DE19527194A1 - Verfahren zur thermischen Umsetzung von Klärschlamm - Google Patents
Verfahren zur thermischen Umsetzung von KlärschlammInfo
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F11/00—Treatment of sludge; Devices therefor
- C02F11/10—Treatment of sludge; Devices therefor by pyrolysis
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/72—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen Umsetzung,
insbesondere Verbrennung, von Klärschlamm.
Für die Entsorgung von Klärschlämmen haben sich neben der
Deponierung und dem Einsatz in der Landwirtschaft vor allem die
thermische Umsetzung wie die Verbrennung, die Vergasung, die
Pyrolyse und die Hydrierung, sowie die Kompostierung
durchgesetzt. Bei der thermischen Umsetzung, insbesondere bei der
Verbrennung, entstehen jedoch Abgase, die in vielstufigen
Reinigungsverfahren behandelt werden müssen, um die in ihnen
enthaltenen SO₂, NOx und Restkohlenwasserstoffe, sowie auch
Dioxine und Furane zu entfernen.
Weiterhin besteht bei nicht vollständiger thermischer Umsetzung,
insbesondere nicht vollständigem Ausbrand,
von Kohlenwasserstoffen, die Gefahr der sogenannten de novo-
Synthese von Dioxinen und Furanen durch die noch im Rauchgas
vorhandenen Kohlenwasserstoff-Fragmente oder freien Radikale.
Das Ausbrandverhalten des Klärschlamms hängt vor allem von seiner
Zusammensetzung und dem Gehalt an organischen Verbindungen ab,
die ihrerseits das Potential zur Bildung der Schadstoffe CO, N₂O,
NOx, SO₂ und Restkohlen-Wasserstoffe bestimmen. Vor allem die
möglicher Weise im Klärschlamm vorhandenen chlororganischen
Verbindungen wie PCB, PCDD, PCDF und PAK können sich zum Teil
den durch Gesetz vorgebenen Bedingungen für ihre Zerstörung
entziehen.
Ausgehend von diesen Sachverhalten hat sich die vorliegende
Erfindung die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur thermischen
Umsetzung von Klärschlamm, insbesondere Verbrennung, anzugeben,
bei dem die Reinigung der entstehenden Abgase vereinfacht wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Zugabe eines spaltaktiven Katalysators werden im
Klärschlamm C-C-, C-H-, C-N-, C-S- und C-Halogen-
Verbindungen aufgespalten. Durch die damit mögliche Wassergas-
Reaktion: C + H₂O - COx + H₂ ist somit eine totale Umsetzung
von Kohlenwasserstoffen unterschiedlicher Struktur möglich.
Ein auf die C-Verbindungen spaltaktiv wirkender Katalysator ist
auch in der Lage im Klärschlamm vorhandene stickstoff-haltige
Verbindungen wie Aminverbindungen in Stickstoff und Wasserstoff
zu spalten.
Der durch die Wassergas-Reaktion bzw. durch die Ammoniak-
Spaltung entstehende Wasserstoff wirkt hydrierend und führt im
wesentlichen in einem Schritt zur weitgehenden Umsetzung von SO₂,
NOx und von Kohlenwasserstoffen und zum Wegfall bzw. zumindest
zur Reduzierung des Aufwands für die Entfernung von SO₂, NOx und
Dioxinen bzw. Furanen.
Sollte der Gehalt des Klärschlamms an stickstoffhaltigen
Verbindungen nicht ausreichen, wird zusätzlich ein
stickstoffhaltiges basisches Additiv zugesetzt. Es ist
zweckmäßig, ein Additiv ausgewählt aus der Gruppe: Ammoniak,
Ammoniakwasser, Harnstoff, Amine, Aminverbindungen oder
Mischungen hiervon zuzusetzen.
Für das Zumischungsverhältnis von Klärschlamm zum basischen
stickstoffhaltigen Additiv wird der Bereich von 10 : 1,
insbesondere 4 : 1 bevorzugt.
Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, als spaltaktiven
Katalysator Calciumaluminat vorzugsweise in Staubform zuzusetzen,
d. h. Verbindungen aus CaO und Al₂O₃ in unterschiedlicher
Zusammensetzung.
Hierbei kann Calciumaluminat in technisch gebräulicher Form oder
in einer mit mindestens einem Element der VIII. Gruppe des
Periodischen Systems dotierten Form zugesetzt werden.
Die Zugabe des Katalysators zum Klärschlamm erfolgt vorzugsweise
in einem Massenverhältnis von 1-5%.
Zur Unterstützung der Entschwefelung kann ein zur Sulfatbildung
führendes Additiv wie CaO und CaCO₃ zugeführt werden, falls dies
für erforderlich gehalten wird.
Die Erfindung soll nun anhand des Verfahrensschemas der einzigen
Figur näher erläutert werden.
Der Rohschlamm 1 wird nach Zugabe eines Flockungshilfsmittels 2
einer Schlammentwässerung 3 zugeführt, aus der ein Filtrat 4
abgeführt wird. Der entwässerte Schlamm wird in einem Trockner 5
weiter auf einen vorgegeben Feuchtigkeitsgehalt getrocknet und
danach in eine Mischeinrichtung 6 eingebracht, der einerseits bei
7 staubförmiges Calciumaluminat als spaltaktiver Katalysator und
andererseits bei 8 Ammoniakwasser zugeführt werden. Nach
ausreichender Vermischung wird die Mischung einer
Verbrennungsanlage 9 zugeführt.
Die Verbrennung erfolgt bei einer Reaktionstemperatur von 800-1200°C,
vorzugsweise 900°C, einer Verweilzeit von 0.5-5 s,
vorzugsweise 2 s, und einem überstöchiometrischen
Luftverhältnis, vorzugsweise 1.1-1.5, weiter bevorzugt 1.3.
Der Verbrennungsanlage 9 ist gasseitig eine Abscheidestufe 10 zur
Abscheidung hydrierter Verbindungen und ggf. eine Anlage zur
Abscheidung leichtflüchtiger Schwermetalle, insbesondere Hg,
nachgeschaltet, z. B. ein Aktivkoksfilter.
Durch die Zugabe des spaltaktiven Katalysators 7 in Form des
Calciumaluminats wird zunächst eine Zerstörung der
Kohlenwasserstoffe und Kohlenwasserstoff-Fragmente im Rauchgas
erreicht und somit eine de novo-Synthese von Dioxinen und/oder
Furanen vermieden. Durch die Freisetzung von hydrieraktivem
Wasserstoff erfolgt eine weitgehende Hydrierung des bei der
Verbrennung entstehenden SO₂ und durch die Freisetzung von
Stickstoff ein Abbau des bei der Verbrennung entstehenden NOx.
Damit wird gegenüber dem Stand der Technik eine geringere Anzahl
von Reinigungsstufen für das entstehende Reaktionsgas bzw. Abgas
erreicht. Die Abtrennung von weitgehend hydrierten/gesättigten
Gasen vom Rauchgas ist im Vergleich zur Entfernung von SO₂,
NOx, Dioxinen und Furanen einfacher.
Das dem Klärschlamm 1 zugegebene Calciumaluminat 7 wird sich in
dem bei 11 abgezogenen Verbrennungsrückstand anreichern und seine
Zusammensetzung, Struktur und seine physikalisch-chemischen
Eigenschaften beeinflussen. Durch den basischen Charakter des
Calciumaluminats werden Schwermetalle in den
Verbrennungsrückstand fest eingebunden und in ihrer Mobilität
stark eingeschränkt. Weiterhin ist wegen der zementartigen
Struktur des Calciumaluminats ein mechanisch fester und
eluatfester Rückstand zu erwarten, der aufgrund seiner
Eigenschaften als Baustoff bzw. als Bauhilfstoff verwendet werden
kann, auf jeden Fall aber problemlos deponiert werden kann.
Zu der vorstehend beschriebenen Verfahrensführung ist anzumerken,
daß ggf. die Mischung vor der Trocknung erfolgen kann und daß
der Verbrennungsanlage noch eine Formgebungsstufe vorgeschaltet
werden kann, wenn die Art der eingesetzten Verbrennungsanlage
einen stückigen Brennstoff erforderlich machen sollte, z. B. eine
Pelletieranlage.
Die Vereinfachung der Abgasreinigung durch das erfindungsgemäße
Verfahren wird nicht nur bei der bevorzugten Verbrennung, sondern
auch bei den anderen in der Beschreibungseinleitung aufgeführten
thermischen Umsetzungsverfahren erreicht werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur thermischen Umsetzung, insbesondere Verbrennung,
von Klärschlamm,
dadurch gekennzeichnet daß dem Klärschlamm vor der thermischen
Umsetzung ein spaltaktiver Katalysator zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein stickstoffhaltiges
basisches Additiv zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein stickstoffhaltiges
basisches Additiv ausgewählt aus der Gruppe: Ammoniak,
Ammoniakwasser, Harnstoff, Amine, Aminverbindungen oder
Mischungen hiervon zugesetzt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zumischungsverhältnis von
Klärschlamm zu basischem stickstoffhaltigem Additiv 10 : 1,
vorzugsweise 4 : 1, beträgt.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß als spaltaktiver Katalysator
Calciumaluminat vorzugsweise in Staubform zugesetzt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumaluminat in technisch
gebräuchlicher Form oder in einer mit mindestens einem Element
der VIII. Gruppe des Periodischen Systems dotierten Form
zugesetzt wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des Katalysators zum
Klärschlamm in einem Massenverhältnis von 1-5% erfolgt.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei einer Reaktions
temperatur von 800-1200°C und einer Verweilzeit von 0.5-5 s.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Umsetzung bei einem
überstöchiometrischen Luftverhältnis, vorzugsweise 1.1-1.5,
weiter bevorzugt 1.3 erfolgt.
10. Verfahren nach mind. einem der Ansprüche 1-9, dadurch
gekennzeichnet als weiteres Additiv ein die Entschwefelung
durch Sulfatbildung unterstützendes Additiv eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995127194 DE19527194A1 (de) | 1995-07-26 | 1995-07-26 | Verfahren zur thermischen Umsetzung von Klärschlamm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995127194 DE19527194A1 (de) | 1995-07-26 | 1995-07-26 | Verfahren zur thermischen Umsetzung von Klärschlamm |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19527194A1 true DE19527194A1 (de) | 1997-01-30 |
Family
ID=7767769
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995127194 Withdrawn DE19527194A1 (de) | 1995-07-26 | 1995-07-26 | Verfahren zur thermischen Umsetzung von Klärschlamm |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19527194A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3840858A1 (de) * | 1988-03-04 | 1989-09-14 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Verfahren und anlage zur thermischen entsorgung von feinkoernigen abfallstoffen, insbesondere klaerschlamm |
-
1995
- 1995-07-26 DE DE1995127194 patent/DE19527194A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3840858A1 (de) * | 1988-03-04 | 1989-09-14 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Verfahren und anlage zur thermischen entsorgung von feinkoernigen abfallstoffen, insbesondere klaerschlamm |
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