DE19522898A1 - Drehstab - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Drehstab, insbesondere einen
Stabilisator für Kraftfahrzeuge, welcher einen Drehstabarm
und einen damit einstückig verbundenen Drehstabrücken sowie
einen - vorzugsweise bogenförmig und/oder mit verstärktem
Querschnitt ausgebildeten - Übergangsbereich zwischen Dreh
stabarm und Drehstabrücken aufweist und bei vorgegebener
bzw. vorgebbarer Anordnung durch Krafteinleitung an durch
die Anordnung konstruktiv vorgegebenen Kraftangriffspunkten
auf Torsion und/oder Biegung beansprucht wird.
Derartige Drehstäbe sind grundsätzlich bekannt, beispiels
weise aus der DE-OS 28 05 007 sowie der DE-OS 28 46 445.
Falls der Drehstab als sogenannter Querstabilisator eines
Kraftfahrzeuges ausgebildet ist, ist der Drehstabrücken in
Fahrzeugquerrichtung angeordnet und an beiden Enden mit
jeweils einem Drehstabarm versehen, wobei sich die Drehstab
arme im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung erstrecken
bzw. eine Komponente in Fahrzeuglängsrichtung aufweisen. Nahe
der Drehstabarme ist der Drehstabrücken am Chassis des
Fahrzeuges drehgelagert. Die freien Enden der Drehstabarme
sind mit Achsteilen bzw. Radführungsteilen der Fahrzeug
räder einer Achse verbunden.
Grundsätzlich ist bei allen Komponenten eines Kraftfahrzeuges
ein geringes Gewicht erwünscht, um den Leistungsbedarf des
Fahrzeuges beim Fahrbetrieb möglichst gering zu halten bzw.
im Rahmen eines vorgegebenen zulässigen Gesamtgewichtes des
Fahrzeuges dessen zulässige Nutzlast zu erhöhen.
Dies gilt auch für die Ausbildung von Stabilisatoren.
Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, als Stabilisatoren von
Kraftfahrzeugen geeignete Drehstäbe mit vergleichsweise ge
ringem Gewicht zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Drehstab zumindest bereichsweise in Längsabschnitte unter
teilbar ist,
- - die bei virtueller Querschnittsänderung annähernd gleiche Werte für das Differential d (I/ci)/dVi aufweisen, wobei ci die auf die Kraftangriffspunkte bezogene anteilige Federrate und Vi das Volumen des jeweiligen Längsabschnittes sind, und/oder
- - die annähernd gleiche Werte für das mathematische Produkt ciVi aufweisen und/oder
- - die annähernd gleiche Werte für die innerhalb der Längsab schnitte auftretende maximale Spannung aufweisen.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den Dreh
stab so auszubilden, daß das innerhalb der Außenschicht jedes
Längsabschnittes untergebrachte Material hinsichtlich der
Federrate des Drehstabes besser genutzt wird als dasjenige
Material, welches bei einer virtuellen Querschnittsver
größerung des jeweiligen Längsabschnittes außerhalb der
Außenschicht des tatsächlichen Querschnittes des Längsab
schnittes läge.
Im Falle eines Drehstabes mit kreisförmigem Querschnitt sind
die beiden ersten Bedingungen weitestgehend gleichbedeutend.
Die Anzahl sowie die - gegebenenfalls unterschiedlichen -
Längen der Längsabschnitte können unter Berücksichtigung
zusätzlicher Forderungen vorgegeben werden. Beispielsweise
könnte im Hinblick auf eine vereinfachte Fertigung vorge
geben werden, daß innerhalb eines bestimmten Längsabschnittes
ein beispielsweise durch Drehstablager vorgegebener Quer
schnitt vorhanden und außerhalb dieses Längsabschnittes nur
eine vorgegebene geringe Anzahl von Längsabschnitten mit
unterschiedlichen Querschnitten gegeben sein soll.
Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist vorge
sehen, jeden Längsabschnitt mit gleichbleibendem Querschnitt
auszubilden, so daß benachbarte Längsabschnitte unter Bildung
einer Umfangsstufe aneinander anschließen.
Statt dessen ist es auch möglich, die Längsabschnitte
zwischen Nachbarabschnitten mit unterschiedlichen Quer
schnitten derart konusförmig oder in ähnlicher Weise aus
zubilden, daß die vorgenannten Umfangsstufen vermieden
werden. Dabei wird die optimale Konusform erreicht, wenn
der Drehstab in sehr viele und dementsprechend kurze Längs
abschnitte untergliedert ist, für die die genannten Bedin
gungen gelten.
Im Falle eines rohrförmigen Drehstabes ist es für die
Herstellung zweckmäßig, die gewünschte Form dadurch herzu
stellen, daß ein zur Bildung des Drehstabes dienendes Rohr,
dessen Längsachse bereits weitestgehend die Form der Längs
achse des gewünschten Drehstabes aufweist, in eine Negativ
form eingelegt und sodann über beide Rohrenden im Innenraum
mit hydraulischem Druck in der Größenordnung von
2.000 bis 3.000 bar beaufschlagt wird, wobei das Rohr gleich
zeitig axial gestaucht wird. Damit schmiegt sich das Rohr
unter irreversibler Verformung an die Negativform an, durch
die bei entsprechender Ausgestaltung grundsätzlich beliebige
Querschnittsverläufe des Drehstabes vorgegeben werden
können.
Im übrigen wird hinsichtlich vorteilhafter Merkmale der
Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung
bevorzugter Ausführungsformen verwiesen, die anhand der Zeich
nung beschrieben werden.
Dabei zeigt
Fig. 1 einen Drehstab gemäß einer ersten Ausführungsform,
bei der jeweils Längsabschnitte mit gleichbleibenden
Querschnitten vorgesehen sind, und
Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform, bei der die
Längsabschnitte konusförmig ausgebildet sind.
Der in Fig. 1 dargestellte Drehstab 1 besitzt in grund
sätzlich bekannter Weise einen in Drehlagern 2 an einem
nicht dargestellten Chassis oder an damit verbundenen Teilen
eines Kraftfahrzeuges drehgelagerten Drehstabrücken 1′
sowie daran einstückig anschließende Drehstabarme 1′′, die
an ihren freien Enden mit nicht dargestellten Radführungs
teilen für die ebenfalls nicht dargestellten, höhenbeweglich
am Fahrzeug angeordneten Fahrzeugräder verbunden sind. Wenn
die Räder unterschiedliche Vertikalhübe ausführen oder sich
relativ zum Fahrzeugaufbau in einander entgegengesetzten
Richtungen bewegen, werden die Drehstabarme 1′′ relativ zu
einander in Achsansicht des Drehstabrückens 1′ verwinkelt,
wobei der gesamte Drehstab 1 sowohl auf Torsion als auch
auf Biegung beansprucht wird.
Im dargestellten Fall ist der Drehstab 1 in eine Vielzahl
von Längsabschnitten unterteilt, die nachfolgend mit Li
bezeichnet werden, wobei der Index i für unterschiedliche
Längsabschnitte unterschiedliche Zahlen darstellt. Diese
Längsabschnitte Li besitzen, wie dargestellt, unterschied
liche Querschnitte, wobei beispielsweise die Querschnitte
der Längsabschnitt L₁ im Bereich der Drehlager 2 durch die
Bemessung der Drehlager vorgegeben sein mögen.
Bei unterschiedlichen Vertikalhüben der Räder, d. h. bei
unterschiedlichen Schwenkbewegungen der Drehstabarme 1′′
werden alle Längsabschnitte Li elastisch verformt, d. h.
tordiert und/oder verbogen. Jedem Längsabschnitt Li kann
dabei für die auftretende Verformung eine Federrate ci
zugeordnet werden, welche das Verhältnis zwischen dem
Maß der Verformung und den die Verformung bewirkenden
Kräften am jeweiligen Längsabschnitt Li wiedergibt. Dabei
bildet die Summe der Reziprokwerte 1/ci der Federraten
sämtlicher Längsabschnitte Li den Reziprowert 1/c der
Gesamtfederrate des Drehstabes 1.
Hierbei sei angemerkt, daß die Werte von ci jedes Längs
abschnitten Li nicht nur von dessen Länge und Querschnitt
sondern auch von dessen Lage im Drehstab 1 sowie von der
Form des Drehstabes 1 sowie der Anordnung seiner Lager 2
und der Verbindungen mit den Radführungsteilen abhängig ist.
Die jeweiligen Werte von ci beziehen sich also auf eine vor
gegebene Form des Drehstabes 1 sowie auf durch die Lager 2 und
die Anordnung der Verbindungen zu den Radführungsteilen vorge
gebene Kraftangriffspunkte.
Die Querschnitte der verschiedenen Längsabschnitte Li
werden zunächst so vorgegeben, daß die Differentiale
d (1/ci)/dVi aller Längsabschnitte Li bei einer virtuellen
Querschnittsänderung zumindest angenähert gleiche Werte
aufweisen. Dies ist gleichbedeutend damit, daß der Dreh
stab 1 ein relatives Gewichtsoptimum besitzt. Würde nämlich
einer der Längsschnitt Li mit vergrößertem Querschnitt aus
gebildet und dafür ein anderer der Längsabschnitte Li mit
vermindertem Querschnitt versehen, derart, daß die Gesamt
federrate des Drehstabes 1 unverändert bliebe, so ergäbe
sich eine Gewichtserhöhung des Drehstabes.
Die Werte dVi können hierbei bildlich als Hohlzylinder dar
gestellt werden, deren Länge der längs des jeweiligen Ab
schnittes Li entspricht und deren Wanddicke "unendlich"
gering ist.
Nachfolgend wird eine Bemessungskontrolle durchgeführt,
wobei zunächst eine tolerierbare Spannung vorgegeben wird,
welche in keinem der Längsabschnitte Li überschritten werden
soll, wenn sich der Drehstab maximal verformt, wie es auf
grund seiner konstruktiven Anordnung und Ausgestaltung
ermöglicht wird. Sodann werden für die Längsabschnitte Li
solche Querschnitte ermittelt, bei denen alle Längsab
schnitte Li bei maximaler Verformung des Drehstabes 1 an
nähernd den gleichen vorgegebenen Maximalwert der Spannung
aufweisen. Sollte sich nun herausstellen, daß bei dieser
Ermittlung der Querschnitte der Querschnitt eines der
Längsabschnitte L₁ größer ist als bei der zuerst beschrie
benen Ermittlung der Querschnitte, so wird der Querschnitt
dieses letzteren Längsabschnittes auf den letzteren Wert
erhöht.
Danach erfolgt dann nach dem ersten Ermittlungsverfahren
eine erneute Berechnung der Querschnitte der übrigen
Längsabschnitte, und zwar derart, daß die Gesamtfederrate
des Drehstabes 1 den gewünschten Wert hat.
Gegebenenfalls werden die genannten Berechnungen mehrfach
wiederholt, um sicherzustellen, daß einerseits die zulässige
Maximalspannung an keiner Stelle des Drehstabes 1 über
schritten wird und andererseits ein relatives Gewichts
optimum gegeben ist.
Unter Zugeständnissen an das erreichbare Minimalgewicht
kann auch ein Drehstab vorgegebener Federrate mit der
gleichen Maximalspannung in jedem der gewählten Längs
abschnitte konzipiert werden. Dabei ist der Spannungswert,
der sich bei sonst gegebenen Bedingungen einstellt, der
niedrigst mögliche. Auf diese Weise läßt sich preiswertes
Material mit niedrigeren zulässigen Beanspruchungswerten
einsetzen.
Gemäß Fig. 2 können die Längsabschnitte Li auch jeweils
konusförmig ausgebildet sein, wobei dann der Querschnitt
in einem axial mittleren Bereich eines Konusabschnittes
jeweils dem Querschnitt des entsprechenden Längsabschnittes
der Fig. 1 entspricht.
Claims (10)
1. Drehstab, insbesondere Stabilisator für Kraftfahrzeuge,
welcher einen Drehstabarm und einen damit einstückig ver
bundenen Drehstabrücken sowie einen - vorzugsweise bogen
förmigen und/oder mit verstärktem Querschnitt ausgebildeten -
Übergangsbereich zwischen Drehstabarm und Drehstabrücken
aufweist und bei vorgegebener bzw. vorgebbarer Anordnung
durch Krafteinleitung an durch die Anordnung konstruktiv
vorgegebenen Kraftangriffspunkten auf Torsion und/oder
Biegung beansprucht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehstab (1) zumindest bereichsweise in Längs abschnitte unterteilbar ist, die
dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehstab (1) zumindest bereichsweise in Längs abschnitte unterteilbar ist, die
- - bei virtueller Querschnittsänderung annähernd gleiche Werte für das Differential d (1/ci)/dVi aufweisen, wobei ci die auf die Kraftangriffspunkte bezogene anteilige Federrate und Vi das Volumen des jeweiligen Längsabschnittes (Li) sind,
und/oder
- - annähernd gleiche Werte für das mathematische Produkt ciVi aufweisen
und/oder
- - annähernd gleiche Werte für die innerhalb der Abschnitte (Li) auftretende maximale Spannung aufweisen.
2. Drehstab nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsabschnitte (Li) gleiche Längen aufweisen.
3. Drehstab nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehstab (1) rohrförmig ausgebildet ist.
4. Drehstab nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehstab (1) innerhalb der Längsabschnitte (Li)
einen gleichbleibenden Querschnitt aufweist, welcher
sich am Übergang zu einem benachbarten Längsabschnitt
stufenförmig ändert.
5. Drehstab nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Längsabschnitt (Li), die zwischen Nachbarab
schnitten mit unterschiedlichen Querschnitten ange
ordnet sind, konusähnlich ausgebildet sind und einen
stufenlosen Übergang zu den Nachbarabschnitten aufweisen.
6. Drehstab nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnitte der Längsabschnitte (Li)
zumindest bereichsweise kontinuierlich - stufen- und
kantenfrei - veränderte Querschnitte aufweisen.
7. Drehstab nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsabschnitte (Li) zumindest bereichsweise
in extrem erhöhter Anzahl und mit extrem vermindert er
Länge (Anzahl gegen Unendlich, Länge gegen Null)
vorgesehen sind.
8. Verfahren zur Herstellung eines Drehstabes
nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehstab (1) rohrförmig ausgebildet ist und
dadurch hergestellt wird, daß ein Rohr in eine Negativ
form eingesetzt und durch hydraulische Druckbeaufschlagung
seines Innenraumes und vorzugsweise durch gleichzeitige
Stauchung seiner Enden unter Anschmiegung an die Negativ
form aufgeweitet wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
|
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Owner name: M?HRMANN, WERNER, DIPL.-ING., 76571 GAGGENAU, DE Owner name: KOENIG, WOLFHARD, 70619 STUTTGART, DE |
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8131 | Rejection |