DE19525350A1 - Vorrichtung für einen Leitungsabschluß einer zwei Drähte aufweisenden Leitung - Google Patents
Vorrichtung für einen Leitungsabschluß einer zwei Drähte aufweisenden LeitungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung nach der Gat
tung des Hauptanspruchs. Aus der DE 35 06 118 C2 ist es be
reits bekannt bei einem seriellen Bus, dessen Busleitung aus
einer Zweidraht-Leitung besteht, einen Abschlußwiderstand
zur Verbindung der beiden Drähte der Busleitung vorzusehen.
Dadurch werden Reflexionen und stehende Wellen auf der Lei
tung vermieden. Es ist bekannt den Abschlußwiderstand für
die Datenübertragungsleitung so groß zu wählen, daß dieser
dem Wellenwiderstand der Datenübertragungsleitung ent
spricht.
Bei derartigen einfachen Leitungsabschlüssen, treten insbe
sondere dann Probleme auf, wenn die Zweidraht-Leitung unsym
metrisch betrieben wird d. h., wenn z. B. durch
EMV-Störstrahlung die Spannungspotentiale beider Drähte der
Busleitung in die gleiche Richtung versetzt werden
(Gleichtaktsignal).
Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß
jeder einzelne Draht der Zweidraht-Leitung mit einem Ab
schlußwiderstand versehen ist. Hierdurch können Gleichtakt
signale, die auf den einzelnen Drähten der Busleitung auf
treten, reflexionsfrei übertragen werden. Dies ist insbeson
dere auch dann von Vorteil, wenn die Busleitung aufgrund
eines aufgetretenen Fehlers, wie Kurzschluß eines Drahtes
der Busleitung gegen Masse oder Versorgungsspannung oder
Kurzschluß gegen den anderen Draht der Busleitung oder
Unterbrechung einer Leitung, von Zweidraht-Betrieb auf
Eindraht-Betrieb umgeschaltet wird. Die hier beschriebene
Art eines Leitungsabschluß verbessert ebenfalls die
HF-Einstrahlfestigkeit der angeschlossenen Busteilnehmersta
tionen. Insbesondere kann mit der erfindungsgemäßen Vorrich
tung die Eingangsimpedanz für Gleichtaktsignale pro Eingang
der Busteilnehmerstation deutlich verringert werden. Eben
falls bewirkt der beschriebene Gleichtaktabschluß eine
bessere Symmetrierung des Senders und verhindert dadurch das
Abstrahlen von Gleichtaktanteilen auf der Zweidraht-Leitung.
Auch wird eine Verringerung von Spannungsspitzen, die beim
Einsatz von Gleichtaktdrosseln während der Arbitrierphase
bei Masseversätzen zwischen verschiedenen
Teilnehmerstationen entstehen können, bewirkt.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen möglich. So
ist es insbesondere vorteilhaft, wenn ausgehend von der Ver
bindungsleitung zwischen ersten und zweiten Widerstand ein
Kondensator gegen Masse geschaltet ist. Hierdurch werden
insbesondere die auftretenden Gleichtaktkomponenten der auf
der Busleitung auftretenden Signale abgeleitet, so daß sie
nicht in die jeweilige Busteilnehmerstation übertragen wer
den.
Weiterhin vorteilhaft ist, daß die Widerstandswerte des
ersten und zweiten Widerstandes betragsmäßig gleich sind und
dem halben Wellenwiderstand der Zweidraht-Leitung entspre
chen. Dadurch wird erreicht, daß die Zweidraht-Leitung kor
rekt mit ihrem Wellenwiderstand abgeschlossen ist und
gleichzeitig auch ein Abschlußwiderstand für die Ein
draht-Leitungen in Verbindung mit der Masseleitung vorgese
hen ist. Falls die Wellenwiderstände der Eindraht-Leitungen
in einem konkreten Anwendungsfall sehr hochohmig sind bzw.
deutlich höher als der Wellenwiderstand der Zwei
draht-Leitung, kann durch einen zusätzlichen Reihenwider
stand zwischen Kondensator und Verbindungsleitung der beiden
gleichgroßen Widerstände ein entsprechender optimaler Ab
schlußwiderstand für den Wellenwiderstand der Ein
draht-Leitungen erreicht werden. Sehr vorteilhaft ist, wenn
der zusätzliche Reihenwiderstand einen solchen Widerstands
wert aufweist, daß er vermehrt um den Widerstandswert des
ersten oder zweiten Widerstandes dem Wellenwiderstand der
Eindraht-Leitung der Busleitung entspricht. In diesem Fall
ist auch jede Eindraht-Leitung der Busleitung optimal
abgeschlossen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung
einer Zweidraht-Leitung gegenüber einer Masseebene; Fig. 2
einen herkömmlichen Leitungsabschluß einer Zwei
draht-Datenübertragungsleitung; Fig. 3 ein erstes Ausfüh
rungsbeispiel eines Leitungsabschlusses für eine Zwei
draht-Datenübertragungsleitung und Fig. 4 ein zweites Aus
führungsbeispiel für einen Leitungsabschluß einer Zwei
draht -Datenübertragungsleitung.
In Fig. 1 bezeichnet die Bezugszahl 1 einen ersten Draht
einer Zweidraht-Datenübertragungsleitung. Die Bezugszahl 2
bezeichnet einen zweiten Draht der Zwei
draht-Datenübertragungsleitung. Mit der Bezugszahl 3 ist
eine Masseebene bezeichnet. Diese kann bei einer konkreten
Realisierung einer Datenübertragungsstrecke in einem Kraft
fahrzeug beispielsweise durch das Karosserieblech gegeben
sein. Die Zweidraht-Datenübertragungsleitung hat einen Wel
lenwiderstand, der in Fig. 1 mit dem Bezugszeichen 5 be
zeichnet ist. Der Wellenwiderstand der Zweidraht-
Datenübertragungsleitung errechnet sich nach der bekannten
Gleichung Z=(L′/C′)1/2. Dabei ist Z der Wellenwiderstand, L′
der Leitungsinduktivitätsbetrag und C′ der Leitungskapazi
tätsbetrag. Bei einer Koaxialleitung beträgt der
Wellenwiderstand beispielsweise ca. 60 Ohm. In der in Fig.
1 dargestellten Anordnung sind aber auch noch andere
Wellenwiderstände 6 und 7 zu berücksichtigen. Diese
resultieren aus dem Induktivitätsbetrag der einzelnen Drähte
1 oder 2 und dem Kapazitätsbetrag, der durch den Abstand zur
Masseebene und dem jeweiligen Draht 1 oder 2 gegeben ist
(s. Formel).
In Fig. 2 bezeichnet die Bezugszahl 10 eine erste Busteil
nehmerstation und die Bezugszahl 11 eine zweite Busteilneh
merstation. Beide Busteilnehmerstationen 10 und 11 sind
durch eine Zweidraht-Datenübertragungsleitung 4 mit den
beiden Drähten 1 und 2 miteinander verbunden.
Herkömmlicherweise ist bei jeder Busteilnehmerstation 10, 11
ein Abschlußwiderstand 8 vorgesehen. Dieser
Abschlußwiderstand 8 berücksichtigt aber nur den
Wellenwiderstand der aus beiden Drähten 1, 2 bestehenden
Zweidraht-Leitung 4 resultiert. Für jeden einzelnen Draht,
der wie beschrieben zusammen mit der Masse ebenfalls einen
Wellenwiderstand aufweist, ist jedoch kein eigener Ab
schlußwiderstand vorgesehen.
Dadurch können insbesondere bei Gleichtaktsignalen auf den
einzelnen Drähten immer noch Reflexionen bzw. stehende
Wellen entstehen, die insbesondere zu einer ungewünschten
HF-Abstrahlung führen können.
Fig. 3 zeigt einen verbesserten Leitungsabschluß für eine
derartige Zweidraht-Datenübertragungsleitung bei zwei
Busteilnehmerstationen. Gleiche Bezugszahlen wie in Fig. 2
bezeichnen die gleichen Komponenten, wie schon zuvor im Zu
sammenhang mit Fig. 2 erläutert. Darüber hinaus ist darge
stellt, daß zwischen den Drähten 1, 2 der Zwei
draht-Datenübertragungsleitung zwei Widerstände 8 und 9 in
Reihe geschaltet sind. Eine solche Schaltung ist für jede
Busteilnehmerstation vorgesehen. Zusätzlich ist an die Ver
bindungsleitung der beiden Widerstände 8, 9 ein Kondensator
12 gegen Masse geschaltet. Als Beispiel wird angenommen, daß
die Zweidraht-Datenübertragungsleitung 4 einen Wellenwi
derstand 5 von 120 Ohm aufweist. In diesem Fall werden die
Abschlußwiderstände 8 und 9 beide zu 60 Ohm gewählt. In
Summe ist dann die Zweidraht-Leitung mit 120 Ohm
abgeschlossen, was genau dem Wellenwiderstand der
Zweidraht-Leitung 4 entspricht. Gleichzeitig ist dadurch
auch erreicht, daß ein gewisser Abschlußwiderstand für die
einzelnen Drähte der Zweidraht-Leitung 4 vorhanden ist.
Dieser Abschlußwiderstand ist für den Draht 1 durch den
Widerstand 8 gegeben, der über den Kondensator 12 nach Masse
geschaltet ist. Für den Draht 2 ist der Abschlußwiderstand
durch den Widerstand 9 gegeben, der ebenfalls über den
Kondensator 12 nach Masse geschaltet ist. Es ergibt sich
also ein Abschlußwiderstand von 60 Ohm für jeden einzelnen
Draht 1, 2 der Zweidraht-Datenübertragungsleitung 4.
Der Kondensators 12 sollte induktivitätsarm sein und für den
betrachteten Frequenzbereich einen Kurzschluß darstellen und
kann z. B. mit 4,7 nF gewählt werden. Die Größe des
Kondensators entscheidet darüber, in welchem Frequenzbereich
Gleichtakt-HF-Störungen wirksam unterdrückt werden können.
Bei der genannten Wahl von 4,7 nF, ist eine breitbandige
Unterdrückung von Gleichtakt-HF-Störungen bei den erwähnten
Abschlußwiderständen von 60 Ohm gegeben.
In Fig. 4 bezeichnen die gleichen Bezugszahlen wie in Fig.
3 die gleichen Komponenten, wie schon zuvor erläutert. Zu
sätzlich ist zwischen Kondensator 12 und Verbindungspunkt
der beiden Widerstände 8 und 9 ein dritter Widerstand 13
vorgesehen. Dieser Widerstand 13 ist nur wirksam als zusätz
licher Abschlußwiderstand für die einzelnen Drähte 1 und 2.
Der Abschlußwiderstand für die Zweidraht-Leitung 4 wird da
durch nicht verändert, er besteht weiterhin aus der Summe
der Widerstände 8 und 9. Bei Gleichtaktstörungen wirken die
Wellenwiderstände parallel und es sind auch die Widerstände
8 und 9 parallel anzusehen.
Für die Bestimmung der Größe des dritten Widerstandes 13
läßt sich daher folgende Formel verwenden:
R₃ = (Z₂ || Z₃) - (R₁ || R₂)
wobei Z₂₁ Z₃ dem Wellenwiderstand 6, 7 des einzelnen Drahtes
2, 1 der Zweidrahtleitung entspricht und R₁, R₂ dem
Widerstandswert des Abschlußwiderstandes 8, 9 entspricht.
In anderer Form lautet die Formel:
Hiermit ist es also möglich, den optimalen
Abschlußwiderstand für den einzelnen Draht in Verbindung mit
der Masseleitung zu wählen. Sollte sich bei Messungen
herausstellen, daß der Wellenwiderstand der Eindraht-Leitung
1 oder 2 einen Wert von 200 Ohm besitzt, so müßte der
Widerstand 13 als 70 Ohm-Widerstand gewählt werden. Somit
ergibt sich dann der optimale Abschlußwiderstand von 200 Ohm
für die jeweilige Eindraht-Leitung.
Der erfindungsgemäße Leitungsabschluß kann besonders vor
teilhaft bei dem aus dem Stand der Technik bekannten CAN-Bus
(controller area network) eingesetzt werden. Bei diesem
werden die Drähte 1, 2 der Zweidraht-Datenübertragungsleitung
symmetrisch von den Treiberbausteinen der jeweiligen
Busteilnehmerstation angesteuert. In Fig. 5 ist für die
beiden möglichen Buspegel dominant und rezessiv dargestellt,
welche Spannungspegel gegenüber der Masse jeweils an den
Busleitungen 1, 2 anliegen. Der Kondensator 12 bewirkt zu
sätzlich eine bessere Symmetrierung der auf den Busleitungen
auftretenden Signale, insbesondere in dem Fall, wenn der
entsprechende Treiber die Leitungen schwach unsymmetrisch
ansteuert. Hierdurch wird gleichzeitig auch das Abstrahlen
von Gleichtaktanteilen durch die unsymmetrische Ansteuerung
der Zweidraht-Leitung behindert.
Die Erfindung ist überall dort vorteilhaft einsetzbar, wo
hochfrequente Signale über Zweidraht-Leitungen übertragen
werden. Hier sind insbesondere serielle Bussysteme sowohl
für den Einsatz im Kraftfahrzeug, als auch für stationäre
Anwendungen z. B. bei Feldbussen zur Industrieautomation,
etc. angesprochen.
Claims (5)
1. Vorrichtung für einen Leitungsabschluß einer zwei Drähte
aufweisenden Leitung, insbesondere einer
Datenübertragungsleitung, dadurch gekennzeichnet, daß ein
erster und zweiter Abschlußwiderstand (8, 9) zwischen den
zwei Drähten (1, 2) vorgesehen ist, wobei der erste
Abschlußwiderstand (8) mit dem zweiten Abschlußwiderstand
(9) in Reihe geschaltet ist und daß die Verbindungsleitung
zwischen erstem und zweitem Widerstand (8, 9) gegen ein
festes Spannungspotential, vorzugsweise Masse, geschaltet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Verbindungsleitung zwischen dem ersten und
zweitem Widerstand (8, 9) ein Kondensator (12) gegen das
feste Spannungspotential geschaltet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Widerstandswerte des ersten und zweiten Wider
standes (8, 9) gleich sind und dem halben Wellenwiderstand
(5) der Leitung (4) entsprechen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
ausgehend von der Verbindungsleitung zwischen dem ersten und
zweiten Widerstand (8, 9) ein dritter Widerstand (13) zu dem
festen Spannungspotential, vorzugsweise der Masse, ge
schaltet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der dritte Widerstand (13) einen Widerstandswert R3 hat, der
sich nach der Formel
bestimmt, wobei R₁, R₂ die Widerstandswerte des ersten und
zweiten Widerstandes (8, 9) sind und Z₂, Z₃ die
Wellenwiderstandswerte der einzelnen Drähte (1, 2) der
Leitung (4) sind.
Priority Applications (2)
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