DE19524532A1 - Abgastestvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Abgastestvorrichtung, insbesondere für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abgastestvorrichtung, insbesondere
für Kraftfahrzeuge, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Pa
tentanspruchs 1.
Vorrichtungen für das Durchführen von Tests, ob sich die Abgas
werte von Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor innerhalb zuläs
siger Grenzen bewegen bzw. möglichst optimalen Betriebswerten
für den spezifischen Motor entsprechen, finden derzeit praktisch
ausschließlich bei offiziellen Prüfbehörden bzw. in KFZ-Werk
stätten Verwendung. Für die Bedienung derartiger Meßgeräte steht
in diesen Fällen geschultes Personal zur Verfügung, das anhand
der gemessenen Werte überprüft, ob die Vorgaben, d. h. die zuläs
sigen Grenzwerte bzw. Richtwerte oder für den spezifischen Motor
optimalen Werte, eingehalten werden. Die Bedienung solcher Gerä
te durch ungeschulte Personen ist wegen der Vielzahl von mögli
chen Bedienfehlern praktisch ausgeschlossen. Des weiteren kann
eine ungeschulte Bedienperson die gemessenen Abgaswerte allen
falls dann im Hinblick auf eine Gut-/Schlechtaussage interpre
tieren, wenn ihr entsprechende Sollwerte oder Sollwertbereiche
für die einzelnen Abgaskomponenten zugänglich sind. Auch in
diesem Fall ist die Auswertung bzw. Interpretation der gemesse
nen Werte der einzelnen Abgaskomponenten umständlich bzw. mit
einem entsprechendem Zeitaufwand verbunden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Abgastest
vorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, zu schaffen, die
bei einfacher Bedienbarkeit eine zuverlässige und schnelle In
terpretation der gemessenen Abgaswerte ermöglicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patent
anspruchs 1.
Nach der Erfindung werden die Meßwerte für mindestens eine Ab
gaskomponente einer Steuer- und Auswerteeinheit der Abgastest
vorrichtung zugeführt, welche einen Vergleich der ihr zugeführ
ten Meßwerte mit gespeicherten Sollwerten oder Sollwertbereichen
vornimmt und der Bedienperson zumindest eine Information über
die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit der Meßwerte im Sinne einer
Gut-/Schlechtaussage mittels einer Ausgabeeinheit anzeigt. Hier
durch ergibt sich der Vorteil einer objektiven Interpretation
der gemessenen Werte, wobei Ablese- und Interpretationsfehler
vermieden werden.
Da Abgastestvorrichtungen in der Regel immer Werte für mehrere
Abgaskomponenten, vorzugsweise für CO, CO₂, HC oder O₂, erfassen,
sind bei der bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung nach
der Erfindung in der Auswerte- und Steuereinheit jeweils Soll
werte bzw. Sollwertbereiche für jede der gemessenen Abgaskom
ponenten gespeichert. In diesem Fall ergibt sich der Vorteil,
daß die Ermittlung einer Gut-/Schlechtaussage weitaus schneller
und sicherer erfolgt, als dies mittels bekannter Abgastestvor
richtungen möglich ist, welche lediglich die für jede Abgaskom
ponente gemessenen Werte ermitteln und ausgeben.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird die Bedienperson
unmittelbar nach Beendigung des Meßvorgangs darüber informiert,
ob der getestete Verbrennungsmotor bzw. das System bestehend aus
Verbrennungsmotor und Abgasanlage korrekt funktioniert. Die
Vorrichtung nach der Erfindung eignet sich daher insbesondere
auch für eine Bedienung durch Laien, beispielsweise jeden Fahr
zeugführer. Es ist möglich, derartige Vorrichtungen, beispiels
weise an Tankstellen zur Durchführung von Abgastests durch Füh
rer von Kraftfahrzeugen zu verwenden, um diesen von Zeit zu Zeit
die Prüfung ihres Fahrzeugs auf korrekte Funktion von Motor und
Abgasanlage zu ermöglichen. Derartige Tests können häufiger und
weitaus kostengünstiger durchgeführt werden als bisher, so daß
Fehlfunktionen schneller erkannt und durch das frühere Aufsuchen
einer Werkstätte Fehlerursachen früher abgestellt werden können.
Auf diese Weise lassen sich beispielsweise ein erhöhter Ver
schleiß des Motors oder ein erhöhter Spritverbrauch und damit
unnötige Umweltbelastungen früher erkennen und beseitigen.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung nach der
Erfindung sind in der Steuer- und Auswerteeinheit empirisch oder
theoretisch bestimmte Zusammenhänge zwischen Fehlerursachen bzw.
Fehlfunktionen des Systems Motor/Abgasanlage und damit korre
spondierende Sollwerten und/oder Sollwertbereichen einer oder
mehreren Abgaskomponenten gespeichert. Bei Vorliegen bestimmter
Konstellationen von Meßwerten für eine oder mehrere Abgaskom
ponenten können somit Rückschlüsse auf das Vorliegen einer oder
mehrerer Fehlerursachen oder Fehlfunktionen gezogen werden.
Vorzugsweise können in der Steuer- und Auswerteeinheit für un
terschiedliche Fahrzeugtypen unterschiedliche Sätze von Soll
werten oder Sollwertbereichen für eine oder mehrere Abgaskom
ponenten gespeichert sein. Hierdurch ergibt sich der Vorteil,
daß der Bediener der Vorrichtung den zu prüfenden Fahrzeugtyp
auswählen kann und für diesen detailliertere Informationen er
hält, als dies bei Vorhandensein lediglich eines einzigen Satzes
von Sollwerten bzw. Sollwertbereichen möglich wäre. Als Fahr
zeugtypen kommen dabei insbesondere die Typen "Fahrzeug ohne
Katalysator", "Fahrzeug mit ungeregeltem Katalysator" und "Fahr
zeuge mit geregeltem Katalysator" in Frage. Selbstverständlich
wäre beispielsweise auch eine weitere Unterscheidung in "Fahr
zeug mit Benzinmotor" bzw. "Fahrzeug mit Dieselmotor" oder
"Fahrzeug mit Gas-Verbrennungsmotor" möglich. Hierdurch lassen
sich immer feinere, auf den speziellen Fahrzeugtyp bezogene
Sollwerte bzw. Sollwertbereiche mit den jeweiligen Meßwerten
vergleichen, wodurch sich eine bessere bzw. zuverlässigere In
terpretation der Meßwerte ergibt.
Selbstverständlich wäre auch denkbar, für bestimmte Fahrzeug
typen eines bestimmten Herstellers mit einem bestimmten Motor
bzw. einer bestimmten Abgasanlage Sollwerte bzw. Sollwertberei
che zu speichern. In diesem Fall könnte für das bestimmte Fahr
zeug die Meßwerte mit für diesen Fahrzeugtyp optimalen Meßwerten
verglichen und entsprechend interpretiert werden.
Als Fehlerursachen bzw. Fehlfunktionen kommen beispielsweise ein
undichter Auspuff, Undichtheiten vor der Gemischaufbereitung,
Zündaussetzer, ein zu fett eingestellter Motor, ein vor oder
nach der Lambda-Sonde undichter Auspuff oder ein defekter Kata
lysator in Frage. Je nach Fahrzeugtyp "Fahrzeug ohne Katalysa
tor", "Fahrzeug mit ungeregeltem Katalysator" bzw. "Fahrzeug mit
geregeltem Katalysator" können diese Fehlerursachen bzw. Fehl
funktionen ebenso, wie das Vorliegen korrekter Abgaswerte, den
in den Ansprüchen 7 bis 9 angegebenen Kombinationen von Soll
wertbereichen für die Abgaskomponenten CO, CO₂, HC und O₂ zuge
ordnet werden.
Durch einen Vergleich der gemessenen Abgaswerte mit diesen In
formationen erhält die Bedienperson somit als Ergebnis nicht nur
eine Gut-/Schlechtaussage, sondern auch einen Hinweis darauf,
welche Fehlfunktion bzw. Fehlerursache das getestete System
Motor/Abgasanlage aufweist. Diese Fehlerdiagnose kann zur
schnelleren Behebung der Fehlerursachen der betreffenden Werk
stätte mitgeteilt werden. Wird die Vorrichtung nach der Erfin
dung in einer Werkstätte eingesetzt, so können die von der Vor
richtung nach Abschluß des Tests gelieferten Informationen eben
falls wichtige Hinweise zur schnellen Fehlerbeseitigung darstel
len.
In einer Ausführungsform der Erfindung kann neben der bei
spielsweise als Drucker ausgebildeten Ausgabeeinheit eine wei
tere Ausgabeeinheit vorhanden sein, welche zur optischen Anzeige
einer Bedienerführung dient. Selbstverständlich kann die opti
sche Anzeige auch dazu verwendet werden, um während des Meßvor
gangs die Meßwerte numerisch und/oder graphisch darzustellen.
Die bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist derart ausgebildet, daß der Meßvorgang selbsttätig abläuft.
Hierzu kann die Steuer- und Auswerteeinheit nach Erhalt eines
Startsignals laufend oder in vorbestimmten Abständen Meßwerte
für eine oder mehrere Abgaskomponenten von der Steuereinheit für
die Abgasmeßeinheit erhalten und anhand der Meßwerte für eine
oder mehrere bestimmte Abgaskomponenten detektieren, ob die
Meßsonde an der vorbestimmten Meßposition, vorzugsweise im Aus
puff, positioniert ist.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die Steuer- und Aus
werteeinheit selbsttätig detektieren kann, wann der eigentliche
Meßvorgang zu starten ist, nämlich erst bei im Auspuff befind
licher Meßsonde. Vorzugsweise werden hierzu die Meßwerte für
eine oder mehrere Abgaskomponenten mit bestimmten Grenzwerten
verglichen und bei deren Überschreiten bzw. Unterschreiten die
Meßsonde als in Meßposition befindlich angesehen.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die
Abgaskomponenten O₂ und/oder CO₂ zur Detektion der Meßsondenpo
sition verwendet. Insbesondere wird die Meßsonde als in Meßpo
sition befindlich detektiert, wenn für eine vorbestimmte Zeit
spanne die Meßwerte für O₂ kleiner als ca. 15%VOL und die Meß
werte für CO₂ größer als ca. 5%VOL sind.
In entsprechender Weise kann selbstverständlich die Steuer- und
Auswerteeinheit feststellen, ob sich die Meßsonde außerhalb der
Meßposition, d. h. des Auspuffs, befindet. Bei der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung wird die Sonde als nicht in Meß
position befindlich detektiert, wenn für eine vorbestimmte Zeit
spanne die Meßwerte für O₂ größer als ca. 15%VOL und die Meß
werte für CO₂ kleiner als ca. 5%VOL sind.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die Steuer- und Aus
werteeinheit überprüfen kann, ob die Bedienperson einer Auffor
derung zur Entnahme der Meßsonde aus dem Auspuff nachgekommen
ist.
Um dies sicherzustellen, wird bei der bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung das Meßergebnis erst dann ausgegeben, wenn
die Meßsonde als nicht in Meßposition befindlich detektiert
wird. Durch diese Maßnahme kann eine Beschädigung der Abgastest
vorrichtung durch ein versehentliches Nicht-Entnehmen der Meß
sonde aus dem Auspuff und ein Wegfahren des Fahrzeugs mit im
Auspuff befindlicher Meßsonde sicher vermieden werden.
Zur Auswahl des Fahrzeugtyps kann die Vorrichtung nach der Er
findung eine Eingabeeinheit aufweisen, welche bei der bevorzug
ten Ausführungsform der Erfindung als Kartenleser ausgebildet
ist. Auf diese Weise können die auf einer Chip- oder Magnetkarte
gespeicherten Informationen, z. B. der Fahrzeugtyp ohne die Ge
fahr von Bedienfehlern in die Auswerte- und Steuereinheit einge
lesen werden. Auch für diesen Typ maßgeblichen Sollwertbereiche
und ggf. Fehlerursachen für die Diagnose können auf der Karte
enthalten sein. Hierdurch kann für jeden speziellen Fahrzeugtyp
eines bestimmten Herstellers eine Diagnose anhand der hierfür
optimalen Sollwertbereiche bzw. Fehlerursachen erfolgen, ohne
daß für neue Fahrzeugtypen ein Update der Vorrichtung erforder
lich wäre.
In einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung nach der Er
findung ist eine Bildaufnahmevorrichtung vorgesehen, welche zu
Aufnahme eines Abbildes des Fahrzeugs dient, um über die zusätz
liche Ausgabe des Abbildes des Fahrzeugs, insbesondere des Ab
bildes des Nummernschildes des Fahrzeugs, eine eindeutige Zuord
nung zwischen Fahrzeug und den, vorzugsweise als Prüfprotokoll,
ausgegebenen Testergebnissen zu ermöglichen.
Schließlich kann in einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auch eine Bildaufnahmevorrichtung zur Erfassung
eines Abbildes eines Fahrzeugdokuments, insbesondere des Fahr
zeugscheins, des zu testenden Fahrzeugs vorgesehen sein. Auf
diese Weise kann durch dies Ausgabe des entsprechenden Abbildes
auf einem Prüfprotokoll die Zuordnung von Fahrzeug und Prüfpro
tokoll gewährleistet werden.
Die größtmögliche Sicherheit ergibt sich dabei durch die Ver
wendung sowohl einer Bildaufnahmevorrichtung für das Fahrzeug
und einer weiteren Bildaufnahmevorrichtung für das Fahrzeugdoku
ment.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockdiagramm einer Ausführungsform
der Vorrichtung nach der Erfindung;
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm einer bevorzugten Funktionsweise der
Vorrichtung in Fig. 1 und
Fig. 3 ein schematisches Blockdiagramm einer weiteren Ausfüh
rungsform der Vorrichtung nach der Erfindung.
Die in Fig. 1 dargestellte Abgastestvorrichtung 1 umfaßt eine
Abgasmeßeinheit 3, an die eine Meßsonde 5 anschließbar ist. Die
Meßsonde 5 kann in üblicher Weise derart ausgebildet sein, daß
sie in das Auspuffrohr des zu testenden Fahrzeugs einführbar
ist. Die Abgasmeßeinheit 3 dient zur gleichzeitigen bzw. quasi-
gleichzeitigen Erfassung der Meßwerte für mehrere Abgaskomponen
ten, vorzugsweise der Meßwerte für CO, CO₂, HC oder O₂.
Die Durchführung der eigentlichen Messung, d. h. die Bestimmung
der Meßwerte für die einzelnen Abgaskomponenten erfolgt durch
eine geeignete Ansteuerung der Abgasmeßeinheit mittels einer
damit verbundenen Steuereinheit 7. Beispielsweise kann die Steu
ereinheit 7 die Abgasmeßeinheit 3 zur Erfassung der Meßwerte so
ansteuern, daß eine Mittelwertbildung einzelner diskreter Meß
werte für jede Abgaskomponente vorgenommen wird, um die Meßge
nauigkeit zu erhöhen.
Nach der Durchführung einer Meßwertaufnahme, die für sämtliche
Abgaskomponenten beispielsweise ca. 0,5 bis 1 Sekunde dauern
kann, liegen die Abgaswerte für die einzelnen Abgaskomponenten
abrufbereit in der Steuereinheit 7 vor.
Selbstverständlich kann die Durchführung der Messung jedoch auch
in der Weise erfolgen, daß pro Meßvorgang nur die Werte für eine
Abgaskomponente ermittelt und in der Steuereinheit 7 für den
Abruf bereitgestellt werden, wobei die Messung der Werte für
eine weitere Abgaskomponente erst dann erfolgt, wenn der Meßwert
für die zuvor bestimmte Abgaskomponente abgerufen wurde.
Hierzu ist die Steuereinheit 7 mit einer Steuer- und Auswerte
einheit 9 verbunden, die übergeordnete Steuerfunktionen für die
gesamte Abgastestvorrichtung und eine Auswertung und Ausgabe der
Abgaswerte bzw. hiervon abgeleitete Informationen übernimmt.
Die Steuer- und Auswerteeinheit 9 wird im allgemeinen in Form
einer Prozessorlösung mit einem geeigneten Programm ausgebildet
sein. Dies weist gegenüber einer festverdrahteten Hardware den
Vorteil einer größeren Flexibilität und eines geringeren Ent
wicklungsaufwandes auf.
In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gibt die Steu
er- und Auswerteeinheit 9 ein Startsignal zur Bestimmung eines
Satzes von Meßwerten für die zu messenden Abgaskomponenten an
die Steuereinheit 7 ab, welche dann den eigentlichen Meßvorgang
startet, durchführt und nach einer bestimmten Zeit bspw. 0,5 bis
1 Sekunde, die Meßwerte für die einzelnen Abgaskomponenten für
den Abruf durch die Steuer- und Auswerteeinheit 9 bereithält.
Die Steuer- und Auswerteeinheit 9 kann dann die in der Steuer
einheit 7 bereitliegenden Abgaswerte abrufen und diese auswer
ten.
Die in Fig. 1 dargestellte, bevorzugte Ausführungsform der er
findungsgemäßen Abgastestvorrichtung weist als Eingabeeinheit
einen mit der Steuer- und Auswerteeinheit 9 verbundenen Karten
leser 11 auf. Wird in diesen eine Magnetkarte oder Chipkarte 13
eingeführt, so werden die auf der Karte 13 gespeicherten Infor
mationen an die Steuer- und Auswerteeinheit 9 übertragen. Diese
startet dann, vorzugsweise selbsttätig, den Abgastestvorgang und
führt diesen unter Berücksichtigung der auf der Karte gespei
cherten Informationen durch. Beispielsweise können auf der Karte
Informationen betreffend den zu testenden Fahrzeugtyp gespei
chert sein. Vorzugsweise wird unterschieden zwischen den Fahr
zeugtypen "Fahrzeug ohne Katalysator", "Fahrzeug mit ungeregel
tem Katalysator" und "Fahrzeug mit geregeltem Katalysator".
Selbstverständlich kann die Eingabeeinheit auch in beliebiger
anderer Weise ausgebildet sein, beispielsweise als münzbetätigte
Vorrichtung, wobei anhand der Ausbildung der Münze eine bestimm
te Art und Weise der Durchführung des Testvorgangs ausgewählt
werden kann.
Selbstverständlich kann die Eingabeeinheit auch beispielsweise
als Bedienpanel oder Tastatur ausgebildet sein, so daß eine
Bedienperson mittels erforderlicher Eingaben an die Steuer- und
Auswerteeinheit 9 die gewünschte Funktionsweise der Abgastest
vorrichtung herbeiführen kann. Die in Fig. 1 dargestellte, be
vorzugte Ausführungsform der Abgastestvorrichtung nach der Er
findung weist demgegenüber jedoch den Vorteil einer wesentlich
höheren Bediensicherheit auf, da der Abgastestvorgang nach dem
Einschieben der Karte 13 in den Kartenleser 11 vollkommen
selbsttätig ablaufen kann ohne daß - abgesehen vom Einführen
bzw. Herausnehmen der Meßsonde - weitere Eingriffe durch die
Bedienperson erforderlich wären.
Bei der Verwendung einer derartigen Abgastestvorrichtung, bei
spielsweise an Tankstellen, muß sich der Fahrzeugführer ledig
lich unter Angabe seines Fahrzeugtyps eine entsprechende Chip
karte beschaffen, und kann dann einfach durch das Einführen der
Karte in den Kartenleser die Messung durchführen. Selbstver
ständlich ist auch denkbar, daß der Führer eines Fahrzeugs durch
das Entrichten einer einmaligen Gebühr eine Karte erhält, die er
künftig oder für einen bestimmten Zeitraum zur Durchführung
einer beliebigen Anzahl oder einer vorbestimmten Anzahl von
Messungen verwenden kann.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist des weiteren eine
Ausgabeeinheit 15 auf, die beispielsweise als Anzeigeeinheit in
Form einer CRT- oder LC-Anzeige ausgebildet sein kann. Diese
dient vorzugsweise zur Bedienerführung und ggf. gleichzeitig zur
Anzeige von Meßwerten während des laufenden Meßvorgangs. Nach
dem Abschluß eines Meßvorgangs kann die Steuer- und Auswerteein
heit 9 die Prüfergebnisse in Form eines Protokollausdrucks auf
einen mit der Steuer- und Auswerteeinheit 9 verbundenen Drucker
17 ausgeben.
Des weiteren kann die Steuer- und Auswerteeinheit 9 mit einem
Drehzahlsensor 14 verbunden sein (in Fig. 1 gestrichelt darge
stellt). Damit kann sichergestellt werden, daß der Abgastest bei
einer Motordrehzahl durchgeführt wird, die innerhalb eines vor
geschriebenen Bereichs liegt. Detektiert die Steuer- und Aus
werteeinheit 9 eine außerhalb des vorgeschriebenen Drehzahlbe
reichs liegende Motordrehzahl, so kann eine entsprechende Mel
dung, beispielsweise mittels der Anzeigeeinheit 15, ausgegeben
werden. In diesem Fall kann der Abgastest auch abgebrochen wer
den. Wird er trotzdem durchgeführt, da es sich beispielsweise um
einen Test zu informellen Zwecken handelt, so kann ein entspre
chender Vermerk zusammen mit dem Ausdruck des Prüfprotokolls auf
dem Drucker 17 ausgegeben werden.
Schließlich können der Steuer- und Auswerteeinheit 9 Informatio
nen über die Motortemperatur zugeführt werden, da der Abgastest
in aller Regel bei auf Betriebstemperatur befindlichem Motor
bzw. bei auf Betriebstemperatur befindlicher Abgasanlage durch
geführt werden muß.
Um der Steuer- und Auswerteeinheit 9 Informationen über die
Motordrehzahl und/oder Motortemperatur zugänglich zu machen,
wird es in aller Regel erforderlich sein, weitere Sensoren am
Fahrzeug anzubringen bzw. diese Daten von bereits im Fahrzeug
befindlichen Sensoren oder einem Bordcomputer an die Steuer- und
Auswerteeinheit 9 zu übertragen. Dies ist jedoch mit zusätzli
chem Aufwand verbunden. Wird auf das Anbringen bzw. Abfragen
derartiger Sensoren verzichtet, so kann die Steuer- und Aus
werteeinheit 9 entsprechende Hinweise mittels der Anzeigeeinheit
15 ausgeben, wobei die Einhaltung dieser Parameter dem Bediener
bzw. dem Fahrzeugführer obliegt.
Wird die Vorrichtung nach der Erfindung jedoch beispielsweise in
Werkstätten verwendet, so kann das Anbringen bzw. Abfragen von
Drehzahl- und/oder Temperatursensoren die Bediensicherheit erhö
hen und die Korrektheit und Objektivität der Diagnoseergebnisse
gewährleisten. Desweiteren kann bei Verwendung eines Drehzahl
sensors die Messung der Abgaswerte als Funktion der Drehzahl
erfolgen, wodurch sich wertvolle Informationen über das Abgas
verhalten des Motors bzw. des Systems Motor/Abgasanlage unter
Last gewinnen lassen.
Im folgenden wird der Ablauf eines Abgastestvorgangs nach einer
bevorzugten Funktionsweise der Vorrichtung nach der Erfindung
anhand des in Fig. 2 dargestellten Ablaufdiagramms erläutert.
Für die folgende Erläuterung der Funktionsweise wird die in Fig.
1 gezeigte Vorrichtung zugrunde gelegt, jedoch ohne den gestri
chelt dargestellten Drehzahlsensor 14. Die Vorrichtung sei so
ausgelegt, daß sie für die Durchführung von (informellen) Ab
gastests durch den Fahrzeugführer geeignet ist. Die Vorrichtung
kann hierzu beispielsweise an einer Tankstelle aufgestellt sein.
Nachdem sich der Fahrzeugführer unter Angabe seines Fahrzeug
typs, beispielsweise "Fahrzeug mit geregeltem Katalysator", eine
geeignete Chip- oder Magnetkarte 13 beschafft hat, führt er
diese in den Kartenleser 11 ein und löst damit den selbsttätig
ablaufenden Abgastestvorgang aus. Hierzu kann die Steuer- und
Auswerteeinheit 9, wie in Fig. 2 dargestellt, mittels der Aus
gabeeinheit 15 bei nicht aktivem Testvorgang ständig eine Auf
forderung ausgeben, eine Chipkarte in den Kartenleser 11 ein
zuführen, und den Kartenleser 11 nach dem Einschalten der Vor
richtung und einem automatischen Programmstart dauernd abfragen
(Polling), ob eine Karte 13 in den Leser 11 eingeschoben wurde.
Ist dies der Fall, so werden die auf der Karte 13 gespeicherten
Informationen gelesen und an die Steuer- und Auswerteeinheit 9
übertragen. Diese wertet die Informationen ggf. aus und spei
chert sie für die Steuerung des weiteren Programmablaufs.
Anschließend gibt die Steuer- und Auswerteeinheit 9 auf der
Anzeigeeinheit 15 eine Meldung an die Bedienperson aus, die
Meßsonde in den Auspuff des Fahrzeugs einzuführen.
Gleichzeitig kann ein Hinweis an die Bedienperson ausgegeben
werden, den Motor zu starten und mit Leerlaufdrehzahl laufen zu
lassen. Die Bedienperson kann auch darüber informiert werden,
daß der Motor betriebswarm sein muß. Dies kann der Fahrzeugfüh
rer anhand der Wassertemperaturanzeige verifizieren.
Die Steuer- und Auswerteeinheit 9 testet fortan laufend, ob sich
die Meßsonde im Auspuff befindet. Hierzu steuert die Steuer- und
Auswerteeinheit 9 die Steuereinheit 7 ein oder mehrere Male mit
einem Startsignal zur Aufnahme eines Satzes von Abgasmeßwerten
an. Dies kann beispielsweise in Abständen von ca. 0,5 bis 1
Sekunde erfolgen.
Anhand der von der Steuereinheit 7 an die Steuer- und Auswerte
einheit 9 übertragenen Meßwerte entscheidet diese, ob die Meß
sonde 5 tatsächlich in den Auspuff des zu testenden Fahrzeugs
eingeführt wurde bzw. der Motor läuft. Hierzu vergleicht die
Steuer- und Auswerteeinheit 9 die Meßwerte für die Abgaskompo
nenten O₂ und CO₂ mit vorbestimmten Grenzwerten. Beispielsweise
kann die Steuer- und Auswerteeinheit 9 die Meßsonde 5 bei lau
fendem Motor als im Auspuff befindlich detektieren, wenn die
Grenzwerte für mindestens drei Sekunden über- bzw. unterschrit
ten werden. Bei der bevorzugten Ausführungsform wird die Meßson
de bei laufendem Motor als im Auspuff befindlich detektiert,
wenn die Meßwerte für O₂ für die vorbestimmte Zeit kleiner als 15
%VOL und die Werte für CO₂ größer als 5%VOL sind. Dagegen wird
die Sonde als nicht im Auspuff befindlich detektiert, wenn die
Meßwerte für O₂ einen Grenzwert von 15%VOL überschreiten und die
Meßwerte für CO₂ einen Grenzwert von 5%VOL unterschreiten. Diese
Werte haben sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen, sind
jedoch nur als ungefähre Angaben zu verstehen.
Detektiert die Steuer- und Auswerteeinheit 9 die Meßsonde 5 als
nicht im Auspuff befindlich, so gibt sie mittels der Anzeige
einheit eine entsprechende Anweisung an die Bedienperson aus.
Andernfalls wird die eigentliche Messung der Abgaswerte gestar
tet.
Hierzu müssen gegenüber dem Testen, ob sich die Meßsonde im
Auspuff befindet, Meßwerte für sämtliche zu prüfenden Abgaskom
ponenten ermittelt und die Steuer- und Auswerteeinheit 9 über
tragen werden. Diese kann eine bestimmte Anzahl von Meßwerte pro
Abgaskomponente zur Erhöhung der Meßgenauigkeit mitteln oder
beispielsweise einen gleitenden Mittelwert bilden, anhand dessen
überprüft werden kann, ob die Meßwerte innerhalb vorbestimmter
Schranken konstant sind, d. h. der Motor in einer stationären
Betriebsweise arbeitet.
Wird auf diese Weise festgestellt, daß sich der gleitende Mit
telwert für eine oder mehrere Abgaskomponenten stetig erniedrigt
bzw. erhöht, was beispielsweise der Fall ist, wenn sich der
Motor bzw. der Katalysator nicht auf Betriebstemperatur befin
den, so kann eine entsprechende Meldung an den Bediener ausgege
ben werden und/oder die Messung solange fortgesetzt werden, bis
der gleitende Mittelwert jeweils innerhalb vorbestimmter Schran
ken für eine bestimmte Zeit konstant ist.
Selbstverständlich kann auch auf die Mittelwertbildung verzich
tet werden und die einzelnen Meßwerte ausgewertet werden oder
anstatt eines gleitenden Mittelwerts eine bestimmte Anzahl von
Meßwerten pro Abgaskomponente gemittelt werden bzw. die Mittel
wertbildung über eine vorbestimmte Zeit, z. B. 40 sec, erfolgen.
Nachdem auf diese Weise die Meßwerte für jede einzelne Gaskom
ponente bestimmt sind, werden diese von der Steuer- und Aus
werteeinheit 9 mit in ihr gespeicherten Informationen vergli
chen. Dies findet selbstverständlich unter Berücksichtigung der
von der Chipkarte gelesenen Informationen statt, insbesondere
unter Berücksichtigung des Fahrzeugtyps, beispielsweise "Fahr
zeug mit geregeltem Katalysator".
Wie aus den nachstehenden Tabellen 1 bis 3 ersichtlich, können
hierzu in der Steuer- und Auswerteeinheit 9 Zusammenhänge zwi
schen bestimmten Fehlerursachen bzw. Fehlfunktionen und be
stimmten Sollwertbereichen für die einzelnen Abgaskomponenten
enthalten sein. Selbstverständlich können dabei für jeden Fahr
zeugtyp unterschiedliche Wertebereiche bzw. verschiedene Feh
lerursachen bzw. Fehlfunktionen gespeichert sein.
Wie aus den Tabellen 1 bis 3 ersichtlich, befindet die Steuer-
und Auswerteeinheit 9 die Abgaswerte als in Ordnung, wenn die
Meßwerte innerhalb der entsprechenden Bereiche für die einzelnen
Abgaswerte liegen. Dies ist die minimale Information, die von
der erfindungsgemäßen Abgastestvorrichtung ausgegeben wird, d. h.
es wird unterschieden zwischen "Abgaswerte in Ordnung" und "Ab
gaswerte nicht in Ordnung".
Des weiteren können die für die einzelnen Fahrzeugtypen in den
Tabellen 1 bis 3 angegebenen Fehlerursachen bzw. Fehlfunktionen
unterschieden werden, je nachdem, welche Bedingungen die Meßwer
te für die einzelnen Abgaswerte erfüllen. Hierbei handelt es
sich um in langen Versuchsreihen ermittelte praktische Werte.
Zusätzlich zu den in den Tabellen 1 bis 3 dargestellten Infor
mationen kann die Steuer- und Auswerteeinheit 9 selbstverständ
lich auch lediglich die Meldung "Abgaswerte nicht in Ordnung"
ausgeben, wenn die Meßwerte außerhalb der Sollwertbereiche lie
gen, jedoch keine Zuordnung zu bestimmten Fehlerursachen bzw.
Fehlfunktionen getroffen werden kann. Abweichend von den in den
Tabellen 2 und 3 für Fahrzeuge mit ungeregeltem und geregeltem
Katalysator enthaltenen Werten für CO₂ in Höhe von kleiner 1%VOL
bzw. kleiner 0,5%VOL können empirisch ermittelte Richtwerte in
Höhe von kleiner 0,5%VOL bzw. kleiner 0,3%VOL verwendet wer
den.
Darüber hinaus kann entsprechend der komplexen Formel zur Be
rechnung des Lambda-Wertes nach Brettschneider (beispielsweise
Anlage 2 zu der "Richtlinie für die Durchführung und den Ablauf
der Abgasuntersuchung nach § 48a in Verbindung mit Anlage VIIIa
und Anlage IXa StVZO") der Lambda-Wert aus den Meßwerten für die
einzelnen Abgaskomponenten CO, CO₂, HC und O₂ berechnet und gege
benenfalls ausgegeben werden. Anhand eines Richtwerts für den
Lambda-Wert (z. B. Lambda größer gleich 1 für Fahrzeuge mit unge
regeltem Katalysator bzw. Lambda zwischen 0,97 und 1,03 für
Fahrzeuge mit geregeltem Katalysator) kann die Bedienperson
durch einen Vergleich mit dem aus den Meßwerten berechneten
Lambda-Wert erkennen, ob das System Motor/Abgasanlage seines
Fahrzeugs korrekt arbeitet. Da bei der Berechnung des Lambda
Werts jedoch ein Zusammenfassen der Meßwerte für die einzelnen
Abgaskomponenten erfolgt, wird unter Umständen ein unzulässig
hoher Abgaswert einer Komponente durch einen sehr niedrigen
Abgaswert einer anderen Komponente kompensiert, so daß bestimmte
Fehlerursachen bzw. Fehlfunktionen allein durch den Vergleich
des "gemessenen" Lambda-Werts mit dem betreffenden Richtwert
gegenüber der Auswertung der einzelnen Meßwerte der Abgaskom
ponenten nur eine geringere Aussagekraft aufweist. Die Ausgabe
des Lambda-Werts als zusätzliche Information läßt jedoch einen
schnellen Vergleich zu.
Zusätzlich zu den einzelnen Fehlerursachen bzw. Fehlfunktionen
gemäß den Tabellen 1 bis 3 kann die Steuer- und Auswerteeinheit
9 weitergehende Informationen mittels der Anzeigeeinheit 15 bzw.
dem Drucker 17 ausgeben, die den Fahrzeugführer über die nach
teiligen Folgen der Fehlerursache informieren.
So kann mit der Fehlermeldung "Zündaussetzer" die Information
ausgegeben werden, daß damit ein Leistungsverlust und ein er
höhter Kraftstoffverbrauch verbunden ist und bei Fahrzeugen mit
Katalysator dieser durch nicht-verbrauchten Kraftstoff geschä
digt werden kann.
Die Fehlerursache "undicht vor Verbrennung", d. h. vor dem Ge
mischaufbereitungssystem wird Luft angesaugt, führt zu Motor
verschleiß infolge Überhitzung, zu einem Leistungsverlust und
einem erhöhtem Kraftstoffverbrauch.
Die Fehlerursache "Motor zu fett eingestellt" führt zu einem
erhöhten Kraftstoffverbrauch bzw. zu einer Verkokung des Brenn
raums.
Bei Fahrzeugen mit geregeltem Katalysator ist die Fehlerursache
"Auspuff undicht vor Lambda-Sonde" mit einem erhöhten Spritver
brauch verbunden.
Dagegen ist bei derartigen Fahrzeugen ein nach der Lambda-Sonde
undichter Auspuff bzw. ein undichter Auspuff bei Fahrzeugen ohne
Katalysator bzw. mit ungeregeltem Katalysator lediglich mit
einer erhöhten Lärmbelästigung verbunden, stellt jedoch anson
sten für den Motor kein Problem dar.
Während der laufenden Messung der Abgaswerte kann die Steuer-
und Auswerteeinheit 9 die Meßwerte mittels der Anzeigeeinheit 15
grafisch oder numerisch darstellen. Nach dem Ende des Meßvor
gangs wird für jeden Fahrzeugtyp zunächst das Testende angezeigt
und gleichzeitig die Bedienperson angewiesen, die Sonde aus dem
Auspuff zu entfernen. Dies kann von der Steuer- und Auswerteein
heit 9 durch entsprechende Messungen bestimmter Abgaskomponenten
in der oben beschriebenen Weise überprüft werden.
Erst nachdem die Steuer- und Auswerteeinheit 9 die Meßsonde 5
als nicht mehr im Auspuff befindlich detektiert, wird die Aus
wertung der Meßwerte vorgenommen bzw. die Diagnose für das Sy
stem Motor/Abgasanlage erstellt und die Prüfergebnisse angezeigt
und das Protokoll ausgedruckt. Der Testvorgang ist damit been
det.
In einer erweiterten Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 3
kann die Abgastestvorrichtung zusätzlich eine Bildaufnahmevor
richtung 21 aufweisen, die ein Bild des zu testenden Fahrzeugs,
vorzugsweise dessen Vorder- oder Rückseite, aufnimmt und der
Steuer- und Auswerteeinheit in Form eines elektrischen Signals
zuführt. Die Bildaufnahmevorrichtung 21 ist vorzugsweise als mit
der Steuer- und Auswerteeinheit 9 verbundene Kamera, beispiels
weise CCD-Kamera, ausgebildet. Die Aufnahme des Bildes kann
bereits beim Einfahren des Fahrzeugs in den Prüfstand oder Prüf
bereich selbsttätig ausgelöst werden.
Das Abbild des Fahrzeugs wird beim Ausdruck des Prüfprotokolls
mit ausgedruckt, so daß das Prüfprotokoll jederzeit dem Fahrzeug
zugeordnet werden kann, insbesondere mittels des auf dem Proto
koll abgebildeten Nummerschildes.
Anstelle eines selbsttätigen Auslösens der Bildaufnahme beim
Einfahren des Fahrzeugs in den Prüfbereich kann die Bildaufnahme
auch erst nach dem Start des Testablaufs erfolgen und die Be
dienperson der Vorrichtung (vor oder nach dem Start der Test
prozedur) routinemäßig zur ggf. nötigen Säuberung des betreffen
den Nummernschildes aufgefordert werden.
Selbstverständlich kann die Steuer- und Auswerteeinheit 9 auch
eine (OCR) Software zur Erkennung der Aufschrift des Nummern
schildes beinhalten und anstelle des gesamten Bildes nur die
erkannte Aufschrift auf dem Protokoll ausgeben. Bei einem Detek
tieren einer ungenügenden Wahrscheinlichkeit einer richtigen
Erkennung kann die Bedienperson dann zu einer Säuberung des
Nummernschildes aufgefordert werden. Wegen der größeren Sicher
heit und des damit verbundenen Aufwands wird diesem Verfahren in
der Praxis jedoch die einfache Abbildung des Fahrzeugs auf dem
Prüfprotokoll vorzuziehen sein.
Als weitere, in Fig. 3 dargestellte Möglichkeit, kann eine wei
tere Bildaufnahmevorrichtung 23 vorhanden sein, die zur Erfas
sung eines dieser zuführbaren Fahrzeugdokuments, insbesondere
eines Kraftfahrzeugscheins, dient. Diese Vorrichtung kann wie
derum z. B. als Kamera oder Scanner ausgebildet sein.
Selbstverständlich kann auch zur Auswertung der darauf befindli
chen Daten eine Texterkennungssoftware in der Steuer- und Aus
werteeinheit 9 vorhanden sein.
Im allgemeinen wird jedoch die Ausgabe des gesamten oder teil
weisen Bildes des Fahrzeugdokuments auf dem Prüfprotokoll aus
reichen.
Bis zum Ausdruck des Protokolls können die Daten des Abbildes
des Fahrzeugs und/oder des Fahrzeugdokuments in einem Zwischen
speicher der Steuer- und Auswerteeinheit 9 zwischengespeichert
werden. Falls die jeweilige Bildaufnahmevorrichtung ein analoges
Bildsignal liefert ist hierfür selbstverständlich eine vorherige
Digitalisierung vorzunehmen, beispielsweise mittels eines in der
Steuer- und Auswerteeinheit 9 vorgesehenen Analog/Digitalwand
lers. Der Zwischenspeicher kann z. B. als Halbleiterspeicher oder
auch in Form einer Harddisk ausgebildet sein.
Insbesondere die Kombination der (Bild) Daten des Fahrzeugs und
des Fahrzeugdokuments ermöglichen jederzeit eine eindeutige
Zuordnung des getesteten Fahrzeugs zu dem betreffenden Prüfpro
tokoll bzw. umgekehrt.
Claims (26)
1. Abgastestvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit
- a) einer Abgasmeßeinheit (3) zur Messung von wenigstens einer Komponente (CO, CO₂, HC, O₂) des Abgases, an welche eine Meßsonde (5) für das zu testende Abgas anschließbar ist, und
- b) einer die Meßwertaufnahme durch die Abgasmeßeinheit (3)
steuernden Steuereinheit (7),
dadurch gekennzeichnet, - c) daß die Meßwerte einer Steuer- und Auswerteeinheit (9) zuführbar sind, welche die ihr zugeführten Meßwerte mit gespeicherten Sollwerten oder Sollwertbereichen für die wenigstens eine Abgaskomponente (CO, CO₂, HC, O₂) ver gleicht und zumindest eine Information über die Zulässig keit oder Unzulässigkeit der Meßwerte der wenigstens einen Abgaskomponente mittels einer Ausgabeeinheit (17) ausgibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abgasmeßeinheit (3) Meßwerte für mehrere Abgaskomponenten
erfaßt und daß die Steuer- und Auswerteeinheit (9) die Meß
werte aller Abgaskomponenten mit jeweils gespeicherten Soll
werten oder Sollwertbereichen vergleicht und eine Information
über die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit der Kombination der
Meßwerte aller Abgaskomponenten ausgibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Steuer- und Auswerteeinheit (9) empirisch oder
theoretisch bestimmte Zusammenhänge zwischen Fehlerursachen
im System Motor/Abgasanlage und damit korrespondierenden
Werten und/oder Wertebereichen einer oder mehrerer Abgaskom
ponenten gespeichert sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abgasmeßeinheit (3) Meßwerte für eine
oder mehrere der Abgaskomponenten CO, CO₂, HC oder O₂ erfaßt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß für unterschiedliche Fahrzeugtypen unter
schiedliche Sollwerte oder Sollwertbereiche für eine oder
mehrere Abgaskomponenten gespeichert sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Sollwerte oder Sollwertbereiche zumindest für die Fahrzeug
typen "Fahrzeug ohne Katalysator", "Fahrzeug mit ungeregeltem
Katalysator" und "Fahrzeug mit geregeltem Katalysator" ge
speichert sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß für ein Fahrzeug des Typs "Fahrzeug ohne Kata
lysator" wenigstens einer der folgenden Zusammenhänge zwischen
Fehlerursachen und Meßwerten der Abgaskomponenten CO, CO₂, HC
und O₂ gespeichert ist:
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß für ein Fahrzeug des Typs "Fahrzeug mit ungere
geltem Katalysator" wenigstens einer der folgenden Zusammen
hänge zwischen Fehlerursachen und Meßwerten der Abgaskompo
nenten CO, CO₂, HC und O₂ gespeichert ist:
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß für ein Fahrzeug des Typs "Fahrzeug mit gere
geltem Katalysator" wenigstens einer der folgenden Zusammen
hänge zwischen Fehlerursachen und Meßwerten der Abgaskompo
nenten CO, CO₂, HC und O₂ gespeichert ist:
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausgabeeinheit (17) oder eine weite
re Ausgabeeinheit (15) als optische Bedienerführung dient.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßvorgang selbsttätig abläuft.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuer- und Auswerteeinheit (9) nach Erhalt eines Start
signals laufend oder in vorbestimmten Abständen Meßwerte für
eine oder mehrere Abgaskomponenten von der Steuereinheit (7)
erhält und anhand der Meßwerte für eine oder mehrere be
stimmte Abgaskomponenten detektiert, ob die Meßsonde (5) an
der vorbestimmten Meßposition, vorzugsweise im Auspuff,
positioniert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßsonde (5) als in Meßposition befindlich detektiert
wird, wenn vorbestimmte Grenzwerte für eine oder mehrere
Abgaskomponenten überschritten oder unterschritten werden.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
als Abgaskomponenten zur Detektion der Meßsondenposition O₂
und/oder CO₂ verwendet werden.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Meßsonde (5) als in Meßposition befindlich
detektiert wird, wenn für eine vorbestimmte Zeitspanne die
Meßwerte für O₂ kleiner als ca. 15%VOL und die Meßwerte für
CO₂ größer als ca. 5%VOL sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche Anspruch 12 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßsonde (5) als nicht in
Meßposition befindlich detektiert wird, wenn für eine vorbe
stimmte Zeitspanne die Meßwerte für O₂ größer als ca. 15%VOL
und die Meßwerte für CO₂ kleiner als ca. 5%VOL sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuer- und Auswerteeinheit (9) die ihr zugeführten
Meßwerte erst dann zur eigentlichen Messung verwendet, wenn
sie die Meßsonde als in Meßposition befindlich detektiert.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuer- und Auswerteeinheit (9) das
Meßergebnis erst dann ausgibt, wenn sie Meßsonde (3) als
nicht in Meßposition befindlich detektiert.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mit der Steuer- und Auswerteeinheit (9)
eine Eingabeeinheit (11) verbunden ist, welche zumindest für
den Start eines Abgastestvorgangs dient.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
die Eingabeeinheit als Kartenleser (11) ausgebildet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
mittels des Kartenlesers (11) der Fahrzeugtyp in die Aus
werte- und Steuereinheit (9) einlesbar ist.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Bildaufnahmevorrichtung (21) zur
Aufnahme eines Abbildes des zu testenden Fahrzeugs vorgese
hen ist, welche mit der Steuer- und Auswerteeinheit (9)
verbunden ist und an diese ein dem Abbildes des Fahrzeugs
entsprechendes elektrisches Signal liefert.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bildaufnahmevorrichtung (21) so angeordnet ist, daß ein
Abbild des Fahrzeugs während des Einfahrens in den Prüfbe
reich oder im Stillstand innerhalb des Prüfbereichs von
seiner Vorderseite oder Rückseite aufnehmbar ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuer- und Auswerteeinheit (9) das Abbild des
Fahrzeugs oder hieraus gewonnene Informationen zusammen mit
der Information über die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit
der Meßwerte der wenigstens einen Abgaskomponente mittels
der Ausgabeeinheit (17) ausgibt.
25. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Bildaufnahmevorrichtung (23) zur
Aufnahme eines Abbildes eines dieser zuführbaren Fahrzeug
dokuments für das zu testende Fahrzeug vorgesehen ist, wel
che mit der Steuer- und Auswerteeinheit (9) verbunden ist
und an diese ein dem Abbildes des Fahrzeugdokuments entspre
chendes elektrisches Signal liefert.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuer- und Auswerteeinheit (9) das Abbild des Fahrzeug
dokuments oder hieraus gewonnene Informationen zusammen mit
der Information über die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit
der Meßwerte der wenigstens einen Abgaskomponente mittels
der Ausgabeeinheit (17) ausgibt.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19524532A DE19524532A1 (de) | 1995-03-28 | 1995-07-05 | Abgastestvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge |
PCT/DE1995/001484 WO1996030736A1 (de) | 1995-03-28 | 1995-10-25 | Abgastestvorrichtung, insbesondere für kraftfahrzeuge |
DE19581596T DE19581596D2 (de) | 1995-03-28 | 1995-10-25 | Abgastestvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge |
AU38000/95A AU3800095A (en) | 1995-03-28 | 1995-10-25 | Exhaust gas testing device, in particular for motor vehicles |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19511418 | 1995-03-28 | ||
DE19524532A DE19524532A1 (de) | 1995-03-28 | 1995-07-05 | Abgastestvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19524532A1 true DE19524532A1 (de) | 1996-10-02 |
Family
ID=7757993
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19524532A Withdrawn DE19524532A1 (de) | 1995-03-28 | 1995-07-05 | Abgastestvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19524532A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19753006C2 (de) * | 1997-11-30 | 2001-01-18 | Wwu Wissenschaftliche Werkstat | Verfahren zur Beurteilung von Abgasgrenzwertverletzungen und zur Beurteilung der Güte abgasrelevanter Bauteile bei niedrig emittierenden Kraftfahrzeugen während der Fahrt |
DE20216738U1 (de) | 2002-10-29 | 2003-01-02 | Cartec GmbH, 84579 Unterneukirchen | Prüf- und Dokumentationseinrichtung |
WO2012045604A1 (de) * | 2010-10-07 | 2012-04-12 | Avl List Gmbh | Verfahren zur beurteilung der emissionen im abgas einer brennkraftmaschine |
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1995
- 1995-07-05 DE DE19524532A patent/DE19524532A1/de not_active Withdrawn
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