DE19523722A1 - Verfahren zur Steuerung des Freikalkgehaltes von Aschen braunkohlengefeuerter Kraftwerke - Google Patents
Verfahren zur Steuerung des Freikalkgehaltes von Aschen braunkohlengefeuerter KraftwerkeInfo
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- C10L9/10—Treating solid fuels to improve their combustion by using additives
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des
Freikalkgehaltes von Aschen braunkohlengefeuerter Kraft
werke.
Beim Betrieb von Braunkohlenkraftwerken entstehen unter
anderem die Reststoffe Asche aus dem Verbrennungsprozeß und
das Abwasser aus dem Prozeß der Rauchgasentschwefelung.
Entsprechend der Verwertbarkeit und dem Bedarf wird die
Asche einer Verwertung zugeführt, größtenteils jedoch mit
Wasser versetzt als Abfall deponiert. Für das Abwasser aus
dem Entschwefelungsprozeß ist derzeit keine praktikable
Verwertung in Sicht, so daß gewöhnlich die Entsorgung über
die Ascheanfeuchtung mit anschließender Deponie erfolgt,
die Asche dabei sinngemäß verwertet wird.
Aschen mit einem hohen Freikalkgehalt beinhalten sowohl
einen hohen anlagentechnischen Aufwand als auch große
Kosten bei der Betriebsführung von Anfeuchtanlagen, um ein
deponiefähiges Asche-Wasser-Gemisch herzustellen und
zugleich die Langzeitstabilität auf der Deponie zu sichern.
Problembehaftet sind dabei gewöhnlich Freikalkgehalte in
den Aschen ab etwa 8%.
Belegt wird dieses Problem durch die DE-OS 36 04 760, wo
insbesondere auf S. 4, letzter Absatz, und auf S. 5, Zeile
1-24, die Schwierigkeiten bei der Anfeuchtung von Aschen
mit einem hohen CaO-Gehalt beschrieben sind.
Eine Lösung versucht die WO88/02739 anzubieten, wobei eine
Mischung von Aschen mit ggf. festen Rückständen einer
Rauchgasentschwefelungsanlage und schadstoffbelasteten Wäs
sern unter Beachtung eines vorgegebenen Wasser/Asche-Ver
hältnisses erfolgen soll. Hier wird am Ende des Verbren
nungsprozesses versucht, aus den ungünstig zu verarbeiten
den verschiedenen Rückständen eines Kraftwerksprozesses ein
deponiefähiges Produkt, welches den gesetzlichen Bestimmun
gen hinsichtlich der Festigkeit, Auslaugbeständigkeit usw.
entspricht, herzustellen.
Die speziellen Probleme mit Aschen, die einen hohen freien
Kalkanteil aufweisen, bleiben bestehen. Die Zugabe von
Additiven zur Kohle mit dem Ziel einer Senkung des SOx-Ge
haltes im Rauchgas ist allgemein bekannt. Als Beispiel sei
EP 0 530 898 angeführt. Die Erstellung eines CaO-Gehaltes
des Brennstoffes von mindestens 0,3% wird angestrebt. Um
dabei die Unterschreitung eines vorgegebenen
Erweichungspunktes der Verbrennungspartikel zu vermeiden,
werden den Erweichungspunkt erhöhende Mittel, z. B. Bauxit
(Al₂O₃), zugegeben. Eine Steuerung des Freikalkgehaltes in
der Asche erfolgt nicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den
Freikalkgehalt von Aschen braunkohlengefeuerter Kraftwerke
so zu steuern, daß eine problemlose und kostengünstige
Verwertung dieser Aschen erfolgen kann.
Dies wird dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß zur
Einstellung eines für die Deponierung und/oder Verwertung
technologisch notwendigen Freikalkgehaltes der Asche von
Rohbraunkohle, ausgehend von der Abhängigkeit des
Freikalkgehaltes vom Verhältnis Aluminium/Calcium der
Kohle, vor dem Verbrennungsprozeß aluminium- und/oder
calciumhaltige Mineralien der Kohle zugemischt oder Kohlen
mit unterschiedlichen Aluminium- und/oder Calciumgehalten
gemischt werden.
Nach umfangreichen und aufwendigen Versuchen wurde
überraschenderweise gefunden, daß der Freikalkgehalt
eindeutig vom Verhältnis Aluminiumoxid zu Calciumoxid
abhängt. Die Ursache für diese Abhängigkeit liegt in der
speziellen Mineralsubstanz der verwendeten Kohle. Bei
Anwesenheit von Tonmineralien wird ein Großteil des
Calciums bei der Verbrennung an Gehlenit (Ca₂Al₂SiO₇)
gebunden, fehlen diese, so entsteht bei der Verbrennung
Freikalk.
Zur Steuerung des o. g. Verhältnisses ist eine gezielte
Zumischung von aluminium- und/oder calciumhaltigen
Mineralien zur Kesselkohle möglich. Die damit verbundene
Erhöhung des Aschegehaltes ist unproblematisch für den
Kessel und die Nebenanlagen.
Die Einstellung des erforderlichen Freikalkgehaltes wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß aluminium- und
calciumhaltige Mineralien zur Kohle zugemischt oder Kohlen
mit unterschiedlichen Aluminium- und/oder Calciumgehalten
gemischt werden. Dabei ist von der Abhängigkeit des
Freikalkgehaltes vom Verhältnis Aluminiumoxid/Calciumoxid
der Kohle auszugehen.
Das bedeutet, daß bei einem konstanten Calciumgehalt ein
hoher Aluminiumanteil zu einem niedrigen Freikalkgehalt
führt und umgekehrt ein kleiner Aluminiumanteil einen hohen
Freikalkgehalt ergibt.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher
erläutert.
Geht man von einem Aschegehalt von 6% in der Rohkohle mit
einem CaO-Gehalt von 40% und einem Al₂O₃-Gehalt von 4%
(Al₂O₃/CaO = 0,1) in der Asche aus, so wird dieser Kohle 4
% Tonminerale (Glühverlust 20%) mit einem Al₂O₃-Gehalt von
30% zugemischt, um, ein gewünschtes Verhältnis Al₂O₃/CaO =
0,5 zu erreichen. Der Aschegehalt steigt auf 9%, was einer
Erhöhung der Aschemenge um 50% entspricht.
Soll der gleiche Effekt durch die Zumischung von Kohle mit
einem Aschegehalt von 10% bei einem CaO-Gehalt von 24%
und einem Al₂O₃-Gehalt von 20% (Al₂O₃/CaO = 0,8) in der
Asche erreicht werden, so wird das 1,2fache der
aluminiumarmen Kohlemenge zugemischt. Das Gemisch hat dann
einen Aschegehalt von 8,2%.
Dieser funktionelle Zusammenhang ist gekennzeichnet durch
den Formelausdruck:
CaOfrei = A · exp (-B · x),
wobei
A und B Faktoren sind, die sich aus den
Analysenwerten für CaOfrei, Al₂O₃ und CaO der
untersuchten Kohle ergeben.
Durch die Erfindung werden folgende Vorteile erreicht:
- - Vermeidung hoher Aufwendungen bei der Verbringung und Deponierung von Aschen mit hohen Freikalkgehalten
- - gezielte Einstellung von bestimmten günstigen Freikalkgehalten
- - prognostische Ermittlung des sich einstellenden Freikalkgehaltes
Claims (1)
- Verfahren zur Steuerung des Freikalkgehaltes von Aschen braunkohlengefeuerter Kraftwerke, gekennzeichnet dadurch, daß zur Einstellung eines für die Deponierung und/oder Verwertung technologisch notwendigen Freikalkgehaltes der Asche von Rohbraunkohle, ausgehend von der Abhängigkeit des Freikalkgehaltes vom Verhältnis Aluminium/Calcium der Kohle, vor dem Verbrennungsprozeß aluminium- und/oder calciumhaltige Mineralien der Kohle zugemischt oder Kohlen mit unterschiedlichen Aluminium- und/oder Calciumgehalten gemischt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995123722 DE19523722A1 (de) | 1995-06-22 | 1995-06-22 | Verfahren zur Steuerung des Freikalkgehaltes von Aschen braunkohlengefeuerter Kraftwerke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19523722A1 true DE19523722A1 (de) | 1997-01-02 |
Family
ID=7765598
Family Applications (1)
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DE1995123722 Withdrawn DE19523722A1 (de) | 1995-06-22 | 1995-06-22 | Verfahren zur Steuerung des Freikalkgehaltes von Aschen braunkohlengefeuerter Kraftwerke |
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1995
- 1995-06-22 DE DE1995123722 patent/DE19523722A1/de not_active Withdrawn
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8141 | Disposal/no request for examination |