der Endanschläge eine
mechanische Belastung sowohl des Antriebs, des beweg
baren Teils und der Endanschläge erfolgt. So werden
beispielsweise in Kraftfahrzeugen elektrisch betätig
bare Fensterheber gegen einen unteren und einen
oberen Anschlag gefahren. Insbesondere beim Anfahren
des unteren Anschlags kommt es zu einem relativ har
ten Anschlag, der durch die energetische Masse des
bewegten Fensterhebers potenziert wird. Die Fenster
hebersysteme unterliegen somit einer hohen mecha
nischen Belastung, die deren Dauerlauffestigkeit und
somit deren Lebensdauer negativ beeinflussen.
Aus der DE-OS 37 29 312 ist ein Verfahren zum Posi
tionieren eines Teils bekannt, bei dem die die Endpo
sitionen realisierenden Endanschläge durch einen Po
sitions-Istwertgeber ersetzt werden, der die Stellung
eines synchron zu dem zu bewegenden Teil bewegbaren
Meßgliedes erfaßt. Die Stellung des Meßgliedes wird
elektronisch ausgewertet und hierüber der Motor des
Antriebs gesteuert.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den im Anspruch 1
genannten Merkmalen bietet den Vorteil, daß die
Dauerlauffestigkeit des aus dem zu positionierenden
Teil und dem Antrieb bestehenden System wesentlich
verbessert werden kann. Dadurch, daß beim erstmaligen
Erreichen wenigstens einer der Endpositionen die
Stellung des Antriebs erfaßt und gespeichert wird und
beim nächsten Annähern des Teils an diese Endposition
der Antrieb vor Erreichen der Endposition gestoppt
oder dessen Antriebsrichtung geändert wird, ist es
vorteilhaft möglich, das zu positionierende Teil be
reits so rechtzeitig zu stoppen, daß ein mechanischer
Anschlag mit einem der Endanschläge unterbleibt.
Hierdurch wird die mechanische Belastung des gesamten
Systems wesentlich verringert. Darüber hinaus wird
die Belastung eines Antriebsmotors des Antriebs ver
ringert, da dieser nicht aus vollem Lauf in einer
Antriebsrichtung in seinen Stillstandszustand ge
bracht zu werden braucht. Gegebenenfalls ist es denk
bar, in Kenntnis der Stellung des Antriebs bei einer
Endposition des zu bewegenden Teils, die Antriebs
energie langsam zu verringern, um den Antrieb vor
Erreichen der Endposition sanft abzubremsen. Ins
gesamt ist somit ein Verfahren geschaffen, das eine
sehr schonende Positionierung eines Teils zwischen
zwei Endpositionen gestattet.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß nachdem die Stellung des Antriebs beim
Erreichen wenigstens einer der Endpositionen erfaßt
wurde, und im Anschluß der Antrieb jedesmal bereits
vor Erreichen der Endposition gestoppt wurde, das
Teil in wählbaren Annäherungsintervallen an die End
position nicht vor Erreichen der Endposition ab zu
stoppen, sondern dieses gegen die Endposition zu fah
ren. Hierdurch erfolgt vorteilhafterweise ein Nach
justieren des gesamten Antriebssystems, so daß wäh
rend des bestimmungsgemäßen Gebrauchs eintretende Än
derungen der Endposition oder des gesamten Antriebs
systems berücksichtigt werden können. Somit können
trotz eventuell eingetretener Änderungen die Teile
rechtzeitig vor Erreichen der Endposition immer si
cher gestoppt werden.
Durch das erfindungsgemäße Anlernen beziehungsweise
Nachlernen wenigstens einer Endposition für ein zu
positionierendes Teil kann insgesamt sehr vorteilhaft
die Zyklenanzahl, mit der das Teil gegen seine End
positionen bewegbar ist, erhöht werden und somit die
gesamte Lebensdauer des Antriebssystems verlängert
werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den übrigen in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungs
beispiel anhand der zugehörigen Zeichnung, die sche
matisch eine Anordnung zur Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens zeigt, näher erläutert.
In der Figur ist schematisch ein allgemein mit 10 be
zeichnetes Antriebssystem zum Positionieren eines
Teils dargestellt. Das Antriebssystem 10 weist einen
als Elektromotor 12 ausgebildeten Antrieb 13 auf.
Eine Antriebswelle 14 des Elektromotors 12 greift in
ein hier lediglich angedeutetes Getriebe 16 ein. Das
Getriebe 16 ist über eine Übertragungseinrichtung 18
mit einem zu positionierenden Teil 20 verbunden. Das
Teil 20 ist mittels des Antriebs 13 zwischen einer
ersten Endposition 22 und einer zweiten Endposition
24, die jeweils von Endanschlägen 26 beziehungsweise
28 gebildet werden, hin- und herbewegbar. Der Elek
tromotor 12 ist über Motoranschlußleitungen 30 bezie
hungsweise 32 mit einer Steuerschaltung 34 verbunden.
Die Antriebswelle 14 des Elektromotors 12 trägt einen
Signalgeber 36, dessen Signale von einem Sensor 38
erfaßbar sind. Der Sensor 38 ist mit einer Auswerte
schaltung 40 verbunden. Die Auswerteschaltung 40 ist
mit einem Eingang 42 der Steuerschaltung 34 verbun
den.
Das in der Figur gezeigte Antriebssystem 10 kann bei
spielsweise bei der Verstellung elektrischer Fenster
heber in Kraftfahrzeugen Verwendung finden. Dieses
stellt jedoch lediglich ein mögliches Anwendungs
beispiel dar. So ist es selbstverständlich möglich,
das Antriebssystem 10 bei allen weiteren Anwendungen
einzusetzen, bei denen ein Teil zwischen zwei End
positionen verfahrbar ist. Diese Anwendungen be
schränken sich nicht auf Ausstattungsmöglichkeiten in
Kraftfahrzeugen.
Das in der Figur gezeigte Antriebssystem 10 übt fol
gende Funktion aus, wobei hier davon ausgegangen
wird, daß es sich um ein Antriebssystem für Fenster
heber in Kraftfahrzeugen handelt.
Nach dem erstmaligen Einbau des Antriebssystems 10
wird der Elektromotor 12 über die Steuerschaltung 34
in Funktion versetzt. Über die rotierende Antriebs
welle 14 wird hierbei das Getriebe 16 gekämmt, so daß
sich in bekannter Weise die Übertragungseinrichtung
18 und das Teil 20 gegen einen der Endanschläge 26
beziehungsweise 28 bewegt. Im weiteren wird davon
ausgegangen, daß der Endanschlag 26 der untere An
schlag des Fensterhebers und der Endanschlag 28 ent
sprechend der obere Anschlag ist. Mit jeder Umdrehung
der Antriebswelle 14 wird über den Signalgeber 36 ein
Signal an den Sensor 38 gegeben. Wird das Teil 20 ge
gen den Endanschlag 26 verfahren und erreicht diesen,
erkennt der Sensor 38, daß keine Impulse des Signal
gebers 36 mehr erfolgen. Die Auswerteschaltung 40
stellt daraufhin ein Steuersignal für die Steuer
schaltung 34 bereit, die den Elektromotor 12 abschal
tet. Ein hier nicht näher zu betrachtender Zähler in
der Auswerteschaltung 40 wird gleichzeitig auf Null
gesetzt. Anschließend wird der Elektromotor 12 über
die Steuerschaltung 34 wiederum in Betrieb gesetzt,
und zwar derart, daß das Teil 20 nunmehr gegen den
Endanschlag 28 verfahren wird. Hierbei werden über
den Sensor 38 eine entsprechend der Anzahl der Umdre
hungen der Antriebswelle 14 entsprechende Anzahl von
Signalen des Signalgebers 36 empfangen und diese in
der Auswerteschaltung 40 erfaßt. Hierzu kann bei
spielsweise ein geeigneter Zähler hochlaufen. Nach
Erreichen des Endanschlages 28 empfängt der Sensor 38
keine Signale des Signalgebers 36 mehr, so daß ein
entsprechendes Steuersignal an die Steuerschaltung 34
bereitgestellt wird, die daraufhin den Elektromotor
12 stoppt. Nach diesem Inbetriebsetzen des Antriebs
systems 10 ist in der Auswerteschaltung 40 somit
gespeichert, wieviele Umdrehungen die Antriebswelle
14 des Elektromotors 12 voll führen muß, damit das
Teil 20 einmal von seinem Endanschlag 26 bis zu
seinem Endanschlag 28 verfahren werden kann. Es er
folgt somit eine Definition der Endanschläge 26 be
ziehungsweise 28 in bezug auf die Anzahl der Umdre
hungen des Elektromotors 12, das heißt, die End
anschläge 26 beziehungsweise 28 wurden gelernt. Nach
dieser erfolgten Einjustierung des Antriebssystems 10
wird während des nachfolgenden bestimmungsgemäßen Ge
brauchs der in der Auswerteschaltung 14 die Anzahl
der Umdrehungen der Antriebswelle 14 speichernde Zäh
ler entsprechend der Bewegungsrichtung des Teils 20
gegen seinen unteren beziehungsweise gegen seinen
oberen gespeicherten Wert gezählt. Somit kann über
eine Auswertung des Zählerstandes die Annäherung des
Teils 20 an seine Endanschläge 26 beziehungsweise 28
erfaßt werden. Erreicht nunmehr der Zählerstand einen
vorgegebenen Wert, der signalisiert, daß das Teil 20
sich nur noch eine geringe Anzahl von Umdrehungen der
Antriebswelle 14 von seinem Endanschlag 26 bezie
hungsweise 28 befindet, wird von der Auswerteschal
tung 40 ein Signal an die Steuerschaltung 34 bereit
gestellt, die den Elektromotor 12 stoppt. Somit wird
erreicht, daß das Teil 20 stoppt, bevor es gegen den
Endanschlag 26 beziehungsweise den Endanschlag 28
stößt. Hierdurch wird eine mechanische Belastung des
gesamten Antriebssystems 10 durch das Auftreffen des
Teils 20 auf die Endanschläge 26 beziehungsweise 28
verhindert. Die Anzahl der Umdrehungen des Elektro
motors 12, zu denen jeweils das Teil 20 vor dem End
anschlag 26 beziehungsweise 28 stoppt, kann frei ge
wählt werden.
Die Auswerteschaltung 40 kann einen weiteren Zähler
enthalten, der die Annäherungszyklen des Teils 20 an
seine Endanschläge 26 beziehungsweise 28 erfaßt. Die
ser Zähler ist so ausgestattet, daß nach einer frei
wählbaren Anzahl von Annäherungen an einen oder beide
der Endanschläge 26 beziehungsweise 28 ein Steuer
signal an die Steuerschaltung 34 derart bereitge
stellt wird, daß das Teil 20 nicht vor Erreichen der
Endanschläge stoppt, sondern gegen diese gefahren
wird. Gleichzeitig wird der die Anzahl der Umdre
hungen des Elektromotors 12 erfassende Zähler auf
Null gesetzt. Hierdurch erfolgt ein Nachlernen des
Endanschlages 26 beziehungsweise 28, so daß während
des Betriebes des Antriebssystems 10 auftretende Ab
weichungen ausgeglichen werden können. Beim nächsten
Anfahren des entsprechend anderen Endanschlages 26
beziehungsweise 28 werden wiederum die Anzahl der
Umdrehungen des Elektromotors 12 über den Sensor 38
erfaßt und entsprechend in der Auswerteschaltung 40
abgespeichert. Somit ist gewährleistet, daß jeder
zeit, das heißt, auch über einen längeren Einsatz
zeitraum des Antriebssystems 10, ein definiertes An
halten des Teils 20 vor seinen Endanschlägen 26 be
ziehungsweise 28 eingehalten werden kann.
Nach einem konkreten Ausführungsbeispiel kann die
Auswerteschaltung 40 beispielsweise so eingestellt
sein, daß das Teil 20 vor seinen Endanschlägen 26
und/oder 28 beispielsweise zwei Umdrehungen des Elek
tromotors 12 vor dem tatsächlichen Endanschlag 26 be
ziehungsweise 28 anhält. Die Anzahl der Annäherungs
zyklen des Teils 20 an die Endanschläge 26 bezie
hungsweise 28, nach denen jeweils ein Nachlernen
erfolgt, kann beispielsweise 5 betragen.
Insgesamt ist somit ein Antriebssystem 10 geschaffen,
das ein schonendes Hin- und Herbewegen des Teils 20
zwischen seinen Endanschlägen gestattet. Somit wird
der Verschleiß des Antriebssystems 10 verringert und
die Gesamtlebensdauer erhöht. Insbesondere kann eine
höhere Zyklenanzahl, mit der das Teil 20 gegen seine
Endanschläge 26 beziehungsweise 28 verfahren werden
kann, erreicht werden.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel ist lediglich
beispielhaft. So kann jede andere geeignete Einrich
tung vorgesehen sein, die die Anzahl der Umdrehungen
des Elektromotors 12 erfaßt und eine entsprechende
Auswertung beziehungsweise Ansteuerung der Steuer
schaltung 34 veranlaßt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Positionieren eines Teils, das mit
tels eines Antriebes zwischen zwei Endpositionen hin-
und herbewegbar ist und beim Erreichen der Endposi
tionen ein Steuersignal für den Antrieb generiert
wird, das den Antrieb stoppt oder dessen Antriebs
richtung ändert, dadurch gekennzeichnet, daß beim
erstmaligen Erreichen wenigstens einer der Endposi
tionen (22, 24) die Stellung des Antriebes (13) er
faßt und gespeichert wird und beim nächsten Annähern
des Teils (20) an die Endpositionen (26, 28) der An
trieb (13) vor Erreichen der Endpositionen (22, 24)
gestoppt oder dessen Antriebsrichtung geändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beim erstmaligen Erreichen der Endpositionen (22,
24) die Stellung einer Antriebswelle (14) des An
triebs (13) ermittelt wird und anschließend die An
zahl der Umdrehungen der Antriebswelle (14) zwischen
den Endpositionen (22, 24) erfaßt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (13) eine
wählbare Anzahl von Umdrehungen der Antriebswelle
(14) vor Erreichen der Endpositionen (22, 24)
gestoppt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (13) zwischen ein und fünf Umdre
hungen, vorzugsweise zwei Umdrehungen, der Antriebs
welle (14) vor Erreichen der Endpositionen (22, 24)
stoppt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß nach einer wählbaren
Anzahl von Annäherungen des Teiles (20) an wenigstens
eine der Endpositionen (22, 24) der Antrieb (13) erst
bei Erreichen der Endpositionen (22, 24) gestoppt und
die Stellung des Antriebs (13) erneut erfaßt und
gespeichert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Annäherungen drei bis neun,
vorzugsweise fünf, beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (13) vor
Erreichen der Endpositionen (22, 24) oder der
Stopposition vor den Endpositionen (22, 24) seine
Drehzahl der Antriebswelle (14) langsam verringert.
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