DE19522546C2 - Sonde für die Nahfeld-Mikroskopie - Google Patents
Sonde für die Nahfeld-MikroskopieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sonde für die Nahfeld-Mikroskopie
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In der "abtastenden nahfeldoptischen Mikroskopie" (Scanning
Near-field Optical Microscopy, SNOM oder NSOM) wird ein
optisches Strahlungsbündel mit Querschnittsabmessungen
erzeugt, die sehr viel kleiner als die Wellenlänge der
verwendeten Strahlung sind. Da dies im freien Raum infolge
der Beugungsbegrenzung des Lichts nicht möglich wäre, ist
man auf dielektrische und/oder metallische Strukturen, etwa
Blenden oder Lichtleiter angewiesen.
In der EP 0112401 A1 und
der EP 0487233 A2 ist der Stand der Technik derartiger
optischer Tastspitzen dargestellt. Die Tastspitze eines
SNOM besteht typischerweise aus einer ausgezogenen Glas
faser, die bei einem Durchmesser von etwa 10-50 nm abge
brochen ist. Das in die Faser eingespeiste Licht läuft auf
diese Spitze zu. Damit das Licht nur unmittelbar an der
Endfläche der Faser austritt, ist die Faser auf allen
Seiten, nicht aber an der Endfläche selbst metallisiert.
Der Nachteil der Tastspitzen nach dem Stand der Technik
ist, daß die Lichtleitung eines metallischen Mohlleiters
drastisch verschlechtert ist, wenn der Durchmesser d
kleiner als der cutoff-Durchmesser dc = λ/2n wird.
(λ - Vakuumwellenlänge, n - Brechungsindex des Dielek
trikums im Inneren des metallischen Hohlleiters). Selbst
wenn die Entfernung von cutoff-Position bis zur Apertur
nur wenige λ beträgt (je nach Konvergenzwinkel der Faser),
ist der Verlust an Lichtleistung beträchtlich und beträgt
etwa 50 dB entsprechend einem Faktor 100.000. Der tiefere
Grund für diesen enorm hohen Verlust ist, daß es sich in
diesem Bereich nicht mehr um eine propagierende, sondern
vielmehr um eine evaneszente Welle handelt.
Ein weiterer Nachteil ist die runde Apertur selbst, weil
ihr Nahfeld stets im Zentrum schwächer als an zwei
gegenüberliegenden Randpunkten ist, weshalb Doppelbilder
entstehen (s. Novotny et al. "Optics Letters" Vol. 20 No. 9,
S. 970, 1995).
Ein Lösungsvorschlag zur Verhinderung des Verlusts durch
den cutoff-Effekt ist die koaxiale Tastspitze
(s. EP 0367267 A2), die aber so komplizierte Technologie
voraussetzt, daß sie bisher noch nicht für die Verwendung
mit sichtbarem oder nah-infrarotem Licht realisiert werden
konnte. Ein neuerer Lösungsvorschlag zur Verhinderung der
Doppelbilder ist in der oben erwähnten Publikation von
Novotny et al. enthalten. Danach bedeckt man bei einer
üblichen SNOM-Spitze auch die Endfläche mit Metall,
allerdings dort mit einer so geringen Schichtdicke (3 nm),
daß das Licht noch zu einem guten Teil durchtreten kann;
die Rechnungen in dieser Publikation zeigen, daß dann das
Nahfeld nur noch ein einziges zentrales Maximum aufweist.
Der Nachteil eines hohen Verlusts durch den cutoff-Effekt
bleibt aber auch mit dieser Anordnung bestehen.
Aus der DE 41 06 548 A1 ist eine Sonde für die optische
Nahfeldmikroskopie, Rastertunnelmikroskopie oder
Kraftmikroskopie bekannt, die aus einem konisch zulaufenden
Stück eines elektrisch leitfähigen Materials mit einer
dielektrischen Beschichtung besteht, das über eine Länge einer
oder mehrerer Wellenlängen in eine Spitze mit einem gegenüber
der Wellenlänge kleinen oder vergleichbaren Krümmungsradius
mündet. Das leitfähige Material führt elektromagnetische
Energie in Form einer Oberflächenwelle zur Sondenspitze (und
umgekehrt), an der eine auf wenige Nanometer begrenzte
Lichtemission erzeugt wird.
In der DE 39 16 047 A1 werden ebenfalls Koaxialspitzen für
verschiedene Verfahren der berührungslosen Abtastmikroskopie
beschrieben. Eine Koaxialspitze besitzt einen metallischen
Kern mit einem koaxial angeordneten Dielektrikum, das wiederum
einen koaxialen metallischen Überzug trägt. Der koaxiale
Spitzenaufbau dient der Führung elektromagnetischer Wellen bis
in einen Spitzenbereich eines Durchmessers unterhalb des
cutoff-Durchmessers.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Sonde für die
Nahfeldmikroskopie mit verringertem Leistungsverlust
anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch eine Sonde mit den Merkmalen gemäß
Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Dem erfinderischen Prinzip liegt zugrunde, daß sich auf
der Oberfläche eines Festkörpers ein gekoppelter Zustand
zwischen der Lichtwelle und der Teilchenwelle eines Quasi
teilchens, wie eines Plasmons oder eines Phonons des Fest
körpers ausbreiten kann. Die quantisierte Form dieses
gekoppelten Zustands wird in der Festkörperphysik als
Polariton bezeichnet. Das Quasiteilchen kann z. B. ein
Oberflächenplasmon sein, wobei die Oberfläche der Tast
spitze dann aus Metall besteht. In einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tastpitze wird eine
ausgezogene und sich verjüngende Glasfaser etwa in dem
Bereich abgebrochen, in dem ihr Querschnitt dem kritischen
Wert dc entspricht. Auf die abgebrochene Glasfaser wird
ein metallischer Konus aufgesetzt und die Glasfaser wird
derart mit Metall beschichtet, daß eine Lücke zwischen der
Metallbeschichtung und der aufgesetzten Metallspitze
entsteht, die die Funktion eines Kopplers einnimmt.
Im folgenden werden Ausführungsformen der erfindungs
gemäßen Tastpitze anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Tastspitze mit einem auf die Glasfaser aufgesetzten
metallischen Konus;
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Tastspitze mit einer ein spitzes Ende aufweisenden
Glasfaser und einer metallischen Beschichtung im
Spitzenbereich; und
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Tastspitze unter Verwendung einer Monomode-Glas
faser.
Die in Fig. 1 dargestellte Tastspitze 10 enthält eine sich
in Richtung auf ein Lichtaustrittsende verjüngende Glas
faser 1, die in einem ersten Teilbereich A von einer
metallischen Wand oder Beschichtung 2 umgeben ist. In
diesem Bereich ist die elektromagnetische Welle GM voll
ausbreitungsfähig, da der Durchmesser d der Glasfaser noch
ausreichend groß ist. Mit zunehmender Verjüngung der
Glasfaser nähert sich der Durchmesser der kritischen Größe
dc, ab der die Welle nicht mehr ausbreitungsfähig ist. In
diesem Bereich um den kritischen Durchmesser endet die
Metallisierung 2 und begrenzt somit einen zweiten Teil
bereich B , in dem die Glasfaser nach außen offen ist.
Dieser Bereich weist entlang der Oberfläche der Tastspitze
eine Länge L₂ auf. Der dritte Teilbereich C der Tast
spitze besteht aus einem rein metallischen, konisch zu
laufenden Spitzenteil 3 mit möglichst kleinem Spitzenradius R,
z. B. R = 5 nm. Dieses Spitzenteil ist auf die ausgezogene und
abgebrochene Glasfaser also ungefähr dort aufgesetzt, wo
die cutoff-Bedingung erfüllt wäre, also wo die Glasfaser
auf einen Durchmesser von ca. dc = λ/2n verjüngt ist. Die
Länge L₂ des zweiten Teilbereichs beträgt vorzugsweise
etwa λ/10 bis 10λ. Die so entstehende Lücke der Länge L₂
hat die Funktion eines Kopplers zwischen der in der kon
vergierenden Glasfaser ankommenden Mode (GM) einerseits
und der auf dem Außenmantel des metallischen Konus weiter
laufenden Welle andererseits.
Diese auf der Oberfläche eines Metalls propagierenden
Wellen sind in der technischen Anwendung bereits als
sogenannte Sommerfeldwellen bekannt und sind zuerst in der
Radiotechnik benutzt worden. In der Festkörperphysik
werden solche gebundenen Wellen als Oberflächen-Plasmon
polaritonen (OPP) bezeichnet. Sie haben eine gegenüber
Freiraumwellen (FW) leicht verringerte Lichtgeschwindigkeit.
Zur Umwandlung von FW in OPP oder umgekehrt sind spezielle
Koppler erforderlich, meist werden Gitter- oder Prismen
koppler verwendet.
Über den gesamten Umfang des Spitzenteils 3 laufen die OPP
in Richtung auf das Auskoppelende (die Sonderspitze) 4 des Spitzenteils 3 zu
und bilden somit das fokussierte, abtastende Licht. Eine
wesentliche Eigenschaft der OPP für diesen Zweck ist, daß
die Feldstärke an der Oberfläche selbst maximal ist und
nach außen hin exponentiell abfällt. Am Apex der Spitze
kommt es zu einem einzigen Intensitätsmaximum, wie es für
die Abtastung gewünscht ist.
Eine andere Vorstellung für den Bereich des Apex läßt sich
aus der Betrachtung der wohlbekannten elektrostatischen
Feldverteilung um eine geladene Metallspitze gewinnen, die
ebenfalls ein zentrales Maximum aufweist. Hieraus ist auch
abzuleiten, daß sich die Spitzenfeldstärke proportional
zum inversen Spitzenradius R-1 erhöht. Solche Feldkonzen
trationen für Licht sind übrigens in der Festkörper
spektroskopie kleiner Metallteilchen bekannt, wo sie z. B.
zur Erhöhung des Raman-Streuquerschnitts (SERS) ausgenutzt
werden.
Das OPP hat bei der Ausbreitung entlang der Metallspitze
kaum Absorptions- oder Abstrahlverluste, da es sich um
eine propagierende Mode handelt und die Strecke L₁ nur
wenige λ lang gewählt werden kann.
Das OPP soll durch Umwandlung einer in der Glasfaser
propagierenden Mode GM angeregt werden, wobei die Ankopplung
kontinuierlich über die Länge L₂ erfolgt. Theoretisch läßt
sich das OPP an einer genügend scharfen (< ≈ λ) geometrischen
oder dielektrischen Diskontinuität anregen.
Dies wird in den
Fig. 11 und 12 der Publikation von Keilmann et al. in Appl.
Phys. B47, 169 (1988) illustriert. Solch eine Stelle ist in
den dargestellten Ausführungsformen der Beginn des metal
lischen Konus, aber auch das Ende der Metallisierung der
Glasfaser. Die Gestaltung dieses Kopplungsbereichs ist wesent
lich für eine Optimierung der Leistungsumwandlung von der in
der Glasfaser ankommenden in die auf dem Metallkonus
weiterlaufenden Wellen, bei der möglichst wenig Licht zur
Seite abgestrahlt werden soll. Im Prinzip läßt sich eine
vollständige Anpassung denken. Von Vorteil dafür kann es sein,
wenn der Abstand L₂ resonant eingestellt wird, so daß die von
beiden Stoßstellen reflektierten Teilwellen der GM sich gegen
seitig weginterferieren. Auch sollte die Länge L₁ aus
ähnlichem Grund resonant eingestellt werden. Die Ausführung
beider Bereiche wird zudem einen Einfluß darauf haben, wie
gering der Verlust durch Abstrahlung einer FW aus dem Koppler
bereich herausgehalten werden kann.
Praktisch kann man eine Leistungsumwandlung von GM in OPP
im Prozentbereich durchaus erwarten. Die Koppelstelle muß
nicht erst bei Erreichen des kritischen Durchmessers dc,
sondern kann vielmehr schon oberhalb, also bei einem etwas
größeren Durchmesser vorgesehen werden.
Im Vergleich zur üblichen SNOM-Spitze könnte es als Nach
teil angesehen werden, daß die Oberflächen-Plasmonpolaritonen einen relativ großen
Querschnitt ausleuchten, nämlich einen Saum der Dicke von
etwa λ entlang der Metalloberfläche. Andererseits sollte
der Effekt der elektrostatischen Feldfokussierung bewirken,
daß aufgrund der hohen Krümmung gerade in der Nähe der
Spitze eine hohe Feldkonzentration entsteht, die räumlich
sehr schnell abklingt.
Darüberhinaus gibt es eine sehr wirksame Methode, mit der
dieses störende Hintergrundlicht unterdrückt werden kann.
Man kann nämlich
die Lichtbrechung eines unter der Spitze liegen
den Dielektrikums ausnutzen, um gerade die Feldkomponenten
mit hohen räumlichen Frequenzen, wie sie nur im Nahfeld der
Spitze selbst entstehen, zu verwenden. Insgesamt erreicht man
mit der erfindungsgemäßen Tastspitze, daß eine relativ hohe
Lichtleistung für die Mikroskopie wirksam ist und daß es keine
Doppelbilder gibt.
Die zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tastspitze
nach Fig. 2, zeigt, daß die metallische Spitze nicht
monolithisch sein muß, sondern auch einen dielektrischen
Kern enthalten kann, wobei die Metallschichtdicke sinn
vollerweise mindestens ein bis zwei Eindringtiefen, z. B.
20 nm betragen sollte. Die Metallisierung kann also hier
im gesamten Umfangsbereich der Tastspitze durch einfaches
Aufdampfen auf eine sehr spitze Glasfaser hergestellt
werden; als zweiten Arbeitsschritt kann man dann den
feinen Koppelring etwa durch Ionenstrahlätzen freilegen,
so daß man zwei metallisierte Bereiche 21 und 22 erhält.
Die Metallspitze selbst könnte auch durch elektrochemisches
Ätzen noch spitzer gemacht werden.
Die Abstände L₁ und L₂ sollten eigentlich auf Bruchteile
von λ genau einstellbar sein, wenn man höchste Leistungs
transmission anstrebt. Bei Vorliegen einer fertig be
arbeiteten Spitze könnte diese geometrische Resonanz durch
Abstimmung der Lichtwellenlänge erreicht werden.
In der Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform der Tast
spitze dargestellt, wie sie auf eine Monomode-Glasfaser
aufgebaut wird. Diese Glasfaser enthält einen
inneren Kern 31 und eine äußere Ummantelung 32, die aus
verschiedenen Glassorten mit verschiedenem Brechungsindex
bestehen. Bei der Herstellung kann die Ummantelung 32
selektiv zurückgeätzt und dann der Kern spitzgeätzt werden.
Die Diskontinuität besteht hier also aus der Begrenzung
der äußeren Ummantelung 32 einerseits und der Begrenzung
der metallischen Beschichtung 33 im Teilbereich C anderer
seits.
Es kann vorteilhaft sein, wenn der Kopplungsring nicht voll,
sondern nur zu 90% oder 80% hergestellt wird, damit eine
metallisch leitende Verbindung zwischen der Spitze und der
Malterung der Glasfaser besteht, über die z. B. ein Tunnel
strom fließen könnte. Dann könnte man das SNOM gleichzeitig
als Scanning-Tunnel-Mikroskop betreiben.
Die optische Tastspitze kann auch als empfangende Sonde
eingesetzt werden, dann würde der bisher beschriebene
Lichtweg umgekehrt verlaufen. Auch die Verwendung als
Reflexionssonde ist denkbar.
Die optische Tastspitze kann auch bei anderen Wellenlängen,
etwa im UV oder Infrarot betrieben werden. Statt einer
Glasfaser kommen auch andere transparente Materialien (z. B.
Diamant, Halbleiter) in Frage, wobei der Leitungsquer
schnitt nicht rund, sondern evtl. quadratisch etc. sein
kann. Statt des Metalls können auch andere, in bestimmten
Spektralbereichen hochleitfähige Materialien eingesetzt
werden, für die den OPP analoge Wellen existieren (z. B.
Oberflächen- Phonon-Polaritonen auf GaAs oder Oberflächen-
Exziton-Polaritonen aus CdS).
Die erfindungsgemäße Sonde erlaubt es, auf konven
tionelle Weise auf einen der Wellenlänge entsprechenden
Querschnitt fokussiertes Licht noch weiter zu konzen
trieren. Der wesentliche Gedanke dabei ist, eine Kopplung
an ein Oberflächen-Plasmonpolariton einzurichten, dieses auf einem Konus konver
gieren zu lassen, und an der Metallspitze einen
klassisch-elektrostatischen Feldkonzentrationseffekt
auszunützen.
Abgesehen von den konventionellen Betriebsweisen der
Mikroskopie (Transmission, Reflexion, Fluoreszenzanregung)
kann die erfindungsgemäße Tastspitze zu anderen Anwendungen
eingesetzt werden, bei denen es besonders auf die hohe
erreichbare Lichtfeldstärke bzw. -intensität ankommt. Ein
Beispiel sind lichtinduzierte Veränderungen der Probe, etwa
durch Ausbleichen eines Farbstoffs oder Aufheizen eines
dünnen Films zur Datenspeicherung. Wenn diese Effekte
nichtlinear von der Intensität abhängen, insbesondere eine
Anregungsschwelle aufweisen, wird der Durchmesser des
Schreibflecks verkleinert, und zudem kann der Einfluß des
Hintergrundlichts unterdrückt werden. In ähnlicher Weise
kann die Nichtlinearität auch für die eigentliche Mikroskopie
zu einer Verbesserung von Kontrast und Auflösung führen,
etwa wenn man zur Anregung der Fluoreszenz einen Mehr
photonenübergang benutzt.
Letztlich sei die Möglichkeit erwähnt, daß auf die Metall
spitze ein kleiner Kristall, Cluster oder ein Molekül auf
gebracht wird, das dort - vom intensiven Lichtfeld ange
regt - eine besondere Wirkung als eigentliche optische
Sonde entfaltet. Zu denken wäre dabei an elastische Licht
streuung (Plasmonschwingung eines kleinen Metallteilchens)
inelastische Lichtstreuung (erhöhte Ramanstreuung in der
Nähe eines kleinen Metallteilchens) , Fluoreszenz oder
Mehrwellenmischung zur lokalen Erzeugung neuer Frequenz
komponenten, die als eigentliches Sondenlicht für die
Mikroskopie dienen können.
Claims (5)
1. Sonde für die Nahfeld-Mikroskopie,
- - zur Führung von elektromagnetischer Strahlung im infraroten bis ultravioletten Bereich,
- - mit einem sich in Richtung auf die Sondenspitze (4) verjüngenden Querschnitt, der im Bereich der Sondenspitze (4) klein ist gegenüber der Wellenlänge der geführten Strahlung,
- - wobei die Sonde (10, 20, 30) einen die Wellenausbreitung nur wenig dämpfenden Wellenleiterbereich (A) mit einem Dielektrikum (1, 31) und einer Ummantelung (2, 21, 32) aufweist und das Dielektrikum (1,31) zur Sondenspitze (4) hin zumindest teilweise frei liegt,
- - und sich an das Dielektrikum (1, 31) ein zweiter, zur Sondenspitze (4) hin sich verjüngender Wellenleiterbereich (C) anschließt, der die Wellenausbreitung in Form von äußeren, an der Oberfläche geführten, elektromagnetischen Oberflächenwellen ermöglicht, dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Dielektrikum (1, 31) in seinem freiliegenden Bereich (B) einen Querschnitt von etwa der halben geführten Strahlungswellenlänge aufweist,
- - daß der zweite Wellenleiterbereich (C) an dem freiliegenden Bereich (B) endet,
- - und daß die Länge (L2) des freiliegenden Bereiches (B) derart gewählt ist, daß durch destruktive Interferenz von Teilwellen, die in diesem Bereich reflektiert werden, eine weitgehend ungedämpfte Energieübertragung zwischen dem ersten (A) und dem zweiten Wellenleiterbereich (C) möglich ist.
2. Sonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite Wellenleiterbereich (C) aus einem Metall besteht.
3. Sonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dielektrikum (1, 31) des ersten Wellenleiterbereiches (A)
konusförmig ausgebildet ist und dabei bis in das Innere des
zweiten Wellenleiterbereiches (C) verläuft und daß der zweite
Wellenleiterbereich (C) als metallische Mantelschicht auf das
konusförmige Ende des Dielektrikums (1, 31) aufgebracht ist.
4. Sonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Wellenleiterbereich (A) als Monomode-Glasfaser
ausgebildet ist, wobei deren Ummantelung aus einer zweiten, vom
Kern abweichenden Glassorte besteht.
5. Sonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ummantelung (2, 21, 32) des ersten Wellenleiterbereiches (A) aus
Metall besteht.
Priority Applications (1)
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DE19522546A DE19522546C2 (de) | 1995-06-21 | 1995-06-21 | Sonde für die Nahfeld-Mikroskopie |
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